Bälle, Tore und Finanzen IV - Fussball Oekonomie Aktuell

Entwicklung der Competitive Balance im
Licht der Champions League
In der Spielzeit 1992/93 wurde der Europapokal
der Landesmeister erstmals
unter dem neuen Titel „Champions
League“ ausgespielt. Seither gab es einige
Modifikationen, von denen eine der am
weitesten reichenden 1998 beschlossen
und in der Spielzeit 1999/2000 umgesetzt
wurde: Neben der Aufstockung von 24 auf
32 teilnehmende Mannschaften wurde im
Zuge der höheren Vermarktungseinnahmen
die Ausschüttung an die teilnehmenden
Klubs enorm erhöht. Ob diese
Reform tatsächlich eine Auswirkung auf
MESSUNG DER COMPETITIVE BALANCE
die Wettbewerbssituation innerhalb der
nationalen Ligen genommen hat, kann
näherungsweise durch einen Vergleich der
Situationen in den Spielzeiten vor und
nach der Reform bestimmt werden. Da ein
sinnvoller Vergleich nur für die gleiche
Anzahl von Jahren durchgeführt werden
kann, werden die Competitive-Balance-
Maße für den Zeitraum 93/94–99/00 mit
denjenigen für den Zeitraum 00/01–06/07,
also für jeweils sieben Saisons, verglichen.
Eine interessante Erkenntnis liefert
wiederum die Betrachtung der fünf im
Durchschnitt besten Klubs der vergangenen
14 Jahre in den einzelnen Ländern
im Verhältnis zur restlichen Liga. Seit der
erwähnten Reform und Aufstockung auf
32 Teilnehmer konnten sich mindestens
zwei bis maximal vier Mannschaften pro
untersuchte Liga für die Champions
League qualifizieren.
Weit mehr als die Hälfte der fünf durchschnittlich
besten Klubs (in Deutschland
alle, in Spanien zwei Drittel) waren sowohl
vor als auch nach der Reform in der
Champions League zumindest zwischenzeitlich
vertreten und konnten an deren
Ausschüttung partizipieren. Damit könnten
zumindest näherungsweise Ergebnisse
aus einer Vorher-Nachher-Analyse dieser
Top-5-Klubs abgeleitet werden.
ERNST & YOUNG – BÄLLE, TORE UND FINANZEN IV
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