pro aurum Magazin 02/2022
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„Die EZB sitzt mehr oder weniger in der Falle“<br />
Er meint, dass dies nicht nur im Süden<br />
Europas zu einer echten Wirtschaftskrise<br />
führen würde. Lagarde und Co. haben stets<br />
behauptet, dass die hohen Inflationsraten<br />
nur temporäre Übertreibungen aufgrund<br />
des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen<br />
höheren Energiekosten seien. Für<br />
den erfahrenen Edelmetall<strong>pro</strong>fi ist mittlerweile<br />
allerdings klar, dass sich die Preissteigerungen<br />
für längere Zeit fortsetzen<br />
werden. Er sagt: „Wie in den vergangenen<br />
Jahren werden die Zeche vor allem die<br />
Sparer bezahlen, wobei deren ‚Rechnung‘<br />
immer höher ausfallen wird.“ Für ihn war<br />
nach den billionenschweren Rettungsorgien<br />
für den Euro und das Finanzsystem<br />
abzusehen, dass es eines Tages zu einer<br />
spürbaren Teuerung kommen werde. Unklar<br />
sei lediglich der konkrete Auslöser<br />
gewesen.<br />
VERKAUFSDRUCK BEI ETFS<br />
UND FUTURES<br />
In den vergangenen Monaten war unter<br />
institutionellen Investoren ein nachlassendes<br />
Interesse an Gold zu beobachten.<br />
Sowohl an den Terminmärkten als auch im<br />
ETF-Sektor ist diese Gruppe von Marktakteuren,<br />
die in der Finanzwelt häufig als<br />
„smart money“ (schlaues Geld) bezeichnet<br />
wird, vor allem durch markante Verkäufe in<br />
Erscheinung getreten. So haben sich laut<br />
World Gold Council im zweiten Quartal<br />
die weltweiten Bestände der Gold-ETFs<br />
um 38,8 Tonnen reduziert, was vor allem<br />
auf eine Region zurückzuführen war:<br />
Nordamerika. Während nämlich in Europa<br />
Gold-Zuflüsse in Höhe von 4,5 Tonnen registriert<br />
wurden, trennten sich jenseits des<br />
Atlantiks Investoren von ETFs mit einem<br />
Volumen von 42,3 Tonnen Gold.<br />
An den Terminmärkten stellte sich die Lage<br />
ähnlich dar. Dort hat sich in den Monaten<br />
April bis Juni allein die Anzahl offener<br />
Kontrakte, das sogenannte Open Interest,<br />
von 574.500 auf 497.000 Kontrakte (minus<br />
13,5 Prozent) reduziert. Zur Erinnerung:<br />
Ein Gold-Future bewegt auf dem Papier<br />
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