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20. Januar 2022 KOMMUNALES

n 5

„Wir wollen kein Battle“

„Ich wundere mich, dass ein

anderes Unternehmen unseren

Standort auf Verträglichkeit

untersucht, das ist bisher noch

nicht vorgekommen“, sagte Jochen

Rehling, bevor er seine

Pläne erläuterte. „Wir sind ein

Familienunternehmen an elf

Standorten und mit rund 700

Mitarbeitern ein eher kleiner

Laden. Manchen aus der Branche

sind wir aber ein Dorn im

Auge, und so fühlen wir uns

wie ein gallisches Dorf.“ Die

aktiv & irma-Märkte passten

sich ihrer jeweiligen Umgebung

an, für seine Bauvorhaben

sei das Unternehmen mehrfach

ausgezeichnet worden, etwa

2019 mit dem Design Award

einer internationalen Expertenjury.

Das Projekt auf dem ehemaligen

Vorwerk-Gelände an

der Oldenburger Straße sei

„mehr als ein Supermarkt“, unterstrich

Rehling. „Es geht um

ein Quartier, eine neue städtebauliche

Situation.“ Geplant ist,

durch Abriss bzw. Neubau des

bestehenden Gartencenters

die jetzige Verkaufsfläche von

rund 17.400 auf ca. 6000 Quadratmeter

zu reduzieren. Der

auf dem Gelände angesiedelte

Lebensmittelmarkt soll eine

Verkaufsfläche von ca. 2000

Quadratmetern haben. Die Alte

Scheune soll integriert und

gastronomisch genutzt werden.

Zudem gibt es Überlegungen,

auf dem Areal bezahlbare Wohnungen

zu bauen und eine Kita

zu errichten. „Wir wollen kein

Battle“, machte Rehling seine

Position deutlich. „Wir wollen

uns nicht gegeneinander ausspielen,

sondern etwas anbieten,

das Rastede nach vorne

bringt.“ Auch Michael Löschau,

der ebenfalls zur Sitzung gekommen

war, meldete sich zu

Wort. „Wir haben viel Herzblut

in das Unternehmen investiert

und würden es gerne mit aktiv

& irma fortsetzen. Ich appelliere

an Sie, uns nicht zu vergessen.“

Sandra Ahlers vom Geschäftsbereich

Bauen und Verkehr verwies

auf die Beschlussvorlage.

Damit die Politik fundiert entscheiden

kann, sollen vorab

ausgesuchte Träger öffentlicher

Belange wie der Landkreis

und die IHK beide Bauvorhaben

und ihre Auswirkungen prüfen.

In die Ecke gedrückt

Die Standort-Nachfrage zeige,

wie attraktiv Rastede auch

für den Einzelhandel sei, freute

sich Hendrik Lehners (CDU). Er

schlug vor, zur Entscheidungsfindung

auch den HGV ins Boot

zu holen. Bedenklich ist für

ihn, dass Edeka im Falle eines

Rückzugs auch den geplanten

Markt in Wahnbek runterfahren

will. „Wir haben den Bürgern

suggeriert, dass hier etwas passiert.“

Solle dies nicht mehr gelten,

sei das problematisch.

Rüdiger Kramer fühlte sich

„in die Ecke gedrückt“. Letztlich

entscheide aber die Wirtschaftlichkeit,

meinte er. „Damit sollen

sich die auseinandersetzen,

die dazu berufen sind.“

„Es wird wieder einmal

deutlich, dass wir die Ortsteile

zusammendenken müssen,

weil sie zusammengehören“,

befand Sabine Eyting (Grüne).

„Wir müssen schauen, welche

Optionen wir haben, und dann

gemeinsam mit den Bürgerinnen

und Bürgern ins Verfahren

gehen.“

Als „gut und fair“ bezeichnete

Evelyn Fisbeck (FDP) die

Vorstellung der Projekte. „Ich

wünsche mir, dass wir mehr

solcher wichtiger Themen in

die Öffentlichkeit bringen.“

Fisbeck wies auch darauf hin,

dass die FDP sich seit Jahren

dafür einsetze, das Einzelhandelsentwicklungskonzept

für

Rastede aus dem Jahr 2015

fortzuschreiben.

„Wir sollten die Investoren

nicht gegeneinander ausspielen“,

gab Susanne Lamers (CDU)

zu bedenken. „Beide Vorstellungen

waren sehr gut. Es wäre

schade, wenn wir nach K.O.-

Kriterien entscheiden müssten.“

„Braucht Rastede überhaupt

einen neuen Vollsortimenter?“,

wollte ein Bürger in der

anschließenden Fragerunde

wissen und zeigte sich besorgt

über die Zunahme an Verkehr

und Versiegelung. „Dies ist der

erste Aufschlag. Die von Ihnen

angesprochenen Punkte sind

Inhalt weiterer Planungsschritte,

die wir öffentlich diskutieren

werden“, versprach Bürgermeister

Lars Krause. Einstimmig

votierte der Ausschuss dafür,

ins Beteiligungsverfahren zu

gehen. Bis die Ergebnisse da

sind, wird das Bauleitverfahren

zurückgestellt.

n

Als „Visitenkarte am Ortseingang“ bezeichnete Architekt Jochen Rehling das geplante aktiv & irma-

Ensemble | Bild: Architekturbüro neun Grad

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