Leo Juli | August 2022
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52 Kultur<br />
Ende Mai feierte das Ballett „Der Sturm“<br />
der norwegischen Choreografin Ina<br />
Christel Johannessen im Gärtnerplatztheater<br />
Premiere.<br />
BALLETT<br />
„DER STURM“<br />
Getanzte KONSUMKRITIK<br />
Inhaltlich orientiert sich das Stück<br />
am berühmten Vorbild von William<br />
Shakespeare: Der Magier Prospero<br />
lebt mit seiner Tochter Miranda seit<br />
FOTO: MARIE-LAURE BRIANE<br />
zwölf Jahren auf einer Insel im Exil.<br />
Plötzlich nähert sich das Schiff von<br />
Prosperos Bruder, der einst schuld an<br />
dessen Vertreibung gewesen ist. Auf<br />
Prosperos Befehl hin entfacht der<br />
Luftgeist Ariel einen Sturm, infolge<br />
dessen die feindliche Besatzung auf<br />
der verzauberten Insel landet …<br />
So bekannt der Inhalt, so neu die<br />
Umsetzung, denn Johannessen zählt<br />
derzeit zu den innovativsten Tanzschaffenden<br />
Skandinaviens. Für ihr<br />
Ballett setzt sie Shakespeares letztes<br />
Meisterwerk in Kontrast zu unserer<br />
heutigen Konsumgesellschaft. In<br />
ihrer ersten Münchner Arbeit will<br />
sie mit „Der Sturm“ der Selbstzerstörung<br />
unserer abendländischen<br />
Gesellschaft entgegentreten: „Wenn<br />
wir die Natur töten, fällt alles auf uns<br />
selbst zurück“, so die Choreografin.<br />
„Ich möchte mit den Mitteln der<br />
Kunst einen Weg finden, die Natur<br />
zu retten.“ Die Musik zum Ballett<br />
stammt unter anderem von Georg<br />
Friedrich Händel, Frédéric Chopin<br />
und Luc Ferrari. *bm<br />
12./15.7., Gärtnerplatztheater,<br />
19:30 Uhr,<br />
www.gaertnerplatztheater.de