Bälle, Tore und Finanzen IV - Fussball Oekonomie Aktuell
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Die Kernergebnisse im Überblick<br />
Wirtschaftliche Lage im Profifußball ausnahmslos<br />
positiv<br />
Deutschlands Fußballmanager haben die<br />
allgemeine wirtschaftliche Situation der<br />
Fußballbranche im Vergleich zu den zurückliegenden<br />
Jahren zunehmend positiv<br />
beurteilt. So stieg der Anteil derjenigen,<br />
die die gegenwärtige wirtschaftliche Lage<br />
als „gut“ (37 %) oder „eher gut“ (63 %)<br />
einschätzen, von 2004 bis 2007 kontinuierlich<br />
an. Hinsichtlich der nächsten Saison<br />
gehen die Klubs offenk<strong>und</strong>ig von einer<br />
Stabilisierung <strong>und</strong> Konsolidierung ihrer<br />
wirtschaftlichen Lage auf dem erreichten<br />
Niveau aus.<br />
Mehrheit der Klubs macht weiterhin Gewinne<br />
Bezüglich der Frage nach dem erwarteten<br />
finanziellen Ergebnis nach Steuern der<br />
Saison 2006/2007 rechnen 60 % mit einem<br />
positiven Jahresergebnis, 20 % mit<br />
einem Ergebnis von +/– 0. Dies ist ein<br />
leicht positiveres Bild als in der Befragung<br />
2006.<br />
Ausgaben werden weiter steigen<br />
Den Einschätzungen der Manager kann<br />
klar entnommen werden, dass sich der<br />
Trend zu höheren Ausgaben aus der Vorjahresuntersuchung<br />
noch verstärkt hat.<br />
Denn sowohl kurzfristig als auch für die<br />
nächsten fünf Jahre rechnet eine breite<br />
Mehrheit mit einer weiteren Steigerung.<br />
Auffällig ist dabei der konstant hohe Anteil<br />
derjenigen (70 %), die der Meinung<br />
sind, dass die Personalaufwendungen zunehmen<br />
werden.<br />
4 ERNST & YOUNG – BÄLLE, TORE UND FINANZEN <strong>IV</strong><br />
Competitive Balance: Ligue 1 <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esliga<br />
am ausgeglichensten<br />
Für die europäischen Top-5-Ligen ist die<br />
Competitive Balance für die Zeiträume<br />
der letzten 25 <strong>und</strong> 14 Jahre untersucht<br />
worden. Für beide Zeiträume kristallisiert<br />
sich heraus, dass die französische Ligue 1<br />
<strong>und</strong> die deutsche B<strong>und</strong>esliga die sportlich<br />
ausgeglichensten Ligen sind. Bei der<br />
Team-Komponente der letzten 14 Jahre<br />
weist Deutschland sogar den besten Wert<br />
auf, was darauf hindeutet, dass der Kampf<br />
um die vorderen Plätze in der B<strong>und</strong>esliga<br />
am abwechslungsreichsten ist. Es liegt die<br />
Vermutung nahe, dass ein Gr<strong>und</strong> für das<br />
gute Abschneiden der französischen <strong>und</strong><br />
der deutschen Liga die relativ gleichmäßige<br />
Verteilung der Medieneinnahmen der<br />
nationalen Liga im Zuge der zentralen<br />
Vermarktung ist.<br />
Premier League <strong>und</strong> Serie A am einseitigsten<br />
In England <strong>und</strong> Italien sind die Ligen hingegen<br />
am einseitigsten. Vor allem seit der<br />
Jahrtausendwende haben die Top-5-Klubs<br />
in den dortigen Ligen einen enormen Vorsprung<br />
vor der restlichen Liga erzielt. Ob<br />
dies der Gr<strong>und</strong> für die sinkenden Zuschauerzahlen<br />
in den Stadien der Serie A<br />
<strong>und</strong> der Premier League ist, lässt sich nur<br />
schwer beurteilen. So sorgte in Italien die<br />
Gewalt in einigen Stadien <strong>und</strong> die veraltete<br />
Infrastruktur ebenfalls für ein Fernbleiben<br />
von Besuchern, während in England<br />
der hohe Eintrittspreis den ein oder<br />
anderen Fan abgeschreckt haben dürfte.<br />
Absteigende Tendenz seit der Reform der<br />
Champions League<br />
Bei der Analyse der Competitive Balance<br />
über 25 Jahre fällt des Weiteren auf, dass<br />
nahezu alle Spannungskurven (außer der<br />
französischen) nach der Jahrtausendwende<br />
nach unten zeigen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
wurde die Champions League reformiert,<br />
was einen Anstieg auf 32 Teilnehmer<br />
<strong>und</strong> wesentlich höhere Ausschüttungen<br />
an die Teilnehmer zur Folge hatte.<br />
Die detaillierten Untersuchungen des jeweiligen<br />
Zeitraums vor <strong>und</strong> nach der Reform<br />
erhärten den Verdacht, dass diese<br />
mitverantwortlich für das Absinken der<br />
Spannungskurven ist. Seitdem erzielen<br />
die vordersten fünf Teams in jeder Liga<br />
einen größeren Vorsprung vor den restlichen<br />
Klubs als vorher.<br />
Zum Erhalt der Competitive Balance ist<br />
Einnahmenteilung ratsam<br />
Die UEFA hat bereits angekündigt, die<br />
Champions League <strong>und</strong> insbesondere die<br />
Verteilung der Prämien gr<strong>und</strong>legend zu<br />
reformieren. Dies erscheint in der Tat ratsam,<br />
um ein weiteres Absinken der Spannungskurven<br />
in den Ligen zu verhindern.<br />
In Italien <strong>und</strong> Spanien wird über eine<br />
Rückkehr zu einer zentraler Vermarktungsstruktur<br />
diskutiert, was der Competitive<br />
Balance innerhalb der Ligen ebenfalls<br />
nicht schaden dürfte. Die Einführung<br />
von Salary Caps ist hingegen wohl weniger<br />
geeignet.