Bälle, Tore und Finanzen IV - Fussball Oekonomie Aktuell
Bälle, Tore und Finanzen IV - Fussball Oekonomie Aktuell
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Soll das älter werdende Publikum weiterhin<br />
das Live-Erlebnis im Stadion genießen<br />
können, muss die Barrierefreiheit in Zukunft<br />
sehr viel stärker in die Planung einbezogen<br />
werden, als dies heute der Fall ist<br />
(z. B. durch die Erschließung der Oberränge<br />
durch Rampen anstelle von Treppen<br />
oder, wenn finanzierbar, durch den Einbau<br />
von Aufzügen etc.).<br />
Millionen<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
VISION STADIONBAU<br />
Hinzu kommt: Selbst wenn das Sportinteresse<br />
<strong>und</strong> das Verhältnis von Durchschnittseinkommen<br />
zu Eintrittspreisen<br />
unverändert bleiben, wird der Kapazitätsbedarf<br />
tendenziell sinken – es sei denn, es<br />
gäbe einen unerwartet hohen Anteil an<br />
Sportbegeisterten unter den prognostizierten<br />
Zuwanderern. Außerdem werden<br />
die veränderten Zuschauerstrukturen voraussichtlich<br />
zu völlig neuen Komfort<strong>und</strong>/oder<br />
Sicherheitsanforderungen führen.<br />
Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland<br />
„mittlere” Bevölkerung<br />
Obergrenze<br />
„mittlere” Bevölkerung<br />
Untergrenze<br />
0<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050<br />
Ab 2006 Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung<br />
(Varianten: „mittlere” Bevölkerung, Untergrenze <strong>und</strong> Obergrenze)<br />
Quelle: Bevölkerung Deutschlands bis 2050 / 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />
Quelle: des Statistischen Bevölkerung B<strong>und</strong>esamts Deutschlands bis 2050/11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />
des Statistischen B<strong>und</strong>esamts<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
Grafik 23<br />
1.2 Sicherheitsanforderungen aufgr<strong>und</strong><br />
von Terror <strong>und</strong>/oder „Hooliganismus“<br />
Bis heute sind Sportgroßveranstaltungen<br />
weitestgehend von politisch motivierten<br />
Terroranschlägen verschont geblieben. Es<br />
bleibt zu hoffen, dass sich daran auch in<br />
Zukunft nichts ändern wird. Dennoch verlangen<br />
die Entwicklungen seit der Jahrtausendwende,<br />
der Terrorgefahr auch im<br />
Sportstättenbau <strong>und</strong> -betrieb mit gesteigerter<br />
Aufmerksamkeit zu begegnen. Die<br />
Gefahreneinstufung seitens der Sicherheitsbehörden,<br />
die Sicherheitsmaßnahmen<br />
bis hin zur Veranstaltungsabsage<br />
nach sich ziehen kann, ist <strong>und</strong> bleibt eine<br />
wichtige Gr<strong>und</strong>lage der Gefahrenminderung.<br />
Der Schutz der Stadionbesucher<br />
kann darüber hinaus durch organisatorische<br />
<strong>und</strong> bauliche Maßnahmen verbessert<br />
werden.<br />
Die Herstellung eines oder mehrerer geschlossener<br />
Stadionringe ist ein wirksames<br />
Mittel, um unkontrollierte Zutritte<br />
von Fans <strong>und</strong> an der Organisation Beteiligten<br />
zu verhindern. Bei der Fußball-WM<br />
2006 z. B. kamen Zaunanlagen als äußere<br />
<strong>und</strong> innere Sicherheitsringe zum Einsatz.<br />
Die Kontrolle persönlicher Daten beim<br />
Erwerb der Eintrittskarten war ein weiterer<br />
Schlüssel zum friedvollen Ausgang<br />
der WM.<br />
Sicherheitsringe erfordern bestimmte bauliche<br />
Voraussetzungen, wie z. B. effektive<br />
Zutrittskontrollanlagen. Zusätzlich muss<br />
sichergestellt sein, dass geschulte Sicherheits-<br />
<strong>und</strong> Ordnungskräfte im Zusammenspiel<br />
mit der Polizei <strong>und</strong> den Behörden<br />
umgehend auf eine sich ändernde Gefahrenlage<br />
reagieren können.<br />
ERNST & YOUNG – BÄLLE, TORE UND FINANZEN <strong>IV</strong><br />
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