Strukturgutachten Krankenhaus-GmbH Weilheim-Schongau
Strukturgutachten von Prof. Dr. Roeder zur Zukunftsentwicklung der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau.
Strukturgutachten von Prof. Dr. Roeder zur Zukunftsentwicklung der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau.
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6.6.7 Kooperationen<br />
Ein immer wieder diskutierter Ansatz zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme eines<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es ist die Kooperation/Fusion mit anderen Krankenhäusern in der<br />
Region. Allerdings führt die Kooperation von kleineren Krankenhäusern in einer<br />
Region häufig auch dazu, dass das Leistungsangebot der einzelnen Standorte<br />
angepasst werden muss, um Mehrfachvorhaltungen zu reduzieren (Analog<br />
<strong>Weilheim</strong>/<strong>Schongau</strong>). Die resultierende Neuverteilung von Leistungsangeboten<br />
kommt jedoch schnell an Grenzen, wenn weiterhin eine Notfallversorgung in guter<br />
Erreichbarkeit für die Bevölkerung aufrecht erhalten bleiben muss. Die Lage der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>standorte in <strong>Schongau</strong> und <strong>Weilheim</strong> lässt es unsere Meinung nach nicht<br />
zu, dass ihnen wesentliche Leistungsbereiche im Rahmen einer Neuaufteilung<br />
zwischen Kooperationspartnern entzogen werden können.<br />
Wenn zum Beispiel die Endoprothetik (Gelenkersatz) an ein <strong>Krankenhaus</strong> außerhalb<br />
des Landkreises mit dem Ziel einer Konzentration in ein Endoprothetikzentrum<br />
verlagert wird, kann die unfallchirurgische Versorgung nicht mehr wirtschaftlich<br />
dargestellt werden. Dafür werden qualifizierte Ärztinnen und Ärzte rund um die Uhr<br />
benötigt, um verunfallte Menschen jederzeit zügig und qualitativ hochwertig versorgen<br />
zu können. Um die dafür notwendige Personalvorhaltung refinanzieren zu können, ist<br />
auch die Durchführung von geplanten Operationen (Endoprothetik) am Standort<br />
notwendig. Dieser Zusammenhang kann auch auf andere Fachgebiete übertragen<br />
werden.<br />
Uns erscheint es für die <strong>Krankenhaus</strong>haus-<strong>GmbH</strong> <strong>Weilheim</strong>-<strong>Schongau</strong> auch unter<br />
Berücksichtigung der topografischen Lage der Krankenhäuser daher nicht sinnvoll, mit<br />
Krankenhäusern gleicher Versorgungsstufe in der Region zu kooperieren. Bereits in<br />
der Vergangenheit umgesetzte Kooperationen (zum Beispiel<br />
Starnberg/Penzberg/Garmisch) lassen sich hinsichtlich des Erfolges bewerten.<br />
Dagegen ist die Kooperation eines <strong>Krankenhaus</strong>es der Grund- und Regelversorgung<br />
mit einem <strong>Krankenhaus</strong> der Maximalversorgung zielführend und auch<br />
gesundheitspolitisch gewünscht. Gemeinsam kann die KH-WH-SOG mit dem MRI<br />
über die unterschiedlichen Versorgungsstufen hinweg eine gestufte Versorgung<br />
gestalten, mit wohnortnahen Versorgungen und der Durchführung von High-Tech-<br />
Medizin im Haus der Maximalversorgung. Zusätzlich kann das KH-WM-SOG über<br />
telemedizinische Anbindungen und auch durch Sprechstunden oder anderer Einsätze<br />
von Spezialisten des MRI im KH-WM-SOG vom Know how der Universitätsmedizin<br />
profitieren. Auch für das MRI ist die Kooperation sinnvoll, da es sich durch die<br />
verbindlichen Kooperationen mit dem KH-WH-SOG und anderen Krankenhäusern im<br />
Umland im Wettbewerb der beiden Münchner Universitätskliniken und anderer<br />
Maximalversorger zukunftsfähiger aufstellt. Auch eine Universitätsmedizin ist<br />
Strategische Weiterentwicklung der <strong>Krankenhaus</strong>-<strong>GmbH</strong> Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<strong>Schongau</strong> 76