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BOLD THE MAGAZINE No.58

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TILDA SWINTON | EIN MANN DER GEGENSÄTZE: DETLEV BUCK IM GESPRÄCH | DAVID YARROW | DIE OSTKÜSTE SIZILIENS | MIT DEM JAGUAR I-PACE IN SCHOTTLAND UNTERWEGS | NEW WATCHES: MODERN UND KOSMOPOLITISCH | 50 JAHRE PORSCHE DESIGN

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TILDA SWINTON | EIN MANN DER GEGENSÄTZE: DETLEV BUCK IM GESPRÄCH | DAVID YARROW | DIE OSTKÜSTE SIZILIENS | MIT DEM JAGUAR I-PACE IN SCHOTTLAND UNTERWEGS | NEW WATCHES: MODERN UND KOSMOPOLITISCH | 50 JAHRE PORSCHE DESIGN

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TRAVEL / ITALIEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 49<br />

vereinzelt Dachterrassen. Die Häuserreihen<br />

werden immer wieder unterbrochen,<br />

durch links und rechts abzweigende,<br />

steil auf- und abführende enge<br />

Gassen. Restaurants, Cafés, Weinbars,<br />

Eisdielen, Konditoreien, Boutiquen,<br />

Souvenirgeschäfte und Boutiquehotels<br />

reihen sich aneinander. Das Angebot ist<br />

zumeist überteuert, die Qualität zweifelhaft,<br />

ausgerichtet auf die Konsumneigung<br />

flüchtiger Kreuzfahrtpassagiere<br />

und Tagestouristen. Dennoch<br />

hat sich der Corso Umberto I seinen<br />

Charme bewahrt. In der Nebensaison ist<br />

auch tagsüber nicht allzu viel los. Mitte<br />

Oktober kann von Massentourismus<br />

keine Rede sein. Zum Sonnenuntergang<br />

und später abends ist die Piazza IX.<br />

Aprile der angesagteste Treffpunkt der<br />

Stadt. Der Platz mit der kleinen Kirche<br />

Sant’ Agostino aus dem Jahr 1448, der<br />

heute eine Bibliothek beherbergt und<br />

als Ausstellungsraum für Künstler dient,<br />

ist zum Meer hin ausgerichtet. Aus dem<br />

„Caffè Wunderbar“, einem feinen italienischen<br />

Restaurant, dringen Pianoklänge.<br />

Die Gäste genießen den grandiosen<br />

Ausblick bei einem Aperol Spritz<br />

oder einem Campari Soda, während auf<br />

dem Platz Straßenmaler und Jongleure<br />

die Touristen unterhalten.<br />

Unser Hotel, die Villa Schuler, befindet<br />

sich unterhalb der Flaniermeile an der<br />

engen Via Roma, die sich am Steilhang<br />

entlangwindet. Das altrosa gestrichene<br />

Haus mit 32 Zimmern ist seit 1905 in<br />

deutschem Familienbesitz und wird<br />

von Christine und Gerhard Schuler in<br />

der dritten Generation geleitet. Von der<br />

ausladenden Frühstücksterrasse oberhalb<br />

der Via Roma schweift der Blick<br />

von links über den Botanischen Garten<br />

bis hinauf zum Amphitheater in einem<br />

Halbkreis über das weite Meer nach<br />

rechts zum San Domenico Palace (den<br />

schneebedeckten Ätna im Hintergrund)<br />

die Küste entlang in Richtung<br />

Siracusa. Ich kann mich nicht daran<br />

erinnern, jemals zuvor einen solch<br />

beeindruckenden Panoramablick von<br />

der Terrasse eines Hotels gehabt zu<br />

haben. Zwei Stockwerke weiter oben<br />

befindet sich eine kleinere Dachterrasse<br />

mit Liegestühlen, von der man<br />

zusätzlich auf der Rückseite des Hotels<br />

die Häuser am Hang des Monte Tauro<br />

sieht. Zum Corso Umberto I sind es<br />

nur zwei Minuten. Wir gehen durch<br />

den wunderschönen Garten des Hotels<br />

mit seinen Palmen, Zypressen und<br />

Pinien, Orangen-, Feigen- und Mandelbäumen.<br />

Von dort führt eine schmale<br />

Gasse mit Restaurants zur Flaniermeile<br />

hinauf.<br />

In Hotelbewertungen haben manche<br />

Gäste einen Swimmingpool vermisst.<br />

Ein Pool würde den Garten, diese Ruheoase,<br />

zerstören, denke ich, denn dafür<br />

ist er zu klein. Wegen des beschränkten<br />

Bauplatzes gebe es nicht viele solcher<br />

Gärten in Taormina, sagt der Hotelchef.<br />

Seine Frau Christine fügt hinzu:<br />

„Und wenn wir anfangen würden hier<br />

zu buddeln, hätten wir vermutlich bald<br />

einen Baustopp, weil die Bauarbeiter<br />

womöglich auf archäologisch bedeu-

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