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kreisteil - CDU Kreisverband Ravensburg

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Aus Landkreis und Gemeinden<br />

Ideengeber im historischen Kreuzgang: Sr. Charis Doepgen (Abtei<br />

Kellenried), <strong>CDU</strong>- Landtagsabgeordneter Rudi Köberle und <strong>CDU</strong>-<br />

Mitglied Josef Schaut (Ortsvorsteher a.D. Blitzenreute).<br />

Mit einiger Erleichterung würdigte der<br />

Stadtpfarrer von St. Martin, Dekan Eckehard<br />

Schmid seitens des Veranstalters in<br />

seinem Grußwort die Einzigartigkeit und<br />

professionelle Ausstrahlung des Vorhabens<br />

an diesem spirituellen Ort. Was anfänglich<br />

als „kleiner Funke“ sichtbar gewesen<br />

sei, habe sich weder als „Strohfeuer<br />

noch als Rohrkrepierer“ erwiesen. Da man<br />

in der Pfarrei weder über Erfahrung noch<br />

über die notwendige Logistik verfügt<br />

habe, sei man zunächst schon vor einem<br />

gewissen Wagnis gestanden.<br />

Sr. Charis Doepgen OSB von der Abtei<br />

Kellenried empfand besonders den „Teamgeist“<br />

als wohltuend. Überrascht vom lebhaften<br />

Interesse der Besucher würdigte sie<br />

den reibungslosen Ablauf des Ausstellungsbetriebes<br />

mit ausschließlich ehrenamtlichen<br />

Kräften. Ihre Anmerkung, dass<br />

sie sich „schon heute auf ein neues Projekt<br />

freue“ wurde mit spontanem Beifall aufgenommen.<br />

Ähnlich wie der Ideengeber Josef<br />

Schaut (Blitzenreute) sowie der weit<br />

über das Oberland hinaus bekannte Kunstexperte<br />

und Galerist Bruno Effinger (Bad<br />

Saulgau), übereinstimmend feststellten,<br />

einen ehrenamtlichen Einsatz gleichen<br />

Ausmaßes so noch nie erlebt zu haben,<br />

ging unser Kreisvorsitzender Rudi Köberle,<br />

MdL als Mitinitiator auf die Zukunftsperspektiven<br />

ein. Dass sich die vielen Fragezeichen<br />

am Anfang in „ein Nichts“ auflösten,<br />

lag für ihn neben dem selbstlosen<br />

Einsatz Vieler auch am Martinsberg als Ort<br />

des Geschehens. Mit seinem dreifachen<br />

Orientierungspunkt als Ort des Glaubens,<br />

der Besinnung, Bildung und Kultur sollte<br />

das einstige Klosterareal zukünftig ein Ort<br />

sein, wo „Kunst sich mit religiösen Themen<br />

beschäftigt“. In Oberschwaben und weit<br />

darüber hinaus gebe es dafür keine bessere<br />

Adresse und daher sei er sich sicher,<br />

dass der Ausstellung „Kreuzwege - Lebenswege“<br />

weitere Stationen angefügt werden.<br />

Dem pflichteten die jetzigen und früheren<br />

PH-Professoren Dr. Martin Oswald (Fachbereich<br />

Kunst), Dr. Marieluise Kliegel<br />

(Kath. Theologie) und der einstige Prorek-<br />

tor Dr. Norbert Feinäugle mit eigenen Gedanken<br />

und Vorstellungen bei.<br />

Dem früheren <strong>CDU</strong>-Stadtverbandsvorsitzenden,<br />

Altstadtrat Heinz-Wilhelm Ortmann,<br />

blieb es als Verantwortlichem für<br />

Aufsicht und Führungen vorbehalten, wesentliche<br />

Zahlen und Fakten zu nennen.<br />

Danach wurden an den 19 Ausstellungstagen<br />

von 59 Aufsichtspersonen 4.548 Besucher<br />

registriert. Allein am Schlusstag kamen<br />

556 Personen. Die fachkundigen Führungen<br />

waren sehr gefragt und lockten<br />

mitunter über hundert Leute in den spätgotischen<br />

Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium<br />

und Nikolauskapelle. Die Prominentesten<br />

unter ihnen waren Landtagspräsident<br />

Guido Wolf. OB Markus Ewald, BM<br />

Hans-Georg Kraus (<strong>Ravensburg</strong>), Dr. Katharina<br />

Bechler (Leiterin des Kultur-und<br />

Archivamtes im Landkreis) und der Konvent<br />

des Klosters Kellenried.<br />

Besondere Aufmerksamkeit erfuhr eine<br />

Gruppe von 36 Kindern samt Eltern und<br />

Großeltern, die ihre Eindrücke mit Pinsel<br />

und Farbstiften zu Papier bringen durften.<br />

Besucher kamen selbst aus den USA, Brasilien,<br />

Chile, Peru, Tschechien, Arabien und<br />

Mantua. Das Gästebuch wurde bis auf die<br />

letzte Seite voll geschrieben. Die Eindrükke<br />

reichten von totaler Begeisterung bis<br />

zum Wunsch nach weiteren Ausstellungen<br />

dieser Art. Immer wieder wurde der<br />

Wunsch laut, dass im ehemaligen Kloster<br />

ein kultureller Mittelpunkt entstehen<br />

könnte.<br />

KREISTEIL<br />

Wohltuend auch die Spendenfreudigkeit<br />

bei freiem Eintritt, was jedoch nur dank<br />

des Ehrenamtseinsatzes möglich war. In<br />

Zeiten, wo immer mehr Menschen bei jedem<br />

Anlass Hilfen der öffentlichen Hand<br />

fordern, ein bemerkenswerter Vorgang.<br />

Jetzt, wo auch in Baden-Württemberg von<br />

Grün-Rot offen von Kürzungen im Kultursektor<br />

die Rede ist, jedoch ein richtungweisendes<br />

Zeichen der Ermutigung.<br />

Abschließend sei daran erinnert, dass<br />

diese, den Steuerzahler kaum belastende<br />

Organisationsform in den 1990er Jahren<br />

vom <strong>CDU</strong>-Fachausschuss für Kunst und<br />

Kultur entwickelt und erstmals bei den<br />

Triennalen für zeitgenössische Kunst in<br />

Oberschwaben 1999 und 2005 ebenfalls<br />

auf dem Martinsberg, aber auch bei den<br />

drei Kreiskunstausstellungen 2001,2005<br />

und 2010 in die Tat umgesetzt wurde. Dass<br />

neben der finanziellen Seite dieses Ehrenamtskonzept<br />

darüber hinaus immer wieder<br />

neue Ideen und Kräfte freisetzt, war<br />

auch jetzt zu beobachten.<br />

Neben den volksnahen Führungen samt<br />

umfangreichem Informationsmaterial für<br />

weniger Kunstbeflissene entstand ein Rahmenprogramm<br />

mit fesselnden Künstlergesprächen,<br />

einer Kreuzwegandacht und einem<br />

Ein-Mann-Theater mit tiefsinnigem<br />

Ansatz von der Pantomime bis zu moderner<br />

Literatur. Dies alles dürfte in nachhaltiger<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Text und Fotos:<br />

Ludwig Zimmermann<br />

<strong>Ravensburg</strong> 7-8/2012 >>> Seite 29

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