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n WIRTSCHAFT
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Regionale Wirtschaft spürt Kriegsfolgen
Industrie verzeichnet 2021 leichte Umsatzrückgang. Inflation ist aktuell eine erhebliche Belastung.
rr | „Aktuell stehen die Folgen
des Kriegs in der Ukraine
im Fokus der Wirtschaft,
auch in unserer Region“, erklärte
Jan Müller, Präsident der
Oldenburgischen Industrie- und
Handelskammer (IHK) bei der
Jahrespressekonferenz. Neben
diesen Auswirkungen seien die
Corona-Folgen, Lieferengpässe
und insbesondere die gestiegenen
Rohstoff- und Energiepreise
zu bewältigen. „Wir haben
hier einen guten Branchenmix
aus Industrie, Handel und
Dienstleistungen. Ich bin mir
sicher, dass unsere Unternehmen
auch die neuen Herausforderungen
meistern werden“, so
Müller.
Er gehe davon aus, dass die
Aufhebungen der Pandemiebeschränkungen
die wirtschaftliche
Aktivität wiederbeleben.
Hiervon würden vor allem stationärer
Einzelhandel, Gastgewerbe
und viele Dienstleister
profitieren. Die Inflation belaste
die Unternehmen allerdings erheblich,
insbesondere die steigenden
Energie- und Ölpreise.
Die Politik müsse schnell Lösungen
zur Entlastung finden.
Die Lieferengpässe ließen sich
nicht von heute auf morgen beheben,
die Unternehmen arbeiteten
aber daran, ihre Lieferketten
resilienter, also robuster zu
machen.
„Unser Fazit lautet: Es bleiben
viele Unsicherheiten für
die konjunkturelle Entwicklung
2022. Und es gibt große Herausforderungen.
Aber wir haben
eine starke Wirtschaft in unserer
Region“, erklärte Müller.
Rückblick
„Das Pandemiegeschehen
prägte die Konjunktur im Jahr
2021“, beschrieb er den wirtschaftlichen
Verlauf im Oldenburger
Land. Der IHK-Konjunkturklimaindex,
das wirtschaftliche
Stimmungsbarometer der
Region, erreichte im zweiten
Quartal 2021 mit 116,8 Punkten
(von 200 Punkten) seinen
Höhepunkt, und fiel zum Jahresende
auf 105,4 Punkte zurück.
„Grund für den kurzfristigen Höhenflug
war die Rücknahme der
coronabedingten Einschränkungen“.
Mit dem Aufkommen
einer neuen Virus-Variante, zunehmenden
Lieferschwierigkeiten
und deutlich gestiegenen
Rohstoff- und Energiepreisen
schwächte sich die konjunkturelle
Erholung wieder ab.
Vor allem stationärer Einzelhandel,
Gastgewerbe und kontaktintensive
Dienstleister hatten
trotz der wirtschaftlichen
Belebung im Sommer insgesamt
deutliche Umsatzrückgänge
zu verzeichnen. Bisher gut
durch die Krise gekommen ist
das Baugewerbe. Allerdings machen
deutlich gestiegene Baustoffkosten
zum Jahresende den
Unternehmen zu schaffen.
Der Umsatz der Industrieunternehmen
ab 50 Beschäftigte
im Oldenburger Land ist in den
ersten sechs Monaten dieses
Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
leicht um 0,6 Prozent
auf 23,7 Milliarden Euro
gesunken. „Die Umsatzentwicklung
ist aber günstiger verlaufen,
als es die Zahlen der amtlichen
Statistik wiedergeben“,
erläutert Müller. Denn aufgrund
einer betrieblichen Neuordnung
meldet nun ein umsatzstarkes
Unternehmen seine Erlöse an
einem Standort außerhalb des
IHK-Bezirks. „Wir schätzen, dass
ohne diese Veränderung in der
Statistik das Umsatzplus unserer
Industrie bei etwa drei Prozent
läge.“
16. Juni 2022
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sei angespannt, teilt die IHK
mit | Foto: pixabay
Die Industriebeschäftigung
stieg um 6,3 Prozent auf 77.255
Personen im Jahresdurchschnitt.
Damit wurden über 4800 neue
Arbeitsplätze geschaffen. Ein
Großteil dieses Zuwachses geht
auf das Ernährungsgewerbe
zurück, das mit dem Auslaufen
von Werksverträgen zu Anfang
des Jahres viele dieser Personen
nun selbst beschäftigt.
Ausbildungsmarkt
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
ist in diesem Jahr
angespannt, so Stefan Bünting,
Leiter des Bereichs Bildung
bei der IHK. Als Gründe
dafür nannte er die eingeschränkte
Berufsorientierung
an den Schulen, ausgefallene
oder eingeschränkte Ausbildungsmessen
und Praktika in
den Unternehmen. „Wir stellen
eine Unsicherheit bei Schulabgängern
und Eltern fest.
Viele haben offensichtlich den
Eindruck, dass die Ausbildung
in Betrieb und Berufsschule
nicht rund läuft. Das aber ist
ein falscher Eindruck!“, sagt
Bünting. „Aus einer IHK-Umfrage
wissen wir, dass rund eine
Fünftel der befragten Ausbildungsbetriebe
Schwierigkeiten
hat, Ausbildungsplätze zu besetzen.“
Büntings Appell an die Unternehmen:
„Werben Sie für Ausbildung,
nutzen Sie alle Kanäle,
um junge Menschen für Ihren
Betrieb zu begeistern!“. n
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