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VERKAUFSPRAXIS FÜR KÄSEFACHKRÄFTE IN BEDIENUNGSABTEILUNGEN<br />
Nr. 5 ❚ 2022<br />
www.kaeseweb.de<br />
Kommt in der<br />
Käsetheke<br />
groß raus<br />
www.comte.de
Vorwort Vorwort<br />
Käse ist Gold wert...<br />
Regionale<br />
Genussmomente<br />
… sagen nicht nur Käsegenießer und Feinschmecker. Leider könnte man diese Aussage<br />
auch im Hinblick auf die aktuelle Preissituation verwenden. Denn die momentane<br />
wirtschaftliche Lage führt zu höheren Kosten auf allen Ebenen: Vom Landwirt, über<br />
die Käsereien, die Käsehändler bis zum Lebensmittelhandel haben alle mit explodierenden<br />
Kosten zu kämpfen. Und da jeder diese anteilig auf das Produkt umlegt, steigen<br />
die Preise immer weiter. Hinzu kommen Einflüsse, wie Wechselkursschwankungen<br />
beim Schweizer Käse, die auch in normaleren Zeiten zu Preisanstiegen geführt hätten.<br />
Das Ergebnis: Der Kunde greift lieber zu günstigerem Käse – der jetzt bereits fast den<br />
Preis einer Spezialität hat. Der Einzelhandel fährt seine Einkäufe bei den Großhändlern<br />
zurück, die wiederum ihre Bestellungen bei den Käsereien stornieren. Und die<br />
Läger der Käsereien sind voll. Im Gespräch mit einem Käsehändler meinte dieser, dass<br />
alle von ihrem Margendenken abrücken müssten. Heißt, wenn jeder einen kleinen Teil<br />
seines geplanten Erlöses pro Käse für eine Zeit aus dem Preis herausnehmen würde,<br />
könnte sich der letztendliche Verkaufspreis an der Theke etwas entspannen und das<br />
Geschäft an der Bedienungstheke beleben.<br />
KW38-45<br />
GRATIS<br />
Pumpernickel zum<br />
Kauf von Beemster Käse<br />
Eine gute Idee, könnte man meinen! Doch kaum einer ist auch in diesen schweren<br />
Zeiten bereit, etwas vom Kuchen abzugeben. Ganz im Gegenteil: Von den ersten filialbetriebenen<br />
Märkten ist zu hören, dass die Käsetheke geschlossen wird. Hat man dort<br />
aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt? Günstigere Preise bei verpackter<br />
Ware konnten die Discounter beim letzten Thekenschließen schon besser. Die Profilierung<br />
mit Frische, hochwertigen Käsen und fachlicher<br />
Kompetenz des Personals war schließlich in den<br />
letzten Jahren einer der Erfolgsbausteine des<br />
Lebensmittel-Einzelhandels. Und spätestens<br />
mit dem Vormarsch der Käsealternativen –<br />
die zukünftig auch eine Heimat in der Theke<br />
suchen werden – wird Fachkompetenz mehr<br />
denn je gefragt. Für Märkte und Händler, die<br />
ihre Bedienungsabteilung nun durch schwierigere<br />
Zeiten manövriert bekommen, ist ihre<br />
Käsetheke auch bald wieder Gold wert,<br />
meint<br />
THORSTEN<br />
WITTERIEDE<br />
Chefredakteur<br />
KÄSE-THEKE<br />
tw@blmedien.de<br />
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KÄSE-THEKE 5/22<br />
Aus 100 % Weidemilch<br />
3
INHALT INHALT<br />
„ Weihnachten<br />
ohne mich?<br />
– Geht nicht! ”<br />
★ Fachthema<br />
Die Milch macht’s – behandelt oder unbehandelt?.................... 6<br />
Beemster-Kühe sind Outdoor-Fans.......................................... 16<br />
„Rohmilch ist kein gefährliches Bakterienmonster“................. 18<br />
Jersey-Milch für Herbst- und Winterkäse................................. 20<br />
Norddeutsche Käse mit Charakter........................................... 22<br />
Kulturen in Wohngemeinschaft ............................................... 24<br />
Foto: AdobeStock.com/ Kawee<br />
★ Aktionen<br />
Regionale Herbstpromotion mit Beemster............................... 26<br />
Lust auf Outdoor-Abenteuer mit Swizzrocker........................... 27<br />
Kaltbach lädt zum Workshop ein.............................................. 27<br />
Jersey-Socken von Landana..................................................... 27<br />
Virtuelle Erlebniswelt von Emmentaler AOP............................ 28<br />
Gratis Dips für Prima Donna..................................................... 28<br />
Tickets in die Heumilchregionen.............................................. 28<br />
Virtuelles Heumilch-Erlebnis im Zillertal................................... 28<br />
Hartkäse-Tradition aus Litauen................................................. 29<br />
Regionale Genussmomente mit Beemster............................... 30<br />
Sennen auf Zeit......................................................................... 30<br />
Mehr Weideland für Söbbeke-Kühe......................................... 30<br />
Fruchtiges Extra für Champignon-Käse.................................... 30<br />
Kampagne für den Pecorino Romano...................................... 31<br />
Der Geschmack der Schweiz.................................................... 32<br />
Eine Einladung zum Malen mit Beemster................................ 32<br />
Der Frühling im Herbst für die Theke....................................... 32<br />
Neue Thekenpromotion für den kleinen Schweizer................. 32<br />
So wie Du‘s maxxt-Kampagne ................................................. 34<br />
Einzigartige Genussmomente<br />
erleben mit dem Verkaufsdisplay<br />
„Gourmet Saucen“<br />
• Große Wirkung auf kleiner Fläche<br />
• Abwechslungsreiche Sortenvielfalt<br />
• Absatz- & Umsatzsteigerndes Konzept<br />
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★ Neuheiten<br />
Italienische Genusszubereitung................................................ 36<br />
Handgeschöpfter Frischkäse mit Zutaten................................. 36<br />
Spanischer Weichkäse mit Sommertrüffel................................ 36<br />
Waldviertler Schnittkäse aus Ziegen- oder Schafsmilch........... 36<br />
Das Herzstück des Heutalers.................................................... 36<br />
Schaurig-leckerer Halloween-Käse........................................... 37<br />
Der Jersey-Käse für den Herbst............................................... 37<br />
Die herzige Marie aus Bioland-Milch........................................ 37<br />
Bio-Camembert in Demeter-Qualität....................................... 38<br />
Geschmeidiger Schnittkäse mit pikanten Zutaten.................... 38<br />
Der Muhhh – Käse für Kids....................................................... 38<br />
Ein Grill- und Pfannenkäse, der nicht quietscht....................... 38<br />
Büffel-Vollmilch für cremigen Geschmack................................ 38<br />
Traditioneller Weichkäse aus Frankreich................................... 38<br />
Tiroler Brie mit würziger Note.................................................. 39<br />
Cyrille d’Argental mit viel Geschmack...................................... 39<br />
Der kleine Bruder aus Ziegenmilch.......................................... 39<br />
Ein Schnittkäse aus dem Jura-Gebirge..................................... 39<br />
Wolfram Berge Delikatessen 4 • www.delikatessen-berge.de • Kontakt:<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
m.frielingsdorf@delikatessen-berge.de • +49 (0) 175 8620808
Foto: AdobeStock.com/Visions-AD<br />
Frankreich steht für abwechslungsreiche Städte und Landschaften,<br />
für klimatische Vielfalt sowie für ausgeklügelte Kochkunst<br />
und Esskultur mit hoher Qualität. Da darf französischer Käse<br />
nicht fehlen, und die Vielfalt scheint grenzenlos.<br />
ab Seite 40<br />
★ Länderthema Frankreich<br />
Eine kulinarische Reise mit Fromage........................................ 40<br />
Wahrer Genuss mit Leidenschaft.............................................. 48<br />
Die Leidenschaft für Brie de Meaux AOP................................. 50<br />
Der Klassiker aus dem Jura...................................................... 54<br />
★ Zusatzverkauf<br />
Verführerisches Food-Pairing mit Wolfram Berge.................... 56<br />
Schweizer Traditionsgebäck von Flufa...................................... 57<br />
Zarte Bande mit Alois Dallmayr................................................ 57<br />
Feines aus dem Norden von Dip-Fee...................................... 57<br />
Spanische Saucen aus Katalonien............................................ 58<br />
Traumhafte Genussreise mit Wolfram Berge............................ 58<br />
Pikant-süße Mostarda von Viani............................................... 58<br />
Öle in Bio-Qualität aus Norddeutschland................................ 58<br />
★ Auf Käsereise<br />
Die Käseleidenschaft der Elena Bär......................................... 60<br />
Niederländische Spezialitäten von Treur Kaas......................... 64<br />
Baldauf ist nachhaltig aus Überzeugung.................................. 68<br />
Bei Edeka Paschmann ist Essthetik Programm......................... 70<br />
Gaumengespräche mit den Ökologischen Molkereien Allgäu.73<br />
Jubiläums-Sitzung der Guilde des Fromagers......................... 75<br />
★ Bio<br />
Biofach 2022 – Die Sommer-Edition........................................ 78<br />
Neue App für den Bio-Fachhandel.......................................... 80<br />
Bio-Offensive mit Naturkind..................................................... 80<br />
Kaufland und Demeter stärken die Bio-Vielfalt........................ 80<br />
Käsen online lernen mit dem VHM.......................................... 80<br />
★ Rubriken<br />
Meldungen................................................................... 59, 62, 76<br />
Bücher ..................................................................................... 63<br />
Unterwegs................................................................................ 74<br />
Vorschau................................................................................... 81<br />
Impressum................................................................................ 81<br />
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★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
BEHANDELT ODER<br />
UNBEHANDELT?<br />
6 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
Das Wichtigste, wenn<br />
es um das Käsen geht,<br />
sind die Milch und das<br />
Handwerk des Käsemeisters.<br />
Er entscheidet,<br />
ob die Milch für<br />
die Produktion pasteurisiert<br />
oder als<br />
Rohmilch verwendet<br />
wird. In der Theke sind<br />
beide Varianten zu finden<br />
– Käse aus roher<br />
und aus pasteurisierter<br />
Milch.<br />
Das Herstellen von Käse<br />
C<br />
mit roher Milch ist das ursprünglichste<br />
Verfahren. Bevor<br />
M<br />
die Pasteurisierung Mitte des Y<br />
19. Jahrhunderts zur Wärmebehandlung<br />
der Milch bei der<br />
CM<br />
MY<br />
Herstellung von Käse eingeführt<br />
wurde, wurde die Milch<br />
CY<br />
CMY<br />
naturbelassen, wie sie war, im<br />
Käsekessel weiterverarbeitet. K<br />
Rohe Milch muss auch heute<br />
zügig verarbeitet werden, innerhalb<br />
von 24 Stunden. Sie<br />
enthält natürliche Bakterien,<br />
Hefen und Keime. Vor dem<br />
Käsereiprozess darf sie nicht<br />
über 40 Grad Celsius erwärmt<br />
werden. Einfluss auf die Milchqualität<br />
nehmen Jahreszeit,<br />
Futter und die Haltung der<br />
Tiere. Das Vieh bekommt frisches<br />
Gras im Sommer und<br />
Heu im Winter, sowie etwas<br />
Kraftfutter. Eine Fütterung der<br />
Tiere mit Silage ist untersagt.<br />
Die Büffel sind los ...<br />
‚Camembert di Bufala‘ und<br />
‚Der Büffel‘ – zwei neue Käse<br />
aus feinster Bio-Büffelmilch<br />
– mehr „cremig“ geht nicht –<br />
in verkaufsstarker Optik für<br />
SB-Regal und Bedientheke.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Foto: AdobeStock.com/ Kawee<br />
Bei der Herstellung eines<br />
Rohmilchkäses wird größtmögliche<br />
Sorgfalt eingesetzt.<br />
Auch in Punkto Reifung und<br />
Pflege bedarf es bei Rohmilchkäse<br />
mehr Aufwand als bei<br />
Käse aus pasteurisierter Milch.<br />
Das ist auch ein Grund dafür,<br />
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Gesamtes Büffelkäse-Sortiment<br />
unter neuheit.oema.de<br />
DE-ÖKO-006<br />
7
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
KÄSE AUS PASTEURISIERTER MILCH<br />
Vallée Verte<br />
Der acht Monate gereifte Hartkäse Alpenstolz<br />
(mind. 50 % Fett i.Tr., 4 kg, mikrobielles<br />
Lab) aus Österreich wird aus<br />
pasteurisierter Bio-Kuhmilch hergestellt.<br />
Der Käse reift mindestens zehn Monate<br />
und brilliert mit einem sehr aromatischen,<br />
würzigen und kräftigen Geschmack.<br />
Evers Käsehandel<br />
Boer’n Trots Honig Ziege (mind. 50 %<br />
Fett i.Tr., ca. 10 kg, tierisches Lab) ist ein<br />
niederländischer Ziegenkäse, dessen Rinde<br />
mit einer Honigmischung gewaschen<br />
wurde. Er wird auf dem Landgut Kamps<br />
in den Niederlanden hergestellt und reift<br />
etwa 20 Wochen. Danach entwickelt er<br />
den typischen Geschmack eines Ziegenkäses<br />
mit der süßen Note des Honigs.<br />
Heiderbeck<br />
Der Gruezi Chäs (mind. 50 % Fett i.Tr., mikrobielles<br />
Lab) ist ein fünf Monate gereifter<br />
Schnittkäse aus pasteurisierter Kuhmilch.<br />
Die geschmeidige Textur dieses<br />
mit dunkler Naturrinde ausgestatteten<br />
Käses zeigt vereinzelt Löcher im Teig und<br />
bringt einen rahmig-edelwürzigen Geschmack<br />
hervor.<br />
Gebr. Baldauf<br />
Die Reifezeit von vier Monaten verleiht<br />
dem Schnittkäse „Der Allgäuer“ (mind.<br />
50 % Fett i.Tr., ca. 6 kg, tierisches Lab)<br />
einen aromatischen, leicht würzigen Geschmack.<br />
Der Schnittkäse wird aus Heumilch<br />
gekäst und erinnert an einen gereiften<br />
Bergkäse. Charakteristisch für ihn<br />
ist seine natürliche Rotschmierrinde.<br />
Münnich fromage<br />
Eine der ältesten und berühmtesten französischen<br />
Weichkäsespezialitäten mit gewaschener<br />
Rinde, ist der Époisses AOP (50<br />
% Fett i.Tr., 250 g oder 1 kg tierisches Lab).<br />
Der Käse wird während seiner vierwöchigen<br />
Reifezeit regelmäßig mit einer Mischung<br />
aus Salzwasser und Marc de Bourgogne von<br />
Hand gewaschen. Er hat einen würzigen,<br />
kräftigen und vollaromatischen Geschmack.<br />
Hamburger Käselager<br />
Der Schweizer (48 % Fett i.Tr., 7 kg, mikrobielles<br />
Lab) ist ein Hartkäse und wird<br />
im Kanton St. Gallen aus pasteurisierter<br />
Kuhmilch sowie speziellen Milchsäurebakterien<br />
gekäst. Er hat eine rotgeschmierte,<br />
essbare Naturrinde und zeichnet<br />
sich durch eine cremige Konsistenz<br />
sowie durch sein angenehm mildes Bergkäsearoma<br />
aus.<br />
warum er meist teurer ist. Ein Rohmilchkäse<br />
reift lange, meist noch über das Verkaufsdatum<br />
hinaus. So zeigt beispielsweise<br />
ein junger Camembert de Normandie<br />
AOP au lait cru am Anfang im Inneren<br />
einen quarkigen Kern. Mit zunehmender<br />
Reifung verschwindet er. Duftet der Käse<br />
irgendwann nach Ammoniak, ist das ein<br />
Zeichen dafür, dass der Reifegrad überschritten<br />
ist.<br />
Käse aus roher Milch stehen meist in geringen<br />
Mengen zur Verfügung, da die<br />
Herstellung in der Regel aufwändiger<br />
ist. Älteren Menschen und Menschen<br />
mit geschwächtem Immunsystem sowie<br />
Schwangeren wird meist empfohlen,<br />
von dem Verzehr eines Käses aus roher<br />
Milch abzusehen. Da die Milch bei der<br />
Herstellung nicht erhitzt wird, könnten<br />
unerwünschte Bakterien und Keime vorhanden<br />
sein. Listerien können durch den<br />
Melkvorgang in die Milch gelangen und<br />
eine Infektion hervorrufen.<br />
Wärmebehandlung der Milch<br />
„In der EU regelt die EG-Verordnung mit<br />
spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel<br />
tierischen Ursprungs, Anhang<br />
III Abschnitt IX Kap. IV Nr. 2 VO (EG)<br />
853/2004, die Wärmbehandlungsverfahren<br />
der Milch“, sagt Annkatrin Heide, Geschäftsführerin<br />
Bundesverband Molkereiprodukte<br />
(BUMO). „Wird ein Käse aus<br />
Rohmilch hergestellt, muss dies auf dem<br />
Käse vermerkt sein. In Deutschland findet<br />
man auf dem Käse die Bezeichnung mit<br />
Mikrofiltration<br />
Ein besonderes Verfahren ist die Mikrofiltrierte<br />
Milch. Dabei handelt es<br />
sich um eine rohe Milch, die durch<br />
eine Filtermembran gefiltert wird.<br />
Keime und Bakterien werden entfernt.<br />
Die Qualität wird dadurch nicht<br />
beeinträchtigt und die Vitamine bleiben<br />
erhalten. Der Geschmack ist dem<br />
der Rohmilch ähnlich. Bekannte Käse,<br />
die mikrofiltriert werden, sind der Camembert<br />
Isigny Calvados und der Ziegentaler<br />
aus 100 Prozent Ziegenmilch<br />
Picandou (beide Fromi).<br />
8 KÄSE-THEKE 5/22
Schweizer Käse.<br />
Gemacht, um Menschen zu verbinden.<br />
Das Gute leben ist ein Schweizer Lebensgefühl:<br />
Sich auf das Wesentliche und die einfachen Dinge<br />
im Leben zu konzentrieren.<br />
Familie, Freunde an einen Tisch bringen, um Gutes<br />
zu teilen und zu genießen.<br />
Die neue Thekenpromotion von<br />
Schweizer Käse, die den Abverkauf fördert!<br />
Aktionszeitraum: Okt. – Dez. 2022 / KW 40 – 52<br />
Wer Schweizer Käse kauft und den Kaufbeleg hochlädt,<br />
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Unterstützt wird die Promotion durch eine<br />
Printkampagne in großen Genuss- und Lifestyle-<br />
Magazinen und einer Online-Kampagne mit rund<br />
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★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
Rohmilch hergestellt, in Frankreich heißt<br />
sie „au lait cru“.<br />
KÄSE AUS PASTEURISIERTER MILCH<br />
Jäckle Frischepartner<br />
Der Grotto Höhlenkäse (mind. 48 % Fett<br />
i.Tr., 6 kg, tierisches Lab) wird aus pasteurisierter<br />
Kuhmilch hergestellt und reift,<br />
wie sein Name verrät, in der Höhle. Während<br />
dieser Zeit entwickeln sich die rötlich-braune<br />
Rinde des Schnittkäses und<br />
sein kräftig-würziger Geschmack.<br />
Molkerei Rücker<br />
Die Herstellung des naturgereiften<br />
Schnittkäses Alter Schwede (50 % Fett<br />
i.Tr., 3 kg, mikrobielles Lab) basiert auf<br />
einem alten Familienrezept. Seinen typisch<br />
nordisch-kräftigen Geschmack<br />
erhält der Käse während seiner traditionellen<br />
Reifung auf naturbelassenen Fichtenbrettern<br />
und durch die regelmäßige<br />
Pflege mit Salzwasser sowie Rotkulturen.<br />
Fromi<br />
Der Weichkäse Ortolan Trüffel (mind. 55<br />
% Fett i.Tr., 135 g x 6, mikrobielles Lab)<br />
wird in der Region Franche-Comté, im<br />
Osten Frankreichs, hergestellt. Verfeinert<br />
mit einer Schicht italienischem Sommertrüffel<br />
(Tuber aestivum Vitt., 2 %) hat er<br />
einen milden und cremigen Geschmack<br />
mit typischer Trüffelnote.<br />
Ruwisch und Zuck/<br />
Käsespezialisten Süd<br />
Der Salva Cremasco DOP (mind. 48 % Fett<br />
i.Tr., 1,5 kg, tierisches Lab) wird aus pasteurisierter<br />
Milch hergestellt und hat eine gewaschene<br />
Rinde. Durch seinen gehaltvollen<br />
Geschmack und seine cremige Konsistenz<br />
zeichnet sich dieser halbfeste Schnittkäse aus.<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Der Trüffelbrie La Leyenda (60 % Fett i.Tr.,<br />
1 kg, mikrobielles Lab) wird aus pasteurisierter<br />
Milch in Spanien hergestellt. Die<br />
Trüffelaromen entfalten sich langsam im<br />
Teig und verbinden sich mit der cremigen<br />
Textur des Weichkäses. Er zeigt eine feine<br />
samtartige weiß-braune Schimmelrinde.<br />
ÖMA<br />
Der Traum aller Liebhaber von Weichkäse<br />
ist der ÖMA L’amour Rouge d’Antoine<br />
(60 % Fett i.Tr., 750 g, mikrobielles Lab).<br />
Die Pflege mit Rotkulturen verleiht dem<br />
Bio-Käse aus Heumilch eine charaktervolle<br />
Note. Verpackt in einer Holzspandose,<br />
fällt er neben seiner besonderen<br />
Qualität auch durch die quadratische<br />
Form auf.<br />
Nach der deutschen Käseverordnung<br />
(KV) dürfen alle Käsearten auch aus roher<br />
Milch hergestellt werden, von Weichkäse<br />
über Schnitt- bis zu Hartkäse. Verwendet<br />
werden können rohe Kuh-, Schafs-,<br />
oder Ziegenmilch – auch Büffelmilch ist<br />
möglich. Viele der EU-geschützten Käsesorten<br />
werden aus Rohmilch hergestellt.<br />
Genaue Angaben über Herstellung, Verfahren,<br />
Gebiet und Milch enthält das entsprechende<br />
Pflichtenheft.<br />
Zur Spezies der Rohmilchkäse zählt beispielsweise<br />
der Parmigiano Reggiano<br />
DOP aus Italien. Für Roquefort AOP wird<br />
rohe Schafsmilch der Rasse Lacaune eingesetzt.<br />
Comté AOP und Brie de Meaux<br />
AOP sind ebenfalls Käse, die aus roher<br />
Milch hergestellt werden und aus Frankreich<br />
stammen. Le Gruyère AOP ist ein<br />
Hartkäse aus der Schweiz. Die beiden<br />
deutschen geschützten Hartkäse wie<br />
Allgäuer Emmentaler g.U. und Allgäuer<br />
Bergkäse g.U. stammen aus dem Allgäu<br />
und sind ebenfalls aus unbehandelter<br />
Milch gekäst.<br />
Käse aus pasteurisierter Milch<br />
Der größte Anteil an Käse, die über die<br />
Bedienungstheke verkauft werden, sind<br />
Für eine konstante Käse-Qualität werden<br />
die Milchsäurebakterien im Labor angelegt.<br />
Foto: AdobeStock.com/ Milen<br />
10 KÄSE-THEKE 5/22
Unser „Goldstück“ aus der Höhle<br />
Für diese Spezialität aus der berühmten KALTBACH Höhle haben<br />
unsere Käsemeister die ideale Balance gefunden – ausgewogen<br />
und fein-pikant im Geschmack begeistert diese Höhlenspezialität<br />
mit einem leichten Schmelz sowie einer karamelligen Note.<br />
Charakterkäse veredelt<br />
von Höhle und Meister.
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
KÄSE AUS ROHER MILCH<br />
Gebr. Baldauf<br />
Baldauf 1862 Meisterstück (mind. 50 %<br />
Fett i.Tr., ca. 26 kg, tierisches Lab) wurde<br />
nach dem Jahr der Firmengründung der<br />
Gebrüder Baldauf benannt. Er wird aus<br />
Rohmilch gekäst und reift mindestens<br />
acht Monate. Er hat einen aromatisch,<br />
würzig-pikanten Geschmack.<br />
ÖMA<br />
Kräftig und robust im Äußeren entpuppt<br />
sich der ÖMA Heumilch Bergkäse (mind.<br />
50 % Fett i.Tr., ca. 25 kg, ca. 3 kg, mikrobielles<br />
Lab) als Hartkäse-Klassiker. Der<br />
Bergkäse wird aus roher Demeter-Heumilch<br />
gekäst und während der Reifung<br />
mit Salzlake gebürstet. Anschließend hat<br />
er einen würzigen Geschmack und einen<br />
feinen Schmelz.<br />
Vallée Verte<br />
Derzeit liefern neun Bauern die frische Bio-<br />
Milch an die Käserei Société de Fromagerie<br />
les Reussilles. Sie verarbeitet die Rohmilch<br />
traditionell in einem Kupferkessel zu Le<br />
vieux du Jura (mind. 49 % Fett i.Tr., 7 kg,<br />
tierisches Lab). Nach seiner Reifung in über<br />
1.000 Meter Höhe enthüllt der Schweizer<br />
Bio-Hartkäse einen geschmeidigen Teig<br />
unter der rötlich-braunen Rinde.<br />
Heiderbeck<br />
Kuhrohmilch ist die Basis für den Almwiesenkäse<br />
(mind. 45 % Fett i.Tr., ca. 5,6 kg,<br />
3 kg, tierisches Lab) aus der Schweiz. Der<br />
Schnittkäse wird während seiner sechsmonatigen<br />
Reifung mit einem kräftigen<br />
Bergkräutersud affiniert. Er hat einen<br />
feinen und zarten Teig sowie einen herzhaften<br />
und kräuterwürzigen Geschmack.<br />
Hamburger Käselager<br />
Die Kühe der Rassen Abondance, Tarine<br />
und Montbéliarde weiden während des<br />
ganzen Sommers auf den Hochalmen der<br />
Savoyer Alpen (Frankreich). Aus dieser<br />
Milch wird die Savoyer Spezialität Grande<br />
Valerie (49 % Fett i.Tr., 40 kg, tierisches<br />
Lab) hergestellt. Nach neun Monaten entwickelt<br />
dieser Hartkäse einen besonders<br />
fruchtigen und aromatischen Geschmack.<br />
Evers Käsehandel<br />
Der Schweizer Hartkäse L’Etivaz d’Alpage<br />
AOP (mind. 50 % Fett i.Tr., 15 bis 35 kg,<br />
tierisches Lab) wird im Schweizer Waadtland<br />
in der Zeit von Mai bis Oktober<br />
hergestellt. Die Alp-Käsereien liegen auf<br />
einer Höhe von 1.000 bis 2.000 Metern.<br />
Gekäst wird mit entrahmter Milch des<br />
Vorabends und der tagesfrischen Milch<br />
im Kupferkessel über dem offenen Feuer.<br />
aus pasteurisierter Milch hergestellt. Die<br />
Milch wird dazu vor dem Käsereiprozess<br />
für 15 bis 30 Sekunden auf 72 Grad Celsius<br />
erhitzt und danach wieder abgekühlt.<br />
Durch die Wärmebehandlung hat<br />
die Mich einen geringeren Vitamin- und<br />
Nährstoffgehalt. Pathogene Keime, die<br />
eventuell Erkrankungen hervorrufen können,<br />
werden dadurch abgetötet. Käse<br />
aus pasteurisierter Milch wurden einem<br />
Wärmebehandlungsverfahren unterzogen<br />
und müssen daher nicht gekennzeichnet<br />
werden.<br />
Warum wird die Milch pasteurisiert?<br />
Aus Gründen der Sicherheit und einem<br />
gleichbleibenden Qualitätsversprechen<br />
ziehen viele Käseerzeuger die Pasteurisation<br />
der Milch vor. Kompensiert wird<br />
diese Maßnahme daher mit der Zugabe<br />
ausgewählter Milchkulturen bei der Herstellung<br />
eines Käses und besonderen<br />
Reifungsmethosen.<br />
Käse aus thermisierter Milch<br />
In den Theken zu finden sind auch Käse<br />
aus thermisierter Milch, wenn auch nur<br />
vereinzelt. Sie nehmen eine Sonderstellung<br />
ein. Bei der Thermisierung handelt<br />
Pasteurisierung<br />
Das Verfahren der Pasteurisierung<br />
wurde nach dem französischen Chemiker<br />
Louis Pasteur benannt und 1864<br />
entwickelt. Pasteur hatte erkannt,<br />
dass durch kurzzeitiges Erhitzen von<br />
Lebensmitteln und anderen Stoffen<br />
die meisten der darin enthaltenen<br />
Mikroorganismen abgetötet werden.<br />
Als Pasteurisierung oder Pasteurisation<br />
bezeichnet man die kurzzeitige<br />
Erwärmung von flüssigen oder pastösen<br />
Lebensmitteln auf Temperaturen<br />
von mindestens 72 Grad Celsius<br />
(klassisches Verfahren von Pasteur) bis<br />
maximal 100 Grad Celsius (Hochpasteurisieren)<br />
zur Abtötung der vegetativen<br />
Phasen von Mikroorganismen.<br />
Sie dient beispielsweise dazu, Lebensmittel<br />
wie Milch, Frucht- und Gemüsesäfte<br />
sowie Flüssigei, schonend<br />
haltbar beziehungsweise keimarm zu<br />
machen.<br />
12 KÄSE-THEKE 5/22
GUT ZU WIESEN<br />
Das Geheimnis der einzigartigen Milch aus dem Land der Berge ist die<br />
naturnahe Bewirtschaftung einer reichhaltigen und vielfältigen Vegetation.<br />
Bis zu sechzig unterschiedliche Pflanzenarten wachsen hier auf nur einem<br />
Quadratmeter Wiese. Und so wie keine Alm der anderen gleicht, so hat auch<br />
jede Milch ihren ganz und gar einmaligen Geschmack.<br />
WWW.AMA.GLOBAL
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
KÄSE AUS ROHER MILCH<br />
Münnich fromage<br />
Seit über 1.000 Jahren wird Comté (45 %<br />
Fett i.Tr., ¼ Laib 10 kg und 1/8 Laib 5 kg,<br />
tierisches Lab) in der gleichnamigen Region<br />
des Jura-Gebirges hergestellt. Nach<br />
mindestens vier Monaten Reifung wird<br />
er von einer Expertenjury beurteilt und<br />
nach festen Qualitäts-Kriterien bewertet.<br />
(Comté AOP, 18 Monate, 40 kg)<br />
Jäckle Frischepartner<br />
Silofreie Kuhrohmilch ist die Grundlage<br />
für den Nachtwächter Käse (mind. 52 %<br />
Fett i.Tr., 6,5 kg, tierisches Lab) aus der<br />
Schweiz. Während der neun bis zwölf<br />
Monate dauernden Reifung wird er regelmäßig<br />
mit einer speziellen Rotweinhefe<br />
eingerieben. Dadurch bildet sich sein<br />
aromatisch-würziger Geschmack.<br />
Walo von Mühlenen<br />
In einem über 100 Jahre alten Käsekeller<br />
im Berner Oberland kreiert Walo<br />
von Mühlenen den Graf Antoine. Dieser<br />
Schnittkäse wird in einer kleinen Käserei<br />
über dem Greyerzer See hergestellt. Der<br />
Käse Graf Antoine (mind. 50 % Fett i.Tr.,<br />
7 kg, tierisches Lab) reift nun regelmäßig<br />
neun Monate unter der Pflege des Affineurs.<br />
Ruwisch und Zuck/<br />
Die Käsespezialisten Süd<br />
Der mindestens fünf Monate gereifte<br />
Schweizer Schnittkäse Sterntaler wird aus<br />
roher Kuhmilch hergestellt und mit einer<br />
Kräutersulz aus dem Hochmoor gepflegt.<br />
Die Konsistenz des Schnittkäses aus Toggenburg<br />
ist zartschmelzend.<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Der Münster Coq d’Or (50 % Fett i.Tr., 800<br />
g, tierisches Lab) wird aus Rohmilch hergestellt.<br />
Im frischen Zustand hat er einen<br />
leicht intensiven Geschmack. Mit zunehmender<br />
Reifung dominiert eine fruchtige<br />
sowie rustikale Note, der Teig wird cremig,<br />
buttrig und beginnt sogar zu fließen. Besonders<br />
charakteristisch ist die dunkelgelbe<br />
bis orangefarbene, schmierige Rinde.<br />
Fromi<br />
Der Grand Cru Jurassic (mind. 50 % Fett<br />
i.Tr., 12 kg, ¼ Laib 2,6 kg, tierisches Lab)<br />
ist ein Hartkäse aus roher Kuhmilch. Er<br />
kommt aus dem Jura-Gebiet in Frankreich<br />
und wird für den Handel in verschiedenen<br />
Reifestufen angeboten.<br />
es sich um ein Verfahren, bei dem die<br />
rohe Milch kurze Zeit – mindestens 15 Sekunden<br />
– auf eine Temperatur zwischen<br />
57 und 68 Grad Celsius erhitzt wird. Die<br />
Erwärmung findet schonend statt, wichtige<br />
Aromen bleiben in der Milch erhalten.<br />
Käse, die aus thermisierter Milch<br />
hergestellt sind, können in der Theke entsprechend<br />
ausgezeichnet werden, aber<br />
nicht mit dem Wort „thermisiert“, damit<br />
der Verbraucher nicht glaubt, es hätte<br />
eine Wärmebehandlung stattgefunden“,<br />
berichtet Annkatrin Heide. „Auf das<br />
Preisschild in der Theke kann dann der<br />
Zusatz ‚aus erhitzter, nicht pasteurisierter<br />
Milch hergestellt‘.“ Der Kunde muss wissen,<br />
dass es sich um einen Käse handelt,<br />
der nicht pasteurisiert wurde.<br />
Natürliche Sicherheit<br />
Im Nachbarland Schweiz wird es hingegen<br />
anders gehandhabt. Dort haben<br />
Rohmilchkäse eine große Tradition.<br />
Viele Hartkäse werden aus roher Milch<br />
hergestellt. Verschiedene Schnittkäse<br />
– in der Schweiz werden sie Halbhartkäse<br />
genannt – und auch Weichkäse<br />
werden von den Schweizer Käsemeistern<br />
aus thermisierter Milch gekäst.<br />
„Man wendet die Thermisierung speziell<br />
bei Halbhartkäsen (Schnittkäse)<br />
oder Weichkäsen an, um pathogene<br />
Keime in der Rohmilch deutlich zu minimieren.<br />
So wenden viele der Käsereien<br />
die Thermisierung an, um auf der natürlich,<br />
sicheren Seite zu sein“, erklärt<br />
Stefan Truttman, verantwortlich für das<br />
Qualitätsmanagement bei Fromarte,<br />
der Genossenschaft der Schweizer Käseproduzenten.<br />
„In der Schweiz ist die<br />
Thermisierung auch im Pflichtenheft der<br />
geschützten Käsesorten festgehalten.<br />
Das Aroma geht allerdings zu einem gewissen<br />
Teil verloren, das ist der Nachteil<br />
der Thermisierung“, so Truttmann.<br />
Fazit: Käse aus pasteurisierter Milch stehen<br />
für Vielfalt in der Bedienungstheke<br />
bei gleichbleibend guter Qualität und<br />
Geschmack. Käse mit Rohmilch zeichnen<br />
sich durch ihr Aroma und ausgeprägten<br />
Geschmack aus. Die natürliche Bakterienflora<br />
bleibt in der Milch erhalten. Die<br />
Mengen von Rohmilchkäse sind geringer,<br />
als Käse aus pasteurisierter Milch. us<br />
14 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
Evers Käsehandel<br />
Der Wilde Engel (mind. 56 % Fett i.Tr.,<br />
ca. 6 kg, tierisches Lab) ist ein Hartkäse<br />
aus der Schweiz, der in der Region Toggenburg<br />
hergestellt wird. Er wird mit<br />
thermisierter Milch gekäst und hat einen<br />
strohfarbenen Teig sowie einen würzigen<br />
Geschmack nach sieben Monaten Reifezeit.<br />
Jäckle Frischepartner<br />
Bei dem Fino Schwarzer Dorfkäse (mind.<br />
50 % Fett i.Tr., 8,5 kg, tierisches Lab) handelt<br />
es sich um einen Schweizer Hartkäse,<br />
der aus thermisierter Kuhmilch gekäst<br />
wird. Dieser Käse reift zehn bis zwölf Monate<br />
und entwickelt dadurch ein würzigkräftiges<br />
Aroma.<br />
Heiderbeck<br />
Bei dem Gipfel Purist (mind. 56 % Fett<br />
i.Tr., ca. 6,5 kg, ca. 3,3 kg, 150-g je 8 Stück,<br />
tierisches Lab) handelt es sich um einen<br />
Hartkäse aus thermisierter Kuhmilch. Der<br />
mindestens acht Monate gereifte Hartkäse<br />
hat einen zartschmelzenden Teig mit<br />
einer kristallinen Struktur. Er wird in St.<br />
Gallen (Schweiz) hergestellt.<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Der cremige Waadtländer Blauschimmel-<br />
Weichkäse Bleu de Combremont (66 %<br />
Fett i.Tr., 1,8 kg, tierisches Lab) wird in<br />
der Dorfkäserei Combremont hergestellt.<br />
Bleu de Combremont schmeckt ausgeglichen<br />
cremig-buttrig, leicht pfeffrig mit<br />
einem Hauch von Pilzen und einem süßlich<br />
Aroma.<br />
Münnich fromage<br />
Der aromatische und zart-cremige Chaource<br />
AOP (48 % Fett i.Tr., 250 g, tierisches<br />
Lab) ist nach dem Städtchen Chaource<br />
(Departement Aube) benannt. Er<br />
wird aus thermisierter Milch hergestellt.<br />
Im jungen Reifestadium hat er einen<br />
quarkigen Kern. Herausstechend ist auch<br />
seine weiße Rinde.<br />
ÖMA<br />
Der ÖMA Rudis Ziegenbergler (mind. 45<br />
% Fett i.Tr., ca. 9 kg, ¼ Laib ca. 2,25 kg,<br />
tierisches Lab) ist ein Schnittkäse, der traditionell<br />
im Kessel gekäst wird. Die Milch<br />
wird zur Herstellung nur erhitzt, aber nicht<br />
pasteurisiert. Seine Konsistenz ist cremig.<br />
In der dreimonatigen Reifung wird er mit<br />
Rotschmiere behandelt. Dies verleiht ihm<br />
eine ausgeprägte, bräunliche Rinde.<br />
Ruwisch & Zuck/<br />
Die Käsespezialisten Süd<br />
Der Bündner echter Bergkäse Cremig<br />
(mind. 55 % Fett i.Tr., 4,8 kg, tierisches<br />
Lab) ist ein cremig-würziger Hartkäse aus<br />
thermisierter Heumilch mit einer feinen<br />
Konsistenz. Er wird in Disentis (Schweiz)<br />
auf über 1.100 Metern ü.M. hergestellt.<br />
Vallée Verte<br />
Für Kräuter-Fans ist der Schweizer<br />
Schnittkäse Splügner Bergthymian (55<br />
% Fett i.Tr., ca. 5 kg, tierisches Lab) ein<br />
Muss. Der Käse stammt aus dem Kanton<br />
Graubünden und entsteht in der Dorfsennerei<br />
Splügen. Zur Herstellung des Käses<br />
wird thermisierte Milch verwendet.<br />
Fromi<br />
Der Chaource AOP Tradition Émotion<br />
(mind. 48 % Fett i.Tr., 500 g, 250 g, tierisches<br />
Lab) ist ein französischer Weichkäse<br />
mit weißer Schimmelrinde. Die Herstellung<br />
darf nur in einem begrenzten<br />
Gebiet im Departement Aube erfolgen.<br />
Jung gereift schmeckt dieser Käse leicht<br />
säuerlich, mit zunehmender Reife bekommt<br />
er Aromen von Pilzen.<br />
KÄSE AUS THERMISIERTER MILCH<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
15
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
BEEMSTER-KÜHE SIND<br />
OUTDOOR-FANS<br />
Die Käsereigenossenschaft Cono Kaasmakers unterstützt ihre Bauern aktiv bei<br />
der Weidehaltung. Weit über den landesweiten Standard hinaus genießen die Kühe von Beemster<br />
überdurchschnittlich lange frisches grünes Gras auf Nord-Hollands Weiden.<br />
Der Frühling ist zurück<br />
Seit September ist der Käse aus der ersten<br />
frischen Frühlingsmilch wieder an<br />
der Theke erhältlich. Beemster Graskaas<br />
Pikant (mind. 48 % Fett i.Tr.) reift auf<br />
natürliche Weise circa vier Monate auf<br />
Fichtenholzplanken. Er wird aus reiner,<br />
gentechnikfreier Weidemilch gekäst und<br />
trägt das rot-gelbe EU-Siegel g.U.<br />
für geschützten Ursprung aus<br />
Nord-Holland. Sein Geschmack<br />
ist vollmundigmild,<br />
seine Farbe goldgelb<br />
und er schmilzt<br />
auf der Zunge.<br />
Beemster arbeitet in Nord-Holland permanent<br />
daran, die Wertschöpfungskette<br />
von der Kuh bis zum Käse immer<br />
nachhaltiger zu gestalten. Berücksichtigt<br />
werden dabei die Tiere, die Umwelt und<br />
die Menschen. Besonderes Augenmerk<br />
legt Cono Kaasmakers in seinen Nachhaltigkeitsbemühungen<br />
auch auf den<br />
Weidegang der Milchkühe.<br />
Bei der Weidehaltung gehen die Kühe<br />
so oft wie möglich nach draußen, um zu<br />
Grasen. Dies geschieht meistens vom<br />
Frühjahr bis in den Herbst hinein. In<br />
der heutigen Milchviehhaltung ist dies<br />
jedoch nicht immer selbstverständlich,<br />
denn diese Art der Haltung ist für viele<br />
Milchbetriebe meist aufwändiger als<br />
Stallhaltung.<br />
Als erste Käserei in Europa ermutigte<br />
Beemster die Landwirte, ihre Kühe auf<br />
der Weide grasen zu lassen. Seit über<br />
20 Jahren zahlt Cono Kaasmakers eine<br />
Prämie für Weidegang. Darüber hinaus<br />
bieten sie maximale Unterstützung mit<br />
Wissen, Motivation und Begleitung. Für<br />
individuelle Beratungen steht ein Weidecoach<br />
zur Verfügung. In den Niederlanden<br />
haben fast 77 Prozent der Milchhöfe<br />
diese Arbeitsweise übernommen, bei<br />
Beemster liegt die Quote bei 96 Prozent.<br />
Niederländische Weidemilch ist am Siegel<br />
„Weidemelk“ erkennbar und wird von<br />
der Stichting Weidegang (Stiftung Weidegang)<br />
vergeben. Es wird ein Standard von<br />
120 Tagen mit je sechs Stunden Weidegang<br />
am Tag vorgegeben. Bei Beemster<br />
betrug die durchschnittliche Dauer der<br />
Weidezeiten im vergangenen Jahr sogar<br />
täglich zehn Stunden an 180 Tagen. Das<br />
ist weit mehr als der landesweite Standard.<br />
Beemster-Kühe kommen dazu auch<br />
in den Genuss von riesigen Weideflächen.<br />
Umgerechnet hat jede Kuh ein eigenes<br />
Fußballfeld zur Verfügung, um sich von<br />
frischem Gras zu ernähren und um anschließend<br />
genüsslich Wiederkäuen zu<br />
können. Dass Beemster-Kühe echte Weidegang-Champions<br />
sind, zeigt sich auch<br />
in der reichhaltigen Weidemilch, aus der<br />
alle Beemster-Käse gemacht sind. Artgerechte<br />
Tierhaltung mit viel Bewegung,<br />
nährstoffreichem Gras, Kräutern sowie<br />
Wiesenblumen wirken sich positiv auf die<br />
Milch aus und geben dem Käse reichlich<br />
Omega-3-Fettsäuren. <br />
us<br />
16 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
Ultrafiltration<br />
Es gibt Käsesorten, die werden mit der Ultrafiltrationsmethode<br />
hergestellt. Dieser Schritt erfolgt nach der Pasteurisierung, wenn<br />
die Milch durch sehr feine Membranen gefiltert wird, um das<br />
überschüssige Wasser zu entziehen und im Wesentlichen die<br />
Nährstoffe und Mineralien (Proteine, Fette, Kalzium) zurückzuhalten.<br />
Diese Technik ersetzt die traditionelle Entwässerungsphase,<br />
die bei der Käseherstellung verwendet wird. Die Ultrafiltrationstechnik<br />
entstand durch die Recherchen von Jean-Claude<br />
Guilloteau und dem Nationalen Institut für Agronomieforschung<br />
(INRA). 1969 ließ das Institut die Methode patentieren. Jean-<br />
Claude Guilloteau wendete sie als erster in der Milchindustrie<br />
an und ist bis heute der einzige Käsehersteller in Frankreich.<br />
Dank der Ultrafiltrationsmethode können die verschiedenen<br />
Bestandteile der Milch voneinander getrennt werden. So erhält<br />
man einen gleichmäßigen Bruch. Die ernährungsrelevanten Bestandteile<br />
der Milch im Rohzustand bleiben erhalten. Die Käse<br />
enthalten mehr Proteine, Calcium sowie Vitamine und dank dieser<br />
sanften und natürlichen Methode eine gleichmäßige und<br />
cremige Textur. (Quelle: Fromi)<br />
Einige Käse der Marke Argental (Fromi) werden mit der Ultrafiltration<br />
hergestellt. Chèvre Rousse d’Argental (mind. 45 % Fett<br />
i.Tr., 1 kg, mikrobielles Lab) ist ein neuer Weichkäse, der aktuell<br />
das Argental-Sortiment erweitert, und mit ultrafiltrierter Milch<br />
hergestellt wird. Als Bruder des bekannten Chèvre d’Argental,<br />
weist diese Neuheit eine orangefarbene Rinde auf. Er reift zwei<br />
Wochen lang. Je länger die Reifung dauert, desto geschmeidiger<br />
und cremiger wird sein Teig. Der Geschmack entwickelt<br />
sich, ohne jedoch zu kräftig zu werden. Sein feines und mildes<br />
Aroma zeichnet ihn aus.<br />
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KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
KEIN GEFÄHRLICHES<br />
BAKTERIENMONSTER<br />
Affineur Walo von Mühlenen widmet sich der Käse-Affinage, insbesondere derer aus Rohmilch.<br />
Die KÄSE-THEKE sprach mit dem Käseexperten aus der Schweiz.<br />
Walo von Mühlenen ist jedes Mal von der Vielfalt der Aromen<br />
eines Rohmilchkäses überwältig. Die KÄSE-THEKE hat mit<br />
dem Käse-Veredler der Schweiz über diese ursprünglichen Käse gesprochen.<br />
KÄSE-THEKE: Herr von Mühlenen, Sie affinieren bereits in der<br />
fünften Generation Käse aus Rohmilch. Was zeichnet einen<br />
Rohmilchkäse aus?<br />
Walo von Mühlenen: Das Aroma eines Rohmilchkäses ist vielfältiger<br />
und interessanter als bei einem Käse aus behandelter Milch. Die Milch<br />
wird nur minimal erwärmt und behält das volle Aroma sowie die Kraft<br />
der Blumenwiesen. Die Spurenelemente, Vitamine und Milchsäurebakterien<br />
bleiben erhalten. Der ökologische Fußabdruck eines Rohmilchkäses<br />
ist klein. Die Kühe bekommen Futter, das auf dem Hof oder der<br />
Alp wächst. Am deutlichsten ist dies beim Alpkäse. Die Alpwirtschaft ist<br />
eine natürliche Symbiose zwischen Menschen, Tier und Natur. Nur Wiederkäuer<br />
sind in der Lage das Gras auf den Alpen zu verwerten. Diese<br />
Bewirtschaftung sichert den Erhalt der Artenvielfalt und geschnittenes<br />
Gras hält den Schnee besser. Damit wird verhindert, dass ganze Hänge<br />
abrutschen, der Schnee kann im Frühjahr langsam schmelzen und<br />
die Wasserspeicher füllen. Ein weiterer Vorteil der Alpwirtschaft ist der<br />
Erhalt des Naherholungsgebietes. Eine andere Nutzung der Alpen ist<br />
nicht möglich, da Getreide, Kartoffeln oder Obstbäume in dieser Höhe<br />
nicht wachsen. Rohmilchkäse haben einen erhöhten Omega-3-Fettanteil<br />
– je höher die Weiden liegen, desto mehr finden wir im Käse.<br />
Warum werden so viele Schweizer Käse aus Rohmilch hergestellt?<br />
In der Schweiz war die Milchwirtschaft bis zur Jahrtausendwende staatlich<br />
reguliert. Die industrielle Revolution wurde verschlafen und heute<br />
produziert die Schweiz wie im 19. Jahrhundert den Käse in kleinen hand-<br />
Familienunternehmen in fünfter Generation<br />
Walo von Mühlenen hat sich auf die Affinage ausgesuchter Schweizer Käse spezialisiert. In seinen Räumlichkeiten in Düdingen<br />
(Schweiz) führt er die Familientradition der Mühlenen AG in fünfter Generation weiter. Schon als Schulkind ging er mit dem Vater<br />
ins Emmental, um die besten Käse zu probieren und für die Veredelung auszusuchen. Im Unternehmen arbeiten mehrere Familienmitglieder,<br />
sie führen die Tradition der Mühlenen AG fort und bauen die Käsemarke „Affineur Walo“ stetig aus. In diesem Jahr<br />
startete auch eine Kommunikations-Kampagne zur Förderung der Rohmilchkäse an den Käsetheken.<br />
18 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
werklichen Betrieben. Das ist ein Vorteil<br />
– wir produzieren geringere Mengen dafür<br />
höhere Qualität. Die Schweiz hat übrigens<br />
den strengsten Tierschutz in ganz Europa.<br />
Bei uns sehen die Kühe den Himmel täglich.<br />
Welche Grundsätze sind bei der Herstellung<br />
eines Käses mit roher Milch zu<br />
beachten?<br />
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Das wichtigste ist das Futter für die Kühe.<br />
Die beste Milch geben die Kühe, die frisches<br />
Gras von den Blumenwiesen und im<br />
Winter Heu fressen. Der Geschmack der<br />
Blumen-Aromen findet sich auch in der<br />
Milch und später im Käse wieder. Ein weiterer<br />
wichtiger Faktor sind kurze Wege.<br />
Rohmilch muss innerhalb von 24 Stunden<br />
verarbeitet werden. Weite Transportwege<br />
oder eine übermäßige Kühlung wirken<br />
sich negativ auf die Milch und damit auf<br />
die Käsequalität aus. Die Handwerkskunst<br />
des Käsers ist sehr wichtig. Rohmilch ist<br />
jeden Tag anders und der Käser muss mit<br />
viel Gefühl die Produktion der Milch anpassen.<br />
Schließlich ist es der Affineur, der<br />
die Käsereien mit den besten Käsen sucht.<br />
Dabei berücksichtigt er auch die Milchzulieferer<br />
und deren Weiden. Erst dann kann<br />
er die Käse bis zur Perfektion reifen. Die<br />
Reifelager sollten feucht und nicht zu kalt<br />
sein. Es sollte eine Temperatur zwischen<br />
zehn bis 14 Grad Celsius haben, damit die<br />
Milchsäurebakterien arbeiten können. In<br />
zu kalten Kellern wird der Käse hart und<br />
stirbt.<br />
Was sollte das Käsefachpersonal über<br />
Rohmilchkäse wissen, wenn diese an<br />
der Bedienungstheke verkauft werden?<br />
Sein Aroma und der Geschmack sind einzigartig.<br />
Mit Rohmilch-Käse im Sortiment<br />
hat man ein Angebot, das im Discounter<br />
nicht zu finden ist. Die Herkunft ist entscheidend,<br />
denn die meisten Rohmilchkäse<br />
haben oft eine lange Tradition und<br />
Geschichte, die man kennen sollte. In Europa<br />
reicht die Tradition des Lab-Käses bis<br />
ins römische Reich zurück. Beim Schweizer<br />
Rohmilch-Käse kann man auch auf das<br />
„Reinheitsgebot“ verweisen. Denn wir<br />
verwenden nur Milch, natürliche Starterkulturen,<br />
Lab und Salz. Zusätze wie Lysozym,<br />
Farbstoff oder Konservierungsmittel<br />
sucht man im Schweizer Käse vergeblich.<br />
Käse aus Rohmilch ist kein gefährliches<br />
Bakterienmonster. Hartkäse gehören zu<br />
den ältesten und sicherster Lebensmitteln,<br />
selbst beim Schnittkäse sind keine<br />
erhöhten Gefahren vorhanden. Im Gegenteil:<br />
Die natürliche Produktion fördert den<br />
Erhalt der Milchsäurebakterien, die für unseren<br />
Verdauungstrakt sehr wichtig sind.<br />
Was ist zum „Tag des Rohmilchkäses“<br />
am 15. Oktober dieses Jahres geplant?<br />
Dieser Tag entstand in den USA. Er hilft<br />
den Rohmilchkäse zu fördern und über<br />
seine positiven Eigenschaften aufzuklären.<br />
Mittlerweile ist dieser Tag auch in Europa<br />
bekannt. Wir sehen, dass mehr Käsetheken<br />
das Thema aufgreifen und spezielle Angebote<br />
zusammenstellen. <br />
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Weidemilch der zurückliegenden Jahreszeit<br />
gefertigt. Es sind genau die Zeiten,<br />
in denen die Jersey Kühe draußen noch<br />
hochwertiges Gras für beste Jersey-<br />
Milch genießen – für sehr leckeren, saisonalen<br />
voll-cremigen Käsegeschmack.<br />
Paul Mus (Mitte): „Da Landana JERSEY<br />
Kaas aus der reichhaltigen, nicht entrahmten<br />
Jersey-Weidemilch hergestellt<br />
wird, ist er super cremig und wunderbar<br />
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12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
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Die Molkerei Rücker stellt traditionelle, norddeutsche Käse her.<br />
Die Wärmebehandlung der Milch vor dem Käsen gehört traditionell dazu.<br />
Als Spezialist für norddeutsche Käse<br />
setzt die Molkerei Rücker auf ein<br />
hohes Qualitätsniveau. Inhaber und Geschäftsführer<br />
Klaus Rücker erläutert gegenüber<br />
der KÄSE-THEKE, warum die<br />
Erhitzung der Milch vor dem Herstellungsvorgang<br />
zum Standard gehört. Die<br />
Molkerei Rücker stellt seit 1890 Käse her.<br />
Die Leidenschaft und die Rezepturen für<br />
die norddeutschen Spezialitäten wurden<br />
von Generation zu Generation weitergegeben.<br />
Insa und Klaus Rücker führen das<br />
Unternehmen in der vierten Generation.<br />
KÄSE-THEKE: In der Molkerei Rücker<br />
wird seit vier Generationen Käse hergestellt.<br />
Beschreiben Sie doch bitte die<br />
wichtigsten Käsesorten für die Theke?<br />
Klaus Rücker: Wir stellen hauptsächlich<br />
Schnittkäse und Weichkäse her. Unsere<br />
wichtigsten Sorten sind die naturgereiften<br />
Käsesorten wie der Alt Mecklenburger<br />
und der Klassiker Alter Schwede. Alle Käse<br />
werden ohne Konservierungsmittel, Farbund<br />
Zusatzstoffe hergestellt. Sie reifen<br />
sechs bis acht Wochen in den Käsekellern<br />
unserer Ostsee-Molkerei in Wismar. Die<br />
Rezepte gehen noch auf meinen Urgroßvater,<br />
den Gründer Eduard Rücker zurück.<br />
Hinzu kommt der Friesische Hirtenkäse,<br />
für den wir uns damals von dem griechischen<br />
Feta aus Schafs- und Ziegenmilch<br />
inspirieren ließen. Wir waren mit dem<br />
Hirtenkäse die ersten, die mit regionaler<br />
Kuhmilch unserer Bauern einen friesischen<br />
Weißkäse herstellten.<br />
Wurde die Milch für die Käseherstellung<br />
bei Rücker schon immer pasteurisiert?<br />
Warum wird es so praktiziert?<br />
22 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
Produktsicherheit geht vor, da gehen<br />
wir keine Kompromisse ein. Bei der Pasteurisierung<br />
geht es darum, pathogene<br />
Keime, also Mikroorganismen, die eine<br />
Erkrankung hervorrufen könnten, von vorne<br />
herein abzutöten. Das ist ein gesetzlich<br />
vorgeschriebenes Verfahren. Bei der<br />
Pasteurisierung wird die Milch kurzzeitig,<br />
wenige Sekunden auf 72 Grad Celsius erhitzt.<br />
Damit stellen wir sicher, dass Keime<br />
und Bakterien vollständig abgetötet sind.<br />
Auch die Generationen vor mir haben die<br />
Milch vor Beginn der Käseherstellung erhitzt.<br />
Wir stellen Schnittkäse und auch<br />
Weichkäse her. Das sind beides Sorten mit<br />
einem höheren Wassergehalt und daher<br />
einem eventuellen höheren Infektionsrisiko.<br />
Aus Gründen der Produktsicherheit<br />
muss die Milch für halbfeste Schnittkäse<br />
und Schnittkäse erhitzt werden.<br />
Wie könnte man der Aussage „Käse<br />
aus pasteurisierter Milch sei leblos“ gegenwirken?<br />
Dass Käse aus pasteurisierter Milch leblos<br />
sei, kann man von unseren Käsesorten<br />
sicherlich nicht behaupten. Wir stellen<br />
Käse mit Charakter her. Zur Herstellung<br />
unserer norddeutschen Käsesorten verwenden<br />
wir lebendige Milchsäurekulturen,<br />
die wir mischen und daraus auch<br />
eigene Kulturen auf ganz natürliche Weise<br />
ziehen. Durch die Pasteurisierung sehe<br />
ich einen großen Vorteil und der zeigt<br />
sich in der gleichbleibend guten Qualität.<br />
Diesen Anspruch verfolgen wir seit<br />
vier Generationen und das erwarten die<br />
Kunden auch von unserem Käse.<br />
Wirkt sich die starke Erhitzung auf den<br />
Geschmack des Käses aus?<br />
Unsere Schnittkäse werden traditionell mit<br />
Rotkulturen gepflegt. Das haben die Generationen<br />
vor mir schon praktiziert. Die<br />
Verwendung der Kulturen und die entsprechende<br />
Reifung sind bei der Käseentstehung<br />
sehr wichtig. Die Käsespezialitäten<br />
reifen wie früher zwischen sechs und zwölf<br />
Wochen auf naturbelassenen, nordischen<br />
Fichtenholzbrettern. In den Reifekellern der<br />
Ostsee-Molkerei Wismar werden sie regelmäßig<br />
mit einer Mischung verschiedener<br />
Rotkulturen und Salzwasser gepflegt. Bei<br />
der Qualitätssicherung setzen wir auf ein<br />
umfangreiches Monitoring. Wir betreiben<br />
einen großen Aufwand. Jeder Produktionsschritt<br />
wird geprüft. Damit erreichen<br />
wir eine reproduzierbare Qualität. Der<br />
Verbraucher wünscht bei gleichbleibender<br />
Qualität keinerlei Geschmackseinbußen.<br />
Die Grundlage für die Rücker-Käse ist<br />
Küstenbauernmilch. Was hat es mit dieser<br />
Milch auf sich?<br />
Für die Herstellung unserer norddeutschen<br />
Käsesorten verwenden wir Milch,<br />
die wir von Höfen, die nicht weiter als<br />
maximal 80 Kilometer von der Küste entfernt<br />
liegen, beziehen. Wir wissen wo die<br />
Milch herkommt. Damit geben wir auch<br />
ein klares Bekenntnis an die hundertprozentige<br />
Herkunft der Milch. Denn von<br />
norddeutschen Käsesorten erwartet man<br />
auch, dass sie aus Mecklenburger Milch<br />
gekäst sind. <br />
us<br />
Vier Generationen – Norddeutscher Käse<br />
1890 war es Eduard Rücker, der auf der Ostseeinsel Fehmarn den Grundstein für das Familienunternehmen<br />
Rücker legte. Was die Familie vor ihnen aufgebaut hat, führen Klaus<br />
Rücker und seine Frau Insa in vierter Generation weiter. Beheimatet im hohen Norden,<br />
ist die Molkerei Rücker ein norddeutsches Familienunternehmen mit einer Molkerei und<br />
dem Hauptsitz in Aurich, Ostfriesland, sowie der Ostsee-Molkerei in Wismar. Die norddeutschen<br />
Käsespezialitäten, vom Küsten-Urtyp bis zum Friesischen Hirtenkäse, sind<br />
charaktervolle Sorten, deren Rezepturen nie verändert wurden. Mit Vega lecker brachte<br />
die Molkerei Rücker 2021 eine neue vegetarische Alternativ-Range auf den Markt.<br />
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Entdecken Sie die Vielfalt<br />
unserer<br />
Bündner echter Bergkäse®<br />
www.doerig-bergsenn.ch<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
23
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
KULTUREN IN<br />
WOHNGEMEINSCHAFT<br />
Zur Käseherstellung werden Milch, Lab und auch Milchsäurebakterien<br />
eingesetzt. Doch welche Bakterien bringen die gewünschte<br />
Käsequalität? Molkerei-Ingenieurin Insa Petersen von<br />
IP-Ingredients hält für jede Käsesorte die passende Kultur bereit.<br />
Bakterienkulturen werden auch als Starterkulturen<br />
bezeichnet. In der Molkerei<br />
werden sie zur Herstellung von Käse eingesetzt.<br />
Während des Herstellungsprozesses<br />
und der Reifung produzieren sie im<br />
Käse durch den Abbau von Milchzucker<br />
Säure sowie Aroma und auch Konsistenz.<br />
Die KÄSE-THEKE ging auf Spurensuche.<br />
Dieses Mal führte sie der Weg gemeinsam<br />
mit HKL-Käsescout Wolf Wagener in den<br />
Norden Schleswig-Holsteins, an die dänische<br />
Grenze, in Süderlügum. Dort trafen<br />
sie die Expertin Insa Petersen.<br />
KÄSE-THEKE: Frau Petersen, gehen wir<br />
zuerst auf eine der wichtigsten Fragen<br />
in der Käseherstellung ein: Wie kommen<br />
die Löcher in den Käse?<br />
Insa Petersen: (lächelnd): Wenn meine<br />
Kinder damals im Kindergarten danach<br />
gefragt wurden antworteten sie stets auf<br />
diese Frage mit: „Das sind Bakterien im<br />
Käse, die pupsen.“ Man kann es auch so<br />
erklären: Bei der Umwandlung des Milchzuckers<br />
in Säure wird CO 2<br />
freigesetzt und<br />
das bildet die Löcher im Käse. Wie das genau<br />
funktioniert hängt vom Zeitpunkt und<br />
der Art der Bakterie ab. Um die gewünschte<br />
Lochung im Käse zu erreichen, reifen die<br />
Käselaibe bei entsprechender Temperatur,<br />
denn die Bakterien mögen es gerne warm.<br />
Zur Käseproduktion werden neben der<br />
Milch und dem Gerinnungsmittel auch Käsekulturen<br />
eingesetzt. Was bewirken sie?<br />
Man muss es sich so vorstellen: Käse kann<br />
nicht ohne Mikroorganismen hergestellt<br />
werden. Die Käsekulturen sind nicht nur<br />
für die Löcher im Käse zuständig, sie verstoffwechseln<br />
in verschiedene Richtungen.<br />
Sie wandeln den Milchzucker in Milchsäure<br />
um und bauen auch Fett und Eiweiß ab.<br />
Bakterien sind in der Lage, während eines<br />
Zeitfensters, eine bestimmte Menge an<br />
Säure in einem Käse zu produzieren.<br />
Es gab Zeiten, in denen man bei Raumtemperatur<br />
einen Topf mit Rohmilch<br />
auf die Fensterbank stellte und am<br />
nächsten Tag Dickmilch vorfand. Heute<br />
würde die Milch nicht mehr dick, dafür<br />
sauer. Wie kommt das?<br />
Damit aus Milch ein Käse wird, benötigt<br />
man im Grunde die natürlichen Milchsäurebakterien,<br />
die in der Milch vorkommen,<br />
wenn sie frisch gemolken ist. Da aber die<br />
Milch, die wir heute zum Käsen einsetzen,<br />
praktisch keine natürlichen Milchsäurebakterien<br />
mehr enthält, müssen Kulturen<br />
zugesetzt werden. Denn durch umfangreiche<br />
Hygienemaßnahmen bei der<br />
Milch erzeugung ist die Milch „keimarm“.<br />
Im Grunde sieht die Milch das Tageslicht<br />
nicht mehr. Sie wird von der Kuh<br />
im Melkstand direkt aus dem Euter über<br />
Rohrleitungen in den Milchtank und im<br />
Milchtankwagen zur Käserei gebracht.<br />
Zur Herstellung eines Käses müssen der<br />
Milch deshalb Kulturen zugefügt werden,<br />
um Aroma und Konsistenz zu bilden. Man<br />
nimmt in erster Linie Bakterien die natürlicherweise<br />
in der Milch vorkommen.<br />
Können Sie uns die gängigsten Kulturen<br />
für die Käseproduktion nennen?<br />
Es gibt verschiedene Arten von Säuerungsbakterien,<br />
die im Käse arbeiten.<br />
Durch ihre Wachstumstemperaturen lassen<br />
sich mesophile Bakterien (18° bis<br />
32°C) und thermophile Bakterien (30°<br />
bis 45°C) einteilen. Für einen Weichkäse<br />
verwendet man mesophile, da sie bei<br />
niedrigen Temperaturen langsam säuern<br />
und später die Molke binden. Bei Schnittkäse<br />
oder Hartkäse sollte die Kultur sehr<br />
schnell säuern, damit die Molke abfließen<br />
kann und der Käse später fest wird. Dafür<br />
verwendet man schnelle mesophile beziehungsweise<br />
thermophile Bakterien. Ich<br />
möchte an dieser Stelle auch die Sirtenkulturen<br />
erwähnen. Das sind Kulturen, die<br />
von den Käsereien eigens aus der Molke<br />
des Vortages durch einen speziellen<br />
Vorgang erzeugt werden und wieder zur<br />
Käseherstellung eingesetzt werden. Dies<br />
verlangt eine exzellente Rohmilch sowie<br />
24 KÄSE-THEKE 5/22
★ DIE MILCH MACHT‘S ★<br />
viel Erfahrung des Käsers. Im beigefügten<br />
Infokasten sind die gängigsten Säuerungskulturen<br />
zur Herstellung verschiedener<br />
Käsesorten aufgeführt.<br />
Was sind Oberflächenreifungskulturen<br />
und wann werden sie eingesetzt?<br />
Zu den Oberflächenreifungskulturen<br />
zählen Weißschimmelkulturen, Hefen,<br />
Blauschimmel und die Gruppe der Rotschmierbakterien,<br />
wie Hefen, Geotrichium<br />
Candidum, Brevibakterium linens<br />
und Mikrokokken. Sie alle arbeiten zusammen,<br />
daher bezeichne ich sie auch<br />
gerne als „Wohngemeinschaft“ der Rotschmierbakterien.<br />
Käsesorten werden regelmäßig<br />
mit ihnen während der Reifung<br />
behandelt. Die Pflege mit den Oberflächenbakterien<br />
dient einerseits der Konservierung,<br />
anderseits wirkt sie sich auch<br />
positiv auf den Geschmack aus.<br />
Welche Kulturen setzen Sie ein, um einen<br />
klassischen Camembert zu käsen?<br />
Ich würde zunächst zur Säuerung eine<br />
mesophile Kultur, eine sogenannte DL-<br />
Kultur, einsetzen. Sie säuert tief, bildet<br />
etwas Gas und einen kreidigen Kern, der<br />
während der Reifung verschwindet. Ich<br />
kombiniere die mesophile Kultur mit der<br />
Oberflächenkultur Penicillium camemberti,<br />
die Kultur für weißen Edelschimmel.<br />
Diese zaubert die champignonartigen<br />
Aromen hervor. Beide Kulturen<br />
werden direkt in die Kesselmilch gegeben.<br />
Weichkäse kann auch mit thermophilen<br />
Kulturen gekäst werden. Diese Käsesorten<br />
haben weniger Säure. Sie sind<br />
formstabil, beginnen nicht zu laufen und<br />
haben im Käseteig keinen Kern. Der Geschmack<br />
ist allerdings durch die thermophile<br />
Kultur deutlich milder.<br />
Stellen Sie auch eigene Kulturen her?<br />
Wir züchten die Kulturen nicht selber,<br />
aber je nach Kundenwunsch stellen wir<br />
Kulturen-Kombinationen zusammen.<br />
Meine Aufgabe ist es, die Kunden individuell<br />
in allen Fragen zur Käseherstellung<br />
zu beraten und die Qualität der handwerklichen<br />
Käse zu verbessern. us<br />
IP-Ingredients<br />
An der dänischen Grenze in Schleswig-Holstein liegt Süderlügum.<br />
Hier gründete die Friesin Insa Petersen vor 21 Jahren<br />
das Unternehmen IP-Ingredients. Damals noch in einer Garage,<br />
ist sie heute europaweit beratend für Molkereien in technologischen<br />
Fragen tätig und hat sich auf den Handel von Milchkulturen<br />
spezialisiert. 2016 baute Insa Petersen neben dem Firmengebäude<br />
die Meierei Nordweide, die heute ebenfalls von ihr,<br />
drei Angestellten und einem Auszubildenden betrieben wird.<br />
Auf ihrem eigenen Hof hält die Familie 90 Milchkühe und 50<br />
Schafe. Die Milch wird täglich zu diversen Käsespezialitäten und<br />
Milchfrischprodukten wie Joghurt, Frischcremes, Weichkäse,<br />
Schnittkäse und sechs Monate gereiftem Hartkäse verarbeitet.<br />
Beispiele für mesophile Milchsäurebakterien<br />
(Temperaturbereich von 18 – 32 °C) zur Säuerung:<br />
Bakterien:<br />
Angewendet für:<br />
Lactococcen Lactis ssp. Lactis<br />
Frischkäse, Feta<br />
Lactococcen Lactis ssp. cremoris Cheddar, Frischkäse<br />
Lactococcen Lactis ssp. Var diacetylactis Schnittkäse<br />
Beispiele für thermophile Milchsäurebakterien<br />
(Temperaturbereich von 30 – 45°C) zur Säuerung:<br />
Bakterien:<br />
Angewendet für:<br />
Streptokokken thermophilusHartkäse, Mozzarella, Weichkäse<br />
Lactobacillus lactis<br />
Hartkäse<br />
Lactobacillus bulgaricus<br />
Weichkäse<br />
Lactobacillus helveticus<br />
Hartkäse<br />
Lactobacillus casei<br />
Hartkäse<br />
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Sternenkäse<br />
Käsespezialisten Seit 1934<br />
EMPFEHLUNG<br />
Bodensee<br />
Eine Käse-Spezialität mit Kuhrohmilch<br />
hergestellt aus der naturnahen Schweizer<br />
Bodensee-Region. Cremig-kräftig durch<br />
seine ca. 10 Monatige Reifezeit.<br />
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KÄSE-THEKE 5/22<br />
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REGIONALE WERTSCHÖPFUNG<br />
MIT BEEMSTER KÄSE<br />
Im Herbst steht eine neue geschmackvolle Promotion<br />
mit Premium Gouda von Beemster und westfälischem<br />
Pumpernickel im Mittelpunkt der Theken.<br />
Beemster Käse wird in der grünsten Käserei, mitten auf dem Polder<br />
in Westbeemster, der Provinz Noord-Holland, erzeugt. Die Rezepturen<br />
für die leckeren Käse sind mehr als 100 Jahre alt und finden auch<br />
heute noch bedeutende Anwendung. Der Käsebruch wird dabei traditionell<br />
von Hand gerührt. Die jungen Käselaibe reifen auf echten Fichtenholzbrettern,<br />
ganz langsam und natürlich zu echten Premium Gouda<br />
von Beemster. Weit mehr zurück liegt die Erfindung des westfälischen<br />
Pumpernickels. Das traditionelle sehr dunkle Brot aus Roggenvollkornschrot<br />
wurde nämlich im 17. Jahrhundert, im Umfeld des 30-jährigen<br />
Krieges, per Zufall erfunden. Die in Prünte ansässige Traditionsbäckerei<br />
aus Gelsenkirchen stellt das Regionalprodukt seit sechs Generationen<br />
her. Pumpernickel wird nicht gebacken sondern nur wenig über 100°<br />
Celsius viele Stunden dampfgegart. Dadurch erhält es seinen leicht süßlichen<br />
Geschmack und die typische dunkle Farbe. Die Bäckerei setzt wie<br />
die Beemster Käserei auf nachhaltige und regionale Wertschöpfungsketten,<br />
ebenso auf das traditionelle Handwerk und den unverwechselbaren,<br />
puren Geschmack. Ab Mitte September kommen Kunden in<br />
den Genuss das geschmackvolle Duo auszuprobieren. Beim Kauf von<br />
Beemster Käse an der Bedienungstheke gibt es eine Gratiszugabe mit<br />
zwei Scheiben des westfälischen Pumpernickels. Unvoreingenommen<br />
ist dabei das Genuss erlebnis, denn in der Kombination des herb süßen<br />
Pumpernickels mit Beemster Käse werden neue leckere Verzehranlässe<br />
geweckt. Beemster Käse, ob mild, vollmundig oder pikant, die beiden<br />
Regionalprodukte munden zusammen zum Frühstück, als Snack für Zwischendurch<br />
oder zum Abendessen. Besonders lecker sind beispielsweise<br />
die Beemster-Pumpernickel-Türmchen oder das Beemster-Pumpernickel-<br />
Sandwich und nicht zu vergessen die Beemster-Pumpernickel Pralinen.<br />
Via QR-Code gibt es die passenden Rezepte. Lassen Sie sich<br />
inspirieren und entwickeln Sie eigene Kreationen mit Beemster<br />
und dem kleinen Schwarzen. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!<br />
Noord-Hollands Premiumgouda für die Theke<br />
Beemster Mild und Beemster Pikant sind echte Noord-Hollandse-Gouda vom Unesco-geschützten<br />
Beemster Polder. Sie tragen das rot-gelbe EU-Siegel der geschützten<br />
Ursprungsbezeichnung (g.U.), das seine einzigartige Herstellung in Noord-Holland<br />
garantiert. Beide Käse haben einen Fettgehalt von 48 Prozent in der Trockenmasse und<br />
sind nur in der Käsebedienungstheke erhältlich. Beemster Mild reift mindestens fünf<br />
Wochen und schmeckt richtig frisch und cremig. Er ist der jüngste Gouda von Beemster.<br />
Seine Konsistenz ist so zart schmelzend, dass beim Schneiden des Käses sogar etwas<br />
Teig am Messer hängen bleiben kann. Beemster Pikant genießt eine mindestens viermonatige<br />
Reifezeit, in der er einen ausgeprägten und frischen Duft entwickelt. Wird der<br />
Gouda angeschnitten zeigt er einen glänzenden Teig und eine schnittfeste Struktur.<br />
26 KÄSE-THEKE 5/22
★ AKTIONEN ★<br />
Emmi Deutschland<br />
Kaltbach lädt zum Workshop ein<br />
Sortenorganisation Tilsiter<br />
Lust auf Outdoor-<br />
Abenteuer<br />
Die neue Swizzrocker Thekenpromotion<br />
lässt Herzen von Outdoor-Fans höherschlagen.<br />
Bei der Gewinnaktion im<br />
September und Oktober 2022 warten<br />
auf Verbraucher attraktive Hauptpreise,<br />
die Lust auf Abenteuer in der Natur<br />
machen: Swizzrocker verlost zwei hochwertige<br />
Zelte mit aufblasbarem Rahmen<br />
im Wert von je 1.000 Euro. Außerdem<br />
haben alle Teilnehmer die Chance auf<br />
20 Viertellaibe Swizzrocker. Das Thekenpersonal<br />
kann elf Viertellaibe des Käses<br />
aus der Nordostschweiz inklusive je zwei<br />
Victorinox Outdoor-Bestecksets gewinnen.<br />
Im Aktionszeitraum sind – solange<br />
der Vorrat reicht – in jedem Laibkarton<br />
ein Thekendisplay mit 40 Teilnahmekarten<br />
inklusive Rezeptidee sowie 18<br />
Prepacking-Sticker für die vorverpackte<br />
Ware. Eine Teilnahme am Gewinnspiel<br />
ist ebenfalls aufschweizerkaese.de bis<br />
zum 30. November 2022 möglich.<br />
Was macht den Käse von Kaltbach aus der Sandsteinhöhle in der Schweiz so besonders?<br />
Wie reifen die beliebten Spezialitäten wie Kaltbach „Der Cremig-Würzige“, „Le<br />
Gruyère AOP“ oder „Gold“, die in jeder Käsetheke ihres Gleichen suchen? Welche<br />
Geschmacksnoten ergänzen den Käse perfekt? Und welche Eigenschaften von Schweizer<br />
Käse überzeugen die Konsumenten an der Käsetheke? Nach einer erfolgreichen<br />
Premiere im vergangenen Jahr beantwortet der diesjährige digitale Käse-Workshop<br />
von der Schweizer Premiummarke diese und andere spannende Themen am 8. November<br />
2022. Emmi Deutschland hat sich erneut zum Ziel gesetzt, nicht nur Käse-<br />
Fachwissen und inspirierende Ideen zu vermitteln, sondern auch den Genuss dabei<br />
nicht zu kurz kommen zu lassen. Denn alle Thekenfachkräfte, die sich zum kostenfreien<br />
Workshop anmelden, erhalten vorab ein umfangreiches Paket mit Käsekostproben.<br />
Ideal, um dem Käsemeister Caspar Greber beim Workshop mit allen Sinnen zu folgen<br />
und anschließend das erworbene Wissen in den Thekenalltag zu integrieren. Interessierte<br />
Thekenfachkräfte können sich unter kaltbach.de@emmi.com oder über den zuständigen<br />
Außendienstmitarbeitenden kostenlos anmelden.<br />
Vandersterre<br />
Zeit für Socken<br />
Nach warmen Sommertagen sind im Herbst wieder Socken<br />
gefragt, um kalten Füßen entgegenzuwirken. „Happy Socks“<br />
sorgen zusätzlich für gute Laune und daher gibt es ab Mitte<br />
September 2022 (KW 37) lustige Kuh-Socken von Landana<br />
Jersey (Vandersterre), die mit Jersey-Kühen und cremigem<br />
Jersey-Käse bedruckt sind. Interessierte Käsebedienungstheken<br />
wenden sich für weitere Informationen bitte an den<br />
Vandersterre-Außendienst.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
27
★ AKTIONEN ★<br />
Emmentaler Switzerland<br />
Virtuelle Erlebniswelt<br />
Deutschlandweit wird im September und<br />
Oktober 2022 an den Käsebedienungstheken<br />
der Abverkauf von Schweizer<br />
Emmentaler AOP unterstützt. Bei der<br />
Thekenpromotion sind Verbraucher und<br />
Thekenpersonal dazu eingeladen, via<br />
QR-Code die virtuelle 360-Grad-Welt des<br />
Originals zu erleben: Nach dem Scannen<br />
läuft auf Handy oder Tablet ein Emmentaler-Video<br />
ab, das bei Bewegung automatisch<br />
den Filmausschnitt ändert. Bei<br />
der Gewinnaktion haben Verbraucher die<br />
Chance auf ein hochwertiges Schweizer<br />
E-Bike im Emmentaler-Design der Marke<br />
Thömus im Wert von rund 5.000 Euro.<br />
Zusätzlich wird elfmal ein Kilogramm<br />
Schweizer Emmentaler AOP verlost. Das<br />
Thekenpersonal kann eine Apple Watch<br />
Series 3 im Wert von etwa 250 Euro gewinnen.<br />
Das Gratis-Werbemittelpaket<br />
beinhaltet unter anderem ein Thekendisplay<br />
mit 50 Gewinn-Rezeptkarten sowie<br />
80 Prepacking-Etiketten und kann<br />
direkt bei der<br />
Switzerland<br />
Cheese Marketing<br />
GmbH<br />
geordert werden<br />
– solange<br />
der Vorrat<br />
reicht.<br />
Arge Heumilch<br />
Vandersterre<br />
Ticket in die Heumilchregionen<br />
Gratis Käsedips<br />
Vandersterre Holland empfiehlt zu<br />
seinen Prima Donna Käsespezialitäten<br />
einen italienischen Dip aus<br />
Balsamico und Zimt. Diesen gibt<br />
es gratis während der Aktionswochen<br />
von Mitte Oktober bis Mitte November 2022 (KW 42-45). Bei Bestellung von jeweils<br />
einem halben Käselaib Prima Donna (fino oder maturo) erhalten Handelspartner<br />
20 Käsedips und POS-Material kostenlos im Karton beigepackt. Da für diese Aktion<br />
gilt „so lange der Vorrat reicht“ wird eine rechtzeitige Bestellung empfohlen.<br />
Die Heumilchkühe genießen den Sommer auf den Weiden und finden dort frische Gräser<br />
und Kräuter. Sie sind beste Nahrungsgrundlagen für Kühe, Schafe und Ziegen und<br />
sorgen für ein besonderes Aroma der Heumilch. Um die herrlichen Almen, blühenden<br />
Wiesen und satten Weiden kennenzulernen, verlost die Arge Heumilch seit Mitte Juli<br />
für Österreich ein Klimaticket. Mit der nachhaltigen Mobilität kann man mit dem Ticket<br />
umweltfreundlich in die schönsten Heumilch-Regionen reisen. Die Verlosung des Tickets<br />
erfolgt auf der Website. Ideen wohin man mit dem Ticket reisen kann findet man auf der<br />
Blogseite der Arge Heumilch. Viel Spaß beim Verreisen!<br />
Erlebnissennerei Zillertal<br />
Welt der Heumilch<br />
Die große und dennoch exklusive Welt der Heumilch lässt sich auch digital einsehen.<br />
Auf der neuen Website der österreichischen Erlebnissennerei Zillertal<br />
zeigt der Familienbetrieb, was alles aus der Heumilch an hochwertigen Milcherzeugnissen<br />
produziert werden kann. Da spielen Natur, Milchvieh und auch<br />
der Mensch eine große Rolle. Und wer noch tiefer in das Thema Heumilch<br />
eintauchen möchte, kann sich sowohl virtuell in der benachbarten Erlebniswelt in Mayrhofen als auch im neuen Online-Shop auf<br />
erlebnissennerei-zillertal.at umschauen.<br />
28 KÄSE-THEKE 5/22
★ DZIUGAS ★<br />
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HARTKÄSE-TRADITION<br />
AUS LITAUEN<br />
Dziugas Hartkäse wurde bereits mit 84 internationalen Auszeichnungen prämiert. Darunter auch mit vier Goldmedaillen der DLG.<br />
An vielen deutschen Käsetheken<br />
ist der litauische Hartkäse<br />
Dziugas schon zu finden.<br />
Traditionelle Herstellung, Weidegang<br />
und viel Geschmack<br />
zeichnen den Käse aus.<br />
Wenn es um geschmackvolle Hartkäse<br />
geht, um Gerichte zu verfeinern<br />
oder in Kombination mit anderen Begleitern<br />
höchsten Genuss versprechen sollen,<br />
müssen es nicht immer die bekannten<br />
italienischen Käse sein. Denn aus Litauen<br />
stammt der Dziugas, der diese Anforderungen<br />
in seinen vier Reifestufen mindestens<br />
ebenbürtig meistert. Die hochwertige<br />
Milch liefern die Kühe, die während des<br />
Sommers auf den Weiden der baltischen<br />
Republik grasen. Rund 60 Liter Milch sind<br />
notwendig, um einen rund vier Kilogramm<br />
schweren Laib herzustellen. Dabei sorgt die<br />
gehaltvolle Frühlings- und Sommermilch<br />
für die sattgelbe Farbe des Käseteigs.<br />
Durch seine Reifezeit von zwölf Monaten<br />
und mehr ist der Hartkäse frei von Laktose<br />
und wird darüber hinaus ohne jegliche<br />
Zusatzstoffe hergestellt. Zudem ist er<br />
durch die Verwendung von mikrobiellem<br />
Labaustauschstoff auch für Vegetarier<br />
geeignet. Doch auch mit seinen inhaltlichen<br />
Werten kann der Dziugas punkten:<br />
100 Gramm des Hartkäses beinhalten 33<br />
Gramm des Muskelbausteins Protein sowie<br />
die Mineralien Kalzium (1077 mg/100<br />
g) und Phosphor (700 mg/100 g). Die<br />
Herstellung aus Weidemilch, nach traditioneller<br />
Rezeptur in modernen Käsereien<br />
machen den Dziugas zu einer köstlichen<br />
Alternative in jedem Käsesortiment.<br />
Dziugas Mild<br />
Der 12 Monate gereifte Dziugas Mild ist<br />
ein mild schmeckender Käse mit feinem<br />
Aroma. Er ist der Familienkäse im Sortiment<br />
und beliebt bei Kindern. Erste Reifekristalle<br />
im gelben Teig unterstreichen<br />
seine sorgsame Pflege im Reifekeller. Der<br />
Hartkäse harmoniert gut zu frischen Weintrauben,<br />
Erdbeeren oder Blaubeeren.<br />
Dziugas Piquant<br />
Rund 18 Monate pflegen die Käsemeister<br />
den Dziugas Piquant. In dieser Zeit entwickelt<br />
der Käse seine gelbe Farbe und<br />
die feinen Reifekristalle. Geraspelt eignet<br />
sich der Hartkäse zum Würzen und zum<br />
Gratinieren von Gerichten. Aber auch<br />
kombiniert mit Trockenfrüchten und Grissini<br />
ist er zu empfehlen.<br />
Dziugas Delicate<br />
Während seiner 24-monatigen Reifezeit<br />
bildet der Dziugas Delicate ein sattes<br />
Aroma und eignet sich dadurch ideal zum<br />
Verfeinern von Gerichten. Aber auch pur,<br />
kombiniert mit Honig oder Haselnüssen<br />
ist er ein Genuss.<br />
Dziugas Gourmet<br />
Ganze 36 Monate reift der Dziugas Gourmet<br />
und entwickelt in dieser Zeit sein<br />
ausgeprägtes Aroma. Die zahlreichen<br />
Reifekristalle unterstreichen seine Reife<br />
und Qualität. Kombiniert mit Konfitüren<br />
oder Cashewkernen ist er der ideale<br />
Käse.
★ AKTIONEN ★<br />
Hörnerdörfer<br />
Zurück im Tal<br />
Beemster<br />
Regionale<br />
Genussmomente<br />
Zum Herbst bringt Beemster ein regionales<br />
Duo an die deutschen Käsebedienungstheken.<br />
Beim Kauf von Beemster-<br />
Käse aus Nord-Holland erhalten Kunden<br />
von Mitte September bis Mitte November<br />
2022 (KW 38 bis 45) als Gratiszugabe<br />
ein Päckchen mit zwei Scheiben westfälischem<br />
Pumpernickel. Eine A4-Ellipse<br />
als Thekenaufsteller macht auf die Aktion<br />
aufmerksam, während ein Flyer die<br />
Geschichte der Regionalkäserei Beemster<br />
und der Regionalbäckerei Prünte<br />
erzählt sowie leckere Rezeptideen für<br />
das genussvolle Duo vorstellt. Die Aktion<br />
bietet der Beemster-Außendienst<br />
an, sie ist aber auch per E-Mail über<br />
info@beemster.de abrufbar.<br />
Die Tourismus Hörnerdörfer GmbH ermöglichte in Zusammenarbeit mit den Älpler-<br />
Ehepaaren Höchenberger und Hart der Alpen Ornach und Schattwald sowie dem<br />
Hirschbräu aus Sonthofen in diesem Sommer das Projekt „Senn auf Zeit“. Katrin Frick<br />
aus Ludwigsburg und Stefanie Kiebler aus München erlebten fünf Tage auf einer traditionellen<br />
Sennalpe im Naturpark Nagelfluhkette in den Allgäuer Hörnerdörfern. Ihr<br />
Arbeitsalltag begann um fünf Uhr morgens und endete meist erst gegen 21.00 Uhr.<br />
Beide Sennerinnen, deren normales Leben von einem klassischen Büroalltag bestimmt<br />
ist, empfanden die Zeit auf der Alpe als sehr anstrengend, aber auch sehr erfüllend.<br />
Von ihren Erlebnissen berichten sie auf dem Hörner-Blog sowie in den Social-Media-<br />
Kanälen der Hörnerdörfer (Hoernerdoerfer.de/blog).<br />
Molkerei Söbbeke<br />
Für mehr<br />
Kuhwohl<br />
Der Begriff Weidemilch ist in<br />
Deutschland nicht geschützt, aber<br />
dennoch klar definiert. Wenn die<br />
Kühe an mindestens 120 Tagen<br />
im Jahr sechs Stunden täglich Weidegang bekommen, darf die Milch den Titel<br />
Weidemilch tragen. Die Biomolkerei Söbbeke bietet den Tieren fünfmal so viel<br />
Weideland, wie in der Bioland-Richtlinie vorgegeben. Jede Kuh hat rund 3.600<br />
Quadratmeter anstatt durchschnittlich 600 Quadratmeter. Seit Sommer 2022 erkennt<br />
der Verbraucher sie an dem „5 mal mehr“-Signet auf den Verpackungen. Ein<br />
kurzer Text auf der Rückseite erklärt das Signet. Im Zuge des Relaunches passt Söbbeke<br />
außerdem das Design an, wodurch Verbraucher schnell die Fettstufe und die<br />
Produktrange erkennen können. Die Einführung der neuen Verpackungen und der<br />
Etiketten auf den Käselaiben begleitet die Biomolkerei mit Print-Anzeigen, Online-<br />
Kommunikation und dem frisch gelaunchten Söbbeke-Nachhaltigkeitsmagazin,<br />
das in ausgewählten Naturkostfachmärkten ausgelegt wird.<br />
Käserei Champignon<br />
Fruchtiges Extra<br />
An den Käsebedienungstheken gibt es<br />
beim Kauf von 250 Gramm Käsespezialitäten<br />
der Käserei Champignon vom 15.<br />
September bis zum 30. November 2022 ein<br />
Probierglas Schwartau Extra Konfitüre in<br />
den Geschmacksrichtungen Schwarzkirsche<br />
oder Aprikose gratis dazu. Umfangreiches<br />
POS-Material begleitet die Aktion. Bei den<br />
Konfitüren sorgen ein Wobbler am Regal<br />
und ein Bodenaufsteller von Schwartau mit<br />
Rezeptkarten für Aufmerksamkeit. In der<br />
Käsetheke unterstützt ein Thekenwobbler<br />
die Präsentation und auf der Theke ist das<br />
Display mit den Konfitüren-Gläschen ein<br />
Hingucker. Hinzu kommen Thekenaufsteller<br />
sowie Rezeptkarten.<br />
30 KÄSE-THEKE 5/22
★ AKTIONEN ★<br />
Konsortium Pecorino Romano<br />
Europäische Qualität in ihrer schönsten Form<br />
Unter dem Motto „European<br />
Quality in its Best<br />
Form“ – europäische<br />
Qualität in ihrer schönsten<br />
Form – startet die aktuelle<br />
Kommunikationskampagne<br />
für Pecorino<br />
Romano g.U. ins zweite<br />
Jahr. Die vom Konsortium<br />
zum Schutz des Pecorino<br />
Romano g.U. entwickelte<br />
und von der Europäischen<br />
Union kofinanzierte<br />
Kampagne verfolgt<br />
gleich zwei Ziele: Sie soll im Allgemeinen<br />
die Bekanntheit und Wiedererkennung<br />
europäischer Qualitätslebensmittel mit<br />
dem g.U.-Siegel erhöhen. Gleichzeitig<br />
soll sie die besondere Qualität der mit<br />
dem g.U.-Siegel ausgezeichneten Käsesorten<br />
am Beispiel des Pecorino Romano<br />
ANZEIGE<br />
g.U. hervorheben. Die<br />
im April 2021 gestartete<br />
dreijährige Kampagne<br />
läuft parallel in<br />
Deutschland und Italien<br />
und richtet sich sowohl<br />
an Fachleute als auch an<br />
Verbraucher.<br />
Zubereitungsideen im<br />
Fokus: Auch im zweiten<br />
Kampagnenjahr stehen<br />
die verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten<br />
des Pecorino Romano g.U. im Vordergrund.<br />
Als Kampagnenbotschafter macht<br />
der Koch und Autor Stevan Paul mit Rezepten<br />
und Empfehlungen Lust auf diesen<br />
Käse. Damit noch mehr Küchenchefs<br />
auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
aufmerksam werden, wird in Zusammen-<br />
arbeit mit dem Bundesverband Deutscher<br />
Köche e.V. der „Pecorino Romano Cup“<br />
organisiert. Bis zum 31. August 2022 konnten<br />
sich Teams von jeweils zwei Kochazubis<br />
ab dem zweiten Ausbildungsjahr mit<br />
einem kreativen Rezept bewerben. Detaillierte<br />
Informationen zum Wettbewerb<br />
können unter rgorowski@sopexa.com angefordert<br />
werden.<br />
In der digitalen Welt: Auch online steht<br />
alles im Zeichen der raffinierten Pecorino-Küche.<br />
Bei einem Workshop nimmt<br />
Stevan Paul interessierte Foodblogger<br />
mit auf eine kulinarische Reise und inspiriert<br />
sie zu eigenen Content-Kreationen.<br />
Die Website enjoypecorinoromano.eu/<br />
de vermittelt weiter spannendes Wissen<br />
über den Pecorino Romano g.U. und<br />
seine Zubereitungsmöglichkeiten und informiert<br />
laufend über Neuigkeiten. Auch<br />
in den sozialen Netzwerken ist die Kampagne<br />
aktiv: auf Facebook unter @Enjoy-<br />
PecorinoRomanoDE und auf Instagram<br />
unter @enjoypecorinoromano.de.<br />
www.kaese-aus-suedtirol.com<br />
Großer Geschmack im kleinen Format.<br />
Die Portion Südtirol für Zuhause!<br />
ganzer Laib<br />
150 g-Portion<br />
www.ruwischzuck.de<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Erhältlich<br />
bei unseren<br />
Vertriebspartnern<br />
www.kaesescheer.de<br />
31<br />
www.heiderbeck.com
★ AKTIONEN ★<br />
Sortenorganisation Gruyère<br />
Der Geschmack<br />
der Schweiz<br />
Deutschlandweit sorgen noch bis Ende<br />
September 2022 an den Käsebedienungstheken<br />
saisonale Le-Gruyère<br />
AOP-Rezepte für Aufmerksamkeit. Bei<br />
der Gewinnaktion haben Konsumenten<br />
die Chance auf 33 Outdoor-Rucksäcke<br />
inklusive zwei Mal 500 Gramm Le Gruyère<br />
AOP Classic und Réserve. Drei<br />
dieser Pakete kann zusätzlich das Thekenpersonal<br />
gewinnen. Das Gratis-Werbemittelpaket<br />
mit einem kompakten<br />
Thekendisplay und 50 Gewinn-Rezeptkarten<br />
kann direkt bei der Switzerland<br />
Cheese Marketing bestellt werden,<br />
solange der Vorrat reicht. Mediale Unterstützung<br />
erfährt der Le Gruyère AOP<br />
durch eine Printund<br />
Online-Kampagne<br />
unter dem Motto<br />
„Der Geschmack<br />
der Schweiz seit<br />
1115“. In reichweitenstarken<br />
Genuss- und<br />
Frauen-Titeln<br />
sowie digital<br />
wird vor allem<br />
eine jüngere<br />
Zielgruppe angesprochen.<br />
Beemster<br />
Einladung<br />
zum Malen<br />
Bei der diesjährigen Malaktion von<br />
Beemster an den Käsebedienungstheken<br />
dreht sich alles um Weidegang und Artenschutz.<br />
Noch bis Ende September 2022<br />
(KW 32 bis 38) sind junge Käsefans aufgerufen,<br />
eine lustige Partyszene aus dem<br />
Beemster-Bilderbuch „Bertha feiert Weidefest“<br />
auf einem Ausmal blatt zu gestalten.<br />
Als Gewinn vergibt die Handwerkskäserei<br />
ein fröhliches 24-teiliges Puzzle,<br />
auf dem Bertha, Lotte und ihre Freunde<br />
den Weidegang feiern. Teilnehmende<br />
Theken organisieren den Malwettbewerb<br />
und die Vergabe der Puzzles eigenständig.<br />
Sie erhalten dazu von Beemster Malvorlagen<br />
sowie A4-Thekenaufsteller Ellipsen.<br />
Die Aktion ist erhältlich über den<br />
Beemster Außendienst oder über info@<br />
beemster.de.<br />
Beemster<br />
Der Frühling<br />
im Herbst<br />
Ein Käse für den Herbst ist der Beemster<br />
Graskaas Pikant. Gekäst aus der ers ten<br />
frischen Weidemilch bringt er nach rund<br />
vier Monaten Reifezeit im September<br />
Frühlingsstimmung an die Käsebedienungstheken.<br />
Er ist quasi der „ältere“<br />
Bruder des circa fünf Wochen jungen<br />
Graskaas. Zur Unterstützung des Abverkaufs<br />
am POS stellt Beemster A4-Ellipsen<br />
zum Aufstellen, einen Informationsflyer<br />
mit der Graskaas-Geschichte sowie<br />
Prepacking-Sticker für vorgeschnittene<br />
Stücke zur Verfügung. Der offizielle Start<br />
des Graskaas Pikant ist ab Mitte September<br />
2022 (KW 37) – die Aktion dauert,<br />
solange der Vorrat reicht. Der Kontakt<br />
für diese Saison-Spezialität erfolgt über<br />
den Beemster-Außendienst oder info@<br />
beemster.de.<br />
Sortenorganisation Tête de Moine<br />
Neue Thekenpromotion<br />
Im September und Oktober 2022 macht eine neue Thekenpromotion<br />
auf den Tête de Moine AOP aufmerksam. Bei der Aktion<br />
haben Verbraucher die Gewinnchance auf einen von drei hochwertigen<br />
Jura-Kaffeevollautomaten im Wert von je etwa 950<br />
Euro oder einen von 30 Halblaiben Tête de Moine AOP inklusive<br />
Girolle. Das Thekenpersonal kann für die Käsebedienungstheke<br />
einen Rosomat im Wert von 840 Euro gewinnen. Teilnahmemöglichkeit<br />
auf schweizerkaese.de sowie über die QR-Codes auf den<br />
Gewinnkarten und den Prepack-Etiketten. Teilnahmeschluss ist<br />
der 30. November 2022. Im Gratis-Werbemittelpaket enthalten sind unter<br />
anderem ein Aktionsdisplay mit 40 Genuss-Gewinnkarten, ein Gewinn-Infoflyer<br />
sowie Aktionsetiketten für vorverpackte Rosetten. Die Werbemittel<br />
können direkt bei der Switzerland Cheese Marketing geordert werden –<br />
solange der Vorrat reicht.<br />
32 KÄSE-THEKE 5/22
Die Jäckle Raclette Selektion<br />
Wählen Sie Ihren Liebling aus mehr als 40 Raclette Sorten in verschiedenen<br />
Reifestufen, Aromen und Zutaten.<br />
Eine kleine Auswahl:<br />
Knoblauch<br />
Weisswein Zitronenthymian Rauch<br />
Sternen Raclette (Rohmilch) Länger gereift Heumilch Racltette<br />
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Mit unserem Raclette-Guide und unserem Team unterstützen wir Sie.<br />
Raclette Guide<br />
Herkunft<br />
Grundwissen<br />
Wissen für den Verkauf<br />
als Heft erhältlich<br />
Jäckle Frische Partner GmbH<br />
info@jaeckle-ulm.de<br />
Fon 0731 96242 0
Anzeige<br />
★ EMMI DEUTSCHLAND ★<br />
SO WIE DU‘S MAXXT<br />
Die beliebte Maxx Käse-Familie zeigt sich ab sofort in neuem Erscheinungsbild.<br />
Mit der neuen Kampagne „So wie du‘s maxxt“ möchte die Käserei Studer die<br />
Vielseitigkeit der Maxx-Brüder in den Fokus rücken.<br />
Einen Käse wie „Der scharfe Maxx“<br />
gibt es kein zweites Mal. Der cremigwürzige<br />
Schnittkäse von der Käserei<br />
Studer ist so vielseitig, wie seine Würze<br />
einzigartig ist. Eine Einzigartigkeit, welche<br />
die Langeweile von jedem Esstisch<br />
vertreibt. So hebt sich auch die neue<br />
Kampagne von der herkömmlichen Käsewerbung<br />
ab.<br />
Die Maxx-Käsesorten passen sich durch<br />
ihre Vielseitigkeit den verschiedensten<br />
Geschmäckern an. Ganz nach dem<br />
Motto „So wie du‘s maxxt“, werden<br />
die Vorlieben verschiedener Käsefans<br />
hervorgehoben. Mit einer für Schweizer<br />
Käsewerbung ungewohnten Bildsprache<br />
wird auf frische Art für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt und Appetit auf mehr gemacht.<br />
Die neue Kampagne wird an den Käsetheken<br />
noch in diesem Herbst erstmalig<br />
sichtbar.<br />
Schweizer sind gerne ein wenig zurückhaltend,<br />
selten laut und im Zweifelsfall<br />
neutral. Die Familie Maxx passt nicht<br />
unbedingt in dieses Bild. Trotzdem sind<br />
sie echter Schweizer. Hergestellt im Osten<br />
der Schweiz mit bester Thurgauer<br />
Rohmilch, bereichern sie die Schweizer<br />
Käselandschaft. Mit viel Selbstvertrauen,<br />
Leidenschaft und Humor machen sie<br />
den Namen Studer über die Grenzen der<br />
Schweiz hinweg bekannt.<br />
In der Studer Spezialitätenkäserei wird<br />
nichts dem Zufall überlassen. Von Anfang<br />
bis Ende des Verarbeitungsprozesses<br />
ist nur das Beste gut genug.<br />
So sorgen zum Beispiel saftiges Gras,<br />
natürliches Heu und artgerechte Tierhaltung<br />
für gesunde Kühe – und damit<br />
für die Grundlage einer guten Käsereimilch.<br />
Die frisch gemolkene Milch wird<br />
mit dem eigenen LKW täglich abgeholt<br />
und in der Käserei Studer sorgsam weiterverarbeitet.<br />
So entstehen am Ende<br />
hervorragende Spezialitäten wie „Der<br />
scharfe Maxx“ und seine Geschwister –<br />
und zwar seit Jahren in der unverändert<br />
hohen Qualität, hergestellt mit viel Stolz<br />
und Leidenschaft.<br />
34 KÄSE-THEKE 5/22
★ EMMI DEUTSCHLAND ★<br />
Der scharfe Maxx<br />
„Der scharfe Maxx“ ist Dank der Verwendung<br />
von Schweizer Milch ein natürlicher,<br />
aromatisch pikanter Käse für Liebhaber.<br />
Die delikate Spezialität wird in der Käserei<br />
Studer in Hatswil entwickelt. Nach der<br />
Herstellung und Behandlung im Salzbad<br />
erfolgt seine Lagerung und Pflege mit<br />
einer Sulz in einem speziell klimatisierten<br />
Keller. Nach eingehenden Qualitätskontrollen<br />
und einer Reifezeit von mindestens<br />
5 Monaten ist „Der scharfe Maxx“<br />
bereit zum Verkauf und erfreut die Käseliebhaber,<br />
die seinen extra-würzigen, pikanten<br />
Geschmack schätzen.<br />
Produktame: Der scharfe Maxx<br />
Käsegruppe: Schnittkäse mit Rohmilch<br />
Fettgehalt: mindestens 56 % i.Tr.<br />
Aussehen/Farbe: Teig cremig, gelblich,<br />
vereinzelte Lochung, Rinde: natürliche<br />
Schmierebildung, bräunliche-rustikale<br />
Oberfläche<br />
Geschmack: Natürlicher, aromatischer,<br />
pikant-würziger Käse<br />
Reifedauer: mindestens 5 Monate<br />
Ursprung: Schweiz<br />
Herstellungsgebiet: Amriswil/Ostschweiz<br />
Der edle Maxx 365<br />
„Der edle Maxx 365“ wird nach einem alten,<br />
traditionellen Verfahren hergestellt.<br />
Dieses erfolgt mit viel Erfahrung und<br />
Fingerspitzengefühl. Dadurch bekommt<br />
„Der edle Maxx 365“ seinen hervorragenden<br />
Geschmack. Nach abgeschlossener<br />
Reifung der Spezialität „Der scharfe<br />
Maxx“ wird eine Séléction weitergepflegt<br />
und bis zu 365 Tagen gereift. Er ist ein<br />
speziell würziger, hochwertiger Käse, der<br />
zu einem kräftigen Rotwein passt.<br />
Produktame: Der edle Maxx 365<br />
Käsegruppe: Hartkäse mit Rohmilch<br />
Fettgehalt: mindestens 58 % i.Tr.<br />
Aussehen/Farbe: Teig: fein und brüchig,<br />
vereinzelt kleine Löcher, Rinde: natürliche<br />
Schmierebildung, rotbräunlich, mit<br />
Foodplast behandelt, Rinde nicht zum<br />
Verzehr geeignet.<br />
Geschmack: Extrawürzig<br />
mit Reifekris tallen<br />
Reifedauer: ca. 365 Tage<br />
Ursprung: Schweiz<br />
Herstellungsgebiet: Amriswil/Ostschweiz<br />
Der freche Maxx<br />
Jung, wild und frech – „Der freche<br />
Maxx“ will raus und bestimmt nicht warten.<br />
Schon nach drei Monaten verlässt<br />
er den Reifekeller der Studer Spezialitätenkäserei<br />
und überzeugt mit einem<br />
besonders milden Geschmack. Ein<br />
echter Schweizer, der auch bei Kindern<br />
gut ankommt!<br />
Produktame: Der freche Maxx<br />
Käsegruppe: Schnittkäse mit Rohmilch<br />
Fettgehalt: mindestens 58 % i.Tr.<br />
Aussehen/Farbe: Teig weiß gelblich,<br />
zartschnittig, vereinzelt kleine Löcher,<br />
Rinde: natürliche Schmierebildung,<br />
rotbräunlich, mit Foodplast behandelt,<br />
Rinde nicht zum Verzehr geeignet.<br />
Geschmack: feinwürzig und zartschmelzend<br />
Reifedauer: ca. 90 Tage<br />
Ursprung: Schweiz<br />
Herstellungsgebiet: Amriswil/Ostschweiz<br />
Mit einer Zugabeaktion wird die Geschmacksvielfalt der<br />
Maxx Brüder ganz besonders hervorgehoben. Im Rahmen<br />
der Promotion gibt es beim Kauf von 250 Gramm<br />
„Der scharfe Maxx“, „Der edle Maxx 365“ und<br />
„Der freche Maxx“ eine passende Senfsauce<br />
im 50-Gramm-Glas gratis dazu. Für die<br />
Theken werden Aktionskartons mit 20 Senfsaucen<br />
sowie einem Thekenaufsteller gratis<br />
zur Verfügung gestellt. Die Pakete können<br />
direkt bei Emmi Deutschland über Michael<br />
Konrad (michael.konrad@emmi.com) bezogen<br />
werden.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
35
★ NEUHEITEN ★<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Produktname: Duetto Gorgonzola-<br />
Mascarpone con Pistaccchi<br />
Käsegruppe: Käsezubereitung<br />
Herkunft: Italien<br />
Fettgehalt: 67 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: ca. 1 kg<br />
Der Gorgonzola Mascarpone con Pistaccchi wird aus cremigmildem<br />
Gorgonzola und frischer sahniger Mascarpone in Schichten<br />
hergestellt. Gehackte Pistazien verfeinern ihn äußerlich und<br />
sorgen für einen besonderen Genuss. Der italienische Käse eignet<br />
sich als Vorspeise sowie als Dessertkäse.<br />
Produktname: Satonnay Algen<br />
Käsegruppe: Frischkäse<br />
Herkunft: Frankreich<br />
Fettgehalt: mind. 45% i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 100 g<br />
Der Satonnay Algen ist ein handgeschöpfter Ziegenfrischkäse<br />
in der praktischen 100-g-Blisterverpackung. Aromatisch und<br />
frisch-würzig im Geschmack geht er eine harmonische Kombination<br />
mit den Algen ein. Den Frischkäse gibt es auch mit Zitrone,<br />
Oliven, Kornblumen, Pesto, Paprika, Zwiebeln, Sommertrüffel,<br />
Rosen und Papaya.<br />
Carl Fr. Scheer<br />
Die Käsemacher<br />
Produktname:<br />
Queso Brie con Trufa<br />
„La Leyenda“<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Spanien<br />
Fettgehalt: 60 % i.Tr.<br />
Lab: mikrobiell<br />
Gewicht: ca. 1 kg<br />
Bei dem Brie con Trufa „La Leyenda“ wird nach der Herstellung<br />
die Paste aus Sommertrüffel (Tuber aestivum Vitt., 1%) durch 80<br />
Einstiche von allen Seiten in den Weichkäse injiziert. Dadurch<br />
entsteht eine einzigartige dunkle Marmorierung innen und eine<br />
feine, samtartige weiß-braune Schimmelrinde außen. Die raffinierten<br />
Trüffelaromen entfalten sich langsam im Teig.<br />
Produktname:<br />
Schnittkäse von der Ziege<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Österreich<br />
Fettgehalt: mind. 45 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 150 g<br />
Die würzig-aromatischen Schnittkäse werden aus regionaler Ziegenmilch<br />
hergestellt und reifen mindestens drei Monate. Dabei<br />
entfalteten sie ihren vollmundig-aromatischen Geschmack. Die<br />
Käse werden nach einer traditionellen Waldviertler Rezeptur<br />
handwerklich hergestellt. Sie sind zu 150 Gramm in den Geschmacksrichtungen<br />
natur und mit Kräutern erhältlich.<br />
Die Käsemacher<br />
Gebr. Woerle<br />
Produktname:<br />
Schnittkäse vom Schaf<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Österreich<br />
Fettgehalt: mind. 45% i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 150 g<br />
Der Schnittkäse vom Schaf wird nach traditioneller Waldviertler Rezeptur<br />
gekäst. Seine Herstellung erfolgt in Handarbeit. Anschließend<br />
reift der junge Schafskäse mindestens drei Monate lang.<br />
In dieser Zeit entwickelt er seine geschmeidige Textur mit feiner<br />
Bruchlochung sowie sein dezentes Schafsmilcharoma. Der Käse ist<br />
in den Geschmacksrichtungen natur und mit Chili erhältlich.<br />
Produktname:<br />
Herzstück Heutaler<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Österreich<br />
Fettgehalt: mind. 45 % i.Tr.<br />
Lab: mikrobiell<br />
Gewicht: 420 g<br />
Die Milch für den Großlochkäse Herzstück Heutaler stammt aus<br />
dem Salzburger Seengebiet und aus Oberösterreich. Während<br />
seiner Reifung entstehen kirschkern- und haselnussgroße Löcher<br />
in dem Schnittkäse. Für die Prepacking-Truhe kann jetzt<br />
das 420-g-Herzstück in der wiederverschließbaren Packung geordert<br />
werden.<br />
36 KÄSE-THEKE 5/22
★ NEUHEITEN ★<br />
Vandersterre<br />
Produktname: Halloween Käse<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Niederlande<br />
Fettgehalt: 48 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: ca. 12 kg<br />
Rechtzeitig zur Halloween-Zeit bringt der niederländische Käseanbieter<br />
wieder den Halloween-Käse in die Theken. Der Schnittkäse<br />
reift sechs bis acht Wochen und ist schon vor dem 31. Oktober<br />
erhältlich. Erkennbar an dem schaurig-schönen Etikett ist<br />
er ein Blickfang in der Theke.<br />
Vandersterre<br />
Produktname: Landana<br />
Jersey Herbst Kaas<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Niederlande<br />
Fettgehalt: 50 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: ca. 12 kg<br />
Im Herbst den Sommer genießen. Jetzt daran denken, den<br />
Landana Jersey Herbst-Kaas zu ordern. Für den Käse wird die<br />
Jersey-Weidemilch des Sommers verkäst. Der 12-kg-Laib reift<br />
anschließend zehn Wochen auf unbehandelten Holzbrettern<br />
nach niederländischer Käsetradition. Ab der 38. KW ist er für die<br />
Theken erhältlich.<br />
Molkerei Söbbeke<br />
Produktname:<br />
Bio Herzige Marie<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Deutschland<br />
Fettgehalt: 50 % i.Tr.<br />
Lab: mikrobiell<br />
Gewicht: ca. 4,5 kg<br />
Der cremige Schnittkäse aus Bioland-Milch aus NRW und Niedersachsen<br />
hört auf den Namen Herzige Marie. Dieser geht zurück<br />
auf eine Wassernixe aus dem Münsteraner Aasee, die laut<br />
einer Sage herzensgute Absichten verfolgte. So überzeugt auch<br />
der mittelalte Gouda nach einer Reifezeit von vier Monaten mit<br />
einem aromatisch-würzigen Geschmack.<br />
ANZEIGE<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
37
★ NEUHEITEN ★<br />
Ruwisch und Zuck/Käsespezialisten Süd<br />
Ruwisch und Zuck/Käsespezialisten Süd<br />
Produktname:<br />
Bio Demeter Camembert<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Deutschland<br />
Fettgehalt: mind. 45 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 180 g<br />
Von der Bauckhof-Käserei in Amelinghausen stammt der neue<br />
Bio Camembert in Demeter-Qualität. Der cremige Weichkäse<br />
mit weißer Schimmelrinde reift zehn Tage. Er ist als kleiner<br />
180-g-Laib für die Prepacking-Theke zu bestellen.<br />
Produktname: Bio<br />
Demeter Pikanter Heidjer<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Deutschland<br />
Fettgehalt: mind. 45 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 3 kg<br />
Der Bio Demeter Pikanter Heidjer von der Bauckhof-Käserei in<br />
Amelinghausen ist ein Schnittkäse, der fünf Wochen reift. Er besitzt<br />
eine geschmeidige Konsistenz sowie einen intensiven Geschmack<br />
durch die pikante Kräutermischung aus Schnittlauch,<br />
Petersilie, Paprika, Zwiebel und Knoblauch.<br />
Gebr. Baldauf<br />
Mila - Bergmilch Südtirol<br />
Produktname: Baldauf<br />
Muhhh – Käse für Kids<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Deutschland<br />
Fettgehalt: mind. 50 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: ca. 6 kg<br />
Im hauseigenen Labor von Baldauf wurde über mehrere Jahre<br />
eine Käsereikultur entwickelt, die dem neuen Kinderkäse Baldauf<br />
Muhhh einen besonders cremigen und milden Geschmack<br />
verleiht. Der Schnittkäse wird aus naturbelassener Heumilch hergestellt.<br />
Die Rindenbildung erfolgt mit Rotkulturen. Der Käse ist<br />
auch als halber Laib erhältlich.<br />
Produktname:<br />
Grill & Pfannenkäse<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Italien<br />
Fettgehalt: mind. 50 % i.Tr.<br />
Lab: mikrobiell<br />
Gewicht: ca. 2 kg (Theke),<br />
2 x 80 g-Packung (Prepack)<br />
Drei Jahre lang haben die Käsemeister getüftelt, nun ist der<br />
neue Grill & Pfannenkäse auf dem Markt. Er wird mit Rotkulturen<br />
gepflegt und besitzt einen kompakten, hellgelben Teig. Der<br />
Grillkäse, der nicht quietscht, ist als ca. 2-kg-Einheit und einem<br />
Grill-Relief auf der Rinde oder als Prepacking-Portion ( 2 x 80-g-<br />
Packung) erhältlich.<br />
Heiderbeck<br />
Jäckle Frischepartner<br />
Produktname:<br />
Camembert di Bufala<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Italien<br />
Fettgehalt: mind. 55 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 4 x ca. 300 g<br />
Der Camembert di Bufala ist ein handwerklich hergestellter<br />
Weichkäse aus Büffel-Vollmilch. Wenige Tage gereift, umgibt<br />
den 300-g-Käse eine feine Weißschimmelrinde. Sein elfenbeinfarbener<br />
Teig hat eine geschmeidig-cremige Textur. Charakteristisch<br />
ist sein aromatischer Geschmack mit der etwas würzigen<br />
Büffelmilchnote.<br />
Produktname:<br />
Barisien lait cru Dongé<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Frankreich<br />
Fettgehalt: 74 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 550 g<br />
Der französische Weichkäse Barisien lait cru Dongé wird aus roher<br />
Kuhmilch in traditioneller Handarbeit in der Käserei Dongé<br />
hergestellt. Während der Reifung entwickelt sich seine Weißschimmelrinde.<br />
Er hat eine weiche Konsistenz und einen buttrigen<br />
Geschmack.<br />
38 KÄSE-THEKE 5/22
★ NEUHEITEN ★<br />
Jäckle Frischepartner<br />
Fromi<br />
Produktname: Tiroler<br />
Bio Brie Chilicreme No. 16<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Österreich<br />
Fettgehalt: mind. 50 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 1,25 kg<br />
Die Käsekomposition Tiroler Bio Brie Chilicreme No. 16 enthält<br />
eine Chili-Frischkäsezubereitung, die händisch zubereitet und<br />
mit der der Weichkäse anschließend befüllt wird. Aus Tiroler<br />
Bio-Heumilch gekäst, hat die Komposition einen aromatisch<br />
würzigen Geschmack, der im zunehmenden Alter würziger und<br />
cremiger wird.<br />
Produktname:<br />
Cyrille d’Argental<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Frankreich<br />
Fettgehalt: min. 72 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 6 x 500 g<br />
Der Cyrille d‘Argental ist ein Weichkäse der Dreiviertelfettstufe,<br />
reift 15 Tage und hat eine weiße, flaumige Rinde. Wie der Morbier<br />
aus dem Jura weist er eine dünne Schicht aus Holzkohle (Asche)<br />
im Kern auf. Bei der Verkostung sorgen Milchsäurearomen und<br />
der sahnige Geschmack für viel Frische. Er wird in einer wiederverschließbaren<br />
Glocke für die Prepacking-Theke geliefert.<br />
Fromi<br />
Fromi<br />
Produktname:<br />
Chèvre Rousse d’Argental<br />
Käsegruppe: Weichkäse<br />
Herkunft: Frankreich<br />
Fettgehalt: mind. 45% i.Tr.<br />
Lab: mikrobiell<br />
Gewicht: 1 kg<br />
Der Chèvre Rousse d’Argental für die Käsebedienungstheke erweitert<br />
das Fromi-Sortiment: Als Bruder des berühmten Chèvre<br />
d’Argental besitzt er jedoch eine orangefarbene Rinde. Hergestellt<br />
aus französischer Ziegenmilch, reift er zwei Wochen und entwickelt<br />
in dieser Zeit ein feines, mildes und sehr cremiges Aroma.<br />
Produktname:<br />
La Grisée Jurassic<br />
Käsegruppe: Schnittkäse<br />
Herkunft: Frankreich<br />
Fettgehalt: min. 50 % i.Tr.<br />
Lab: tierisch<br />
Gewicht: 3 kg<br />
Der La Grisée Jurassic ist ein Käse aus Rohmilch aus dem französischen<br />
Juramassiv. Er reift mindestens zwei Monate in über 800 Metern<br />
Höhe und spiegelt die authentischen Aromen der Jura-Berge<br />
wider. Er hat eine rustikale gräuliche Rinde, die mit weißem Schimmel<br />
überzogen ist. Sein halbharter Teig weist kleine Löcher auf.<br />
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KÄSE-THEKE 5/22<br />
39
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
96 Prozent der Deutschen<br />
kennen mindestens eine<br />
französische Käsesorte.<br />
33 Prozent essen mehrmals in<br />
der Woche französischen Käse.<br />
55 Prozent greifen mindestens einmal in<br />
der Woche zu französischem Käse.<br />
81 Prozent genießen französischen<br />
Käse mindestens einmal im Monat.<br />
Quelle: Sopexa „Europe Home of Cheese“<br />
Foto: AdobeStock/Visions-AD<br />
40 KÄSE-THEKE 5/22
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
EINE KULINARISCHE<br />
REISE MIT FROMAGE<br />
Frankreich steht für abwechslungsreiche Städte und Landschaften,<br />
für klimatische Vielfalt sowie für ausgeklügelte Kochkunst und Esskultur mit hoher Qualität.<br />
Da darf französischer Käse nicht fehlen, und die Vielfalt scheint grenzenlos.<br />
Die Bezeichnung Fromage hat im<br />
französischen Erlass Nr. 2007-628<br />
vom 27. April 2007 eine klare Definition:<br />
„Fromage ist ein fermentiertes oder nicht<br />
fermentiertes Produkt, es hat einen Reifeprozess<br />
durchlaufen oder auch nicht,<br />
und es wird ausschließlich auf der Grundlage<br />
von Milchprodukten, wie Milch, entrahmte<br />
oder teilentrahmte Milch, Sahne,<br />
Milchfett oder Buttermilch entweder als<br />
jeweils einziger Grundstoff oder aus einer<br />
Mischung aus diesen gewonnen, wobei<br />
der Käse vor dem Abtropfen oder nach<br />
Abscheidung des Wasseranteils teils<br />
oder vollständig geronnen ist. Die Trockenmasse<br />
beträgt per Definition mindestens<br />
23 Gramm je 100 Gramm Käse“.<br />
Käse genießt in Frankreich einen hohen<br />
Stellenwert und bereits in der Antike wurde<br />
hier Käse hergestellt, zum Beispiel der<br />
berühmte Roquefort. Als eines der wichtigsten<br />
Käseländer der Welt gilt Frankreich<br />
als das Käseland und als das „Land des<br />
Rohmilchkäses“. Der Brie de Meaux wurde<br />
1814 auf dem Wiener Kongress zum<br />
„König der Käse“ ernannt. Der Roquefort,<br />
einer der ältesten und berühmtesten<br />
Käse der Welt, wurde vom französischen<br />
Philosophen Diderot als „König der Käse“<br />
bezeichnet. Der Comté wird „König der<br />
Bergkäse“ genannt. Und Charles de Gaulle<br />
stellte einst die oft zitierte und variierte Frage<br />
„Wie wollen Sie ein Volk regieren, das<br />
246 Käsesorten hat?“<br />
Legenden und Geschichten<br />
Einer der beliebtesten, einige sagen sogar<br />
„der beliebteste Hartkäse Frankreichs“, ist<br />
der Comté aus der gleichnamigen Region<br />
des Jura-Gebirges. Die Herstellung des Käses<br />
in den großen Käserädern geht bis ins<br />
Mittelalter zurück. Der Hartkäse war für die<br />
Landbevölkerung ein wichtiges Nahrungsmittel<br />
für die langen und schneereichen<br />
Winter. Die Bauern der Region erkannten<br />
jedoch, dass es nicht wirtschaftlich und<br />
praktikabel für sie war, dass jeder einzelne<br />
von ihnen die Milch seiner wenigen Kühe<br />
selbst zu Käse verarbeitete. Daher schlossen<br />
sich mehrere Bauern zusammen und aus der<br />
Milch von verschiedenen Kuhherden wurde<br />
in diesen Kooperativen täglich ein einzelner<br />
großer Käselaib hergestellt. Die Entstehung<br />
des Comté.<br />
Für einen etwa 40-Kilogramm-Laib Comté<br />
werden auch heute noch circa 530 Liter<br />
Comté und seine festen Qualitätskriterien<br />
Comté ist nur echt mit dem Siegel der Appellation d’Origine Contrôlée (AOP). Um<br />
es zu erhalten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
1. Als Herkunft sind Teile der Départements Jura, Doubs und ein kleiner Teil des<br />
Ain zugelassen.<br />
2. Die Milch darf nur von Rindern der Rasse Montbéliard stammen.<br />
3. Das Futter darf nur aus den Pflanzen der Jurawiesen bestehen. Silofutter und<br />
Farbstoffe sind verboten.<br />
4. Die Reifezeit muss mindestens vier Monate betragen.<br />
Rohmilch benötigt. Die Oberfläche seiner<br />
Rinde ist feucht und in den Farben Grau,<br />
Gelb und Ocker getönt. Sein Duft ist mild<br />
mit leicht erdigen Aromen. Als traditionelle<br />
Spezialität mit AOP-Ursprungsschutz<br />
wird jeder Laib Comté, der nach mindestens<br />
vier Monaten Reifung den Reifekeller<br />
verlässt, von einer Expertenjury beurteilt<br />
und nach festen Qualitäts-Kriterien<br />
bewertet. Die gut sichtbar am Laib angebrachte,<br />
grüne „Comté Extra“-Banderole<br />
lässt erkennen, dass der Comté die<br />
höchste Qualität seiner Art hat.<br />
Nach dem Comté ist der Roquefort einer<br />
der beliebtesten Käse Frankreichs und<br />
einer der ältesten bekannten Käsesorten.<br />
Der Legende nach soll er vor vielen<br />
hundert Jahren durch Zufall entdeckt<br />
worden sein: Ein junger Schäfer vergaß<br />
beim Weiden seiner Schafe seinen Proviant<br />
in einer kühlen Höhle, weil er einem<br />
hübschen Mädchen folgte. Erfolglos und<br />
Lacaune-Schafe,<br />
Höhlen und Roquefort<br />
Die weltweite Nachfrage nach Roquefort<br />
ist so groß, dass die heimischen Lacaune-Schafe<br />
nicht mehr ausreichend<br />
Milch zur Deckung dieser Nachfrage<br />
liefern können. Das Bezugsgebiet für<br />
die Schafsmilch durfte ausgeweitet<br />
werden und umfasst mittlerweile zudem<br />
die Pyrenäen und auch die Insel<br />
Korsika. Der dortige vorproduzierte<br />
Käse muss dennoch weiterhin für die<br />
Höhlenreifung nach Aveyron transportiert<br />
und dort vollendet werden.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
41
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
Foto: AdobeStock/Brad Pict<br />
hungrig kehrte er nach mehreren Tagen<br />
zur Höhle zurück. Das Brot und der Käse<br />
waren mit bläulichem Schimmel bedeckt.<br />
Doch der Hunger war zu groß, der junge<br />
Schäfer aß den Käse und stellte fest,<br />
dass er überaus köstlich schmeckte. Der<br />
Roquefort war geboren.<br />
Dieser grün-blau marmorierte Edelpilzkäse<br />
aus roher unbehandelter Schafsmilch<br />
wird in der kargen Umgebung des Dorfes<br />
Roquefort-Sur-Soulzon im Département<br />
Aveyron in der Region Midi-Pyrénées<br />
hergestellt. Hier befinden sich die für die<br />
Reifung des Roqueforts unbedingt nötigen<br />
Höhlen, die zum Teil schon seit dem<br />
17. Jahrhundert benutzt werden. Das System<br />
aus seinen 17 Höhlen zieht sich über<br />
zwölf Stockwerke bis zu zwei Kilometer tief<br />
durch den Fels. So bietet jede Höhle leicht<br />
verschiedene Bedingungen und bringt einen<br />
Untertyp des Roqueforts hervor. Der<br />
Roquefort erhielt bereits 1925 das französische<br />
AOC-Siegel. Er war damit der<br />
erste Käse überhaupt in Frankreich, der<br />
geschützt wurde. Roquefort ist außerdem<br />
seit dem Jahr 2008 EU-weit durch<br />
das Siegel der geschützen Ursprungsbezeichnung<br />
(g.U.) vor Nachahmern und Fälschungen<br />
geschützt.<br />
Eine andere Berühmtheit ist eine der ältesten<br />
Käsesorten aus Savoyen (Region<br />
Auvergne-Rhône-Alpes): Der Tomme de<br />
Savoie mit seinem robusten Erscheinungsbild.<br />
Ursprünglich wurde er überwiegend<br />
im Sommer von den Bauern erzeugt, um<br />
die Milch zu konservieren, und um den<br />
Käse im Winter essen zu können. Er war<br />
daher lange Zeit ein Käse, der für den<br />
häuslichen Verzehr als wichtige Proteinquelle<br />
bestimmt war. Für die Herstellung<br />
des Tomme de Savoie wird auch heute<br />
noch vorwiegend Rohmilch verwendet.<br />
Durch seine mindes tens 30-tägige Reifung<br />
in feuchten Kellern aus Naturstein erhält<br />
42 KÄSE-THEKE 5/22
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
der Schnittkäse seine typische graue Rinde,<br />
die je nach Saison blaue, graue, grüne<br />
und auch gelbe Ausprägungen aufweisen<br />
kann (nicht zum Verzehr empfohlen).<br />
Er riecht stark nach feuchtem Keller, was<br />
seinem Geschmack jedoch nicht schadet.<br />
Neben dem traditionellen Kuhmilch-Tomme<br />
aus den Savoyen gibt es auch Varianten<br />
aus Ziegenmilch mit dunkel-gräulicher<br />
Rinde und einem ausgeprägten Aroma.<br />
Über die Grenzen Frankreichs hinaus sehr<br />
beliebt ist der Fromage triple-crème. Das<br />
sind Käse mit dreifach Fett, weil die verwendete<br />
Milch mit Sahne angereichert<br />
wird. Diese Käse, mit der besonderen<br />
Sahnenote, dem besonderen Schmelz<br />
und dem frischem Käsearoma, gehören zu<br />
Frankreichs Käsetradition und entstammen<br />
der Region Champagne. Sie haben einen<br />
hohen Fettgehalt von mindestens 70 Prozent<br />
in der Trockenmasse. Dazu zählen zum<br />
Beispiel Frischkäse sowie die Weichkäse<br />
Marquise de Siméon, Blue Castello und<br />
St. André. Die Käse sind besonders cremig<br />
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und natürlich auch sehr kalorienreich. Aber<br />
auf Kalorien achtet beim französischen Käsegenuss<br />
keiner und erst recht nicht die<br />
Franzosen.<br />
Lust auf käsigen Genuss<br />
Insgesamt gibt es etwa 350 bis 400 verschiedene<br />
französische Käsesorten mit<br />
Varianten und Abwandlungen, sodass<br />
manche gerne auch rund 1.000 Sorten<br />
zitieren. Sowohl Rohmilch als auch pasteurisierte<br />
Milch wird verarbeitet, wobei<br />
dem Rohmilchkäse mehr Aroma und Persönlichkeit<br />
nachgesagt wird. Rohmilchkäse<br />
haben zudem die Eigenschaft, dass<br />
sie während der Lagerung weiter reifen<br />
und sich der Geschmack intensiviert.<br />
Französischer Käse ist nicht nur vielfältig<br />
im Geschmack, sondern auch in Form<br />
und Oberfläche und lässt die Herzen der<br />
Käseliebhaber höher schlagen: Rollen,<br />
Pyramiden, Zylinder, Rundstücke, Kegel,<br />
Laibe, Torten, Taler. Weiße, rötliche,<br />
gelbe, bläuliche, schwarze, bunte Rinden.<br />
Glatte, geriffelte, rauhe Oberflächen.<br />
Hierzulande wurden im Jahr 2021 etwa<br />
900.000 Tonnen Käse importiert und pro<br />
Kopf etwa 25 Kilogramm Käse konsumiert<br />
(Quelle: Statista 2022, Pro-Kopf-Konsum<br />
von Käse in Deutschland in den Jahren<br />
1950 bis 2021). Frankreich ist mit einem<br />
Anteil von 16,55 Prozent der zweitgrößte<br />
Käselieferant Deutschlands nach den Niederlanden<br />
(36 Prozent). Die Food, Drink<br />
und Lifestyle-Agentur Sopexa Deutschland<br />
schreibt: „Frankreich gilt bei den deutschen<br />
Konsumenten als DAS Käseland und gegessen<br />
wird französischer Käse zu jeder Tageszeit:<br />
zum Frühstück (58 Prozent), als Zwischenmahlzeit<br />
(25 Prozent) sowie vor allem<br />
zum Mittag- und Abendessen (76 Prozent).<br />
Die beliebtesten französischen Käse sind<br />
dabei Camembert und Brie.“<br />
Vier große Regionen<br />
Die französische Käseherstellung entwickelte<br />
sich im Laufe der Zeit vor allem<br />
auf den Almen und in den Klöstern Frankreichs,<br />
und so bildeten sich vier große<br />
Regionen heraus. Jede Region überzeugt<br />
Verwöhnt vom einzigartigen<br />
Terroir der Normandie!<br />
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43
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
Quelle Karten: Association Nationale Interprofessionnelle Caprine (ANICAP)<br />
mit ihren ganz eigenen Landschaften, auf<br />
denen wiederum typische Kuh-, Ziegenund<br />
Schafrassen grasen. Ein Vielfalt an regionalen<br />
Käsesorten und -aromen ist entstanden,<br />
die weit über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt sind.<br />
Aus dem Norden Frankreichs, der Normandie,<br />
stammen zwei der bekanntesten<br />
französischen Käse, der Brie und der inoffizielle<br />
Botschafter dieser Region: Der<br />
Camembert. Seit dem 10. Jahrhundert<br />
wird in der Normandie Käse hergestellt.<br />
Die Landschaft ist berühmt für ihre grünen<br />
Weiden, die traditionell mit Apfelbäumen<br />
bepflanzt sind. Die Kühe geben<br />
eine reichhaltige Milch.<br />
Die Region Centre mit dem Val de Loire<br />
(Loire-Tal) und im Westen die Region<br />
Nouvelle-Aquitaine bieten nicht nur eine<br />
landschaftliche Vielfalt mit Schlössern<br />
und Flüssen, Weinbergen und Wäldern,<br />
sondern auch eine große Ziegenkäsevielfalt.<br />
Im Osten Frankreichs überzeugen die<br />
mit dem Jura-Gebirge und Weiden geprägten<br />
Regionen Rhône-Alpes und<br />
Franche-Comté. Viele der beliebtesten<br />
französischen Käsesorten kommen aus<br />
diesem Gebiet: Comté, Beaufort, Abondance,<br />
Reblochon, Emmentaler, Gruyère,<br />
Tomme de Savoie und Raclette.<br />
Im Süden Frankreichs sind die Regionen<br />
Auvergne und Occitanie mit den Midi-<br />
Pyrénées bekannt für ihre Edelpilzkäse.<br />
Zahlreiche Höhlen prägen diese beiden<br />
Regionen. Die hoch in den Bergen gelegene<br />
Auvergne ist ein weitläufiges Land,<br />
das durch starke vulkanische Aktivitäten<br />
geprägt wurde. In den Höhlen sorgt die<br />
zirkulierende Luft für eine konstante Temperatur<br />
von sechs bis acht Grad Celsius,<br />
die ideal für die Käsereifung ist. Von hier<br />
stammt der wohl bekannteste Käse mit<br />
Edelpilzcharakter: Der Roquefort. Aber<br />
auch andere bekannte Sorten wie der<br />
Bleu d‘Auvergne, Salers und Cantal sind<br />
aus dieser Region.<br />
Acht Käsefamilien<br />
Je nach Herstellungsmethode oder Beschaffenheit<br />
der verwendeten Milch wird<br />
der französische Käse in Les Huit Familles<br />
de Fromage (Acht Käsefamilien) zusammengefasst:<br />
Fromages Frais (Frischkäse) wie Petit<br />
Suisse, Greuil, Sérac oder Brousse. Der<br />
Frischkäse wird nicht gesalzen und muss<br />
nicht reifen, ist naturbelassen oder wird<br />
geschmacklich verfeinert.<br />
Eine eigene Vertretung<br />
Bei 888.000 Milchziegen für die Käseproduktion und etwa 100 Ziegenkäsesorten<br />
braucht es einen offiziellen Vertreter der französischen Ziegenmilchbranche: den<br />
Association Nationale Interprofessionnelle Caprine (ANICAP). ANICAP führt Maßnahmen<br />
zugunsten aller Akteure der Branche durch: Erzeuger (Bauern oder Liefererzeuger)<br />
und Verarbeiter (Privatunternehmen oder Genossenschaften) und vertritt<br />
die französische Ziegenbranche bei nationalen und europäischen Instanzen. Die<br />
Vertretung hat einen wunderbar informativen Internetauftritt, der Appetit auf Ziegenkäse<br />
macht: fromagesdechevre.com und ziegenkäse-aus-frankreich.de.<br />
Les Fromages à Pâte Molle et à Croûte<br />
Fleurie (Weichkäse mit natürlicher Rinde)<br />
wie Brie, Camembert, Brillat-Savarin<br />
oder Chaource. Frankreich ist der weltweit<br />
führende Hersteller von Weichkäse.<br />
Die Schimmelrinde bildet einen weißen<br />
Flaum, der sich nach zwei bis vier Wochen<br />
Reifung entwickelt. Weichkäse sind<br />
mild und von cremig weicher Textur.<br />
Les Fromages à Pâte Molle et à Croûte<br />
Lavée (Weichkäse mit gewaschener Rinde)<br />
wie Livarot, Epoisses, Munster, Maroilles,<br />
Langres, Rollot, Boulette d’Avesnes.<br />
Weichkäse mit Rotschmiere werden regelmäßig<br />
in Salzwasser gewaschen und<br />
an der Oberfläche gebürstet, um eine<br />
weiche und leicht feuchte Rinde zu erzeugen.<br />
Die Farbe der Rinde variiert<br />
von gelb-orange bis braun, während das<br />
Innere einen elfenbeinfarbenen Ton bewahrt.<br />
Die oft kräftigen Duftaromen sind<br />
trügerisch, da der Käseteig einen weit<br />
weniger intensiven Geschmack aufweist,<br />
als der Geruch zunächst vermuten lässt.<br />
Fromages à Pâte Persillée (Blauschimmelkäse)<br />
wie Bleu de Bresse, Fourme<br />
d’Ambert, Bleu d’Auvergne oder der<br />
aus Schafsmilch gefertigte Roquefort.<br />
Edelpilzkäse, auch Blauschimmelkäse genannt,<br />
sind Weichkäse mit Schimmelkulturen<br />
im Käseinneren. Die Reifedauer ist<br />
länger als bei den Weichkäsen.<br />
Fromages à Pâte Pressée (Schnittkäse<br />
mit gepresstem Teig) wie Cantal, Salers,<br />
Mimolette, Cantal, Tomes, Reblochon,<br />
Morbier, Raclette und Laguiole. Die Familie<br />
der festen Schnittkäse zeichnet sich<br />
durch eine geschmeidige Textur und eine<br />
harte Rinde aus. Schnittkäse wird während<br />
der Abtropfphase gepresst, so dass<br />
ein kompakter und dichter Käse entsteht.<br />
44 KÄSE-THEKE 5/22
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
Französische Ziegenkäse umfasst heute<br />
circa 100 Sorten, die meisten sind Weichkäse.<br />
Ziegenfrischkäse: Die frischen Ziegenkäse werden unmittelbar nach der Herstellung<br />
verpackt und reifen nicht mehr weiter. Der milde fein-säuerliche Charakter bleibt so<br />
voll erhalten. Ein perfekter Einstieg in die Welt der Ziegenkäse.<br />
Fromages à Pâte Pressée et Cuite (Hartkäse<br />
mit gekochtem und gepresstem Teig) wie<br />
Emmentaler, Comté, Beaufort, l’Abondance<br />
oder Gruyère. Bei der Hartkäseherstellung<br />
wird die Gallerte auf etwa 50 Grad Celsius<br />
erhitzt. Dadurch verdunstet zusätzlich Wasser,<br />
so dass die Textur dichter wird. Im Allgemeinen<br />
werden großformatige Hartkäselaibe<br />
hergestellt, die gepresst werden, um<br />
den Abtropfprozess zu verstärken.<br />
Fromages de Chèvre (Ziegenkäse) wie<br />
Crottin de Chavignol, Pouligny-Saint-Pierre,<br />
Banon oder Selles-sur-Cher. Diese Käse<br />
bestehen zu 100 Prozent aus Ziegenmilch.<br />
Fromages à Pâte Fondue (Käsemischung<br />
oder Schmelzkäse) wie Boursin, La vache<br />
qui rit oder Fromages forts. Diese Käse<br />
werden aus einem oder mehreren Schnittkäsen<br />
oder Hartkäsen unter Zugabe von<br />
Schmelzsalz hergestellt, die der homogenen<br />
Textur dienen. Zugegeben werden<br />
Ziegenweichkäse: Die Weichkäse reifen während der Lagerung weiter und bilden<br />
eine Edelpilzrinde. Die Reifezeit variiert zwischen zwei Wochen und drei Monaten<br />
– je nach Größe und Reifegrad. Auf den meisten Ziegenkäsen wächst zunächst ein<br />
weißer Edelpilz (wie auch bei vielen anderen Käsesorten). Bei manchen Edelpilzen<br />
verändert sich die Farbe mit Wachstum und Reife in Richtung blaugrau. Dies ist<br />
beabsichtigt, sie werden dem Käse auch eingeimpft. Eine dunkle, eher schwarze<br />
Schicht stammt allerdings von Pflanzenkohle wie von Weinreben-, Eichen- oder Tannenholz.<br />
Diese Kohleschicht gleicht die Feuchtigkeit auf der Käseoberfläche aus,<br />
die Rinden- und Edelpilzbildung wird so begünstigt.<br />
Ziegenschnittkäse: Weniger häufig findet man französischen Ziegenschnittkäse.<br />
Hartkäse sind unter den französischen Ziegenkäsen praktisch nicht zu finden, denn<br />
für ihre Herstellung muss die geronnene Milch vor dem Formen auf 50 Grad Celsius<br />
erhitzt werden. „Zu viel für die empfindliche Ziegenmilch“, laut ANICAP. Der bekannteste<br />
Vertreter in dieser Gruppe ist der Tomme de Chèvre.<br />
noch Sahne, Butter und Kasein, für unterschiedliche<br />
Geschmacksrichtungen zusätzlich<br />
Gewürze, Kräuter oder Nüsse. Diese<br />
Käse werden in kleinen Dreiecken, Würfeln,<br />
Scheiben oder als Kochkäse im Becher angeboten<br />
und tragen oft auch die Bezeichnung<br />
„Crème de …“. Aufgrund seiner Herstellungsmethode<br />
und Rezeptur wird der<br />
Käse bei Zimmertemperatur aufbewahrt.<br />
Je nach Art der Herstellungsart wird<br />
französischer Käse zudem in vier Kategorien<br />
unterteilt: Fermier ist Bauernkäse,<br />
der auf demselben Bauernhof hergestellt<br />
wird, von dem auch die Milch<br />
stammt. Das wird streng gehandhabt.<br />
So darf zum Beispiel für einen Brie Fermier<br />
ausschließlich Milch vom eigenen<br />
Bauernhof verwendet werden, dort<br />
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45
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
muss er auch hergestellt und gereift werden.<br />
Ein Brie Fermier ist heute selten geworden,<br />
selbst in Frankreich. Der Begriff<br />
„bäuerliche Herstellung“ – „production<br />
fermière“ – ist geschützt. Wer einen<br />
bäuerlichen Käse kauft, kann sich darauf<br />
verlassen, dass erstens der Hersteller<br />
ein Landwirt ist, zweitens die Milch nur<br />
von den eigenen Kühen, Ziegen, Schafen<br />
des Hofes stammt und vom Bauern<br />
selbst gewonnen wurde, drittens die<br />
Milch auf dem Hof selbst zu Käse weiterverarbeitet<br />
wurde und viertens traditionelle<br />
Herstellungsmethoden angewandt<br />
wurden. Artisanal ist Käse, der in relativ<br />
kleinen Mengen aus der eigenen Milch<br />
hergestellt wird. Der Käser kann aber<br />
auch Milch dazukaufen. Coopérative ist<br />
ein Käse, der von einer Genossenschaft<br />
aus der Milch der angeschlossenen Bauern<br />
hergestellt wird. Industriel ist industriell<br />
hergestellter Käse aus Milch, die<br />
lokal, regional oder national eingekauft<br />
wird.<br />
Traiteur und Convenience<br />
mit französischem Ziegenkäse<br />
Feines aus Ziegenmilch<br />
Fromages de chèvre gehören zu Frankreich<br />
wie Lavendel, wie der Eifelturm, wie<br />
Rotwein und Baguette. Mehr als 1,3 Millionen<br />
Ziegen gibt es heute in Frankreich,<br />
etwa 888.000 von ihnen sind Milchziegen<br />
für die Käseproduktion. Früher stellten<br />
die Bauern ihren Ziegenkäse zumeist für<br />
den eigenen Bedarf her. Die Käse mussten<br />
daher klein und leicht zu transportieren<br />
sein. Im Laufe der Jahre bildeten<br />
sich immer mehr Formen, Farben und<br />
Oberflächen heraus. Das Auge isst mit.<br />
Viele französische Ziegenkäse werden<br />
auch heute noch auf Bauernhöfen aus<br />
Rohmilch hergestellt und gelten als absolute<br />
französische Käsespezialitäten.<br />
Ziegenkäse im Speck, Dicke Food makes Fun: Der Klassiker. Ein leicht gereifter,<br />
cremig-aromatischer Ziegenfrischkäse ist mit herzhaftem Speck ummantelt. Bei<br />
diesem Convenience-Produkt von Dicke Food stammt der Ziegenfrischkäse von<br />
Fromageries de l‘Étoil aus Frankreich, hergestellt aus französischer Ziegenmilch.<br />
Bestellbar als 4x 40-g-Packung.<br />
Original Strasbourger Geschmack, Dicke Food makes Fun: Der Butter-Mürbteigtorte<br />
„Original Strasbourger Zucchini-Quiche“ (2,8-kg-Torte) geben Zucchini, Ziegenkäse,<br />
Tomaten, Rahm, Milch, Eier und feine Gewürze das besondere Aroma und<br />
den fein-aromatischen Geschmack nach Zucchini und mildem Ziegenkäse.<br />
Bei der „Original Strasbourger Ziegenkäse Pastete“ (150-g-<br />
Pastete) ist milder-cremiger Ziegenkäse mit feinen Gewürzen<br />
abgestimmt und von zartem Blätterteig ummantelt.<br />
Diese Spezialitäten werden traditionell von Hand mit besten<br />
Zutaten in der vor über 100 Jahren gegründeten Traiteur-<br />
und Charcuterie-Manufaktur Kirn auch heute noch nach<br />
alter Tradition und alten Familienrezepten hergestellt. Beide Strasbourger Geschmäcker<br />
sind bei Dicke Food bestellbar und bereichern die Käsetheke.<br />
Das typische Ziegenkäsearoma prägt<br />
sich während der Reifezeit weiter aus.<br />
„Ziegenkäse bockelt“, sagen die einen,<br />
„Guter Ziegenkäse bockelt nicht“ sagen<br />
die anderen. Darüber lässt sich herrlich<br />
streiten, vielleicht bei einer französischen<br />
Käseplatte und einem Glas Wein? Warum<br />
hält sich die „bockige“ Meinung?<br />
Früher wurden die Böcke, deren Kopfhaare<br />
einen typischen Bockgeruch verströmen,<br />
und die weiblichen Ziegen im<br />
Stall zusammen gehalten. Die Milch wurde<br />
dort ebenfalls gewonnen, und Milch<br />
hat die Eigenschaft, leicht Fremdgerüche<br />
anzunehmen. Gerne vertritt die Ziegenkäsezunft<br />
die Meinung, „nur schlechte<br />
Ziegenkäse bockeln“. Steht nämlich die<br />
Milch zu lange, oxidiert das Milchfett. Caprinsäure<br />
wird frei, und dadurch schmeckt<br />
der Käse bockig. Wird die Milch aber zügig<br />
verarbeitet, hat der Käse ein mildes,<br />
leicht säuerliches und nussiges Aroma.<br />
Und heutzutage ist die Haltung entsprechend<br />
angepasst – Bock und Ziege sind<br />
getrennt. Zudem legen Molkereien und<br />
Käsereien größten Wert auf Hygiene, sodass<br />
die Milch keinen Bockgeruch annehmen<br />
kann.<br />
Fakt ist jedoch: Ziegenkäse hat einen<br />
ganz eigenen Geschmack, und zum Einstieg<br />
in diese Käsewelt empfiehlt sich<br />
ein milder Frischkäse. Einmal eingestiegen,<br />
nimmt die Fangemeinde stetig zu.<br />
Ziegenkäse ist absolut im Trend. Frankreich<br />
ist nach wie vor der Hauptmarkt<br />
„Das Land der 1.001 Ziegenkäsesorten!“,<br />
sagt der französische Ziegenkäseverband<br />
ANICAP. Natürlich genießen die Franzosen<br />
ihren Ziegenkäse am liebsten selbst,<br />
dennoch wurden im Jahr 2020 etwa<br />
23.100 Tonnen Ziegenkäse exportiert.<br />
Ziegenkäsevielfalt<br />
Zwar wird im ganzen Land Ziegenkäse<br />
hergestellt, im Wesentlichen konzentriert<br />
sich jedoch die Ziegenkäseproduktion<br />
auf vier Regionen, die alle südlich<br />
der Loire liegen. Im Val de Loire und in<br />
der Region Bourgogne Franche Comté<br />
haben die Ziegenzucht eine lange Tradition.<br />
Ein mildes Klima und die Sandund<br />
Lehm-Sand-Böden geben dem Heu<br />
seinen besonderen Charakter und der<br />
Ziegenmilch ihr spezielles Aroma. Die<br />
Besonderheiten der Region, die für ihre<br />
Schlösser, Flüsse, Weinberge und Wälder<br />
bekannt ist, sind eng mit den hier<br />
erzeugten Käsespezialitäten verbunden.<br />
Zu denen zählen die in deutschen<br />
Käsetheken bekannten Sorten: Sellessur-Cher<br />
AOP, Chavignol AOP und der<br />
Sainte-Maure de Touraine.<br />
Im Südwesten Frankreichs liegt die Region<br />
Nouvelle Aquitaine, die im Süden an<br />
Spanien, im Westen an die Atlantikküste<br />
und im Osten an die Berglandschaft der<br />
Pyrenäen grenzt. Zusammen mit der im<br />
Osten angrenzenden Region Auvergene-<br />
46 KÄSE-THEKE 5/22
Herkunftssiegel – AOP und IGP<br />
Das AOP-Siegel steht für Appellation d’Origine Protégée. Der Käse mit dem Siegel verspricht<br />
in der vorgeschriebenen Region nach einer festgelegten Herstellungsmethode produziert<br />
worden zu sein. Die Milch muss ebenfalls aus der Region stammen. Das erste Mal<br />
wurde das Siegel 1925 an den Roquefort verliehen, heute sind 47 Käsesorten klassifiziert,<br />
davon 15 Ziegenkäsesorten. Die strengen Regeln werden bei jedem Käse durch verschiedene<br />
Gremien überwacht und jährlich kontrolliert: durchschnittlich 192-mal. Insgesamt<br />
werden 85 Prozent der AOP-Käse aus Kuhmilch, zwölf Prozent aus Schafsmilch und drei<br />
Prozent aus Ziegenmilch hergestellt. Mit Abstand den größten Teil der Gesamtproduktion<br />
an AOP-Käsen stellen die Käsesorten Le Cantal, Le Comté, Le Reblochon und Roquefort.<br />
Zudem gibt es noch das IGP-Siegel (Les Indications Géographiques Protégées; geschützte<br />
geographische Urspungsbezeichnung). Für diese Herkunftsbezeichnung ist es ausreichend,<br />
wenn der Käse in einer Stufe Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung in einem bestimmten<br />
Herkunftsgebiet hergestellt wurde. Natürlich wachen auch über die Produktion der IGP-<br />
Käse entsprechende Gremien und Konsortien.<br />
Eigenständiges französisches<br />
Unternehmen seit<br />
Käsegenuss für<br />
stimmungsvolle<br />
Momente !<br />
Was macht eigentlich ein Affineur?<br />
„Die Käseherstellung gehört zu unseren Kulturgütern, wie Baudenkmäler oder Folklore“,<br />
so Philippe Olivier, einer der bekanntesten französischen Affineure. Das Wort<br />
Affineur kommt aus dem Französischen und bedeutet „Veredler“. Affineure sind sogenannte<br />
Käseverfeinerer und auch experimentierfreudige Künstler. Affinage ist eine hohe<br />
Kunst, die die Käse zu einem wahren Gaumenerlebnis machen. Jahrelange Erfahrungen<br />
im Schnuppern, Wenden, Beobachten und Pflegen zeichnen einen passionierten Affineur<br />
aus. Die Affinage erfolgt in einem Käsekeller, Käsehöhlen oder anderen gekühlten<br />
Räumlichkeiten mit hoher Luftfeuchtigkeit und gleichbleibenden kühlen Temperaturen.<br />
Ideal zum<br />
Backen<br />
Mit<br />
natürlichem<br />
Walnussaroma<br />
Rhône-Alpes spiegelt sich in dieser Landschaft<br />
die intakte Natur im Charakter der<br />
erzeugten Ziegenkäse wider. In diesen<br />
beiden Regionen liegt daher die bedeutendste<br />
Ziegenkäseregion Frankreichs:<br />
das Gebiet Poitou-Charentes. Hier wird<br />
die größte Menge des “zickigen” Käses<br />
produziert und folgende bekannte Ziegenkäsesorten<br />
haben in diesen Regionen<br />
ihre Heimat: Bûche de chèvre (Große Ziegenrolle),<br />
Bûchette Affinée, Chabichou<br />
du Poitou, Tomme de Chèvre, Brique de<br />
chèvre und als typischer Vertreter der<br />
französischen Ziegenkäsefamilie der Ziegenkäse-Camembert.<br />
Ganz besondere Bedeutung kommt<br />
den Ziegenkäsesorten mit dem europäischen<br />
AOP-Qualitätssiegel zu. Derzeit<br />
dürfen 15 Ziegenkäsesorten das Qualitätssiegel<br />
für kontrollierte Herkunftsbezeichnung<br />
AOP “Appellation d’Origine<br />
Protégée” tragen. Diese Sorten sind aufgeführt<br />
unter fromagesdechevre.com/<br />
formes-origines/.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Ein echter Fitmacher<br />
Bei so viel Vielfalt fällt es nicht schwer,<br />
Ziegenkäse zu genießen, und das ist<br />
sogar gesund. Die Ziegenmilch ist wie<br />
Kuhmilch ein wichtiger Eiweiß- und Calciumlieferant,<br />
hat jedoch einen höheren<br />
Anteil kurzkettiger Fettsäuren, was sie<br />
besonders bekömmlich macht. Die tatsächliche<br />
Zusammensetzung der Inhaltsstoffe<br />
wird von unterschiedlichen<br />
Faktoren beeinflusst, wie die Art der Ziegenrasse,<br />
dem Futter, der Bodenbeschaffenheit<br />
der Weideflächen, der Laktaktion,<br />
Jahreszeit und durch Umwelteinflüsse.<br />
Je nach Zusammenspiel dieser Faktoren<br />
enthält Ziegenkäse zwischen 80 und 530<br />
Milligramm Calcium pro 100 Gramm. Außerdem<br />
ist er Quelle für weitere Mineralstoffe<br />
wie Zink, Magnesium und Jod. An<br />
wertvollen Vitaminen enthält Ziegenkäse<br />
Vitamin A sowie die Gesamtheit der B-<br />
Vitamine, insbesondere die Vitamine B2<br />
und B9. Außerdem enthält Ziegenkäse<br />
durchschnittlich 18 Gramm Proteine pro<br />
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47
★ LÄNDERTHEMA FRANKREICH ★<br />
WAHRER GENUSS<br />
MIT LEIDENSCHAFT<br />
Eine Jungbäuerin und ein Jungbauer aus der<br />
französischen Ziegenmilchbranche berichten von ihrem Alltag.<br />
Die französische Ziegenmilchbranche<br />
ist beeindruckend: 1,3 Millionen Ziegen,<br />
5.300 Ziegenzüchter, 50 Molkereien<br />
und eine Vielzahl an Ziegenkäsesorten.<br />
Aber wer steckt im Einzelnen hinter den<br />
Produkten? Die Vertretung der französischen<br />
Ziegenmilchbranche – ANICAP<br />
in Paris und das Informationsbüro Ziegenkäse<br />
in Hamburg – geben im Gespräch<br />
mit zwei Jungbauern interessante<br />
Einblicke in die Ziegenkäsebranche: Die<br />
36-jährige Claire Piet und der 37-jährige<br />
Bertin Moret erklären mit voller Leidenschaft,<br />
wie sie nachhaltige Konzepte mit<br />
traditionellen Herstellungsmethoden in<br />
ihrem Beruf einbinden.<br />
Claire hat in der Milchzucht ihren wahren<br />
Traumberuf gesucht und gefunden.<br />
Sie liefert ihre Milch an eine der größten<br />
Molkereigenossenschaften Frankreichs,<br />
deren Ziegenkäse in Deutschland erhältlich<br />
sind. Bertin ist nach seiner Karriere als<br />
Börsenhändler heute Ziegenzüchter und<br />
stellt gemeinsam mit seinem Cousin und<br />
seiner Cousine Ziegenkäse her. Im Interview<br />
erzählen beide, wie sie den Alltag<br />
mit ihrer Familie auf dem Hof meistern,<br />
was sie persönlich antreibt und wo die<br />
Herausforderungen ihrer Arbeit liegen.<br />
Wie seid ihr zu eurem Beruf gekommen?<br />
Bertin: Unser Hof liegt in Tancrou, einem<br />
kleinen 300-Seelen-Dorf im Norden des<br />
48 KÄSE-THEKE 5/22
Departements Seine-et-Marne, 70 km<br />
östlich von Paris. Den Ziegenbetrieb<br />
haben vor über 30 Jahren meine Eltern,<br />
mein Onkel und meine Tante als eine Art<br />
Diversifizierung ins Leben gerufen. Heute<br />
arbeite ich dort mit meinem Cousin und<br />
meiner Cousine zusammen, seitdem ich<br />
vor fünf Jahren zurück auf den Hof meiner<br />
Familie gekommen bin. Zuvor war ich<br />
in Rotterdam als Händler für Getreide tätig.<br />
Wir arbeiten nun schon in der sechsten<br />
Generation auf diesem Hof.<br />
Claire: Unser Hof liegt in der Nähe von<br />
Angers, im Departement Maine et Loire.<br />
Ich selber habe keinen landwirtschaftlichen<br />
Hintergrund, aber mein Mann<br />
schon. Wir haben den Bauernhof übernommen,<br />
auf dem ich damals als Angestellte<br />
gearbeitet habe. Der Wunsch kam<br />
durch meine Großeltern, die Landwirte<br />
waren. Und ich mag meine Wurzeln, meine<br />
Geschichte, die dazu geführt hat, dass<br />
jetzt wiederum ich heute Landwirtin bin.<br />
Alles ist miteinander verbunden.<br />
Was macht die Arbeit mit den Ziegen<br />
für euch so besonders?<br />
Bertin: Die Ziege an sich als ein neugieriges,<br />
emotionales und gutmütiges Tier<br />
und natürlich auch die Zicklein. Darüber<br />
hinaus fühlt es sich gut an, von Anfang<br />
bis Ende an der Wertschöpfungskette<br />
beteiligt zu sein: wir produzieren das<br />
Heu, das wir unseren Ziegen geben, die<br />
wiederum Milch geben, aus der wir den<br />
Käse machen, den wir an unsere Kunden<br />
verkaufen.<br />
Claire: Ich wollte schon immer einen<br />
naturnahen Beruf haben. Über diverse<br />
Praktika kam ich dann zur Tierzucht. Zu<br />
Beginn hatte ich immer die Schafzucht im<br />
Kopf, aber die gibt es so wenig in meiner<br />
Region, sodass ich mich schließlich anderen<br />
kleineren Milchtieren zugewandt<br />
habe: den Ziegen.<br />
Worauf habt ihr euch im Betrieb spezialisiert?<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Bertin: Auf einem renovierten, über 300<br />
Jahre alten Bauernhof haben wir 200<br />
Alpenziegen und brandneue Räumlichkeiten:<br />
eine Käserei für die Käseherstellung,<br />
einen Ziegenstall, ein Gehege für<br />
die Zicklein, einen Melkstand und einen<br />
Hofladen. Wir produzieren dabei die sogenannten<br />
“Fromages lactiques“, also<br />
klassische Ziegenkäse, die meistens nach<br />
ihrer Form benannt sind: Bûches (Baumstamm<br />
oder Ziegenrolle), Pyramides (Pyramide),<br />
Crottins, Tomettes (kleine Tomme),<br />
kleine Ziegenkäse „d’île de France“<br />
(Form der Île de France), Faisselle (eine<br />
Art Frischkäse) und Joghurt. Bald stellen<br />
wir auch Tomme de Chèvre her. Zudem<br />
betreiben wir Ackerbau.<br />
Claire: Wir halten 450 Alpenziegen und<br />
wir möchten in Zukunft auch gerne Weidewirtschaft<br />
betreiben. Nachdem wir<br />
den Melkstand 2018 in großen Bauarbeiten<br />
verbessert haben, werden wir im<br />
nächsten Schritt einen Auslauf bauen, aus<br />
dem die Ziegen nach draußen können.<br />
Welche Visionen und Wünsche habt ihr<br />
für Ziegenkäse aus Frankreich?<br />
Bertin: Ich fordere die Menschen auf, selber<br />
auf die Bauernhöfe zu gehen und mit<br />
den Landwirten zu sprechen, um wirklich<br />
zu sehen und verstehen zu können, wie<br />
es dort abläuft. Wir teilen gerne unsere<br />
Leidenschaft, wenn man bereit ist, uns<br />
zuzuhören.<br />
Claire: Als der Kodex zur Haltung der<br />
Ziegen in Frankreich 2005 vom Verband<br />
ANICAP eingeführt wurde, hatten wir<br />
diese Maßnahmen bereits bei uns umgesetzt.<br />
Der Beitritt war für uns daher eine<br />
Selbstverständlichkeit. Dadurch können<br />
wir die Maßnahmen in den Vordergrund<br />
stellen, die wir eh schon machen,<br />
wie zum Beispiel für die Gesundheit der<br />
Tiere, ihre Ernährung, ihr Wohlbefinden,<br />
die Umwelt. 2021 wurde der Kodex<br />
nochmals mit neuen Maßnahmen erweitert,<br />
die die Umweltauswirkungen und<br />
den Lebensraum der Ziegen betreffen.<br />
Wir werden immer ein offenes Ohr für die<br />
Erwartungen der Verbraucher haben.<br />
KÄSE-THEKE bedankt sich ganz herzlich<br />
bei dem Hamburger Informationsbüro<br />
„Ziegenkäse aus Frankreich“ und<br />
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49
★ FROMAGERIE DONGÉ ★<br />
LEIDENSCHAFT FÜR<br />
BRIE DE MEAUX AOP<br />
Wenn es um exzellenten französischen<br />
Käsegenuss geht<br />
hat Brie de Meaux AOP ein<br />
Wörtchen mitzureden. Die Fromagerie<br />
Dongé aus Triconville<br />
hat sich vor rund einem Jahrhundert<br />
auf die traditionelle<br />
Herstellung dieses AOP-Käses<br />
spezialisiert.<br />
Luc Dongé und seine Frau<br />
Florence führen die Weichkäse-Tradition<br />
der Familie fort.<br />
Rund 1.500 Brietorten stellt die Käserei von<br />
Luc Dongé täglich her.<br />
Die Milch wird in Edelstahlwannen dick gelegt,<br />
ehe der Bruch mit Löffeln in die Käseformen<br />
geschöpft wird.<br />
Auf dem Gitterrost können die Brietorten<br />
in aller Ruhe reifen und den weißen Edelschimmel<br />
bilden.<br />
In der traditionellen Spanschachtel wird<br />
der Brie de Meaux AOP verpackt, um gut<br />
geschützt zum Kunden zu gelangen.<br />
50 KÄSE-THEKE 5/22
★ FROMAGERIE DONGÉ ★<br />
Soweit das Auge reicht, umgeben von<br />
zahlreichen Feldern und Wiesen, liegt<br />
nordöstlich von Paris, im Departement<br />
Meuse, die Fromagerie Dongé. Dort fand<br />
vor rund 100 Jahren Etienne Dongé, damals<br />
18-jährig, in der kleinen Käserei von<br />
Triconville Arbeit. Sie stellten Emmentaler<br />
her. Der junge Käseliebhaber machte<br />
eine Ausbildung zum Molkereifachmann<br />
und die Käserei spezialisierte sich nach<br />
und nach auf Weichkäse. Fünf Jahre später<br />
kaufte sein Onkel die Käserei und Etienne<br />
Dongé wurde ihr Besitzer. Mit seiner<br />
Frau Andrée baute er die Produktion<br />
der Weichkäse aus. Im zweiten Weltkrieg<br />
wurden sie allerdings an die Ardèche evakuiert,<br />
nach ihrer Rückkehr 1956 errichteten<br />
sie an der heutigen Stelle, außerhalb<br />
des Dorfes, eine neue Käserei.<br />
Damals wurden die Milchkannen bei den<br />
Bauern noch mit einem Wagen von der<br />
Käserei selbst abgeholt. 30 Bries waren<br />
es täglich, die hergestellt wurden. 1962<br />
übernahmen Sohn Claude Dongé und<br />
seine Frau Madelaine die Fromagerie.<br />
Die Herstellung der Bries „frais de sel“<br />
(halbfertig) erfolgte in der Käserei, die<br />
Reifung wurde in Betrieben durchgeführt,<br />
die sich auf die Veredelung der Weichkäse<br />
spezialisiert hatten. Sie befanden sich<br />
in der Umgebung von Paris. Das Geschäft<br />
mit den Bries funktionierte gut, dreimal<br />
die Woche brachte er den Käse mit dem<br />
Zug nach Paris. Da es damals noch keine<br />
Kühltransporter gab, fuhr er wegen der<br />
kühleren Temperaturen nachts in die Metropole.<br />
Der Ursprungsschutz<br />
„Mein Vater sowie die Stadt Meaux<br />
setzten sich für den Schutz des Bries aus<br />
roher Kuhmilch ein“, erzählt Luc Dongé,<br />
Sohn von Claude und Madelaine<br />
Dongé, der das Unternehmen heute als<br />
Geschäftsführer mit seinem Bruder Jean-<br />
Michel führt. 1980 wurde Brie de Meaux<br />
europaweit geschützt und genießt seit<br />
dieser Zeit den Ursprungsschutz „AOP“<br />
(Appellation D‘Origine Protégée = geschützter<br />
Ursprung). Mitte der 80er Jahre<br />
kaufte ein großer Agrar- und Lebensmittelkonzern<br />
allmählich alle Produktionsstätten<br />
sowie auch die wichtigsten Veredlungsbetriebe<br />
in der Umgebung für Brie<br />
de Meaux AOP auf. Daraufhin übernahm<br />
Dongé kurzerhand auch die Veredelung<br />
seiner jungen Bries selbst. „Zudem baute<br />
meine Mutter Madelaine den Vertrieb<br />
unter „Maison Dongé“ auf.“<br />
Natürlich gereift<br />
Die Milch für Brie de Meaux AOP muss<br />
aus der Region stammen. Der Anteil des<br />
aus dem geografischen Erzeugungsgebiet<br />
stammenden Futters macht mindestens<br />
85 Prozent der Trockenmasse der<br />
Gesamtration der Milchviehherde aus.<br />
Die Milchbetriebe liegen für Dongé ausschließlich<br />
in den Dèpartements Meuse,<br />
20 Kilometer um die Käserei. Sie wird<br />
von der Kooperative „Union Laitiere de<br />
la Meuse“ (ULM) bei rund 25 Bauern<br />
eingesammelt und zur Käserei gebracht.<br />
Dort wird die Rohmilch analysiert. Dafür<br />
wurde ein Labor eingerichtet, dass mehrmals<br />
täglich Analysen der Milch und der<br />
darauf folgenden Herstellungsvorgänge<br />
durchführt. „Da uns die einwandfreie<br />
Qualität der Dongé-Weichkäse von großer<br />
Wichtigkeit ist, sind mehrfache Proben<br />
im eigenen Labor unentbehrlich“, resümiert<br />
Luc Dongé.<br />
Die Rohmilch wird für Brie de Meaux AOP<br />
mit tierischem Lab in 100-Liter-Bottichen<br />
dickgelegt. Ist die Milch geronnen, wird<br />
die Gallerte mit einem Messer nach einem<br />
besonderen Muster geschnitten und mit<br />
der traditionellen „Pelle à Brie“, einer flachen<br />
Schöpfkelle, von Hand in vier übereinander<br />
stehende Käse-Formen gefüllt.<br />
Zwischen jeder Edelstahl-Form liegt eine<br />
natürliche Binsenmatte, die die Drainage<br />
der Molke fördert. Während eines halben<br />
Tages sackt die Masse in der Käseform<br />
und verliert weiter Molke. „25 Liter Milch<br />
ergeben einen drei Kilogramm schweren<br />
Brie“, erklärt Luc Dongé. Nach einem Tag<br />
wird der Laib aus der Form genommen<br />
und von beiden Seiten gesalzen. „Im<br />
Reifelager mit Penicillium Camemberti<br />
besprüht, reift der Käse drei bis vier Wochen<br />
auf Binsenmatten, höchstens sechs<br />
Wochen. Aber auch acht Wochen sind, je<br />
nach Kundenwunsch, möglich“, spricht<br />
der Geschäftsführer. Während dieser Zeit<br />
entwickelt sich der typische weiße Schimmelflor,<br />
der die jungen Laibe zunächst in<br />
einen „weißen Pelz“ kleidet.<br />
Heute sind es täglich 1.500 Stück des<br />
edlen Weichkäses, die in der Fromagerie<br />
Dongé handwerklich gekäst werden.<br />
Eingewickelt in feines Käsepapier und<br />
geschützt durch die klassische Holzspanschachtel<br />
verlassen sie die Käserei im<br />
Osten Frankreichs, um in die ganze Welt<br />
verschickt zu werden. 17 Prozent der Produktion<br />
für Brie de Meaux AOP stammen<br />
von Dongé, das seit 1998 auch ISO-zertifiziert<br />
ist. 55 Mitarbeiter im Unternehmen<br />
verarbeiten die täglich angelieferte Milch<br />
zu dem AOP-Käse sowie zu verschiedenen<br />
anderen Weichkäsen. 2016 wurde<br />
eine weitere Produktionsstätte auf dem<br />
Firmengelände in Triconville eingeweiht.<br />
Sie ist nach ökologischen Kriterien gestaltet.<br />
Die Reiferäume sind mit Terrakotta-<br />
Platten ausgestattet. Die Käserei Dongé<br />
ist auch nach FSSC 22000 zertifiziert.<br />
Mit Xavier David, dem Gründer von Fromi<br />
begann 1959 eine sehr intensive und<br />
kreative Zusammenarbeit zwischen Dongé<br />
und dem Käsefachgroßhändler aus<br />
Kehl. So sind über Fromi unter anderem<br />
auch ein Brie de Meaux AOP Bio aus Bio-<br />
Milch sowie der kleinere Bruder des Bries<br />
„Le Coulommiers des Crémiers“ mit rustikaler<br />
Rinde und intensiv aromatischem<br />
Geschmack von dem Spezialisten für<br />
Weichkäse erhältlich. Le Barisien, die<br />
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Käsestand auf den Wochenmärkten<br />
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KÄSE-THEKE 5/22<br />
51
★ FROMAGERIE DONGÉ ★<br />
Die Milchkühe können viel Zeit auf den weitläufigen Weideflächen verbringen und dabei frisches Gras und Kräuter genießen.<br />
Aurélie und Cédric Polmard haben vor zwölf Jahren den elterlichen Milchviehbetrieb<br />
übernommen und liefern ihre Milch an die Käserei Dongé.<br />
Heu und Luzerne stehen auf dem Speiseplan<br />
der anspruchsvollen Milchkühe.<br />
52 KÄSE-THEKE 5/22
★ FROMAGERIE DONGÉ ★<br />
neueste Kreation mit Fromi, wird aus<br />
Rohmilch hergestellt und mit der Kelle<br />
geschöpft. Er besitzt mit der dreifachen<br />
Rahmstufe einen hohen Fettgehalt. Sehr<br />
geschmackvoll ist dazu auch das Pendant<br />
mit der Trüffelfüllung (Le Barisien a la<br />
Trufe).<br />
Die Rohmilch<br />
Vor zwölf Jahren übernahmen Aurélie<br />
und Cédric Polmard den elterlichen<br />
Milchbetrieb in Gimécourt, eine französische<br />
Gemeinde im Département Meuse,<br />
Lothringen, in der Region Grand Est<br />
und führen ihn seitdem in der vierten<br />
Generation weiter. 50 Milchkühe der Holsteiner<br />
Rasse leben in dem großen Lichtund<br />
Luftdurchfluteten Freilaufstall. Das<br />
Weideland um den Stall wird von Cédric<br />
Polmard bewirtschaftet. 95 Prozent des<br />
Viehfutters baut er selbst an. In erster<br />
Linie sind das Heu und Luzerne. Neben<br />
der Milchproduktion bauen die Polmards<br />
aber auch Getreide zur Weiterverarbeitung<br />
an.<br />
„Zweimal am Tag wird gemolken“, berichtet<br />
Cédric Polmard. Die gekühlte<br />
Milch wird alle zwei Tage von der Kooperative<br />
ULM abgeholt und zu Dongé gebracht.<br />
Crédric Polmard hat bereits das<br />
erste Heu getrocknet und eingefahren<br />
auch Luzerne, eine weitere Futtergrundlage<br />
für die Tiere, hat er geerntet. „Der<br />
Schnitt der Luzerne und die anschließende<br />
Trocknung erfordern reichlich Erfahrung“,<br />
erzählt der junge Landwirt. Die<br />
hat er von seinem Vater übernommen.<br />
Auch er widmete der Ernte des ewigen<br />
Klees, wie er auch gerne genannt wird,<br />
besondere Aufmerksamkeit. Die Kühe<br />
bekommen neben dem Gras auf den<br />
Weiden, getrocknetes Heu und Luzerne<br />
sowie Mineralfutter, damit die Milch den<br />
Qualitätsansprüchen für Brie de Meaux<br />
AOP entspricht. <br />
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als 100-g-Portion<br />
• Hergestellt in den französischen Causses<br />
• Käse aus hochwertiger Vollmilch der<br />
Lacaune-Schafe<br />
Brie de Meaux AOP Affinage d’Excellence von Dongé wird von Hand geformt. Je länger<br />
der Rohmilchkäse reift desto intensiver, reiner und typischer wird sein Geschmack.<br />
Fromi bietet ihn in zwei Reifestufen an. Der Coulommiers Affinage d’excellence gehört<br />
zu den wenigen seiner Art, die noch handgeschöpft werden. Dieser Rohmilchkäse<br />
reift fünf Wochen und entfaltet in dieser Zeit seinen typischen Geschmack nach Sahne,<br />
Milch und Butter. Der Rohmilchkäse Le Barisien Triple Crème wurde in einem Zeitraum<br />
von drei Jahren entwickelt. Er reift auf Binsenmatten, entwickelt Weißschimmel auf der<br />
Rinde und hat einen sehr cremigen, leicht nussigen Geschmack. Vor zwei Jahren hat<br />
Fromi auch den ersten Bio-Brie auf den Markt gebracht. Rohe Bio-Kuhmilch ist die<br />
Basis für den Brie de Meaux AOP Bio.<br />
• Aromatischer, milder Geschmack<br />
• Im Einklang mit Natur und Terroir<br />
Brie de Meaux AOP Dongé<br />
Der Käse mit weißem Außenschimmel zeigt, je nach Reifestadium, auf der Rinde bisweilen<br />
auch eine rotbräunliche Käseflora. Sein Geschmack ist fruchtig-kräftig und nussig.<br />
Anfangs ist der Teig noch strohfarben mit zunehmender Reife wird er gelb. Brie de<br />
Meaux AOP (mind. 45 % Fett i.Tr.) ist mit etwa drei Kilogramm und einem Durchmesser<br />
von 37 Zentimetern der größte Weichkäse. Brie de Meaux soll auf einem von der<br />
Familie Talleyrand (französische Adelsfamilie) organisierten Käsewettbewerb 1815 zum<br />
„König der Käse“ gekürt worden sein. 1980 erhielt er die geschützte Ursprungsbezeichnung<br />
g.U. (Frankreich: Appellation d’Origin Protégée (AOP)). Seit dieser Zeit trägt der<br />
Weichkäse das rot-gelbe EU-Siegel „AOP“, das ihn vor Nachahmungen schützt.<br />
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53
★ COMTÉ ★<br />
DER KLASSIKER<br />
AUS DEM JURA<br />
serei bekommt – das Herkunftszertifikat<br />
eines Unikats. Von dort kommen die noch<br />
hellen und weichen Käselaibe in die Reifekeller,<br />
wo sie auf Fichtenbrettern viele<br />
Monate – mindestens vier, manchmal<br />
bis zu 36 Monate – lagern. Hier werden<br />
sie von Reifekellermeistern einzeln von<br />
Hand sorgsam gepflegt, abgerieben und<br />
gewendet. Für jeden Käselaib wird einzeln<br />
entschieden, wann er „fertig“ ist und<br />
in den Verkauf gehen kann. Erst wenn<br />
er seine Aromen maximal entwickelt hat<br />
und der Käseteig die optimale Textur hat,<br />
gibt der Kellermeister sein „OK“.<br />
Eigentlich muss man den Klassiker aus<br />
dem Jura-Gebirge gar nicht besonders<br />
vorstellen. Unter Käsekennern ist<br />
der Rohmilch-Bergkäse aus der französischen<br />
Franche-Comté ebenso bekannt<br />
wie beliebt. Doch gerade in Zeiten steigenden<br />
Preisbewusstseins ist es von Bedeutung,<br />
auf die unverfälschten Inhaltsstoffe,<br />
die nachhaltige Produktionskette<br />
und die seit Jahrhunderten unveränderte<br />
Reifungsprozedur dieses hochwertigen<br />
Markenproduktes mit AOP-Siegel aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Das beginnt schon bei den Milchbauern,<br />
die ihre Kühe fast das ganze Jahr über<br />
auf den prallen Weiden des Jura-Massivs<br />
grasen lassen und die Milch tagesfrisch<br />
in den lokalen Käsereien der Comté-<br />
Genossenschaft zur Weiterverarbeitung<br />
abliefern. Dort wird die Milch wie eh und<br />
je in Kupferbottichen sanft erhitzt und zu<br />
Käserädern verarbeitet, von denen jedes<br />
einen Tagesstempel mit Kennung der Kä-<br />
Der mit dem Verkauf befasste Käsefachmann<br />
wird nun idealerweise dem Kunden<br />
die Unterschiede der jeweiligen Reifegrade<br />
und die saisonalen Aromavariationen erklären<br />
und ihm den Comté als naturreinen<br />
und nachhaltig produzierten Qualitäts-<br />
Rohmilchhartkäse schmackhaft machen.<br />
Wer jemals einen lange gereiften Comté<br />
gekos tet hat weiß, dass dieser Genuss<br />
letztlich unbezahlbar ist. Weitere Informationen<br />
über den französischen Rohmilch-<br />
Bergkäse und seine Besonderheiten sind<br />
unter comte.de erhältlich. Ganz neu auf der<br />
Comté-Website ist ein spezieller Pressebereich,<br />
in dem Vertreter des Fachhandels,<br />
der Medien, Social-Media-Influencer und<br />
andere Bildwerker attraktive und aussagekräftige<br />
Fotos aus der Comté-Käsewelt finden:<br />
Die dort in Druckqualität zum kostenlosen<br />
Download hinterlegten Bilder sind in<br />
drei Bereiche gegliedert: Rezepte, Moods<br />
und Stills. Ob für Dekoration, Thekengestaltung,<br />
Anzeigen, Broschüren, Flyer oder<br />
Kataloge, hier ist immer was dabei. tw<br />
Aus Kunden werden Gewinner<br />
Profis aus dem Käsefachverkauf kennen das mehrmals<br />
im Jahr wechselnde Comté-Präsentations-<br />
Display mit dem jeweils aktuellen Rezept und<br />
einem Gewinnspiel, bei dem es stets attraktive<br />
Preise gibt. Der aktuelle Rezeptaufsteller dürfte<br />
auf der Käsetheke besonders auffallen, denn<br />
dem Gewinner winkt ein E-Mountainbike, das<br />
nicht nur die Gesundheit fördert, sondern auch<br />
die Umwelt schont. Bestellungen des Thekendisplays<br />
und der Rezeptkarten unter: comte.de/<br />
einkaufshilfe/haendlershop.html<br />
54 KÄSE-THEKE 5/22
ABO + GESCHENK<br />
■ Die KÄSE-THEKE ist die<br />
Fachzeitschrift exklusiv für das<br />
Verkaufspersonal in den Käse-<br />
Bedienungsabteilungen des Lebensmittel-<br />
und Facheinzelhandels<br />
■ Jede Ausgabe enthält u. a.:<br />
Neuheiten, Aktionen, Berichte<br />
und Reportagen, Waren- und<br />
Verkaufskunde, Präsentationsanregungen,<br />
Erfolgsstories aus<br />
dem Einzelhandel<br />
■ Sie haben 6 x im Jahr die<br />
druckfrische Ausgabe in Ihrem<br />
Briefkasten<br />
■ Abonnenten können über die<br />
HOTLINE direkt die Redaktion<br />
mit Ihren Fragen löchern<br />
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vollen und frischen Geschmacks beim<br />
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■ Ja, ich möchte die Fachzeitschrift KÄSE-THEKE abonnieren<br />
und erhalte gratis die Tischreibe von Boska. Der<br />
Jahresbeitrag beträgt 37,00 Euro inkl. MwSt. und Versand.<br />
■ Ja, ich möchte aktuelle Nachrichten aus der Käsewelt<br />
er halten und abonniere zusätzlich den kostenlosen<br />
Newsletter. Diesen kann ich jederzeit abbestellen.<br />
■ Bitte senden Sie mir ein weiteres kostenloses Probeheft.<br />
■ Mit meiner Unterschrift erkenne ich das Widerrufsrecht an.<br />
Widerrufsrecht: Mir ist bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von<br />
14 Tagen mit einer kurzen und formlosen Mitteilung an die B&L MedienGesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Zehnerstraße 22 b, 53498 Bad Breisig,<br />
widerrufen kann. Für die Fristwahrung genügt das Absendedatum.<br />
Ich arbeite an der Käsetheke von<br />
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★ DELIKATESSENSPEZIALIST WOLFRAM BERGE ★<br />
VERFÜHRERISCHES<br />
FOOD-PAIRING<br />
Wolfram Berge zaubert Festtagsstimmung an die Theke.<br />
Genussvoller Auftritt für Fondue, Raclette oder feine Käseplatten mit<br />
den einzigartigen Gourmet Saucen von Wolfram Berge.<br />
Auf der Hitliste beim Festtagessen<br />
gehören Raclette, Fondue und die<br />
klassische Käseplatte zu den Top Favoriten<br />
in Deutschland. Unabdingbar, neben<br />
den leckeren Zutaten und Beilagen,<br />
sind hierfür die passenden Saucen vom<br />
Delikatessenspezialisten Wolfram Berge,<br />
die das Festtagsmenü krönen und zu<br />
kulinarischen Kombinationen einladen.<br />
Jeder kann mit den Wolfram Berge Saucen<br />
nach seinem Geschmack, kreativ den<br />
eigenen Gourmet-Festtagshit kreieren.<br />
Da vergisst man glatt die Geschenke<br />
auszupacken. Denn gibt es ein größeres<br />
Weihnachtsgeschenk als mit der Familie,<br />
Freunden oder dem liebsten Menschen<br />
einfach gemütlich zu genießen?<br />
Ob beim Fondue oder Raclette die neuen<br />
Gourmet Saucen von Wolfram Berge<br />
dürfen nicht fehlen, sie bescheren<br />
dem Festtagsmenü den genussvollen,<br />
besonderen Auftritt. Die neue Wolfram<br />
Berge Bali Sauce mit exotischfruchtiger<br />
Mango und feinster, roter<br />
Paprika, abgestimmt mit Curry und Chili<br />
verleiht Gemüse, Fisch und Geflügel eine<br />
besondere Note. Auch als Dip eignet sich<br />
die Wolfram Berge Bali Sauce bestens.<br />
Die aus feinsten Zutaten in der Oberbergischen<br />
Küche liebevoll hergestellte<br />
fruchtig-aromatische Wolfram Berge<br />
Punsch Sauce ist die ideale Beilage zu<br />
Fleisch- und Käsespezialitäten. Sie kann<br />
kalt oder warm gereicht werden und verzaubert<br />
Soufflé, Mousse, Parfait, Pudding<br />
oder Eis in ein Winterdessert zum Verlieben!<br />
Die Wolfram Berge Punsch Sauce<br />
ist das außergewöhnliche Must-have zu<br />
den Festtagen!<br />
Die Original Tessiner Senfsauce Grüne<br />
Feige süß-scharf ist eine exklusive<br />
Spezialität und der Klassiker für die gut<br />
zusammengestellte Käseplatte. Sie veredelt<br />
jeden Käse, ob mild oder würzig,<br />
jung oder gereift! Wenn die Original Tessiner<br />
Senfsauce Grüne Feige fehlt, isst<br />
man einfach nur Käse!<br />
Wer einmal im Rausch des Food Pairings<br />
mit den verführerischen Wolfram Berge<br />
Saucen ist, wird auch Silvester nicht widerstehen<br />
können. Denn ob Fondue, Raclette<br />
oder feine Käseplatte – Genuss<br />
mit der Familie oder Freunden im alten<br />
wie neuen Jahr – ist immer ein besonderes<br />
Highlight!<br />
Möchten Sie gerne genussvolle Momente<br />
für die Festtage an Ihre Theke zaubern?<br />
Sie sind auf der Suche nach ansprechenden<br />
Ideen? Gerne hilft Ihnen unser<br />
hauseigener Außendienst oder Sie wenden<br />
sich direkt an die Geschäftsleitung<br />
Marketing & Vertrieb, Marc Frielingsdorf,<br />
m.frielingsdorf@delikatessen-berge.de<br />
56 KÄSE-THEKE 5/22
★ ZUSATZVERKAUF ★<br />
Flufa/Fromi<br />
Schweizer Traditionsgebäck<br />
Das Schweizer Familienunternehmen Flufa stellt am<br />
Fuße der Jurakette nach handwerklichen Verfahren<br />
traditionelles Blätterteiggebäck her. Vor mehr als 150<br />
Jahren betrieb die Familie eine Mühle am Fluss Birs<br />
und übernahm in den 1980er Jahren eine Bäckerei, die<br />
Blätterteig-Biskuits herstellte. Im Laufe der Jahre sicherten<br />
sich die Flufa-Blätterteigstangen einen festen Platz<br />
unter den beliebtesten Spezialitäten der salzigen Backwaren.<br />
Mindestens 24 Prozent Butter und Rohstoffe lokaler<br />
Produzenten bilden die hochwertige Grundlage<br />
des Gebäcks, das sich ideal mit Käse kombinieren lässt.<br />
Angeboten werden unter anderem Blätterteigstangen<br />
mit Käse, mit Salz, mit Sesam oder mit Kreuzkümmel –<br />
jeweils 18 x 125-g-Beutel. Neu sind die Blätterteigwürfel<br />
mit Käse oder mit Mohn, jeweils 18 x 125-g-Beutel.<br />
In Deutschland wird das Flufa-Gebäck über Fromi in<br />
Kehl vertrieben. flufa.ch/fromi.com<br />
Alois Dallmayr<br />
Zarte Bande<br />
Gleich und gleich gesellt sich gern.<br />
Alois Dallmayr bietet ein schmackhaftes<br />
Sortiments-Quartett, das perfekt<br />
mit Weichkäse harmoniert. Es enthält<br />
eine Marillen-Senfsauce mit Mandeln<br />
im 130-Milliliter-Glas, eine Packung mit<br />
schmackhaften Käsestangen zum Knabbern<br />
und 260 Gramm Tomatenkonfitüre.<br />
Komplettiert wird das Angebot um ein<br />
Früchtebrot (200 g), das Datteln und<br />
Walnüsse enthält. Das Quartett ist online<br />
zum UVP von 19,90 Euro über Alois<br />
Dallmayr erhältlich. dallmayr-versand.de<br />
Dip-Fee<br />
Feines aus<br />
dem Norden<br />
Das familiengeführte Unternehmen<br />
Dip-Fee stammt aus dem hohen Norden<br />
Deutschlands und hat sich auf<br />
köstliche Dips in verschiedensten<br />
Varianten sowie Gewürze, Öle, Salze,<br />
Spirituosen, Süßwaren, Liköre, Nudeln<br />
und Senf spezialisiert. Unter anderem<br />
gibt es in dem Ladengeschäft in Schuby einen Feigensenf und einen Erdbeersenf,<br />
die zu Fleischgerichten, Gemüse aber auch in abgestimmten Mengen mit Käse<br />
harmonieren können. Sie werden in einem 160-Milliliter-Glas zu einem Preis von 6,00<br />
Euro angeboten und können über den Online-Shop dipfee.de bestellt werden.<br />
PINNWAND<br />
Fachgroßhandel seit 1959<br />
Tel: 02633/475907-0 · www.papier-rausch.de<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
57
★ ZUSATZVERKAUF ★<br />
Dunekacke & Wilms<br />
Pairings für Käse<br />
„just for cheese“ sind spanische Saucen des katalonischen<br />
Unternehmens Can Bech. Sie wurden extra für verschiedene<br />
Käsesorten kreiert. Die Anfänge des Herstellers wurden 1981<br />
gemacht, als die Familie Bech in ihrem Restaurant ein regionaltypisches<br />
Dessert aus frischem Ziegenkäse und kandierten<br />
Feigen anbot. Der Erfolg der Feigen war so groß, dass<br />
sie damit in Produktion gingen. Die Saucen werden aus<br />
saisonal reifen Früchten nach einem traditionellen Rezept<br />
hergestellt. Sie sind aktuell über das Importhaus<br />
Dunekacke und Wilms erhältlich in den Geschmacksrichtungen<br />
Himbeere mit Rosenblütenblättern und Szechuanpfeffer,<br />
Pfirsich & Aprikose mit Goji-Beeren, karamelisierter<br />
Apfel mit Pistazie und Zimt, Schwarze Feige mit<br />
Macademia-Nüssen, Trauben mit Mandeln aus Mallorca. dunekacke.de<br />
Wolfram Berge<br />
Traumhafte<br />
Genussreise<br />
Seit August präsentiert Delikatessenhersteller<br />
Wolfram Berge die exotisch pikant<br />
gewürzte Bali Sauce. Die Sauce enthält Gewürze<br />
und exotische Früchte. Hergestellt<br />
in der hauseigenen Küche des Traditionshauses<br />
in Nümbrecht, trifft bei dem neuen<br />
Begleiter die exotisch-fruchtige Mango auf<br />
rote Paprika, abgestimmt mit Curry, Chili<br />
und weiteren Zutaten. Die Bali Sauce eignet<br />
sich als Dip, zum Grillen, Fondue oder<br />
Raclette und ist optisch ein Highlight. Für<br />
das 60-Milliliter-Glas beträgt der UVP 2,99.<br />
Das 200-Milliliter-Glas ist für 5,99 Euro erhältlich.<br />
delikatessen-berge.de<br />
Viani<br />
Aprikosensauce<br />
mit Senfgeschmack<br />
Mostarda di albicocche von Viani ist eine pikant-süße<br />
Aprikosensauce mit Senfgeschmack, die auch zu Käse<br />
mundet. Der Feinkost-Hersteller empfiehlt den dichten,<br />
intensiven Geschmack der Aprikose mit der pikanten<br />
Senfnote zu aromatischen Käsen mit Blauschimmel wie Blu di Bufala oder<br />
Gorgonzola piccante. Ebenso harmoniert ein der Schweizer Hartkäse Le Gruyère<br />
mit der Mostarda. Die Aprikosensauce im 130-Gramm-Glas wird zu einem Preis von<br />
6,90 Euro angeboten. viani.de<br />
L.W.C. Michelsen<br />
Öle in Bioqualität<br />
Die norddeutsche Manufaktur<br />
L.W.C. Michelsen präsentiert<br />
sechs neue Öle, deren Zutaten<br />
aus kontrolliert biologischem Anbau<br />
stammen. Die ausgesuchten<br />
Öl-Rezepturen in der Apothekerflasche<br />
sorgen für einen vollmundigen<br />
Geschmack. Sie passen zu<br />
kalten Speisen und können auch gut in der warmen Küche eingesetzt werden. Neben<br />
dem Bio-Ingwer-Lemongrass-Rapswürzöl, Bio-Meerrettich-Sesamöl, dem Sommer-<br />
Salat-Öl, der pikanten Rarität natives Senföl und dem kalt gepressten Spezialitäten-Öl<br />
aus Bio-Walnüssen sorgt das Bio-Basilikum-Rapswürzöl für mediterrane Genussmomente.<br />
Die Öle können im Onlineshop michelsen.de bestellt werden.<br />
58 KÄSE-THEKE 5/22
★ MELDUNGEN ★<br />
Fromi<br />
Highlights zu<br />
den Festtagen<br />
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen<br />
Weihnachtskatalog von Fromi, der ab sofort<br />
die Planungen hinsichtlich des Käse-<br />
Festtagsangebotes unterstützen wird. Der<br />
Katalog präsentiert im ersten Drittel ein<br />
umfangreiches Sortiment verschiedener<br />
Trüffelkäsespezialitäten. Bestseller wie<br />
Cremoso al Tartufo, der Weichkäse Delice<br />
mit Trüffel oder ein Brie, der mit Trüffeln<br />
affiniert wurden sowie Ortolan Truffe und<br />
einige weitere Trüffel-Neuheiten bereichern<br />
das Weihnachtsgeschäft an der Theke. Darüber<br />
hinaus zeigt der Käsefachvermarkter<br />
aus Kehl in dem 84 Seiten umfassenden<br />
Nachschlagewerk auch eine reiche Auswahl<br />
an Ziegenkäse und Festtagskäse aus Frankreich,<br />
Italien, Spanien, England, Griechenland<br />
sowie aus den Niederlanden und der<br />
Schweiz. Zu den Highlights gehören unter<br />
anderem lang gereifte Käse, wie die 27 bis<br />
30 Monate gereiften Comtés und Käse-Raritäten<br />
mit Alkohol, Champagner, Calvados<br />
oder Likör verfeinert. Schließlich ist es der<br />
Edelpilzklassiker Roquefort, neun Monate<br />
gereift, der als Saisonhighlight in limitierter<br />
Auflage in einer eleganten Metallbox angeboten<br />
wird. Der Katalog ist kostenlos über<br />
den Fromi-Außendienst oder per E-Mail<br />
(info@fromi.com) erhältlich.<br />
Allfo<br />
Siegelrandbeutel<br />
in Schieferoptik<br />
Allfo aus Waltenhofen stellt einen<br />
neuen Siegelrandbeutel in<br />
Schieferoptik vor. Neben Wurst,<br />
Fleisch oder Fisch ist der Beutel<br />
auch zur Präsentation von Käse<br />
geeignet. Der Beutel punktet<br />
mit einer Kombination aus einer hochtransparenten Oberseite und einer Unterseite<br />
im Schieferdesign. Hochwertige PA/PE-Barriere-Folien halten das Aroma lange frisch,<br />
versichert der Hersteller. Den neuen Vakuumbeutel gibt es in der Stärke 90 u in den<br />
Formaten 200 x 300 Millimeter sowie 150 x 300 Millimeter. Er ist auf allen Vakuumkammermaschinen<br />
verwendbar.<br />
Imoon<br />
Modernisiertes Raumkonzept<br />
Imoon, nach eigenen Angaben eines der führenden Unternehmen im Bereich Design<br />
und Produktion von Lichtlösungen für den Lebensmittel-Einzelhandel, hat im Marktkauf<br />
Burg (Sachsen-Anhalt) ein Modernisierungsprojekt realisiert. Im Zuge der Erneuerung<br />
der 5.600 Quadratmeter großen Verkaufsfläche wurden nicht nur die Dekoration und<br />
das Farbschema verändert, sondern das gesamte Raumkonzept inklusive Innenausstattung<br />
und Beleuchtung überarbeitet und modernisiert. Ziel war es, das Einkaufserlebnis<br />
zu verbessern. Vor diesem Hintergrund hat Imoon für den Händler Lichtlösungen<br />
entwickelt, die deutlich energieeffizienter sind und dabei alle technischen Vorgaben<br />
sowie die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen. Im Einzelnen wurden im Rahmen<br />
des Lampenwechsels die alten Leuchten entfernt und durch die derzeit effizienteste<br />
LED-Technologie ersetzt. Ein Teil der bereits vorhandenen Stromschienen konnte weiterverwendet<br />
werden. So ist es mit einem geringen Kostenaufwand gelungen, den<br />
Stromverbrauch zu senken. Weitere Informationen sind unter imoon.it/de erhältlich.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
59
★ SCHULUNGEN ★<br />
Zur Person:<br />
Die 38-Jährige Elena Bär lebt im Südschwarzwald, nur wenige Kilometer von der<br />
Schweizer Grenze entfernt. Sie ist staatlich geprüfte Technikerin Landbau, betreibt<br />
einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 20 Ziegen, arbeitet als Sennerin und ist Käsefachkraft<br />
bei den Schmidts Märkten in Bad Säckingen. Außerdem gibt sie in der<br />
Schweiz Sennenkurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Ihr Lieblingskäse ist der<br />
Schweizer Gwitterchäs, der – so Elena Bär – „trotz der schönen Reifekristalle eine<br />
angenehme Cremigkeit besitzt.“<br />
60 KÄSE-THEKE 5/22
★ SCHULUNGEN ★<br />
MIT LEIDENSCHAFT<br />
ZUM ERFOLG<br />
In Bestform – Elena Bär beweist herausragende Leistungen als Käsesommelière<br />
ie ist eine großartige Persönlichkeit<br />
„Smit der besten Note aller Zeiten.“<br />
Diese Aussage des European Cheese Center<br />
in Hannover zeigt, welch bleibenden<br />
Eindruck die Schwarzwälderin Elena Bär<br />
dort hinterlassen hat. Sie hat im vergangenen<br />
Februar im Käsezentrum ihre Prüfung<br />
zur Diplom-Käsesommelière mit herausragenden<br />
Leistungen abgeschlossen. Ihr Erfolg<br />
hat viel mit Leidenschaft zu tun, aber<br />
auch mit Fleiß, Neugier und Vielseitigkeit,<br />
erzählt sie der KÄSE-THEKE im Interview.<br />
KÄSE-THEKE: Frau Bär, dort, wo Sie<br />
sich in den Sommermonaten aufhalten,<br />
ist der Himmel zum Greifen nah, Berge<br />
und Kühe Ihre ständigen Begleiter. Wo<br />
stecken Sie gerade?<br />
Elena Bär: Seit neun Jahren arbeite ich von<br />
Juni bis September auf der Alp Garschina<br />
im Schweizer Prättigau. Dort stelle ich in<br />
etwa 2.000 Metern Höhe Bündner Alpkäse,<br />
verschiedene Weichkäse, Ziger, Raclette<br />
und Butter her. Wir haben hier eine moderne<br />
Ausstattung, aber die einzelnen Produktionsschritte<br />
sind noch sehr ursprünglich. Ich<br />
bediene also nicht irgendwelche Knöpfe,<br />
sondern arbeite von Hand. Das Leben hier<br />
oben ist schon ganz besonders, man ist unmittelbar<br />
mit Natur und Tieren verbunden.<br />
Gleichzeitig aber arbeiten wir hier hart, drei<br />
Monate lang sieben Tage die Woche. Das<br />
muss man wollen und man braucht Leidenschaft.<br />
Die habe ich, denn Käse ist meine<br />
Berufung. Auch, wenn ich in den Wintermonaten<br />
bei den Schmidts-Märkten als Fachkraft<br />
im Bedienungsbereich arbeite.<br />
War Ihnen diese Leidenschaft von Anfang<br />
an in die Wiege gelegt?<br />
Nein, eigentlich nicht. Ich bin zwar in<br />
der Landwirtschaft groß geworden, Käse<br />
stand aber selten auf unserem Speiseplan.<br />
Ich kannte überwiegend nur Industriekäse,<br />
und selbst den habe ich wenig<br />
gegessen. Das hat sich komplett geändert,<br />
als ich 2013 auf einem Schweizer<br />
Bauernhof gearbeitet habe. Dort durfte<br />
ich die wunderbare Vielfalt des Käses<br />
kennenlernen. Von da an hat mich das<br />
Thema gepackt. Seitdem hat mein Leben<br />
irgendwie immer etwas mit Käse zu tun.<br />
Im vergangenen Februar haben Sie im<br />
European Cheese Center erfolgreich<br />
den zweiwöchigen Lehrgang zur Diplom-Käsesommelière<br />
abgeschlossen.<br />
Mit all dem Erfahrungsschatz, den Sie<br />
in den vergangenen Jahren gesammelt<br />
haben: Konnte man Ihnen überhaupt<br />
noch etwas beibringen?<br />
Oh ja. Die Ausbildung ist sehr vielfältig und<br />
praxisnah. Zu den Inhalten gehören die Herstellung<br />
vieler Käsesorten, Länderkunde,<br />
Weinempfehlungen, Präsentationsmöglichkeiten,<br />
Lagerung oder gesetzliche Bestimmungen.<br />
Sehr spannend fand ich die<br />
Käsesensorik. Hier geht es sowohl um die<br />
Betrachtung des Käses in seiner Beschaffenheit,<br />
als auch um das Schmecken und<br />
Riechen. Zu Beginn des Lehrgangs habe ich<br />
ehrlich gesagt nicht so viele Aromen ausmachen<br />
können, am Ende aber hat sich das<br />
deutlich geändert. Röstaromen, der Duft von<br />
Ananas im Sbrinz-Käse, erdige und fruchtige<br />
Richtungen – all das kannte ich zuvor so<br />
noch nicht. Das komplette Wissen, das ich<br />
während des Lehrgangs erhalten habe, kann<br />
ich heute in so vielen Bereichen anwenden.<br />
Können Sie das näher erläutern? Wie<br />
können Sie Ihr Fachwissen anbringen?<br />
Mein Arbeitgeber hat auch ein bisschen<br />
damit geworben, dass ich nun Diplom-<br />
Käsesommelière bin. Ich habe das Gefühl,<br />
dass dadurch viele Kunden jetzt gezielt<br />
nach Beratung fragen: Welcher Wein<br />
passt zu welchem Käse, bei welcher Lebensmittelintoleranz<br />
ist welcher Käse geeignet,<br />
wie bleibt mein Käse am längsten<br />
haltbar? Die Leute haben konkrete Anliegen<br />
und ich biete Ihnen kompetente<br />
Antworten. Für meine Arbeit auf der Alp<br />
habe ich ebenfalls neue Impulse bekommen.<br />
Das Wissen um die Käseherstellung<br />
verschiedener Sorten und die erlernte<br />
Sensorik helfen mir, neue Produkte zu<br />
kreieren und bestehende zu verbessern.<br />
Was ist das schönste Feedback, das Sie<br />
bisher für Ihre Arbeit mit Käse bekommen<br />
haben?<br />
Ich fand es schön zu sehen, wie stolz meine<br />
Kollegen und mein Arbeitsumfeld auf<br />
mein Diplom und die besondere Leistung<br />
waren. Die haben gar nicht so viel gesagt,<br />
sondern sich mit mir gefreut und auch ein<br />
paar Tränen in den Augen gehabt. Als Käserin<br />
auf der Alp bedeutet es mir sehr viel,<br />
dass die Landwirte und die Kunden mit<br />
den Produkten sehr zufrieden sind.<br />
Noch bis Ende September bleiben Sie<br />
auf der Alp, danach arbeiten Sie wieder<br />
hinter der Käsetheke. Haben Sie<br />
für die Zukunft noch besondere Ziele?<br />
Unabhängig von kleineren Projekten wie<br />
dem Ausbau des Angebots auf der Alp<br />
begleitet mich immer ein Ziel: Unsere Produkte<br />
weiter zu verbessern und zu den Besten<br />
der Besten gehören. Und bei der Arbeit<br />
hinter der Käsetheke ist mein Wunsch,<br />
mein erlerntes Wissen weiterzugeben – sowohl<br />
an Kunden als auch an Kollegen.<br />
Vielen Dank Elena Bär. <br />
um<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
61
★ MELDUNGEN ★<br />
Ampri<br />
Handschuhe mit<br />
Allergievorsorge<br />
Mit der neuen Produktlinie Epiderm Protect<br />
hat Ampri einen Schutzhandschuh aus Nitril<br />
im Programm, der auf Allergie-Prävention<br />
ausgerichtet ist. Die neuen Nitril-Handschuhe<br />
sind vor allem für Menschen von<br />
Vorteil, die bei ihrer Arbeit Schutzhandschuhe<br />
tragen müssen und allergische<br />
Vorbelastungen gegen Bestandteile herkömmlicher<br />
Einmal-Handschuhe entwickelt<br />
haben. Aber sie bieten auch Anwendern,<br />
die noch keine Unverträglichkeiten ausgebildet<br />
haben, einen wirkungsvollen Handschutz.<br />
Sie verringern darüber hinaus das<br />
Risiko, eine Sensibilisierung der Hände gegen<br />
Schwefel oder chemische Beschleuniger<br />
wie Thiuram, Thiazole und Carbamate<br />
zu entfalten, die bei der Herstellung von Nitril-<br />
und Latex-Einmalhandschuhen Verwendung<br />
finden. Der Grund ist die patentierte<br />
Handschuh-Technologie Low Derma, mit<br />
der Handschuhe ohne Zusatz der genannten<br />
Stoffe produziert werden können. Unverträglichkeiten<br />
gegenüber Latex beziehungsweise<br />
Naturkautschuk verhindert das<br />
Grundmaterial Nitril, denn es ist ein synthetischer<br />
Kautschuk und frei von allergieauslösenden<br />
Proteinen. Vor allem bei Tätigkeiten,<br />
bei denen Schutzhandschuhe über<br />
einen längeren Zeitraum getragen werden<br />
müssen, bieten sich die neuen Handschuhe<br />
der Linie Epiderm Protect an. Im Angebot<br />
sind momentan fünf verschiedene Produkte<br />
der neuen Linie, die sich in Grammatur,<br />
Schichtdicke, Länge und Farbgebung unterscheiden.<br />
Allen gemeinsam ist ein hoher<br />
und wirksamer Schutz gegen Chemikalien,<br />
Reinigungsmittel, Mikroorganismen wie Viren,<br />
Bakterien und Pilze. Die Fingerspitzen<br />
sind texturiert, so dass – je nach Modell –<br />
sehr feines Arbeiten möglich ist.<br />
Anderlbauer<br />
Münchner Hoffest mit Käse vom Anderlbauer<br />
Der Anderlbauer aus Frasdorf beteiligte sich am diesjährigen Hoffest des Bayerischen<br />
Landwirtschaftsministeriums in München mit seinen Chiemgauer Käsespezialitäten<br />
und den Produkten aus dem Hofladen. Am Präsentationsstand im Schmuckhof des<br />
Ministeriums informierte sich auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber<br />
in Begleitung der kroatischen Landwirtschaftsministerin Marija Vuckovic bei Johann<br />
Huber vom Anderlbauer über die Käsevielfalt aus dem Chiemgau.<br />
Heiderbeck-Akademie<br />
Im Käseolymp<br />
Infos gab es direkt vom<br />
Anderlbauer: Bayerns<br />
Landwirtschaftsministerin<br />
Michaela Kaniber (li.) und<br />
die kroatische Landwirtschaftsministerin<br />
Marija<br />
Vuckovic (re.) mit Johann<br />
Huber (Anderlbauer). Foto:<br />
Hauke Seyfarth/StMELF<br />
Die Heiderbeck-Akademie in Olching hat zehn neue Diplom Käsesommeliers in den<br />
Käseolymp aufgenommen. Nach einer intensiven Zeit und der bestandenen Abschlussprüfung<br />
nahmen die Sommeliers ihr Diplom von den Wifi-Vertretern Adelheid<br />
Kühmayer und Hans-Peter Chisté persönlich entgegen. Der Lehrgang, der auch dieses<br />
Mal wieder im Blended Learning Format stattfand, startete am 16. Mai in der Heiderbeck<br />
Akademie und endete am 28. Juni dieses Jahres. Der nächste Kurs zum Diplom<br />
Käsesommelier beginnt am 19. September. Infos und Anmeldung unter heiderbeck.<br />
com/veranstaltungen/.<br />
62 KÄSE-THEKE 5/22
★ BÜCHER ★<br />
Heimat des berühmten Chästeilets<br />
In ihrem Buch „Das Justistal und seine Alpen“ beschreibt das Geschwisterpaar Samuel Krähenbühl<br />
und Therese Krähenbühl-Müller das Justistal im Berner Oberland. Das Tal wurde insbesondere<br />
durch das traditionelle „Chästeilet“ bekannt. Der Publikumsmagnet bleibt für die<br />
Einheimischen eine jahrhundertealte, gelebte Tradition, bei der es um die Aufteilung der Käselaibe<br />
unter den Alpgenossenschafter geht. Der Alpsommer im Justistal beginnt im Februar<br />
mit der Berggemeinde, bei der Beschlüsse der Alpgenossenschaften für die neue Alpsaison<br />
gefällt werden und endet im November mit der Bergrechnung, wenn die Albgenossenschaften<br />
mit den Bewirtschaftern abrechnen und gemeinsam Wallissuppe essen.<br />
Samuel Krähenbühl, Therese Krähenbühl-Müller: Das Justistal und seine Alpen, 352 Seiten,<br />
Weber Verlag (CH), Hardcover, 208 Abbildungen, ISBN 978-3-03818-319-8, 49,00 Euro<br />
Kulinarische Überraschungen aus<br />
Istrien<br />
Der Bestseller „Genießen in Istrien“ von Silvia<br />
Trippolt-Maderbacher mit vielen Genuss-<br />
Adressen zwischen Adria und Hinterland wurde<br />
neu recherchiert. Er ist seit Mai wieder erhältlich<br />
und enthält Lieblingslokale und Geheimtipps<br />
der Autorin. Istrien ist eine Gourmet-Destination<br />
in Europa und bietet leckere Produkte,<br />
die in der dynamisch-jungen Kulinarikszene<br />
und in der großen Vielfalt der Restaurants, kleinen<br />
Bars und Konobas wiederzufinden sind.<br />
Silvia Trippolt-Maderbacher: Genießen in<br />
Istrien – Von Tisch zu Tisch zwischen Küste und<br />
Hinterland. Mit über 300 kulinarischen Highlights,<br />
192 Seiten, Styria Verlag, ISBN 978-3-222-13678-8, 27,00 Euro<br />
Einfach selbstgemacht<br />
Die Autorin Sarah Schocke machte sich als Fachjournalistin<br />
und Buchautorin mit dem Schwerpunkt<br />
Ernährung und Genussküche selbstständig.<br />
Aus ihrer Feder erschien im Juli dieses Jahres<br />
das Paperback: Selbstgemacht schmeckt besser<br />
– Gesund, lecker, nachhaltig, Fertigprodukte einfach<br />
selber machen. Viele Produkte, die man im<br />
Supermarkt kaufen kann, enthalten kaum noch<br />
Vitamine und Mikronährstoffe, dafür aber Zucker<br />
und Zusatzstoffe. In ihrem neuen Buch erklärt die<br />
Ernährungsexpertin was wirklich in Früchtejoghurt<br />
und Ketchup, Puddingpulver, Dosenravioli<br />
und Tiefkühlpizza steckt und wie man diese und<br />
viele weitere Fertigprodukte einfach zuhause selber herstellen kann.<br />
Hanni Rützlers Food Report 2023<br />
Die zehnte Ausgabe des Food Report<br />
2023 ist erschienen. Die Report-Reihe bietet<br />
einen Einblick in die neuesten Entwicklungen<br />
der Lebensmittelbranche in Zeiten<br />
von Krisen. Der Fokus der aktuellen Ausgabe<br />
liegt dieses Mal auf dem Thema Nachhaltigkeit.<br />
Berücksichtigt sind Food-Trends<br />
wie Veganizing Recipes, das klassische und<br />
traditionelle Gerichte vegan interpretiert.<br />
Jenseits von Bio spielen nachhaltige Lebensmittel<br />
eine wichtige Rolle. Auch die<br />
Regeneration des Bodens und Biodiversität<br />
werden in den Mittelpunkt gestellt. Dies<br />
sind nur einige von vielen Themen, die<br />
Hanni Rützler in ihrem aktuellen Werk berücksichtigt.<br />
Denn die Zukunftsaussichten<br />
sind nach der Gesundheitskrise und auch<br />
durch den Krieg in der Ukraine alles andere<br />
als rosig. Zum Jubiläum erscheint zusätzlich<br />
zum Food Report 2023 ein umfangreiches<br />
Food-Trend-Glossar, das die Food-Trends<br />
aus zehn Ausgaben zusammenfasst und<br />
grafisch aufbereitet.<br />
Hanni Rützler, Wolfgang Reiter: Food<br />
Report 2023 – Jubiläumsausgabe, 140<br />
+ 72 Seiten, ISBN 978-3-945647-91-2,<br />
www.zukunftsinstitut.de, 225,00 Euro<br />
Sarah Schocke: Selbstgemacht schmeckt besser – Gesund, lecker, nachhaltig, Fertigprodukte<br />
einfach selber machen, 176 Seiten, 80 Farbfotos, ISBN: 978-3-517-09931-6,<br />
18,00 Euro<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
63
★ TREUR KAAS ★<br />
64 KÄSE-THEKE 5/22
★ TREUR KAAS ★<br />
VIELFALT<br />
AUS DEM<br />
GRÜNEN<br />
HERZEN<br />
Das niederländische Familienunternehmen<br />
Treur Kaas hat<br />
sich auf die Reifung und den<br />
Handel von Gouda, Bio-Käse,<br />
Käse aus Jersey-Milch, aus<br />
Bauernherstellung sowie Käse<br />
mit verschiedenen Zutaten<br />
und Reifestufen spezialisiert.<br />
In Deutschland sind vor allem<br />
Bio-Käse und Spezialitäten in<br />
den Theken zu finden.<br />
Ein Foto des Motorrads mit dem Evert<br />
Treur vor mehr als 65 Jahren bis zu<br />
zwölf Käselaibe täglich nach Amsterdam<br />
in die Käseläden fuhr, hängt im Firmengebäude<br />
von Treur Kaas in Woerden. Er<br />
gründete 1955 das Familienunternehmen,<br />
das heute in zweiter Generation von den<br />
Brüdern Daan und René Treur geführt wird.<br />
Mit Eduard Treur steht bereits die dritte<br />
Generation in den Startlöchern. Treur Kaas<br />
beliefert Großhändler, Einzelhändler, Fachgeschäfte<br />
und Marktstände weit über die<br />
Grenzen der Niederlande und Europas hinaus<br />
mit Käse.<br />
In der 67jährigen Firmengeschichte wuchs<br />
das Unternehmen stetig und musste<br />
mehrmals in größere Gebäude umziehen.<br />
1981 ließ Evert Treur drei Käselager an der<br />
Oude Rijn in Woerden bauen. Damit schuf<br />
er Platz für 500.000 Kilogramm Käse. Mit<br />
dem zusätzlichen Bedarf an Büroflächen<br />
wurde 2005 unter diesem Komplex auch<br />
der Bau eines weiteren tief in der Erde<br />
liegenden Käsekellers möglich. Aktuell<br />
können dort 200.000 Käselaibe reifen. „In<br />
den insgesamt fünf Lagerräumen liegen<br />
bis zu 1.300.000 Kilogramm Käse“, erklärt<br />
Daan Treur. Er ist kaufmännischer Leiter<br />
des Unternehmens und ist auch für die<br />
Entwicklung neuer Käsesorten sowie die<br />
regelmäßige Prüfung der Käse zuständig.<br />
„In unserer Familie fließt das gelbe Blut“,<br />
sagt Daan Treur lächelnd. Den Käsefachmann<br />
findet man daher nicht nur am<br />
Schreibtisch, sondern auch regelmäßig in<br />
den Reifelägern, um sich von der Qualität<br />
der gelagerten Käse zu überzeugen. >><br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
65
★ TREUR KAAS ★<br />
Treur Kaas hat sich auf ein breites Sortiment<br />
verschiedener Käse aus konventioneller sowie<br />
aus Bio-Milch spezialisiert. Dazu arbeitet<br />
der Händler auch mit vielen handwerklichen<br />
Käsereien und Landwirten zusammen. Neben<br />
diversen Käse aus Kuh-, Ziegen- und<br />
Schafsmilch wurde Ende letzten Jahres die<br />
neue Marke Daniel’s Selection vorgestellt.<br />
Mit einem grünen Herzen gekennzeichnet,<br />
enthält auch diese Markenrange Käse aus<br />
biologischer Herstellung. Die Marke wurde<br />
insbesondere für den Export entwickelt.<br />
Daniel’s Selection enthält verschiedene<br />
Kuh- sowie Ziegenmilchkäse. Hinzu kommen<br />
Käse aus Schafsmilch und solche, die<br />
aus der Milch der Jersey-Kühe hergestellt<br />
werden. Sie tragen zur Unterscheidung ein<br />
gelbes Etikett.<br />
„Eine konstante Temperatur und die deutlich<br />
geringere zusätzliche Kühlung sind natürlich<br />
ein Vorteil des tiefer liegenden Reifekellers<br />
gegenüber den höher gelegenen<br />
Lagermöglichkeiten“, erklärt Willem-Jan<br />
Oudehinken, International Account Manager<br />
Treur Kaas. Die Käselaibe liegen in den<br />
Reiferäumen bei einer Temperatur von 13<br />
Grad Celsius und 84 Prozent Luftfeuchtigkeit.<br />
Dass das moderne Unternehmen auch<br />
in Punkto Umweltbewusstsein seinen Weg<br />
geht, zeigt eine nachhaltige Wirtschaftsweise.<br />
Die Läger werden mit Restwärme und<br />
Luftaufbereitungsmaschinen beheizt. Sensoren<br />
regeln im kompletten Unternehmen<br />
die Lichtsteuerung. Um die Lebensdauer<br />
von Maschinen und Anlagen zu verlängern.<br />
Und um weniger Reinigungsmittel zu verwenden,<br />
werden Wasserenthärter eingebaut.<br />
Der Treur-Fuhrpark entspricht den EU-<br />
Rechtsvorschriften: Alle LKW fahren nach<br />
der Euro-6-Norm, um schädliche Emissionen<br />
zu reduzieren. 596 Sonnenkollektoren<br />
auf dem Dach des Firmengebäudes erzeugen<br />
jährlich fast 82.000 KWh Energie. Erneuerbare<br />
Energien werden zusätzlich von<br />
einem Wasserkraftwerk bezogen.<br />
In der langen Firmengeschichte wuchs Treur Kaas stetig. Heute steht das moderne Käselager<br />
an der Oude Rijn in Woerden. • Der Großlochkäse Bon Repas wird in der Bauernhofkäserei<br />
von Marco von Erk gekäst. • Im Lager herrscht eine konstante Temperatur<br />
von 13 Grad Celsius und 84 Prozent Luftfeuchtigkeit. •In zweiter Generation verkörpern<br />
Treur Kaas die Reifung und den Handel mit Käse aus den Niederlanden. Die dritte Generation<br />
steht bereits in den Startlöchern. • Willem-Jan Oudehinken, International Account<br />
Manager bei Treur Kaas, möchte mit den Spezial-Marken im deutschen Handel punkten.<br />
„Da der Markt für Gouda insbesondere<br />
in Deutschland von den großen Marken<br />
dominiert wird, sind es unsere Spezial-<br />
Marken, die uns die Türen öffnen“, erklärte<br />
Willem-Jan Oudehinken. Das Unternehmen<br />
bietet beispielsweise mit der umfangreichen<br />
Weydeland-Käserange, den Bauernkäsen,<br />
zu denen auch ein Gigant-Käse<br />
66 KÄSE-THEKE 5/22
(60 kg) sowie der Großlochkäse Bon Repas gehören, eine große<br />
individuelle Vielfalt verschiedenster Käsesorten aus pasteurisierter,<br />
thermisierter oder aus roher Milch. Schnittkäse mit diversen Kräutern<br />
unter dem Namen Villa ergänzen das Produktsortiment des<br />
Spezialisten. Die Käse-Range mit der Bezeichnung Chevretta oder<br />
das Bio-Sortiment des niederländischen Anbieters Mekkerstee setzen<br />
eine hohe Kompetenz für Ziegenmilchkäse voraus. Hinzu kommen<br />
verschiedene Boerenkaas, wie die traditionellen Bauernkäse<br />
aus Rohmilch mit EU-Schutz. <br />
us<br />
Pflichtlektüre<br />
„Kammerlehner”<br />
Bauernhofkäserei auf dem Polder<br />
Marco van Erk ist Landwirt und Käser. Mit seiner Familie lebt<br />
er in Berkenwoude. 2010 übernahm er den Hof von der Familie<br />
Oskam. Berkenwoude liegt in Südholland, im Krimpenerwaard,<br />
in einer charakteristisch, niederländischen Landschaft,<br />
die von breiten Poldern und schnurgeraden Wassergräben<br />
durchzogen ist. Viele alte Mühlen säumen die Polder, sowie<br />
auch am Hof von Familie van Erk. Der Hof und die Käserei<br />
befinden sich auf dem Polder mit dem Namen Bon Repas.<br />
Foto: Ivaylo_stock.adobe.com<br />
„Einer Erzählung nach soll Napoleon die Gegend von Berkenwoude<br />
und insbesondere diesen Polder, auf dem sich die Käserei<br />
befindet, besucht und sich dort auch sehr wohl gefühlt<br />
haben“, berichtet Marco van Erk. Folglich wurden der Polder<br />
und ein Schnittkäse, der für Treur Kaas hergestellt wird, nach<br />
ihm benannt. Es handelt sich dabei um den Großlochkäse Bon<br />
Repas. Charakteristisch für den zwölf Kilogramm schweren Laib<br />
sind die kirschgroßen Löcher. Sie entstehen durch Propionsäurebakterien,<br />
die zu Beginn des Herstellungsvorgangs der Milch<br />
zugegeben werden. Bon Repas wird aus thermisierter Milch hergestellt<br />
und reift zunächst 14 Tage bei einer Temperatur von 20<br />
Grad. Insgesamt beträgt die Dauer seiner Reifung acht Wochen.<br />
Der Käse hat eine cremige Konsistenz und einen milden Geschmack<br />
mit einer leicht süßlichen Note. „Nach seiner Herkunft<br />
benannt, zählt er zu den Top-Käsen von Treur Kaas“, so Willem-<br />
Jan Oudehinken.<br />
140 Kühe, überwiegend der Rassen Holsteiner und Montebilarde<br />
stehen in dem Licht- und Luft durchflutenden Laufstall,<br />
den Marco von Erk mit zwei Mitarbeitern betreibt. „Seit<br />
Mitte April stehen die Kühe auf der Weide und kommen nur<br />
zum Melken in den Stall“, erklärt der Landwirt und Käser.<br />
Der benachbarte Stall, der Henk van Erk, einem Bruder von<br />
Marco van Erk gehört, liefert täglich noch zusätzliche Milch<br />
von 250 Kühen. Die van Erks verarbeiten jährlich 4,5 Millionen<br />
Liter eigene Milch und 2,5 Millionen Liter Fremdmilch<br />
zu verschiedenen Käsesorten. Neben dem Bon Repas ist<br />
das unter anderen auch der Gigant-Käse. Für den 60-Kilogramm<br />
schweren Bauernkäse werden pro Laib über 500 Liter<br />
Milch benötigt. Aufgrund seiner Größe reift dieser Käse<br />
ein Jahr lang. Da Marco van Erk in der Käserei für Treur Kaas<br />
auch fettreduzierte Käse produziert, verfügt er über genügend<br />
Rahm, um zusätzlich Butter herzustellen.<br />
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„Käsetechnologie“ aus der<br />
Feder des Käsereiexperten Josef<br />
Kammerlehner ist ein wert volles<br />
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Wissen und richtet sich nicht nur an handwerkliche<br />
Käsehersteller und Groß produzenten, sondern<br />
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Josef Kammerlehner, Käse tech nologie,<br />
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KÄSE-THEKE 5/22<br />
67
★ GEBR. BALDAUF ★<br />
NACHHALTIG AUS<br />
ÜBERZEUGUNG<br />
68 KÄSE-THEKE 5/22
★ GEBR. BALDAUF ★<br />
160 Jahre Käserei Baldauf.<br />
Das Allgäuer Traditionsunternehmen<br />
zieht Bilanz. Über<br />
Generationen gewachsen berücksichtigt<br />
der Käsespezialist<br />
innerhalb der Betriebsstrukturen<br />
ein umweltbewusstes<br />
und nachhaltiges Konzept.<br />
achhaltigkeit geschieht nicht auf<br />
„NKnopfdruck. Planung, Geduld<br />
und präzise Vorarbeit sind Grundvoraussetzungen,<br />
die geschaffen werden<br />
müssen“, sagt Georg Baldauf, Geschäftsführer<br />
und Gesellschafter. Er hat die Infrastruktur<br />
im Lindenberger Unternehmen<br />
weiter ausgebaut und machte mit<br />
dem Bau der ersten eigenen Sennerei<br />
einen großen Schritt in Richtung Umweltschutz.<br />
Die Sennerei ist so optimiert,<br />
dass CO 2<br />
-Emissionen signifikant reduziert<br />
werden können. Seit diesem Jahr<br />
produziert das Allgäuer Familienunternehmen<br />
am Standort Goßholz und Hopfen<br />
offiziell klimaneutral, die anfallenden<br />
Treibhausgase werden kompensiert. Ein<br />
hauseigenes Labor zur Herstellung eigener<br />
Käsereikulturen wurde bereits 2015<br />
eingerichtet. „Damit sind wir von der<br />
Beschaffung industriell vorgefertigter<br />
Kulturen unabhängig und können Milchsäurebakterien<br />
auf Molkebasis im eigenen<br />
Labor erforschen und entwickeln. Sie<br />
spiegeln das traditionelle Käsehandwerk<br />
des Allgäus.“<br />
Transportkosten reduziert<br />
Durch die neue zentrale Produktion in<br />
Goßholz und auch durch die Eindickung<br />
der Molke (4-fach konzentriert) werden<br />
die Transportkosten der LKW um<br />
100.000 Kilometer reduziert. Zudem wird<br />
das während der Eindickung austretende<br />
Molkewasser, auch Permeat genannt, zur<br />
Reinigung und als Kühlwasser verwendet.<br />
Dadurch werden täglich 25 Kubikmeter<br />
Frischwasser eingespart.<br />
In der Energieerzeugung geht das Unternehmen<br />
aus Lindenberg ebenfalls neue<br />
Wege. Baldauf verzichtet komplett auf<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Das Familienunternehmen Gebr. Baldauf stellt ihre traditionellen Allgäuer Käsespezialitäten<br />
an den Standorten Goßholz und Hopfen klimaneutral her.<br />
fossile Brennstoffe und setzt Biogas ein.<br />
Das Biogas kommt aus der Region und<br />
wird durch Speiseresteverwertung gewonnen.<br />
Die eigene Photovoltaik-Anlage<br />
deckt die Hälfte des Stromverbrauchs im<br />
gesamten Betrieb ab, wobei der zugekaufte<br />
Strom komplett aus Wasserkraft<br />
stammt. Während der Sommermonate<br />
kann voraussichtlich sogar das Blockheizkraftwerk<br />
abgeschaltet werden, da der<br />
Strom aus den eigenen Photovoltaikanlagen<br />
ausreicht, um den gesamten Betrieb<br />
mit Strom zu versorgen. Grundsätzlich<br />
hat man den Fokus auf eine langfristige,<br />
stabile Veränderung gesetzt. Im Laufe<br />
der kommenden fünf Jahre soll die Prozesswärme<br />
elektrifiziert werden, indem<br />
Wärmeerzeugung mit einer Wärmepumpe<br />
realisiert wird.<br />
Wärmeschaukel kompensiert<br />
Dank einer Wärmeschaukel gelingt es,<br />
auch thermische Energie direkt beim<br />
Käsen für die Prozesse in der Produktion<br />
einzusparen. Die Heumilch kommt in<br />
der Käserei mit etwa sechs Grad an und<br />
wird zum Käsen auf 32 Grad erwärmt.<br />
Dafür braucht es Wärmeenergie und die<br />
anfallende Molke, die eine Temperatur<br />
zwischen 35 und 50 Grad hat, muss mit<br />
Kälteenergie gekühlt werden. Die Wärmeschaukel<br />
verwendet Kälteenergie der<br />
kalten Milch zur Kühlung von warmer<br />
Molke und umgekehrt. Durch diesen Vorgang<br />
werden über 50 Prozent der benötigten<br />
Kälte- und Wärmeenergie recycelt.<br />
Die Kältemaschine ist mit einer Wärmerückgewinnung<br />
ausgestattet – und so<br />
nutzt der Käsespezialist sie gleichzeitig<br />
als Wärmepumpe und erzeugt das gesamt<br />
Heizungs- und Warmwasser.<br />
Baldaufs Landwirte<br />
Auch die Milchbetriebe, die die Käserei<br />
täglich mit Heumilch beliefern, werden<br />
in die Nachhaltigkeitsbestrebungen mit<br />
einbezogen. Für viele Bio-Landwirte ist<br />
die kuhgebundene Kälberaufzucht ein<br />
großes Thema. Sie halten ihre Kälber<br />
nach den Richtlinien der IG „Kuh und<br />
Kalb“, einer Interessengemeinschaft von<br />
Bio-Milcherzeugern und Öko-Verbänden<br />
zur Förderung der kuhgebundenen Kälberaufzucht.<br />
Die Käserei schafft finanzielle<br />
Anreize und hilft bei der Vermarktung<br />
der Kälber. Mit diesem tierfreundlichen<br />
Projekt hofft man in Zukunft noch mehr<br />
Bauern überzeugen zu können. Zudem<br />
ist für die Landwirte durch die Anschaffung<br />
einer eigenen Photovoltaik-Anlage<br />
oder der CO 2<br />
-freien Heutrocknung eine<br />
Art Bonuspunktesystem zur Förderung<br />
von umweltschonendem Wirtschaften<br />
angedacht.us<br />
69
★ STORE-CHECK ★<br />
ESSTHETIK<br />
IST PROGRAMM<br />
➊<br />
➌<br />
➋<br />
➍<br />
70 KÄSE-THEKE 5/22
★ STORE-CHECK ★<br />
Im Hafen-Center von Mülheim an der<br />
Ruhr eröffnet die Edeka-Familie Paschmann<br />
den elften Supermarkt. Auf einer<br />
Fläche von 4.500 Quadratmetern wird<br />
ein Einkaufserlebnis der besonderen Art<br />
geboten.<br />
➎<br />
➏<br />
➐<br />
➊ Sven Hundt ist der<br />
Geschäftsführer von Edeka<br />
Paschmann Essthetik.<br />
Sabine Pisano leitet den<br />
Käsebedienungsbereich.<br />
Beide sind ein eingespieltes<br />
Team.<br />
➋ Im Hafen-Center von<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
befindet sich der neu eröffnete<br />
Edeka Paschmann<br />
Essthetik.<br />
➌ Vor dem neuen Edeka<br />
Center Paschmann<br />
Essthetik sorgen zahlreiche<br />
Stellplätze und Aufladestationen<br />
für E-Autos für ein<br />
unbeschwertes Einkaufserlebnis.<br />
➍Jeder Warenbereich ist<br />
mit einem Schild gekennzeichnet.<br />
➎ Der Käsebedienungsbereich<br />
ist ein Highlight<br />
im Markt. Im gekühlten<br />
Raum hinter der Theke<br />
stapeln sich die Laibe und<br />
Attrappen.<br />
➏ Die eigenen Käsekreationen<br />
in der Käsebedienungstheke<br />
sind unter den<br />
Kunden bekannt.<br />
➐ Unter Freshcut befindet<br />
sich der Conveniencebereich.<br />
Er wird regelmäßig<br />
frisch bestückt.<br />
Ein Großbrand im Februar 2021 im Hafen-Center<br />
von Mülheim/Ruhr legte erst einmal alle Pläne zur<br />
Eröffnung eines neuen Edeka-Centers nieder. Doch<br />
ein halbes Jahr später, dem 28. Oktober, war es soweit:<br />
Vom Brand nichts mehr zu sehen, eröffnete die<br />
Kaufmannsfamilie Paschmann auf dem ehemaligen<br />
Gelände des Real-SB-Warenhauses an der Weseler<br />
Straße den neuen „Edeka-Center Essthetik Paschmann“.<br />
Essthetik ist in diesem Markt, dem größten<br />
der elf Märkte, Programm. „Die Wortkombination<br />
Essthetik steht für Frische, Qualität und Service bei<br />
Edeka Paschmann“, erklärt Sven Hundt, Geschäftsführer<br />
des neuen Flaggschiffs. „Man kann uns sogar<br />
über Essthetik im Netz finden.“<br />
Zwei großzügige Eingänge und zahlreiche Parkmöglichkeiten<br />
sowie Stellplätze mit Ladestationen für<br />
E-Autos ermöglichen im Vorfeld des Einkaufserlebnisses<br />
einen unbeschwerten Aufenthalt. In der Einkaufsmall<br />
befinden sich zudem die Partnerbetriebe<br />
Bäckerei Büsch, eine Apotheke, eine Reinigung und<br />
ein Blumenshop. Zudem ergänzen Discounter Lidl,<br />
die Drogeriemarkt-Filiale Dm sowie ein von Paschmann<br />
selbst betriebener Schreibwaren-, Lotto- und<br />
Postshop das Umfeld des Supermarktes. Der Imbiss<br />
„Essthetik To Go“ steht ebenfalls unter der Leitung<br />
von Paschmann und bietet in der Vorkassenzone für<br />
Besucher Snacks und Mittagsgerichte zum Mitnehmen.<br />
Mit über 50.000 Artikeln auf der Großfläche schuf die<br />
Paschmann-Familie im Hafen-Center einen Erlebnismarkt.<br />
„Herzlich Willkommen“ heißt es in leuchtenden<br />
Lettern auf den sich selbst öffnenden Eingangsflügeln<br />
zum Supermarkt. Was auffällt sind die großen,<br />
organisch verlaufenden Deckenelemente über den<br />
einzelnen Abteilungen. Zudem ist jeder Warenbereich<br />
mit einem runden, schwarzen Schild gekennzeichnet.<br />
Die weiße Schrift zeigt dem Kunden, welche Warengruppe<br />
er vorfindet. Startend in der Obst- und Gemüseabteilung<br />
wird er systematisch durch den Markt<br />
geleitet. Jede Abteilung hebt sich wiederum durch<br />
eine individuelle Gestaltung und einen Material mix<br />
voneinander ab: Die Molkereiabteilung gegenüber<br />
der Käseabteilung ist beispielsweise in schlichtem<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
71
★ STORE-CHECK ★<br />
Weiß gehalten, die Obst- und Gemüseabteilung<br />
zeigt dunkle Rückwände.<br />
Ein Eyecatcher<br />
Gegenüber des Obst- und Gemüsebereichs<br />
ist die Eigenproduktion für das<br />
Frische-Convenience-Regal platziert,<br />
daran schließt sich die „Lovante“-Abteilung<br />
von Sushi-Spezialist Eat Happy an.<br />
Der Kunde findet in dem Lovante-Shop-<br />
Konzept die arabische Levante-Küche<br />
mit frisch zubereiteten Mezze, Dips,<br />
Falafel, Salaten, Kibbeh, Hummus oder<br />
Laffa Rolls. Im anschließenden Käsebedienungsbereich<br />
fällt die acht Meter lange<br />
Theke mit dem dahinter liegenden<br />
Kühlraum, der bis unter die Decke mit<br />
Käselaiben gefüllt ist, auf. „Ab Augenhöhe<br />
haben wir Käse-Attrappen gestapelt“,<br />
erzählt die leitende Verkäuferin<br />
Sabine Pisano schmunzelnd. Seit 23<br />
Jahren im Unternehmen tätig, verantwortet<br />
sie die Käsetheke mit bis zu 450<br />
Sorten in dem neuen Markt. „Je nach<br />
Saison können es mal mehr, mal weniger<br />
sein. Wir wechseln die Käsesorten, weil<br />
wir unseren Kunden etwas Besonderes<br />
bieten möchten“, berichtet sie. „Deshalb<br />
trauen wir uns auch hochwertigen,<br />
preisintensiven Käse anzubieten, denn<br />
unsere Kunden verlangen danach.“<br />
Integrierter Käse-Raum<br />
Viele ihrer Stammkunden nahm sie aus<br />
der Paschmann-Filiale Mannesmannallee<br />
in Mülheim mit in den neuen Markt im<br />
Hafen-Center. „Ich kenne meine Kunden<br />
genau und bin doch teilweise überrascht,<br />
was sie alles kaufen. Durch aufmerksames<br />
Zuhören versuche ich auf die Käse-Wünsche<br />
einzugehen.“ An der Theke wird<br />
überwiegend Käse am Stück verkauft.<br />
„Ich lege Wert darauf, dass der Käse von<br />
beiden Seiten und in Tortenstücke geschnitten<br />
wird“, erklärt sie auch neuen<br />
Mitarbeitern. Natürlich sind auch Kunden<br />
dabei, die Käse in Scheiben kaufen. Gouda,<br />
Butterkäse, Emmentaler, Bergkäse<br />
gehören zum Standardsortiment und liegen<br />
deshalb im Kühlraum hinter der Theke.<br />
Die Theke ist den Spezialitäten und<br />
den Eigenkreationen vorbehalten.<br />
Neben der großen Auswahl an Schaf- und<br />
Ziegenkäse fällt der Bereich der selbst<br />
hergestellten Käsekreationen auf: Schokoblues<br />
mit dem Blauschimmelkäse Saint<br />
Agur, Saint André-Traum mit Erdbeeren<br />
oder ein Ziegenfrischkäse mit Kräutern<br />
und Pistazien sowie die Manchego-Mandel-Crunch-Zubereitung.<br />
„Mit den selbst<br />
hergestellten Käsecremes und -Torten erreichen<br />
wir eine hohe Kundenbindung“,<br />
sagt die Fachfrau selbstbewusst. Die Rezepte<br />
stammen aus eigener Sammlung<br />
sowie von Edeka. Direkt gegenüber des<br />
Bedienungsbereichs können sich eilige<br />
Kunden aus der Käse-SB-Insel bedienen.<br />
Diese Theke ist mit selbst vorverpackten<br />
Käsestücken- und scheiben sowie Ware<br />
der Dienstleister PG-Kaas und FKS<br />
Frischekonzept bestückt.<br />
Differenzierte Abteilungen<br />
Von der Käseinsel, so heißt übrigens der<br />
Käsebereich mit dem Kühlraum im Paschmann-Konzept,<br />
steuern die Kunden direkt<br />
auf den großen, in leichter Rundung<br />
angeordneten Bedienungsbereich für<br />
Fleisch, Wurst- und Feinkost zu. Nahezu<br />
21 Meter misst die Fleisch-, Wurst- und<br />
Feinkosttheke. Eines der Thekenmodule<br />
Das Familienunternehmen Edeka Paschmann<br />
Der erste Markt, den Heinz-Wilhelm Paschmann 1961 in Mülheim an der Ruhr eröffnete,<br />
hatte eine Fläche von 45 Quadratmetern. 60 Jahre später findet am 28. Oktober<br />
2021 die Eröffnung des elften Marktes der Familie Paschmann in der Weseler<br />
Straße in Mülheim mit einer Verkaufsfläche von 4.500 Quadratmetern statt. Seit<br />
2010 wurde die Geschäftsführung des inhabergeführten Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen<br />
in die Hände von Falk Paschmann, Sohn der Eheleute Heinz-Wilhelm<br />
und Ilselore Paschmann, gelegt. Zur Edeka-Märkte H.W. Paschmann GmbH & Co.<br />
KG gehören Edeka-Märkte in Mülheim, Moers, Düsseldorf und Duisburg. Das Unternehmen<br />
beschäftigt circa 1.000 Mitarbeiter und ist dem regionalen Großhandel<br />
Edeka Rhein-Ruhr in Moers angeschlossen.<br />
ist nur für Fleisch aus Bio-Haltung, ein<br />
anderes für vorbereitetes Grillfleisch in<br />
verschiedenen Varianten vorgesehen. Ein<br />
weiteres Highlight in der Weseler Straße<br />
ist der Räucherofen hinter der Fischtheke.<br />
Der Ofen wurde nach den Anweisungen<br />
von Karsten Krusel, Abteilungsleiter<br />
Fisch, gebaut. Ein leichter Räucherduft<br />
ist zu spüren. „Im Markt werden täglich<br />
Lachs und frische Forellen geräuchert“,<br />
berichtet Sven Hundt. „Wer hat schon<br />
einen Räucherofen im Markt? Viele Kunden<br />
kommen allein schon deshalb regelmäßig<br />
zu uns.“ On Top gibt es sogar ein<br />
veganes Fischsortiment. Von den frischen<br />
Fischsorten optisch kaum zu unterscheiden,<br />
nimmt es den Platz in der Mitte der<br />
Theke ein.<br />
Die Leitung der Wein-, Sekt- und Spirituosenabteilung<br />
unterliegt Cosimo Fersini.<br />
Der rund 650 Quadratmeter große<br />
Bereich ist ein weiteres Highlight im<br />
Essthetik-Markt. Die Kunden können unter<br />
etwa 2.000 verschiedenen Weinen,<br />
Prickelndem und zahlreiche Spirituosen<br />
wählen. Wer den Wein vorab kosten<br />
möchte, kann dies in der Mitte der Abteilung<br />
an einer runden Probierstation tun.<br />
Im Anschluss folgt ein großer Getränkemarkt.<br />
Dieser Abteilung gegenüber sind<br />
die Regale für Backwaren und Süßwaren,<br />
eine „Jelley-Beans“-Station sowie eine<br />
„M und M-Bar“ zur Selbstbedienung angeordnet.<br />
Komfortables Checkout<br />
Den Abschluss des Lebensmittelbereichs<br />
bilden mit Tiefkühlkost und Eis die Bereiche<br />
„Eiszeit“ und „Gefrierpunkt“.<br />
Dahinter hat das Paschmann-Konzept<br />
Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel<br />
platziert. Das Shop-in-Shop-Konzept<br />
von „Depot“ bietet dazu saisonale Dekoartikel<br />
und Wohnbedarf. Selbst beim<br />
Checkout erfahren die Kunden modernen<br />
Komfort. Denn neben vier Selfscanning-Kassen<br />
kennzeichnen den Schluss<br />
des Markt rundgangs acht SB-Terminals.<br />
Kassierer nehmen die Waren aus dem<br />
Einkaufswagen, scannen und legen sie<br />
zurück auf das Band. Anschließend räumt<br />
der Kunde die Waren in einen zweiten<br />
Einkaufswagen ein und bezahlt am SB-<br />
Terminal. <br />
us<br />
72 KÄSE-THEKE 5/22
★ ONLINE-WISSEN ★<br />
GAUMENGESPRÄCHE:<br />
KÄSE TRIFFT WEIN<br />
Seit diesem Jahr bieten die Ökologischen Molkereien Allgäu (ÖMA) genussvolle Online-Tastings<br />
an. Käse und Wein standen bei dem 90-minütigen Event im Mittelpunkt.<br />
inen schönen guten Abend wün-<br />
ich Ihnen und begrüße Sie zum<br />
„Esche<br />
Genuss-Event Käse trifft Wein,“ hieß Heike<br />
Fahsold-Auer, Dipl. Käsesommelière und<br />
Leitern des Schulungswerks der Ökologischen<br />
Molkereien Allgäu, die Teilnehmer<br />
zum Online-Tasting an einem Freitagabend<br />
herzlich Willkommen. In diesem Jahr hat<br />
die ÖMA unter dem Motto „Gaumengespräche“<br />
digitale Abend-Veranstaltungen<br />
mit den Kombinationen Käse und Wein<br />
sowie Käse und Bier ins Leben gerufen. Mit<br />
den neuen Genuss-Events werden dieses<br />
Mal Verbraucher, nicht nur aus dem Naturkostfachhandel,<br />
angesprochen.<br />
Auf der Basis eines Verkostungspakets,<br />
das für sechs Personen ausgelegt ist,<br />
haben Interessierte die Möglichkeit gemeinsam<br />
mit den Sommeliers live am<br />
Bildschirm sechs verschiedene Bio-Käse-<br />
Sorten und dazu entsprechend ausgesuchte<br />
Weine aus ökologischem Anbau<br />
zu probieren. Dazu gibt es von der Käsesommelière<br />
und dem Weinexperten<br />
und Sommelier Jörg Hurrle, reichlich Hintergrundwissen<br />
zu Käse- und Rebsorten,<br />
Herkunft, Herstellung, Säure, Fettgehalt<br />
oder Weinlagen. Der Genusseffekt in<br />
geselliger Runde ist Programm. 90 Minuten<br />
dauert das Online-Event „Käse trifft<br />
Wein“, zu dem die ÖMA den Import- und<br />
Großhandelsbetrieb Riegel Bio-Weine<br />
aus Orsingen gewinnen konnte.<br />
Schließlich stehen die Paarungen am<br />
Abend bereit. Heike Fahsold-Auer und<br />
Jörg Hurrle stellen die sechs Kombinationen<br />
nacheinander vor und lassen allen<br />
Interessierten am Bildschirm genügend<br />
Zeit, um Aromen und Geschmack genau<br />
herauszuschmecken. So durfte bei dem<br />
Käse-Wein-Tasting auch ein „waschechter<br />
Allgäuer“ wie der ÖMA L’amour Rouge<br />
d’Antoine, der sahnig-cremige Weichkäse<br />
mit Rotkulturen von der Käserei Zurwies<br />
nicht fehlen. Er wurde zusammen<br />
mit einem Grauburgunder Qualitätswein<br />
vom Weingut Kesselring vorgestellt. „Bei<br />
dem Tasting kommt zusammen, was zusammen<br />
gehört“, erzählt Jörg Hurrle. Daher<br />
empfiehlt er mit Les Ruches Terrasses<br />
Du Lazarc AOC zum Schafskäse L’Agasse<br />
du Lazarc aus Südfrankreich auch einen<br />
Wein aus dem Süden Frankreichs. Nach<br />
weiteren schmackhaften Käse-Wein-Pairings<br />
bilden den klassischen Abschluss<br />
des kurzweiligen und unterhaltsamen<br />
Tastings der Gorgonzola Dolce DOP und<br />
ein italienischer Dessertwein, namens Zibibbo<br />
Maganza Terre Siciliane IGP.<br />
Im Oktober (28.10.) und November<br />
(25.11.) geht es mit den Live-Online-<br />
Tastings (für 6 Personen) weiter. Die Kosten<br />
betragen pro Event 99 Euro, die Anmeldung<br />
erfolgt über events.oema.de.<br />
Passende Handels-Veranstaltungen mit<br />
Schulungs-Charakter für einen besseren<br />
Abverkauf bietet die ÖMA übrigens auch<br />
an. Unter seminare.oema.de finden sich<br />
Käse-Pairing-Seminare und verschiedene<br />
Webinar-Formate. <br />
us<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
73
UNTERWEGS<br />
UNTERWEGS<br />
Typisch<br />
Norddeutsch<br />
★ RUBRIKKOPF ★<br />
Der Käsehof Biss ist ein traditioneller<br />
Familienbetrieb, der seit über 100 Jahren<br />
in dritter Generation von der Familie<br />
Biss betrieben wird. Von Vater Heinrich<br />
gegründet, stellt Sönke Biss in der hofeigenen<br />
Käserei traditionelle, typisch norddeutsche<br />
Käsespezialitäten her.<br />
Burkhard Endemann (rechts) nahm gemeinsam mit Stefan Kranebitter, Kranebitters Kulinarium/Innsbruck,<br />
die österreichischen Käse genau unter die Lupe.<br />
(v.l.) Im Rahmen eines Regional-Themas<br />
informierten sich Ulrike Schmitz, Redakteurin<br />
KÄSE-THEKE und Markus Bornholdt,<br />
Edeka Nord bei Sönke Biss, Inhaber<br />
Käsehof Biss, über die handwerkliche<br />
Käseherstellung.<br />
Familientradition<br />
Brie de Meaux AOP gehört zu den geschützten<br />
Käsesorten Frankreichs. Ulrike<br />
Schmitz, Redakteurin KÄSE-THEKE, fuhr<br />
in die Heimat des französischen Weichkäses<br />
und besuchte gemeinsam mit Käsefachvermarkter<br />
Fromi das Familienunternehmen<br />
Fromagerie Dongé.<br />
Jubiläum in Berlin<br />
Die deutsche Sektion der Guilde International des Fromagers traf sich in Berlin zur<br />
ihrer 20-jährigen Jubiläumsveranstaltung. Im Rahmen dieser Kapitelsitzung konnten<br />
die Teilnehmer ihre Stimme zur Käsekaiser-Wahl 2023 in der Kategorie „Bester österreichischer<br />
Käse in Deutschland“ abgeben. Zu den Juroren zählte auch Burkhard<br />
Endemann, Objektleiter KÄSE-THEKE.<br />
Willkommen in der Confrérie<br />
In München traf sich Mitte Juni die Confrérie du Gruyère. Das Käsenetzwerk aus Herstellern,<br />
Affineuren und Förderern des Schweizer Hartkäses begibt sich alle fünf Jahre<br />
auf Reisen und heißt bei diesen Tagungen neue Mitglieder in ihren Reihen willkommen.<br />
Zu den rund 33 neuen Mitgliedern zählte in diesem Jahr auch Thorsten Witteriede,<br />
Chefredakteur der KÄSE-THEKE. Zum Aufnahmeritual gehörte nicht nur eine kurze<br />
Laudatio, auch musste jeder Neue einen Gruyère-Laib anstechen.<br />
(v.r.)<br />
Florence<br />
und Luc<br />
Dongé, Inhaber<br />
der<br />
Fromagerie<br />
Dongé<br />
stellten<br />
Ulrike<br />
Schmitz<br />
die Käserei<br />
in Cousances-Lès-Triconville<br />
(Il<br />
de France)<br />
vor.<br />
Michel Chevalley, Gouverneur der Confrérie<br />
du Gruyère hieß Thorsten Witteriede in<br />
der Schweizer Käse-Gilde willkommen.<br />
Das Anstechen eines Käselaibes gehört<br />
zum Aufnahmeritual eines neuen<br />
Mitgliedes.<br />
74 KÄSE-THEKE 5/22
★ GUILDE INTERNATIONALE DES FROMAGERS ★<br />
20 JAHRE IM<br />
NAMEN DES KÄSES<br />
Die deutsche Sektion der Guilde International des Fromagers feierte in Berlin ihr 20-jähriges<br />
Bestehen mit einem außerordentlichen Programm und viel Wiedersehensfreude.<br />
Jürg Dräyer das Programm der Schweizer<br />
Kapitelsitzung, die vom 3. bis 4. September<br />
stattfindet. Die Vertreter der brasilianischen<br />
Sektion, Maristela Nicolettis und<br />
Debora Pereira, luden zum „Mondial do<br />
Queijo do Brasil“ ein, das vom 15. bis<br />
zum 24. September in Sao Paolo und Bahia<br />
stattfindet. Zuletzt stellte der Guilde-<br />
Prévôt Roland Barthélemy das Programm<br />
der französischen Kapitelsitzung vor, die<br />
vom 21. bis 23.Oktober im Fort des Rousses<br />
von Jean-Charles Arnaud stattfindet.<br />
Im feierlichen Rahmen wurden in Berlin die neuen Mitglieder in die Guilde International<br />
des Fromagers aufgenommen.<br />
änsehaut pur“, resümierte Guil-<br />
Schwester Jutta Jung über<br />
„Gde<br />
die Kapitelsitzung zum 20. Jubiläum der<br />
deutschen Sektion der Guilde Internationale<br />
des Fromagers, die vom 18. bis<br />
20. Juni in Berlin stattfand. Rund einhundert<br />
Teilnehmer kamen aus Deutschland,<br />
Frankreich, Österreich, Italien, Polen,<br />
Holland, Tschechien, der Schweiz und<br />
Brasilien angereist und trafen sich im Berliner<br />
Palace-Hotel. Zum Beginn der Tagung<br />
war die Wiedersehensfreude nach<br />
der zweijährigen Corona-Pause entsprechend<br />
groß. Das von Maître Pierre Pfister<br />
organisierte Programm begann mit einer<br />
spektakulären Revue im historischen<br />
Friedrichstadtpalast. Als kulinarische<br />
Hommage an die Bundeshauptstadt<br />
folgte ein eigens für die Teilnehmer im<br />
Hotel aufgebauter Stand des berühmten<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
Berliner Currywurststandes „Curry 36“,<br />
an dem Currywurst und Pommes kredenzt<br />
und von einem Drehorgelspieler<br />
musikalisch untermalt wurde.<br />
Bei der Jahreshauptversammlung stellte<br />
sich der Vorstand, bestehend aus dem<br />
Vorsitzenden Andreas Gstrein, seiner<br />
stellvertretenden Vorsitzenden Susanne<br />
Backes-Keck, dem Schatzmeister Maître<br />
Pierre Pfister, Schriftführer Christian<br />
Stoll sowie den Kassenprüfern Gottfried<br />
Weeger und Marcus Böhmer zur Wiederwahl<br />
für die kommenden drei Jahre.<br />
Nach der Entlastung des Vorstandes für<br />
die vergangenen beiden Jahre und den<br />
Vorträgen zu den positiven Geschäftsberichten,<br />
wurde der Vorstand einstimmig<br />
wiedergewählt. Im Anschluss präsentierte<br />
der Schweizer Guilde-Vorsitzende<br />
Als weiteres Highlight folgte eine Käseprüfung<br />
der Agrarmarkt Austria Marketing<br />
(AMA), bei der die Teilnehmer ihre<br />
Stimme zur Wahl der kommenden Verleihung<br />
des Käsekaisers in der Kategorie<br />
„Beliebtester österreichischer Käse<br />
in Deutschland“ abgeben durften. Das<br />
AMA-Team rund um Dr. Peter Hamedinger<br />
lud die Fachleute der Guilde zu<br />
Blindverkostung und Bewertung von 28<br />
Käsespezialitäten ein.<br />
Bei der festlichen Inthronisation wurden<br />
15 neue Mitglieder aus Deutschland, Österreich,<br />
Südtirol, Polen und Frankreich<br />
von ihren Paten vorgestellt und feierlich<br />
in das Käsenetzwerk aufgenommen. Der<br />
anschließende Gala-Abend endete erneut<br />
mit einem Feuerwerk. Der Münchner<br />
Kult Entertainer Günther „Roy“<br />
Grauer, wie auch der Mainzer Kabarettist<br />
Harry Borgner folgten dem Ruf von Pierre<br />
Pfister in die Bundeshauptstadt und verliehen<br />
dem festlichen Abend eine stimmungsvolle<br />
Note.<br />
Die nächste Kapitelsitzung der Guilde des<br />
Fromagers Deutschland findet vom 17. bis<br />
19. Juni statt. Marcus Böhmer<br />
75
★ MELDUNGEN ★<br />
AMA-Gütesiegel<br />
Freiheit für<br />
das Milchvieh<br />
Auch in Österreich legt der Lebensmittelhandel<br />
Wert darauf, dass Molkereien ihre<br />
Milch von Lieferanten beziehen, die dauernde<br />
Anbindehaltung ausschließen können.<br />
Im Sinne weiterer Verbesserungen<br />
der Tierhaltungsstandards und auch, um<br />
den Anforderungen der Exportmärkte<br />
gerecht zu werden, hat sich die AMA-<br />
Marketing entschlossen, das Verbot der<br />
dauernden Anbindehaltung früher umzusetzen.<br />
Die Anbindehaltung mit Weide-,<br />
Auslauf- oder sonstiger Bewegungsmöglichkeit<br />
an weniger als 90 Tagen pro Jahr<br />
ist im AMA-Gütesiegel-Programm Milch<br />
ab 2024 nicht mehr zulässig. Die entsprechenden<br />
Vorschläge für die Richtlinienänderung<br />
wurde in den vergangenen<br />
Monaten mit den Branchenvertretern erarbeitet.<br />
„So wie mit unserem Masterplan<br />
Schwein, der einen früheren Ausstieg aus<br />
dem Vollspaltenboden im AMA-Gütesiegel<br />
vorsieht, möchten wir auch bei der<br />
Milchviehhaltung Taktgeber sein“, sagte<br />
Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-<br />
Marketing, zu dieser Vereinbarung.<br />
Treur Kaas<br />
Hervorragende<br />
Ergebnisse<br />
Bei den International Cheese und Dairy<br />
Awards in Staffordshire (Großbritannien)<br />
erhielten die Käse von Treur Kaas hervorragende<br />
Ergebnisse. Dieser Wettbewerb<br />
findet jedes Jahr im Sommer statt. Am ersten<br />
Messetag werden die eingesandten<br />
Käse von einer Jury geprüft. In diesem Jahr<br />
wurden über 4.500 Käsesorten aus der<br />
ganzen Welt für den Wettbewerb getestet.<br />
Die Käsesorten werden in verschiedenen<br />
Kategorien wie bester Bio-Käse, bester Ziegenkäse<br />
mit Zutaten, bester holländischer<br />
Käse oder bester Bauernkäse eingeteilt.<br />
Treur Kaas gewann für den Ziegenhartkäse<br />
Mèkkerstee Alt die Ecolab Trophy. Hinzu kamen<br />
vier Goldmedaillen und zwei silberne<br />
Medaillen für verschiedene Käse aus dem<br />
Sortiment von Treur Kaas.<br />
Fromi<br />
Katalog für Raclette<br />
und Fondue<br />
Mit einem Sonderkatalog der viele verschiedene Käse für<br />
Fondue- und Raclette-Essen bereithält, unterstützt Fromi<br />
die bevorstehenden festlichen Anlässe, wie Weihnachten<br />
und Silvester. Der 40 Seiten starke Katalog enthält Käse-<br />
Klassiker aus der Schweiz und aus Frankreich sowie ausgefallene<br />
Käse-Kreationen und Raritäten aus Ziegen- und<br />
Schafsmilch. Die umfangreiche Auswahl bietet für jeden<br />
Geschmack die passenden Käsesorten. Dazu kommt eine große Vielfalt an Feinkost und<br />
Beilagen, die zu Fondue und Raclette gereicht werden können. Auch an die Hardware wurde<br />
gedacht und verschiedene Raclettegeräte werden vorgestellt. Der Katalog ist kostenlos<br />
über den Fromi-Außendienst oder unter info@fromi.com zu beziehen.<br />
Epta Deutschland<br />
Mehr Platz für Käse<br />
Epta Deutschland hat ein neues Rückraumregal<br />
Boutique/Profile H2600 der Marken Costan/<br />
Bonnet Néve entwickelt. In dem Regal können<br />
ganze Käselaibe und Schinken sowie hochwertige<br />
Wurstwaren optisch ansprechend präsentiert<br />
werden. Das Regal lässt sich sowohl im<br />
hinteren Teil des Bedienungsbereichs einsetzen<br />
und als Stand-alone Lösung für spezielle Verkostungen.<br />
Mit dem puristischen, rechteckigen Design<br />
fügt sich das Regal in jeden Verkaufsraum ein. Die Außenwände sind in Edelstahl,<br />
lackiert und in allen Materialien der sogenannten Finishing Collection, wie Holz und<br />
Beton, von Epta erhältlich. Ebenfalls sind die Innenwände mit Edelstahl oder in lackierter<br />
Form ausgestattet. Das offene Kühlregal ist neben der neuen Höhe von 260 Zentimetern<br />
auch in den Höhen 200 und 230 Zentimetern sowie in drei Längen (125, 188 und 250<br />
cm) verfügbar. Praktisch für gekühlte und ungekühlte Lebensmittel sind die geschlossenen<br />
Schränke im unteren Teil des Möbels. Darüber hinaus gibt es vielfältiges Zubehör, eine<br />
wählbare LED-Beleuchtung und eine zusätzliche Nachtabdeckung.<br />
Heiderbeck<br />
Käse aus dem Allgäu<br />
Heiderbeck, Käsefachvermarkter aus Olching, hat sich den<br />
Heumilch- und Bioheumilchkäsen aus dem Sortimentsangebot<br />
der Familienkäserei Baldauf angenommen und sie<br />
alle in einem Sonderkatalog zusammengefasst. Anlass<br />
war unter anderem das 160-jährige Firmenjubiläum<br />
der Allgäuer Käserei in diesem Jahr. Der Katalog<br />
steht auf der Heiderbeck Webseite (heiderbeck.com)<br />
sowie in der Heiderbeck-App zum Download bereit. Ganz<br />
schnell geht es auch über den abgebildeten QR-Code.<br />
76 KÄSE-THEKE 5/22
KLASSENTREFFEN DER KÄSESOMMELIERS 2023<br />
Deine persönliche Anmeldung mit allen Infos hält Stephanie Kusber<br />
gerne bereit (E-Mail: sk@blmedien.de/Tel. 02633/4540-13).<br />
3. BIS 4.<br />
JUNI 2023<br />
im H4-Hotel Hannover Messe,<br />
Würzburger Straße 21, 30880 Hannover-Laatzen<br />
Bilder: colourbox.de<br />
Eine Veranstaltung der Fachzeitschrift KÄSE-THEKE<br />
in Zusammenarbeit mit dem European Cheese Center (ECC)
★ BIOFACH 2022 ★<br />
SOMMER-<br />
EDITION<br />
In Nürnberg traf sich die Bio-Branche zur diesjährigen<br />
Biofach. Die Terminverschiebung in die sommerliche<br />
Ferienzeit sorgte für ein etwas anderes Bild der Messe.<br />
Erstmals schlug das Herz der internationalen Bio-Branche für vier Tage im<br />
Sommer. Den Corona-Auflagen geschuldet, entschied sich der Messeveranstalter<br />
statt eines erneuten Ausfallens dafür, die Veranstaltung auf den Sommer<br />
zu verlegen. So öffneten vom 26. bis 29. Juli die Nürnberger Messehalle<br />
für die „Summer Edition“ der Biofach 2022. Jedoch trübten deutlich breitere<br />
Gänge zwischen den Ständen, reichlich leere Flächen in der ein oder anderen<br />
Halle sowie weitläufige Lounge-Flächen das Bild und offenbarten auf den<br />
ersten Blick, dass viele Aussteller nicht der sommerlichen Einladung in die<br />
Frankenstadt gefolgt waren. Wo in der Warengruppe Käse einige Unternehmen<br />
fehlten, waren die Hersteller von Joghurt, Quark & Co. recht vollzählig<br />
vertreten. So fanden sich 2.276 Aussteller aus 94 Länder auf dem Nürnberger<br />
Messegelände ein. Und auch die Besucherströme waren bei weitem nicht<br />
mit den regulären Veranstaltungen im Februar vergleichbar. Trotzdem war an<br />
den Ständen der Milch- und Käsehersteller durchgehend eine positive Meinung<br />
zur Sommer-Messe zu hören. So heißt es, dass alle Handelsketten mit<br />
ihren Einkäufern und Sortimentsverantwortlichen gesichtet wurden. Zudem<br />
hatte das geringere Besucheraufkommen den Vorteil, dass man sich für die<br />
einzelnen Gespräche mehr Zeit nehmen konnte. Das unterstreicht auch die<br />
Aussagen der Nürnberg Messe, die von einer großen Wiedersehensfreude<br />
spricht und rund 24.000 Fachbesucher aus 137 Länder verzeichnen konnte.<br />
In deren Fokus lag der persönliche Austausch, das Networking und vertiefte<br />
Gespräche zu Themen und Zeit, heißt es vom Veranstalter. Auch wurde in der<br />
Befragung der Besucher ermittelt, dass sie Neuheiten und Trends entdecken<br />
wollten. Diese dürften sie zumindest an den Ständen für Milch und Käse eher<br />
wenig entdeckt haben, denn der Sommer ist nicht die traditionelle Jahreszeit,<br />
in der Molkereien und Käsereien ihre Neuheiten vorstellen können und möchten.<br />
Zahlreich waren die Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Messe.<br />
Darunter das Forum Landwirtschaft im Kongress oder der eigene Angebotsbereich<br />
Unverpackt. Zentral waren von Beginn auch die großen Themen der<br />
Zeit wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Fragen der globalen Ernährungssicherung.<br />
„Der große Wert der persönlichen Begegnungen, aber auch<br />
der vertiefte fachliche Austausch wurden immer wieder betont – gerade jetzt<br />
in der aktuellen Weltlage, um aufzuzeigen, welche Lösungen Bio bietet. Dass<br />
die Branche genau diese Themen vor Ort und digital diskutiert und von hier<br />
aus Zukunft gestaltet – in diesem Jahr einmalig im Sommer – freut uns sehr“,<br />
so Petra Wolf Mitglied der Geschäftsleitung, Nürnberg Messe. Bereits in rund<br />
einem halben Jahr wird sich die Bio-Gemeinde wieder in Nürnberg treffen,<br />
wenn sich Mitte Februar (14. bis 17. Februar) die Messetore zur Biofach 2023<br />
öffnen. Dann hoffentlich wieder ohne leere Flächen sowie vollen Besuchergängen<br />
und jeder Menge aktueller Neuheiten, Trends und Themen. tw<br />
Auch das<br />
Team der<br />
KÄSE-<br />
THEKE<br />
(Burkhard<br />
Endemann,<br />
Ulrike<br />
Schmitz,<br />
Anika<br />
Kirschning<br />
und Thorsten<br />
Witteriede)<br />
war<br />
mit einem<br />
Stand<br />
präsent.<br />
Der Bioland-Stand ist stets der Anlaufpunkt in Halle 7. In<br />
diesem Sommer war der Trubel nicht ganz so groß, wie<br />
sonst.<br />
78 KÄSE-THEKE 5/22
★ BIOFACH 2022 ★<br />
Die Herzige<br />
Marie ist<br />
der neue<br />
Schnittkäse<br />
der Bio-<br />
Molkerei<br />
Söbbeke.<br />
Der mittelalte<br />
Gouda<br />
ist, wie die<br />
anderen<br />
Söbbeke-<br />
Käse, mit<br />
der Müns-<br />
terländer-<br />
Sagenwelt<br />
vereint.<br />
Christine Weiß stellte den Instolz Bio-Rahmkäse<br />
mit gerösteten Hanfsamen & Chili der<br />
Marke Besser Bio vor.<br />
Bernhard Pircher und Maria Huber hatten<br />
feine Fruchtsaucen von Furore aus<br />
Vorarlberg mit nach Nürnberg gebracht.<br />
Die Biofach ist seit Jahren eine Plattform für Hersteller von Alternativprodukten. Zahlreiche<br />
junge Unternehmen zeigen Milch- und Käsealternativen aus Basis-Rohstoffen wie<br />
Mandel, Soja oder Hafer.<br />
Simon Wolf stellte das<br />
neue Zweitplatzierungskonzept<br />
für die<br />
Marke Bio vom Berg<br />
dem Fachpublikum vor.<br />
v. li. Kerstin Kortas,<br />
Josef Eisenmann,<br />
Sandra Dahl-Schaurer,<br />
Andreas Geisler<br />
und Johannes<br />
Bauer hatten die<br />
Käserebellen-Käse im<br />
Gepäck.<br />
Waldemar Reichert und Franziska Gockel stellten<br />
die Bio-Heumilch-Käse von Baldauf vor.<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
79
★ BIO-MELDUNGEN ★<br />
BioHandel<br />
Neue App für<br />
den Fachhandel<br />
Die Fachzeitschrift BioHandel bietet dem<br />
Fachhandel zukünftig geballtes Wissen für die<br />
Hosentasche: Wer mehr Know-how aus der<br />
Bio-Branche gewinnen will, seine Kundschaft<br />
besser beraten oder auch mehr verkaufen<br />
möchte, dem empfiehlt die Fachzeitschrift<br />
Bio-Handel ihre neue App. Diese beinhaltet<br />
Kurse zur Schulung der Belegschaft, ein umfassendes<br />
Warenwissen aus dem Bio-Bereich<br />
zu vielen Sortimenten. Lern-Kurse stellen jeden<br />
Monat ein neues Thema in den Mittelpunkt,<br />
das in Form von Frage-Modulen bearbeitet<br />
wird. Die Inhalte sind konzentriert und<br />
in je fünf Kapitel gegliedert. Zusätzlich bietet<br />
die App Nachrichten aus der Bio-Branche. Die<br />
ersten vier Wochen sind als kostenfreier Probezugang<br />
erhältlich. Anschließend geht die<br />
Nutzung in ein Jahresabo über. Näheres zur<br />
App zeigt auch ein Video biohandel.de/app.<br />
Kaufland/Demeter<br />
Stärkung der<br />
Bio-Vielfalt<br />
Bereits seit 2018 kooperiert Kaufland mit<br />
Herstellern und Erzeugern des Bio-Anbauverbands<br />
Demeter. Vor zwei Jahren wurde<br />
der Einzelhändler in den Verband aufgenommen.<br />
Mittlerweile führt Kaufland mehr als<br />
250 Demeter-Artikel im Sortiment, Tendenz<br />
steigend. Frisches Obst und Gemüse, Molkereiprodukte,<br />
Babynahrung, Säfte, Brotaufstriche,<br />
Teigwaren und samenfestes Saatgut<br />
mit Demeter-Zertifikat können Kunden heute<br />
erwerben. „Durch eine breite Auswahl an<br />
Demeter-Produkten geben wir unseren Kunden<br />
die Möglichkeit, sich für Bio-Produkte<br />
mit besonders hohen Qualitätsstandards<br />
zu entscheiden“, erklärt Artur Findling, Geschäftsführer<br />
Einkauf Bio-Lebensmittel bei<br />
Kaufland. Die Partnerschaft mit Demeter sei<br />
von Anfang an eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe<br />
gewesen. Sowohl Kaufland als auch<br />
Demeter gehe es um die Wertschätzung von<br />
Lebensmitteln, verantwortungsvolle Produktionsbedingungen<br />
und artgerechtere Haltungsbedingungen.<br />
Edeka Zentrale<br />
Bio-Offensive mit Naturkind<br />
Mit der Marke „Naturkind“ bietet die Edeka-Gruppe neue Möglichkeiten der Kooperation.<br />
Das Fachmarkt-Konzept, das auch in Edeka-Märkten anzutreffen ist,<br />
bietet Bio-Bauern einen Marktplatz für ihre Produkte. Der Edeka-Verbund fühlt<br />
sich den Bio-Bauern genauso verpflichtet wie den Kunden. Mit der Bio-Marke<br />
Naturkind bietet Edeka nun neue Möglichkeiten für den Vertrieb und Kooperationen.<br />
Die Naturkind-Fachmärkte und -Welten sollen Verbrauchern einen einfachen<br />
Zugang zu Bio-Fachhandelsmarken ermöglichen. Produkte bekannter<br />
Bio-Marken und Anbauverbände finden sich hier gleichberechtigt neben Lebensmitteln<br />
aus regionaler und lokaler Bio-Erzeugung. Die neue Fachhandelsmarke<br />
wurde als Bio-Mehrwertmarke konzipiert. Das Konzept steht nicht nur den<br />
Vertriebsformaten bei Edeka, Marktkauf, Budni und Netto-Marken-Discount zur<br />
Verfügung, sondern ist auch für interessierte Händler im In- und Ausland grundsätzlich<br />
geöffnet. Ökologische sowie soziale Nachhaltigkeit sollten in den Unternehmensstrategien<br />
verankert sein.<br />
VHM<br />
Das Käsen online lernen<br />
Der Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM) hat einen digitalen Käsekurs<br />
für Anfänger und Neueinsteiger entwickelt. Die handwerkliche Milchverarbeitung ist,<br />
wie der Name schon sagt, echtes Handwerkt. Neben dem Wissen und Geschick müssen<br />
Käser ein Gefühl für ihr Produkt entwickeln. Dieses Gefühl online zu entwickeln,<br />
erschien bisher schwierig. Doch die Pandemie war die Zeit für unkonventionelle Lösungen,<br />
und der VHM ging im März 2021 mit einem ersten digitalen Käsekurs an den<br />
Start. Der Online-Grundkurs richtet sich an Anfänger, die keine oder wenig Erfahrung<br />
in der Milchverarbeitung haben. Aber auch Hofkäser, die ihre theoretischen Grundlagen<br />
verbessern möchten, sind bei diesem Kurs gut aufgehoben. Für die praktische<br />
Herstellung von Schnittkäse und Frischprodukten wie Joghurt, Dickmilch und Quark<br />
erhalten die Teilnehmer vorab einen kleinen Drei-Liter-Kessel, Verbrauchsmaterialien<br />
und Käsereiwerkzeug zugesendet. Sie müssen nur noch ihre zu verarbeitende Milch<br />
kaufen. In theoretischen Einheiten werden die rechtlichen, baulichen, technischen und<br />
hygienischen Voraussetzungen, die bei der Aufnahme einer hofeigenen Milchverarbeitung<br />
zu erfüllen sind, dargestellt. Alle Teilnehmer erhalten ein Zertifikat über die<br />
Teilnahme an einer Hygieneschulung. Der nächste Online-Grundkurs findet vom 19.<br />
bis zum 23. September 2022 statt. Die Seminarkosten betragen 480,00 Euro (430,00<br />
Euro für Mitglieder des VHM). Weitere Informationen rund um den Ablauf des Seminars<br />
bietet ein Beispielvideo auf milchhandwerk.info.<br />
80 KÄSE-THEKE 5/22
VORSCHAU<br />
VORSCHAU<br />
❚ Die nächste KÄSE-THEKE erscheint im November 2022<br />
Fondue und Raclette sind die Klassiker der heißen<br />
Winterkäse. Als Naturvariante oder mit diversen Zutaten<br />
versprechen sie höchsten Genuss in geselligen<br />
Runden. Darüber hinaus bereichern heiße Käse für die<br />
kalte Jahreszeit das Angebot. Was die verschiedenen Käse<br />
auszeichnet, welche besonderen Rituale es beim Verzehr gibt und<br />
welche Sorten Ihre Theke bereichern können, verraten wir in der<br />
kommenden Ausgabe. Foto: colourbox.de/ AtlasStudio<br />
Ein halbes Jahr lang hatten die Teams der Käsebedienungsabteilungen<br />
wieder Zeit, um kreative Aktionen zu sechs vorgegebenen<br />
Themenfeldern zu entwickeln, umzusetzen und an die Redaktion<br />
KÄSE-THEKE zu senden. Am 4. Oktober werden die Besten<br />
der Besten mit dem Kreativ Award 2022 im feierlichen Rahmen<br />
des Gala-Abends ausgezeichnet. Wir zeigen Ihnen, wer in diesem<br />
Jahr die kreativsten Käsetheken-Teams des Landes sind.<br />
Ihre Anzeige in der KÄSE-THEKE!<br />
Ich erstelle Ihnen gerne<br />
ein individuelles Angebot.<br />
Burkhard Endemann<br />
Tel.: 0 26 33/45 40 16<br />
E-Mail: be@blmedien.de<br />
OBJEKTLEITER<br />
IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
(ISSN 0940-208X)<br />
Verlag: B&L MedienGesellschaft mbH & Co. KG Hilden, Verlagsniederlassung<br />
Bad Breisig, Zehnerstraße 22b, 53498 Bad Breisig/Rhein<br />
• Telefon: 02633/4540-0 • Telefax: 02633/45 40-99<br />
• E-Mail: infobb@blmedien.de • Homepage: www.kaeseweb.de<br />
Herausgeber: Hans Wortelkamp (-14, hw@blmedien.de)<br />
Objektleitung: Burkhard Endemann (-16, be@blmedien.de)<br />
Redaktion:<br />
tw: Thorsten Witteriede (Leitung) (-20, tw@blmedien.de),<br />
ke: Kathrin Endemann (01 77/6 88 69 57, ke@blmedien,de),<br />
us: Ulrike Schmitz (-12, us@blmedien.de),<br />
ak: Anika Kirschning (0 30/92 15 04 39, ak@blmedien.de)<br />
um: Urte Modlich (01 74/8 30 05 56, um@blmedien.de)<br />
Medienberatung: Dirk Zimmermann (01 57/86 80 74 79), dz@blmedien.de)<br />
Grafik-Design: Jeannette Knab (-18, jk@blmedien.de)<br />
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Redaktionssekretariat: Stephanie Kusber (0 26 33/45 40-0, sk@blmedien.de)<br />
Abonnentenbetreuung und Leserdienstservice:<br />
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Herr Mario Reischl, Tel.: 089/3 70 60-272, E-Mail: m.reischl@blmedien.de<br />
KÄSE-THEKE erscheint sechsmal im Jahr im Zweimonatsrhythmus. Jahresbezugspreis<br />
Inland 37,00 € brutto., Ausland 46,00 €, Einzelheftpreis 7,00 €<br />
Bank: Commerzbank AG, Hilden IBAN DE583004 0000 0652 2007 00,<br />
BIC: COBADEFFXXX • Gläubiger-ID: DE 13ZZZ00000326043<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Hilden<br />
Druck: Ortmaier Druck GmbH, Birnbachstraße 2, 84160 Frontenhausen<br />
Gedruckt auf chlorfreiem Papier.<br />
Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Gewähr.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Nachdruck, Übersetzung und sonstige Verbreitung veröffentlichter<br />
Beiträge in Papierform oder Digital dürfen, auch auszugsweise, nur mit vorhe riger Genehmigung<br />
des Verlages erfolgen. Im Falle von Herstellungs-und Vertriebsstörungen<br />
durch höhere Gewalt besteht kein Ersatzanspruch. Für den Inhalt der Werbeanzeigen<br />
ist das jeweilige Unterneh men verantwortlich.<br />
Titelfoto: Comté<br />
Beilage: Supplement "Kompakt Österreich"; Wolfram Berge<br />
Wirtschaftlich beteiligt i. S. § 9 Abs. 4 LMG Rh.-Pf.: Inhaber der B&L Medien-<br />
Gesellschaft mbH & Co. KG D 40724 Hilden sind (Anteile in Klammern): Renate<br />
Schmidt (38,8%), Erbengemeinschaft Ulla Werbeck (31,2%)<br />
Geschäftsführer: Harry Lietzenmayer, Stephan Toth, Björn Hansen<br />
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern (IVW) – Sicherung der Auflagenwahrheit<br />
★ WARENKUNDE ★<br />
Weißlacker: Geliebt oder verachtet<br />
Der halbfeste Schnittkäse „Weißlacker“ (45 % Fett i.Tr.) trägt seit<br />
2015 das EU-Siegel für seine geschützte Herkunft. Von einigen,<br />
wegen seines pikanten bis scharfen und salzigen Geschmacks<br />
geliebt und von anderen verachtet, ist er eine echte Allgäuer<br />
Spezialität. Vor fast 150 Jahren von Josef und Anton Kramer in<br />
Wertach im Landkreis Oberallgäu erfunden, wird er aus pasteurisierter<br />
Kuhmilch mit einem Zusatz von 25 Prozent Rohmilch hergestellt.<br />
Der junge würfelförmige Käse kommt für zwei Tage in<br />
ein Salzbad und verbringt anschließend drei Monate in einem<br />
gekühlten Reiferaum. Dort wird er regelmäßig gesalzen und geschmiert.<br />
Anschließend in Aluminiumfolie verpackt, reift er weitere<br />
drei bis vier Monate. Danach tritt sein wahrer Geschmack<br />
ans Licht. Aufgrund seiner weißen, lackartigen Schmiere auf der<br />
Oberfläche trägt er seinen Namen. Käsespätzle verleiht er einen<br />
würzig-aromatischen Geschmack und geht zusammen auf<br />
frischem Brot, mit einer Vinaigrette aus Essig, Öl und Zwiebeln<br />
sowie einem frischen Bier ein perfektes Pairing ein.<br />
Foto: Allgäu GmbH/Wolfgang Fallier Fotodesign<br />
KÄSE-THEKE 5/22<br />
81
Anzeige<br />
★ TREUR KAAS ★<br />
SPEZIALITÄTEN<br />
FÜR DIE THEKE<br />
Authentischer Großlochkäse<br />
Der Bon Repas (fanzösisch „gutes Essen“) ist ein Großlochkäse<br />
aus thermisierter Kuhmilch. Die großen Löcher im Käse entstehen,<br />
weil der Milch während des Herstellungsverfahren Propionsäurebakterien<br />
hinzugefügt werden. Um die Bakterien zu aktivieren,<br />
wird der Bon Repas zuerst 14 Tage bei einer höheren<br />
Temperatur von 20 Grad Celsius gereift. Dadurch bekommt der<br />
Käse auch seine sphärische Form. Insgesamt reift dieser Großlochkäse<br />
acht Wochen im Treur-Kaas-Lager. Das Ergebnis ist ein<br />
einzigartiger Großlochkäse vom Bauernhof mit einem besonders<br />
cremigen Charakter. Einfach lecker, mild, mit einer leicht<br />
süßlichen Note und sehr bekömmlich. Benannt ist der Käse nach<br />
dem Bonrepas-Polder, der sich in Krimpenerwaard befindet.<br />
Thermisierter Käse mit Bärlauch<br />
Der Villa Daslook ist ein Schnittkäse aus thermisierter Kuhmilch,<br />
der mit Bärlauch, Zwiebeln und Schnittlauch verfeinert wird. Dieser<br />
Kräuterkäse reift acht Wochen und hat einen besonders cremigen<br />
Geschmack. Zudem wurde er mit einem Silver-Award bei<br />
den International Cheese Awards 2022 ausgezeichnet!<br />
Kräftiger Bauernkäse<br />
Der Erfgoed Stelling 705 wird von Familie De Jong aus<br />
Bergambacht hergestellt und ist ein Hartkäse, der aus roher<br />
Vollmilch hergestellt wird. Daher darf er als echter Bauernkäse<br />
bezeichnet werden. Er punktet mit Reifungskristallen, die<br />
er dank der neun Monate Reifungszeit entwickelt. Der Geschmack<br />
dieses Bauernkäses ist voll, kräftig und sehr würzig.<br />
Alter Ziegenkäse<br />
Chevretta Alt ist ein 45 Wochen alter nordniederländischer<br />
Ziegenkäse. Diese lange Reifezeit erzeugt seinen charaktervollen<br />
Geschmack und die schönen Proteinkristalle im festen<br />
Käseteig. Seine Rinde ist schwarz beschichtet und verleiht dem<br />
Ziegenkäse seinen unverwechselbaren und schicken Look. Bei<br />
den International Cheese Awards 2022 wurde der Chevretta<br />
Alt mit einem Silver-Award ausgezeichnet!<br />
Gesunder Schafskäse<br />
Twisca ist ein geschmacksvoller nordniederländischer Schafskäse.<br />
Dieser junger Schnittkäse reift acht Wochen, ist reich<br />
an Vitaminen und punktet mit seinem vollen, cremigen Geschmack,<br />
der durch die nordniederländischen Weiden der<br />
Milchschaft geprägt ist.<br />
Der beste Käse der Welt<br />
Jerseyhoeve Bio Schorren ist ein Jersey-Käse, der aus aus<br />
100 Prozent Bio-Jersey-Milch hergestellt wird. Der Käse reift<br />
mindestens zwölf Monate auf Holzbrettern. Dabei entwickeln<br />
sich seine feinen Kristalle und seine immer noch sehr cremige<br />
Textur. Eine echte Spezialität! Bei den International Cheese<br />
Awards 2016 in Nantwich, England, wurde dieser Käse zum<br />
Supreme Champion – besser gesagt zum besten Käse der<br />
Welt – ernannt! Und auch im Jahr 2020 wurde er zum Supreme<br />
Best of the Best gekürt. Zudem wurde er erneut mit<br />
einem Golden-Award bei den International Cheese Awards<br />
2022 ausgezeichnet!<br />
82 KÄSE-THEKE 5/22
BON REPAS<br />
Authentischer Groβlochkäse<br />
Der Geschmack ist sehr<br />
zugänglich und mit einer<br />
leichten süßen Note.<br />
info@treurkaas.nl - www.treurkaas.de
Nachhaltiger Milchgenuss<br />
aus Europa<br />
Gut fürs Klima. Gut für die Artenvielfalt.<br />
Heumilch: Einfach urgut.<br />
● Heumilchkühe erhalten frische Gräser und Kräuter<br />
im Sommer und Heu im Winter. Vergorene Futtermittel<br />
sind verboten.<br />
● Diese nachhaltige Wirtschaftsweise fördert<br />
die Artenvielfalt und schützt das Klima.<br />
● Weide, Auslauf oder Laufstall sorgen für ausreichend<br />
Bewegung. Eine dauernde Anbindehaltung ist<br />
verboten.<br />
● Die Höfe sind in den Bergregionen der Alpen und<br />
des Alpenvorlands beheimatet<br />
Hinweise für eine ausgewogene, gesunde Ernährung finden Sie unter www.dge.de.<br />
heumilch.com<br />
GARANTIERT GENTECHNIKFREI<br />
Kofinanziert von der<br />
Europäischen Union<br />
Der Inhalt dieser Veröffentlichung gibt allein die Meinung des Autors wieder,<br />
der allein für den Inhalt verantwortlich ist. Die Europäische Kommission haftet<br />
nicht für die etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen.