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20. Januar 2022 KOMMUNALES

n 7

Mitsprache ja, aber nicht ständig

Der Gemeinderat hat den Antrag des Seniorenbeirats Rastede auf eine ständige Vertretung im Ausschuss für Gemeindeentwicklung

und Bauen mit den Stimmen von SPD, Grünen und UWG abgelehnt. Die Opposition warf der Mehrheitsgruppe vor,

eine Chance zu mehr Bürgerbeteiligung nicht zu nutzen.

Von Britta Lübbers | Im November

hatte der Seniorenbeirat

den Antrag auf eine ständige

Vertretung eines Vorstandsmitglieds

im Bauausschuss gestellt,

um so die Belange älterer Bürgerinnen

und Bürger effektiver

vertreten zu können. Als Beispiele

wurden verkehrsberuhigte

Straßen, bezahlbare und

barrierefreie Wohnungen sowie

Freizeitangebote und Begegnungsstätten

für Ältere genannt.

Mit einer festen Vertretung im

Ausschuss wolle man sich stärker

als bisher einbringen und

beratend auf Entscheidungen

einwirken, so die Senioren.

Die Verwaltung hatte dem Rat

empfohlen, den Antrag abzulehnen.

Zwar könnten Belange einzelner

Interessengruppen tatsächlich

in verschiedenen Fachausschüssen

behandelt werden,

daraus ergebe sich aber keine

Notwendigkeit für eine ständige

Vertretung, hieß es in der

Vorlage. Die Verwaltung machte

auf andere Möglichkeiten der

Mitwirkung aufmerksam, etwa

das Ratsinformationssystem sowie

die Einwohnerfragestunde

vor und nach den Gremien-Sitzungen.

Zudem bestehe gerade

bei Themen des Ausschusses

für Bauen und Gemeindeentwicklung

die Gelegenheit, sich

mit Fragen und Anregungen im

Rahmen der öffentlichen Beteiligung

einzubringen.

Auf der jüngsten Ratssitzung

in der Mehrzweckhalle

Feldbreite folgte die Mehrheitsgruppe

aus SPD, Grünen und

UWG der Empfehlung der Verwaltung

und lehnte den Antrag

ab. Horst Segebade (SPD) verlas

eine Stellungnahme. Die Gruppe

könne die Beweggründe des

Seniorenbeirats nachvollziehen,

sagte er eingangs, aber sie

halte eine ständige Vertretung

für nicht zielführend. Zwischen

dem Beirat und der Verwaltung

bestehe ohnehin ein ständiger

Austausch. „In der Nicht-Corona-Zeit

kommen Vertreterinnen

und Vertreter des Seniorenbeirats

in jedem Quartal im Rathaus

zusammen.“ An den Treffen

nähmen auch der Leiter des Geschäftsbereichs

Bürgerdienste

und der Bürgermeister teil. „Hier

besteht die Möglichkeit, Probleme

offen und nachhaltig anzusprechen“,

so Segebade. Zudem

lasse die Geschäftsordnung

eine Beteiligung in laufenden

Beratungen zu. Segebade verwies

auf andere Gruppen, die

ebenfalls ein berechtigtes Interesse

an einer festen Gremienvertretung

geltend machen

könnten, zum Beispiel der ADFC,

Sportvereine sowie karitative

und kulturelle Einrichtungen.

Auch die Verwaltung hatte vor

einer Ungleichbehandlung von

Interessengruppen gewarnt.

Bürgermeister Lars Krause hatte

vorab darauf hingewiesen, dass

bei Zustimmung mit weiteren

Anträgen zu rechnen sei. „Der

Ausschuss muss aber arbeitsfähig

bleiben“, wandte er ein.

Der Verwaltung sei eine enge

Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat

wichtig. Es werde

weiterhin einen regelmäßigen

Austausch geben.

Bevor die Diskussion eröffnet

wurde, beantragte Alexander

von Essen (CDU), den Beiratsvorsitzenden

Jann Aden zu hören.

„Wir möchten uns zu den

Belangen, die unsere Senioren

Wegen der angespannten Corona-Lage fand die Ratssitzung in

der Mehrzweckhalle Feldbreite statt | Foto: Lübbers

betreffen, von Anfang an einbringen“,

begründete Aden den

Antrag und verwies auf das

Beispiel der Hürden im Alltag.

„Wenn man nicht betroffen ist,

kann man sich nicht vorstellen,

was für ein Problem ein zu hoher

Bordstein für ältere Menschen

bedeuten kann.“

Timo Merten (Linke) erinnerte

daran, dass alle Parteien im Vorfeld

der Kommunalwahl mehr

Bürgerbeteiligung versprochen

hätten. „Jetzt ist die Chance da“,

sagte er. „Sollen andere Gruppen

auch in Ausschüssen vertreten

sein? Aber ja. Ich fände

es gut, wenn die Ausschüsse

gespickt wären mit Bürgerinnen

und Bürgern, die sich aktiv

einbringen. Denn das fördert

demokratische Prozesse.“

„Mir reicht es nicht, dass sich

der Seniorenbeirat und der

Bürgermeister ein paar Mal

im Jahr treffen“, erklärte auch

Evelyn Fisbeck (FDP). „Wir haben

uns alle dafür eingesetzt,

dass sich jüngere Menschen

an der Politik beteiligen. Und

die Älteren, lassen wir die außen

vor?“, frage sie und fügte

hinzu: „Wir müssen das jetzt

verdammt noch mal umsetzen.“

Der Beirat sei 1993 von den

Rasteder Ratsgremien initiiert

worden, erinnerte Tim Kammer

(CDU). „Warum wollen wir jetzt

keine direkte Vernetzung nutzen?“,

fragte auch er.

„Wir grenzen den Seniorenbeirat

nicht aus, wir grenzen

andere Gruppen aus, wenn wir

ihn bevorzugen“, bekräftigte

Horst Segebade seine Position.

„Das sehe ich nicht so“, erwiderte

Susanne Lamers (CDU).„Wenn

schon Bürgerinnen und Bürger

vor der Tür stehen, die sich einbringen

möchten, sollten wir

dies auch zulassen. Bei uns ist

die Zeitenwende angekommen.

Wir öffnen uns gerne.“

Letztlich wurde der Antrag

mit 19 zu 16 Stimmen abgelehnt.

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