My Factory 6/2022

EDITORIAL
HEBEL IN BEWEGUNG SETZEN
Kennen Sie das auch? Wenn es um mein persönliches Umweltverhalten geht,
spielt das Wort „eigentlich“ eine große Rolle: Eigentlich möchte ich mehr
Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Aber dann ist das Wetter schlecht oder
ich bin schlichtweg zu bequem und nehme doch das Auto. Eigentlich möchte
ich umweltbewusst und nachhaltig einkaufen, aber was schließlich im
Einkaufskorb landet, entspricht öfters nicht diesem Anspruch… Bei den
täglich anfallenden umweltrelevanten Entscheidungen gibt es noch einiges
an Optimierungspotenzial! Doch ich arbeite daran. Denn es liegt schließlich
in der Hand jedes einzelnen, zum Schutz von Umwelt und Ressourcen sein
Scherflein beizutragen. Jede noch so kleine Maßnahme zählt.
Größere Hebel für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit können natürlich
Unternehmen in Bewegung setzen. Etwa, indem sie gängige IT-Praktiken
unter die Lupe nehmen: So macht eine Studie des Software-Anbieters
Nexthink (s. Seite 6) auf die weit verbreitete Praxis aufmerksam, Hardware
alle paar Jahre auszutauschen, unabhängig von ihrem Zustand. Dabei sind
20 Prozent dieser Geräte immer noch leistungsfähig und müssten nicht
ersetzt werden. Und von den 80 Prozent, die eine niedrige Leistung
aufweisen, sind nur zwei Prozent nicht mehr zu retten – die restlichen
98 Prozent können durch ein einfaches RAM-Upgrade oder eine Optimierung
der Boot-Geschwindigkeit für den weiteren Betrieb erhalten werden.
Unternehmen, die diese Maßnahmen durchführen, sparen Millionen und
helfen, Elektronikschrott zu vermeiden.
Ähnliches gilt für Roboter: Auch hier lassen sich unter dem Motto
„umprogrammieren, statt entsorgen“ Nachhaltigkeitseffekte erzielen.
Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag auf Seite 8. Noch mehr Input, wie clevere
Automatisierung die nachhaltige Produktion fördert, bietet die Messe
automatica im Juni in München. Auch darüber berichten wir.
Lassen Sie sich inspirieren!
Martina Laun
Redakteurin
m.laun@vfmz.de