My Factory 6/2022
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SMART PRODUCTION<br />
01 Ein Mirai-gesteuerter Roboter lässt sich von<br />
Menschenhand per Demonstration trainieren;<br />
neuronale Netze verarbeiten die gewonnenen Daten<br />
02 Mithilfe von Mirai kann der Roboterarm die<br />
Position eines Metallrings erfassen und diesen greifen<br />
– auch bei wechselnden Lichtverhältnissen<br />
03 Anschließend platziert der UR10e den<br />
Metallring auf einem Förderband<br />
01<br />
MIT KI EFFIZIENT AUTOMATISIEREN<br />
UND FLEXIBEL WERDEN<br />
Industrielle KI-Anwendungen bringen erst dann den erwünschten<br />
Erfolg, wenn sie bei konkreten Problemen ansetzen und<br />
diese zeit- und kostengünstig optimieren. So sind Roboter, die<br />
mit einer KI-Steuerung wie Mirai von Micropsi Industries<br />
ausgestattet sind, in der Lage, selbstständig und in Echtzeit mit<br />
Varianzen umzugehen. Mitarbeitende können die KI für neue<br />
Anforderungen in wenigen Stunden selbst trainieren und anpassen,<br />
ohne KI-Wissen. Durch menschliche Demonstration und<br />
Machine Learning lernt der Roboter den Umgang auch mit unbekannten<br />
Situationen.<br />
Auf diese Weise werden Aufgabengebiete automatisierbar, die<br />
zuvor ausschließlich manuell von den menschlichen Kollegen<br />
02<br />
ROBOTER MIT EINER KI-STEUERUNG<br />
SIND IN DER LAGE, SELBSTSTÄNDIG<br />
UND IN ECHTZEIT MIT VARIANZEN<br />
UMZUGEHEN<br />
erledigt werden konnten, da Kosten oder Komplexität der Automatisierung<br />
zu hoch waren. Auch kleine und mittlere Unternehmen<br />
profitieren davon. Eine solche KI kann mühelos verschiedene<br />
Fähigkeiten lernen und in Echtzeit wieder abrufen.<br />
KI-Steuerungen werden dabei meist für die ersten und letzten<br />
entscheidenden Zentimeter eines Fertigungsschrittes eingesetzt.<br />
Den restlichen Pfad übernimmt das Roboterprogramm. Beispiele<br />
aus der Praxis zeigen, dass es möglich ist, Flexibilität und<br />
Präzision somit in Einklang zu bringen.<br />
INTELLIGENTES HANDLING-SYSTEM BEI ZF<br />
Die ersten und letzten Zentimeter präzise zu steuern – das war<br />
auch beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen gefragt.<br />
ZF stand vor der Herausforderung, die Werkstückzufuhr einer<br />
großvolumigen Frässtation, in der Zahnräder produziert werden,<br />
zu automatisieren. Im Werkprozess werden Metallringe aus einer<br />
Kiste entnommen und auf ein Förderband gelegt, um später in<br />
die Produktion der Zahnräder einzufließen. Der Produktionsschritt<br />
ist sehr variantenreich, da sich sowohl die Ringe in der<br />
03<br />
angelieferten Kiste verschieben und dadurch zufällig und unvorhersehbar<br />
angeordnet sind, als auch Platzierung und Form<br />
der Gitterbox variieren können. Wechselnde Lichtverhältnisse<br />
stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.<br />
ZF entschied sich für den Einsatz der KI-Steuerung Mirai in<br />
der automatisierten Werkstückaufnahme. Mit seiner eigenen<br />
Steuerung bringt der Roboter von Universal Robots sich über den<br />
Ringen in der Kiste in Position. Nun übernimmt das Mirai-System<br />
die Kontrolle: Es bewegt den Roboter selbstständig zum nächsten<br />
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY <strong>2022</strong>/06 13