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hinnerk Pride Ausgabe 2022

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HAMBURG І BREMEN І HANNOVER<br />

HEFT 324<br />

DIVERSITY<br />

REISE<br />

Queere<br />

Urlaubsziele<br />

rund um<br />

die Welt!<br />

Jonny Foe<br />

und Pepsi:<br />

„Denkmuster<br />

konstant<br />

hinterfragen“<br />

HAMBURG PRIDE<br />

DER AMPEL-CHECK<br />

INTERVIEWS: VELVET, LIZZO, LAUV, EMMA THOMPSON<br />

GESUNDHEIT: ICH GLAUB, MICH LAUST DER AFFE – ALLES ÜBER MPX


Diagnostik und Therapie auf<br />

höchstem Niveau<br />

Sportradiologie<br />

Verletzungen und Erkrankungen an Knochen, Muskeln, Sehnen<br />

und Gelenken können mithilfe modernster bildgebender Verfahren<br />

genau diagnostiziert werden. Bei der Beurteilung des<br />

Bewegungsapparates spielt die MRT-Diagnostik in der Sportmedizin<br />

– insbesondere zur frühzeitigen Therapiefindung –<br />

eine zentrale Rolle. Klassisch und jedem bekannt sind Verletzungen<br />

an Bändern und Knochen im Rahmen eines akuten<br />

Unfalls, wie z. B. Umknicken oder Sturz.<br />

Sportradiologie, MRT-Diagnostik,<br />

Früherkennung und Therapie<br />

15 x in Hamburg<br />

Die Radiologische Allianz ist ein Zusammenschluss<br />

freiberuflich tätiger und unabhängiger Fachärzt:innen.<br />

Mehr als 80 Ärzt:innen in 15 Praxisteams bieten<br />

das komplette Leistungsspektrum radiologischer,<br />

nuklearmedizinischer und strahlentherapeutischer<br />

Verfahren an:<br />

• Radiologie (MRT, CT)<br />

• Neuroradiologie<br />

• Nuklearmedizin (PET, CT)<br />

• Mammadiagnostik<br />

• Strahlentherapie<br />

• Radiochirurgie (Gamma-Knife)<br />

Zu den häufigsten Problemen von Sportlerinnen und Sportlern<br />

zählen jedoch Sehnenschädigungen und Überlastungen<br />

der Sehnen. Mit zunehmendem Alter verlieren die Sehnen an<br />

Elastizität. Bevor daraus größere Schäden entstehen, kann<br />

mit einer rechtzeitigen, exakten MRT-Diagnostik die opti male<br />

Therapie zur Ausheilung eingeleitet werden. Gleiches gilt bei<br />

Überlastungen, wie z. B. dem Tennisellenbogen oder Sehnenscheidenentzündungen.<br />

Auch in allen übrigen Gelenkstrukturen<br />

wie der Gelenkkapsel und insbesondere des Knorpels<br />

oder der Menisken im Kniegelenk können mittels MRT verlässlich<br />

frühzeitig auch kleinste Verletzungen und Veränderungen<br />

entdeckt werden. In der Muskulatur kann zwischen<br />

einer Zerrung und einem tatsächlichen Riss von Muskelfasern<br />

unterschieden werden.<br />

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen<br />

Ärzt:innen und Kliniken, so dass technische,<br />

medizinische und wissenschaftliche Kompetenzen<br />

gezielt zum Wohle aller Patient:innen gebündelt werden.<br />

Termin vereinbaren:<br />

Alle Praxen: 040 - 32 55 52 - 100<br />

Privatpraxen: 040 - 32 55 52 - 200<br />

Online: www.radiologische-allianz.de<br />

Sie finden uns auch auf<br />

Dr. Jörg Gellißen, Dr. Martin Simon, MaHM und<br />

Dr. Stephan Schulz vom Standort Radiologie am<br />

Rothenbaum in Hamburg<br />

Sprechen Sie uns an:<br />

Wir beraten Sie gerne persönlich über unser Spektrum an<br />

Diagnostik- und Früherkennungsleistungen.<br />

MRT-Diagnostik und Früherkennung am Beispiel<br />

der mpMRT der Prostata<br />

Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT)<br />

der Prostata eröffnet gute Möglichkeiten zu Früherkennung von<br />

Prostatakrebs. Sie liefert zuverlässigere Ergebnisse als andere<br />

Untersuchungsmethoden – und das völlig schmerzfrei sowie<br />

nicht-invasiv. Die MRT der Prostata ist das zurzeit sicherste und<br />

beste Verfahren zur biopsiefreien Vorsorge und Früherkennung<br />

sowie zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms z. B. bei auffälligem<br />

Tastbefund des Urologen oder erhöhtem PSA-Wert. Die<br />

Nachweisempfindlichkeit der mpMRT ist mit 85 % anderen Verfahren<br />

weit überlegen. Mit etwa 90-prozentiger Sicherheit kann<br />

zudem Prostatakrebs ausgeschlossen werden.


Intro 3<br />

Inhalt<br />

LIEBE LESER*INNEN,<br />

langsam reicht es mit Krisen, Kriegen und sonstigen<br />

Katastrophen könnte Mensch meinen. Allerdings verhält<br />

sich Mensch auch weiterhin einfach so, als sei er nicht<br />

die Krone der Schöpfung, sondern ihr Wladimir Putin. Die<br />

Hitzewelle ist nur ein sanfter Vorgeschmack dessen, was<br />

ab sofort immer mehr Regel denn Ausnahme sein wird.<br />

There is no pride on a dead planet.<br />

Die so optimistisch mit Aufbruchstimmung gestartete<br />

Ampel in Berlin geht im wahrsten Sinne des Wortes abgekämpft<br />

in die erste Sommerpause. Wir ziehen anlässlich<br />

des Hamburg <strong>Pride</strong> eine erste queerpolitische Bilanz, die<br />

tatsächlich ein wenig aufmuntern kann. Wäre da nicht<br />

auch noch MPX …<br />

In diesem Sinne: Happy <strong>Pride</strong>!<br />

Eure <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />

<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Kostenlos<br />

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media<br />

Alle Magazine<br />

online und<br />

als App!<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) &<br />

Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

KONTAKT:<br />

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MITARBEITER:<br />

Redaktion: Mathias Rätz (mr),<br />

Jonathan Fink, Michael Rädel (rä),<br />

Steffen Rüth, Dirk Baumgartl (dax)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke,<br />

www.sprachdesign.de<br />

Sabine Hannakampf,<br />

lektorat-hannakampf.business.site<br />

Grafik: Susan Kühner,<br />

Janis Cimbulis<br />

Cover: Model: Jonnyfoe, Pepsi<br />

Foto: Eli X. Scherer<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Martin Naujoks:<br />

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Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

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VERLAG:<br />

blu media network GmbH,<br />

Degnerstr. 9b, 13053 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer:<br />

Hendrik Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: CartellX, Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1,<br />

24784 Westerrönfeld<br />

Abonnentenservice:<br />

MÖLLER PRO MEDIA GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31, Zeppelinstr.<br />

6, 16356 Ahrensfelde, Gläubiger-ID<br />

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<strong>hinnerk</strong> Magazin bekommst. Bitte<br />

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(gültig seit 1. Dezember 2021).<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis<br />

auf deren sexuelle Identität. Wir<br />

freuen uns über eingesandte<br />

Beiträge, behalten uns aber eine<br />

Veröffentlichung oder Kürzung<br />

vor. Für eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird nicht gehaftet.<br />

Der Nachdruck von Text, Fotos,<br />

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schriftlicher Genehmigung des<br />

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ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Der Gerichtsstand ist Berlin.<br />

Abonnement: Inlandspreis<br />

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wird die Abogebühr am<br />

3. Bankarbeitstag des laufenden<br />

Monats abgebucht.<br />

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unterliegt der IVW-<br />

Auflagenkontrolle<br />

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Der Standort unserer Praxis in Los Angeles wurde nicht zufällig<br />

gewählt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Kalifornien<br />

ermöglichen uns alle modernen reproduktionsmedizinischen<br />

Maßnahmen optimal für unsere Patienten zu nutzen.<br />

In Sachen Kinderwunschbehandlung ist Kalifornien einer der<br />

weltweit liberalsten Staaten. Somit ist die Erfüllung eines<br />

Kindeswunsches für alle Familienmodelle, unabhängig vom<br />

Familienstand, sexueller Orientierung oder Herkunft, möglich.


4 Szene<br />

FOTO: ROMAN HOLST<br />

Zunächst: Natürlich könnt ihr wenn<br />

ihr wollt, auch in diesem Jahr euer<br />

Rad benutzen, um der CSD-Demo<br />

beizuwohnen. Eine Teilnahme mit dem<br />

Fahrrad dürfte allerdings im Gegensatz<br />

zu den beiden Vorjahren eher suboptimal<br />

verlaufen: 40 Trucks, 8 PKW und<br />

31 Fußgruppen haben sich bis Ende<br />

der Anmeldefrist bei Hamburg <strong>Pride</strong><br />

registriert. Es wird also auf jeden Fall<br />

kuschelig auf der Langen Reihe, wo<br />

die Demonstration am 6. August um<br />

12 Uhr starten soll. Demonstriert wird<br />

auf der gewohnten Innenstadtroute<br />

vorbei am Hauptbahnhof über<br />

Das CSD-Straßenfest mit dem weltweit<br />

schönsten City-Panorama ist nach<br />

zwei Jahren Zwangspause endlich auch<br />

wieder am Start. Mit seinem beliebten<br />

– von einigen auch gehassten – Infotainmentmix<br />

ist es neben der CSD-<br />

Demonstration mit ihren kraftvollen<br />

Bildern ein unterschätzter Link in die<br />

heteronormative Mehrheitsgesellschaft.<br />

Sozusagen ein CSD in Zeitlupe, zum<br />

Flanieren, sich vorsichtig herantasten,<br />

kennenlernen. Schöne Nebensache: Es<br />

AUF DIE STRASSE,<br />

DIE ERSTE<br />

AUF DIE STRASSE,<br />

DIE ZWEITE<br />

Steinstraße/Speersort/Bergstraße zur<br />

Mönckebergstraße und dann den Glockengießerwall<br />

herunter bis über die<br />

Lombardsbrücke, hinter der der Zug<br />

dann auf dem neuen Jungfernstieg zu<br />

Ende geht. Hamburg <strong>Pride</strong> bietet eine<br />

Mitfahrgelegenheit über die gesamte<br />

CSD-Route für Menschen mit eingeschränkter<br />

Mobilität. Achtung: Der Bus<br />

ist nicht barrierefrei. Anmeldungen<br />

bitte an: info@hamburg-pride.de. Ort<br />

und Zeit des Treffpunktes werden<br />

euch dann in der Woche vor der Demo<br />

mitgeteilt.<br />

gibt wieder Unisex-Toiletten sowie eine<br />

barrierefreie WC-Anlage. Auf der CSD-<br />

Bühne setzen Stars wie Blümchen und<br />

Kat Graham musikalische Akzente.<br />

Dort gibt es am Freitag um 20 Uhr<br />

eine Kundgebung von Hamburg <strong>Pride</strong><br />

e.V. unter dem Motto „Auf die Straße!<br />

Vielfalt statt Gewalt.“ *ck<br />

5. – 7.8. CSD-Straßenfest, Jungfernstieg<br />

/ Ballindamm, Fr. 15 – 0 Uhr,<br />

Sa. 11 – 0 Uhr, So. 11 – 22 Uhr<br />

FOTO: ROMAN HOLST<br />

KOMMENTAR<br />

TERF-Truck CSD<br />

TOP-TEILNEHMER<br />

Die stetig länger werdende Liste der<br />

Unternehmen, die ihre Diversity-<br />

Aktivitäten stolz präsentieren und<br />

damit nach Innen gegenüber queeren<br />

Mitarbeiter*innen und nach Außen<br />

gegenüber all dem Hass, der Queers<br />

immer noch entgegenschlägt, Zeichen<br />

setzen: Otto, Maersk, Hapag-Lloyd, Beiersdorf,<br />

Adobe, Janssen-Cilag, Airbus, Volt,<br />

Jobcenter, IKEA, Accenture, AstraZeneca,<br />

Brown-Forman, Fördern & Wohnen,<br />

Google, Autokraft, Eurowings, Hamburger<br />

Enegiewerke, Vattenfall, Kellog, REWE …<br />

FLOP-TEILNEHMER<br />

Meta, weil Queerfeindlichkeit immer noch<br />

viel zu viel Platz in den Kommenspalten<br />

der Produkte des Unternehmens hat<br />

und weil unter dem Deckmantel des<br />

Jugendschutzes queere Inhalte immer<br />

noch schlechter behandelt werden, als ihre<br />

heteronormativen Pendants.<br />

Axel Springer, weil trotz Döpfners Kotau<br />

nach dem unsäglich transfeindlichen<br />

„wissenschaftlichen“ Beitrag in der Welt<br />

weiter aus fast allen Rohren der Blätter<br />

des Verlages der<br />

TERF-Train befeuert<br />

wird. Kaum hatte<br />

sich der Vorstandsvorsitzende<br />

der Springer SE<br />

öffentlich von dem<br />

Werk distanziert,<br />

an dem auch eine<br />

gewisse Meeresbiologie-Doktorandin<br />

mitwirkte, konnte<br />

diese sich der vollen<br />

Unterstützung<br />

der Schreibtischtäter*innen<br />

von<br />

Bild und Welt sicher<br />

sein, als sie ihre<br />

unwissenschaftliche Polit-Agenda an der<br />

Humbolduniversität zu Berlin fortzusetzen<br />

suchte. Marie Luise Vollbrecht hetzt auf<br />

Twitter offen gegen Trans Menschen,<br />

argumentiert unwissenschaftlich und<br />

stützt sich dabei auf ein weit verzweigtes<br />

Kommunikationsnetzwerk mit Wurzeln<br />

bis hin zur AfD und ultrakonservativen<br />

christlichen Kreisen – und eben zu<br />

Springer: Das die unglückliche Absage<br />

der HU so große Wellen schlug und bis<br />

heute ein völlig schiefes Bild über den<br />

eigentlichen Sachverhalt in den Köpfen so<br />

vieler Menschen fortlebt, ist maßgeblich<br />

Springer-Angestellten zu verdanken,<br />

die so wissentlich und inkaufnehmend<br />

Transphobie schürten und schüren.<br />

*Christian Knuth


Michel Ruge<br />

Autor & Bordsteinkönig<br />

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6 Szene<br />

CSD ALTERNATIV<br />

QUEER FLORA FEIERT<br />

Aber was noch gleich? Dass<br />

diejenigen, die den ersten<br />

Hamburger CSD niedergeknüppelt<br />

haben (und unzählige<br />

Demos seitdem), sich mittlerweile<br />

selbst die Regenbogenfahne<br />

angeeignet haben? Dass das Ergebnis<br />

unserer Befreiung ein Bratwurst-<br />

Event auf dem Jungfernstieg ist,<br />

nebst bunter Sponsoren-Parade?<br />

Dass der Kampf um Emanzipation<br />

für so viele geschrumpft ist zur Anbiederung<br />

an die Mehrheitsgesellschaft<br />

und Imitation ihrer Bräuche?<br />

Wir feiern die Freiheitsrechte, die<br />

wir erkämpft haben. Aber wir<br />

müssen nicht erst nach Oslo oder<br />

Ghana, nach Florida oder Istanbul<br />

schauen, um zu erkennen: sie<br />

sind gefährdet. Auch in unserer<br />

offenen Gesellschaft werden<br />

wir immer offener attackiert: sei<br />

es in Form tätlicher Angriffe, sei es<br />

in Form der Medienkampagne, die<br />

trans*Personen gerade als die neuen<br />

Volksfeinde inszeniert, sei es in<br />

Form der menschenrechtswidrigen<br />

Abschiebepraxis gegen queere<br />

Geflüchtete. Und dass der russische<br />

Patriarch sogar den Ukrainekrieg als<br />

Rettung vor Homosexualität und<br />

Feminismus verherrlicht, ist auch am<br />

deutschen rechten Rand problemlos<br />

anschlussfähig: Die ganze Welt im<br />

Rückwärtsgang.<br />

Wir feiern den gemeinsamem<br />

Widerstand gegen diese Verhältnisse,<br />

gegen den Terror des Normalen, das<br />

selbstbewusste, selbstbestimmte<br />

Anderssein. Und unsere Soli-Spende<br />

ist in diesem Jahr bestimmt für<br />

den queeren Widerstand von<br />

Frogs and Toads, einer Gruppe,<br />

die trans*Personen in der Ukraine<br />

unterstützt und für die LGBTI-<br />

Hilfsorganisation Happy Family<br />

Youth Uganda.<br />

DJs: keos.club, Nutz an den Cutz,<br />

Miss van Biss, Panikattacke, NIIK,<br />

axltl & m.l. , chrismaxpaul<br />

6.8., Rote Flora, 23 Uhr


HINNERK GRATULIERT<br />

„Male Stripper“<br />

Szene 7<br />

Electro <strong>Pride</strong><br />

Am Vorabend des CSDs lädt<br />

Hamburg <strong>Pride</strong> traditionell ins<br />

Uebel & Gefährlich. Übel ist an diesem<br />

Abend so gar nichts, denn beim<br />

Electro <strong>Pride</strong> gibt sich das Who-is-<br />

Who der queeren Klangtüftler*innen<br />

der Republik die Regler in die Hand.<br />

Monkey Safari (Anjunadeep | Get<br />

Physical)<br />

und Ron Flatter (Einmusika | Katermukke<br />

| Hive Audio | Berlin) kommen<br />

zu Besuch und werden von TISKO<br />

(SlowPunch | Bunte Kuh) und Bek<br />

(Einmusika | Katermukke | Hive Audio<br />

| Berlin) tatkräftig dabei unterstützt,<br />

die Party zumindest gefährlich werden<br />

zu lassen. Denn: Wer seine Kräfte<br />

nicht einteilt und sich heute schon<br />

verausgabt, dem darf dennoch der<br />

12-Uhr-Termin auf der Langen Reihe<br />

nicht aus den Augen geraten. Happy<br />

<strong>Pride</strong>! *ck<br />

5.8., Uebel & Gefährlich,<br />

Feldstraße 66, Hamburg, 22 Uhr<br />

Eine DARE! zum CSD ist schon eine Portion<br />

mann-männlicher Erotik wert. Eine DARE!<br />

zum CSD mit Straßenfest, schreit mindestens<br />

nach DJ Sven Enzelmann und für eine<br />

DARE! die dann auch noch am gleichen Tag<br />

den schon 15. Geburtstag feiert, muss es<br />

auf jeden Fall ein Stripper sein. Der muss<br />

gar nicht sexualisiert aus der Torte springen,<br />

es reicht, wenn er aus den Boxen die<br />

feiernden bezirzt. Darum zu dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

definitiv auf der Playlist: „Male Stripper“ von<br />

„MAN 2 MAN / Man Parrish“ aus dem Jahr<br />

1986. Die nächste DARE! steigt am 2.9.<br />

Let’s <strong>Pride</strong>-Dance!<br />

6.8., Nachtasyl im Thalia Theater, Alstertor,<br />

Hamburg, 22:30 Uhr<br />

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8 Szene<br />

POLITIK<br />

FOTO: JOHN MACDOUGALL / AFP<br />

Der große <strong>hinnerk</strong><br />

AMPEL-CHECK<br />

Seit der Koalitionsvertrag der<br />

Ampel eine „gesellschaftspolitische<br />

Zeitenwende“ ausrief, ist<br />

eine angespannte Erwartungshaltung<br />

zu spüren. Wenn sich drei einig<br />

sind, was kann dann schiefgehen, denken<br />

die einen und meckern die Netzwerke voll.<br />

Anderen dagegen, allen voran dem Ministerpräsidenten<br />

von Bayern, sind schon die<br />

auf den Weg gebrachten Gesetzesvorlagen<br />

der Bundesregierung ein lockeres „das<br />

Abendland geht unter“ wert. Wir haben<br />

uns die politischen Forderungen von Hamburg<br />

<strong>Pride</strong> vorgenommen und sie mit dem<br />

zu Beginn Sommmerpause des Bundestages<br />

und der Bürgerschaft bestehendem<br />

Stand der Dinge abgeglichen.<br />

BEWERTUNGSMASSSTAB<br />

Rot: Keine erkennbare<br />

Umsetzungsbemühungen<br />

Gelb: Offizielle Aussagen<br />

zu Gesetzgebungsvorhaben<br />

durch Mitglieder der/<br />

des Bundesregierung/<br />

Senat, Ministerien/Behörden<br />

und Parlamente.<br />

Grün: Gesetzgebungsverfahren läuft oder<br />

ist abgeschlossen<br />

1. Wir fordern die Ergänzung des<br />

Artikels 3 des Grundgesetzes um die<br />

Merkmale „sexuelle und geschlechtliche<br />

Identität“.<br />

Lange, lange, lange Schweigen im Walde.<br />

Nicht einmal vollmundige Ankündigungen<br />

von den Ankündigungsmeistern des<br />

Kabinetts aus dem Justiz- und Familienministerium.<br />

Naja. Ob sieben Monate<br />

nun wirklich so lang sind in Relation<br />

zum Vierjahrestakt des Politbetriebes<br />

sei dahingestellt. Immerhin den queeren<br />

Parteiorganisationen der Ampel und der<br />

größten Oppositionsparte CDU war das<br />

Thema einen konzertierten Tritt in den<br />

Allerwertesten der zum Teil eigenen<br />

Regierungsmannschaft wert.<br />

2. Wir fordern die Abschaffung des<br />

Transsexuellengesetzes und die Schaffung<br />

eines Selbstbestimmungsrechtes<br />

unter enger Einbeziehung der bestehenden<br />

Fachverbände, sowie umfassende<br />

Maßnahmen, um die Lebensbedingungen<br />

von trans* Menschen zu verbessern.<br />

Gerade noch geschafft. Am 30. Juni<br />

haben Familienministerin Lisa Paus und<br />

Justizminister Marco Buschmann die Eckpunkte<br />

des Selbstbestimmungsgesetz für<br />

den Ersatz des menschenverachtenden<br />

Transsexuellengesetzes vorgestellt. Damit<br />

ist das Verfahren wie zugesagt noch vor<br />

der Sommerpause eröffnet worden.<br />

3. Wir fordern eine zeitnahe Reform<br />

des Familienrechts, durch die bei der<br />

Geburt eines Kindes in einer lesbischen<br />

Ehe mittels künstlicher Befruchtung<br />

automatisch beide Frauen als Mütter<br />

anerkannt werden und eine Stiefkind-<br />

Adoption durch die nicht-leibliche<br />

Mutter nicht mehr notwendig ist.


Musik von<br />

TOM SNOW<br />

Deutsche Fassung von<br />

Hauke Jensen<br />

Songtexte von<br />

DEAN PITCHFORD<br />

<strong>2022</strong> WIEDER<br />

IM FIRST STAGE<br />

D a s m u s i c a l<br />

BÜhnenfassung von DEAN PITCHFORD und WALTER BOBBIE<br />

im First Stage Theater<br />

2 4 . 0 8 . - 15 .10 . 2 0 2 2<br />

w w w. f o o t l o o s e - h a m b u r g . d e


10 Szene<br />

Auch wieder kurz vor knapp, auch<br />

wieder Buschmann und Paus, allerdings<br />

diesmal nur ein Arbeitsnachweis. Mitte<br />

Juli kündigten beide in Interviews an,<br />

die Benachteiligung zügig per Gesetz zu<br />

beseitigen. Marco Buschmann gab sich<br />

„zuversichtlich“ bis Jahresende einen<br />

Gesetzesentwurf zu präsentieren.<br />

4. Wir fordern einen verbindlichen<br />

Aktionsplan der Bundesregierung<br />

zur Akzeptanz von sexueller und<br />

geschlechtlicher Vielfalt sowie zur<br />

Bekämpfung von Homo-, Bi- und<br />

Trans*feindlichkeit und Diskriminierung<br />

aus Gründen der sexuellen Orientierung<br />

und der Geschlechtsidentität.<br />

Eines der beiden queeren Megaprojekte<br />

des Koalitionsvertrages, für deren<br />

Umsetzung jeweils mehrere Ministerien<br />

über unzähligen Änderungen im<br />

Bürokratiebauch der Verwaltungsrepublik<br />

Deutschland brüten müssen, damit ein<br />

Gesetzespaket nicht von der Opposition<br />

vor den Gerichten des Landes gleich<br />

wieder zerlegt werden kann. Und das<br />

Herzenprojekt von Deutschlands erstem<br />

Queerbeauftragten Sven Lehmann, der<br />

die Arbeit am Aktionsplan mehrfach<br />

öffentlich ankündigte. Konkrete Gesetzesvorlagen<br />

fehlen allerdings – was wie<br />

Eingangs erwähnt nicht heißt, dass nicht<br />

fieberhaft daran gearbeitet wird.<br />

Hans Sachs in allen Gassen des Kabinett<br />

Scholz heißt nicht Karl Lauterbach<br />

(SPD) sondern Marco Buschmann<br />

(FDP) und ist Bundesjustizminister. Von<br />

Ballermann-Layla bis Co-Mutterschaft<br />

hat er zu allem etwas zu sagen und<br />

anzukündigen. Allerdings liefert er auch<br />

bisher wie versprochen ab.<br />

FOTO: INA FASSBENNDER / AFP<br />

5. Wir fordern die weltweite Einhaltung<br />

der Menschenrechte für Homosexuelle,<br />

Trans*, Bisexuelle und intergeschlechtliche<br />

Menschen.<br />

Der Ukrainekrieg kann selbstverständlich<br />

die ihnen sichtbar<br />

unangenehmen Bilder teilweise<br />

entschuldigen, die Wirtschaftsminister<br />

Robert Habeck und<br />

Außenministerin Annalena Baerbock<br />

in totalitären Staaten und auch bei<br />

den europäischen Nachbarn mit Rechtsstaatproblematik<br />

produzieren. Und dass<br />

das Entwicklungsministerium sich den<br />

Klimaschutz anstatt der Menschenrechte<br />

an TOP 1 der Prioritätenliste setzte, ist<br />

ebenfalls durchaus nachvollziehbar: There<br />

is no <strong>Pride</strong> on a dead planet. Trotzdem,<br />

konkretes fehlt.<br />

6. Wir fordern, sogenannte Hassverbrechen<br />

aufgrund der sexuellen<br />

bzw. der geschlechtlichen Identität<br />

explizit im deutschen Strafrecht zu<br />

verankern. Insbesondere fordern wir,<br />

§46 des Strafgesetzbuches um den<br />

Passus „homo-, bi- und trans*feindlich<br />

motivierte Straftaten“ zu erweitern.<br />

Justizminister Buschmann liefert<br />

wieder in einem spannenden Finish<br />

vor der Sommerpause. Und das sogar<br />

mit einem konkreten Entwurf für eine<br />

große Strafrechtsreform, die neben<br />

queerfeindlicher Hasskriminalität auch<br />

Gewalt gegen Frauen und unnötige<br />

wie teure staatliche Sanktionen gegen<br />

Substanzgebrauchende und zum Beispiel<br />

auch Schwarzfahrer im Fokus hat.<br />

7. Wir fordern eine aktive<br />

Aufklärungs- und Bildungspolitik<br />

sowie die Verankerung sexueller<br />

Vielfalt als Bestandteil der<br />

Lehr- bzw. Bildungspläne in allen<br />

Bundesländern. Wir fordern ein<br />

kontinuierliches Engagement des<br />

Hamburger Senats zur Aufklärung<br />

über gleichgeschlechtliche Lebensweisen<br />

und sexuelle Vielfalt an Hamburger<br />

Schulen sowie die Ausweitung der Lehrpläne<br />

auf die Geschichte von LGBTIQ+.<br />

Wir fordern, dass sich der Hamburger<br />

Senat hierfür auf kommunaler und<br />

bundesweiter, aber auch auf internationaler<br />

Ebene im Rahmen bestehender<br />

Städtepartnerschaften einsetzt.<br />

Was Hamburg angeht, ist keine diesbezügliche<br />

Aktivität zu recherchieren.<br />

Sven Lehmann (Grüne) ist Deutschlands<br />

erster Queerbeauftragter einer<br />

Bundesregierung. Dieses Amt ist<br />

mit besonderen Rechten gegenüber<br />

Ministerien und der Verwaltung<br />

ausgestattet und agiert außerhalb der<br />

Hierarchie beratend und unterstützend.<br />

Nach § 21 der Gemeinsamen<br />

Geschäftsordnung der Bundesministerien<br />

(GGO) sind Bundesbeauftragte<br />

bei allen Vorhaben, die ihre Aufgaben<br />

berühren, frühzeitig zu beteiligen.<br />

Wäre es eine Forderung von Hamburg<br />

<strong>Pride</strong>, gäbe es die grüne Ampel.<br />

8. Wir fordern Arbeitgeber*innen auf,<br />

sämtlichen Diskriminierungsformen am<br />

Arbeitsplatz aktiv entgegenzuwirken<br />

und das Bewusstsein für geschlechtliche<br />

und sexuelle Vielfalt im Beruf zu<br />

fördern.<br />

Zuständigkeit der Bundesregierung nur<br />

indirekt durch Stärkung des gesetzlichen<br />

Diskriminierungsschutzes und anderer<br />

Arbeitsrechtmaßnahmen. Hier hinkt<br />

Deutschland schon seit Jahren aktuellen<br />

EU-Vorgaben hinterher.<br />

Da hilft auch die hervorragende personelle<br />

Wahl für die Leitung der Antidiskriminierungsstelle<br />

des Bundes mit Ferda Ataman<br />

der Wertung nicht.<br />

9. Wir fordern vom Hamburger Senat die<br />

kontinuierliche Umsetzung der im Aktionsplan<br />

zur Bekämpfung von Homo-,<br />

Bi- und Trans*phobie aufgeführten<br />

Maßnahmen.<br />

Es wird aktuell an einer Weiterentwicklung<br />

des Aktionsplans gearbeitet.<br />

10. Wir fordern ausreichend Maßnahmen,<br />

um LGBTIQ+ vor Hass und Gewalt<br />

FOTO: CHRISTOPH SOEDER / AFP


Summer <strong>2022</strong><br />

Mexikoring 27-29, 22297 HH / www.die-waescherei.de<br />

Couchtisch PETRA<br />

Sofakombination JUNA<br />

Esstisch SCOOBY<br />

LIFESTYLE<br />

Toisitze TOHAA DESIGN<br />

Dachterrasse RESTAURANT<br />

Wandleuchte FUCK<br />

Outdoor Leuchte SAMMY<br />

Neue TECHPICH TRENDS


12 Szene<br />

zu schützen und damit verbunden<br />

mehr Maßnahmen zur Bekämpfung von<br />

Homo-, Bi- und Trans*feindlichkeit.<br />

Ankündigungen gab es einige, sowohl in<br />

der Innenministerkonferenz der Länder,<br />

als auch aus dem Innenministerium und<br />

dem Justizministerium. Konkret vorliegen<br />

tut allerdings weder ein Gesetzesentwurf,<br />

noch nichteinmal die angekündigte<br />

Expertenkommission ist eingesetzt. Sie<br />

soll aber bereits im Herbst Ergebnisse<br />

liefern.<br />

11. Wir fordern den Hamburger Senat<br />

auf, die Mittel für die HIV-Prävention<br />

und der sie tragenden Projekte endlich<br />

den tatsächlichen Erfordernissen und<br />

den neuesten medizinischen Entwicklungen<br />

anzupassen.<br />

Keine politischen Aktivitäten gefunden.<br />

war – und ist es auch jetzt noch – rein<br />

privat organisiert. Im neuen Aktionsplan<br />

soll das Thema allerdings Beachtung<br />

finden.<br />

13. Wir fordern einen gendersensiblen<br />

Umgang mit Sprache, welcher die<br />

geschlechtliche Vielfalt von Menschen<br />

berücksichtigt und sichtbar macht.<br />

2021 wurden die 1995 erlassenen<br />

Grundsätze zur Verwaltungssprache<br />

überarbeitet. Neben der eh schon grundgesetzlich<br />

vorgeschriebenen dritten<br />

Geschlechtsoption in Anschreiben und<br />

Formularen, ist auch die Nutzung von<br />

Genderstern und Doppelpunkt erlaubt.<br />

14. Wir fordern eine menschenwürdige<br />

Behandlung und Unterbringung von<br />

LGBTIQ+ Geflüchteten in Hamburg<br />

sowie eine bedarfsgerechte Finanzierung<br />

von Beratungs-, Wohn- und<br />

Hilfsangeboten.<br />

16. Wir fordern die aktive Förderung der<br />

Erinnerungskultur und die Aufarbeitung<br />

der Geschichte von LGBTIQ+, insbesondere<br />

der Homosexuellen-Verfolgung,<br />

durch Stadt, Land und Bund.<br />

Weder das mit viel Szeneherzblut geplante<br />

Denkmal für die Homosexuellenbewegung<br />

steht, noch gibt es auf Bundes- oder<br />

Landesebene erkennbare Aktivitäten wie<br />

z. B. eine Stärkung der Bundesstiftung<br />

Magnus-Hirschfeld.<br />

17. Wir fordern eine stärkere und<br />

vielfältigere Repräsentation queerer<br />

Lebensweisen in den Medien.<br />

Keine Wertung, bzw. siehe 18.<br />

18. Wir fordern die Berücksichtigung der<br />

LGBTIQ+-Community bei der Besetzung<br />

des NDR-Rundfunkrates sowie in der<br />

Arbeit des Medienrats der Landesmedienanstalt<br />

Hamburg und Schleswig-Holstein.<br />

12. Wir fordern, die Mitwirkung von<br />

älteren LGBTIQ+ in der politischen Interessenvertretung<br />

von Senior*innen sicherzustellen,<br />

ihren besonderen Bedürfnissen<br />

in Betreuung und Pflege Rechnung zu<br />

tragen sowie spezielle Wohnformen für<br />

ältere LGBTIQ+ zu fördern.<br />

Dem NDR ist es wohl zu verdanken, dass<br />

dieses Thema überhaupt wieder eine<br />

größeren Aufmerksamkeit erhält. Auch<br />

die <strong>hinnerk</strong> Redaktion musste im Zuge<br />

einer Interviewanfrage für das Magazin<br />

„Das!“ einige Jahre zurückblättern, um<br />

Stichhaltiges dazu zu finden. Und das<br />

Auch hier sieht der neue Aktionsplan<br />

neue Maßnahmen vor.<br />

15. Wir fordern den Hamburger Senat<br />

auf, die Mittel der Jugendarbeit für<br />

LGBTIQ+ stetig den tatsächlichen<br />

Erfordernissen anzupassen.<br />

Der Landesförderplan „Familie und Jugend“<br />

2023-2027 aus dem vergangenen Jahr<br />

stellt Förderungen für die queere Jugendarbeit<br />

bereit. Eine Erweiterung ist nicht<br />

erkennbar.<br />

Nach der <strong>hinnerk</strong> Recherche zur Neufassung<br />

des Rundfunkstaatsvertrages für den NDR,<br />

wurde immerhin Schadensbegrenzung in<br />

Form einer Willenserklärung der Bürgerschaft<br />

für Umsetzung in unbekannter Zukunft<br />

lanciert. Gescheitert war das Vorhaben übrigens<br />

an den Nachbarn aus Niedersachsen<br />

und besonders Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Um des lieben Friedens Willen … Ja, so hieß<br />

es wohl. Und um dessen Willen weiter zu<br />

bemühen, leiten wir fix zur Endauswertung<br />

über.<br />

FAZIT: Eine Ampel mit Rot, Gelb und Grün<br />

zu fast gleichen Anteilen. Passt soweit.<br />

Erstmal ... *Christian Knuth<br />

FOTO: JOHN MACDOUGALL / AFP


WO DIE<br />

NATUR<br />

NOCH<br />

IN ORDNUNG<br />

IST?<br />

In Ihrem Schlafzimmer.<br />

TEAM 7 Hamburg City, www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Berlin, www.team7-berlin.de<br />

TEAM 7 München, www.team7-muenchen.de<br />

TEAM 7 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />

TEAM 7 Frankfurt, www.team7-frankfurt.de<br />

TEAM 7 Münster, www.team7-muenster.com<br />

TEAM 7 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de


14 Szene<br />

ICH GLAUB,MICH<br />

LAUST DER AFFE<br />

FOTO: MATHEW SCHARZ / UNSPLASH / CO0<br />

Warum Affenpocken jetzt MPX<br />

heißen und alles für dich und dein<br />

Verhalten Relevante aus berufenem<br />

Munde der Ärzteschaft und<br />

der Institutionen wie dem Robert Koch Institut<br />

haben wir auf den letzten beiden Seiften<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> für dich zusammengetragen.<br />

Da wir zurzeit aber noch nicht wissen, wie<br />

ernst die Lage noch wird, haben wir uns<br />

entschieden, auch hier vorne im Regionalteil<br />

des <strong>hinnerk</strong> noch einen kleinen Affenpockenschwerpunkt<br />

zu platzieren. Los geht<br />

es mit aktualisierten Infos zur Impfung und<br />

einer Onlinediagnosehilfe der Berliner Charité.<br />

Die dann folgende Doppelseite sollten<br />

sich Zartbesaitete vielleicht nicht unbedingt<br />

in einem nicht geschützten Umfeld durchlesen:<br />

ein roher und direkter Erfahrungsbericht<br />

eines Infizierten. Nennen wir ihn einfach Max<br />

Musterschwuler aus Hodenhagen. *Sabine<br />

Hannakampf / Christian Knuth<br />

HAB ICH’S?<br />

Noch gibt es in Hamburg verglichen<br />

wenige Fälle von Affenpocken, dennoch<br />

solltet ihr euch<br />

aufmerksam<br />

verhalten und<br />

auf mögliche<br />

Symptome achten.<br />

Eine Onlinediagnosehilfe der<br />

Charité kann euch dabei helfen.<br />

PoxApp enthält einen Fragenkatalog zu<br />

aktuellen Symptomen, Kontakt mit infizierten<br />

Personen und Risikogebieten. Das<br />

Ausfüllen dauert etwa 5 Minuten, danach<br />

bekommt ihr Handlungsempfehlungen,<br />

Ansprechpartner und Kontakte sowie<br />

eine Zusammenfassung eurer Daten und<br />

medizinisch relevanten Informationen für<br />

ein etwaiges Arztgespräch.<br />

https://poxapp.charite.de/<br />

UND IMPFEN?<br />

Personen mit erhöhtem Risiko und<br />

Personen, die dem Erreger ausgesetzt<br />

waren, wird geraten, sich impfen zu<br />

lassen (Postexpositionsprophylaxe,<br />

„nachträgliche Impfung“). Die Impfung<br />

kann Erkrankungen oder zumindest<br />

einen schweren Verlauf dieser verhindern.<br />

Sie wird für Personen ab 18 Jahren<br />

empfohlen. Die Impfung erfolgt mit zwei<br />

Dosen im Abstand von mindestens 28<br />

Tagen – auch wenn der Impfabstand von<br />

28 Tagen überschritten wurde, muss die<br />

Impfserie nicht neu begonnen werden.<br />

Bei Personen, die in der Vergangenheit<br />

gegen Pocken geimpft wurden, reicht<br />

eine einmalige Impfstoffgabe. Die Impfung<br />

erfolgt subkutan per Injektion. Man<br />

kann davon ausgehen, dass der Impfschutz<br />

ab 14 Tagen nach Verabreichung<br />

der zweiten Impfstoffdosis besteht.<br />

Für das dritte Quartal stehen 200.000<br />

Impfstoffdosen bereit … bundesweit. In<br />

welchen Schwerpunktpraxen in Hamburg<br />

geimpft wird, verrät der Checkpoint Hein<br />

& Fiete unter www.heinfiete.de/de/mpx.<br />

Dienstags und Donnerstags steht euch<br />

das Beraterteam außerdem zwischen<br />

16 und 20 Uhr für eure Fragen zu MPX<br />

persönlich zur Verfügung.<br />

www.heinfiete.de


Benutzt<br />

Kondome.<br />

neueshandeln.de<br />

Eine Aktion der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

( BZgA ), gefördert durch die<br />

Bundesrepublik Deutschland.


MPX<br />

ERFAHRUNGSBERICHT<br />

16 Szene<br />

Wie geht es eigentlich denen,<br />

die die Krankheit durchleiden?<br />

Einer davon, nennen wir ihn Max Musterschwuler<br />

aus Hodenhagen, hat sein<br />

Rendezvous mit MPX sehr eindrücklich<br />

und schonungslos dokumentiert.<br />

TRIGGERWARNUNGEN: KÖRPERFLÜS-<br />

SIGKEITEN, SCHMERZ, WUNDEN, SEX<br />

Eigentlich wars nur ein Pickel am Sack<br />

Auch wenn ich Pelz liebe, so gehört für<br />

mich dennoch an mancher Stelle ein<br />

wenig mit dem Rasierer korrigiert. Wie<br />

immer: Da wo rasiert wird, gibts auch mal<br />

Rasierpickel oder eingewachsene Haare.<br />

Man spricht nicht gerne drüber, aber so<br />

ist es halt. Und so habe ich wohl das erste<br />

Anzeichen auch einfach geschmeidig<br />

ignoriert. Kleine Rötung, nicht mal ein<br />

echtes Püstelchen an einem Haaransatz.<br />

Das ging auch erstmal weg – also kein Problem.<br />

Daten, Sauna oder auch mal auf eine<br />

ausschweifenderen Fetischveranstaltung.<br />

Schwules leben, wie es halt so ist. Dann<br />

kam dieses lästige Rasierpickelchen wieder.<br />

Es folgten ein paar Nachbarn. Nichts<br />

Wildes. Okay. Lass den Schwanz mal ein<br />

paar Tage ruhen. Das wird schon wieder.<br />

EINE GIGANTISCHE<br />

FEHLEINSCHÄTZUNG<br />

Es entwickelten sich Entzündungsherde,<br />

richtig fies und fett. Mein erster Verdacht<br />

war erstmal, „Scheiße, Syphilis + X“.<br />

Aber die Vehemenz, die Stärke dieses<br />

Ausschlags war ungeheuerlich. Es brannte,<br />

der Schwanz fett geschwollen und<br />

Schmerzen. Man wollte sich schon gar<br />

nicht mehr anfassen – alles tat weh. Rohes,<br />

inflammatorisches Fleisch. Eines stand<br />

fest: Auf eine ärztliche Meinung im Rahmen<br />

meines Regeltermins zum Check-up<br />

konnte DAS nicht mehr warten. Zum Glück<br />

gab es einen Spontantermin. Der Arzt<br />

stellte kühl und trocken fest:<br />

DIE POCKEN. ICH WAR BEDIENT.<br />

Was hatte ich eigentlich so getan? Nicht<br />

viel, nur an den Wochenenden, meist<br />

privat. Und irgendwie und überhaupt – das<br />

trifft doch nur dieses Party-Tunten von<br />

Gran Canaria, die im Bunker eher ne<br />

„Die ganze<br />

Klischeebox, mit der<br />

ich meinesgleichen<br />

gerne so verachtend<br />

strafe, fiel in sich<br />

zusammen.“<br />

Sprengladung als meine Aufmerksamkeit<br />

abbekommen würden. Waren das nicht<br />

gerade mal eine Hand voll Fälle irgendwo<br />

in den Sumpfgebieten von Spree und<br />

Rhein? Die ganze Klischeebox, mit der ich<br />

meinesgleichen gerne so verachtend strafe,<br />

fiel in sich zusammen. Ich war also einer von<br />

diesen ominösen, schmuddeligen 200 Fällen<br />

in Deutschland, wovon die Mehrheit laut<br />

Presse in Berlin ist? Nicht nur das, ich<br />

befand mich sogar unter den ersten zehn,<br />

die mein Schwerpunkt-Arzt je gesehen<br />

hatte. What? Na, da fiel ich nicht nur von<br />

meinem ländlichen, moralischen Ross. Nein,<br />

der Gaul hat dann nochmal nachgetreten.<br />

THERAPIE? FEHLANZEIGE.<br />

Antiretrovirale Medikamente sind in<br />

Europa noch nicht erhältlich. Also<br />

vermachte man mir zur „symptomatischen<br />

Behandlung“ eine ziemlich unhübsche<br />

Salbe (Rivanol) und den freundlichen<br />

Tipp: „Abdecken, nicht anfassen, Hände<br />

waschen und desinfizieren, sonst verteilst<br />

du die Dinger auch noch.“ Andere Tipps<br />

und Hilfen? Woher denn?! Außer den<br />

üblichen Käsemeldungen der Tagespresse<br />

konnte mir nur Wikipedia ein wenig<br />

helfen. Ich verordnete mir dann erstmal in<br />

Eigentherapie ein Antibiotikum. Glauben<br />

wollt ich das mit den Pocken nicht so ganz<br />

und gegen die Entzündungen sollte das<br />

wenigstens helfen. Die Verträglichkeit war<br />

mäßig. Pech gehabt. Vielleicht hatte der<br />

Arzt ja doch recht. Aus den vulkanähnlichen<br />

Gebilden rund um meinen Schaft<br />

entwickelten sich binnen zwei Tagen<br />

mit Salbe und Verband regelrechte<br />

Krater – etwa fingernagelgroße, flächige,<br />

schwarze, tiefe Wunden, die immer noch<br />

nässten und höllisch wehtaten.<br />

KOFFERRAUM UND WERKZEUGKISTE<br />

FÜr das Wundmanagement wusste ich<br />

mir nur noch mit dem Verbandskasten<br />

aus dem Auto zu helfen. Wundauflagen,<br />

Verbandsmaterial und Panzertape statt<br />

Pflaster zum Zusammenheften der<br />

Mullbinden fand sich in der Heimwerkerschublade.<br />

Ich erinnerte mich auch noch<br />

an dunkel an Creme mit Betäubungsmittel.<br />

Emla, eigentlich für bzw. gegen<br />

Hämorrhoidenschmerz. Aber die Apotheke<br />

meinte: „Anaesthesin Salbe? Die ist schon<br />

seit Jahren vom Markt verschwunden“.<br />

Restbestände an Novalgintropfen und<br />

frische Paracetamol halfen mir über die<br />

erste Woche. Ibuprofen brachte mir so gut<br />

wie gar nichts. Auch das bisschen Fieber<br />

und der Nebel im Kopf verschwanden nach<br />

gut einer Woche wieder. Dafür bildeten sich<br />

nach und nach überall am Körper Wasserbläschen<br />

bzw. Quaddeln. Mal größer, mal<br />

kleiner, fast wie fiese kleine Mückenstiche,<br />

denn die Biester fingen auch noch an zu<br />

jucken wie Hölle. Mir tat also nicht nur<br />

der geschwollene Schwanz weh. Nein, die<br />

Banane sah auch noch aus, als hätte mich<br />

der Affe dort tatsächlich heftigst gebissen!<br />

Und der Rest meines astralen, leicht übergewichtigen<br />

Körpers schrie nach, „Los kratz<br />

mich“. Diesem Drang zu widerstehen – gar<br />

nicht so leicht. Ich erinnerte mich dunkel<br />

an die Windpocken meiner Kindheit – auch<br />

so ein übles Jucken.<br />

„Die Banane<br />

sah auch noch aus,<br />

als hätte mich<br />

der Affe dort<br />

tatsächlich<br />

heftigst gebissen!“


ZWISCHENFAZIT<br />

Ein Auto-Verbandskasten für die Wundversorgung<br />

durchgejagt, eine Packung Paracetamol und Doxi gefressen,<br />

eine halbe Flasche Novalgin durchgezogen und vom Rivanol<br />

war auch nicht mehr allzu viel übrig, als ich begann, mich<br />

der diversen Hausmittelchen zu erinnern. Das Erste, was<br />

mir wirklich Linderung verschaffte, war der gute alte Honig.<br />

Medizinischer Honig, dünn aufgetragen, sorgte über Nacht<br />

für ein Stoppen des Wundnässens. Der Schmerz lies auch<br />

deutlich nach. Salbeitee – super lange durchgezogen war<br />

er zwar etwas bitter im Geschmack, aber das Jucken ging<br />

deutlich zurück. Es bildeten sich auch keine neuen Quaddeln<br />

mehr.<br />

Geschütze der Hausapotheke<br />

Echinacea – Der Sonnenhut kurbelt das Immunsystem an.<br />

T-Helfer und Fresszellen sind gern gesehen, auch wenn das<br />

Zeug für einen HiV-Patienten unter ART nicht so der Burner<br />

ist.<br />

Umckaloabo – Diese südafrikanische Gattung Pelargonien<br />

kurbelt die Interferonproduktion an.<br />

Cistus – Die Zistrose hat unmittelbare keim- und pilzhemmende<br />

Eigenschaften.<br />

Ich hatte das alles nur mit Grippe und Erkältung irgendwie im<br />

Kopf, aber diese Stimulanzien wirken doch deutlich breiter.<br />

Ohne, dass hier Schleichwerbung gemacht werden soll, ist<br />

es mir einfach ein Anliegen, anderen Betroffenen zumindest<br />

ein wenig unter die Arme zu greifen. Bei einer Krankheit, bei<br />

der man eigentlich nichts machen kann, außer verbinden,<br />

pflastern, abwarten und Tee trinken, hoffe ich nun, dass<br />

mich diese Helferchen schnell(er) über den Rest des Berges<br />

bringen.<br />

So vergeht also der erste Post-Pandemie-Wonnemonat in<br />

Isolation, mit reichlich waschen, bügeln und Desinfektion.<br />

*Max Musterschwuler


18 Norddeutschland<br />

DJ Paul Paillette<br />

DJ Marcello<br />

CSD PARTY<br />

GAYCITY<br />

mit Marceloo und Paul<br />

Radio Energy Bremen, Hinnerk und Virtualnights<br />

präsentieren nach dem Christopher<br />

Street Day (CSD) Bremen das GayCity<br />

Opening im Club Amélie. Tanze durch den Tag<br />

und die Nacht und gewinne nach Mitternacht<br />

300 Euro in bar!<br />

Das Amélie im Herzen vom Bremer Viertel. wirkt<br />

ein bisschen wie das Moulin Rouge gemischt<br />

mit New Yorker Bar-Coolnes. Auf der Tanzfläche<br />

neben der Raucher-Lounge werden euch die beiden jungen charmanten<br />

DJs Paul Paillette aus Berlin und DJ Marceloo aus Göttingen einheizen.<br />

Neben 80er-, 90er- und aktuellen Pophits, haben die beiden Musikexperten<br />

auch eine kleine Priese elektronische Musik mit im Gepäck. Paul,<br />

der bundesweit queere Partys bespielt, ist erstmals in Bremen zu Gast.<br />

<strong>hinnerk</strong> war schon beim CSD auf der Spree mit ihm feiern und hat ihn<br />

auch auf der ernsteren Seite des Lebens kennenlernen dürfen: Neben<br />

Pailletten ist Politik das zweite große P in Pauls Leben. Er engagiert<br />

sich auf Bezirksebene in Berlin-Pankow und zivilgesellschaftlich unter<br />

anderem für den CSD Verein – immer auch für die Belange der Szene.<br />

Und das mit einer erfrischenden Portion Frohmut, den er als DJ vollends<br />

die Oberhand gewinnen lässt. Daumen rauf. *ck<br />

27.8. GayCity, Amélie, Vor dem Steintor 65, Bremen, 22 Uhr<br />

Unsere<br />

Veranstaltungen<br />

zum Hamburg <strong>Pride</strong> <strong>2022</strong><br />

01.08.–<br />

19.08.22<br />

29.07.–<br />

08.08.22<br />

03.08.22<br />

18:30 Uhr<br />

CSD-Special. Alle HIV- / STI-Tests for free<br />

Sicher Dir Deinen Termin unter 040-2351990<br />

mit dem Code #TrueLove<br />

Wir supporten: Hamburg zeigt Flagge<br />

Regenbogenaktion für die ganze Stadt<br />

Flaggen unter proudcommunity.de<br />

Let’s talk about Rollenbilder<br />

Männlichkeiten, Rollenbilder, schwule Identitäten<br />

03.08.22<br />

19:30 Uhr<br />

04.08.22<br />

13 Uhr<br />

Sextoys aus queerer Perspektive<br />

Workshop, ab 18 Jahre. Anmeldung erforderlich.<br />

PrEP für Frauen?<br />

Unsere Telefonhotline für an PrEP interessierte<br />

Frauen*: 040-23519927<br />

Informationen zu unseren Veranstaltungen findest Du unter<br />

www.aidshilfe-hamburg.de<br />

Aidshilfe Hamburg e. V.<br />

Lange Reihe 30 – 32<br />

20099 Hamburg


KURZ GRATULIERT<br />

ZONE 283<br />

Norddeutschland 19<br />

Zum 26. Geburtstag der Fetischlocation<br />

sind alle herzlich eingeladen. Ein Dresscode<br />

ist ausnahmsweise nicht Pflicht. Los<br />

geht es am 20. September um 22 Uhr.<br />

zone283.de<br />

DEMOS<br />

FOTO: M. RÄTZ<br />

CSDs im Norden<br />

Hatten wir das nicht im letzten Heft?<br />

Habt ihr das letzte Heft noch? Und<br />

Spaß beiseite: Wir haben noch weitere<br />

tolle Projekte gefunden. Neben dem<br />

CSD Bremen, der am 27. August<br />

Bremens Innenstadt zur queeren<br />

Demozone macht, wird erstmals der<br />

CSD Emsland am 10. September mit<br />

Infoständen und Bühnenprogramm<br />

im Rahmen der Maritimen Meile in<br />

Papenburg stattfinden. Am gleichen Tag<br />

findet auch der CSD in Aurich statt, was<br />

in Papenburg zurecht für Unmut sorgt,<br />

denn wegen Corona war der erste CSD<br />

Emsland schon im letzten Sommer<br />

auf den 10. September terminiert<br />

worden. Das hätte Aurich beachten<br />

können. Göttingen eigentlich auch,<br />

denn die etwas südlicher gelegene Stadt<br />

erlebt ebenfalls am 10. September ihr<br />

Regenbogenfest. Braunschweigs CSD<br />

zum Sommerloch Festival steigt am 13.<br />

August, das Holstentor und die Trave in<br />

Lübeck sind am 20. August Ziel queerer<br />

Aktivist*innen und deren straighter allies.<br />

Happy <strong>Pride</strong>!<br />

FOTO: CHRISTIAN BUEHNER / UNSPLASH / CC0<br />

Versicherungen und<br />

Vorsorge für die<br />

queere Community<br />

Rainer Witt<br />

Schwerpunkt<br />

Implantologie<br />

Yvonne Zecher<br />

Schwerpunkt<br />

Parodontologie<br />

Christoph Merz<br />

Schwerpunkt<br />

Endodontie<br />

32 Jahre Bereufserfahrung<br />

13 Jahre in Hamburg St. Georg<br />

Wurzelbehandlung<br />

mit Mikroskop<br />

Mann und Frau<br />

Steffen Meyer<br />

Generalagentur der Gothaer<br />

Versicherungsbank VVAG<br />

Soester Str. 55<br />

20099 Hamburg<br />

040 180 09 336<br />

0175 20 69 015<br />

040 180 09 337<br />

steffen.meyer@gothaer.de<br />

www.steffen-meyer.gothaer.de


20 WIRTSCHAFT<br />

FOTOS: MORITZ LEICK / VÖLKLINGER KREIS<br />

EHRUNG<br />

MAX-SPOHR-PREIS<br />

Am 30. Juni wurden im Rahmen<br />

einer Gala in Düsseldorf die Arvato<br />

Financial Solutions, die Polizeiakademie<br />

Niedersachsen und die Queere Haushaltshilfe<br />

GmbH mit dem Max-Spohr-Preis geehrt.<br />

Der Sonderpreis ging an das Bündnis<br />

„Queere Nothilfe Ukraine“.<br />

Seit 2001 wird der Diversity-Preis des<br />

Völklinger Kreis, Deutschlands größtem<br />

Berufsverband schwuler Führungskräfte und<br />

Selbständiger, durch eine unabhängige Jury<br />

vergeben. Alle zwei Jahre werden Unternehmen<br />

in den Kategorien öffentlicher Sektor,<br />

Wirtschaft und KMU ausgezeichnet, die<br />

LGBTIQ*-Beschäftigten ein vorurteilsfreies<br />

und wertschätzendes Arbeitsumfeld bieten.<br />

„Der Preis ist eine der gewichtigsten<br />

Auszeichnungen für Diversity Management<br />

in Deutschland und der einzige mit besonderem<br />

Augenmerk auf Maßnahmen für<br />

LGBTI*-Mitarbeitende“, so Alf Spröde, der<br />

stellvertretende Vorsitzende des Völklinger<br />

Kreis, bei der Verleihung im Rahmen einer<br />

Dampferfahrt auf dem Rhein.<br />

„Die Polizeiakademie Niedersachsen engagiert<br />

sich in vorbildlicher Weise, Diversity<br />

nachhaltig zu verankern: Nachwuchskräfte<br />

werden entsprechend geschult. Sie tragen<br />

dieses wichtige Thema in das Kollegium<br />

und die Polizeidienststellen. Zudem sind,<br />

dank der Ausbildung in der Polizeiakademie,<br />

Vielfalt, Toleranz und Sensibilität gegenüber<br />

LSBTIQ+ leitend für den Umgang mit<br />

Bürgerinnen und Bürgern.“<br />

Mit der Verleihung des Preises an die<br />

Queere Haushaltshilfe Baumgärtel GmbH<br />

wurde zum ersten Mal ein Unternehmen<br />

speziell aus dem Bereich KMU (Kleine und<br />

mittlere Unternehmen) ausgezeichnet.<br />

„Wir sind sehr stolz, dass wir nach nur zwei<br />

Jahren, mitten in der Krise, es geschafft<br />

haben, ein Unternehmen auf die Beine<br />

zu stellen, das Vielfalt lebt!“, freute sich<br />

Gründer Marius Baumgärtel.<br />

Der Sonderpreis geht traditionell an<br />

eine Person oder Organisation, die in der<br />

deutschen Gesellschaft dafür gesorgt<br />

hat, dass Vielfalt mehr Wertschätzung<br />

und Aufmerksamkeit bekommt – dieses<br />

Jahr das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine.<br />

„Insbesondere in Krisenzeiten ist Solidarität<br />

wichtiger denn je für Menschen in Not! Wir<br />

danken der Jury des Max-Spohr-Preises<br />

für die Auszeichnung und Unterstützung<br />

unserer Arbeit“, so Sören Landmann,<br />

Initiator und Leiter des Koordinationsteams,<br />

der den Preis mit einem Teil seines Teams<br />

entgegennahm. *sah<br />

www.max-spohr-preis.de;<br />

www.vk-online.de<br />

Wenn du Menschen aus der Ukraine<br />

helfen willst, kannst du hier spenden:<br />

www.queere-nothilfe-ukraine.de<br />

DER MAX-SPOHR-PREIS<br />

Die Preistragenden freuten sich über die<br />

Auszeichnung. „Vielfalt ist für uns wichtig<br />

und richtig! Deshalb ist der Max-Spohr-<br />

Preis <strong>2022</strong> für uns Anerkennung und<br />

Ansporn zugleich“, bedankte sich etwa<br />

Michael Wagner, DEI-Beauftragter der<br />

Arvato Financial Solutions.<br />

Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan<br />

Keller hielt die Laudatio für die Polizeiakademie<br />

Niedersachsen, die den Preis in der<br />

Kategorie öffentlicher Arbeitgeber erhielt.


Vielfalt ist<br />

die größte<br />

Superpower<br />

LichtBlick macht sich stark: für eine bessere und faire Zukunft für alle.<br />

Mit guter Energie, über 1,7 Millionen LichtBlickenden und den<br />

unterschiedlichsten Talenten. Denn genau das braucht es für eine bessere Welt.


22 WIRTSCHAFT<br />

TITELSTORY<br />

JONNY FOE und PEPSI:<br />

„Denkmuster konstant hinterfragen“<br />

Auf Social Media erfreut der in<br />

Hamburg beheimatete Digital<br />

Creator Jonny Foe hunderttausender<br />

Follower mit seinem<br />

Reise-Content, Jonny ist aber auch bei<br />

Pepsi mit am Start. Wir sprachen mit dem<br />

Weltenbummler und mit Larissa Ulbrich,<br />

Talent Acquisition Lead DACH / PepsiCo.<br />

über Diversity.<br />

Jonny, du reist um die ganze Welt,<br />

vermisst du da Hamburg nicht?<br />

Reisen ist ein sehr großer Teil meianes Lebens<br />

und das ist auch gut so. Reisen bedeutet Freiheit<br />

für mich und es gibt noch so viele schöne<br />

Orte auf diesen Planeten. Hamburg ist mein<br />

Zuhause, mein Heimathafen. Nirgendwo fühle<br />

ich mich so wohl, habe meine besten Freunde<br />

und meine Familie um mich herum.<br />

Wie bringst du Themen wie Queerness<br />

und Diversity an deine Follower?<br />

Auf meinen Social Media Accounts thematisiere<br />

ich die Themen Queerness und Diversity<br />

in zahlreichen Beiträgen. Sei es mit Reaction<br />

Videos auf Hasskommentare auf TikTok,<br />

Videos mit meinem Verlobten auf unseren<br />

Reisen oder mit Transition-Videos auf Instagram.<br />

Meine Homosexualität ist ein Teil meiner<br />

Person. Ein Teil, auf den ich sehr stolz bin<br />

und das muss ich vor niemanden verstecken.<br />

Besonders glücklich macht es mich, wenn mir<br />

Personen aus meiner Community schreiben<br />

und mir mitteilen, dass sie sich aufgrund von<br />

meinen/unseren Videos geoutet haben.<br />

Wie kamst du in Kontakt mit Pepsi?<br />

Mit Pepsi kam ich das erste Mal in 2020<br />

in Kontakt. Die Zusammenarbeit wurde in<br />

diesem Jahr aber nochmals verstärkt, da wir<br />

uns zusammengesetzt haben und beide<br />

ähnliche Ideen und Ansätze hatten, wie wir<br />

einen positiven Impact auf die Gesellschaft<br />

haben können.<br />

„Vielfalt hat einen<br />

unschätzbaren<br />

Wert für uns als<br />

Gemeinschaft“<br />

Larissa, was bedeutet Diversität<br />

eigentlich?<br />

Diversität bedeutet, alle Menschen gleichermaßen<br />

zu sehen und zu berücksichtigen.<br />

Das ist besonders im Hinblick auf jene unter<br />

uns wichtig, die heute noch immer zu oft an<br />

den Rand gedrängt werden: BIPoC, queere<br />

Menschen, Menschen mit Behinderung,<br />

Menschen unterschiedlichen Glaubens,<br />

Überzeugung, Bildung etc. Für mich persönlich<br />

ist Diversität gegenseitiger Respekt:<br />

Wir erkennen an, wie andere Menschen<br />

in unserem Umfeld aufgewachsen sind,<br />

sehen die Unterschiede in den Prägungen,<br />

Erfahrungen, Möglichkeiten, die jemand<br />

gehabt hat und lernen daraus etwas für die<br />

Gemeinschaft. Vielfalt hat einen unschätzbaren<br />

Wert für uns als Gemeinschaft.<br />

Warum ist Diversity für PepsiCo<br />

wichtig?<br />

Diverse Teams sind für uns der Schlüssel zu<br />

besseren Lösungen, Innovationen und damit<br />

letztendlich Produkten, die eine große Mehrheit<br />

der Verbraucher*innen ansprechen. Um<br />

Diversität zu gewährleisten, investieren wir<br />

viel Zeit und Energie in die Schnittstellen, die<br />

Diversität bei PepsiCo beeinflussen. Wir trainieren<br />

unsere Mitarbeiter*innen zum Beispiel<br />

explizit in Themen wie Unconscious Bias<br />

und wie man diesen verhindert, wir gestalten<br />

unseren Recruiting Prozess divers, d.h.<br />

inkludieren aktiv unterschiedliche Interviewer<br />

und damit Perspektiven und Meinungen. Wir<br />

wollen dies bei unseren eigenen internen<br />

Prozessen aber nicht belassen, sondern<br />

uns als Unternehmen aktiv positionieren.<br />

Wir feiern zum Beispiel schon zum dritten<br />

Mal die „power of diversity week“ in Europa,<br />

wo wir uns quasi eine ganze Woche lang in<br />

Webinaren, Veranstaltungen und Content<br />

mit dem Thema Diversity beschäftigen. Ein<br />

globales Beispiel ist der <strong>Pride</strong> Month, den wir<br />

jährlich im gesamten Unternehmen feiern.<br />

Was hat Diversität mit Realness zu tun?<br />

Die Verbindung liegt für mich auf der<br />

Hand: Gen Z (genau wie andere [Talent-]<br />

Generationen) wollen in den Medien das<br />

Bild einer Gesellschaft sehen, dass sich<br />

mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit deckt


FREITAG<br />

05<br />

AUG<br />

MONKEY<br />

SAFARI<br />

A N JUN A DEEP | GE T PH YSIC A L<br />

FOTOS: ELI X. SCHERER<br />

und authentisch ist. Weiße Männer mit grauen Haaren und<br />

Maßanzügen oder völlig überholte Schönheitsideale bilden<br />

nicht die Vielfalt unserer Gesellschaft ab. Sie sind auch<br />

nicht repräsentativ für ein Unternehmen wie PepsiCo. Wir<br />

versuchen, Produkte für alle anzubieten und Arbeitgeber für<br />

jede Art von Talent zu sein. Realness und Diversity spielen<br />

auch bei Pepsi MAX eine große Rolle: Diesen Sommer<br />

schafft Pepsi MAX ein Symbol gegen die Fake Werbe- und<br />

Social Media-Welt – und startet so eine Diskussion in der<br />

Presse, im TV und auf Social Media. Ein starkes Anti Fake<br />

Statement. Jetzt heißt es: Follow Your Taste – Folge deinem<br />

Geschmack, egal ob he / him oder they / them. Realness<br />

bedeutet auch, so zu sein wie man ist und andere zu<br />

tolerieren und zu respektieren, wie sie sind. Realness und<br />

Diversität gehen also Hand in Hand.<br />

„Realness und Diversität<br />

bedingen einander“<br />

RON<br />

FLATTER<br />

EINMUSIK A | K AT ERMUK K E | HIVE AUDIO<br />

RON<br />

FLATTER<br />

EINMUSIK A | K AT ERMUK K E | HI V E<br />

Wird das diverse Utopia irgendwann Realität?<br />

Die vergangenen Jahre haben den Zusammenhalt in der<br />

Gesellschaft herausgefordert. Für uns als Gesellschaft<br />

muss es darum gehen, allen gleichermaßen wieder eine<br />

Stimme zu geben und Teilhabe zu ermöglichen. Das bleibt<br />

eine große Aufgabe, die uns noch lange beschäftigen wird.<br />

Beruflich können wir diese Hürden meistern, indem Diversität<br />

weiterhin alle Unternehmensprozesse beeinflusst<br />

und wir achtsam bleiben: Konstant den Blick nach außen<br />

richten um Trends und Entwicklungen zu identifizieren<br />

SUPPOR T ED BY<br />

SUPPORTED BY<br />

LOCAL<br />

TISKO & BEK<br />

LOCAL<br />

DJ 1 & DJ 2<br />

SLOWPUNCH | BUNTE KUH MAXIMALE LIEBE<br />

??? | HAMBURG<br />

??? | HAMBURG<br />

UEBEL & GEFÄ HR LICH | FELDS T R A ßE 66 | BUNK ER | UEBEL HAMBURG & GEFÄ HR LICH | F<br />

V VK 15€ | AK 20€ | TICK E T S UN T ER W W W.H A MBURG-PRIDE.DE<br />

V VK 15€ | AK 20€ | TICK


24 WIRTSCHAFT<br />

DIVERSITY<br />

PINKWASHING-CHECK<br />

NIVEA<br />

Schriller Vogel präsentiert Klassiker<br />

der Hautpflege im Regenbogendesign.<br />

Ist Retro eigentlich noch Trend?<br />

Ob du dir Niveas <strong>Pride</strong>-Kampagne besser<br />

sonstwohin schmierst oder der Dose<br />

Liebe erweisen kannst, verrät unser<br />

#pinkwashing Check.<br />

INNOVATION<br />

Bei der Regenbogendose von<br />

Nivea handelt es sich um ein<br />

Standardprodukt ohne speziellen Nutzen.<br />

Das Regenbogendesign wirkt rein adaptiv<br />

ohne einen kreativen Twist. Die Dose<br />

wird ausschließlich in Märkten vertrieben,<br />

in denen sie nicht in Konflikt mit einer<br />

LGBTIQ*-feindlichen Gesetzgebung<br />

geraten kann.<br />

AUTHENTIZITÄT<br />

Mit Olivia Jones hat Nivea die<br />

bekannteste deutsche Drag<br />

ausgewählt. Auch wenn die Community<br />

ihre Drags liebt, so ist ihre Wirkung nach<br />

innen eine andere, als nach außen. Die<br />

ständige öffentliche Gleichsetzung<br />

der queeren Community mit crossdressing<br />

verursacht ein Zerrbild der<br />

LGBTIQ*-Wirklichkeit und konterkariert<br />

das Ziel einer diversen Darstellung sogar<br />

zunehmend. Wenn Kreative den Aspekt<br />

Drag unbedingt als Aufhänger wollen,<br />

sollten sie sich der wachsenden Drag King<br />

Szene widmen.<br />

PARTIZIPATION<br />

Im Rahmen der Kooperation mit<br />

Olivia Jones wird auch deren<br />

Initiative „Olivia macht Schule“ unterstützt,<br />

bei der Mitglieder der Olivia Jones Familie<br />

wie z.B. Veuve Noire bundesweit Schulen<br />

und KiTas besuchen, um in Sachen<br />

Toleranz, Vielfalt und Respekt aufzuklären.<br />

Mit WELCOMING OUT unterstützen Beiersdorf,<br />

NIVEA und Labello zudem ab 16.<br />

Juni <strong>2022</strong> eine Initiative, bei der heterosexuelle<br />

Menschen aufgerufen werden<br />

sich als Straight Ally erkennbar zu machen<br />

und aktiv zu zeigen, dass sie Diversität<br />

willkommen heißen.<br />

KOMMUNIKATION<br />

Das Unternehmen nutzt<br />

für seine Kommunikation<br />

kaum die gewachsenen Strukturen der<br />

LGBTIQ*-Medienlandschaft. Stattdessen<br />

werden hauptsächlich Social Media Kanäle<br />

von Plattformen bespielt, die regelmäßig<br />

LGBTIQ*-Inhalte zensieren. Der Fokus ist<br />

einseitig auf Online-Aktivitäten ausgerichtet,<br />

auch wenn dabei moderne Motive wie<br />

beispielsweise ein schwules Pärchen mit<br />

Baby gezeigt werden.<br />

FAZIT<br />

Die Regenbogendose ist der<br />

Versuch, mit einem Symbol der<br />

Community über die Community hinaus<br />

zu kommunizieren. Solchen Aktionen folgt<br />

häufig, wie auch in diesen Fall, ein Shitstorm,<br />

den Beiersdorf aber auszuhalten<br />

bereit war und ist. Dies zeigt wie ernst der<br />

Konzern Diversity nimmt.<br />

INFO<br />

Du willst deine Lieblings- oder die meist<br />

gehasste Regenbogenkampagne genauer<br />

unter die Lupe nehmen lassen? Schreib an<br />

redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de.<br />

www.pink-washing.de


25<br />

GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

ÄRZTE<br />

■ Andreas Britz,<br />

Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />

Privatpraxis, Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten,<br />

Lasertherapie,<br />

Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />

Allergologie,<br />

Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen<br />

Stellbrink,<br />

All gemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Urologische Praxis<br />

Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com<br />

■ Josef Stuch, Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />

Bereich Infektiologie:<br />

Dr. med. Olaf Degen,<br />

Dr. med. Anja Hüfner,<br />

Dr. med. Sabine Jordan,<br />

Dr. med. Guido Schäfer,<br />

Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />

Fachärzte für Innere Medizin, Allgemeinmedizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Spezialsprechstunde PrEP, Impfungen,<br />

Infektions- & Tropenkrankheiten,<br />

Universitätsklinikum Hamburg-<br />

Eppendorf, Martinistr. 52,<br />

& 741052831, infektionen@uke.de,<br />

www.uke-infektionen.de<br />

ukeprep.de<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. Roy Heller,<br />

Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin,<br />

Suchtmedizin, Psychotherapie,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Juliusstr. 36,<br />

& 4300890<br />

■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

ZAHNÄRZTE<br />

■ Martin Schuh,<br />

Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />

www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />

■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />

Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />

www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492,<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ Dipl Päd. Volkmar Suhr,<br />

Systemischer Berater&Therapuet<br />

DSGF, Neue Str. 24, 22942 Bargteheide,<br />

& 04532-2045500,<br />

www.familyspirits.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

■ Engel Apotheke,<br />

Steindamm 32, 20099 Hamburg,<br />

& 245350, info@engelapotheke.net<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />

& 32527214<br />

Buchen Sie ihren Listing Eintrag:<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Für unsere Praxis an der Grindelallee<br />

suchen wir eine/n<br />

Medizinische Fachangestellte (m/w/d)<br />

Vollzeit<br />

Wir wünschen uns von Ihnen:<br />

• eine abgeschlossene Ausbildung<br />

zur/zum MFA<br />

• gute PC-Kenntnisse<br />

• freundliches und sicheres Auftreten,<br />

Engagement und Teamfähigkeit<br />

Mitarbeiter Empfang (m/w/d)<br />

Vollzeit<br />

Wir wünschen uns von Ihnen:<br />

• eine abgeschlossene kaufmännische<br />

oder medizinische Ausbildung<br />

• gute PC-Kenntnisse<br />

• gute Englischkenntnisse<br />

• freundliches und sicheres Auftreten,<br />

Engagement und Teamfähigkeit<br />

Es erwartet Sie:<br />

• eine interessante, abwechslungsreiche<br />

und verantwortungsvolle Tätigkeit<br />

• leistungsgerechte Bezahlung und<br />

zusätzliche Leistungen<br />

• gut planbare Dienstzeiten ohne<br />

Schicht- und Bereitschaftsdienst<br />

• Arbeiten in einem netten und<br />

aufgeschlossenen Team<br />

Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben,<br />

bewerben Sie sich bitte idealerweise per E-Mail.<br />

Ansprechpartner für Sie ist<br />

Enno Fenske-Burmester<br />

(burmester@ich-hamburg.de).<br />

Dr. med. Thomas Buhk<br />

Dr. med. Stefan Fenske<br />

Grindelallee 35 • 20146 Hamburg<br />

www.ich-hamburg-stendal.de


26 Style<br />

VIKTOR MAKHNOV,<br />

Ukrainer und Künstler<br />

FOTOS: ARRIDEO.PHOTOGRAPHY<br />

Russlands Überfall auf die Ukraine<br />

hat uns allen bewusst gemacht,<br />

wie fragil unsere Welt ist, wie schnell sich<br />

Dinge ändern können. Wir chatteten mit<br />

Viktor Makhnov, einem queeren Künstler,<br />

der als Kriegsflüchtling in Lviv lebt.<br />

Deine Heimat wird von Russland<br />

angegriffen. Magst du darüber reden?<br />

Zuerst wussten wir nicht, was wir tun sollten,<br />

lasen nur die Nachrichten auf Telegram-<br />

Kanälen. Wenn wir Bomben explodieren<br />

oder Waffen schießen hörten, gingen wir in<br />

den Keller. Mit meiner betagten Mutter und<br />

meinem Vater mussten wir uns mehrere<br />

Tage im schmutzigen Keller verstecken,<br />

besonders nachts. Einige Geschäfte wurden<br />

geöffnet und wir konnten trotz langer<br />

Menschenschlangen etwas zu essen kaufen.<br />

Am 1. März teilte mir meine Mutter mit,<br />

dass ihr ihre Antidiabetes-Medikamente<br />

ausgegangen seien, und mein Freund<br />

und ich begannen, in der Gegend nach<br />

Medikamenten zu suchen. Viele Apotheken<br />

waren geschlossen, aber wir fanden eine<br />

funktionierende und schlossen uns der langen<br />

Schlange von Menschen an, die draußen<br />

warteten. Plötzlich flog eine Rakete und ein<br />

Teil davon schlug in einiger Entfernung von<br />

der Menschenschlange auf dem Boden auf.


Alle hatten Todesangst. Endlich bekamen wir<br />

die Medikamente. An diesem Tag entschied<br />

ich, dass wir meine Eltern evakuieren<br />

müssen.<br />

Normalerweise dauert der Weg von unserem<br />

Zuhause zum Bahnhof 40 Minuten mit der<br />

U-Bahn. An diesem Morgen versuchten<br />

wir vergeblich, ein Taxi zu rufen. Tausende<br />

von Menschen taten dasselbe. Schließlich<br />

erzählte ein Nachbar, er habe es geschafft,<br />

die Telefonnummern von Taxifahrern<br />

zu bekommen, die Leute zum Bahnhof<br />

brachten. Die normale Gebühr vor dem Krieg<br />

betrug 70 Griwna, aber wir mussten 1.000<br />

UAH bezahlen. Auf dem Weg zum Bahnhof<br />

konnten wir die Stadt nicht wiedererkennen:<br />

Gebäude und Schulen zerstört, Autos<br />

beschädigt, Schaufenster zerbrochen. Als wir<br />

am Bahnhof ankamen, traf eine Rakete das<br />

nahe gelegene Gebäude. Wir verbrachten<br />

ungefähr sechs Stunden am Bahnhof mit<br />

Tausenden anderen Menschen, die vergeblich<br />

versuchten, einen Evakuierungszug zu<br />

bekommen. Menschenmassen versuchten,<br />

in Züge einzusteigen, Menschen schrien,<br />

Frauen und Kinder weinten. Die Züge waren<br />

vollgestopft mit Menschen, ihrem Gepäck<br />

und Tieren – Hunden, Katzen, Vögeln, Hasen<br />

…<br />

Dann beschlossen wir, das Bahnhofsgebäude<br />

zu verlassen, um zu den Bahnsteigen<br />

zu gelangen. Und es war die richtige<br />

Entscheidung, weil wir hörten, dass ein<br />

zusätzlicher Evakuierungszug nach Winnyzja<br />

angekündigt werden sollte. Wir liefen zum<br />

nächsten Bahnsteig und schafften es, zwei<br />

Plätze für meine Eltern zu ergattern. Sie<br />

hatten ihre Plätze, während mein Freund<br />

und ich den ganzen Weg stehen mussten.<br />

Normalerweise dauert es je nach Zug etwa<br />

6–8 Stunden, um nach Winnyzja zu gelangen,<br />

aber wir haben mehr als 14 Stunden<br />

im Zug verbracht. Ohne funktionierende<br />

Toiletten. Irgendwann war ich so müde, dass<br />

ich dachte, ich würde hinfallen. Ich legte<br />

mich zu Füßen der Leute auf den Boden<br />

und schaffte es, 20 Minuten zu<br />

schlafen. Als wir in Winnyzja<br />

ankamen, mussten wir<br />

auf einen weiteren Zug<br />

nach Ternopil warten,<br />

wo meine Verwandten<br />

in der Nähe wohnten.<br />

Wir blieben mehrere<br />

Tage dort und dann<br />

gingen meine Eltern<br />

ins Ausland, während<br />

wir in Ternopil blieben. Wir<br />

wohnten bei Verwandten,<br />

in einem Studentenwohnheim<br />

und dann in einer Schule, die zu einem<br />

Flüchtlingsheim umgebaut wurde, und in der<br />

Wohnung eines schwulen Mannes, der uns<br />

kostenlos bei ihm wohnen ließ.<br />

Wie geht es der Familie?<br />

Jetzt ist meine ganze Familie in Sicherheit,<br />

während ich allein in der Ukraine bin. Meine<br />

Eltern wurden Flüchtlinge in der Slowakei,<br />

während mein Freund die Möglichkeit hatte,<br />

die Ukraine zu verlassen (er wurde wegen<br />

seines Gesundheitszustands aus dem<br />

Militärdienst entlassen) und zum Arbeiten<br />

nach Polen zu gehen. Er hat zwei Kinder im<br />

schulpflichtigen Alter zu ernähren, er war<br />

früher verheiratet. Ich bin nach Lemberg<br />

gezogen. Ich hatte das Glück, einen Nebenjob<br />

als Fotograf für einen kommunalen Kulturbetrieb<br />

zu finden. Ich wohne kostenlos in<br />

einer provisorischen Unterkunft für LGBTIQ*-<br />

Menschen, aber ich muss sie bald verlassen<br />

und ein Zimmer in einer Wohnung mieten.<br />

Oder mir eine andere Unterkunft suchen.<br />

Fühlst du dich als queerer Mensch<br />

besonders gefährdet?<br />

Style 27<br />

Es ist jetzt in der Ukraine wegen des Krieges<br />

und der russischen Raketen für niemanden<br />

völlig sicher. Die andere Sache, als Russen<br />

in den ersten Tagen des Krieges in<br />

den Straßen von Charkiw waren,<br />

verspürte ich Panik und<br />

Schrecken, nicht nur weil<br />

ich queer bin, sondern<br />

auch ein Patriot meines<br />

Landes. Ich liebe die<br />

Ukraine und ich habe<br />

die ukrainische Nationalflagge<br />

auf meinen<br />

Avataren auf Facebook<br />

und Instagram, und ich habe<br />

Beiträge über den Krieg geteilt.<br />

Ich hatte Angst, dass sie mich<br />

töten würden, wenn sie Charkiw besetzen.<br />

Glücklicherweise wurden die Russen dank<br />

der tapferen ukrainischen Armee aus der<br />

Stadt vertrieben.<br />

Hier im Westen der Ukraine ist die<br />

allgemeine Bevölkerung viel traditioneller als<br />

in Charkiw. Ein Typ im Studentenwohnheim<br />

sagte, er würde Schwule töten, und wir<br />

mussten das Wohnheim verlassen, weil<br />

es zu gefährlich für uns wurde zu bleiben.<br />

Manche Menschen zeigen Intoleranz gegenüber<br />

der LGBTIQ*-Community und unsere<br />

Lebensweise. Als Teil der künstlerischen<br />

Gemeinschaft hier in Lemberg treffe ich<br />

jedoch aufgeschlossene Menschen, denen<br />

meine Orientierung und mein Privatleben<br />

egal sind. Sie unterstützen mich und andere<br />

LGBTIQ*-Menschen sogar.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

linktr.ee/arrideo, campsite.bio/arrideo,<br />

www.instagram.com/arrideo.photography<br />

Das ganze Interview gibt es auf<br />

männer.media<br />

FÜR DEINEN<br />

WOW-EFFEKT<br />

UNSERE MARKEN-<br />

FASSUNGEN<br />

Optikhaus Weser<br />

Spitalerstraße 9 · 20095 Hamburg<br />

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10.00 – 19.00 Uhr<br />

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28 Style<br />

Tattoo-Fan<br />

SVEN<br />

NACHGEFRAGT<br />

Auf Instagram wurden wir<br />

auf Sven aus Raesfeld aufmerksam,<br />

der dort seine Follower<br />

mit mitunter sehr erotischen<br />

Bildern begeistert. Wir chatteten<br />

mit dem Hobby-Model.<br />

Du schaust recht trainiert<br />

aus, wie viel Sport machst du<br />

so in der Woche. Und was?<br />

Tatsächlich weniger, als es den<br />

Anschein macht, das meiste sind<br />

gute Gene. Ansonsten gehe ich<br />

laufen, trainiere zu Hause etwas<br />

und achte auf eine gesunde<br />

Ernährung.<br />

Was magst du am Sommer<br />

besonders?<br />

Wenn man unbeschwert in der<br />

Sonne am Strand im Urlaub liegt<br />

und es generell wärmer ist! Und<br />

dass man endlich wieder weniger<br />

anziehen kann.<br />

Wie kommst du denn an die<br />

Fotografen oder die an dich?<br />

Eigentlich fast immer durch<br />

Instagram. Meistens schreiben<br />

mich die Fotografen an, weil sie<br />

meine Fotos interessant finden<br />

und mit mir zusammenarbeiten<br />

möchten, oder ich werde auf<br />

Fotografen aufmerksam, weil mir<br />

ihr Stil gefällt (jeder Fotograf hat<br />

seinen eignen Stil, sodass jedes<br />

Foto auf seine eigene Art und<br />

Weise interessant ist). Zudem bin<br />

ich noch bei einer Modelagentur,<br />

über die auch Anfragen kommen.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.instagram.com/<br />

sven_steinroetter,<br />

www.facebook.com/<br />

SvenSteinroetterOfficial<br />

FOTO: @EX.PERIMENTPHOTOGRAPHY


29<br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

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Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

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30 Style<br />

AUSSTELLUNG<br />

ANDREAS FUX<br />

bei Semjon Contemporarya<br />

Der gefeierte Provokateur stellt Bilder aus seinem bei Salzgeber<br />

erschienenen Buch „Innocence“ in Berlin-Mitte aus.<br />

Hier sehen wir keine<br />

Social-Media-Queers oder<br />

glattgebügelte Grinsebacken,<br />

Andreas Fux inszenierte in<br />

teilweise sehr erotischen<br />

Posen die Art Mann, die viele<br />

sexuell interessant, aber<br />

auch ein bisschen gefährlich<br />

wahrnehmen. Der Verlag<br />

bezeichnet sie als „Berlin bad<br />

boys“, der im einst punkigen,<br />

jetzt schön-gentrifizierten<br />

Stadtteil Prenzlauer Berg<br />

lebende Fotograf versammelt<br />

sie unter dem Buchtitel<br />

„Innocence“, Unschuld. Eine<br />

spannende und erotische<br />

(scheinbare) Text-Bild-<br />

Schere. *rä<br />

FOTOS: A. FUX<br />

23.7. bis 5.8., Andreas Fux „Innocence“, Semjon Contemporary,<br />

Schröderstr. 1, U Rosenthaler Platz, www.semjoncontemporary.com<br />

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Gefördert<br />

von der<br />

Freien und<br />

Hansestadt<br />

Hamburg<br />

Foto: Paul Schimweg // Grafik: twotype design<br />

Location: Mit freundlicher Unterstützung des S.L.U.T-Clubs


Style 31<br />

TIPP<br />

Sexy in BIO-BAUMWOLLE<br />

Themen wie Nachhaltigkeit, faire Produktion<br />

und beste Qualität werden einem<br />

immerzu um die Ohren geschlagen, oft sind es<br />

Nebelkerzen der Industrie. Bei erlich textil ist<br />

das anders.<br />

Das in Köln angesiedelte Unternehmen hält<br />

seine Versprechen. Los ging alles 2015, als Sarah<br />

und Benjamin ihre Arbeit an nachhaltiger Mode<br />

starteten, 2016 erblickte dann erlich textil<br />

das Licht der Modewelt. Das Duo setzt dabei<br />

auf hochqualitative Stoffe aus biologischem<br />

Anbau (Baumwolle kbA), nachwachsende<br />

Rohstoffe (Modal) oder recycelte Materialien<br />

(z. B. Q-Nova® oder ECONYL®). Auf seiner<br />

Homepage verrät das Team: „Seit unserer Gründung<br />

arbeiten wir mit einer familiengeführten<br />

Textilmanufaktur auf der Schwäbischen Alb<br />

zusammen und haben die Möglichkeit, auf ein<br />

volles Jahrhundert Erfahrung in der Wäscheherstellung<br />

zurückzugreifen. Dem Onlinehandel sei<br />

Dank, können wir auf diese Weise ein traditionsreiches<br />

Handwerk mit langer Standortgeschichte<br />

ins 21. Jahrhundert überführen. So entstehen<br />

unsere Wäschekollektionen mit schwäbischer<br />

Genauigkeit, dem höchsten Anspruch an<br />

Material und Verarbeitung sowie unter fairen<br />

Arbeitsbedingungen.“ Wir sind Fans! *rä<br />

erlich-textil.de<br />

Du bist Coach, Lehrkraft, Ausbilder*in,<br />

Psycholog*in, Sozialpädagog*in oder Sozialarbeiter*in?<br />

Du brennst für Deine Aufgabe und Dein Beruf ist Dir Berufung?<br />

Dann komm zu uns!<br />

Wir sind ein kleines Bildungszentrum im Harburger Hafengebiet. Seit etwa 40<br />

Jahren sind wir in und für Harburg aktiv. Unsere Mission? Menschen zu helfen,<br />

die aus dem Tritt geraten sind. Wie wir das machen? Mit Herzblut, Kreativität<br />

und vollen Segeln!<br />

Unsere Schwerpunkte: Coaching, Umschulung, Aktivierung Benachteiligter<br />

Wenn das Dein Ding ist, freuen wir uns, Dich kennenzulernen.<br />

Schreib uns: jobs@jia-hamburg.de


32 Style<br />

ACCESSOIRES<br />

SCHNURRBARTKERLE<br />

UND PRALLE ANSICHTEN<br />

Vor einigen Wochen wurde in Berlins Zentrum<br />

hoch oben in einem DDR-Prachtbau an der<br />

Karl-Marx-Allee namens The TOWER eine<br />

neue Accessoire-Kollektion gefeiert, die<br />

an den großen schwulen Künstler Tom<br />

of Finland erinnert.<br />

Die verschiedenen Taschen<br />

der „LOQI x Tom of<br />

Finland“-Kollektion sorgen für queere Sichtbarkeit<br />

und transportieren die Erotik des zur Ikone<br />

gewordenen Künstlers ins 21. Jahrhundert. Die<br />

verschiedenen Taschen sehen super aus und<br />

geben dir auch ein super Gefühl, denn sie sind<br />

aus recycelten Materialien gefertigt. *rä<br />

www.loqi.eu<br />

FOTOS: LOQI.EU, MARTINDECRIGNIS.DE


34 Style<br />

SEX<br />

DAS Kondom für<br />

genau DICH<br />

Safer Sex ist wichtig. Aber er kann stressen<br />

… verantwortlich ist dafür mit nahezu<br />

100 % die unpassende Kondombreite:<br />

Nur jeder vierte bis fünfte Mann kennt<br />

seine Kondomgröße. Große Risiken und<br />

Frust sind die Folgen. Klar - Gummis sind<br />

dehnbar, aber auch wenn sie in launigen<br />

Nächten selbst über einen Kopf gezogen<br />

werden können: Dein Penis ist kein<br />

Schädel, da zwickt es schnell, schmerzt,<br />

du fühlst weniger oder bist unsicher.<br />

Guter, Safer Sex ist wichtig – und für<br />

jeden Mann, egal wie er gebaut ist – mit<br />

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bedeutet übrigens auch: 90 % weniger<br />

Latexproteine und daher kein abturnender<br />

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Nachrichten von MY.SIZE<br />

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FETISCH<br />

DIESE MODE HILFT<br />

Den Fetisch ausleben und dabei<br />

der Ukraine helfen – klingt komisch,<br />

geht aber. Das noch sehr junge<br />

Fetisch-Leder-Label FS MAN aus Kiew<br />

präsentierte unlängst einen Jockstrap<br />

aus italienischem Leder namens „Support<br />

Ukraine“, 25 Prozent des Verkaufserlöses<br />

gehen an Menschen in Not in<br />

der Ukraine.<br />

„Wir sind ein schwuler Familienbetrieb<br />

und produzieren in Handarbeit. Jeden<br />

Tag ändern wir etwas, wir tun unser<br />

Bestes, um die Qualität unserer Produkte<br />

noch weiter zu verbessern“, verrät<br />

das queere Team auf seiner Homepage.<br />

„Erst vor einem Monat haben wir die<br />

Ledergeschirre gewechselt, früher hatte<br />

es drei Lederschichten, jetzt machen<br />

wir vier Schichten. Immer häufiger<br />

verwenden wir rostfreies Zubehör. Und<br />

unsere Leder-Jockstraps haben ein<br />

neues Taschenmodell, das ergonomischer<br />

ist.“ Wer eigene Ideen hat, der<br />

kann sich einbringen: „Wir sind offen<br />

für alle Vorschläge, alles kann individuell<br />

angepasst werden und es sind auch<br />

große Größen verfügbar.“ *rä<br />

www.fsman.net<br />

20.08.<strong>2022</strong> • 19UHR<br />

FOTO: BITCHSYNNY


HAMBURGS<br />

STILVOLLES<br />

GAY-KINO AUF<br />

2 EBENEN<br />

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FOTO: AMSNEL GORGONIO / UNSPLASH /CO0<br />

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NÜRNBERG<br />

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36 Kultur<br />

SCHOLA CANTOROSA<br />

feiert im Blaumann<br />

KONZERTE<br />

FOTOS: SCHOLA CANTOROSA<br />

Text-Bild-Schere? Hat doch geholfen!<br />

Herzlich willkommen zum<br />

Quasi-Come-back eines der bekanntesten<br />

und beliebtesten schwulen Chöre der<br />

Republik.<br />

Als die Redaktion wegen der orangen<br />

Blaumänner bei Chorsprecher Ulli anrief,<br />

war schnell klar, dass eine klassische<br />

Ankündigung der drei Konzerte im<br />

Ohnsorg Theater nicht ausreichen würde,<br />

um begreiflich zu machen, wie ernst der<br />

Spaß an der Arbeit ihnen ist, den Männern<br />

der Schola Cantorosa. Wir baten Ulli, ein<br />

wenig über die Entstehung von „Helden<br />

in Orange“ zu erzählen. Karten solltet ihr<br />

übrigens unverzüglich auf ohnesorg.de oder<br />

schola-cantorosa.de ergattern. Es gab. sie<br />

zu Redaktionsschluss nur noch für den 13.<br />

August um 15:30 Uhr und die Abschlussvorstellung<br />

um 20 Uhr. Alle Tickets sind<br />

auch für die legendäre „Schola Dance Party“<br />

im Foyer des Theaters gültig, die das erste<br />

Premierenwochenende seit gefühlt einer<br />

Ewigkeit gebührend abschließt.<br />

Die Ewigkeit hieß „Corona“, was lateinisch<br />

je nach Kontext Kranz oder Krone,<br />

Zuschauerkreis oder auch Belagerungsring<br />

und Sperrlinie bedeuten kann. So präzise<br />

kann Sprache sein. Mehr nun aus der<br />

Feder von Ulli:<br />

DER CHOR IN DER PANDEMIE<br />

Als die Pandemie im März 2020 losging<br />

war ich, wie so viele andere, gerade im<br />

Skiurlaub und wir mit Schola voll dabei, ein<br />

neues Programm zu entwerfen. Vier Songs


DATES . FREUNDE . LIEBE<br />

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38 KULTUR<br />

zu unserer neuen farbenfrohen Revue,<br />

bis dato ohne Programmname, standen<br />

schon. Der Enthusiasmus, das Stück noch<br />

in diesem Jahr auf die Bühne zu bringen,<br />

war groß! Auch wollten wir noch auf<br />

Chorfreizeit fahren – welche dann aber am<br />

Vormittag des 13. März gecancelt wurde:<br />

Gefahren und Risiken unkalkulierbar!<br />

Dann kam alles anders, die Geschwindigkeit<br />

der Zeit wurde gerade auch für Chöre<br />

fast auf 0 reduziert, und wir sahen uns<br />

auf einmal der digitalen Herausforderung<br />

des online Probens gegenüber. Wie wir<br />

rückblickend wissen, sollte dieser Zustand<br />

lange anhalten.<br />

Nun gut, wir probten online und wir<br />

produzierten auch einen „Wir bleiben<br />

zuhause - Clip“ mit dem Chor, indem<br />

wir alle unseren Stimmgruppen nach die<br />

eigene Stimme einsangen, es zu unserem<br />

„Techniker“ schickten, der daraus einen<br />

sehr emotionalen Clip bastelt. Irgendwie<br />

retteten wir uns über den Sommer, rein in<br />

den noch verschärfteren Herbst/Winter<br />

2020/2021.<br />

Unsere erste Online-Weihnachtsfeier<br />

stand ins Haus. Viel Kreatives war bei<br />

den vielen Sängern zuhause entstanden.<br />

Eingeschweißte Waffeln und Eierlikör<br />

wurden an jedes Mitglied verschickt, um<br />

etwas Weihnachtsfeierflair zu versprühen.<br />

Aber die Darbietungen waren eben digital,<br />

ohne wirklichen Kontakt miteinander.<br />

Ein paar Tage nach der besagten Weihnachtsfeier<br />

fiel auf, dass ein langjähriges<br />

Mitglied fehlte… nicht aufzufinden war.<br />

Die Ahnung wurde Gewissheit. Der erste<br />

schwer an Corona Erkrankte aus den<br />

eigenen Reihen lag schon einige Tage im<br />

künstlichen Koma auf der Intensivstation.<br />

Nach 12 langen Wochen des Hoffens und<br />

Bangens vieler Up an Downs, verstarb<br />

unser Chormitglied. Nur wenige Tage<br />

nach seinem 57. Geburtstag. Bang! Das<br />

war sehr krass und machte uns nochmal<br />

bewusst, wie gefährlich dieses neue<br />

Virus und somit auch unser aller Hobby,<br />

das Singen, ist. Trotzdem und gerade<br />

deshalb nahmen wir im Sommer ´21 die<br />

Arbeit an unserem neuen Stück wieder<br />

auf. Zunächst mit Stimmgruppenproben,<br />

also immer nur etwa 10 Sänger, dann<br />

irgendwann in einem riesigen Saal<br />

mit viel Abstand – aber mit allen<br />

zusammen. Es war nicht so wie früher.<br />

Man kam sich vor wie ein einzelner Sänger,<br />

die anderen waren schlecht zu hören, der<br />

Dirigent viel zu weit weg. Kurz – der Spaß<br />

am Singen blieb etwas auf der Strecke.<br />

OHNE SORGE SINGEN?<br />

Aber jede Durststrecke endet irgendwann<br />

und wir rückten langsam wieder näher<br />

zusammen. Mit den Impfungen stieg die<br />

Hoffnung auf ein wieder völlig normales<br />

gemeinsames Singen. Sicher waren wir<br />

einer der ersten Chöre, der sobald es<br />

möglich war, eine Impfquote von 100%<br />

hatte. Trotzdem war es für unser immer<br />

noch namenloses neues Stück noch<br />

nicht das Jahr der Erstaufführung, denn<br />

trotz aller Anstrengungen folgten<br />

im nächsten Winter wieder die<br />

nächsten Einschränkungen. Wieder<br />

Online-Treffen, wieder Stimmgruppenproben.<br />

Aber aufgeben kam nicht<br />

in Frage. Weitermachen. Und die<br />

Erste Chorfreizeit im letzten Herbst<br />

konnte, wenn auch mit Hindernissen,<br />

tatsächlich durchgeführt werden. Wir<br />

wurde belohnt. Unsere Mitgliederzahl<br />

stieg kurzfristig von 44 auf 50 singende<br />

Männer! Großartig – ein gutes Signal<br />

für uns, weiter am Premierenauftritt zu<br />

arbeiten. Seit einigen Monaten proben<br />

wir nun wieder ganz normal und das<br />

Repertoire für die neue Show ist auf 13<br />

Songs angewachsen. Bald ist es nun<br />

soweit. Unser Kreativteam arbeitet bis zur<br />

Erstaufführung mit Hochdruck an einer<br />

begeisternden, lauten und bunten Revue<br />

nach Schola Marnier. Mit einer Chorstärke<br />

von aktuell 48 Sängern werden wir am 12.<br />

und am 13. August mit drei Vorstellungen<br />

das Ohnsorgtheater rocken. Auch wenn<br />

das genau eine Woche nach dem CSD<br />

ist, werden wir es uns nicht nehmen<br />

lassen, das Ganze mit der legendären<br />

mega SCHOLA Dance Party im Foyer des<br />

Ohnsorg zu garnieren! *Ulrich Müller


Let’s date<br />

happy.


40 Kultur<br />

Das Interview<br />

mit Carolin und<br />

Nik exklusiv auf<br />

<strong>hinnerk</strong>.de!<br />

FOTO: INGO BOELTER<br />

PREMIERE<br />

CAROLIN UND NIK<br />

sind zurück<br />

Nach den Erfolgen von „Oh<br />

Alpenglühn!“ und „Entführung<br />

aus dem Paradies“ drehen<br />

Carolin Fortenbacher und Nik<br />

Breidenbach in „Der letzte Ritt nach<br />

San Fernando“ jetzt das Western-<br />

Genre komplett auf links.<br />

Mit gut geölter Stimme, mindestens<br />

einer Hand am Colt und enorm viel<br />

Taktgefühl in den Beinen fackeln die<br />

beiden Lieblings-Rampensäue ein<br />

musikalisches und komödiantisches<br />

Feuerwerk ab, bis die Kojoten um die<br />

Wette pfeifen. Die Song-Spannbreite<br />

reicht von Truck Stop und Dolly Parton<br />

bis zu Britney Spears, Gitte und<br />

den Bee Gees, von „Cotton Eye Joe“<br />

über „No Roots“ bis hin zu Musicalhits<br />

aus „Cats“ und „Jekyll & Hyde“. YEE-<br />

HAW! Und darum geht es:<br />

Tote Hose in San Fernando: Dank<br />

des schlecht gelaunten und äußerst<br />

schießwütigen Sheriffs ist die einstige<br />

Goldgräberstadt am Old Man River nur<br />

noch ein Schatten ihrer selbst, und<br />

auch der Saloon „Zum dreibeinigen<br />

Pony“ hat schon wildere Zeiten erlebt.<br />

Jetzt ist neben der Chefin, dem Koch<br />

und der frustrierten Barsängerin Caro<br />

Coquette keiner mehr da – und die<br />

ist mittlerweile selbst ihr bester Gast<br />

… Bis eines Tages die Saloontüren<br />

aufschwingen und ein namenloser<br />

Fremder die staubige Szenerie betritt.<br />

Ist dieser schnieke Cowboy mit dem<br />

losen Mundwerk womöglich der so<br />

sehnsüchtig erwartete Held, der Caro<br />

herausholen wird aus dieser wahrlich<br />

gottverlassenen Gegend? Es entspinnt<br />

sich ein wahnwitziger Reigen<br />

um verlorene Familienmitglieder,<br />

halbe Schatzkarten, Suppen mit oder<br />

ohne Gluten und Liebe an einem<br />

Ort, an dem man nun wirklich nicht<br />

danach gesucht hat.<br />

4.8. (Uraufführung) – 4.9. Schmidt<br />

Theater, Spielbudenplatz, Hamburg,<br />

www.tivoli.de<br />

Christian Freese<br />

Beratung – Mediation – Coaching


FOTO: DENNIS MUNDKOWSKI<br />

Deine Stadt,<br />

deine Bühnen,<br />

deine Nacht!<br />

T H E AT E R N AC H T<br />

H A M B U R G<br />

10.09.<strong>2022</strong><br />

Mit<br />

FAMILIEN-<br />

PROGRAMM<br />

15 – 19 Uhr<br />

MUSICAL<br />

Tanzen gegen das<br />

TANZVERBOT<br />

Schon in der ersten Spielzeit auf Hamburgs erster Bühne für die<br />

etwas anderen, die etwas weniger „gefälligen“ Broadway- und Off-<br />

Broadway-Produktionen, ein voller Erfolg: Footloose. Kein Wunder, das die<br />

Macher*innen des First Stage Theaters das Musical um eine wahre Geschichte<br />

aus Oklahoma im Jahr 1980 noch einmal ins Programm nehmen.<br />

160 Jahre lang war in Elmore City, einer<br />

Kleinstadt in Oklahoma, tanzen offiziell<br />

verboten. Erst 1980 erkämpften sich<br />

die Schüler der örtlichen High School<br />

ihr Recht auf ihren Schulball. Diese<br />

unglaubliche Geschichte diente Dean<br />

Pitchford als Vorbild, der aus dem Stoff<br />

zunächst ein Theaterstück machte.<br />

Im Jahr 1984 kam der Film „Footloose“<br />

mit Kevin Bacon in der Rolle des<br />

rebellischen Teenagers in die Kinos.<br />

!998 folgte dann die Musicalversion, die<br />

seitdem weltweit Erfolge feiert.<br />

SO ADAPTIERT DAS MUSICAL<br />

DIE STORY<br />

In der konservativen Kleinstadt<br />

Bomont sind Rockmusik, Alkohol und<br />

Tanzen strikt verboten. Damit will der<br />

frisch aus Chicago zugezogene Ren<br />

sich nicht abfinden. Schnell hat er<br />

die Jugend des Städtchens auf seiner<br />

Seite und versucht gegen Verbote und<br />

Engstirnigkeit vorzugehen – zunächst<br />

ohne Erfolg. Doch so leicht lässt sich<br />

die neu entfachte Leidenschaft der<br />

Jugend nicht bremsen. Es dauert nicht<br />

lange, bis der musikbegeisterte Neuling<br />

mit der strengen Moral des Reverend<br />

Shaw Moore in Konflikt gerät. Denn<br />

wo Rockmusik die Sinne verwirrt, sind<br />

Drogen- und Alkoholmissbrauch die<br />

teuflische Folge, ist Reverend Shaw<br />

Moore seit dem tragischen Unfall<br />

seines Sohns überzeugt. Als Ren sich<br />

schließlich ausgerechnet in Moores<br />

rebellische Tochter Ariel verliebt,<br />

beginnt ein Wettstreit zwischen den<br />

zwei Welten.<br />

Übrigens: Footloose ist auch Teil<br />

der Theaternacht Hamburg am<br />

10. September!<br />

21.8. – 15.10., First Stage Theater,<br />

Thedestraße 15, Hamburg Altona,<br />

Tickets unter 040 401132727 und<br />

tickets@firststagehamburg.de,<br />

www.firststagehamburg.de<br />

„Die Tochter des Ganovenkönigs“ / Junges SchauSpielHaus © Lidija Delovska<br />

Alle Infos und Tickets unter<br />

www.theaternacht-hamburg.org


42 Kultur<br />

INTERVIEW<br />

VELVET:<br />

Nachtklub und Geisteshaltung<br />

FOTO: OLIVER FANTITSCH<br />

Noch bis Mitte September ist der<br />

HANSA-Theatersaal in St. Georg<br />

die Manifestation des imaginären Nachtklubs<br />

VELVET.<br />

In den Disco-Dekaden der 70er- und<br />

80er Jahre des letzten Jahrhunderts<br />

Sehnsuchtsort für viele, die der verstaubten<br />

Enge der Gesellschaft entfliehen wollen.<br />

Was die einen als Weg fürs Leben auf den<br />

Showbühnen der Tantztempel wählen,<br />

erfährt in der umjubelten und<br />

mehrfach ausgezeichneten<br />

Show unter Regie des<br />

Australiers Craig Ilott<br />

ein junger Mann ganz<br />

zufällig und unvorbereitet<br />

zum ersten<br />

Mal: Eine überlange,<br />

verausgabende,<br />

glamouröse und<br />

frivole Partynacht.<br />

Wer jetzt schon sanft<br />

wippend „Small Town Boy“<br />

oder „Funkytown“ summt,<br />

kann die Warteschlange direkt<br />

über velvettheshow.de abkürzen und sich<br />

seien VIP-Tickets sichern. Oder er taucht<br />

vorher mit uns, Regisseur Ilott und Hula-<br />

Hoop Boy Craig Reed noch tiefer ins sonst<br />

streng abgeschirmte Räderwerk hinter der<br />

Glamourfassade von VELVET ab, hinter der<br />

sich nebenbei bemerkt auch Weather Girl<br />

Ingrid Arthur für ihren Show-Slot einsingt.<br />

Herr Ilott, VELVET zeigt eine<br />

Nacht in einem Klub. Welche<br />

Herausforderungen bestanden<br />

für Sie als Regisseur und ihr Team,<br />

diese Atmosphäre, mit der so viele<br />

Menschen ja zumindest rudimentäre,<br />

eigene Erfahrungswerte<br />

verknüpfen, an inzwischen so viele<br />

Bühnen unterschiedlicher Arten<br />

und Größen anzupassen?<br />

Craig Ilott: Die Herausforderung besteht<br />

immer darin, die Atmosphäre<br />

von Velvet in dem Raum zu<br />

schaffen, in dem wir uns<br />

aufhalten. Manchmal sind<br />

wir in einem Spiegelzelt,<br />

manchmal in einem<br />

traditionellen Proszeniumstheater,<br />

während<br />

den HANSA Theatersaal<br />

wieder etwas<br />

anderes ist. Wir wollen,<br />

dass jeder Raum den<br />

Geist und den Herzschlag<br />

der Disco in sich trägt, und<br />

wir wollen, dass dieses Gefühl das<br />

Publikum schon beim Eintreten umgibt.<br />

Ich habe immer geglaubt, dass Velvet ein<br />

Nachtclub und eine Geisteshaltung ist.<br />

FOTO: OLIVER FANTITSCH<br />

Was ist in diesem Kontext im<br />

HANSA-Theatersaal besonders zu<br />

erwähnen?<br />

Craig Ilott: Es ist ein einzigartiger und<br />

schöner Raum. Ich liebe seine Geschichte<br />

und seine Vaudeville/Varieté-DNA. Velvet,<br />

so hoffe ich, schlägt eine Brücke zwischen<br />

dem Alten und dem Neuen, indem<br />

es diesen Tropus des Vaudeville aufgreift<br />

und ihn in einen zeitgenössischen<br />

Kontext bringt.<br />

Ist die Showform Varité eventuell<br />

sogar so etwas wie der legitime<br />

Urform dessen, was ein – besonders<br />

queerer – Nachtklub wurde? Diese<br />

Vermischung von Vergnügen,<br />

Exzess, Arbeit, Kunst, Musik,<br />

Genuss. Niemand weiß so genau, ob<br />

er gerade Konsument oder selbst<br />

Teil einer Inszenierung ist …<br />

Craig Ilott: Ha! Ich komme aus dem<br />

Theater und habe die Form des Varietés<br />

immer bewundert. Es ist im Allgemeinen<br />

viel nachsichtiger. Wenn dir eine Nummer<br />

nicht gefällt, warte einfach fünf Minuten<br />

und die nächste wird dir wahrscheinlich<br />

gefallen. Es gibt eine Nachsicht im<br />

Umgang mit dem Publikum, die man im<br />

Theater oder in der Oper nicht hat. Es<br />

gibt auch so etwas wie sofortigen Befriedigung<br />

in mundgerechten Stücken, das<br />

zur modernen Welt zu passen scheint.<br />

Velvet wurde tatsächlich vom Studio 54<br />

inspiriert. Ein Klub, der für seine wilden<br />

Partys und seinen Hedonismus berühmt<br />

wurde, aber auch für seine Kultur der<br />

Akzeptanz - blind für Hautfarbe, Glaube,


Klasse, Geschlecht, Körper und Sexualität. Velvet ist eine<br />

Feier dieser Freiheit.<br />

Mr Reed, hier würde ich gerne zu ihnen wechseln<br />

und ihnen zunächst die gleiche Frage nach dem<br />

„Familienbanden“ der verschiedenen Ausprägungen<br />

des nächtlichen Kulturlebens stellen.<br />

Craig Reed: Ich denke, Velvet ist ein Raum, in dem jeder<br />

er selbst sein kann und die Freiheit hat, das so laut<br />

auszudrücken, wie er möchte. Unser Publikum kann<br />

mit uns singen, tanzen, sich verkleiden und es so sehr<br />

genießen, wie es kann. Ich denke,<br />

das entspricht dem, was man<br />

von queeren Nachtclubs<br />

erwarten kann.<br />

REGIE: CORNY LITTMANN<br />

BUCH: NIK BREIDENBACH ★ HENNING MEHRTENS ★ ANDREAS BIERKAMP<br />

DER LETZTE RITT NACH<br />

SAN FERNANDO<br />

Wie sind Sie selbst<br />

auf der Bühne<br />

gelandet zumal in<br />

einer akrobatischen<br />

Disziplin, die viele<br />

vielleicht noch nie<br />

auf einer solchen<br />

Craig Reed<br />

gesehen haben?<br />

Craig Reed: Ich war in jungen<br />

Jahren Turner, was ich viele Jahre<br />

lang gemacht habe. Ich wurde Choreograf für den Turnverein,<br />

aber meine akademische Ausbildung habe ich<br />

in Computerprogrammierung gemacht. Ich hatte einen<br />

Platz an der Universität, um einen Abschluss in diesem<br />

Bereich zu machen, brach aber in letzter Minute ab,<br />

weil ich beschloss, dass das nicht der Weg war, den ich<br />

einschlagen wollte. Ich war mir immer noch nicht sicher,<br />

was ich machen wollte. Als ich von einer Universität für<br />

Zirkuskunst in London hörte, reiste ich hin und hatte<br />

ein erfolgreiches Vorsprechen. Kurz bevor ich am ersten<br />

Tag ankam, hatte ich einen Unfall mit meinem Knie und<br />

konnte nicht mehr so leicht Akrobatik machen, was<br />

mich vor große Herausforderungen stellte. An dieser<br />

Zirkusuniversität spezialisiert sich jeder auf eine Sache,<br />

und wir verbringen viel Zeit des ersten Jahres damit,<br />

herauszufinden, was gut zu uns passt. Ich hatte ein<br />

Mädchen in meiner Klasse gesehen, das Hula-Hoop<br />

als Zirkusnummer vorführte, was mir ins Auge fiel. Ich<br />

hatte so eine Nummer schon einmal gesehen und war<br />

nicht sonderlich beeindruckt, aber ich konnte mir etwas<br />

darunter vorstellen. Damals war es für Jungen sehr<br />

ungewöhnlich und keine sehr angesehene Disziplin in<br />

der Zirkusarbeit, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass<br />

ich mich darauf einlassen und sehen sollte, wohin ich es<br />

bringen könnte.<br />

FOTO: DANIEL LINNET<br />

Sie sind selbst Queer. Hat das auf die Ausgestaltung<br />

ihrer Rolle in VELVET Einfluss gehabt?<br />

Nachtklubs waren ja immer auch Schutzräume<br />

queeren Lebens …<br />

Craig Reed: Ich denke, queer zu sein hat einen ständigen<br />

Einfluss auf alles. Ich glaube nicht, dass es möglich wäre,<br />

dass es keinen Einfluss hat. Einige meiner Gedanken<br />

zur Rolle sind, sowohl meine ultimative, selbstbewusste<br />

Disco-Version von mir selbst zu sein, als auch authentisch<br />

für das Publikum zu sein. Ich denke, das rosa Kostüm ist<br />

wahrscheinlich das queerste Kostüm, das ich habe, und<br />

ich liebe es.<br />

Bis 18.9. VELVET, HANSA Theatersaal, Steindamm 7,<br />

Hamburg, Tickets 04047110644, velvettheshow.de<br />

4.8. bis4.9.<br />

Foto: Ingo Boelter


44 Kultur<br />

DIE HINNERK TIPPS<br />

■ Kostümverkauf im Allee-Theater<br />

■ „Footloose“ im First Stage Theater<br />

■ „Ligna – Zerstreuung“: Eine<br />

Choreografie über Kopfhörer vor dem<br />

Lichthof Theater<br />

■ Opernslam-Marathon im Opernloft<br />

■ „Die ESC-Show* 12 Punkte für<br />

Europa“ Musikkabarett im Theaterschiff<br />

Hamburg<br />

TIPP<br />

Deine Stadt, deine Bühnen,<br />

DEINE NACHT!<br />

Am 10. September feiern 40 Hamburger<br />

Theater gemeinsam den<br />

Start in die neue Theatersaison.<br />

Mit einem facettenreichen Programm laden<br />

die Mitglieder des Hamburger Theater e. V.<br />

alle Hamburger*innen und Besucher*innen,<br />

Theaterliebhaber*innen und Neugierige<br />

ein, die Stadt neu zu entdecken. Los geht´s<br />

von 15 bis 19 Uhr mit dem Familienprogramm.<br />

Ab 19 Uhr öffnen die Theater ihre<br />

Pforten für das Abendprogramm. Exklusive<br />

Premierenvorschauen, spannende Einblicke<br />

hinter die Kulissen des Theaterbetriebes,<br />

Künstler*innengespräche, Workshops<br />

und Versteigerungen machen nicht nur<br />

die Theaternacht selbst zu einem ganz<br />

besonderen Erlebnis, sondern machen<br />

außerdem Lust auf eine neue und spannende<br />

Spielzeit in einer der wichtigsten<br />

Theaterstädte Deutschlands. Krönender<br />

Abschluss einer fulminanten Theaternacht<br />

wird natürlich auch in diesem Jahr die<br />

große Aftershowparty sein.<br />

TICKETS UND ANFAHRT<br />

Das reguläre Theaternacht-Ticket gilt für<br />

das Familien- und das Abendprogramm<br />

und berechtigt zur Mitnahme von<br />

bis zu vier Kindern bis 14 Jahre in die<br />

teilnehmenden Theater und die eigens<br />

dafür eingerichteten Shuttle-Busse. Wer<br />

nur das Familienprogramm besuchen<br />

möchte, wählt das Familienticket, das<br />

ebenfalls zur Mitnahme von bis zu vier<br />

Kindern bis 14 Jahre in die teilnehmenden<br />

Theater berechtigt. Neu: Um das<br />

Theaterhopping zusätzlich zu erleichtern,<br />

berechtigen die Theaternacht-Tickets<br />

den*die Inhaber*in zur Nutzung der<br />

regulären HVV-Linien (für die Mitnahme<br />

von Kindern gelten die allgemeinen<br />

Tarifbestimmungen des HHV).<br />

www.theaternacht-hamburg.org<br />

1 SEPTEMBER<br />

- 29 OCTOBER<br />

A THEATRICAL ADAPTATION OF<br />

THE LEGENDARY NOVEL BY<br />

CHARLES DICKENS<br />

GRE AT<br />

EXPECTATIONS<br />

ADAPTED AND DIRECTED BY PAUL GLASER<br />

SAVE 5,00 € ON YOUR TICKET DURING<br />

PRIDE WEEK BY PHONE OR ONLINE.<br />

PROMOTION CODE: HINNERK<br />

THE ENGLISH THEATRE OF HAMBURG | LERCHENFELD 14 | HAMBURG<br />

U-BAHN STATION MUNDSBURG | TICKETS: (040) 227 70 89<br />

WWW.ENGLISHTHEATRE.DE


Kultur 45<br />

Moderne Zeiten –<br />

damals<br />

AUSSTELLUNG<br />

Im Juli begann die Ausstellung „Moderne<br />

Zeiten. Industrie im Blick von Fotografie und<br />

Malerei“ im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt in<br />

Unterfranken in Bayern.<br />

Die hier bis zum 9. Oktober ausgestellten Bilder,<br />

Gemälde und Fotografien von so unterschiedlichen<br />

Künstlern wie Hans Baluschek, Evelyn Richter und<br />

Lewis W. Hine, machen das Leid der Armen damals<br />

erfahrbar, aber auch die Aufbruchstimmung der<br />

Reichen, die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten.<br />

Das im Jahr 2000 eröffnete hochmoderne und<br />

international bekannte Museum hat ebenfalls<br />

einen industriellen Hintergrund: Angelegt wurde die<br />

populäre Sammlung ab den 1950er-Jahren durch den<br />

Schweinfurter Großindustriellen und Sammler Dr.-Ing.<br />

e.h. Georg Schäfer (1896 –1975). Mehr als passend,<br />

dass sich das Museum nun dieser faszinierenden, die<br />

Menschheit (leider auch das Klima) verändernden<br />

Welt voller Mythen, technischer Schönheit, menschlichem<br />

Elend und auch maskuliner Erotik annimmt. *rä<br />

www.museumgeorgschaefer.de<br />

Lewis W. Hine „Power House Mechanic“, 1920/1921, Silbergelatineabzug,<br />

15,5 x 12,5 cm, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie<br />

L.O.V.E.<br />

25. September, 19:00 Uhr<br />

Einlass ab 18:00 Uhr<br />

Im Schmidtchen Theater<br />

WWW.SING4LIFE.DE


46 Kultur<br />

PUNK BITCH of Drag<br />

SHOW<br />

Danny Noriega, besser bekannt als Adore<br />

Delano, kommt <strong>2022</strong> erstmals für eine Headline<br />

Tournee nach Köln und Berlin.<br />

FOTO: FIVE SENSE REELING<br />

Nachdem Noriega seine Stimmgewalt in Staffel<br />

6 und 7 von „American Idol“ unter Beweis stellte,<br />

präsentierte er seine Drag-Figur Adore Delano<br />

in der Emmy-prämierten US-Castingshow<br />

„RuPaul’s Drag Race“ und schaffte es dort in die<br />

Top 3. Delano setzt ihre eigene, von der Rockund<br />

Grunge-Szene beeinflusste Vorstellung,<br />

in ihren Looks und Performances durch – mit<br />

Erfolg. Sie schafft es ins Finale der Show. Zwei<br />

Jahre später kehrt Delano für die Teilnahme<br />

an „RuPaul’s Drag Race All Stars 2“ auf die<br />

Bildflächen zurück und tourte fortan mit ihren<br />

Musik- und Drag- Performances durch die ganze<br />

Welt. Zahlreiche Produktionen und Shows haben<br />

aus dem einstigen Punk Girl aus Azusa/Texas ein<br />

Showgirl der Extraklasse gemacht, dass es nicht<br />

zu verpassen gilt. Am 26.9. in Köln, am 27.9. in<br />

Berlin live zu erleben.<br />

Adore Delano, „Party Your World“,<br />

040 413 22 60, www.kj.de, tickets@kj.de,<br />

www.adoredelanolive.com<br />

VIRTUAL REALITY<br />

Traumküche noch vor<br />

dem Kauf begehen.<br />

Dank der Virtual-Reality-<br />

Brille gehst Du durch<br />

die geplante Küche und<br />

erlebst die Abmessungen<br />

und das Raumgefühl wie in<br />

den eigenen vier Wänden.<br />

ECHTE KÜCHEN-VIELFALT FINDEST DU BEI UNS.<br />

Auf die<br />

Strasse!<br />

Vielfalt<br />

statt<br />

Gewalt.<br />

Impressum: Küche&Co GmbH, Werner-Otto-Straße 1-7, 22179 Hamburg<br />

KÜCHE&CO HH-EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 1<br />

Telefon 0 40/637 97 62 67<br />

hamburg-eppendorf@kueche-co.de<br />

kueche-co.de/hamburg-eppendorf<br />

KÜCHE&CO HH-WANDSBEK<br />

Friedrich-Ebert-Damm 145<br />

Telefon 0 40/637 99 20 62<br />

hamburg-wandsbek@kueche-co.de<br />

kueche-co.de/hamburg-wandsbek


Kultur 47<br />

TRAVESTIE<br />

Katya und Trixie –<br />

erstmals in Europa!<br />

Sie waren Konkurrentinnen<br />

bei der international erfolgreichen<br />

TV-Show „RuPaul’s<br />

Drag Race“, jetzt sind es BESTE<br />

Freundinnen: Trixie Mattel und Katya<br />

Zamolodchikova. Und jetzt suchen<br />

sie Europa heim. Nein, besuchen sie<br />

Europa für drei exklusive Shows im<br />

November <strong>2022</strong> in Berlin, Düsseldorf<br />

und Hamburg.<br />

FOTO: FIVE SENSE REELING<br />

Guuuurl, please?! Die beiden Dragqueens<br />

sind schon seit 2016 auf Social<br />

Media äußerst erfolgreich – ihre Show<br />

„UNHhh“ lässt dich schnell lachen und<br />

sorgen vergessen – live wissen sie also,<br />

was zündet. Die beiden Bunten verraten<br />

vorab, dass ihre Shows „UNHhhhlike<br />

anything you ́ve ever witnessed!“ sein<br />

werden – wir sind SEHR gespannt. An<br />

Karten kommt ihr via 040 413 22 60<br />

oder kj.de und natürlich tickets@kj.de.<br />

Mehr über die beiden Drags gibt es hier:<br />

www.trixieandkatya.com. *rä<br />

“SEXY, SPECTACULAR,<br />

SPARKLING“<br />

The Advertiser Adelaide<br />

COLLIEN KONZERT & THEATER GMBH, HAMBURG ST. PAULI VARIETÉ GMBH & CO. KG<br />

BY ARRANGEMENT WITH PETER RIX, ORGANISED PANDEMONIUM PTY LTD AND RGM PRODUCTIONS PRESENT<br />

VERFÜHRERISCH - SEXY - LAUT<br />

“SENSATIONALLY<br />

ENTERTAINING... A HIT!”<br />

The London Times<br />

WELCOME TO WONDERLAND... BOOGIE WONDERLAND!<br />

Das DISCO-VARIETE-INFERNO aus Sydney<br />

DIRECTOR: Craig Ilott<br />

MUSIC DIRECTOR: Joe Accaria<br />

CHOREOGRAPHER: Amy Campbell<br />

TICKETS: 040/4711 0 644 oder velvettheshow.de


48 Kultur<br />

DOKUMENTATION<br />

Das Coming-out wagen – Mut machen<br />

FOTO: WWW.ISTOCKPHOTO.COM/MIKOLETTE<br />

Eine neue TV-Dokumentation ist<br />

auf der Suche nach Menschen, die<br />

ihr queeres Coming-out noch vor sich haben<br />

und dies mit anderen Menschen teilen<br />

wollen, um ihnen Mut zu machen.<br />

„Wir suchen Menschen wie Dich, die über<br />

ihr bevorstehendes Coming-out berichten<br />

möchten“, so die Produktionsfirma SEO<br />

Entertainment, die auch verspricht, dass<br />

„die persönliche Story sensibel, authentisch<br />

und respektvoll“ erzählt werden wird.<br />

Keine(r) wird dich hier in die Pfanne hauen<br />

oder vorführen! Schon seit über zehn<br />

Jahren ist SEO Entertainment für Beiträge,<br />

die zu einem besseren gesellschaftlichen<br />

Miteinander führen wollen, bekannt. Etwa<br />

für Bundeszentrale für politische Bildung<br />

oder auch ProSieben: „Alles ist echt, nichts<br />

wird gestellt oder arrangiert“.<br />

Das Coming-out zu wagen, egal in welchem<br />

Alter, ist immer ein großer Schritt,<br />

aber ein Schritt, der dir Freiheit bringen<br />

wird. Die Freiheit, Du selbst zu sein, Dich<br />

nicht weiter verstecken zu müssen oder<br />

weg zu ducken, die Freiheit, den/die zu<br />

lieben, die/der Dein Herz gewonnen hat.<br />

Die Freiheit, selbstbewusst zu leben, wie<br />

man eben ist. Die eigene Sexualität ist kein<br />

Makel, sie ist nichts, was man verleugnen<br />

muss, nichts, was man „sein lassen sollte“,<br />

weil es andere provozieren könnte. Du bist<br />

nicht allein.<br />

Wer sich nicht länger verstecken will und<br />

sichtbarer Teil der LGBTIQ*-Community,<br />

der queeren Familie, werden will, der<br />

kann sich direkt bei der Produktionsfirma<br />

melden: (0151) 159 726 77, comingout@<br />

seo-entertainment.de, die Ansprechpartnerin<br />

wäre Redakteurin Martina. *rä<br />

seo-entertainment.de/casting-bewerbung,<br />

etwaig anfallende Kosten werden<br />

natürlich erstattet<br />

VERLOSUNG<br />

Déepalma Records<br />

„IBIZA <strong>2022</strong>“<br />

So richtig entspannen, das wollen wir<br />

alle im Urlaub, im Leben. Das bedeutet<br />

allerdings nicht, dass man auf der faulen<br />

Haut liegt.<br />

Entspannung lässt sich auch via Wandern,<br />

Familie, Party-Nacht, Weingenuss<br />

am Kamin oder Kompost umsetzen.<br />

Hauptsache ist, du fühlst dich wohl und<br />

genießt das, was du tust. Denn auch die<br />

anstrengendsten Mitmenschen – es muss<br />

nicht immer die Schwiegermutter sein –<br />

stressen kaum, wenn man seine innere<br />

Ruhe gefunden hat. Da kann Achtsamkeit<br />

helfen, Religion und Liebe auch. Und Musik,<br />

denn wie kaum etwas anderes auf der Welt<br />

verhelfen Klänge und Rhythmen, Melodien<br />

und Gesang den allermeisten Lebewesen<br />

zu besserer Stimmung. Zur stressfreien<br />

Entspannung. Tiere, Pflanzen, alle mögen<br />

Musik. Das ist übrigens auch wissenschaftlich<br />

belegt, und auch im Selbstversuch im<br />

eigenen Umfeld schwoften und zwitscherten<br />

die gefiederten Mitbewohner lässig mit,<br />

wuchsen die Zimmerpflanzen besser.<br />

Da kommt jetzt diese Klasse Werkschau<br />

„IBIZA <strong>2022</strong>“ von Déepalma Records ins<br />

Spiel: drei CDs voll entspannter Grooves,<br />

sanfter Vocals, verträumter Pianos und<br />

wabernder Synthesizer. Unsere Anspieltipps<br />

sind Gypsymen Todd Terry mit seinem<br />

„Babarabatiri (David Penn Remix)“, „A<br />

Waiting Game (Martin Waslewski Remix)“<br />

von Claptone feat. Nathan Nicholson, Yves<br />

Murascas „All About Housemusic (Sebb<br />

Junior Extended Remix)“, Milk & Sugar<br />

feat. Roland Clarks „Celebrate (Extended<br />

Mix)“ und Danilo De Santo mit „Bora Bora<br />

(Extended Mix)“. *rä<br />

Wir verlosen die CDs auf<br />

www.instagram.com/blu_germany<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM / MILAN MARKOVIC


WIR PRODUZIEREN GARTENTRÄUME.<br />

Outlet auf 1.200 m 2<br />

Lagerverkauf<br />

Montag - Freitag 10.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag 10.00 - 16.00 Uhr<br />

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Ploß Europe GmbH • Stemwarder Landstraße 15 • 22885 Barsbüttel<br />

ploss.de • Gartenmöbel Lagerverkauf Hamburg


50 Kultur<br />

OUTtv<br />

TV<br />

JETZT MAGENTA!<br />

Nein, das Programm des europäischen<br />

queeren TV-Senders<br />

OUTtv wird nicht von bunt auf nur<br />

noch monochromatisch umgestellt.<br />

Im Gegenteil: In Kooperation mit der<br />

blu Mediengruppe dürfte es noch<br />

vielfältiger werden. Was aber so richtig<br />

ins Gewicht fällt: OUTtv ist jetzt über<br />

MagentaTV auf Kanal 68 empfangbar.<br />

Ab dem 1. Juli <strong>2022</strong> ist der europäische<br />

Fernsehsender OUTtv bei MagentaTV,<br />

dem IPTV-Dienst der Deutschen<br />

Telekom, auf Kanal 68 empfangbar. Mit<br />

einer Reichweite von mehr als 5 Millionen<br />

deutschen Haushalten ist OUTtv<br />

der erste Lifestyle-TV-Sender für die<br />

LGBTQI*-Community und für alle Aufgeschlossenen.<br />

Das Programm umfasst<br />

eine große Auswahl an queeren<br />

Arthouse-Filmen, Dokumentarfilmen,<br />

Serien und eigenen OUTtv-Originals.<br />

„Ich bin überglücklich und stolz,<br />

dass OUTtv seinen LGBTQI*-„Ich bin<br />

überglücklich und stolz, dass OUTtv<br />

seinen LGBTQI*-Fernsehkanal bei<br />

der Deutschen Telekom startet! Nach<br />

jahrelangem Wunsch der deutschen<br />

OUTtv-Zuschauer und -Fans wird<br />

unser queeres Lifestyle-Programm<br />

nun dauerhaft ein fester und<br />

bunter Bestandteil der deutschen<br />

Medienlandschaft werden. Erreichbar<br />

für mehr als 4 Millionen Haushalten<br />

über MagentaTV. Das Angebot wird<br />

stetig in den kommenden Jahren<br />

für das Publikum erweitert, um ein<br />

vollumfassendes Inhaltserlebnis bieten<br />

zu können. OUTtv hat eine ganze Reihe<br />

neuer LGBTQI+ Filme, Serien und<br />

Dokumentationen im Angebot, die man<br />

gesehen haben muss.“, Gründer und<br />

CEO Marc Putman<br />

Der Verleger der blu Mediengruppe, Olaf<br />

Alp, wies in diesem Zusammenhang auf<br />

die Wichtigkeit einer eigenständigen<br />

LGBT+ Medienstruktur hin. „Social<br />

Media Plattformen üben regelmäßig<br />

Zensur an queeren Inhalten, während<br />

Mainstream Medien sich nur punktuell<br />

für unsere Themen interessieren.<br />

Eine unabhängige Präsenz auf allen<br />

Medienkanälen ist daher unerläßlich<br />

für die Meinungsbildung in unserer<br />

Community.“<br />

Auf OUTtv erwarten euch so adenn<br />

auch Highlights wie „Olly Alexander<br />

– Growing Up Gay“, „Veneno“, „Where<br />

The Bears Are“ und „OUT“, Serien wie<br />

„Krista’s Road to Eurovision“, „The Niki<br />

Today Tonight Show“, „Drag Race Thailand“,<br />

„Woke“, „RuPaul’s Gay for Play“,<br />

„ Pornstar Pandemic“ und „My Life is<br />

a Telenovela“ sowie „Shade Queens<br />

of NYC“. Auch Klassiker des jungen<br />

queren Kinos wie „Mario“ oder „Wo willst<br />

du hin, Habibi?“ sind abrufbar.<br />

Übrigens: Wer kein MagentaTV hat,<br />

kann OUTtv bereits über NetCologne<br />

und den Prime Video Channel empfangen<br />

oder OUTtvs eigenen On-Demand-<br />

Service „OUTtv Pro“ abonnieren.<br />

Letzteres Angebot ist inzwischen die<br />

größte queere Content-Bibliothek im<br />

deutschsprachigen Europa. Zapp mal<br />

rein! *ck/rä<br />

www.out.tv


Coca-Cola und die Konturflasche sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.


Musik<br />

INTERVIEW<br />

LIZZO:<br />

LOUD and<br />

PROUD<br />

Die Rapperin, Sängerin und Aktivistin<br />

ist zum Weltstar und einer<br />

der wichtigen Stimmen ihrer Generation<br />

gereift. Mit ihrem neuen Album „Special“<br />

sorgt Lizzo jetzt aber erst einmal für den<br />

Soundtrack zu einem hoffentlich herrlichen<br />

Sommer.<br />

Man kann nun wirklich nicht behaupten,<br />

dass Lizzo die äußeren Insignien ihres<br />

monumentalen Erfolgs der vergangenen<br />

drei Jahre unter den Teppich kehren würde.<br />

Als wir zum Video-Interview verabredet<br />

sind, sitzt die – natürlich fabulös gelaunte<br />

– Künstlerin vor einer Schrankwand, aus<br />

der links des Kopfes drei Grammy-Awards<br />

hervorlugen. „Ich bin gerade im Haus von<br />

Quincy Jones“, scherzt Lizzo zwar in Anspielung<br />

auf den legendären Superproduzenten<br />

von Michael Jackson und vielen anderen, der<br />

es in seiner Karriere auf bislang 28 Grammys<br />

brachte. Aber das stimmt natürlich nicht.<br />

Lizzo hockt in ihrem Eigenheim in den<br />

Hollywood Hills, und die Auszeichnungen, es<br />

sind ihre eigenen – und die soll ruhig jeder<br />

sehen. „Ich hatte es zu Anfang meiner Laufbahn<br />

nicht darauf angelegt, auch nur einen<br />

einzigen Grammy zu gewinnen“, sagt sie. „In<br />

mir loderte der Ehrgeiz, Musik zu machen,<br />

hinter der ich selbst absolut stehe und mit<br />

der ich anderen Menschen ein Supergefühl<br />

geben kann. Die Auszeichnungen sind<br />

eher das Symptom meiner Hartnäckigkeit,<br />

Zielstrebigkeit und Entschlossenheit.“<br />

Lizzo, geboren vor 34 Jahren als Melissa<br />

Viviane Jefferson in Detroit, als Kind klassisch<br />

ausgebildete Flötistin, später Mitglied<br />

in R&B- und Rap-Gruppen und nach<br />

Umzügen nach Houston und Minneapolis<br />

nun also in L.A. residierend, hat seit 2019<br />

eine der atemberaubendsten Pop-Karrieren<br />

der letzten Jahrzehnte hingelegt. Jahrelang<br />

rannte sie – ambitioniert, talentiert aber oft<br />

glücklos – gegen geschlossene Türen im<br />

Showgeschäft. Um dann, 2019 mit ihrem<br />

Album „Cuz I Love You“ sowie den Singles<br />

„Juice“ und insbesondere „Truth Hurts“<br />

zu realisieren, dass die Türen plötzlich<br />

alle offenstehen. Also rannte sie durch.<br />

„Unsere Gesellschaft“, so Lizzo, „hat lange<br />

nicht dazu tendiert, dicken, schwarzen<br />

Mädchen besonders viel zuzutrauen. Ja, es<br />

hat Kraft erfordert, mich durchzusetzen.<br />

Die Wahrscheinlichkeiten standen nicht auf<br />

meiner Seite. Ich denke, ich konnte einige<br />

Stereotypen beseitigen. Aber am Ziel einer<br />

gleichberechtigten Gesellschaft sind wir<br />

noch lange nicht angekommen.“<br />

Lizzo ist längst nicht nur eine verdammt<br />

begabte Sängerin, Songschreiberin und<br />

Rapperin, sie ist auch eine der wichtigsten<br />

Aktivistinnen weltweit für Vielfalt, Gleichberechtigung,<br />

Body Positivity, Mental Health<br />

und – sich selbst keiner festen sexuellen<br />

Identität zuschreibend – die Interessen der<br />

LGBTQ-Gemeinde. - Das „Time“-Magazin<br />

hat Lizzo sogar auf der Titelseite seiner<br />

„Frauen, die die Welt verändern“-<strong>Ausgabe</strong><br />

gedruckt. Wie, aus deiner Sicht, hat du<br />

denn die Welt verändert, liebe Lizzo?<br />

„Indem ich mich nicht habe aufhalten<br />

lassen, meine Bedürfnisse zu befriedigen.<br />

Und du darfst dich nicht abspeisen und<br />

dir deine Visionen nicht von sogenannten<br />

Entscheidungsträgern kaputtreden lassen.<br />

Ich brauche kräftige Mädchen für meine<br />

TV-Casting-Show „Lizzo’s Watch Out<br />

for the Big Grrrls“? Also überzeugte ich<br />

Amazon Prime, meine Vision umsetzen<br />

zu können. Ich bin überzeugt, dass jede<br />

Körperform sexy ist? Ich ließ nicht locker, bis<br />

ich eine Bekleidungsfirma fand, die meine<br />

Shapewear-Philosophie teilt. Ja, ich bin laut,<br />

ich bin stolz, ich habe eine Stimme, und<br />

diese Stimme will ich nutzen, um Menschen<br />

zu inspirieren und zu ermutigen, ihr Leben<br />

zum Positiven zu verändern.“<br />

Auch auf dem neuen Album „Special“<br />

klingt LIzzo ungemein inspirierend und<br />

motivierend. Die erste Single „About Damn<br />

Time“ holt die Menschen mit frischem<br />

Discosound auf die endlich wieder<br />

geöffneten Tanzflächen. Und der neueste<br />

Hit „Grrrls“ (Lizzo ist offenbar vernarrt in<br />

diese Schreibweise, ihr zweites Album<br />

hieß 2015 „Big Grrrl Small World“) bietet<br />

kross gebrutzelte Frauenpower auf exakt<br />

zwei Minuten Länge. „Die Songs auf der<br />

Platte sind sehr unterschiedlich, aber eines<br />

haben sie gemeinsam“, sagt Lizzo. „Ich will<br />

unbedingt, dass sie den Menschen Freude<br />

bringen.“<br />

*Interview: Steffen Rüth


Gleiche Würde<br />

Gleiche Rechte<br />

Du bist queer und erlebst Diskriminierung – etwa im Job,<br />

bei der Wohnungssuche oder bei einer Hotelbuchung?<br />

Lass Dir Diskriminierung nicht gefallen!<br />

Wir setzen uns für Deine Rechte ein und beraten Dich.<br />

www.antidiskriminierungsstelle.de<br />

Servicebüro: 0800 546 546 5


Musik<br />

SOUL<br />

Stark wie immer: Heather Small<br />

Mit „Colour My Life“ präsentiert die (ehemalige) M-People-Sängerin<br />

Heather Small in ein paar Wochen ein neues Album mit neuer<br />

Musik und einigen ausgewählten Top-10-Hits der Band, die bis<br />

zur Auflösung 1999 die europäischen Charts beherrschte. Einen<br />

ersten Vorgeschmack gibt es schon jetzt mit „Love Me or Not“.<br />

Benannt ist das Album nach der ersten Single, die es zusammen<br />

mit M People in die Hitlisten schaffte: „Colour My Life“. Es folgten<br />

damals ab 1991 bis zur Trennung weltweit populäre Stücke wie<br />

„Moving on Up“, „Search for the Hero“, „Excited“ oder auch „Angel<br />

St“ und „Open Your Heart“.<br />

Heather Smalls Stimme gehört dank M People fest zum Soundtrack<br />

der 1990er, Hit auf Hit sorgte für volle Tanzflächen und (bei<br />

den meisten) für gute Laune. Zur Jahrtausendwende trennte sich<br />

die Band, ist seitdem aber immer wieder mit „Best of“-Alben in den<br />

Charts und aus den Radios und Klubs ohnehin nie verschwunden.<br />

Heather Small, die vor M People auch kurze Zeit bei Black Box<br />

sang, startete eine in UK erfolgreiche Solokarriere und arbeitete<br />

unter anderem mit Tom Jones zusammen.<br />

Unsere Anspieltipps auf diesem ganz wunderbaren Werk sind<br />

„Proud“, „You Do Something to Me“ sowie „Love Me or Not“. Das<br />

Album erscheint im Juli, es kann schon jetzt vorbestellt werden. *rä<br />

www.heathersmall-mpeople.com<br />

POP<br />

Madonna: „Finally Enough<br />

Love: 50 Number Ones“<br />

Fünfzigmal die Charts anzuführen, ist eine stolze Leistung.<br />

Das gelang Madonna zwischen 1983 und 2019 in<br />

den US-Dancecharts – für eine Sängerin, die aus der Klubwelt<br />

kommt, eine wichtige Sache, für die Fans ohnehin ein Freudenfest.<br />

Und das wird im Hochsommer gefeiert, denn dann<br />

erscheint das Album „Finally Enough Love: 50 Number Ones“ in<br />

zwei Versionen: einmal nur 16 Lieder, einmal wirklich alle 50.<br />

Unsere Anspieltipps sind<br />

„Holiday“ von 1983, „Justify<br />

My Love (Orbit Edit)“ von<br />

1990, „Ray of Light (Sasha<br />

Ultra Violet Mix Edit)“ aus<br />

dem Jahr 1998, „Sorry (PSB<br />

Maxi Mix Edit)“ von 2006<br />

zusammen mit den Pet Shop<br />

Boys, „American Pie (Richard<br />

„Humpty“ Vission Radio Mix)“<br />

von 2000, „Living for Love<br />

(Offer Nissim Promo Mix)“<br />

aus dem Jahr 2015 und „I<br />

Don’t Search I Find (Honey<br />

Dijon Radio Mix)“ von 2019<br />

mit, genau, Trans*-Aktivistin<br />

Honey Dijon.<br />

Musikalisch geht die Reise<br />

von Disco-Pop – etwa bei<br />

„Like a Virgin“, das zusammen<br />

mit Nile Rodgers von Chic<br />

entstanden ist – über Dance<br />

bis hin zu Techno-Pop, Trance<br />

und House. Abwechslungsreiche<br />

Musik durch Madonnas<br />

ehrliches Interesse an den<br />

mitwirkenden Künstler*innen<br />

und aktiver Teilnahme des<br />

„Rebel Heart“ am Geschehen<br />

in der Klubwelt. Das voraussichtliche<br />

Erscheinungsdatum<br />

der 3CD-Box ist der 19.<br />

August <strong>2022</strong>. *rä<br />

www.madonna.com<br />

TIPP<br />

HAYLEY KIYOKO<br />

„Panorama“<br />

Unlängst stellte die Sängerin ihre neue Single<br />

„For the Girls“ aus ihrem bald erscheinenden<br />

zweiten Album „Panorama“ vor. Auch beim<br />

Musikvideo führte die Pop-Vorreiterin Regie und<br />

legt eine romantisch-queere Parodie von Amerikas<br />

beliebtester Dating-Show vor …<br />

FOTO: TREVOR FLORES<br />

„Wie auch immer du dich identifizierst<br />

oder wen auch immer du<br />

liebst, ich hoffe, dieser Sommer-Bop<br />

gibt dir das Gefühl, sexy und stark<br />

zu sein“, so die Künstlerin darüber.<br />

Seit sie 2018 ihr Debütalbum<br />

„EXPECTATIONS“ veröffentlichte,<br />

hat sich Kiyoko zu einer der<br />

weltweit meistverehrten<br />

Pop-Künstlerinnen entwickelt<br />

und sich laut Rolling Stone „an<br />

die Spitze einer selbstbewusst<br />

queeren Pop-Bewegung“ gesetzt“.<br />

#20GAYTEEN wurde Kiyoko für zwei<br />

VMAs nominiert und gewann als „Push<br />

Artist of the Year“, außerdem performte<br />

sie ihren Song „Curious“ im Rahmen<br />

der Veranstaltung. Seit ihrem Debüt als<br />

Musikerin im Jahr 2015 hat Hayley Kiyoko<br />

weltweit über 1 Milliarde Streams, 2,2<br />

Millionen YouTube-Abonnenten und über<br />

817 Millionen YouTube-Views angehäuft,<br />

außerdem hat sie ausverkaufte Konzerte<br />

rund um die Welt gespielt, darunter<br />

in Deutschland. Von NPR als „eine der<br />

einflussreichsten Musikerinnen des<br />

21. Jahrhunderts” gepriesen, inspiriert<br />

Hayley ihre Community mit nuanciertem<br />

Storytelling und ermutigenden Lyrics.<br />

Letztes Jahr brachte Hayley ihr erstes<br />

Gender-inklusives Parfüm Hue, heraus,<br />

erhältlich unter huebyhayley.com.


In Thailand glauben wir daran,<br />

dass Vielfalt wunderbar ist.<br />

www.gothaibefree.com<br />

HIER DEN AKTUELLEN<br />

LGBT-GUIDE<br />

HERUNTERLADEN!<br />

Jetzt Urlaub buchen bei ...<br />

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Musik<br />

NACHGEFRAGT<br />

FOTO: VINCE AUNG<br />

LAUV: Ari sucht das Glück<br />

Lauv ist längst ein weltweit<br />

erfolgreicher und angesehener<br />

Popstar. Glücklich ist der US-<br />

Amerikaner jedoch nicht. Mit<br />

seinem neuen Album versucht er sich nun<br />

selbst ein Stück weit näherzukommen.<br />

In „Hey Ari“, dem neunten der 13 Stücke<br />

seines zweiten Albums „All 4 Nothing“<br />

stellt sich Lauv die Frage aller Fragen<br />

schließlich selbst. „Hey Ari, are you happy?“,<br />

will der 27-jährige Popmusiker, der mit<br />

bürgerlichem Namen Ari Leff heißt, gern<br />

wissen, und erfreulicherweise gibt er sich in<br />

der sehr zurückhaltend instrumentierten,<br />

beinahe nackten Akustikfolk-Nummer<br />

auch die Antwort: „Yeah, for sure“. So richtig<br />

hundertprozentig überzeugend klingt<br />

das allerdings nicht, lieber Ari. „Es ist auch<br />

immer noch alles ein wenig wacklig, was<br />

mein Befinden betrifft“, erzählt dieser nun<br />

im Videointerview, morgens um sage und<br />

schreibe 7:30 Uhr auf dem heimischen<br />

Sofa in Los Angeles hockend, die beiden<br />

bellenden Hunde im Hintergrund freundlich<br />

ignorierend. „Was ich sagen kann, ist, dass<br />

es mir besser geht. An manchen Tagen geht<br />

es mir auch richtig gut. An anderen bin ich<br />

nicht so sicher.“<br />

Lauv, der sich im Gespräch schnell als<br />

liebenswürdig und offen erweist, hat das<br />

Thema „mental health“ gewissermaßen zum<br />

Dreh- und Angelpunkt seiner popmusikalischen<br />

Arbeit gemacht. Man weiß, weil er<br />

darüber redet, dass er an Zwangsstörungen<br />

leidet und Medikamente nimmt, wer Näheres<br />

über sein nicht immer konstruktives<br />

Verhältnis zu Drogen, Alkohol oder Internet<br />

erfahren will, der muss nur Nummern wie<br />

„Molly in Mexico“ hören, und dass es mit<br />

der Liebe zu den, in Lauvs Fall, Frauen<br />

vergleichsweise diffizil ist, dafür steht er<br />

gewissermaßen mit seinem Gesamtwerk.<br />

Wenn er dann doch mal ein glückliches<br />

Liebeslied schreibt, so wie das immens<br />

eingängige Titelstück „All 4 Nothing (I’m<br />

So In Love)“, „dann kann man schon quasi<br />

davon ausgehen, dass kurze Zeit später alles<br />

in Flammen aufgeht“, so Ari selbstironisch.<br />

„Trotzdem ist es schön,<br />

einen echten Love<br />

Song über meine<br />

damalige Freundin<br />

und mich zu haben,<br />

allein schon, um das<br />

Gefühl immer wieder<br />

wachrufen zu können,<br />

dass ich zu der Zeit<br />

hatte.“ So lange sei<br />

das noch gar nicht her,<br />

und, so Ari nun ungewohnt<br />

zurückhaltend,<br />

das allerletzte Wort<br />

in dieser Verbindung sei wohl auch noch<br />

nicht gesprochen, „aber, so viel kann ich<br />

sagen, die Liebe ist eine hochkomplizierte<br />

Angelegenheit.“<br />

Wobei Lauv freilich auch – im Leben wie in<br />

den Liedern – mit der Liebe zu sich selbst<br />

hadert. Seinen großen globalen Durchbruch<br />

feierte der Mann, der Studiotechnologie<br />

studierte, ursprünglich hinter den Kulissen<br />

wirken wollte, aber dann durch Songs<br />

auf MySpace von sich reden machte,<br />

bekanntlich vor fünf Jahren mit dem über<br />

zwei Milliarden Mal gestreamten Song „I Like<br />

Me Better“. Und auch auf seinem Debütalbum<br />

„How I’m Feeling“ setzte er sich<br />

drei Jahre später ausgiebig mit sich selbst<br />

auseinander – Songs wie „Fuck, I’m Lonely“<br />

(mit Anne-Marie) oder „I’m So Tired“ (mit<br />

Troye Sivan) dürften vielen noch im Ohr sein.<br />

Und auch auf „All 4 Nothing“ übt sich Lauv<br />

in gründlicher Selbstbespiegelung. „Ich hatte<br />

mich nach dem Erfolg wirklich gewundert,<br />

warum ich nicht besser drauf war“, sagt er.<br />

„Es war eigenartig: Alle beglückwünschten<br />

mich, aber mein persönliches<br />

Glücksempfinden<br />

war gleich Null.“ Direkt im<br />

ersten Song, „26“ heißt<br />

der, fragt sich Lauv, nun<br />

„26 and rich“, „warum auch<br />

ein nettes Haus und Geld<br />

auf dem Konto nichts an<br />

meiner inneren Unruhe<br />

und an meinen Ängsten<br />

geändert haben.“<br />

Die Antwort kennt er<br />

noch immer nicht, aber<br />

durch die Arbeit an „All<br />

4 Nothing“ sei er sich selbst merklich<br />

nähergekommen, sagt Lauv. Komplett<br />

verzichtet der Mann, der schon mit Ed<br />

Sheeran auf Stadiontour war und neben<br />

den schon Genannten auch mit BTS<br />

oder Ellie Goulding sang, dieses Mal auf<br />

Kollaborationen. Und statt sich sechs<br />

Kunstfiguren auszudenken wie noch auf<br />

„How I‘m Feeling“, spricht er auf dem neuen<br />

Album aus nur einer einzigen Perspektive:<br />

der eigenen.<br />

*Interview: Steffen Rüth


BUCH<br />

UNTERHALTUNG<br />

Lesen macht GLÜCKLICH<br />

Es ist gerade nicht die Zeit, jeden Tag auf die Piste zu gehen, geimpft oder schon<br />

geboostert, man igelt sich doch eher zu Hause ein und genießt das hyggelige<br />

Heim. Entspannung geht dann mit Podcasts, YouTube, TikTok sowie mit TV und Streamingformaten<br />

– oder ganz oldschool mit einem Buch. Wir haben zwei Tipps für dich.<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/DEANDROBOT<br />

DRAG<br />

COP<br />

CANDAS JANE<br />

DORSEY<br />

SIMON JAMES GREEN: „HEARTBREAK<br />

BOYS“.<br />

Was tun, wenn der Freund einen betrügt?<br />

Wenn er eine Affäre mit dem Freund eines<br />

guten Kumpels hat? Wenn sie das auch<br />

noch ganz öffentlich zelebrieren und sich<br />

von den alten Beziehungen lösen? Entweder<br />

trauern oder sich rächen. Jack und Nate ist<br />

so etwas passiert, sie sinnen auf Rache auf<br />

Social Media. Zusammen starten sie eine<br />

Seite auf Instagram (TheHeartBreakBoys),<br />

um ihr Leben möglichst interessant als<br />

Roadtrip zu inszenieren. Was natürlich erst<br />

mal gehörig schiefgeht … „Beim Schreiben<br />

dieses Buchs hatte ich so viel Spaß. Es ist<br />

eine LGBTIQ* Romance und beinhaltet<br />

einige meiner liebsten Tropes: Griesgram<br />

trifft auf Sonnenschein, Enemies to Lovers<br />

und – natürlich – gibt es nur ein Bett für<br />

zwei. Es passieren lauter kuriose Dinge auf<br />

diesem Roadtrip, die euch hoffentlich zum<br />

Lachen bringen werden. Aber die Geschichte<br />

beinhaltet auch eine wichtige Botschaft,<br />

denn es geht darum, ganz man selbst zu<br />

sein – stolz und authentisch – und sich nicht<br />

darum zu sorgen, was andere Menschen von<br />

einem halten könnten“, so der Autor über<br />

sein wirklich drolliges Buch. *rä<br />

www.luebbe.de<br />

CANDAS JANE DORSEY: „DRAG COP“.<br />

Queere Lebenswelten sind auch im Genre-<br />

Thriller angekommen, es war nur eine<br />

Frage der Zeit, wann endlich eine bisexuelle<br />

Sozialarbeiterin und ihre Katze Bunnywit<br />

als Ermittlerin in Buchform kriminalistische<br />

Erfolge feiern. Es geht (natürlich) um Mord,<br />

aber um den Mord an der geliebten Enkelin<br />

einer guten Freundin, um Menschen, die<br />

Böses im Schilde führen, um Sex und<br />

Sexarbeit und um Verrat. Das alles wurde<br />

von der 1952 geborenen Kanadierin Candas<br />

Jane Dorsey so erfrischend ironisch<br />

und witzig zu eianem Netz aus Spannung<br />

und Witz verwoben, dass es eine Freude<br />

ist. Lieblingsüberschrift: „Cherchez la<br />

Schwindlerin“. *rä<br />

www.suhrkamp.de<br />

TIPP<br />

„Der Mönch in High Heels –<br />

Du darfst sein, wer du bist“<br />

„Du trägst eine besondere Schönheit in dir, die nur du in die Welt bringen kannst“:<br />

Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten Make-up-Artists und LGBTIQ*-<br />

Mönchs Kodo Nishimura. Geboren wurde er 1989, er wuchs also in einer Zeit auf, als<br />

mehr und mehr möglich war, als Queerness scheinbar möglich war.<br />

Kodos Vater war ebenfalls Mönch und Nishimura wuchs dadurch im Tempel auf.<br />

Nach der High School ging er in die USA und studierte dort am College. Während<br />

dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft zu Mode und Make-up und bildete sich<br />

darin weiter fort. Er schminkt internationale Models für Fashion-Shows und gibt<br />

Make-up-Kurse für Transgender-Frauen. 2015 erhielt er die Mönchsweihe und teilt<br />

seine Zeit seitdem gleichmäßig auf das Leben im Tempel und auf seine Karriere in<br />

der Fashionwelt auf.<br />

www.droemer-knaur.de


VERLOSUNG<br />

Ein Band, der sie<br />

alle versammelt<br />

„Queer Cinema Now“ versammelt über 200<br />

Liebeserklärungen an die zentralen Filme des<br />

nicht-heteronormativen Kinos aus zwölf Jahren. Der<br />

reich bebilderte Band bietet so einen repräsentativen<br />

Überblick über die wichtigsten Werke der jüngeren<br />

queeren Filmgeschichte.<br />

Ein Buch, das dafür sorgt,<br />

dass man merkt, dass es<br />

noch gar nicht SO weit<br />

her ist mit der Toleranz<br />

in der Medienlandschaft.<br />

Gerne zitieren wir daher<br />

großzügig: „Dass gefeierte<br />

Filme und Bücher,<br />

die von nicht-heterosexuellen<br />

Leidenschaften<br />

erzählen, zu ‚universellen<br />

Liebesgeschichten‘<br />

erklärt worden sind,<br />

und Filme wie ,Carol‘,<br />

,Blau ist eine warme<br />

Farbe‘ (2013) oder<br />

auch ,Call Me by<br />

Your Name‘ (2017) nicht als Filme über lesbische<br />

oder schwule Beziehungen beworben und besprochen<br />

wurden, gehört zu den Standard-Stilblüten deutscher<br />

Feuilletons. Queere Filmemacher*innen wie Ulrike Ottinger,<br />

François Ozon, Pedro Almodóvar, Gus Van Sant oder<br />

Apichatpong Weerasethakul sind zum Teil seit Jahrzehnten<br />

im Arthouse-Kino etabliert, ihre Filme werden<br />

dagegen nur selten als dezidiert nicht-heteronormativ<br />

kontextualisiert. Man wusste zwar von der Diversität der<br />

Filmszene, begriff das aber nicht als Reichtum und Reiz,<br />

sondern kam sich quasi tolerant vor, wenn man nicht<br />

explizit darüber schrieb.“ Danke für dieses Buch!<br />

www.maenner.media/gewinne


FILM<br />

INTERVIEW<br />

Nachgefragt bei<br />

EMMA THOMPSON<br />

Man kennt Emma Thompson als<br />

Expertin für anspruchsvolle dramatische<br />

Rollen wie in „Wiedersehen in<br />

Howards End“ (wofür sie 1993 ihren ersten<br />

Oscar gewann), Shakespeare-Adaptionen<br />

wie „King Lear“ und „Henry V.“ oder zuletzt<br />

die Ian McEwan-Verfilmung „Kindeswohl“.<br />

Doch die Britin, die im vergangenen Jahr<br />

von der Queen zur Dame ernannt wurde<br />

und inzwischen 63 Jahre alt ist, ist auch<br />

eine begnadete Komödiantin. In den<br />

1980er-Jahren trat sie gemeinsam mit<br />

ihren Kommilitonen Stephen Fry und Hugh<br />

Laurie in zahllosen Sketchen auf, später<br />

folgten Rollen in Filmen wie „Junior“,<br />

„Tatsächlich... Liebe“, „Eine zauberhafte<br />

Nanny“ und zuletzt „Cruella“ sowie ein<br />

Drehbuch-Oscar für „Sinn und Sinnlichkeit“.<br />

Besonders gerne spielt die Cambridge-Absolventin<br />

deswegen Rollen, in<br />

denen Komik und Tragik nahe beieinander<br />

liegen, sei es in der Serie „Years & Years“<br />

oder nun dem wundervollen neuen Kinofilm<br />

„Meine Stunden mit Leo“ (ab 14.7.),<br />

in als pensionierte Lehrerin Nancy darauf<br />

hofft, mit einem jungen Callboy zum ersten<br />

Mal einen Orgasmus zu erleben.<br />

Miss Thompson, Ihr neuer Film<br />

„Meine Stunden mit Leo“ besteht<br />

eigentlich bloß aus zwei Menschen,<br />

die sich in einem Hotelzimmer<br />

treffen, um Sex zu haben oder<br />

zumindest darüber zu sprechen. Was<br />

reizte Sie an diesem Projekt?<br />

Die Story und diese beiden Figuren fesselten<br />

mich auf Anhieb. Die Drehbuchautorin<br />

Katy Brand schickte es mir sofort, als sie<br />

es geschrieben hatte, und war sich selbst<br />

nicht ganz sicher, ob es das Zeug zu einem<br />

Film hat. Doch ich hatte daran nicht die<br />

geringsten Zweifel. Eine solche Frau, die<br />

zum ersten Mal in ihrem Leben die Dinge<br />

selbst in die Hand nimmt und dabei jede<br />

Menge Angst vor der eigenen Courage hat,<br />

„DIE ULTIMATIVE DIANA<br />

DOKUMENTATION“<br />

ROLLING STONE<br />

JETZT IM KINO


habe ich eigentlich noch nie gespielt.<br />

Dass sie wirklich voller Scham ist<br />

und so gar keinen Bezug zu ihrem<br />

eigenen Körper hat, war für mich eine<br />

hochinteressante Herausforderung.<br />

Sie selbst haben mit dieser Frau<br />

ziemlich wenig gemein, oder?<br />

Das kann man wohl so sagen (lacht).<br />

Aber kennen Sie solche Frauen?<br />

Natürlich, denn sie ist eine ganz<br />

normale Britin, wie unzählige andere<br />

auch. Wobei das Wort normal<br />

eigentlich fürchterlich ist, denn was<br />

bitte ist nicht normal? Jedenfalls<br />

kenne ich viele Lehrerinnen, Krankenschwestern<br />

oder Bauersfrauen<br />

im besten Alter, persönlich oder<br />

vom Hören. Ich bin selbst eine Frau<br />

und alt, und natürlich habe ich eine<br />

Ahnung davon, welche Erfahrungen<br />

Frauen über die Jahrzehnte gemacht<br />

haben, selbst wenn es nicht meine<br />

eigenen sind. Diese Nancy in „Meine<br />

Stunden mit Leo“ ist definitiv nicht<br />

allzu außergewöhnlich. Gerade in ihrer<br />

Generation war und ist es nicht ungewöhnlich,<br />

dass Frauen ihre Sexualität<br />

unterdrücken und verdrängen und<br />

mit Lust und Körperlichkeit praktisch<br />

keine Berührungspunkte haben. Zum<br />

Glück ist das heutzutage in jüngeren<br />

Generationen weit weniger üblich.<br />

Wenn man mal ehrlich ist, wird<br />

im Film mehr geredet als gevögelt.<br />

Trotzdem sind sowohl Sie<br />

als auch Ihren jungen Kollegen<br />

Daryl McCormack schließlich<br />

nackt zu sehen. Haben Sie sich<br />

dabei wohl gefühlt?<br />

Uns allen war die Nacktheit<br />

tatsächlich sehr wichtig, denn wir<br />

wollten auf keinen Fall diese Scham<br />

von Nancy fortsetzen. Wir haben<br />

die Nackt- und Sexszenen ganz am<br />

Schluss gedreht, und als es dann<br />

schließlich so weit war, war das für<br />

mich die reinste Freude. Wir hatten<br />

es uns wirklich verdient, endlich den<br />

Mund zu halten und unsere Körper<br />

sprechen zu lassen. Und wir freuten<br />

uns alle so für Nancy und Leo, dass<br />

sie auch endlich eine gute Zeit miteinander<br />

haben konnten. Warum<br />

hätte ich mich da unwohl fühlen<br />

sollen? Zumal wir an den Tagen<br />

natürlich mit besonders kleinem<br />

Team gedreht haben. Außer<br />

Daryl und mir waren nur die<br />

Regisseurin, der Kameramann,<br />

sein reizender Assistent und<br />

unser geliebter Tonmann dabei.<br />

Das war also in jeder Hinsicht<br />

eine intime Angelegenheit.<br />

Die meisten von uns sind<br />

nie wirklich zufrieden, wenn<br />

sie sich nackt im Spiegel<br />

betrachten …<br />

Oh, keine Sorge, das geht mir<br />

genauso. Ich habe noch nie<br />

unvoreingenommen oder vollkommen<br />

urteilsfrei in irgendeinen Spiegel<br />

geguckt. Leider. Nancy ist im Film<br />

tatsächlich weiter als ich es bin. Aber<br />

sie hatte auch einen sehr viel längeren<br />

Weg zurückzulegen – und in solchen<br />

Fällen überspringt man dann in der<br />

Weiterentwicklung ja gerne mal ein<br />

paar Stadien. Ich bin jedenfalls sehr<br />

stolz darauf, wie sie sich am Ende<br />

selbst betrachtet.<br />

*Interview: Jonathan Fink<br />

VERLOSUNG<br />

45 Jahre<br />

„Die Konsequenz“<br />

FILM<br />

Wolfgang Petersens preisgekrönter Film<br />

„Die Konsequenz“ nach dem autobiografischen<br />

Roman von Alexander Ziegler mit<br />

Jürgen Prochnow und Ernst Hannawald<br />

war damals, 1977, ein Skandal.<br />

Der Film erzählt<br />

von einer schwulen<br />

Liebe zwischen<br />

Schauspieler Martin<br />

(Jürgen Prochnow)<br />

und Thomas (Ernst<br />

Hannwald), die sich<br />

im Gefängnis lieben<br />

lernen, Thomas<br />

ist der Sohn des<br />

Aufsehers, Martin<br />

sitzt ein. Nach der<br />

Haft ziehen die<br />

beiden Männer<br />

zusammen, doch<br />

die Eltern zerstören<br />

die Beziehung.<br />

Am 9. Juni erscheint er neu auf DVD und<br />

Blu-Ray, packend wie damals, sinnlich und<br />

wichtig. <strong>2022</strong> erscheint der Film mit einem<br />

16-seitigen Booklet mit ausführlichen<br />

Informationen zur Entstehungsgeschichte<br />

und Hintergründen zum Skandal, digital ist<br />

„Die Konsequenz“ bereits seit dem 27. Mai<br />

verfügbar. Wir verlosen den Film! Schreibt<br />

uns einfach auf Instagram @blu_germany<br />

in die Kommentare, warum ihr den Film<br />

gewinnen wollt. *rä<br />

www.instagram.com/blu_germany<br />

Der weltbekannte LGBTQIA*- Mönch<br />

über die Kraft der Selbstliebe!<br />

Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten<br />

Make-up-Artists und Mönchs Kodo Nishimura.<br />

„Du trägst eine<br />

besondere<br />

Schönheit in dir,<br />

die nur du in die Welt<br />

bringen kannst.“<br />

Kodo Nishimura<br />

Ab sofort<br />

überall im Handel -<br />

das Must-have<br />

zur <strong>Pride</strong>-Saison!<br />

droemer-knaur.de/nishimura


FILM<br />

„QUEER AS FOLK“:<br />

Comeback im Hochsommer<br />

STREAMING<br />

FOTO: PEACOCK<br />

Der Streamingdienst Starzplay<br />

soll unseren Informationen<br />

zufolge das Rennen gewonnen<br />

haben und die queere Kultserie<br />

ab Ende Juli ausstrahlen – früher sind nur<br />

die Engländer dran, dort läuft die Serie<br />

schon ab dem 1. Juli.<br />

Einige Schauspieler*innen dürfen wir<br />

schon verraten, unter anderem Kim<br />

Cattrall („Sex and the City“) als Brenda,<br />

Devin Way als Brodie, Fin Argus als Mingus,<br />

Jesse James Keitel als Ruthie und Ryan<br />

O'Connell als Julian sind mit am Start. Die<br />

queere Serie soll zuerst auf peacock.tv<br />

(dem Streaming-Dienst von NBCUniversal)<br />

zu genießen sein. Wir sind gespannt.<br />

Über das Original: „queer as folk“, die<br />

schwule Soap mit teilweise recht expliziten<br />

Sexszenen spaltete zwischen 2000<br />

und 2005 die Szene. Die einen bemängeln<br />

den „andauernden Drogenkonsum“ und<br />

„Männerverschleiß“ der Clique (Brian,<br />

Michael, Justin, Emmett, Ted, Melanie und<br />

Lindsay) und sehen in der Serie<br />

einen bunten Bilderreigen aller<br />

existenten Vorurteile über die Schwulenszene<br />

mit einem Schuss Soap-Dramatik,<br />

die anderen sehen in der Serie eine realistische<br />

Umsetzung des Lebens EINIGER<br />

Queers. Auf jeden Fall unterhielt die Serie.<br />

Und der Soundtrack von Künstlern wie<br />

Kristine W war auch sehr annehmbar. *rä<br />

www.peacocktv.com<br />

KINO<br />

The Princess<br />

Prinzessin Diana: In der ersten Kino-<br />

Dokumentation über das tragische<br />

Leben der Prinzessin von Wales nimmt<br />

uns der Oscar-nominierte Regisseur<br />

Ed Perkins mit auf eine Zeitreise und<br />

lässt uns an Lady Dianas Leben, Vermächtnis<br />

und ihrem tragischen Tod<br />

aus einer völlig neuartigen Perspektive<br />

teilhaben.<br />

Durch die ausschließliche Verwendung<br />

von zeitgenössischem Archivmaterial<br />

spricht die Geschichte für sich<br />

selbst und ermöglicht uns einen sehr<br />

direkten, unvoreingenommenen und<br />

persönlichen Zugang zu der wohl meist<br />

fotografierten Person aller Zeiten. Die<br />

kompromisslose Montage zeichnet ein<br />

überraschendes und überwältigendes<br />

Bild einer Frau, das heute aktueller und<br />

moderner denn je erscheint.<br />

Der Film startete in Deutschland und<br />

Österreich bundesweit am 30. Juni<br />

und damit einen Tag vor Lady Dianas<br />

Geburtstag und dem internationalen<br />

Kinostart. Geplant ist zudem eine<br />

Ausstrahlung im Ersten im Umfeld<br />

ihres 25. Todestages im Spätsommer.<br />

www.theprincessfilm.de


#positivarbeiten<br />

Jetzt gleich<br />

reinhören:<br />

Lust auf<br />

Stellungswechsel?<br />

Dein MSD Podcast zur Sexuellen Gesundheit<br />

#inventingforlife<br />

www.msd.de<br />

DE-NON-03509


FILM<br />

Ein Film, der das Zeug hat, DER neue<br />

queere Hit in den Kinos zu werden.<br />

Der offizielle Kinostart ist Ende Juli.<br />

Zur Geschichte des Films: Der attraktive<br />

30-jährige Antonio steht mitten im Leben,<br />

doch als seine langjährige Ehe zerbricht,<br />

ist es so, als würde ihm der Boden unter<br />

den Füßen weggezogen. Seine Beziehung<br />

KINO<br />

„MASCARPONE“<br />

zu Lorenzo war alles für ihn und auf einem<br />

Schlag steht der angehende Architekt vor<br />

dem Nichts. Er hat keine Bleibe, keinen Job<br />

und ohne Liebe keine Perspektive mehr.<br />

Doch als Antonio ein Zimmer bei dem<br />

unbedarften und egozentrischen Denis<br />

bekommt, ändert sich sein Leben Stück<br />

für Stück. Er findet dank der Hilfe seines<br />

Vermieters einen Job in der Bäckerei des<br />

gut aussehenden Luca und entscheidet<br />

sich bald, eine Ausbildung zum Konditor zu<br />

starten. Fortan will sich Antonio auf sich<br />

selbst fokussieren und sich nicht mehr von<br />

einer Beziehung abhängig machen. Selbstfindung<br />

als Single ist sein neues Credo.<br />

Bis Antonio den charmanten Mailänder<br />

Thomas kennen- und lieben lernt …<br />

FOTOS: CINEMEDIEN.DE<br />

KINO<br />

Liebesdings<br />

Marvin Bosch ist Deutschlands größter<br />

Kinostar; einer, hinter dem alle Klatschreporter<br />

her sind und der die Fans am<br />

roten Teppich verlässlich zum Kreischen<br />

bringt. Einer wie Matthias Schweighöfer<br />

also. Oder natürlich Elyas M’Barek, der<br />

diese Rolle nun passenderweise im Film<br />

„Liebesdings“ (ab 7.7. im Kino) auch gleich<br />

selbst verkörpert.<br />

So richtig happy ist dieser Marvin<br />

jedenfalls trotz allen Erfolges tief in<br />

seinem Herzen nicht, selbst wenn er seine<br />

älteste Freundin Sammy (Peri Baumeister)<br />

als Managerin stets an seiner Seite hat<br />

und auch der alte Kumpel Hakan (Denis<br />

Moschitto) nie weit weg ist. Aber als ein<br />

wichtiges Fernsehinterview mit der gnadenlosen<br />

Reporterin Bettina Bamberger<br />

(Alexandra Maria Lara) gehörig schiefläuft,<br />

nimmt er kurz vor einer großen Premiere<br />

am Abend Reißaus und landet – bald nicht<br />

mehr nüchtern – ausgerechnet im queerfeministischen<br />

Off-Theater, das akut von<br />

der Schließung bedroht ist. Eigentlich<br />

gibt es kaum einen Ort, an dem Marvin<br />

mehr fehl am Platz sein könnte. Doch<br />

die Begegnung mit der kämpferischen<br />

Theatermacherin Frieda (Lucie Heinze),<br />

aber auch ihren Mitstreiter*innen eröffnet<br />

ihm ganz neue Perspektiven.<br />

Dass es zwischen Marvin und Frieda aller<br />

Gegensätze zum Trotz gehörig knistert,<br />

versteht sich von selbst, schließlich ist<br />

„Liebesdings“ eine typisch deutsche<br />

romantische Komödie. Einerseits zumindest.<br />

Denn andererseits ist der neue Film<br />

von Anika Decker auch anders als alles,<br />

was das hiesige Kino sonst zu bieten<br />

hat. Sie wolle nicht nur Spaß machen,<br />

sondern auch wichtige gesellschaftliche<br />

Themen ansprechen, sagt die Regisseurin,<br />

von #MeToo und Feminismus bis hin zu<br />

Queerness oder Rassismus. Dass in diesem<br />

Aufeinanderprallen von Mainstream-<br />

Mechanismen und aktivistischem<br />

Anspruch nicht jeder Gag zündet, verzeiht<br />

man gerne. Denn den Versuch, mit<br />

Leinwand-Unterhaltung gegen misogyne<br />

und queerfeindliche Weltbilder anzugehen,<br />

darf man genauso feiern wie die Diversität<br />

des Ensembles, zu dem auch #ActOut-<br />

Unterzeichner*innen wie Maren Kroymann,<br />

Jochen Schropp oder Paul Zichner<br />

gehören. *Jonathan Fink


www.männer.media<br />

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informiert


DIVERSITY<br />

INTERVIEW<br />

QUEERMENTOR und Somersby<br />

Für eine starke Community<br />

Pavlo Stroblja<br />

Vanessa Völker<br />

Wie gestaltet Mensch die perfekte<br />

Regenbogenkampagne?<br />

Wenn diese Fragestellungen am<br />

Beginn steht, kann das eine gute<br />

Ausgangsposition sein. Wenn dann noch<br />

die richtigen Player aus Unternehmen und<br />

Zielgruppe beteiligt sind, klappt es dann<br />

auch mit der Community? Wir fragten bei<br />

Vanessa Völker, Brand Managerin Somersby<br />

und Pavlo Stroblja, Gründer & CEO von<br />

QUEERMENTOR nach, wie ihre gemeinsame<br />

Kampagne #FürEineStarkeCommunity<br />

entstanden ist und welche Ziele sie verfolgt.<br />

Was ist QUEERMENTOR?<br />

Pavlo: QUEERMENTOR ist eine gemeinnützige<br />

Organisation. Aus der Motivation<br />

heraus entstanden, dass ich auf meinem<br />

persönlichen Weg als queerer Mensch<br />

keine Mentor*innen hatte. Zu allen<br />

Bereichen meines Lebens, die<br />

mit der sexuellen<br />

Orientierung oder der<br />

Geschlechtsidentität<br />

zu tun haben, musste<br />

ich mir ein Stück weit<br />

Selbsthilfe erarbeiten.<br />

Und insbesondere, weil dass einen<br />

so individuellen und privaten Lebensbereich<br />

betrifft, glaube ich, das ein Bedarf<br />

besteht, diese Erfahrungen zu teilen.<br />

Wer sind die Mitwirkenden?<br />

Pavlo: Es haben sich im letzten Jahr<br />

170 Mentor*innen gemeldet – alle sehr<br />

divers und aus den verschiedensten Branchen,<br />

mit ganz unterschiedlichen kulturellen<br />

Backgrounds. Dieser Pool an ganz individuellen<br />

und gefestigten Persönlichkeiten<br />

ermöglicht es uns unter anderem, jungen<br />

Queers, die sich bei uns melden, passgenaue<br />

Unterstützung und Hilfe anzubieten.<br />

Warum sprecht ihr auch<br />

Unternehmen an?<br />

Pavlo: Weil queer sein nicht<br />

an der Bürotür aufhört. In<br />

manchen Branchen ist das<br />

Thema „ich selbst sein“ bereits<br />

nahezu selbstverständlich. In<br />

anderen Branchen dagegen<br />

nach wie vor tabu. Wir geben<br />

auch ganz konkrete Hilfe<br />

beim Bewerbungsprozess und<br />

beleuchten dabei beide Seiten:<br />

die des Arbeitgebers und die<br />

des Bewerbenden.<br />

Ihr finanziert euch durch Spenden?<br />

Pavlo: Ja, die Infrastruktur unserer Organisation<br />

und unser Büro sind spendenfinanziert.<br />

Wir brauchen sie, um nachhaltig arbeiten<br />

zu können und unser Wissen strukturiert<br />

weitergeben zu können.<br />

Wie kam es zur<br />

Zusammenarbeit?<br />

Vanessa: Somersby<br />

steht für Lebensfreude,<br />

Diversität, Aufgeschlossenheit<br />

und Gemeinschaft,<br />

Werte, die schon lange den Kern unserer<br />

Markenkommunikation ausmachen. Unser<br />

Ziel ist, es diese Werte weiter zu stärken und<br />

uns noch aktiver als bisher für Queerness<br />

stark zu machen. Da wir aber trotz erster<br />

Erfahrungen noch viel zu lernen haben und<br />

es uns sehr wichtig ist, dass queere Perspektiven<br />

und Lebensrealitäten im Zentrum<br />

unserer Kampagne stehen, war für uns klar,<br />

dass wir als Somersby diesen Schritt nur<br />

mit einer starken Partner*innenorganisation<br />

an unserer Seite gehen wollen. Also quasi<br />

jeden Schritt der Zusammenarbeit – von den<br />

ersten Ideen bis hin zur Kampagnenkreation<br />

und weiteren mittel- und langfristigen<br />

Ideen – Hand in Hand und<br />

auf Augenhöhe zu besprechen,<br />

zu gestalten und zu realisieren.<br />

Auf der Suche nach einer solchen<br />

Organisation haben wir uns mit<br />

verschiedenen queeren Initiativen<br />

und Menschen ausgetauscht und<br />

uns schließlich sehr gefreut, als<br />

wir auf Pavlo und QUEERMENTOR<br />

gestoßen sind.<br />

Pavlo: Es sind die gemeinsamen<br />

Gespräche und der Austausch<br />

miteinander, die Türen öffnen und<br />

Dinge anregen. Hinzukommt, dass<br />

die Spende von Somersby in Höhe von<br />

50.000 Euro uns als gemeinnützige und<br />

recht junge Organisation ermöglicht, die<br />

Professionalisierung voranzutreiben. Wenn<br />

jetzt, wie eben erwähnt, die Grundstrukturen<br />

gesichert sind, geht es erst richtig los.<br />

Was die Zusammenarbeit mit Somersby<br />

betrifft, kann ich aufrichtig sagen, dass das<br />

von Anfang an und bis jetzt eine unglaublich<br />

fruchtbare Kooperation auf Augenhöhe ist.<br />

Vanessa: Absolut! Wir lernen sehr viel<br />

voneinander und miteinander.<br />

Was ist der Kern der Kampagne?<br />

Vanessa: Eine groß angelegte Testimonialkampagne,<br />

in der es darum geht,<br />

queere Lebensrealitäten abzubilden. Es<br />

lag selbstverständlich nahe, dafür mit<br />

QUEERMENTOR*innen zusammenzuarbeiten.<br />

Los geht es am 26. Juni und wir sind<br />

auf die Reaktionen sehr gespannt. Parallel<br />

zur Kampagne erscheint unsere Hauptsorte<br />

Somersby Apple erstmals in einem limitierten<br />

Design und ist so seit Anfang Mai und<br />

noch bis August im Einzelhandel erhältlich.<br />

somersby.com / queermentor.org


ANZEIGE<br />

MALTA:<br />

Zum siebten Mal in Folge zum LGBTQI-freundlichsten<br />

Land in Europa gekürt<br />

Bunt, vielfältig und inklusiv – das<br />

ist Malta: Der sonnige Inselstaat<br />

im Mittelmeer führt <strong>2022</strong> erneut<br />

und zum siebten Mal in Folge<br />

das aktuelle Ranking der 49<br />

europäischen Länder im ILGA-<br />

Europe-Rainbow-Map-Index an.<br />

Seit 2009 erstellt die International<br />

Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and<br />

Intersex-Association (ILGA) diesen<br />

Wert, um auf europäischer Ebene<br />

die Situation der LGBTQI-Community<br />

abzubilden. 49 Länder werden dafür auf<br />

einer Skala von 0 bis 100 nach ihren<br />

jeweiligen gesellschaftlichen, rechtlichen<br />

und politischen Rahmenbedingungen für<br />

die Regenbogen-Community bewertet.<br />

0 steht dabei für grobe Menschenrechtsverletzungen<br />

und<br />

Diskriminierung, 100 für volle Achtung<br />

der Menschenrechte und vollständige<br />

Gleichberechtigung. Mit einem Wert von<br />

92 Prozent belegt Malta nun erneut den<br />

Spitzenplatz, mit weitem Abstand zum<br />

Zweitplatzierten mit 73,78 Prozent.<br />

<strong>Pride</strong> Week vom<br />

2. bis 11. September<br />

Im September feiert die Malta seine<br />

queere Vielfalt. Die Opening Night wird<br />

am 2. September in L-Iklin stattfinden,<br />

ein erster <strong>Pride</strong> March findet am Tag darauf<br />

auf der Insel Gozo statt. Höhepunkt<br />

ist die CSD-Parade am 10. September in<br />

der Hauptstadt Valletta. Das Motto dieses<br />

Jahres lautet #LiveYourTruth („Lebe<br />

Deine Wahrheit“). Während der Woche<br />

sind viele Veranstaltungen, darunter<br />

Konzerte, Partys sowie ein Queer Speed<br />

Dating geplant.<br />

www.maltapride.org<br />

Euro<strong>Pride</strong> 2023<br />

So widersprüchlich es klingt: Malta ist<br />

aus Tradition modern. So blickt der<br />

Mittelmeerarchipel auf mehr als 7.000<br />

Jahre Geschichte zurück. Vielleicht hat<br />

das Land gerade aufgrund der exponierten<br />

Lage zwischen den Kontinenten und<br />

seiner wechselhaften Geschichte die<br />

Zukunft stets im Blick. In den vergangenen<br />

Jahren haben LGBTQI-Themen<br />

in allen gesellschaftlichen Bereichen an<br />

hoher kultureller Akzeptanz gewonnen.<br />

Malta ist das erste europäische Land,<br />

in dem das Verbot der Diskriminierung<br />

von Menschen aufgrund sexueller<br />

Orientierung und Geschlechtsidentität<br />

verfassungsrechtlich verankert ist. 2014<br />

wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft<br />

samt Adoptionsrecht eingeführt.<br />

Zudem lockt das Land mit rund 300<br />

Sonnentagen im Jahr – kein Wunder<br />

also, dass sich Malta mittlerweile als<br />

angesagtes queeres Urlaubsziel etabliert<br />

hat. Im kommenden Jahr findet die<br />

Euro<strong>Pride</strong> 2023 auf Malta statt.<br />

www.europride2023.mt<br />

equality from the heart<br />

Weitere Informationen und Versand<br />

von kostenfreien Broschüren<br />

Tel. 069 24750310<br />

info@urlaubmalta.com<br />

www.malta.reise / www.visitmalta.com<br />

Direktflüge mit Air Malta ab Berlin,<br />

Düsseldorf, Frankfurt und München<br />

www.airmalta.com<br />

Lufthansa startet ab Frankfurt &<br />

München sowie Ryanair ab Köln.<br />

Informationen zu aktuellen<br />

Einreisebestimmungen<br />

www.malta.reise/staysafe<br />

VALLETTA<br />

2023


REISE<br />

Reiseführer<br />

QUEER DURCH<br />

DIE WELT<br />

Pilgern in Japan, Gay Ski Weeks<br />

in Kanada, Dschungel-Trekking in<br />

Kolumbien, Städtetrips zu <strong>Pride</strong>-<br />

Paraden, Disneyland in Florida: Karl<br />

und Daan, das niederländischdeutsche<br />

Reiseblogger-Paar, haben<br />

zusammen bereits mehr als fünfzig<br />

Länder auf fünf Kontinenten erkundet.<br />

In ihrem ersten Buch, das seit<br />

Anfang Mai im Handel ist, schreiben<br />

„Couple of Men“ über Sonnen- und<br />

Schattenseiten ihrer bisherigen<br />

Erlebnisse und Eindrücke auf Reisen,<br />

bei denen, neben Sightseeing, Kultur<br />

und Kulinarik das Thema LGBT-<br />

Aktivismus eine zunehmend größere<br />

Rolle spielt. Ein persönlicher und sehr<br />

berührender Bericht und Appell für<br />

ein offeneres und respektvolleres<br />

Miteinander – nicht nur im Urlaub.<br />

*dax<br />

Couple of Men. Ein Männerpaar<br />

reist um die Welt, Polyglott <strong>2022</strong><br />

www.polyglott.de<br />

FOTO: COUPLEOFMEN.COM<br />

KLM<br />

AKTION ZUM IDAHOBIT<br />

Um den Internationalen Tag gegen<br />

Homo-, Bi-, Transphobie und Intersexismus<br />

(IDAHOBIT) zu unterstützen, hatte<br />

sich die niederländische Fluggesellschaft<br />

KLM eine ganz besondere Aktion überlegt.<br />

Mit drei Flügen, die am 17. Mai vom<br />

Flughafen Schiphol starteten, feierte die<br />

Airline die Diversität ihrer Mitarbeiter.<br />

Auf den Flügen mit überwiegend<br />

Havanna<br />

NEUES AXEL HOTEL ERÖFFNET<br />

Mit einem neuen Hotel in Kubas Hauptstadt<br />

Havanna setzt die Axel-Gruppe ihre<br />

Expansion fort. Das Telégrafo Axel Hotel<br />

La Habana befindet sich im historischen<br />

und symbolträchtigen Hotel Telégrafo, das<br />

1860, wenige Jahre nach der Gründung<br />

der ersten Telegrafenstation des Landes,<br />

eingeweiht wurde und somit das älteste<br />

Hotel Kubas ist. Im Jahr 1911 wurde das<br />

Haus komplett umgebaut und galt bei<br />

seiner Wiedereröffnung als das modernste<br />

Hotel der Stadt. Jahre später, in den<br />

1960er-Jahren, wurde es genutzt, um<br />

Besucher aus anderen Provinzen des Landes<br />

zu empfangen. 2001 wurde es dann<br />

vom Denkmalamt der Stadt restauriert<br />

LGBTIQ*-Besatzung wollte KLM ein<br />

Zeichen setzen, um das Bewusstsein zu<br />

schärfen und Solidarität zeigen, „denn<br />

jeder sollte sich dabei sicher fühlen, sein<br />

authentisches Selbst zu zeigen“, so die<br />

Airline auf ihrem Instagram-Account.<br />

*dax<br />

www.klm.de<br />

und als Vier-Sterne-Unterkunft wiedereröffnet,<br />

bevor es in den letzten Jahren<br />

zum Axel Hotel umgebaut wurde. Mit<br />

seinen 63 Zimmern befindet es sich in<br />

privilegierter Lage innerhalb der Altstadt<br />

und in der Nähe des Nationalkapitols,<br />

des Nationalmuseums der Schönen<br />

Künste sowie des Revolutionsmuseums.<br />

Neben einem Restaurant und einer<br />

Lounge-Bar verfügt das Haus auch über<br />

eine Dachterrasse mit Swimmingpool<br />

und Sky Bar. Darüber hinaus gibt es einen<br />

Wellnessbereich mit verschiedenen<br />

Fitnessangeboten und Saunas. *dax<br />

www.axelhotels.com<br />

FOTO: KLM / MARK WAGTENDONK<br />

FOTO: AXELHOTELS.COM


DATES . FREUNDE . LIEBE<br />

Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk<br />

für Schwule, Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in<br />

deinem App-Store, oder melde dich auf unserer Webseite an.<br />

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REISE<br />

local gay guide<br />

QUEER DURCH DIE STADT<br />

Er ist der weltweit größte Verband von<br />

LGBTIQ*-Stadtführern. Die Plattform local<br />

gay guide entstand, als der Gründer<br />

Georg Maier sich für seine nächste Reise<br />

online inspirieren lassen wollte.<br />

Er suchte nach einer Website, die sich auf<br />

schwule Stadtführungen spezialisiert, und<br />

musste feststellen, dass es so eine Site<br />

damals nicht gab. Er empfand es als notwendig,<br />

der LGBTIQ*-Community<br />

die Möglichkeit zu bieten,<br />

zielgruppengerechte Stadtführungen<br />

buchen zu können.<br />

local gay guide fokussiert sich<br />

auf queere Stadtführungen<br />

weltweit. Die Stadtführungen<br />

mit persönlicher Note finden<br />

zumeist privat oder in kleinen<br />

Gruppen in einer angenehmen,<br />

fast familiären Atmosphäre statt. Der<br />

Guide kann somit auf alle Fragen und<br />

Interessen der einzelnen Teilnehmenden<br />

eingehen und steht jedem Reisenden<br />

exklusiv zur Verfügung. Eine ebenso<br />

wichtige Charakteristik von local gay guide<br />

ist der lokale Bezug. Die Guides zeigen den<br />

Reisenden unter anderem<br />

die Restaurants und Bars,<br />

wo Einheimische ihre Abende<br />

verbringen. Wichtig ist, dass<br />

die Reisenden während der Zeit<br />

ihres Aufenthaltes ein authentisches<br />

Bild der Destination bekommen und<br />

sich – wenn auch nur für kurze Zeit - wie<br />

Einheimische fühlen. Neben Berlin, durch<br />

die Georg Maier auch selbst führt, gehören<br />

die Destinationen Barcelona sowie die<br />

Georg Maier<br />

spanische Hauptstadt Madrid mit Chueca,<br />

Europas größtem schwulen Kiez, ebenfalls<br />

zu den Top- Destinationen von local gay<br />

guide in Europa. Springt man über den<br />

Großen Teich, dürfen Städte wie Buenos<br />

Aires und Bogotá nicht fehlen. Aber auch<br />

weiter nördlich kann man viele spannende<br />

Destinationen mit Mexiko-Stadt, San<br />

Francisco und New York entdecken.<br />

www.localgayguide.com<br />

FOTOS: LOCALGAYGUIDE.COM


Lufthansa<br />

DIE LIEBE FLIEGT MIT<br />

Anlässlich des <strong>Pride</strong>-Monats fliegt Lufthansa mit einem<br />

ganz besonderen Flugzeug zu Zielen in Europa. Der<br />

Airbus A320neo mit der Kennung D-AINY wird in den<br />

kommenden sechs Monaten zur „Lovehansa“. Außen auf<br />

dem Flugzeug steht ausnahmsweise nicht Luft-, sondern<br />

„Lovehansa“ – geschrieben in den Farben des Regenbogens.<br />

Auch das Welcome-Panel am Eingang erhält eine spezielle<br />

Regenbogen-Beklebung. Zudem sieht man beim Blick aus<br />

dem Flugzeugfenster an den Flügelspitzen, den sogenannten<br />

Winglets, Herzen in Regenbogenfarben. Der Erstflug<br />

der „Lovehansa“ am 10. Juni hatte das Ziel Billund in<br />

Dänemark. „Lufthansa ist ein Unternehmen, das für Offenheit,<br />

Toleranz und Diversität steht“, so die Airline in einer<br />

Pressemitteilung. „Mit der „Lovehansa“ Sonderlackierung<br />

setzt das Unternehmen ein weiteres deutliches Zeichen<br />

und macht diesen wichtigen Teil der Unternehmenskultur<br />

auch prominent nach außen sichtbar.“ *dax<br />

www.lufthansa.com<br />

Pink Lake<br />

PARTY AM SEE<br />

Das Pink Lake Festival in Pörtschach am Wörthersee erwartet<br />

am letzten Augustwochenende wieder jede Menge<br />

queere Besucher. Dieses Jahr startet die berühmte Party-<br />

Trilogie des Festivals am 25. August im Schloss Leonstain<br />

mit einer „Pinken Almrausch Wies´n“. Dirndl & Lederhosen<br />

sind hier gern gesehen, aber natürlich kein Muss. Um Leder<br />

der anderen Art geht es am nächsten Abend in der Discotheque<br />

„Fabrik“. Zum ersten Mal in der Pink Lake-Festival-<br />

Geschichte heißt es bei einer „Pink Lake Kinky Clubnight“<br />

live your kink! Das Highlight des Pink Lake LGBTQ*-Festivals<br />

ist die „Boat Cruise Party“ am Samstag, den 27. August. Drei<br />

Schiffe aus der Flotte der Wörthersee-Schifffahrt werden<br />

mitten auf dem See miteinander vertäut und verwandeln<br />

sich so in eine riesige Partyzone. *dax<br />

www.pinklake.at<br />

FOTO: WÖRTHERSEE TOURISMUS / PINK LAKE FOTO: LUFTHANSA.COM<br />

www.elite-contacts.com<br />

Berlin-Hamburg-Köln-Düsseldorf-<br />

Frankfurt-Stuttgart-München-Wien<br />

Klaus & Peter<br />

Traumhochzeit <strong>2022</strong><br />

Maximilian & David<br />

anderthalb Jahre verlobt<br />

Philipp Schwarzenberg<br />

Partnervermittler in 2.<br />

Generation<br />

Johannes & Maik<br />

glücklick verheiratet<br />

Markus & Dennis<br />

sind „endlich angekommen“<br />

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Inh. Philipp Schwarzenberg<br />

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REISE<br />

Frankreich & Italien<br />

GAY CRUISE<br />

DURCH DAS MITTELMEER<br />

Auch 2023 wird die Spartacus Cruise<br />

wieder in See stechen. Vom 13. bis 20.<br />

Mai wird eine Route mit spannenden<br />

kulturhistorischen Orten wie Florenz<br />

und Rom kombiniert mit den beiden<br />

Inseln Elba und Korsika sowie der Côte<br />

d’Azur. Als Schiff steht die Vasco da<br />

Gama mit ihrer deutschsprachigen<br />

Besatzung und überschaubaren 600<br />

Kabinen zur Verfügung.<br />

Korsika ist eine Mischung aus eleganten<br />

Küstenstädten, dichtem Wald und zerklüfteten<br />

Gipfeln. Fast die Hälfte der Insel<br />

gehört zu einem Park, was zu zahlreichen<br />

Wanderungen, z. B. im Fangotal mit seinen<br />

Badestellen, einlädt. Die Anlegestelle<br />

Calvi liegt im Nordwesten Korsikas und<br />

ist ein beschauliches Städtchen mit einer<br />

Zitadelle und wunderschöner Altstadt.<br />

Die Zitadelle erkundet man am besten<br />

bei einem Rundgang entlang der alten<br />

Befestigungsmauern. An der Hafenpromenade<br />

laden Cafés und Restaurants zum<br />

Beobachten, Flanieren und Entspannen<br />

ein, während in den verwinkelten kleinen<br />

Gassen der Unterstadt Souvenirläden und<br />

Boutiquen locken. Die Bucht von Calvi<br />

ist mit ihrem fünf Kilometer langen, flach<br />

abfallenden Sandstrand sehr beliebt.<br />

Eine der malerischsten Städte Korsikas,<br />

Bonifacio, hebt sich nicht nur durch ihr<br />

einzigartiges Naturerbe, sondern auch<br />

durch ihr religiöses Kulturgut hervor,<br />

darunter die einzige gotische Kirche<br />

Korsikas! Die Altstadt ist in eine Festung<br />

hineingebaut und wird von kleinen Gassen<br />

durchzogen. Gleichzeitig ist man von<br />

einer beeindruckenden Landschaft umgeben,<br />

die man bei Spaziergängen auf dem<br />

angrenzenden Hochplateau erkunden<br />

kann, von dem es einen wundervollen<br />

Blick auf die höchste Bastion Frankreichs<br />

gibt. Diese ist umgeben von Steilküsten,<br />

Meeresgrotten und der Inselgruppe<br />

Lavezzi. Zu den zahlreichen Stränden<br />

gehören unberührte Badebuchten wie<br />

auf der besagten Inselgruppe Lavezzi,<br />

die aus einem Archipel von acht kleinen<br />

Inseln besteht und gleichzeitig ein<br />

Naturschutzgebiet ist. Hier kann man im<br />

türkisblauen Wasser schnorcheln oder am<br />

feinen Sandstrand spazieren gehen.<br />

Durch eine Kooperation mit local gay<br />

guide werden den Kreuzfahrtgästen nicht<br />

nur touristische Höhepunkte wie der<br />

Schiefe Turm von Pisa gezeigt. Erfahrene<br />

Guides aus der Community erzählen<br />

daneben auch vom schwulen Leben der


Medienpartner:<br />

REISE 73<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

13. – 20. Mai 2023<br />

Marseille – Elba – Rom – Livorno –<br />

Nizza – Korsika – Marseille<br />

Gegenwart und Vergangenheit der traditionsreichen<br />

Stationen der Reise. Fabios Tour in Rom beginnt mit<br />

der Besichtigung der Vatikanischen Museen. Die Decke<br />

der Sixtinischen Kapelle wurde von Michelangelo<br />

zwischen 1508 und 1512 gefertigt. Er malte eine Serie<br />

von neun Bildern, die heute weltberühmt sind. Darunter<br />

befindet sich das Gemälde des Heiligen Sebastian,<br />

eines römischen Soldaten und christlichen Heiligen,<br />

der Schutzpatron der Homosexuellen ist. Eine der<br />

größten Liebesgeschichten in Rom war die zwischen<br />

dem römischen Kaiser Hadrian und Antinoos: Sie<br />

waren zusammen, bis Antinoos im Jahr 130 bei einer<br />

Nilfahrt ertrank. Im Museum kann man ihre Skulpturen<br />

sehen und die Geschichte hören. In den Vatikanischen<br />

Grotten befindet sich das Grab von Prinzessin Christine<br />

von Schweden, die zum<br />

Katholizismus konvertierte,<br />

aber bewusst<br />

lesbisch war.<br />

FRÜHBUCHER-<br />

RABATT<br />

bis 31. August <strong>2022</strong><br />

Am Abend kommt<br />

aber auch der Spaß<br />

nicht zu kurz. Am<br />

stufenförmigen<br />

Heck-Pool des<br />

Schiffes finden jeden<br />

Tag Mottopartys mit<br />

bekannten DJs statt,<br />

zu denen sich die Gäste<br />

kostümieren können, aber nicht<br />

müssen. Dazu zählen die White Party, Uniform inklusive<br />

Matrosen-Outfits, neonbunte Kleidung zur Disco-Night<br />

oder Sneakers, Muscleshirts und Turnhosen zur Sportsnacht.<br />

Kinky trägt man zum „Be My Slut Evening“ oder<br />

Rainbow Colours am Abschiedsabend.<br />

www.spartacus.cruises<br />

www.spartacus.cruises


REISE<br />

GROßSTADTDSCHUNGEL<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

São Paulo<br />

Mit über elf Millionen Einwohnern zählt<br />

Brasiliens Wirtschaftsmetropole zu<br />

den größten Städten der Erde. Hier den<br />

Überblick zu behalten, fällt gar nicht<br />

so leicht. Zum Glück liegt der auch aus<br />

schwuler Perspektive spannendste<br />

Stadtteil genau im Zentrum dieser<br />

gigantischen Megacity.<br />

Dieses Haus ist eine Stadt für sich. Mit<br />

seiner Fassade aus Beton und Glas<br />

schlängelt sich das Edificio Copan durch<br />

das Stadtzentrum von São Paulo. Die<br />

Wohnfläche von über 116.000 Quadratmetern<br />

hält es einen Eintrag ins<br />

Guinness-Buch der Rekorde und ist aus<br />

der Skyline nicht wegzudenken. Heute<br />

in die Jahre gekommen, wurde das aus<br />

sechs einzelnen Wohnblocks bestehende<br />

Gebäude in den 1950er-Jahren von Brasiliens<br />

Architekturlegende Oscar Niemeyer<br />

entworfen und bis 1966 fertiggestellt. Das<br />

Haus ist die steingewordene Utopie, dass<br />

Menschen – egal ob arm oder reich – sich<br />

den gleichen Lebensraum teilen. An die<br />

5.000 Menschen leben im Edificio Copan,<br />

das in seinen unteren Etagen gut siebzig<br />

Geschäfte, eine Kirche und etliche Bars<br />

und Restaurants beherbergt. Eines davon,<br />

das Orfeu, gilt seit seiner Eröffnung<br />

2019 als einer der derzeit angesagtesten<br />

Treffpunkte der LGBTIQ*-Szene. Zwischen<br />

zwei Gebäuden gelegen, drängeln sich<br />

vor der Bar am Abend die Gäste auf der<br />

Straße, an den Wochenenden ist hier<br />

schon zur Mittagszeit kein Platz mehr<br />

André Fischer<br />

zu finden. „Während früher die queere<br />

Szene überall in der Stadt verteilt war, hat<br />

diese sich in den letzten Jahren immer<br />

mehr in Downtown konzentriert“, erzählt<br />

André Fischer. Der 56-jährige Journalist,<br />

Kulturmanager und LGBTIQ*-Aktivist lebt<br />

seit 35 Jahren in der Stadt und ist Direktor<br />

des wichtigsten queeren Kulturfestivals<br />

des Landes, Mix Brasil. 2019 beauftragte<br />

ihn das Kultursekretariat der Stadt zudem<br />

mit der Gründung und Leitung des ersten<br />

LGBTIQ*-Kulturzentrums Brasiliens.<br />

Das Zentrum im Stadtteil Itaim Bibi,<br />

das im Schatten der Bürohochhäuser<br />

von Google und Co. liegt, teilt sich das<br />

Gelände mit einer Schule und bietet<br />

dank seines kleinen Theaters so gut wie<br />

täglich queeren Künstlern eine Plattform.<br />

„Die Gegend rund um das Copan und<br />

den benachbarten Roosevelt-Platz zieht<br />

eine ganz neue Art von queeren und<br />

FOTO: DAX<br />

nicht-binären Menschen an“, so Fischer.<br />

„Gleich um die Ecke liegt das Copancinho,<br />

eine ebenfalls äußerst gut frequentierte<br />

Bar. Meine neueste Entdeckung ist PPD<br />

(„Por um Punhado de Dólares“), eine Bar<br />

mit Restaurant, das seine Lebensmittel<br />

von alternativen Landbesetzern kauft.“<br />

HORIZONT AUS BETON<br />

Wer sich nach seiner Ankunft in der<br />

Millionenmetropole so etwas wie einen<br />

Überblick verschaffen will, sollte den Farol<br />

Santander besuchen. Von der U-Bahn-<br />

Station Praça da Sé, an der sich auch die<br />

monumentale Kathedrale von São Paulo<br />

befindet, ist es nur ein kurzer Fußweg zu<br />

der in einem Bankgebäude gelegenen<br />

Aussichtsplattform. Von dort oben ergibt<br />

sich bei gutem Wetter ein fantastischer<br />

Blick über die Stadt, deren Straßen und<br />

Hochhäuser bis an den Horizont reichen.<br />

Das kann auf manche durchaus beängstigend<br />

wirken, auf der anderen Seite bietet<br />

dieser Großstadtdschungel eine Vielfalt<br />

an Kulturen und Subkulturen, wie man<br />

sie nirgends sonst in Brasilien finden wird.<br />

Vom Farol Santander ist es wiederum nicht<br />

weit zum Museum für sexuelle Diversität,<br />

das sich in der U-Bahn-Station República<br />

befindet. Als erstes Museum seiner Art in<br />

Lateinamerika widmet sich das Museu da<br />

Diversidade Sexual seit seiner Eröffnung<br />

2012 in Wechselausstellungen der sozialen,<br />

politischen und kulturellen Geschichte<br />

von Brasiliens LGBTIQ*-Community. Während<br />

homosexuelle Handlungen bereits


seit 1823 nicht mehr juristisch verfolgt<br />

wurden, verabschiedeten 2003 zahlreiche<br />

Kommunalregierungen, darunter São Paulo,<br />

ein Antidiskriminierungsgesetz, und bereits<br />

zwei Jahre vor der Legalisierung der Ehe für<br />

alle erkannte der Bundesstaat São Paulo<br />

gleichgeschlechtliche Ehen an. Besonders<br />

bekannt ist São Paulo für die weltweit<br />

größte <strong>Pride</strong>-Parade, bei der im Juni an<br />

die drei Millionen Menschen entlang der<br />

Avenida Paulista zusammenkommen.<br />

SCHWULES ZENTRUM<br />

In den Nebenstraßen dieser Hauptschlagader<br />

finden sich etliche Hotels,<br />

von denen aus sich die Stadt besonders<br />

gut erkunden lässt. Und es ist nicht<br />

weit zur trendigen Rua Augusta. An<br />

dieser beliebten Ausgehmeile reihen sich<br />

etliche Bars und Restaurants, darunter<br />

die Leder- und Cruising-Bar São Paulo<br />

Eagle. Der benachbarte Parque Augusta ist<br />

seit 2021 vor allem am Wochenende die<br />

neuste Spielwiese der LGBTiQ*-Szene. Im<br />

Zentrum der Stadt gelegen, befand sich<br />

das Gelände in privater Hand und wurde<br />

dank einer Bürgerinitiative nun für die<br />

Öffentlichkeit geöffnet und neu gestaltet.<br />

Und so dient der Park jetzt wahlweise als<br />

Liegewiese, Sportplatz und Treffpunkt<br />

der in der Umgebung zahlreich lebenden<br />

Schwulen, Lesben und Transgender, die<br />

sich zum Picknick verabreden oder einfach<br />

ein paar Stunden Erholung suchen. Auf<br />

und um den um die Ecke liegenden Platz<br />

Praça Franklin Roosevelt trifft die sich<br />

Szene dagegen vor allem nachts. Neben<br />

gleich mehreren queeren Theatern locken<br />

zahlreiche Bars ein Publikum an, das am<br />

Wochenende für volle Straßen sorgt. Vom<br />

Roosevelt-Platz ist es dann auch nicht<br />

mehr weit zum Largo de Arouche. Dort<br />

findet man nicht nur São Paulos größte<br />

FOTO: DAX<br />

REISE<br />

und modernste Sauna Chilli Pepper, die<br />

ebenso Zimmer mit Bett und eigenem<br />

Bad bietet, sondern auch die Bars der<br />

Bärenszene.<br />

STRIPPER & DRAGQUEENS<br />

Dank Uber oder Taxi-Apps und<br />

erschwinglicher Kosten kommt man gut<br />

und sicher durch die Stadt, denn natürlich<br />

gibt es auch außerhalb des eigentlichen<br />

Stadtkerns Centro jede Menge Treffpunkte<br />

der Szene. So stößt man im Cabaret<br />

da Cecilia im gleichnamigen Viertel auf<br />

eine alternative Hipster-Bar mit kurioser<br />

Einrichtung und einem Kellertheater, in<br />

dem vom Jazzkonzert über Dragshows bis<br />

zur Stripper Night immer etwas geboten<br />

wird. Im Restaurant Frê Forneria dagegen,<br />

das ebenfalls in Santa Cecilia liegt, treffen<br />

sich trendbewusste schwule Männer bei<br />

den Sounds eines DJs zu Cocktails und<br />

Abendessen, um sich danach auf eine der<br />

großen Partys zu stürzen. Nachdem der<br />

größte und bekannteste Klub Brasiliens,<br />

The Week, schließen musste, trifft man<br />

sich nun zu riesigen Circuit-Partys an<br />

wechselnden Orten, die vom „The Week“-<br />

Macher André Almada unter der Marke The<br />

New World (TNW) organisiert werden. *dax<br />

www.cidadedesaopaulo.com<br />

Kann man Kondome<br />

besser machen ?<br />

Die neuen FAIR SQUARED-Kondome sind<br />

in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe<br />

entstanden. Ein Teil der Erlöse unterstützt<br />

die Arbeit der Deutschen Aidshilfe.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind aus fair<br />

produziertem Naturkautschuk hergestellt.<br />

Für jedes Kilogramm Naturlatex, das wir<br />

verarbeiten, zahlen wir eine Fair-Trade-<br />

Prämie. Die Gummiproduzent:innen,<br />

Kooperativen oder Arbeiter:innen auf den<br />

Plantagen entscheiden selbst, wie sie die<br />

Fair-Trade-Prämie zur Verbesserung ihrer<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen verwenden<br />

wollen.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind 100% vegan.<br />

Es werden keine tierischen Inhaltsstoffe,<br />

z. B. Casein bei der Herstellung der Kondome<br />

benutzt und keine Tiere bei der Ernte des<br />

Naturkautschuks eingesetzt.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind flexibel und<br />

passen sich dem Penis rundum sicher an.<br />

Sie sind nahezu geruchsneutral, lassen sich<br />

schnell aus der Papierfolie entnehmen und<br />

leicht abrollen.<br />

FAIR SQUARED Smooth<br />

extra feucht<br />

Wandstärke: ca. 0,075 mm<br />

nominale Weite: ca. 54 mm<br />

Eine Kooperation mit der<br />

Deutschen Aidshilfe


REISE<br />

USA<br />

HAUPTSTADT MIT HERZ<br />

Es ist das politische Zentrum der USA,<br />

historischer Hotspot und voller sehenswerter<br />

Museen: Wer an die Ostküste der<br />

Vereinigten Staaten reist, sollte unbedingt<br />

einen Stopp in Washington, D.C.<br />

einlegen, denn auch die dortige LGBTIQ*-<br />

Szene bietet allerlei Abwechslung.<br />

Michael Jordan, Oprah Winfrey, Chuck<br />

Berry, The Jackson Five – wer die oberen<br />

Stockwerke des National Museum of<br />

African American History & Culture<br />

(NMAAHC) durchstreift, findet sich in<br />

einer großen Hall of Fame der afroamerikanischen<br />

Kultur wieder. Ob bildende<br />

Kunst, Tanz, Theater, Musik oder Sport – in<br />

den Ausstellungshallen gibt es Zeugnisse,<br />

Kostüme und Trophäen aller bedeutenden<br />

Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts<br />

zu sehen, die jede für sich<br />

Geschichte geschrieben haben.<br />

Einzig die Drag-Ikone RuPaul<br />

scheint zu fehlen. Während<br />

das Museum hier oben mit<br />

dem Glanz und Glamour<br />

der Künstler und Sportler<br />

begeistert, beginnt die<br />

geschichtliche Aufarbeitung<br />

vom Sklaventum<br />

über Rassentrennung und<br />

Bürgerrechtsbewegung<br />

bis zur aktuellen Black-<br />

Lives-Matter-Bewegung<br />

unter der Erde. Die<br />

Ausstellung, die sich<br />

vom Keller langsam<br />

nach oben windet,<br />

erzählt von den dunkelsten Kapiteln der<br />

amerikanischen Geschichte, von Verschleppung,<br />

Folter und Tod, aber auch von<br />

afroamerikanischen Kriegshelden, Politikern<br />

und Idolen wie Frederick Douglass, Harriet-<br />

Tubman, Rosa Parks und Martin Luther<br />

King. Das 2016 eröffnete Museum in dem<br />

markanten Bau an der Mall, die das Kapitol<br />

mit dem Lincoln Memorial verbindet, ist nur<br />

eines von insgesamt 19 Museen, die von der<br />

Smithsonian Institution betrieben werden.<br />

ÜBERBLICK<br />

In den Sammlungen des größten Museumskomplexes<br />

der Welt – darunter das<br />

Museum of Natural History, das National<br />

Air and Space Museum, das National<br />

Museum of the American Indian sowie die<br />

National Portrait Gallery oder das Hirshorn<br />

Museum and Sculpture Garden – könnte<br />

man bei meist freiem Eintritt locker eine<br />

Woche oder länger verbringen. Für das<br />

NMAAHC sollte man sich allerdings<br />

rechtzeitig um ein Zeitticket<br />

kümmern. Gleiches gilt für<br />

Tickets in die Spitze des seit<br />

Kurzem wieder zugänglichen<br />

Washington Monuments, die<br />

man ab dreißig Tage vor dem<br />

Besuch für eine Reservierungsgebühr<br />

von nur einem<br />

Dollar bekommt. Von dem gut<br />

169 Meter hohen Bauwerk,<br />

das zentral auf der Mall gleich<br />

neben dem NMAAHC liegt,<br />

hat man den wohl besten<br />

Blick auf die Stadt. Ob<br />

Kapitol, Weißes Haus oder der Reflecting<br />

Pool vor dem Lincoln Memorial: Von dem in<br />

Form eines Obelisken 1885 eingeweihten<br />

Denkmals kann man sich einen guten<br />

Überblick über die Stadt verschaffen.<br />

NATURERLEBNIS<br />

Wer nach all den Besuchen von Museen<br />

und Denkmälern etwas Erholung sucht,<br />

findet diese direkt vor den Toren Washingtons.<br />

Entlang des von großen Bäumen<br />

gesäumten George Washington Memorial<br />

Parkway sind es bei günstiger Verkehrslage<br />

weniger als dreißig Minuten, bis man den<br />

vom National Park Service verwalteten<br />

Great Falls Park erreicht. Hier führen Wanderwege<br />

entlang des Potomac River, dessen<br />

Wassermassen sich zwischen Felsen<br />

hindurchzwängen und sehenswerte Fälle<br />

bilden. Zudem kann man Amerikas ältesten<br />

Kanal, den 1785 erbauten Patowmack Cana<br />

besuchen. Eine weitere Alternative ist der<br />

Besuch des gut siebzig Autominuten von<br />

D.C. entfernten Shenandoah-Nationalparks,<br />

dessen Skyline Drive durch die Bergwelt der<br />

Apalachen großartige Aussichten garantiert.<br />

BARBIE-PUPPEN &<br />

FREIGETRÄNKE<br />

Aber auch in der Stadt selbst finden sich<br />

Parks und schattige Plätze, an denen<br />

man sich vom Trubel der Großstadt<br />

erholen kann. Ein bekannter Treffpunkt der<br />

LGBTIQ*-Community ist die als „P Street<br />

Beach“ bekannte Liegewiese an der Kreuzung<br />

P Street & 23rd Street, die an heißen<br />

Sommertagen brechend voll ist. Gleich um


REISE<br />

FOTOS: DAX<br />

In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Übernachten bei queeren<br />

Gastgebern in über 70 Ländern!<br />

die Ecke liegt die Fireplace<br />

Bar, eine der ältesten Gay-Bars<br />

der Stadt, deren Markenzeichen<br />

ein Kamin mit einer zur Straße<br />

gewandten Glasfront ist. Hier trifft<br />

sich vor allem die afroamerikanische<br />

Community. Das traditionelle Herz<br />

von Washingtons LGBTIQ*-Szene<br />

liegt nahe des Dupont Circle<br />

und vor allem rund um die von<br />

Zebrastreifen in Regenbogenfarben<br />

markierte 17th Street. Neben Bars wie JR’s, Number<br />

Nine oder Trades sowie den Traditionsrestaurants Annie’s<br />

Paramount Steakhouse und Hank’s Oyster Bar finden sich<br />

hier auch Kuriositäten wie der vor einem privaten Stadthaus<br />

angelegte „Barbie Pond“ – ein kleiner, mit Barbie- und Ken-<br />

Puppen je nach Jahreszeit dekorierter Garten an der Avenue<br />

Q. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Green Lantern<br />

südlich des Thomas Circle. Die Bar auf zwei Etagen ist seit<br />

über zehn Jahren ein beliebter Szenetreff. Besonders am<br />

Donnerstag zwischen 22 und 23 Uhr ist im ersten Stock der<br />

Bar jede Menge los, denn wer dort mit nacktem Oberkörper<br />

an die Bar geht, bekommt sein Bier umsonst. *dax<br />

AB 29 €<br />

PRO NACHT<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ SHAPECHARGE<br />

www.capitalregionusa.de<br />

www.washington.org<br />

Die seit zehn Jahren in Folge mit<br />

100 Prozent beim LGBTQ Workplace Equality Index der<br />

Human Rights Campaign Foundation ausgezeichnete<br />

Fluggesellschaft United Airlines fliegt zweimal täglich<br />

von Frankfurt und einmal täglich von München nonstop<br />

nach Washington-Dulles. Zur Auswahl stehen Plätze in<br />

der Economy, Premium Plus und dem Aushängeschild der<br />

Airline, der United Polaris Class.<br />

www.united.com


REISE<br />

OFFEN FÜR NEUES<br />

FOTOS: GOTHAIBEFREE.COM<br />

Thailand<br />

Kürzlich wurde Thailand laut der Studie<br />

„Visa Global Travel Intentions Study<br />

2021“ unter die Top 4 der attraktivsten<br />

Reiseziele der Welt gewählt. Die Umfrage,<br />

die Reisende aus 62 Ländern und ihr<br />

Feedback berücksichtigte, zeigte, dass<br />

sich vor allem Bangkok, Phuket, Chiang<br />

Mai und Hua Hin großer Beliebtheit<br />

erfreuen. Dabei spielen Aspekte wie<br />

Entspannung am Reiseort, die Vielfalt<br />

an Freizeitaktivitäten und unberührte<br />

Natur die größte Rolle für einen stressfreien<br />

Urlaub nach der Pandemie.<br />

Aber nicht nur die berühmte Thai-Massage,<br />

die zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählt, sondern auch der Besuch eines<br />

buddhistischen Tempels, eines der zahlreichen<br />

Nationalparks oder die thailändische,<br />

gesunde Kulinarik tragen zu einem<br />

erholsamen und vielseitigen Urlaub bei.<br />

MICHELIN-STERNE FÜR<br />

THAILAND<br />

Apropos Kulinarik: Bereits zum<br />

sechsten Mal erscheint Ende <strong>2022</strong> eine<br />

Thailand-<strong>Ausgabe</strong> des renommierten<br />

Michelin Restaurantführers. Zu den<br />

bisher vertretenen Regionen Bangkok,<br />

Phra Nakhon Si Ayutthaya, Chiang<br />

Mai, Phuket und Phang-Nga kommt in<br />

diesem Jahr der Nordosten Thailands,<br />

der sogenannte Isan, hinzu. Klassische<br />

Garmethoden und vielfältige kulinarische<br />

Einflüsse aus alten Epochen und aus den<br />

Nachbarländern machen die Isan-Küche<br />

zu einer bemerkenswerten Erweiterung<br />

für den Gourmet Guide. Im Vergleich zur<br />

ersten Thailand-<strong>Ausgabe</strong> des Michelin<br />

Guide im Jahr 2018 hat sich die Zahl der<br />

insgesamt ausgewählten Restaurants von<br />

126 auf 361 nahezu verdreifacht. Die Zahl<br />

der mit Michelin-Sternen ausgezeichneten<br />

Restaurants ist im gleichen Zeitraum von<br />

17 auf 32 gestiegen.<br />

AUSGEZEICHNETE<br />

HOTELS<br />

Mit ausgezeichneten<br />

Restaurants<br />

können auch<br />

zahlreiche Häuser<br />

im gesamten<br />

Königreich dienen,<br />

so unter anderen die<br />

zehn thailändischen<br />

Hotels, die im Travel +<br />

Leisure's Magazin unter<br />

die "Top 500 Hotels of the<br />

Year" ernannt wurden. Diese prestigeträchtige<br />

Liste der beliebtesten Hotels<br />

weltweit umfasst Häuser in Bangkok<br />

und Chiang Mai sowie auf Phuket, Samui<br />

und Ko Lanta. Folgende zehn Hotels in<br />

Thailand überzeugen nicht nur in Sachen<br />

Kulinarik und Service, sondern auch in<br />

puncto Design und wurden in der Kategorie<br />

“Asien” ausgewählt: Amanpuri (Phuket),<br />

Anantara Chiang Mai Resort, Cape Fahn<br />

Hotel (Ko Samui), Capella Bangkok, Four<br />

Seasons Hotel Bangkok at Chao Phraya<br />

River, Four Seasons Resort Chiang Mai,<br />

Mandarin Oriental Bangkok, The Peninsula<br />

Bangkok, Pimalai Resort & Spa (Ko Lanta)<br />

und The Sukhothai Bangkok.<br />

ERLEICHTERTE EINREISE<br />

Im November 2021 hatte Thailands<br />

Regierung zur Eindämmung der Pandemie<br />

für alle internationalen Einreisenden die<br />

Vorabregistrierung für den Thailand Pass<br />

eingeführt. Ab dem 1. Juli <strong>2022</strong> wird<br />

diese Regelung nun aufgehoben.<br />

Internationale Touristen<br />

müssen bei Einreise dann<br />

nur noch einen Nachweis<br />

über eine vollständige<br />

Impfung vorlegen; nicht<br />

oder nicht vollständig<br />

Geimpfte sind verpflichtet,<br />

maximal 72 Stunden<br />

vor Antritt der Reise einen<br />

PCR- oder einen Antigen-<br />

Schnelltest (ATK) durchzuführen<br />

und das offizielle Ergebnis<br />

bei Einreise vorzulegen. Diese Nachweise<br />

können in gedruckter oder digitaler Form<br />

erfolgen, sie werden bei Einreise stichprobenartig<br />

kontrolliert. Auch die bisher<br />

bestehende Krankenversicherungspflicht<br />

wird vollständig aufgehoben. Wurden<br />

alle Voraussetzungen erfüllt, müssen vor<br />

Ort keine weiteren Tests durchgeführt<br />

werden und das gesamte Land kann<br />

uneingeschränkt bereist werden.<br />

www.thailandtourismus.de<br />

www.gothaibefree.com


„Ich bin<br />

Ehrenamtler,<br />

R adfahrer ,<br />

Taucher und<br />

Frohnatur . “<br />

Christoph<br />

# HIVersity<br />

Weil ich mehr bin als<br />

nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />

NP-DE-HVU-ADVT-210002; 07/2021


Gesundheit<br />

INFEKTIOLOGIE<br />

AFFENPOCKEN<br />

heißen jetzt MPX, sonst ändert sich nix?<br />

Jeder, der gerne Spaß mit wechselnden<br />

Penissen hat, sollte bis<br />

auf Weiteres im Groben beachten:<br />

Achtsamkeit, ein bisschen weniger Sex<br />

und bei Bedarf impfen lassen. Dann<br />

klappt das auch mit der Eindämmung<br />

der neuen alten Virusinfektion, die seit<br />

dem Frühjahr für Aufregung in (sozialen)<br />

Medien und der Szene sorgt. Ein<br />

Überblick.<br />

KONDOME SCHÜTZEN NICHT VOR<br />

„AFFENPOCKEN“ …<br />

Beim Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

am 21. Juni war nicht sicher, ob das Kürzel<br />

MPX auch von der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) als offizieller Virenname<br />

erwählt wird. Sicher ist, dass der alte Name<br />

wissenschaftlich irreführend, sprachlich<br />

problematisch und bald Geschichte ist.<br />

Der Checkpoint BLN nutzte Mitte Juni<br />

diese Abkürzung des englischen Begriffes<br />

in einem dringenden Aufruf an die Medien.<br />

Grund für die Stellungnahme: Eine ausgerechnet<br />

über den öffentlich-rechtlichen<br />

rbb verbreitete Falschinformation von<br />

Dr. Nicolai Savaskan, Leiter Gesundheitsamt<br />

Berlin-Neukölln:<br />

„Savaskans Vorschlag Impfungen nicht<br />

präventiv einzusetzen um zu verhindern,<br />

dass sich Geimpfte ‚in falscher Sicherheit<br />

wiegen und Safer-Sex-Regeln<br />

vernachlässigen würden‘ widerspricht<br />

eindeutig der STIKO-Empfehlung<br />

und finden wir fachlich falsch. Wir<br />

weisen darauf hin, dass ‚Safer Sex‘,<br />

u.a. die Nutzung von Kondomen,<br />

ausschließlich Methoden zum Schutz<br />

vor HIV umfasst. Der Begriff wird von<br />

Savaskan missverständlich verwendet<br />

und suggeriert Kondome würden vor<br />

MPX schützen. Das ist falsch. MPX wird<br />

u.a. über intensiven Körperkontakt, z.B.<br />

beim Sex, übertragen. Kondome sind<br />

deswegen weder ein effektiver noch ein<br />

ausreichender Schutz vor MPX.“<br />

(Checkpoint BLN)<br />

… IMPFUNGEN ABER!<br />

Entsprechend der Empfehlung<br />

der Ständigen<br />

Impfkommission (STIKO)<br />

bereitete sich der Checkpoint<br />

BLN Mitte Juni auf<br />

eine MPX-Impfkampagne<br />

für Schwule, Bisexuelle und<br />

andere Männer*, die Sex mit<br />

Männern* haben (MSM) vor. Gleiches<br />

gilt für entsprechende Einrichtungen<br />

und Praxen in ganz Deutschland.<br />

SEID WEITER ACHTSAM!<br />

Die Eingangs etwas salopp formulierten<br />

Empfehlungen für MSM hatte der<br />

Pandemiebeauftragte und Oberarzt<br />

der Infektiologie des Universitätsklinikums<br />

rechts der Isar in München, Privatdozent<br />

Dr. Christoph Spinner nach der<br />

Identifizierung der Infektions-Hot-Spots<br />

Maspalomas Gay <strong>Pride</strong> (Gran Canaria),<br />

Darklands (Antwerpern) und SNAX<br />

(Berlin) gegenüber männer* so formuliert:<br />

„Anders als Coronaviren übertragen<br />

sich Pockenviren nicht als Aerosol,<br />

also nicht über die Luft, sondern durch<br />

engen Hautkontakt, aber auch beim<br />

Küssen oder Streicheln. Daher müssen<br />

Besucher*innen dieser Festivals jetzt<br />

nicht pauschal die nächsten Wochen<br />

in ihren Wohnungen bleiben, denn die<br />

Ansteckungsgefahr ist tendenziell nicht<br />

so hoch.“<br />

Da die Inkubationszeit von MPX bis zu<br />

drei Wochen betragen kann, riet<br />

Spinner vorausschauend:<br />

„Wenn die Feiernden<br />

in den kommenden<br />

Wochen ein bisschen<br />

auf ihre Gewohnheiten<br />

schauen und intime Hautkontakte<br />

reduzieren, mit<br />

Augenmaß und Verstand, haben<br />

wir eine gute Chance, eine weitere<br />

unkontrollierte Ausbreitung des Virus<br />

zu minimieren. {…} Es ist jetzt wichtig,<br />

dass jede*r seinen Beitrag zur Kontrolle<br />

der Infektionsausbreitung auch durch<br />

freiwillige und bewusste Reduktion<br />

unbekannter Sexualkontakte leistet.“<br />

(25. Mai <strong>2022</strong>)<br />

Das gilt dank Sommer und dem nach<br />

Corona-Entbehrungen aufblühenden<br />

sozialen Leben auch bis auf Weiteres. *ck<br />

Aktuelle Informationen auf männer.<br />

media/topics/mpx und<br />

www.aidshilfe.de/affenpocken!


ADVERTORIAL<br />

Was bieten Innovationen in der HIV-Therapie?<br />

Erwartungen und Wünsche von HIV-positiven Menschen<br />

NP-DE-HVU-ADVR-220004<br />

Früher zielte die HIV-Therapie<br />

hauptsächlich darauf ab, das<br />

Virus zu unterdrücken. Mit den<br />

Fortschritten in der medizinischen<br />

Versorgung hat sich der Fokus aber<br />

längst vom reinen Überleben hin zum<br />

gesunden Leben und Älterwerden mit HIV<br />

verschoben.<br />

Eine besondere Bedeutung hat dabei<br />

inzwischen die Verbesserung der Lebensqualität<br />

jedes Einzelnen. Um ein langes,<br />

zufriedenes und gesundes Leben zu<br />

führen, ist für HIV-positive Menschen nicht<br />

nur das Wissen um die eigenen, ganz individuellen<br />

Bedürfnisse besonders wichtig.<br />

So empfiehlt es sich für sie auch einmal<br />

zu hinterfragen, ob bestimmte Aspekte<br />

im Leben mit HIV als Herausforderung<br />

empfunden werden oder wie zufrieden sie<br />

mit der aktuellen Therapie sind.<br />

WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />

KÖNNEN MIT DER HIV-THERAPIE<br />

VERBUNDEN SEIN?<br />

Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien,<br />

welche die Erfahrungen und Wünsche von<br />

HIV-positiven Menschen beleuchten. In der<br />

„Positive Perspektiven 2“ Studie wurden<br />

beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive<br />

Menschen befragt.<br />

Dabei wurde unter anderem auch gefragt,<br />

mit welchen Herausforderungen Menschen<br />

mit HIV sich in ihrem Alltag konfrontiert<br />

sehen. Unter den 120 Befragten in Deutschland<br />

fühlt sich die Mehrheit beispielsweise<br />

durch die Einnahme der Medikamente<br />

täglich an die eigene HIV-Infektion erinnert<br />

und knapp die Hälfte verstecken ihre<br />

Medikamente 1 sogar, auch weil sie Angst von<br />

einem ungewollten HIV-Outing haben.<br />

DIE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE<br />

KENNEN<br />

Neben der einzigartigen Persönlichkeit<br />

hat jeder Mensch auch ganz individuelle<br />

Bedürfnisse, was die Gestaltung des<br />

52% 47%<br />

(62/120) (56/120)<br />

fühlen sich durch ihre<br />

Tabletten täglich an die<br />

eigene HIV-Infektion<br />

erinnert.<br />

spüren Nebenwirkungen<br />

ihrer aktuellen Therapie.<br />

verstecken ihre<br />

HIV-Medikamente.<br />

35% 32%<br />

(42/120) (38/120)<br />

haben Angst davor, die<br />

Einnahme zu vergessen.<br />

Ein großer Teil der Befragten sieht sich mit besonderen<br />

Herausforderungen bei der HIV-Therapie konfrontiert 1<br />

eigenen Lebens betrifft. Für Menschen mit<br />

HIV ist es vor allem im Hinblick auf die HIV-<br />

Therapie wichtig, dass sie diese gut kennen:<br />

Denn je mehr man sich seiner eigenen<br />

Bedürfnisse bewusst ist, desto klarer wird<br />

man sich auch, ob die aktuelle HIV-Therapie<br />

diese überhaupt noch erfüllt.<br />

Ebenso wie viele andere Dinge im Leben<br />

können Bedürfnisse sich aber auch mit der<br />

Zeit verändern. Dies geschieht meist nicht<br />

über Nacht, sondern schrittweise und daher<br />

oft unbemerkt – das macht ein regelmäßiges<br />

Überprüfen so wichtig.<br />

WAS BIETEN INNOVATIONEN<br />

IN DER HIV-THERAPIE?<br />

Die Mehrheit der Menschen mit HIV ist der<br />

Überzeugung, dass sie von Innovationen in<br />

der Behandlung profitieren können. 2 Wenn<br />

beispielsweise die Einnahme der Tabletten<br />

täglich an die HIV-Infektion erinnert und man<br />

das als belastend empfindet, dann muss man<br />

das nicht einfach hinnehmen. Die Ergebnisse<br />

der „Positive Perspektiven 2“ Studie zeigen<br />

beispielsweise, dass fast die Hälfte der<br />

Befragten offen für eine HIV-Therapie ist, die<br />

nicht täglich eingenommen werden muss. 2<br />

Knapp zwei Drittel der befragten Menschen<br />

mit HIV gaben sogar an, dass sie bereit wären,<br />

76%<br />

(91/120)<br />

glauben, dass Fortschritte in der HIV-Therapie<br />

ihre Gesundheit verbessern werden.<br />

65%<br />

(78/120)<br />

46%<br />

(55/120)<br />

sind offen für eine ART mit weniger<br />

Wirkstoffen.<br />

sind offen für eine ART, die nicht täglich<br />

eingenommen werden muss.<br />

Die meisten Menschen sind der Überzeugung, dass sie<br />

von Innovationen in der HIV-Therapie profitieren können 2<br />

eine HIV-Therapie mit weniger Wirkstoffen<br />

bei gleicher Wirksamkeit einzunehmen. 2<br />

HIV zu einem kleineren Teil im Leben<br />

machen<br />

Um eine hohe Lebensqualität zu erhalten,<br />

ist es also wichtig, dass Menschen mit HIV<br />

ihre eigenen Bedürfnisse kennen und diese<br />

vor allem auch ihren Ärzt*innen gegenüber<br />

äußern. Wenn die aktuelle HIV-Therapie<br />

diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kann ein<br />

offenes Gespräch sehr weiterhelfen.<br />

Dank des medizinischen Fortschritts gibt es<br />

für die Vielfalt an persönlichen Wünschen<br />

und Erwartungen auch jeweils eine geeignete<br />

Therapie. Wenn man diese gemeinsam<br />

mit seinem/r Ärzt*in für sich findet, kann HIV<br />

dadurch zu einem kleineren Teil im eigenen<br />

Leben werden.<br />

Weitere Infos sowie persönliche Geschichten<br />

zum Leben mit HIV findest du unter<br />

www.livlife.de.<br />

Sponsored by ViiV Healthcare<br />

REFERENZEN<br />

1 Wigger A et al., Deutsch-Österreichischer Aids-Kongress<br />

2021. Poster 46763.<br />

2 Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten und<br />

Tropenmedizin 2021. Poster P-037.


HIV-Patienten<br />

in besten<br />

Händen<br />

Individuelle Betreuung –<br />

langfristig, zuverlässig und mit<br />

höchster medizinischer Kompetenz<br />

Wir bieten unseren Patienten einen persönlichen HIV-Spezialisten<br />

als erfahrenen Wegbegleiter für eine optimale medizinische Behandlung<br />

und Betreuung.<br />

● Zentrum Infektiologie, akkreditiert<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für<br />

Infektiologie, mit Schwerpunkt<br />

HIV-Infektion – zertifiziert nach<br />

ISO 9001<br />

● Innovative Therapien in der<br />

ifi-Studienzentrale<br />

● Teilnahme an nahezu allen wichtigen<br />

Studien und damit frühestmöglicher<br />

Zugang zu neuen Medikamenten<br />

● Terminsprechstunde,<br />

keine Wartezeiten<br />

● Jegliche Diagnostik möglich durch<br />

Anbindung an die Asklepios Klinik<br />

St. Georg<br />

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anbindung, Parkplätze vorhanden<br />

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Asklepios<br />

Klinik<br />

St. Georg<br />

Barcastraße<br />

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Bus Linie 6 und 37<br />

AK St. Georg<br />

2 min. Gehstrecke<br />

N<br />

Alsterschwimmhalle<br />

Haus L<br />

Philipsstraße<br />

Lohmühlenstraße<br />

Steindamm Lübeckertordamm<br />

U-Bahn U2, U3<br />

S-Bahn S1, S11<br />

Berliner Tor:<br />

5 min. Gehstrecke<br />

Bus Linie 36<br />

Lohmühlenstr.<br />

2 min. Gehstrecke<br />

Berliner Tor<br />

U-Bahn U1<br />

Lohmühlenstr.:<br />

2 min. Gehstrecke<br />

INSTITUT Hauptbahnhof 10 min. Gehstrecke<br />

ifi-Institut | Asklepios Klinik St. Georg<br />

Haus L – Lohmühlenstr. 5 – 20099 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 28 40 760 0<br />

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Stolz<br />

Vielfalt<br />

Miteinander<br />

Nähe<br />

Weil Vielfalt am besten<br />

gegen Einfalt hilft.<br />

Wir freuen uns mit euch zusammen<br />

auf den Hamburger CSD <strong>2022</strong>.<br />

Happy <strong>Pride</strong>!<br />

Worum’s uns geht:<br />

haspa.de/mehralsgeld<br />

Meine Bank heißt Haspa.

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