50 Jahre Hamburger Yachthafen - Gemeinschaft e.V.
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Der Anfang
Der Yachthafen auf Waltershof
Getrennte Liegeplätze an
den Schlengeln
Die Seekarte von 1932 zeigt,
dass Motorbootfahrer
und Segler an getrennten
Liegeplätzen festmachten.
kreuzer, am Steg zur linken Hand machten die
Kielyachten fest und parallel zur Elbe nach Norden
lagen die Motorboote.
Der Motorbootsport wurde in jenen Jahren
immer beliebter. So schrieb 1910 die Illustrierte
Zeitung: „Die diesjährige deutsche Motorbootsaison
dürfte sich besonders rege gestalten, da einmal
das gesamte Motorbootwesen in Deutschland
durch die in den Ausstellungshallen am Zoologischen
Garten zu Berlin stattfindende Berliner Motorboot-
und Motorenausstellung eine bemerkenswerte
Förderung erfahren dürfte, und da
ferner zahlreiche interessante sportliche Ereignisse
auf dem Sommerprogramm enthalten sind.“
Zu diesen Ereignissen gehörten die Bootsfahrt des Kaiserlichen Automobilclubs
um den Hohenlohe-Preis von Wittenberge nach Hamburg, und eine
Motorbootregatta des Norddeutschen Automobilclubs in Hamburg.
An der Ostseite des Hafens gab es eine Slipanlage und einen Kran zum Einund
Aussetzen der Yachtmasten. Am nördlichen Deich stand außerdem ein
Schuppen für die Einlagerung der Masten. Außerdem gab es einen Ausrüstungsponton
mit einer Tankanlage und einer Station zum Aufladen von Akkus.
1914 trat der Yachthafenmeister Johannes Moltzau seinen Dienst an und
blieb dem Yachthafen treu bis zum Jahr 1948.
Während des Hafenausbaus hatten sich dunkle politische Wolken über der
Welt zusammengezogen, am 28. Juni 1914 wurden in Sarajevo der österreichisch-ungarische
Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie ermordet,
das Attentat war Anlass für den Ersten Weltkrieg. Nach einer großen
Eröffnungsfeier war den Seglern und Motorbootfahrern in dieser Zeit offensichtlich
nicht zumute. So wurden Yachthafen und Yachthafengebäude erst
1920 offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Der Zweite Weltkrieg und die Auflagen der Siegermächte brachten viele
Einschränkungen für Wassersportler mit sich, aber nach der Währungsreform
1948 füllte sich der Yachthafen auf Waltershof schnell wieder. Von dem Jahr an
war Klaus Kröger Hafenmeister.
An diejenigen, die sich um den Wiederaufbau des Sportes verdient machten,
erinnerte Henry Kettle (SVAOe/NRV) in der Chronik zum 25jährigen Bestehen
des Hamburger Yachthafens, die 1986 erschien: „Ich gedenke des damals
den Vorsitz im Hamburger Sport-Bund führenden Herrn Georg Franck
sowie des so früh verstorbenen Kommodore Erich F. Laeisz als Obmann des
schon 1945 bald nach Kriegsende ins Leben gerufenen »Technischer Ausschuß
Segeln« (Laeisz, Holm , Dinklage, Böhling, Tetzen), späterer Sparte Segeln. Ich
erinnere mich lebhaft an die zahlreichen Arbeitssitzungen der Beauftragten
der Sparte Segeln, die unter seinem Vorsitz im Laeiszhof ganz besonders die
Wiederherstellung des Yachthafens Waltershof zum Thema hatten“.
Aber es war nicht zu übersehen, der Yachthafen auf Waltershof wurde mit
zunehmender Beliebtheit des Wassersportes im Laufe der Jahre zu klein. Die
Vereine richteten einen Notruf an den Senat und erhielten Gelegenheit, ihr
Problem bei dem damaligen Bürgermeister Edgar Engelhardt vorzutragen, bei
dem auch der Leiter des Sportamtes, Vertreter der Finanzbehörde und der Behörde
für Wirtschaft und Verkehr anwesend waren. Baudirektor Dr. Kressner
von Strom- und Hafenbau entwickelte seinerzeit einen ersten Entwurf eines
Yachthafens bei Wedel.
Aber es war nicht nur die Enge im Yachthafen, die neue
Pläne notwendig machte. Für die Versorgung Europas mit
Erdöl hatten die Reedereien immer größere Schiffe in Auftrag
gegeben. Die bei den Howaldtswerken gebaute und 1953 fertig
gestellte 236 Meter lange „Tina Onassis“, damals das größte Schiff der Welt,
zeigte deutlich, wie die künftigen Schiffsgenerationen aussehen würden. Und
die benötigten Platz im Ölhafen neben der Raffinerie auf Waltershof. Auch die
Stadt Hamburg hatte also ein Interesse daran, den Seglern und Motorbootfahrern
einen neuen Hafen anzubieten.
g
Nobler Stil für Feiern
Die schöne Villa kann heute
für Feiern gemietet werden.
An die ursprüngliche Nutzung
als Seglerheim erinnert
nur noch der alte Straßenname.
30 50 JAHRE HAMBURGER YACHTHAFEN
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