4-2022
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Aktuelles<br />
Think Green – Act Responsible<br />
Wie grüner Strom noch nachhaltiger wird<br />
Die Erzeugung regenerativer Energie soll einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels leisten.<br />
Doch es genügt nicht, den Fokus nur auf die Produktion von „grünem Strom“ zu legen. Auch in diesem Segment<br />
gilt es, mit Ressourcen sparsam umzugehen und Nachhaltigkeit zu fördern.<br />
wurde diese Umstellung bei den<br />
Abnehmern einhellig befürwortet.<br />
Weniger Wasser rein,<br />
weniger CO 2 raus<br />
Anwendungsbereich Solar<br />
Autor:<br />
Harry Jacob<br />
freier Journalist aus Augsburg<br />
WECO Contact GmbH<br />
https://wecoconnectors.com<br />
Wenn Geschäftsführer Detlef<br />
Fritsch von Hanau aus „ins Grüne“<br />
fährt, in Richtung Hoher Vogelsberg<br />
oder Hessischer Spessart, dann<br />
begegnet ihm dort nicht nur grüne<br />
Natur, sondern auch grüne Energie.<br />
Zahlreiche Windräder drehen sich<br />
hier an den Bergrücken. Und dass<br />
diese möglichst problemlos funktionieren,<br />
dazu trägt auch sein Unternehmen<br />
WECO Contact bei.<br />
Regenerative Energie ist ein wichtiger<br />
Einsatzbereich des Hanauer<br />
Herstellers von Verbindungselementen<br />
der Elektronik und Elektrotechnik<br />
geworden. Dessen Bauteile<br />
finden sich beispielsweise in den<br />
Getriebesteuerungen der Windkraftanlagen,<br />
in Gezeitenkraftwerken,<br />
Solaranlagen und Wärmepumpen.<br />
Doch dieser Beitrag zum Klimaschutz<br />
bei der Gewinnung von Öko-<br />
Strom ist dem Geschäftsführer nicht<br />
genug. Seit fast einem Jahrzehnt ist<br />
Nachhaltigkeit ein entscheidender<br />
Aspekt in der Unternehmensstrategie,<br />
getreu dem Motto „think green<br />
– act responsible“. Ressourcenschonende<br />
Prozesse in der Produktion<br />
tragen ebenso dazu bei,<br />
„Green Energy“ noch etwas grüner<br />
zu machen, wie die Langlebigkeit<br />
der Produkte.<br />
Kreislaufwirtschaft beim<br />
Spritzguss<br />
Bereits in der eigenen Produktion<br />
hat das Unternehmen Vorkehrungen<br />
getroffen, mit den eingesetzten<br />
Materialien möglichst sparsam<br />
umzugehen. So werden bei der Herstellung<br />
von Kunststoff-Gehäusen<br />
anfallende Reststoffe – Abfall, Ausschuss<br />
und produktionsbedingter<br />
Überstand – zu Regranulat verarbeitet<br />
und dem Produktionsprozess<br />
kontrolliert wieder zugeführt. Damit<br />
sinkt der Bedarf an neuem Rohstoff,<br />
und es muss weniger wertvolles<br />
Material entsorgt werden.<br />
Diese Umstellung war kein einfacher<br />
Prozess. Faktisch wird der<br />
Kunststoff mit Regranulat-Beimischung<br />
als veränderter Werkstoff<br />
geführt, was neue VDE-, UL- und<br />
CSA-Zertifizierungen nötig machte.<br />
Auch die Kunden wurden über die<br />
veränderte Zusammensetzung informiert,<br />
die zwar keine Veränderung<br />
der Eigenschaften nach sich zieht,<br />
aber eine nachhaltigere Produktion<br />
ermöglicht. Dementsprechend<br />
Ein weiterer großer Teil der Produktion<br />
ist die Metallver- und bearbeitung.<br />
Hier fallen Späne, Abschnitte<br />
und Stanzreste an. Diese werden<br />
von Ölrückständen und anderen<br />
Verschmutzungen befreit, sortenrein<br />
gesammelt und als wertvoller<br />
Rohstoff an den Lieferanten zurückgegeben,<br />
der diese wieder zu neuen<br />
Produkten verarbeitet.<br />
Darüber hinaus werden auch zur<br />
Herstellung benötigte Zusatzstoffe,<br />
wie Brauchwasser oder Kühlflüssigkeiten,<br />
aufbereitet und wiederverwendet.<br />
Auf diese Weise konnte<br />
der Ressourcenverbrauch in den<br />
vergangenen neun Jahren deutlich<br />
gesenkt werden.<br />
Bezogen auf eine gleichbleibende<br />
Menge vergleichbarer Bauteile hat<br />
sich innerhalb des Unternehmens<br />
in den vergangenen 5 Jahren der<br />
Wasserverbrauch um 25 Prozent<br />
reduziert. Bei der Energie konnten<br />
rund 20 Prozent eingespart werden.<br />
Zusammen mit dem Einsatz<br />
von Kunststoff-Regranulat trägt<br />
dies zu einem CO 2 -ärmeren Herstellungsprozess<br />
bei, was besonders<br />
für große und internationale<br />
Unternehmen von großer Bedeutung<br />
ist. Denn der Elektro-Konzern<br />
will den CO 2 -Ausstoß in seiner<br />
gesamten Wertschöpfungskette in<br />
den kommenden fünf Jahren halbieren.<br />
Gemeinsam mit diesem wichtigen<br />
Kunden stellt das Unternehmen<br />
derzeit eine CO 2 -Bilanz auf, mit<br />
der die Fortschritte hin zu einer klimafreundlicheren<br />
Produktion dokumentiert<br />
werden.<br />
Langlebigkeit versus<br />
Obsoleszenz<br />
Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
betrifft die Lebensdauer von<br />
Anlagen und Komponenten. So ist<br />
ein Solarpanel, das regenerative<br />
Energie liefert, zwar ein guter Beitrag<br />
zum Klimaschutz. Doch wird der<br />
8 PC & Industrie 4/<strong>2022</strong>