akzent Magazin Dezember '21 GB
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SEELEUTE<br />
WENN DER<br />
GLÜCKSENGEL<br />
BLINZELT …<br />
Klassische Musik und berührende Geschichten gehen in den<br />
Kinderhörbüchern der Edition See-Igel eine außergewöhnliche<br />
Verbindung ein. Dort, wo die Sprache endet, führt die Musik<br />
sie weiter. Die neueste Produktion des kleinen Verlags in Iznang<br />
auf der Halbinsel Höri trägt den Titel „Der Glücksengel“.<br />
Ute Kleeberg hat sich diese poetisch-tröstliche Geschichte ausgedacht.<br />
Im Interview berichtet sie über die Entstehung ihres<br />
Verlags und ihrer Produktionen.<br />
VON RUTH EBERHARDT (TEXT), FOTOS VON EDITION SEE-IGEL<br />
<strong>akzent</strong>: Was war Ihre Idee, als Sie 1995 die<br />
Edition See-Igel gründeten?<br />
Ute Kleeberg: Mir ging es um die Musik.<br />
Ich war damals Sonderschullehrerin für verhaltensauffällige<br />
Kinder und habe eine Zusatzausbildung<br />
als Spieltherapeutin. Verheiratet bin ich<br />
mit dem Musiker Uwe Stoffel, der Solo-Klarinettist<br />
in einem Orchester ist. Als wir Kinder bekamen,<br />
suchte ich nach klassischer Musik speziell<br />
für Kinder. Ich war überrascht, wie wenig es<br />
dazu auf dem Markt gab. Und wenn es etwas<br />
gab, hat es mich nicht berührt, weil es oft intellektuell<br />
überfrachtet war.<br />
<strong>akzent</strong>: Was wollten Sie stattdessen?<br />
Ute Kleeberg: Ich wollte klassische Musik<br />
erlebbar und spürbar machen. Die Musik soll<br />
Emotionen wecken, Fantasie anregen und die<br />
Menschen berühren. Das ist der Schlüssel zu<br />
all meinen Produktionen. Sie schaffen eine Verbindung<br />
von Wort und Musik. Dadurch befinden<br />
sich die Kinder schon nach kurzer Zeit ganz<br />
in der Gefühlswelt der Geschichte.<br />
<strong>akzent</strong>: Mehr als 40 Kinderhörbücher sind<br />
in den vergangenen 26 Jahren in der Edition<br />
See-Igel erschienen, viele davon sind preisgekrönt.<br />
Jüngst haben Sie sogar den Ehrenpreis<br />
der Schallplattenkritik 2021 erhalten. Wie entstehen<br />
diese Produktionen?<br />
Ute Kleeberg: Es gibt zwei Formen. Zum einen<br />
schreibe ich viele Geschichten selbst. Zum<br />
anderen erzähle ich Märchen auf neue Weise<br />
und entstaube sie an manchen Stellen. Wenn die<br />
Geschichte feststeht, suche ich passende Musik<br />
aus. Mein Mann macht mir dabei Vorschläge<br />
und stellt auch Kontakte zu den Musikerinnen<br />
und Musikern her, die die ausgewählten Werke<br />
einspielen. Denn alle Musikaufnahmen werden<br />
von uns selbst produziert, wir übernehmen<br />
nichts von anderen Tonträgern. Bei den Texten<br />
arbeiten wir mit hochkarätigen Erzählerinnen<br />
und Erzählern zusammen. Für unsere neueste<br />
CD erzählt Katharina Schüttler die Geschich-