B LÄ TT E R. - Hansischer Geschichtsverein
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Die Stadt Groningen hat nach dem Zeug niss ihres gelehrten<br />
Mitbürgers Ubbo Emmius die Stellung, in deren Genuss sie sich<br />
am Schluss des Mittelalters befindet, in wichtiger Beziehung zu<br />
danken ihrer Theilnahme an der Hanse. Wenn nun auch in der<br />
heute von mir darzustellenden Epoche Groningen, gleich seiner<br />
alten Rivalin Staveren, wegen Ungehorsams ausgeschlossen erscheint<br />
von den hansischen Privilegien, so ist doch einmal das Geschick<br />
einer Hansestadt an sich, auch ohne allzu durchsichtige Beziehung<br />
auf den Bund, hier kein verpönter Gegenstand. Andererseits muss<br />
natürlich das Resultat der Kämpfe, in welche ich Sie einführen<br />
möchte, als entscheidend betrachtet werden für die spätere Position<br />
Groningens innerhalb des hansischen Bundes. Der für die Stadt<br />
glückverheissendste Aufschwung ward gehemmt und geknickt durch<br />
Collision ihres Geschicks mit dem Habsburgischen Hausinteresse<br />
Sie, die freiheitsstolze und herrschlustige, musste lernen, der Fürstenherrschaft<br />
sich zu schmiegen.<br />
Von dem hohen Alter der berufenen Freiheit des friesischen<br />
Stammes im weitesten Umfange lassen Sie mich schweigen. Schon<br />
der Hamburger Albert Krantz konnte beim Anblick der Urkunde<br />
Karls des Grossen, mit der man sich brüstete, das Lachen kaum<br />
unterdrücken. Dies hinderte natürlich nicht, dass andere zeit<br />
Geschichtsschreiber ihrer mit Achtung gedenken, ja<br />
sie in extenso sich findet als Transsumpt in einer Urkunde<br />
Maximilians. Thatsächlich gehorchte im 15· Jahrhundert<br />
den von Friedrich IH. zu Reichsgrafen von Emden er<br />
Cirksena's; westlich der Ems dagegen bekämpften sich<br />
undenklicher Zeit in greuelvollem Hader die Parteien der Vetund<br />
Schieringer: Bezeichnungen, die allen Sinn verloren<br />
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