50 Jahre Hamburger Yachthafen - Gemeinschaft e.V.
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Sturmfluten
Gefahr für Boote im Winterlager
Yachten im Chaos
Boote wurden von ihren
Pallen gespült und waren
auf dem Gelände verstreut.
Die hölzernen Pallen dagegen waren fortgeschwommen. Ebenso wurden für
leichte Schiffe im Außenlager schwere Betonklötze aufstellt, an denen sie festgelascht
und somit vor dem Aufschwimmen bewahrt werden konnten. Auch
vor dem Umfallen bei starkem Wind waren sie so geschützt.
TEURE FLUTEN
Schäden bis zu 50.000 Mark
Neben den beiden Sturmfluten von 1962 und 1976 erlebte der Yachthafen noch
eine Reihe Sturmfluten. Sie richteten jedoch nicht so heftige Einzelschäden an.
So stand im November 1981 das Wasser in Halle 2 noch einmal 40 Zentimeter
hoch und zwischen Dezember 1982 bis zuletzt Dezember 1985 erlebte der
Hafen insgesamt 16 Sturmfluten mit Wasserständen, bei denen der Weg zwischen
Mastkranbrücke und östlicher Zugangsbrücke, der so genannten „Karnickelallee“
mehr oder weni ger hoch überspült war.
Im Jahr 1994 fegte wieder einmal
ein schwerer Sturm über Norddeutschland,
der den Pegel im Schulauer
Hafen schon am Nachmittag auf
5,80 Meter über Normal Null steigen
ließ. Einzelne Wellen liefen bis zu sieben
Meter Höhe auf.
Die Schulauer Straße an der Einmündung
zum Hamburger Yachthafen
war gegen 16 Uhr überschwemmt, die
Fluttore waren rechtzeitig geschlossen
worden. Doch sie hielten nicht an allen
Stellen den Wassermassen stand. Vor
der Wrede Werft ergoss sich so viel
Wasser durch die Tore, dass die Feuerwehr
Pumpen einsetzen musste. Später
entdeckte die Feuerwehr an den
Toren beschädigte Dichtungen, die
vermutlich von Spaziergängern herausgerissen
worden waren.
Für die Yachthafen-Gemeinschaft
war jede dieser Sturmfluten teuer. Allein
die anschließenden Aufräumarbeiten
kosteten schon in den achtziger Jahren jeweils zwischen 20.000 und
50.000 Mark.
Zum Schutz gegen Schäden bei Sturmfluten wurden im Winter 1996/97 höhere
Haltepfähle in den Hafenboden gerammt. Es handelt sich um jeweils 23
Meter lange Rohre, die bei Normal Null 8, 50 Meter aus dem Wasser ragen.
Das sind zwei Meter mehr als bei den alten Dalben. Das soll verhindern, dass
bei Sturmfluten die Schlengel aushaken.
Als nach der großen Sturmflut von 1976 die umfangreichen, durch Treibgut
an den Außenfassaden der Winterlagerhallen entstandenen Schäden repariert
worden waren, galt es, die Hallen gegen solche zukünftigen Gefahren zu schützen.
Zu diesem Zwecke wurden doppelte Autobahnleitplanken in entsprechender
Höhe vor den Außenwänden angebracht, die eventuelles Treibgut abhalten
beziehungsweise ablenken sollen.
In späteren Wintern machte manchmal auch starker Eisgang zu schaffen.
Um keine Schäden anzurichten, musste die dicke Eisdecke teilweise aufgebrochen
werden. g
Eisbrecher im Hafen
Bei strengen Wintern
wurde ein Eisbrecher eingesetzt,
damit die Eisdecke
keine Schäden an den
Pfählen anrichtete.
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