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Strukturgutachten Krankenhaus-GmbH Weilheim-Schongau

Strukturgutachten von Prof. Dr. Roeder zur Zukunftsentwicklung der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau.

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Leistungen). Die aktuell gültige Mindestmenge von 50 wurde damit deutlich<br />

übertroffen. Die Eingriffszahlen in der Leistungstabelle entsprechen nicht der vom G-<br />

BA festgelegten Mindestmenge. Für die Mindestmenge zählt nur eine Auswahl der<br />

Knieendoprothetik. So ist z.B. die Implantation einer sogenannten Schlitten-<br />

Endoprothese keine Leistung, die der Mindestmenge zugerechnet werden darf.<br />

Für Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung sind darüber hinaus aktuell die<br />

Mindestmengen für komplexe Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse und an der<br />

Speiseröhre potenziell relevant. Hier reichen die Fallzahlen der KH-WM-SOG<br />

allerdings nicht aus, um die vom G-BA festgelegten Mindestmengen zu erreichen.<br />

Damit kann die KH-WM-SOG diese Leistungen derzeit nicht anbieten.<br />

Mindestmengenregelungen für Zertifizierung eines Organkrebszentrums<br />

Seit 2003 zertifiziert die Deutsche Krebsgesellschaft Organkrebszentren (mit<br />

Brustkrebszentren wurde seinerzeit begonnen, weitere organspezifische Zentren<br />

folgten). Kliniken mit einem breiten onkologischen Spektrum, die die Kriterien mehrerer<br />

Organkrebszentren erfüllen, können sich unter bestimmten Voraussetzungen zu<br />

onkologischen Zentren zertifizieren lassen. Entsprechend des Versorgungsangebotes<br />

der KH-WM-SOG wären grundsätzlich Zertifizierungen für ein Darmkrebszentrum<br />

vorstellbar.<br />

Um als Darmkrebszentrum zertifiziert werden zu können, müssen Krankenhäuser<br />

neben der Erfüllung bestimmter Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitätskriterien<br />

auch eine jährliche Mindestmenge von operierten Darmkrebspatienten aufweisen.<br />

Bisher wurden in der Allgemein- und Viszeralchirurgie die dafür notwendigen<br />

Fallzahlen nicht erreicht. Sowohl die Fallzahlen der Kolonresektionen als auch der<br />

Rektumresektionen (Enddarmoperationen) blieben hinter den für die Zertifizierung<br />

notwendigen Vorgaben noch zurück. Seit 2019 wird die Darmkrebschirurgie für das<br />

KH-WM-SOG auf den Standort <strong>Weilheim</strong> konzentriert mit dem Ziel, zukünftig die<br />

Mengenvorgaben an einem Standort erfüllen zu können.<br />

Forderungen der Krankenkassen, Politik und zunehmend auch der Ärzteschaft, die<br />

gesetzlichen vom G-BA festgelegten Mindestmengenregelungen auf weitere<br />

Indikationen auszuweiten, könnten darin münden, dass für die Darmkrebschirurgie<br />

zukünftig die Fallzahlen nicht nur für Zertifizierungen, sondern auch als<br />

Abrechnungsgrundlage erfüllt werden müssen. Für das Fachgebiet der<br />

Viszeralchirurgie hat die Darmkrebschirurgie einen hohen Stellenwert, auch in Bezug<br />

auf die Attraktivität einer Fachabteilung als Weiterbildungsstätte. Da die Chirurgie der<br />

Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse aufgrund der Nichterreichung von<br />

Mindestmengen nicht mehr in der KH-WM-SOG angeboten werden kann, wird<br />

empfohlen, die Zertifizierung eines Darmkrebszentrums anzustreben, um die<br />

Attraktivität der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie nachhaltig abzusichern. Mit<br />

der vollzogenen Anschaffung eines OP-Roboters könnte die „Sichtbarkeit“ des<br />

Strategische Weiterentwicklung der <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>GmbH</strong> Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<strong>Schongau</strong> 28

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