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Danzig

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50<br />

Pieta in <strong>Danzig</strong>, 1970<br />

Ferdinand-Schichau-Werft<br />

<strong>Danzig</strong> in Den Worten von günter grass<br />

Erst am nächsten Tag (…) schoss die Miliz und traf mehrere<br />

Arbeiter. Fünf tödlich. Unter ihnen war Jan.<br />

(…) Maria hatte nicht helfen können, als die Toten und<br />

Verletzten aufs Werftgelände geschleppt wurden. (…) Später<br />

warf sie sich auf den toten Mann, der den Mund noch offen<br />

hatte, und schüttelte ihn, als wollte sie mit ihm streiten:<br />

Sag noch mal was. Sag, das ist logisch und klar. Sag, schon<br />

Marx hat gewusst. Sag, es wird werden. Sag mir was, sag…<br />

[Der Butt, S. 587, 588]<br />

Die Werft<br />

Wir fahren an der <strong>Danzig</strong>er Werft vorbei,<br />

in den Kindheitstagen von Günter Grass trug sie<br />

den Namen „Schichau-Werft-<strong>Danzig</strong>“. Die Werft<br />

des Ferdinand Schichau entstand in den 90er Jahren<br />

des 19. Jahrhunderts. Sehr schnell wurde sie zu<br />

einer der größten deutschen Werften, die Schiffe für<br />

die Kaiserliche Marine baute. Sie besaß sechs Hellingen<br />

(darunter vier 150m lang) und die Kaigesamtlänge<br />

betrug fast einen Kilometer. Schon vor dem ersten<br />

Weltkrieg entstanden hier große Linienschiffe, Kreuzer<br />

und Torpedoboote sogar Panzerschiffe. Am meisten<br />

bekannt war von diesen das Linienpanzerschiff<br />

„Schlesien“, 14 000BRT, Schwesterschiff<br />

des Panzerkreuzers „Schleswig-Holstein“, der sich<br />

in die Geschichte von <strong>Danzig</strong>, Polen, Europa und<br />

der Welt so unrühmlich einschrieb. Während des<br />

zweiten Weltkrieges stellte die Werft U-Boote her und<br />

neben der Werft in Gdynia – damals Gotenhafen – war<br />

sie der größte Hersteller dieser gefährlichen Waffe.<br />

Nach dem Krieg lief das erste polnische Erzkohleschiff<br />

„Sołdek“ hier vom Stapel, das wir heute auf der Mottlau<br />

als Museum besichtigen können.

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