25.12.2012 Aufrufe

B LÄ TT E R. - Hansischer Geschichtsverein

B LÄ TT E R. - Hansischer Geschichtsverein

B LÄ TT E R. - Hansischer Geschichtsverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

166<br />

et ipsa paulo post decessit regno. Quae quidem regina Daniae,<br />

Sueciae et Norwegiae tranquille praefuit: alioqui (?) illa regna ab<br />

eorum origine et ex tunc non poterant concordare: nunc tarnen<br />

per unum regem Ericum nomine, etiam natione Saxonem ducem<br />

gubernantur.<br />

Wenn es auch Dietrich gar nicht ausdrücklich angegeben<br />

hätte, so würde sich doch leicht aus der unscharfen Fassung dieses,<br />

eine Reihe von Jahrzehnten umspannenden Berichtes ergeben, dass<br />

er aus dem Gedächtnisse niedergeschrieben wurde. Ob er darum<br />

historisch ganz zu verwerfen ist, will ich nicht entscheiden, jedenfalls<br />

steht er da, als das Denkmal der Auffassung eines der hervorragendsten<br />

und kundigsten Männer jener Zeit.<br />

Dietrich war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in dem<br />

Paderborner Städtchen Nieheim geboren, war 1372 - also erst im<br />

zweiten Jahre nach dem Stralsunder Frieden! - bei der Kurie in<br />

Avignon eingetreten, um 23 Jahre später zum Bischofe von Verden<br />

ernannt zu werden. Nach wenigen Jahren einer unglücklichen<br />

Verwaltung ward er dieses Amtes enthoben, worauf er wieder<br />

unter die Kurialen als Abbreviator und hoch angesehener Mann<br />

eintrat, Rector des deutschen Nationalhospizes de1l'Anima in Rom<br />

und eifriger Verfechter der kirchlichen Einheit wurde, bis er einige<br />

Jahre nach dem Konzil von Konstanz, wahrscheinlich in Mastricht,<br />

als Canonicus der Servatiikirche verstarb. Es leuchtet ein, dass<br />

er über die Vorgänge in Deutschland unterrichtet sein musste, um<br />

SO mehr, als er seinem Vaterlande stets eine warme Vorliebe be­<br />

wahrt hat.<br />

Die oben genannte Schrift: Privilegia aut iura imperii ist<br />

zwischen dem Ende des Juni 1413 bis zum Anfange des Jahres<br />

1415 abgefasst 1).<br />

J) Sauerland, Das Leben des Dietricb von Niebeim S. 78.<br />

H.<br />

GEOGRAPHISCHE MISCELLEN.<br />

VON<br />

DIETRICH SCHAEFER.<br />

Der erste Band des "Hansischen Urkundenbuches" breitet eine<br />

ungeahnte Fülle historischen Materiales vor uns aus. Mit einem<br />

Blicke überschauen wir das ganze Gebiet, über das die vorhan<br />

ische und frühhansische Entwickelung der norddeutschen Städte<br />

ihre zahlreichen Fäden zieht. Besonders klar erhellt aus dieser<br />

Zusammenstellung die Ausdehnung unseres damaligen Handels; nie<br />

zuvor haben wir dieselbe so klar überschauen können. Auf diesem<br />

Felde zur Aufklärung einzelner Punkte beizutragen, ist der Zweck<br />

dieser geographischen l\IisceJlen. Sie knüpfen sich an einzelne<br />

Fragen, die durch das Hansische Urkundenbuch angeregt sind.<br />

Dass sie dort nicht auch gleich gelöst worden, wird Niemand als<br />

einen Mangel an Höhlbaum's Arbeit ansehen, der nur eine Ahnung<br />

hat von dem Umfange und der Bedeutung der Leistung, die wir<br />

ihm verdanken. Falsch würde es daher sein, die folgenden Bemerkungen<br />

als eine Kritik auffassen zu wollen; es handelt sich<br />

um weitere Aufklärung der Sache.<br />

I) Hogge (11. U. I, Nr. 2). Höhlbaum, darin Lappenberg's<br />

Stahlhof folgend, erklärt das mit Houck, am Canal vom Zwin<br />

nach Damme, Ostflandern. Aber schon die Zusammenstellung mit<br />

Lüttich und Nh'eJles sollte bedenklich machen, mehr noch, dass<br />

eben vorher für die Flandrenses ein besonderer Zollsatz bestimmt<br />

ist. Hoggc gehört offenbar nicht unter die Flandrenses. Ich<br />

Würde es mit lluy (Hoium), oberhalb Lüttich an der Maas, er"<br />

klären. Der Name gestattet das, nicht minder gut als bei Houck.<br />

Von den drei Oertern kommen Leute, qui per terras ibant, hausiren<br />

gehen; sie zahlen ostensionern, Geld für die Erlaubniss ihre

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!