O+P Fluidtechnik 4/2022
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MOBILE MASCHINEN<br />
PROPORTIONALVENTILE FÜR GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
Bei der Auslegung von modernen Getriebesystemen besteht<br />
die Herausforderung, stets einen Kompromiss zwischen<br />
kontrollierten und dynamischen Schaltvorgängen<br />
unter allen Lastbedingungen zu finden. Bei steigenden<br />
Erwartungen an die Performance gelten folgende Anforderungen<br />
an das Getriebe: Kompaktheit, Energieeffizienz und Einsetzbarkeit<br />
bei kritischen Umgebungsbedingungen.<br />
Zum einen wird bei modernen Arbeitsmaschinen ein kompaktes<br />
und gewichtsoptimiertes Design gefordert. Entsprechend<br />
müssen auch das Getriebe und seine Komponenten durch ihre<br />
Baugröße optimiert sein.<br />
Mit zunehmenden Anforderungen an CO 2<br />
-Einsparungen rückt<br />
zum anderen die Effizienzbetrachtung der Getriebehydraulik zunehmend<br />
in den Fokus. Durch die Verwendung zahlreicher vorgesteuerter<br />
Ventile mit hoher Leckage haben heute übliche Getriebehydrauliken<br />
hohe Energieverluste, welche die Energieeffizienz<br />
des Gesamtsystems der Maschine deutlich verschlechtern.<br />
Zuletzt stellen die kritischen Umgebungsbedingungen (bspw.<br />
niedrige Temperaturen, Verschmutzung) und die Forderung<br />
nach Vereinfachung der Integrierbarkeit einzelner Ventile in die<br />
Steuerung zusätzliche Herausforderungen dar.<br />
HERAUSFORDERUNGEN FÜR VENTILE IN<br />
GETRIEBESTEUERUNGEN<br />
Um hohe Leckageverluste durch internes Vorsteueröl zu vermeiden,<br />
gibt es bereits heute eine Vielzahl von direktgesteuerten<br />
Ventillösungen. Diese haben im Vergleich zu vorgesteuerten Ventilen<br />
eine geringe Leckage und vereinfachte Bauform. Jedoch<br />
wird für die Beherrschung der Strömungskräfte häufig ein sehr<br />
großes Magnetsystem eingesetzt, das durch die erhöhte Induktivität<br />
ein verzögertes Schaltverhalten mit sich bringt.<br />
Andere Lösungen, mit kompakten Magnetsystemen, weisen<br />
hingegen stark abfallende Druckregelkennlinien bedingt durch<br />
geringe Magnetkräfte auf. Diese führen zu Einschränkungen bei<br />
der Beherrschbarkeit des Einkuppelvorgangs. Des Weiteren sind<br />
die limitierten Durchströmungsquerschnitte aufgrund des geringen<br />
Magnethubes beim schnellen Entleeren der Kupplung hinderlich.<br />
PDRC05S30A-17<br />
Hydac hat sich den Herausforderungen angenommen und stellt<br />
passend hierzu drei verschiedene Produktreihen von direktgesteuerten<br />
Proportionaldruckregelventilen für Getriebeanwendungen<br />
mit verschiedenen Volumenstrombedarfen zur Verfügung.<br />
PROPORTIONALVENTILE FÜR ANWENDUNGEN<br />
MIT MITTLEREN VOLUMENSTRÖMEN<br />
Die Lösung unterscheidet sich von den bisher auf dem Markt<br />
existierenden, konventionellen Lösungen mit großen und trägen<br />
Magnetsystemen durch die clevere Integration von kleinen Magneten<br />
ohne Performanceeinschränkungen.<br />
Dadurch kann wiederum die Induktivität des Magneten verringert<br />
und folglich die Schaltdynamik erheblich verbessert werden.<br />
Möglich wird dies durch die optimale Abstimmung zwischen Magnet<br />
und Ventil, bei der das Kraft-Hub-Potential des Magneten<br />
äußert effizient genutzt wird.<br />
Kurze Schaltzeiten und geringe Druckverluste durch Optimierung<br />
der Öffnungsquerschnitte ermöglichen sehr kurze Befüllund<br />
Entlastungzyklen der Kupplung. Die PDR10830-Produktbaureihe<br />
bietet insbesondere bei automatisierten Gruppenwechseln<br />
mit dem Ziel, die Zugkraftunterbrechung durch ein möglichst<br />
schnelles und wiederholbares Trennen der Kupplung auf ein Minimum<br />
zu reduzieren, ohne die Synchronringe zu gefährden, ideale<br />
Lösungen. Zusätzlich bietet die Verkleinerung des Magneten<br />
eine Reduzierung des Bauraums.<br />
Schaltplan eines Getriebes mit vor- und direktgesteuerten Proportional-Druckregelventilen<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2022</strong>/04 www.oup-fluidtechnik.de