Danzig

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Danzig in Den Worten von günter grass
geräumte Allmondsche Haus bezog und dort am folgenden
Tag über die zur Huldigung herbeizitierten Kaufleute und
Ratsherren zwanzig Millionen Franken als Kontribution
verhängte. [Der Butt, S. 419]
Die Gebäude des 6. Herrenhauses stehen am Tor zum
Reinketal (Dolina Zielona), durch das die Helden von
Grass zum Freudental wanderten. Weiter führt der Weg
durch das „Henriettental“ (Dolina Samborowo), in ihm
wachsen hundertjährige Stieleichen. Steil bergan geht
es zu der Stelle, der „Leipziger Weg“ (Droga Lipnicka)
genannt wird und weiter nach rechts bis zu einem Asphaltweg
im Wald, der von der Hochstraße nach Oliva
führt. Im Sommer und Herbst sind alle diese Plätze
voll von Pilzen, essbaren und nicht genießbaren. Sophie
Rotzoll, Köchin des Gouverneurs Rapp aus Der Butt,
kannte sie genau, als sie ihm, einen Kalbskopf gefüllt
mit giftigen Pilzen aus dem Olivaer Wald zubereitete.
Es loht sich, in die Pilze gehen. Zwar verliert man
Zeit. (…) aber einige Jahre, nicht alle, die so verloren
gingen, finden sich später wieder, solange noch Wälder
sind: (…) Sophie (…)wusste, wo sie auf Moos oder
Nadelgrund, in Lichtungen oder im Unterholz einzeln
oder in Hexenkreisen standen. (…) Das ist der Brätling,
der heißt nicht nur so. Das Stockschwämmchen wuchert
an Erlen- und Pappelstämmen und würzt die Suppen.
Das ist der Steinpilz, auch Herrenpilz genannt. Steht
einsam für sich. Und glücklich ist, wer ihn sieht. (…) Das ist
der dünne Anisegerling, den die Großmutter für den Herrn
Domäneninspektor in Essig einlegte. Blutreizker sind
das. Stehen unter Jungkiefern auf brüchigem Röhrenfuß
und schmecken wie Fleisch vom Kälbchen. (…) Hier
der Gruppenpilz Halimasch. Kommt mit den Kremplingen
erst im Spätherbst und ist nicht jedem Magen gut.
[Der Butt, S. 428]