Danzig

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Danzig in Den Worten von günter grass
Kwietna-Straße
Auf der Bytowska-Straße entlang, erreichen wir
die Kwietna-Straße, bei Grass taucht sie unter
dem Namen Rosengasse (Różana) auf:
Im Vorort Oliva gab es eine Rosengasse, die am Markt
begann und winklig in den Olivaer Wald mündete. Dort
stand eine schlichte Biedermeiervilla, auf deren sandgelbem
Putz , vom Rotdorn halb verdeckt, das Emailschild
der Ballettschule klebte. [Hundejahre, S. 156]
Diese Schule besuchte dreimal in der Woche
das zehnjährige Klößchen, Jenny Brunies (aus
„Hundejahren“).
Jennys Aufnahme in diese Schule (…) wurde durch
Fürsprache vermittelt: es war nämlich Felix Felsner-Imbs
seit Jahren Ballettpianist der Ballettschule. Niemand konnte
wie er das Stangen-Exercice begleiten: alle Demi-plies, von
der ersten bis zur fünften Position, lauschten seinem Adagio.
Das Port de bras beträufelte es. Sein beispielhaftes Tempo bei
den Petits battemnts sur le cou-de-pied.
[Hundejahre, S. 156]
Wie die Adressenbücher des Freistaates Danzig
informieren, wohnte der Komponist und Musiklehrer,
der Klavierbegleiteraus der Ballettschule, Paul (nicht
Felix) Felsner-Imbs in der Elsenstrasse (Grażyny) 19
in Langfuhr. Er war also Nachbar der Familie Grass
vom in der Nähe liegenden Labesweg. In demselben
Haus wie der Musiker wohnten auch zwei Männer mit
dem Namem Friedrich Grass (die Schreibweise ihres
Namens war, wie bei dem Vater von Günter „Graß“).
Der eine war Krämer, der andere Tischler, wie der Vater
von Harry Liebenau. Von ihm sprach er so:
Mein Vater konnte als Tischlermeister keinen gut
gewachsenen Baum, ob Buche oder Kiefer, betrachten, ohne
den Nutzwert des Baumes nach Kubikmetern abzuschätzen.
[Hundejahre, S. 180]