akzent Magazin Dezember '21 GB
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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BILDUNG UND WIRTSCHAFT 37<br />
Fotos: © Hochschule Ravensburg Weingarten<br />
20 JAHRE<br />
„Lebendige Unternehmen lernen<br />
von der Natur“, das ist das<br />
Thema von Stefanie Aufleger,<br />
seit 20 Jahren Business-Coach<br />
aus Konstanz. Mit ihren Klienten<br />
entwickelt sie naturkonforme<br />
Strategien und zeigt<br />
ihnen, wie sie auf „natürliche<br />
Weise“ ihr Leben stabil und<br />
leicht gestalten können.<br />
Weitere Infos unter: STEAUF.de<br />
PROBLEMLÖSUNG?<br />
KEIN PROBLEM!<br />
Eine sinnvolle Arbeit verrichten, die gleichzeitig innovativ und kreativ<br />
ist? Ein Traum! Der Beruf Maschinenbauingenieur*in bietet in seiner<br />
Vielseitigkeit all das – bereits im Studium. Etwa an der Hochschule<br />
Ravensburg-Weingarten (RWU).<br />
Von Geräten des täglichen Bedarfs wie Kaffeemaschinen bis hin zu<br />
Flugzeugen, all diese Produkte müssen berechnet, konstruiert und gestaltet<br />
werden. Wie würde es sich anfühlen, an der Entwicklung eines<br />
rollstuhlgerechten Kleinfahrzeugs beteiligt zu sein – wie dem „ROXI“,<br />
einem elektrischen Taxi auf drei Rädern, das durch sein schlankes Design<br />
an bisher unerreichbare Orte gelangt? Und dies ist nur ein Studienprojekt<br />
im Fach „Produktgestaltung und Ästhetik“ der Studienvariante<br />
Engineering Design der RWU.<br />
Für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind Maschinenbauingenieur*innen<br />
gefragt. Denn oft sind sie Spezialisten im Lösen<br />
von Problemen. Die RWU schärft das Profil ihres Maschinenbaustudiums<br />
und bietet mit Engineering Design, Mobility Design und International<br />
Project Engineering drei neue, zukunftsorientierte Studienvarianten<br />
an. Im Fokus stehen technische und naturwissenschaftliche<br />
Grundlagen, die Vermittlung gestalterischer Grundprinzipien wie Skizzieren,<br />
Produktgestaltung und Ästhetik, Konstruktion und Gestaltung<br />
in der Fahrzeugtechnik sowie internationale Zusammenarbeit.<br />
Hochschule Ravensburg Weingarten<br />
Doggenriedstraße<br />
D-88250 Weingarten<br />
www.rwu.de<br />
Elektromobil ROXI<br />
KOLUMNE STEAUF-WERKSTATT<br />
FAIR-FÜHRUNG ZUR<br />
VERANTWORTUNG<br />
Verliere nie die Zuversicht<br />
In meiner Kindheit erzählte mir meine Nachbarin von einem<br />
Esel, der in ihrer Heimat in den Dorfbrunnen gefallen war. Der<br />
Brunnen war längst ausgetrocknet. Die Männer aus dem Dorf<br />
kamen zusammen mit Seilen und schwerem Gerät und versuchten<br />
den Esel herauszuhieven – ohne Erfolg! Letztlich stand<br />
der Entschluss, den Brunnen mit Erde zuzuschütten, damit das<br />
laute „iiee-aaahhh“ verstummte und „die Angelegenheit“ am<br />
Dorfbrunnen erledigt war.<br />
Ich weiß noch ganz genau, wie mich dieser Teil der Geschichte<br />
entsetzte: den Esel lebendig zu begraben – eine schreckliche<br />
Vorstellung! So schaufelten sie Dreck, Steine und Erde in den<br />
Brunnen. Rasch war es ruhig geworden und dennoch war es<br />
den Bauern anzumerken, dass sie ihr Gewissen quälte. „So etwas<br />
macht keiner gern“, sagte meine Nachbarin dann immer.<br />
„Doch manchmal muss man die Dinge machen, die man eben<br />
machen muss.“ Bis heute habe ich diesen Satz nicht verstanden<br />
und frage mich wie damals, wie Menschen auf Kosten anderer<br />
so schnell aufgeben können.<br />
Die Bauern waren müde geworden und legten eine Rast ein.<br />
Keiner sprach ein Wort. Einzig zu hören war die rieselnde Erde<br />
im Brunnen, ein stumpfes Scharren und plötzlich ein krächzendes<br />
„iiee-aaahhh“. Die Dorfbewohner erschreckten sich, rannten<br />
zum Brunnen und sahen den Kopf und die langen Ohren,<br />
die der Esel hervorstreckte.<br />
Der Esel lebte. Jede Schaufel mit Dreck, die auf ihn geworfen<br />
wurde, prasselte an seinem Fell ab. Schritt für Schritt stieg der<br />
Esel aufwärts, bis er fast ganz oben am Brunnen war. Euphorisch<br />
jubelnd schaufelten die Bauern weiter und retteten letztlich<br />
den Esel aus dem Brunnen. Sie feierten ein großes Fest und<br />
schmückten den Esel.<br />
Und die Moral von der Geschichte?<br />
Manchmal bist du der Bauer. Manchmal der Esel.<br />
Als Bauer nutze deine Bauernschläue und denk einen Moment<br />
länger nach, wie eine Lösung aussehen könnte, die für alle gut<br />
ist. Als Esel verliere nie die Zuversicht, auch wenn andere mit<br />
Dreck nach dir werfen. Schüttle ihn ab und nutze jeden Stein<br />
als nächste Stufe, um über dich hinauszuwachsen.<br />
Und dann, am Ende: Lass dich<br />
feiern!<br />
Bleib lebendig!<br />
Stefanie Aufleger<br />
STEAUF.de