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Erinnerungen an Lauterbach, Kreis Reichenbach in Schlesien

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Onkel und me<strong>in</strong> Vater schmunzelnd alle lustigen Anekdoten zum wiederholten Male erzählt. Was <strong>in</strong><br />

der Jugend Spaß und Freude gemacht hat, ist auch im Alter noch e<strong>in</strong> Jungbrunnen und Quell der<br />

Freude.<br />

Der Hof von Alfons Jacobowsky <strong>in</strong> den Straßenhäusern von ca. 1920 bis 2005<br />

In dem Leben des Dorfes hatte auch die Kirche und ihre Feste e<strong>in</strong>e g<strong>an</strong>z wichtige Rolle. Der Glaube<br />

<strong>an</strong> den Schöpfer und se<strong>in</strong>e Schöpfung hatte die Menschen über Jahrhunderte <strong>in</strong> den ländlichen<br />

Gebieten geprägt. Sie erlebten auch <strong>in</strong>tensiver die jahreszeitlichen Rhythmen , waren sie doch auch<br />

für den Ablauf des bäuerlichen Lebens von großer Wichtigkeit. Die Pl<strong>an</strong>ung der täglichen Arbeit ist <strong>in</strong><br />

entscheidenden Phasen von den Menschen nicht mehr bee<strong>in</strong>flussbar. Er muss sich den Gesetzen<br />

der Natur unterordnen. Der Glaube vere<strong>in</strong>te die Menschen zu e<strong>in</strong>er Solidargeme<strong>in</strong>schaft und war<br />

damit ordnendes und tragendes Element der gesamten Dorfgeme<strong>in</strong>schaft. Der Gottesdienst war<br />

Höhepunkt der Woche, zu dem sich die Menschen versammelten und die Hochfeste der Christenheit<br />

wichtige Wegbegleiter des Gottesvolkes. Über die Kirchengeschichte des Dorfes <strong>Lauterbach</strong> gibt es<br />

e<strong>in</strong>e Dokumentation aus dem Jahre 1931 von e<strong>in</strong>em ev<strong>an</strong>gelischen Pfarrer K.W. Wionzek mit dem<br />

Titel: „Aus der Verg<strong>an</strong>genheit des Kirchspiels Oberp<strong>an</strong>thenau“. In diesem Heft steht viel Fundiertes<br />

und Wissenswertes über die Entwicklungsgeschichte von <strong>Lauterbach</strong> und den umliegenden Dörfern.<br />

In den letzten Jahren gehörte <strong>Lauterbach</strong> zum Kirchspiel L<strong>an</strong>gseifersdorf. Die K<strong>in</strong>der, die damals<br />

zum Kommunionsunterricht nach L<strong>an</strong>gseifersdorf mussten, werden sich <strong>an</strong> den Weg, der meistens<br />

zu Fuß bei jedem Wetter zurück gelegt wurde, noch heute gut er<strong>in</strong>nern. Auf unserer Fahrt durch<br />

L<strong>an</strong>gseifersdorf haben wir selbstverständlich nicht nur die vertraute Kirche besichtigt, sondern auch<br />

das gegenüberliegende Pfarrhaus. Me<strong>in</strong>e Schwestern haben die Räume, <strong>in</strong> denen damals der<br />

Kommunionsunterricht abgehalten wurde, noch wie damals verlassen, vorgefunden. E<strong>in</strong>e<br />

unbeschreibliche Begegnung mit der Verg<strong>an</strong>genheit. Pfarrer Buchali wird sicher noch vielen <strong>in</strong><br />

Er<strong>in</strong>nerung se<strong>in</strong>. Er war übrigens <strong>in</strong> der Zeit des Zusammenbruchs <strong>in</strong> Görlitz und hat die<br />

Leidensgeschichte dieser Stadt lebensnah miterlebt. Über die Wirren dieser Zeit <strong>in</strong> Görlitz gibt es e<strong>in</strong><br />

Buch, <strong>in</strong> diesem habe ich den Namen von Pfarrer Buchali entdeckt. Er hat mich übrigens zusammen<br />

mit dem Bruder vom Baum-Hubert getauft. In den letzten Jahren war Pfarrer Georg Hartwig für<br />

L<strong>an</strong>gseifersdorf, Bertholdsdorf, Stoschendorf und <strong>Lauterbach</strong> zuständig. Er wurde am 5. J<strong>an</strong>uar 1906<br />

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