Niederschrift - in der Gemeinde Heiden
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Ratssitzung 21.06.2006 - Seite 23 -<br />
Der Kompensationsbedarf für den E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Natur und Landschaft wird <strong>in</strong> den nachgeschalteten<br />
Bauleitplanverfahren nach den anerkannten Verfahren ermittelt. Die<br />
Kommunen werden neben ersten Kompensationsmaßnahmen im und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe<br />
des Standortbereiches den darüber h<strong>in</strong>aus gehenden weiteren Kompensationsbedarf<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>es Pilotprojektes mit <strong>der</strong> Biologischen Station Zwillbrock vollständig<br />
decken.<br />
Im Standortbereich bef<strong>in</strong>det sich im steten Wechsel mit Intensivackerflächen Waldbestand,<br />
überwiegend (rd. 90 %) Nadel- und Nadelmischbestände mittleren Alters,<br />
mit e<strong>in</strong>er Fläche von <strong>in</strong>sgesamt rd. 24 ha. Für die Umwandlung von Wald ist nach<br />
Landesforstgesetz e<strong>in</strong>e Ersatzaufforstung zu leisten: Für die Wald<strong>in</strong>anspruchnahme<br />
im Standortbereich s<strong>in</strong>d Ersatzaufforstungen im Verhältnis von 1:1,5 <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken beabsichtigt.<br />
2. Alternativstandort nordwestlich <strong>der</strong> Autobahnanschlussstelle Reken<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Vorbelastungen durch den südlich angrenzenden W<strong>in</strong>dpark ist, untermauert<br />
durch die Stellungnahme des Büros Richters & Hüls, Ahaus, vom 31. Mai<br />
2006, die Ansiedlung von Gewerbebetrieben wegen <strong>der</strong> dort vorhandenen Wohnbebauung<br />
nicht möglich. Die im Außenbereich e<strong>in</strong>zuhaltenden Grenzwerte <strong>der</strong> Schallimmissionen<br />
nach <strong>der</strong> TA Lärm für die Nachtzeit werden <strong>in</strong> Teilbereichen vollständig<br />
durch den W<strong>in</strong>dpark ausgeschöpft. Der W<strong>in</strong>dpark südlich <strong>der</strong> L 600 erweist sich<br />
somit als sogenanntes K.O.-Kriterium für den Standort.<br />
Unabhängig von dieser Betrachtung weist dieser Alternativstandort weitere erhebliche<br />
Nachteile auf:<br />
Wie bereits weiter oben ausgeführt, ist die verkehrsgünstige Lage des Standortes<br />
Reken e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten Kriterien für die beteiligten Kommunen. Der Standort<br />
<strong>Heiden</strong> liegt mit ca. 1,5 km zu weit von <strong>der</strong> Autobahn entfernt. Außerdem wird es zu<br />
ke<strong>in</strong>er Überlagerung von Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Gewerbegebietes mit denen <strong>der</strong><br />
Autobahn und <strong>der</strong> L 600 kommen. Die Bee<strong>in</strong>trächtigungen s<strong>in</strong>d hier also komplett als<br />
Zusatzbelastung zu bewerten.<br />
Auch die Betrachtung <strong>der</strong> Kosten des Anschlusses an die vorhandenen Entwässerungssysteme,<br />
sofern sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verfahren <strong>der</strong> Regionalplanung überhaupt von<br />
Belang s<strong>in</strong>d, führt - an<strong>der</strong>s als z.T. dargestellt - zu ke<strong>in</strong>em Vorteil für den Standort im<br />
Geme<strong>in</strong>degebiet <strong>Heiden</strong>. Das Ingenieurbüro Tuttahs & Meyer, Bochum, führt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Studie zur Entwässerung des geplanten Gewerbestandortes aus, dass die vorhandenen<br />
Anlagenkomponenten <strong>der</strong> <strong>Heiden</strong>er Kläranlage vollständig ausgelastet<br />
s<strong>in</strong>d und die Kläranlagenkapazität nur durch Neu- und Ergänzungsbaumaßnahmen<br />
erhöht werden kann, was zusätzlich zur Verdrängung e<strong>in</strong>es vorhandenen Regenrückhaltebeckens<br />
führen würde. Daher scheidet diese Anschlussvariante aus. E<strong>in</strong>e<br />
Anb<strong>in</strong>dung an die Rekener Kläranlage führt zu m<strong>in</strong>destens 1,5 km längeren Abwasserleitungen,<br />
die entsprechend höhere Kosten verursachen.<br />
Auch wenn e<strong>in</strong>e überörtliche Rad- bzw. Wan<strong>der</strong>wegeverb<strong>in</strong>dung zwischen <strong>der</strong><br />
Ortslage <strong>Heiden</strong> und den westlich <strong>der</strong> Autobahn gelegenen gastronomischen Betrieben<br />
(Reiterhof Hö<strong>in</strong>gs Hof, Bauerncafé Tacke) und <strong>der</strong> historisch bedeutsamen und<br />
<strong>in</strong> den vergangenen Jahren wie<strong>der</strong> aufgebauten Femegerichtsstätte „Freistohl toe<br />
Soehl<strong>in</strong>g“ fehlt, so stellt die im nördlichen Bereich des Standortes <strong>Heiden</strong><br />
R:\gremien\2006\Rat 2006-06-21\NS-Rat-2006-06-21.doc