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B LÄ TT E R. - Hansischer Geschichtsverein

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20-1-<br />

unbefreit I), deren sich Johann Moller bedient, scheinen ihnen noch<br />

nicht mundgerecht gewesen zu sein, da sie nur sich befreien =<br />

in eine Familie hineinheirathen a) und etwas mit Jemand befreien<br />

= es durch Heirath erwerben J) anwenden.<br />

Für den Sprachforscher, dessen Bereich die vorstehenden Bemerkungen<br />

bereits berührt haben, wird, wie der Herausgeber (S. VII)<br />

mit Recht bemerkt, der Ausdruck des Kampfes von Interesse sein,<br />

der zwischen dem Niederdeutschen und dem Hochdeutschen gerade<br />

in jener Zeit gekämpft wurde. Auch der Wortvorrath empfangt<br />

immerhin einige Bereicherung: orthof (S. 13) und revitken? (S. 60)<br />

z. n. werden im Mnd. Wb. nicht aufgeführt 4) und richten, vom<br />

Einweihen des vollendeten Gebäudes (S. 13), fehlt in dieser Bedeutung.<br />

Die QueJlen, welche Joachim l\loJler bei der Abfassung seine<br />

Geschlechtsbuches zur Verfügung standen, waren - abgesehen<br />

vom eigenen Wissen und den Berichten älterer Leute - theil<br />

.ötrentJicher, theils privater Natur. Er beruft sich auf das seit 18 4 2<br />

nicht mehr vorhandene BürgerbuchS), auf eine Rathslinie \ wahrscheinlich<br />

die 1534 abgefasste IIermann Roversche Arbeit 7), und auf<br />

das tughebok 8), eine Gattung von Stadtbüchern, die meines Wissen<br />

bisher nur aus Wismar bekannt war; auch das nicht angefUhrt<br />

Stadterbebuch scheint er (S. 6-8, 62-64) benutzt zu haben; da<br />

Protokollbuch der Schuhmacher 9) wird ihm in seiner Eigen chan<br />

als 1\10rgensprachsherrn dieses Amte zugänglich gewesen sein.<br />

Privaturkundell werden S. 4. 6. 8 angeführt. eine i t (S. 10) vol1-<br />

I) S. 34: Die Söhne lturben unbefrc)'et.<br />

2) • I: Tho wetende, dal vor tiden dat ge cblcchle der Nanncn .lek<br />

in dat geichlecbte der nn Bergen :- befreiet hebben.<br />

J) S. 8: de mit Lucken dat arve in der Rodin zmargke - befreiet heft.<br />

4) Ueber ledelweke • 93 5. Kou pondenzbbtl r. nd. prllchforschung<br />

I, • 93; 2, • 26.<br />

5) . 5: In dem boke, dar me de, de borger worden, pltcbt Into tri-<br />

'·ende.<br />

6) .2: in dem boke, d t E. radt beffi, dar lnne alle rad per Ionen<br />

van anfanck getekent.<br />

7) • Lappenberg, in ZUchr. r. hIImb. Geh. 3. S. 32;.<br />

) • 2: in den bokeren. dar me tüebni se inne trifft. • 12: im<br />

boke der tucbni ze nno 1 06 und 4 geholden. S. 14: im lugeboke ,nno<br />

1464. • 20: im lügeboke anno 14 4. • 26: Im tu e ke anno 14 4·<br />

S. S6: Tu hbok anno 146 •<br />

9) • 21: wo men findet in der achomllktr boke •<br />

2°5<br />

ständig in die Arbeit aufgenommen; auch Inschriften von Grabsteinen<br />

sind von Moller verwerthet (S. 57). Aus dem Nachlasse<br />

älterer Verwandten benutzte er Aufzeichnungen des Bürgermeisters<br />

DetIev Bremer I) und des Rathmanns Hinrich MoUer; von dem<br />

Letzteren führt er ein "bedebok" und ein "klein denkelbok" an 2).<br />

Er selbst hatte schon früher eine Materialiensammlung angelegt,<br />

die er unter der Bezeichnung "myn bok A" mehrfach citirt (S. 17,<br />

23. 61, 6ot• 65)·<br />

Von dieser noch verschieden ist ein gleich dem Slechtbok<br />

auf unsere Tage überkommenes Buch mit der Aufschrift: Her<br />

Jochim Moller. MDXL VII, dessen Inhalt der Herausgeber dem<br />

Slechtbok unter den Beilagen angeschlossen hat. Derselbe besteht<br />

aus Nachweisen über die Erben (Grundstücke) der Familie<br />

Moll er, Beurkundungen ihrer Verwandtschaften, Adels- und Wappenbriefen<br />

und Diplomen, sowie endlich aus den Statuten der vereinigten<br />

Brandes-Gosmannschen Stiftungen von 1546 Mai 28. Ausserdem<br />

enthalten die Beilagen noch einen Ehezärter v. J. 1498, ein<br />

Testament v. J. 1512, Nachrichten über den Nachiass Bischof Heinrich<br />

Bockholts von Lübeck und Aktenauszüge aus den Jahren<br />

1563-88.<br />

I) S. 4: wo her Detleff mit seiner egen handt getekent hefft. S. 3 [ :<br />

ludt h. Detleff Bremers des olden sin egener handt. S. 32: ludt des olden<br />

h. Detleff Bremersz handt. S. 14: wo dat de olde her Detleff Bremer in<br />

sin boke gescreven hefft, dat ick hebbe geseen unde gelesen.<br />

2) S. 60: Dut hefft h. Hinrick Moller in syn boke getekent. S. 14:<br />

alszo hefft her H. M. in sin bedeboke mit siner egen hant gescreven, id<br />

steit ok hirvan in dem kIenen boke. S. 15: in sin bedebok vortekent.<br />

S. 15: in eyn kIen denckelbok getekent, ok in sin bedebok achter an<br />

dem boke.

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