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atw - International Journal for Nuclear Power | 02.2022

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

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<strong>atw</strong> Vol. 67 (2022) | Ausgabe 2 ı März<br />

| Abb. 2<br />

Generelles Schema eines Systems der gestaffelten Verteidigung,<br />

hier: bestehend aus den passiven Barrieren eines Endlagers (Phase SP 5) [2]<br />

z. B. B0: Brennstoffmatrix, B1: Brennstabhüllrohr, B2: Endlagerbehälter B3:<br />

einschlusswirksamer Gebirgsbereich.<br />

Die Verteidigungsebenen von DiD können durch<br />

aktive und/oder passive Maß-nahmen realisiert<br />

werden. Passive Maßnahmen, basierend auf Naturgesetzen<br />

(z. B. Schwerkraft oder Stoffeigenschaften<br />

von Materialschichten), sind zu bevorzugen. Das<br />

generelle Schema eines passiven Mehrschicht-<br />

Systems ist in Abb. 2 dargestellt, hier für ein<br />

Endlager in der Nachverschlussphase (SP 5) [2].<br />

Die einzelnen Materialschichten tragen auf Grund<br />

ihrer stofflichen Eigenschaften und der geometrischen<br />

Auslegung anteilig zur Gewährleistung der<br />

Sicherheit bei. Es ist zweckmäßig, die Ebenen der<br />

Verteidigung zu nummerieren (Level 0, 1, 2, …).<br />

und Diversität der sog. wesentlichen Barrieren des<br />

Endlagers. Wesentliche Barrieren sind laut [3] die<br />

Barrieren, auf denen der sichere Einschluss der<br />

radioaktiven Abfälle im Wesentlichen beruht.<br />

National wie international weisen die bisher<br />

verfolgten Endlagerkonzepte den Mangel auf, dass<br />

die inneren, aus Metall bestehenden Barrieren (B1,<br />

B2), die Kriterien für eine wesentliche Barriere der<br />

Phase SP 5 nicht erfüllen.<br />

Zur Überwindung dieses Defizits und um die<br />

“inneren Ebenen“ des DiD zum vollwertigen<br />

integralen Bestandteil des Sicherheitskonzeptes<br />

eines Endlagersystem zu machen, wurde das<br />

TRIPLE C Konzept entwickelt [2]. Die entscheidende<br />

Komponente ist ein keramischer Abfallbehälter aus<br />

drucklos gesintertem Siliciumcarbid (SSiC).<br />

Einzelheiten dazu sind in [2] dargestellt. Als<br />

Initialbarriere wird die Kombination Z1– B2<br />

(keramische Vergussmasse – SSiC Behälter)<br />

bezeichnet (Abb. 3).<br />

DECOMMISSIONING AND WASTE MANAGEMENT 55<br />

TRIPLE C Konzept und Initialbarriere<br />

DiD wurde zu besonderer Reife in der<br />

Sicherheitsphilosophie für die Auslegung und den<br />

Betrieb von Kernreaktoren entwickelt (SP 1).<br />

Redundanz, Diversität, Fail-Safe und die<br />

Berücksichtigung von Fehlern aus gemeinsamer<br />

Ursache (common-cause-failure, sowohl als<br />

common-mode failure als auch als common-eventfailure)<br />

sind für das Front-End des Kernbrennstoff-<br />

Zyklus etablierte und eigentlich selbstverständliche<br />

Sicherheitsprinzipien der Auslegung.<br />

Eine Analyse der Nuklearanlagen des Back-End<br />

zeigt, dass diese Prinzipien bisher nicht konsequent<br />

umgesetzt werden. Das trifft auch selbst für die<br />

gegenwärtige Endlagerplanung in Deutschland zu.<br />

Die Endlagersicherheitsan<strong>for</strong>derungsverordnung<br />

[3] führt zwar aus, dass das vorgesehene<br />

Endlagersystem „…den sicheren Einschluss der<br />

radioaktiven Abfälle passiv und wartungsfrei durch<br />

ein robustes, gestaffeltes System verschiedener<br />

Barrieren…“ für den Nachweiszeitraum von 1 Mio.<br />

Jahren zu gewährleisten hat, macht aber keine<br />

gesetzlich verpflichtenden Vorgaben für Redundanz<br />

| Abb. 3<br />

Initialbarriere Z1-B2 im Endlagerbehälter nach dem TRIPLE C Konzept (Basiskonditionierung).<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird eingeschätzt,<br />

dass<br />

p die Initialbarriere aus Siliciumcarbid die Kriterien<br />

einer wesentlichen Barriere für Phase SP 5 erfüllt<br />

[2][4][5][6]<br />

p die technisch-technologische Machbarkeit der<br />

Herstellung von SSiC-Behältern für alle<br />

existierenden Abfall<strong>for</strong>men als gesichert<br />

anzusehen ist und gegenwärtig der Übergang<br />

von der Laborfertigung zur industriellen<br />

Fertigung vorbereitet werden müsste<br />

p mit dem Rapid Sinter Bonding (RSB) [7] ein<br />

geeignetes Verfahren zum hermetischen<br />

Verschließen der SSiC-Behälter zur Verfügung<br />

steht und gegenwärtig für den industriellen<br />

Einsatz qualifiziert werden müsste.<br />

Decommissioning and Waste Management<br />

Keramische Initialbarriere für innovative Zwischen- und Endlagerung von hochradioaktivem Abfall ı Jürgen Knorr, Albert Kerber

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