Danzig

Danzig in Den Worten von günter grass 29
Vielleicht gerade der Onkel von Günter Grass,
Friedrich, wurde zum Urbild der Gestalt des Liebenaus,
des Onkels von Ursula Pokriefke, genannt Tulla.
Von der Kwietna-Straße fahren wir langsam herab
Richtung Stary Rynek, um an der Wassermühle nach
rechts in die Straße Opata Jacka Rybińskiego abzubiegen.
An der Kreuzung mit der Pelonken-Straße bringen
wir unsere Fahrräder auf die andere Straßenseite und
stellen sie ab. Dann betreten wir den Park von Oliva.
Schlosspark
Der Weg nach Zoppot führte über Oliva…. Dort:
Ein Vormittag im Schlosspark. Goldfische, Schwäne, Mama
und Jan Bronski in der berühmten Flüstergrotte.
[Blechtrommel, S. 117]
Diese berühmten Flüstergrotten gelegen in dem
Zentralteil des Parks, in denen Frau Matzerath und Jan
Bromski, die natürlichen Eltern von Oskar, flirteten,
sind ein Überbleibsel der barocken Ausstattung
des Schlossparks aus dem 18. Jahrhundert. Sie lockten
Spaziergänger und Wanderer an, von Chodowiecki,
über Kraszewski, bis hin zum jungen Pilenz,
den Erzähler in Katz und Maus, der berichtete:
Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle nach Glettkau,
machte ich einen Umweg durch den Schlossgarten. Wollte
sehen, ob es noch die gute alte Flüstergrotte gab. Es gab
sie noch, und genesende Gebirgsjäger probierten sie mit
Krankenschwestern aus. Sie flüsterten von beiden Seiten
gegen den porösen Stein, kicherten flüsterten kicherten.
Ich hatte niemanden zum Flüstern und schnürte mit irgend
etwas im Kopf durch eine tunnelartige, weil oben mit
kahlem Geäst zusammengewachsene, vogellose, womöglich
dornige Allee, die vom Schlossteich und der Flüstergrotte
schnurgerade in Richtung Zoppoter Chaussee lief und sich
beängstigend verjüngte. [Katz und Maus, S. 127]
Flüstergrotte