29.03.2022 Aufrufe

Österreichs Landwirtschaft

Österreichs Landwirtschaft sichert durch wertvolle regionale Lebensmittel die Lebensqualität in unserer Heimat – sie ist ein Grundstein einer krisensicheren Gesellschaft. Mit der Kampagne bieten wir Landwirtinnen und Landwirten einen informativen Ratgeber, der unterstützen soll, Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Digitalisierung im Betrieb zu integrieren. Gleichzeitig klären wir Endverbraucher:innen auf, wie sie die heimische Landwirtschaft durch bewussten Konsum aktiv unterstützen können.

Österreichs Landwirtschaft sichert durch wertvolle regionale Lebensmittel die Lebensqualität in unserer Heimat – sie ist ein Grundstein einer krisensicheren Gesellschaft.

Mit der Kampagne bieten wir Landwirtinnen und Landwirten einen informativen Ratgeber, der unterstützen soll, Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Tierwohl und Digitalisierung im Betrieb zu integrieren. Gleichzeitig klären wir Endverbraucher:innen auf, wie sie die heimische Landwirtschaft durch bewussten Konsum aktiv unterstützen können.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />

Lesen Sie mehr unter zukunftindustrie.info/landwirtschaft 11<br />

Einblick in die Branche<br />

Pflanzen züchten – Zukunft sichern<br />

Ing.<br />

Josef Fraundorfer<br />

Geschäftsführer<br />

FOTO: SAATBAU LINZ<br />

Pflanzenzüchtung ist die<br />

Schlüsseltechnologie für<br />

die Herausforderungen der<br />

Zukunft – allen voran für den<br />

Klimawandel.<br />

Der Klimawandel stellt die <strong>Landwirtschaft</strong><br />

und insbesondere die Pflanzenproduktion<br />

vor neue Herausforderungen. Die Pflanzenzüchtung<br />

kann auf unterschiedliche Weise auf<br />

geänderte Bedingungen reagieren, um deren<br />

Auswirkungen abzumildern. Züchtungsunternehmen,<br />

wie die SAATBAU LINZ, investieren<br />

konsequent in die Anpassung neuer Sorten an<br />

Hitze, Trockenstress sowie Krankheits- und<br />

Schädlingsdruck.<br />

Anforderungen an Züchtung und Sorte<br />

Indem Sorten zur Verfügung gestellt werden,<br />

die unter veränderten Klima- und Witterungsbedingungen<br />

hinreichend stabile Erträge sowie<br />

Qualität ermöglichen, leistet die Züchtung<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong>. Pflanzenzüchtung<br />

und insbesondere die Selektion neuer Sorten<br />

erfolgt unter den jeweils gegebenen klimatischen<br />

Standortbedingungen, wodurch ein<br />

natürlicher Anpassungsprozess vorgezeichnet<br />

ist. Die Züchter der SAATBAU LINZ steuern<br />

dies, indem sie ihre Selektionsversuche in<br />

Gebiete mit hohem Klimastress verlegen.<br />

Dadurch ist es möglich, noch besser angepasste<br />

Sorten zu entwickeln. Der Fokus liegt auf<br />

einem verstärkten Wurzelwachstum, optimaler<br />

Jugendentwicklung und Gesundheit, um<br />

hohe Ertragsleistungen unter wechselnden<br />

Wetterlagen zu garantieren. Sorten, die diese<br />

Anforderungen erfüllen, werden von uns mit<br />

dem „Klimafit“-Siegel ausgezeichnet.<br />

Regionale Züchter sind gefragt<br />

Regionale Züchter, wie die SAATBAU LINZ,<br />

haben ihren Fokus immer noch auf die<br />

Anforderungen ihres regionalen Umfeldes<br />

gerichtet, ohne dabei die internationalen<br />

Märkte aus den Augen zu verlieren. So werden<br />

in unseren Zuchtgärten auch noch Kulturen<br />

bearbeitet, die weit weg sind von einer globalen<br />

Bedeutung, aber regional eine Rolle spielen.<br />

Die <strong>Landwirtschaft</strong> steht am Beginn der<br />

Wertschöpfungskette. Wollen wir diese<br />

sicherstellen, müssen wir laufend in zukunftsfitte<br />

Sorten investieren.<br />

Entgeltliche<br />

Einschaltung<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

saatbau.com<br />

Bäuerliche Familien wirtschaften nachhaltig<br />

Entgeltliche<br />

Einschaltung<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

nutztier.at<br />

Sie planen eine Familienfeier<br />

in Ihrem Lieblingsgasthaus?<br />

Wissen Sie, woher das Fleisch<br />

kommt, das dort zubereitet und<br />

gegessen wird? Nein?<br />

Österreichische Bäuerinnen und Bauern<br />

arbeiten tagtäglich für die Produktion von<br />

hochwertigen Lebensmitteln. Der Verein<br />

Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ)<br />

setzt sich seit Jahren für eine hundertprozentige<br />

Herkunftskennzeichnungspflicht für die<br />

Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung<br />

ein, damit die Konsument:innen wissen,<br />

woher die konsumierten Lebensmittel<br />

kommen. Dies bringt mehr Transparenz auf<br />

die Teller und den kleinstrukturierten tierhaltenden<br />

Familienbetrieben in Österreich<br />

eine Zukunftsperspektive.<br />

Herkunftskennzeichnung als Grundlage<br />

„Die heimische tierhaltende <strong>Landwirtschaft</strong><br />

garantiert Produktqualität und Tierwohl, die<br />

eine Basis für die Herkunftskennzeichnung<br />

und Verfügbarkeit darstellen“, betont Josef<br />

Fradler, Obmann des Vereins Nachhaltige<br />

Tierhaltung Österreich. „Wir in Österreich<br />

produzieren im Sinne einer nachhaltigen<br />

Kreislaufwirtschaft unter Einhaltung höchster<br />

Produktions-, Umwelt- und Tierwohlstandards.<br />

Ein strenges Tierschutzgesetz, eine<br />

enge Partnerschaft mit Tierärzt:innen sowie<br />

regelmäßige Kontrollen untermauern dies.“<br />

Mit Transparenz handeln<br />

Die heimischen Produkte im Gasthaus, in der<br />

Kantine, im Krankenhaus oder im Altersheim<br />

brauchen eine sichtbare Kennzeichnung.<br />

Sie verdienen es, wertgeschätzt zu<br />

werden! Im Lebensmittelhandel sind<br />

Kennzeichnungssysteme bereits gut<br />

etabliert. Besonders das AMA-Gütesiegel<br />

zeigt die österreichische Herkunft bei vielen<br />

tierischen Produkten an. Wir beim NTÖ<br />

haben uns zusammen mit unseren Partnern<br />

die Einführung einer verpflichtenden<br />

Kennzeichnung tierischer Lebensmittel auch<br />

im Außer-Haus-Konsum als Ziel gesetzt.<br />

Zum Wohl aller Beteiligten – sowohl der<br />

Konsument:innen als auch der Bäuerinnen und<br />

Bauern – wird uns das auch gelingen!<br />

FOTO: ARGE RIND/LEHMANN<br />

Josef Fradler<br />

Obmann Nachhaltige<br />

Tierhaltung Österreich<br />

Nachhaltigkeitsforschung zur Sicherung<br />

der Ernährungsbasis unserer Wiederkäuer<br />

Grünland ist mit 1,34 Millionen Hektar die flächenstärkste<br />

landwirtschaftliche Kulturart in Österreich. Mit seiner<br />

ökologisch so wichtigen Vielfalt an Nutzungstypen und<br />

Pflanzengesellschaften ist Grünland die wesentliche<br />

Grundlage der Versorgung unserer Wiederkäuer mit<br />

Grundfutter und damit die wirtschaftliche Basis für die<br />

Produktion von Milch und Fleisch. Grünland sichert<br />

aber auch wichtige Ökosystemleistungen, wie unter<br />

anderem sauberes Trinkwasser, Biodiversität und eine<br />

Kulturlandschaft mit höchstem Erholungswert.<br />

FOTO: HBLFA RAUMBERG-GUMPENSTEIN<br />

FOTO: HBLFA RAUMBERG-GUMPENSTEIN<br />

DI Dr. Bernhard<br />

Krautzer<br />

Leiter Institut für<br />

Pflanzenbau und<br />

Kulturlandschaft<br />

HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />

FOTO: HBLFA RAUMBERG-GUMPENSTEIN<br />

Die Qualität und Ertragsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsgrünlandes<br />

(Wiesen und Weiden mit drei und<br />

mehr Nutzungen pro Jahr) bauen<br />

auf der Verwendung von Saatgut hochwertiger,<br />

ausdauernder Gräser und Kleearten auf,<br />

die den Klima- und Standortverhältnissen<br />

in Österreich möglichst gut angepasst sind.<br />

Diese Verhältnisse befinden sich jedoch in<br />

starkem Wandel. Ein weltweit einmaliges<br />

Experiment am Institut für Pflanzenbau der<br />

Forschungsanstalt HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />

zur Simulation der zu erwartenden<br />

Klimaänderungen (Projekt ClimGrass) macht<br />

einen Blick auf die künftigen Auswirkungen<br />

des Klimawandels auf das österreichische<br />

Grünland möglich. Zusammengefasst ist<br />

zu erwarten, dass der Temperaturanstieg<br />

bei einer gleichzeitigen Zunahme niederschlagsfreier<br />

Perioden einen erhöhten<br />

Trockenstress und damit verbunden deutliche<br />

Ertragsrückgänge auf Grünlandflächen<br />

hervorrufen wird, mit allen daraus resultierenden<br />

ökonomischen Folgewirkungen.<br />

Diese schon für die nahe Zukunft zu<br />

erwartenden Veränderungen erfordern<br />

daher eine intensive Erforschung von<br />

Strategien, um die Nachhaltigkeit in der<br />

Grünlandbewirtschaftung zu sichern. Basis<br />

dafür wird die Verwendung von Saatgutmischungen<br />

aus Grünlandgräsern und Kleearten<br />

sein, die auch unter den geänderten<br />

Bewirtschaftungs- und Klimabedingungen<br />

nachhaltig gute Erträge und beste Futterqualität<br />

liefern.<br />

In einem langfristig angesetzten Zuchtprojekt<br />

der HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />

werden trockenheitsverträgliche,<br />

krankheitsresistente und langlebige Gräserund<br />

Kleesorten aus Zuchtmaterial von<br />

heimischen Wiesen entwickelt. Regionales<br />

Pflanzenmaterial, das schon von Natur aus<br />

über Jahrzehnte und länger an bestimmte<br />

Standortsbedingungen angepasst ist, bringt<br />

dabei für den/die Züchter:in einen deutlichen<br />

Mehrwert gegenüber Material mit<br />

unbestimmter Herkunft.<br />

Mittelfristig werden neue, bisher noch<br />

nicht in Grünland-Saatgutmischungen<br />

verwendete, Arten – im Verbund mehrerer<br />

Forschungseinrichtungen – auf ihre<br />

qualitativen Eigenschaften geprüft und<br />

bundesweit in unterschiedlichen Klimaregionen<br />

in Versuchsmischungen eingesetzt.<br />

Die daraus gewonnenen Daten geben Rückschluss<br />

auf die Möglichkeiten der künftigen<br />

Verwendung dieser Arten.<br />

In einem groß angelegten, mehrjährigen<br />

Screening an mehreren Standorten werden<br />

viele international bereits verfügbare Gräser-<br />

und Kleesorten auf ihre Eigenschaften<br />

in Hinblick auf Krankheitsresistenz, Trockenverträglichkeit,<br />

Ausdauer, Ertrag und<br />

Qualität unter österreichischen Klima- und<br />

Standortsbedingungen geprüft. Mit diesem<br />

Wissen können schon heute Qualitäts-Saatgutmischungen<br />

für das Grünland mit dem<br />

besten verfügbaren Spektrum an geeigneten<br />

Arten und Sorten zusammengestellt<br />

werden.<br />

Ausgestattet mit den aus den Projekten<br />

gewonnenen Informationen und Zuchtmaterialien<br />

wird es gelingen, das österreichische<br />

Grünland in seiner Vielfalt zu erhalten<br />

und mittels angepasster Saatgutmischungen<br />

als qualitativ hochwertige Ernährungsbasis<br />

für unsere Wiederkäuer nachhaltig zu<br />

sichern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!