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BOLD THE MAGAZINE No.58

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TILDA SWINTON | EIN MANN DER GEGENSÄTZE: DETLEV BUCK IM GESPRÄCH | DAVID YARROW | DIE OSTKÜSTE SIZILIENS | MIT DEM JAGUAR I-PACE IN SCHOTTLAND UNTERWEGS | NEW WATCHES: MODERN UND KOSMOPOLITISCH | 50 JAHRE PORSCHE DESIGN

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TILDA SWINTON | EIN MANN DER GEGENSÄTZE: DETLEV BUCK IM GESPRÄCH | DAVID YARROW | DIE OSTKÜSTE SIZILIENS | MIT DEM JAGUAR I-PACE IN SCHOTTLAND UNTERWEGS | NEW WATCHES: MODERN UND KOSMOPOLITISCH | 50 JAHRE PORSCHE DESIGN

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54 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / INTERVIEW<br />

F. A. Porsche verließ diese Welt im Jahre<br />

2012, Porsche Design gibt es immer noch<br />

– und wie. Weltweit arbeiten heute 350<br />

Menschen in der Firma, davon sind etwa<br />

30 Designer. Die Design-Zentrale firmiert<br />

nach wie vor in Zell am See (wo es noch das<br />

unveränderte Zimmer des Gründers gibt<br />

mit Automodellen in Vitrinen, einem Reißbrett,<br />

selbstgemalten Bildern seiner Kinder,<br />

seine Pfeifen im Ascher auf dem Schreibtisch,<br />

und alles riecht noch nach Tabakrauch).<br />

Insgesamt gibt es sechs Standorte,<br />

Ludwigsburg ist dabei der größte. In<br />

unmittelbarer Nähe zum Porschewerk in<br />

Zuffenhausen sitzen unter anderem die<br />

Verwaltung und Administration. Weltweit<br />

werden die Produkte in Geschäften angeboten.<br />

Seit 2004 ist Roland Heiler der Chefdesigner<br />

und Geschäftsführer und damit<br />

eine der wichtigsten Personen der Firma.<br />

Er begann seine Karriere bei Porsche als<br />

technischer Zeichner. Die Firma spendierte<br />

ihm ein Stipendium und schickte<br />

ihn aufs Royal College of Art. 1984 begann<br />

er seine Arbeit als Designer, sein Freund<br />

Peter Schreyer warb ihn 1997 ab für den<br />

Job des Exterieur-Designers bei Audi. Nur<br />

drei Jahre später übernahm er das neue<br />

Porsche-Studio in Kalifornien – vor allem,<br />

um Kundenprojekte zu realisieren. Zu den<br />

Highlights seiner Arbeit zählt er aber zwei<br />

Porsche-Aufträge: Das Design für den<br />

Carrera GT und das für den Cayman. Sein<br />

damaliger Chef Wolfgang Dürheimer holte<br />

ihn dann nach Zell am See als Geschäftsführer<br />

von Porsche Design.<br />

Glückwunsch, Herr Heiler, zu 50 Jahre<br />

Porsche Design. Vor zwei Jahren haben<br />

Sie uns für dieses Jubiläum einen<br />

Knaller aus Ihrem Hause angekündigt.<br />

Bitte lüften Sie das Geheimnis.<br />

Sehr gerne: Wir haben den Chronographen I<br />

wieder aufgelegt – die Uhr ist eine Designikone,<br />

die lange Zeit nicht mehr in unserer<br />

Kollektion war. Eine andere sensationelle<br />

Aktivität war der Aufbau eines 1972er 911 S<br />

2.4 Targa, der für das Jahr steht, in dem aus<br />

dem Autodesigner F. A. Porsche ein Produktdesigner<br />

wurde. Zudem hat die Porsche AG<br />

uns ein symbolisches Geschenk gemacht:<br />

Eine 911-Sonderserie auf Basis des 992<br />

Targa mit den gleichen Ausstattungsmerkmalen<br />

wie beim 72er-Modell. Ich hoffe, das<br />

wird Ihren Erwartungen nach einem Knaller<br />

gerecht.<br />

Durchaus, danke. Hat Porsche Design<br />

mit dem alten Targa jetzt zum ersten<br />

Mal einen Porsche designt?<br />

Nein – wobei wir natürlich nicht das ganze<br />

Auto beeinflusst haben, sondern vor allem<br />

die Ausstattung, die Farben, die Accessoires<br />

sowie die Akzente. Vor vielen Jahren gab es<br />

einen Cayman Porsche Design Edition, der<br />

hat sehr attraktiv das Spiel zwischen Hochglanz<br />

und Mattschwarz gespielt. Danach gab<br />

es noch einen Boxster und einen Cayenne.<br />

Was von Porsche Design steckt in den<br />

Targas?<br />

Die Sonderserie besitzt vor allem eine andere<br />

Innenausstattung mit einem speziell entwickelten<br />

Sitztextil. Dies zitiert einen Stoff aus<br />

den 1960er Jahren, den ein Porsche-Fami-<br />

lienmitglied für sein Auto bestellt hatte.<br />

Die Details lagen noch bei Porsche Classic<br />

vor, als wir auf der Suche nach einer geeigneten<br />

Innenausstattungsvariante waren.<br />

Und da der Stoff so clean war, das berühmte<br />

„Chequered Flag“-Design-Muster hatte und<br />

gleichzeitig an Pepita erinnerte, bot er sich<br />

an. Wir haben ihn dann aus Sport-Tex nachgebaut,<br />

um alle aktuellen Anforderungen an<br />

Abnutzung und Beständigkeit zu erfüllen.<br />

Für die Polsterer des alten Targa bei Porsche<br />

Classic war das eine ziemliche Herausforderung,<br />

weil so ein moderner Stoff ein bisschen<br />

dicker und störrischer ist, der lässt<br />

sich nicht so einfach biegen wie einst der<br />

Wollstoff. Ansonsten haben wir Akzente in<br />

Platinum-Seidenmatt appliziert. Die Felgen<br />

sind in Seidenmatt gehalten, ebenso viele<br />

kleine Beschriftungen. Außen tragen die<br />

Targa die gleiche Außenfarbe Uni-Schwarz<br />

mit einer unglaublichen Tiefe sowie eine<br />

Plakette mit der Faksimile-Unterschrift von<br />

F. A. Porsche auf den Lamellen des Heckdeckelgitters.<br />

Zudem gibt es ein Detail in<br />

der Sonderserie, das unsere Verbindung zur<br />

Armbanduhr zitiert: Der Sekundenzeiger<br />

auf der Sport-Chrono-Uhr ist in Orange<br />

ausgeführt. Das ist etwas für die echten<br />

Kenner, die Connaisseurs. Das besitzen<br />

andere 911er nicht.<br />

Wieviele Exemplare der Sonderserie<br />

werden aufgelegt?<br />

750 Stück zum Stückpreis von 185.606 Euro.<br />

Und nur wer so ein Auto bestellt, kann auch<br />

die ebenfalls auf 750 Stück limitierte Chrono<br />

I-Variante „50 Jahre Porsche-Design“ zum<br />

Preis von 10.750 Euro bekommen. Zusätz-

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