Im „Strom-Casino“ Milliarden verspielt!
FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie
FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie
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Nr. 35 . Donnerstag, 1. September 2022<br />
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Weniger Lebensqualität und<br />
Sicherheit durch Asylheim<br />
<strong>Im</strong> Ortsteil Lengfelden der Flachgauer Gemeinde Bergheim stellen<br />
Asylwerber bereits 20 Prozent der Bevölkerung. Unter den<br />
Auswüchsen der schwarz-grünen Willkommenspolitik leiden<br />
die Anrainer, kritisiert FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas<br />
Teufl und fordert einen Asylstopp. S. 13<br />
<strong>Im</strong> <strong>„Strom</strong>-<strong>Casino“</strong><br />
<strong>Milliarden</strong> <strong>verspielt</strong>!<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie<br />
S. 2/3<br />
Die ersten 20.000 Stimmen<br />
für den Wandel in Österreich<br />
Foto: NFZ<br />
Rosenkranz übergab die Unterstützungserklärungen für seine Kandidatur – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
MEDIEN<br />
Corona-Wahnsinn<br />
Krise? Welche Krise?<br />
Geht Wien bankrott?<br />
(K)Ein Skandal<br />
28,6 Millionen Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />
wurden bisher<br />
nach Österreich geliefert, aber<br />
acht Millionen Stück – weil nicht<br />
gebraucht – an Drittstatten verschenkt.<br />
Allein für heuer wurden<br />
weitere elf Millionen Corona-<strong>Im</strong>pfdosen<br />
bestellt. S. 6<br />
Für Brüssel gibt es anscheinend<br />
nur die Energie- und die Klimakrise.<br />
Eine Asylkrise scheint Brüssel trotz<br />
einer drohenden Wiederholung der<br />
Masseneinwanderung von 2015/16<br />
nicht auf dem Radar zu haben, Die<br />
Asylquartiere platzen europaweit<br />
aus allen Nähten. S. 8/9<br />
Der Wiener FPÖ-Chef Dominik<br />
Nepp forderte zum Acht-<strong>Milliarden</strong>-Euro-Debakel<br />
bei der Wien<br />
Energie eine sofortige und umfassende<br />
Erklärung von SPÖ-Bürgermeister<br />
Michael Ludwig: „Der<br />
Bankrott der Stadt Wien ist realistisches<br />
Szenario.“ S. 11<br />
Das drohende <strong>Milliarden</strong>-Debakel<br />
der Wien Energie scheint<br />
in der Berichterstattung des ORF<br />
nur eine Nebenrolle zu spielen und<br />
rein gar nichts mit der SPÖ Wien<br />
zu tun zu haben. Für FPÖ-Mediensprecher<br />
Christian Hafenecker<br />
der nächste ORF-Skandal. S. 14
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Andreas Ruttinger<br />
andreas.ruttinger@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Bis zu zehn <strong>Milliarden</strong> Euro<br />
könnte die Steuerzahler das Börse-Abenteuer<br />
des Wiener Energieversorgers<br />
kosten.<br />
Aber nicht, weil die Wiener sich<br />
böse verspekuliert und auf niedrigere<br />
(!) Strompreise gewettet<br />
haben, sondern weil der Strommarkt<br />
„verrückt spielt“, versuchte<br />
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner den<br />
Zusehern im ORF-„Sommergespräch“<br />
weiszumachen.<br />
Schon wieder<br />
Und das alles sei sowieso nur<br />
böse Regierungspropaganda, mit<br />
der die Koalition ihr Versagen bei<br />
der Energiekrise vertuschen wolle.<br />
Das erinnert frappant an die<br />
BAWAG-Pleite vor 17 Jahren, als<br />
die Gewerkschaftsbank mit Hilfe<br />
eines Finanzjongleurs ihre Bilanzen<br />
auffrischen wollte. Am Ende<br />
waren zwei <strong>Milliarden</strong> Euro im<br />
karibischen Sand verschwunden.<br />
Dass dem Aufsichtsrat nicht<br />
aufgefallen sein will, dass das<br />
Unternehmen seine dreifache<br />
Jahresproduktion zum Verkauf (!)<br />
angeboten hat, fällt da auch kaum<br />
ins Gewicht. Bei der BAWAG hat<br />
ja auch keiner etwas gemerkt, sind<br />
alle erst zum Schluss aus allen<br />
Wolken gefallen.<br />
Also sind die Geschäfte der<br />
Wien Energie für die Wiener SPÖ<br />
ergo auch kein „unüblicher Vorgang“,<br />
wie der aus dreitägiger Versenkung<br />
aufgetauchte Bürgermeister<br />
Ludwig locker daherplauderte.<br />
Nachdem der am Gemeinderat<br />
vorbeigeschummelte „Wiener<br />
Rettungsschirm“ in Höhe von 1,5<br />
<strong>Milliarden</strong> Euro geplatzt ist, soll<br />
nun das Fiasko unter einem „nationalen<br />
Rettungsschirm“ versteckt<br />
werden.<br />
Wenn doch nur alles so einfach<br />
funktionieren würde, wie<br />
SPÖ-Politiker es uns glauben machen<br />
wollen.<br />
<strong>Milliarden</strong>verlust durch rote<br />
Kickl fordert Sondersitzung des Nationalrats zur Klärung der Verluste und<br />
Nach der BAWAG scheint die nächste rote Institution, die Wien<br />
Energie, in ein Spekulations-Desaster zu schlittern. Innerhalb<br />
zweier Tage erhöhte sich der Zuschussbedarf von 1,7 auf zehn <strong>Milliarden</strong><br />
Euro. Die Freiheitlichen verlangen umfassende Aufklärung von<br />
der Koalition, wie sie den roten Konzern mit Steuergeld „retten“ will.<br />
Wurde der Sonntag Abends überraschend<br />
einberufene „Energiegipfel“<br />
zunächst mit der Forderung<br />
nach einer Änderung des europäischen<br />
Strompreiserstellungssystems<br />
begründet, so entpuppte er sich als<br />
Rettungsgipfel für den Energieversorger<br />
der Bundeshauptstadt.<br />
Wegen des innerhalb Jahresfrist<br />
verzehnfachten Strompreises an den<br />
Strombörsen sei die Wien Energie,<br />
die nur knapp mehr als Hälfte des<br />
benötigten Stroms selbst erzeugen<br />
kann, in eine finanzielle Schieflage<br />
geschlittert.<br />
Bis zu zehn Millliarden Zuschuss<br />
Wie hoch der Zuschussbedarf tatsächlich<br />
ist, war selbst bei Redaktionsschluss<br />
am Dienstag noch nicht<br />
klar. War zunächst von 1,7 <strong>Milliarden</strong><br />
Euro die Rede, fällig am Mittwoch,<br />
so erhöhte sich der Zuschussbedarf<br />
innerhalb von 14 Stunden auf<br />
bis zu zehn <strong>Milliarden</strong> Euro.<br />
Als Ursache nannten der Wiener<br />
SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke<br />
wie auch SPÖ-Parteichefin Pamela<br />
Rendi-Wagner einen „völlig<br />
verrücktspielenden Strommarkt“.<br />
Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael<br />
Ludwig, der diese Woche eigentlich<br />
das rote „Übergewinn-Abschöpfungsmodell“<br />
zum Abkassieren der<br />
Stromkonzerne präsentieren wollte,<br />
SPITZE FEDER<br />
versteckte sich bis Dienstag im Rathaus<br />
vor der Presse.<br />
<strong>Im</strong>merhin rückte sein Finanzstadtrat<br />
heraus, dass die Stadt Wien dem<br />
Konzern bereits ab Juli zweimal 700<br />
Millionen Euro „via Notrecht des<br />
Bürgermeisters“ zugeschossen habe,<br />
ohne den Finanzausschuss der Stadt<br />
oder den Gemeinderat informiert zu<br />
haben.<br />
Zwischen sechs und zehn <strong>Milliarden</strong><br />
Euro fehlen der Wien Energie<br />
anscheinend. Davon müsste das Finanzministerium<br />
bis Dienstag Mittag<br />
rund zwei <strong>Milliarden</strong> Euro freigeben,<br />
damit die Verträge mit rund<br />
zwei Millionen Kunden nicht gekündigt<br />
werden müssen.<br />
Die wahre Ursache für den Zuschussbedarf<br />
dürfte in schiefgelaufenen<br />
Spekulationen liegen. So hat<br />
die Wien Energie zuletzt dreimal so<br />
viel Strom verkauft, als sie im Jahr<br />
produzieren kann. Dabei hat der<br />
Konzern anscheinend auf fallende<br />
Strompreise gesetzt und muss jetzt<br />
die Differenz zum aktuellen, stark<br />
erhöhten Preis bei der Strombörse<br />
hinterlegen, um die Verträge erfüllen<br />
zu können.<br />
Bei diesem „Rettungsgipfel“ empört<br />
die Freiheitlichen, dass die mit<br />
Steuermilliarden finanzierte Aktion<br />
quasi „im Hinterzimmer“ ausverhandelt<br />
werde.<br />
Die wahren Sorgen des Wiener Bürgermeisters.<br />
Foto:s/Montage: NFZ<br />
Herbert Kickl: Stopp mit der Geheimni<br />
Antwort stehen, wie sie die bis zu zehn<br />
Wann wird Bürgern geholfen?<br />
„Es kann nicht sein, dass das rote<br />
Wien am Energiemarkt <strong>Milliarden</strong><br />
verzockt und dafür wieder die Steuerzahler<br />
zur Kasse gebeten werden.<br />
Die Bürger haben ein Recht darauf,<br />
dass alle Fakten auf den Tisch gelegt<br />
werden – und das rasch“, erklärte<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann<br />
Herbert Kickl.<br />
Die Bundesregierung und<br />
ÖVP-Finanzminister Magnus<br />
Brunner seien viele Antworten<br />
schuldig, betonte Kickl. Etwa, woher<br />
aus dem Budget die kurzfristig<br />
benötigten zwei <strong>Milliarden</strong> und<br />
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Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
Spekulanten<br />
der <strong>Milliarden</strong>hilfen an die Wien Energie<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
Innenpolitik 3<br />
Von Teuerung keine Ahnung<br />
Als Offenbarung der Abgehobenheit des<br />
Staatsoberhauptes bezeichnete FPÖ-Generalsekretär<br />
Michael Schnedlitz den „Energiebeirat“,<br />
den Bundespräsident Alexander Van<br />
der Bellen laut „Krone“ eingerichtet hat: „Die<br />
Österreicher wissen nicht, wie sie die Strompreiserhöhungen<br />
bezahlen sollen, und der<br />
Bundespräsident lässt sich ab jetzt von zwei<br />
Beratern darüber berichten. Wo war der Bundespräsident,<br />
als die Teuerungen vor einem<br />
Jahr losgingen?“ Dieses Desinteresse an den<br />
Sorgen der Bürger sei unüberbietbar.<br />
skrämerei. Die Bundesregierung soll in einer Sondersitzung Rede und<br />
<strong>Milliarden</strong> Euro teure Rettungsaktion der Wien Energie finanzieren will.<br />
Purer Zynismus<br />
„Zuerst zündeln, dann löschen – typisch<br />
ÖVP“, bemerkte FPÖ-Agrarsprecher Peter<br />
Schmiedlechner zu der neuesten Forderung<br />
der ÖVP, angesichts der hohen Strompreise<br />
auch eine Kompensation für die Bauern einzuführen:<br />
„Pünktlich vor Wahlen denkt die<br />
ÖVP doch noch an die Bauern, und wie so<br />
oft schiebt sie die Schuld auf andere, anstatt<br />
endlich zu handeln. Seit Jahrzehnten stellt<br />
die ÖVP den Landwirtschaftsminister, wirtschaftet<br />
die Bauern herunter – und jetzt stellt<br />
sie Forderungen an sich selbst!“<br />
Foto: NFZ<br />
die weiteren bis zu zehn <strong>Milliarden</strong><br />
Euro kommen sollen? „Muss dafür<br />
der Finanzausgleich zwischen<br />
Bund, Ländern und Gemeinden<br />
aufgeschnürt werden, und welche<br />
Folgen haben die Österreicher zu<br />
erwarten? Für deren längst überfällige<br />
echte Entlastung gegen die<br />
Kostenlawine war bisher kaum<br />
Geld da. Jetzt werden aber regelrecht<br />
über Nacht die <strong>Milliarden</strong> für<br />
die Wien Energie aufgestellt“, wunderte<br />
sich Kickl.<br />
Auf jeden Fall werde die FPÖ<br />
im Zuge der geforderten Sondersitzung<br />
auch Anträge für den Ausstieg<br />
aus den Russland-Sanktionen und<br />
für das Aussetzen des europäischen<br />
„Merit-Order-Systems“ einbringen,<br />
kündigte Kickl an: „Die Wurzel der<br />
derzeitigen Misere ist die Sanktionsspirale<br />
gegen Russland, an der<br />
die Bundesregierung wider jegliche<br />
Vernunft festhält und damit den<br />
Energiemarkt zur Spielwiese für<br />
Spekulanten gemacht hat. Damit<br />
muss Schluss sein!“<br />
Sollten die Anträge abgelehnt<br />
werden, dann werde man die Initiierung<br />
eines Volksbegehrens zum<br />
Sanktionen-Ausstieg in Betracht<br />
ziehen müssen.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
Strom vom Gaspreis entkoppeln<br />
Vor dem Hintergrund des drohenden<br />
Gas-Embargos und der explodierenden<br />
Stromkosten erneuerte Oberösterreichs<br />
FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Manfred<br />
Haimbuchner (Bild) die freiheitliche<br />
Forderung, die „Merit-Order“-Regelung zur<br />
Strompreisbildung auf europäischer Ebene<br />
zu stoppen: „Jetzt im Krisenmodus ist diese<br />
Regelung unhaltbar und muss außer Kraft<br />
gesetzt werden. Wir erzeugen damit eine Abhängigkeit<br />
aller Haushalte und aller Unternehmen<br />
von russischen Interventionen. Wer<br />
Unabhängigkeit von russischem Gas predigt,<br />
muss die Merit-Order-Regel sofort stoppen.“<br />
SPRUCH DER WOCHE<br />
„Die Mittel dienen dazu,<br />
Engpässe in der Liquidität<br />
zu überbrücken.“<br />
Michael Ludwig<br />
30. August 2022<br />
Foto: NFZ<br />
Der Wiener Bürgermeister und<br />
Hobby-Ökonom versucht zu<br />
erklären, dass ein Zuschuss in<br />
Höhe des dreifachen Jahresumsatzes<br />
nur dazu notwenig sei,<br />
um einen „Liquiditäts-Engpass“<br />
zu überbrücken.<br />
BILD DER WOCHE 20.000 Österreicher haben Walter Rosenkranz<br />
zum Bundespräsidentschaftskandidaten gemacht.<br />
Foto: NFZ
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Die Menschen haben viele Fragen<br />
und wollen diese beantwortet wissen.“<br />
Nach der Abgabe der Unterstützungserklärungen im Innenministerium übergab FPÖ-Bundespräsidentenkandidat<br />
Dr. Walter Rosenkranz dem Team von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen<br />
einen Brief. Es handelt sich um eine persönliche Einladung für ein sachliches, moderiertes TV-Duell im<br />
Rahmen des Wahlkampfes für das höchste Amt im Staat. Folgend der Brief im Wortlaut:<br />
Foto: NFZ<br />
Sehr geehrter Herr Bundespräsident!<br />
Am 9. Oktober entscheiden die<br />
Bürgerinnen und Bürger darüber,<br />
wer in den kommenden sechs Jahren<br />
das Amt des Bundespräsidenten<br />
ausüben und damit der direkt gewählte<br />
Vertreter der Österreicherinnen<br />
und Österreicher sein wird.<br />
Wir leben aktuell in einer Zeit,<br />
die viele Herausforderungen für<br />
unser geliebtes Heimatland und<br />
seine Menschen bereithält: der<br />
Krieg in der Ukraine, die Sanktionen<br />
gegen Russland und die damit<br />
verbundenen negativen Auswirkungen<br />
im Bereich der Teuerung, aber<br />
auch Corona ist noch immer ein<br />
Thema, das die Bürger beschäftigt.<br />
Dazu kommt noch eine Bundesregierung,<br />
die in erster Linie durch<br />
Kanzler- und Ministerwechsel am<br />
Fließband aufgefallen ist als durch<br />
eine Politik, mit der die Mehrheit<br />
der Österreicher zufrieden war<br />
und ist.<br />
Sie haben es in den<br />
letzten Jahren vorgezogen,<br />
zu all diesen<br />
Problemen zu<br />
schweigen. Erst seit<br />
der Bekanntgabe ihrer<br />
neuerlichen Kandidatur<br />
für die Hofburg<br />
haben Sie das<br />
eine oder andere Problem<br />
des Landes<br />
aktiv ang<br />
e -<br />
sprochen. Dies ist aus meiner Sicht<br />
aber mehr dem Wahlkampf geschuldet<br />
als einer echten Einsicht<br />
und der Verpflichtung, ein starker<br />
Verbündeter für die Menschen in<br />
unserem Land sein zu wollen.<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Van der<br />
Bellen, am 1. Juli 2019 war ich<br />
bei Ihnen in der Hofburg. Sie haben<br />
mich an diesem Tag als Volksanwalt<br />
der Republik Österreich<br />
angelobt. Als Volksanwalt bin ich<br />
gemeinsam mit meinen Kollegen<br />
Gaby Schwarz und Bernhard Achitz<br />
ein ranghoher Amtsträger der Republik<br />
Österreich und dafür verantwortlich,<br />
Missstände in der Verwaltung<br />
aufzuzeigen und Menschen zu<br />
helfen, die sich von der Verwaltung<br />
ungerecht behandelt fühlen.<br />
Nun kandidiere ich für das Amt<br />
des Bundespräsidenten. Die Bürger<br />
unseres Landes haben ein Anrecht<br />
darauf, zu erfahren, welche Pläne<br />
Sie für die kommende Amtsperiode<br />
haben. Die Bürger haben<br />
aber auch viele Fragen an<br />
Sie, was Ihre bisherige<br />
Amtsführung betrifft.<br />
Das konnte ich bei<br />
meinen bisherigen Begegnungen<br />
mit tausenden<br />
Menschen im ganzen<br />
Land mitnehmen.<br />
Auf all diese vielen<br />
offenen Fragen<br />
wollen<br />
Sie<br />
aber anscheinend nicht antworten.<br />
Sie haben TV-Duelle in Interviews<br />
als „Polit-Show“ bezeichnet. Aus<br />
Ihrem Umfeld wurde verlautbart,<br />
dass Sie an keinen TV-Duellen teilnehmen<br />
wollen, weil Sie befürchten,<br />
dass die Würde des Amtes Schaden<br />
nehmen könnte.<br />
Ich frage mich an dieser Stelle<br />
vielmehr, ob es der Würde des Amtes<br />
zuträglich ist, wenn man Selbstgespräche<br />
auf der Jugend-Videoplattform<br />
„TikTok“ führt oder im<br />
„Mickey Mouse“-Buch blättert. Es<br />
ist aus meiner Sicht nicht genug, auf<br />
„TikTok“ aufzutreten. Das Amt des<br />
Bundespräsidenten ist das höchste<br />
in unserer Republik. Der Bundespräsident<br />
wird direkt von den Bürgern<br />
des Landes gewählt. Die Menschen<br />
haben viele Fragen an Sie<br />
und wollen diese beantwortet wissen,<br />
bevor sie am 9. Oktober zur<br />
Wahl gehen.<br />
Wie ich bereits bei meiner Vorstellung<br />
als Bundespräsidentschaftskandidat<br />
versichert habe, werde ich<br />
keinen „Brutalo-Wahlkampf“ führen,<br />
weil dies dem Amt nicht entspricht,<br />
für das ich kandidiere. Da<br />
Sie mich kennen, können Sie auch<br />
darauf zählen, dass ich eine Diskussion<br />
mit Ihnen so bestreiten werde,<br />
dass weder das Amt des Bundespräsidenten,<br />
noch jenes des Volksanwaltes<br />
beschädigt werden.<br />
Ich lade Sie, sehr geehrter Herr<br />
Dr. Van der Bellen, daher ein, ein<br />
sachliches, moderiertes TV-Gespräch<br />
mit mir zu führen. Die Menschen<br />
haben ein Recht darauf,<br />
zu erfahren, wie Sie diesem Land<br />
in den nächsten sechs Jahren als<br />
Staatsoberhaupt dienen wollen. Als<br />
oberster Vertreter der Bürger sollten<br />
Sie mir die Fragen, die ich<br />
bei den unzähligen Begegnungen<br />
mit den Menschen<br />
unseres Landes mitgenommen<br />
habe, im Rahmen einer<br />
TV-Diskussion beantworten.<br />
Dazu lade ich Sie<br />
hiermit herzlich ein.<br />
Ich freue mich auf Ihre<br />
hoffentlich positive Rückmeldung!<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Dr. Walter Rosenkranz<br />
Foto: NFZ<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
Kompromisslos für die Bürger des La<br />
Die Rückh<br />
FPÖ-Präsidentschaftskand<br />
Jetzt ist es offiziell: Nach der<br />
Übergabe der Unterstützungserklärungen<br />
ist der freiheitliche<br />
Volksanwalt Walter<br />
Rosenkranz Kandidat zur Bundespräsidentenwahl<br />
am 9. Oktober<br />
2022. Sein Ziel für diesen<br />
Termin steht fest: als Zweiter den<br />
amtierenden Amtsinhaber in einer<br />
Stichwahl herauszufordern.<br />
„Kompromisslos für Österreich“<br />
ist der Titel der ersten Plakatkampagne,<br />
mit der Walter Rosenkranz<br />
beim Wahlkampfauftakt am kommenden<br />
Samstag in Wels in den<br />
Bundespräsidentschafts-Wahlkampf<br />
starten wird.<br />
Keine faulen Kompromisse<br />
Kompromisse seien zwar Teil des<br />
Lebens und der Politik, aber es gebe<br />
Bereiche, in denen Kompromisse<br />
nicht möglich seien, weil es sich<br />
dabei um „faule“ Kompromisse<br />
handle, erläuterte Rosenkranz den<br />
Wahlspruch: „Österreich, unsere<br />
Heimat, ist zu wichtig und zu schützenswert,<br />
als dass man hier einen<br />
,faulen‘ Kompromiss zulässt. Bei<br />
unserer Freiheit, Neutralität, Wohlstand,<br />
Sicherheit, Souveränität und<br />
Zukunft darf kein Platz dafür sein.
Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
Innenpolitik 5<br />
ndes: Herbert Kickl und Walter Rosenkranz bei der Präsentation der ersten Plakatkampagne zur Bundespräsidentenwahl.<br />
olaktion kann jetzt beginnen<br />
idat Walter Rosenkranz hat rund 20.000 Unterstützungserklärungen der Wahlbehörde übergeben<br />
Ich verspreche, ein Bundespräsident<br />
zu sein, der sich kompromisslos<br />
für Österreich einsetzt.“<br />
Wer nicht kompromisslos hinter<br />
den Österreichern stehe, sei<br />
in der Hofburg fehl am Platz, wie<br />
eben der amtierende Bundespräsident.<br />
Der stehe nur kompromisslos<br />
hinter der schwarz-grünen Regierung,<br />
bemerkte FPÖ-Generalsekretär<br />
Michael Schnedlitz. Das sei in<br />
der Corona-Krise so gewesen, als<br />
er jede Einschränkung der Grundund<br />
Freiheitsrechte durchgewunken<br />
habe, wie auch in der jetzigen<br />
Energie-Krise, in der er die Untätigkeit<br />
der Koalition kritiklos hingenommen<br />
habe.<br />
„Er redet von Solidarität, ist aber<br />
in seinen Handlungen – Stichwort<br />
Teuerung – unsolidarisch mit den<br />
Österreichern, denen er nur geraten<br />
hat‚ die Zähne zusammenzubeißen<br />
und zusammenzuhalten“, führte<br />
Schnedlitz an.<br />
Der „Präsident des Systems“<br />
Die Sorgen der Österreicher in<br />
Zusammenhang mit der Teuerung,<br />
den Folgen der EU-Sanktionen gegen<br />
Russland, der immerwährenden<br />
Neutralität, der illegalen Einwanderung<br />
oder dem Verlust von<br />
immer größeren Teilen unserer<br />
Souveränität an die EU-Kommission<br />
seien Van der Bellen kaum eine<br />
Erwähnung wert. „Er ist ein Präsident<br />
der Eliten, des Systems, der<br />
Eurokraten – aber er ist sicher kein<br />
Präsident, der sich kompromisslos<br />
für die eigene Bevölkerung einsetzen<br />
will, ganz im Gegensatz zu unserem<br />
Walter Rosenkranz“, betonte<br />
der FPÖ-Generalsekretär.<br />
Die Verfassung verteidigen<br />
Es reiche nicht aus, die Verfassung<br />
zu bewundern, ein Bundespräsident<br />
müsse sie auch gegen<br />
Angriffe, wie sie die großteils verfassungswidrigen<br />
Corona-Regelungen<br />
dargestellt hätten, verteidigen,<br />
erläuterte Rosenkranz. Durch<br />
diese Art, Politik zu machen, sei<br />
er gemeinsam mit der fatalen Regierungspolitik<br />
auch dafür verantwortlich,<br />
dass die Menschen immer<br />
weniger Vertrauen in die Demokratie<br />
hätten.<br />
Er kündigte an, alle Gesetzesbeschlüsse<br />
der Regierung, egal, von<br />
welchen Parteien sie gebildet werde,<br />
bei denen der Verdacht besteht,<br />
dass sie nicht im Einklang mit der<br />
Verfassung stehen, zuerst gemeinsam<br />
mit Verfassungsrechtlern zu<br />
begutachten, bevor er sie unterschreiben<br />
werde: „Beim Schutz<br />
Kickl: Gerade in dieser Krisenzeit braucht es einen Bundespräsidenten<br />
wie Walter Rosenkranz, der kompromisslos zu den Bürgern steht.<br />
Foto: NFZ<br />
unserer Verfassung kann es keine<br />
Kompromisse geben!“<br />
Kritik übte er auch an der Weigerung<br />
Van der Bellens, sich einer<br />
TV-Diskussion mit seinen Herausforderern<br />
zu stellen. Dies habe er<br />
auch in einem Brief an den Amtsinhaber<br />
(siehe Seite 4) betont.<br />
Keine Diskussionsverweigerung<br />
„In Zeiten einer regelrechten<br />
Krisen-Kaskade verfügt Dr. Walter<br />
Rosenkranz über alle Eigenschaften,<br />
die der derzeitige Amtsinhaber<br />
nicht vorweisen kann, nämlich<br />
Mut, Standhaftigkeit, Bürgernähe,<br />
Verfassungstreue, Heimat- und<br />
Friedensliebe“, erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />
Herbert Kickl.<br />
<strong>Im</strong> Gegensatz zu Amtsinhaber<br />
Van der Bellen gehe Rosenkranz<br />
auf die Menschen zu, um mit ihnen<br />
an Lösungen zu arbeiten, was<br />
er als Volksanwalt tagtäglich unter<br />
Beweis stelle: „Die Bürger sind<br />
der Souverän, und sie haben daher<br />
ein Recht darauf, Rede und Antwort<br />
darüber zu erhalten, was Van<br />
der Bellen in den letzten Jahren getan<br />
oder unterlassen hat. Mit seiner<br />
Diskussionsverweigerung tritt<br />
er aber das republikanische Prinzip<br />
mit Füßen und agiert wie ein ,Reserve-Kaiser‘.“
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Der Skandal um die Wien Energie<br />
hat das Sommerloch brutal gestopft.<br />
Über Nacht wurde ein Finanzierungsbedarf<br />
in exorbitanter<br />
Höhe bekannt. Benötigt wird Geld<br />
des Steuerzahlers, also unser aller<br />
Geld, weil die Wien Energie keines<br />
oder zu wenig davon hat und<br />
weil ihren Banken die Sache zu<br />
heiß geworden ist.<br />
Eigentum zurückholen<br />
Derweil der Skandal aufpoppte,<br />
übergab unser Walter Rosenkranz<br />
sensationelle 18.500 Unterstützungserklärungen.<br />
So viele Menschen<br />
wollten ihn und seine zentrale<br />
Wahlkampfansage, wonach<br />
wir uns unser Österreich zurückholen<br />
sollten, unterstützen.<br />
Auf den ersten Blick hat das<br />
nichts miteinander zu tun. Auf<br />
den zweiten jedoch sehr viel. Der<br />
Skandal ist ein Paradebeispiel für<br />
vieles was strukturell schiefgelaufen<br />
ist. Manager, die keiner kennt<br />
verspekulieren Volksvermögen an<br />
Börsen. Wenn das Wasser bis zum<br />
Hals steht, laufen von Managern<br />
losgeschickte Landespolitiker zur<br />
Republik, um Geld einzufordern.<br />
In diesen Momenten braucht<br />
man den Bürger, oder besser gesagt:<br />
sein Geld. Bei der Privatisierung<br />
von Staatsvermögen hat man<br />
auf ihn weniger Wert gelegt, denn<br />
bei jeder Privatisierung verliert das<br />
Parlament die Kontrollkompetenz.<br />
Privatisierung ist für die Herrschenden<br />
eine feine Sache. <strong>Im</strong><br />
Zwielicht des Gesellschaftsrechtes<br />
können sie machen was sie<br />
wollen - mehr oder weniger, wie<br />
der aktuelle Rechnungshofbericht<br />
zur COFAG gezeigt hat. Vor dem<br />
Hintergrund dieser Skandale ist<br />
die politische Forderung, dass sich<br />
die Bürger ihr Eigentum zurückholen<br />
sollen, eine politische Notwendigkeit.<br />
Foto: NFZ<br />
VERTEIDIGUNGSPOLITIK<br />
Mehr Geld für Grundwehrdiener<br />
Während Grundwehrdiener dem Staat pro Monat<br />
321,22 Euro wert sind, bekommt ein Migrant mit<br />
positivem Asylbescheid bereits mehr als 900 Euro<br />
aus Steuergeld. „Die derzeitige Vergütung für Grundund<br />
Präsenzdiener ist ein blanker Hohn“, kritisierte<br />
FPÖ-Wehrsprecher Reinhard E. Bösch (Bild). Die<br />
Freiheitlichen haben mehrmals eine Erhöhung gefordert,<br />
zuletzt im November 2021. Dieser Antrag wurde<br />
mit den Stimmen von ÖVP und Grünen abgelehnt.<br />
Foto: NFZ<br />
ENERGIEKRISE<br />
Kein Vertrauen mehr<br />
Schwarz-Grün hat in der Bevölkerung<br />
einen schlechten Stand.<br />
Zwei von drei Befragten (65 Prozent)<br />
stellen sich darauf ein, dass<br />
sich die Dinge bis Ende des Jahres<br />
„eher verschlechtern“. 23 Prozent<br />
glauben laut einer Erhebung von<br />
Unique Research im Auftrag des<br />
„profil“, dass die Lage gleich bleibe.<br />
Aussagen Sobotkas sind<br />
eine ÖVP-Selbstanklage!<br />
„ÖVP-Autokrat“ beschädigt das zweithöchste Amt im Staat<br />
Als „absurde Wortmeldungen<br />
aus dem schwarzen Paralleluniversum“<br />
kritisierte der<br />
FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker<br />
Soboktas Aussagen zu<br />
U-Ausschuss und EU-Sanktionen.<br />
Nachdem der Verfassungsgerichtshof<br />
70 ÖVP-Anträge abgewiesen<br />
hat, erklärte Sobotka in einem<br />
„Profil“-Interview, dass der<br />
U-Ausschuss von der Opposition<br />
als „ein Vernichtungsfeldzug gegen<br />
die ÖVP“ missbraucht werde. Kritiker<br />
der Sanktionen gegen Russland<br />
würden Russlands Präsident<br />
Putin in die Hände spielen und die<br />
EU schädigen.<br />
Hafenecker: Sobotka beschädigt das Amt des Nationalratspräsidenten.<br />
Abgehobener „Autokrat“<br />
„Dass der ,ÖVP-Autokrat´<br />
Wolfgang Sobotka lieber die unter<br />
der Teuerung leidenden Menschen<br />
beschimpft, die zu Recht<br />
die Knieschuss-Sanktionen gegen<br />
Russland hinterfragen, als auf echte<br />
Entlastungen zu drängen, zeigt<br />
nur, dass er mit seinem Gehalt von<br />
fast 20.000 Euro im Monat keine<br />
Ahnung von der dramatischen Lebensrealität<br />
der Bevölkerung hat“,<br />
erklärte Hafenecker.<br />
Nur Kaffeekränzchen zur Energie-Krise<br />
Auch nach dem letzten „Energiegipfel“,<br />
zu dem die Regierung<br />
geladen hatte, gab es wieder nur<br />
Ankündigungen – aber keine<br />
Maßnahmen zur Eindämmung der<br />
Preisexplosion bei Strom und Gas.<br />
„Es braucht endlich Taten, um<br />
Privathaushalte und Unternehmen<br />
zu entlasten. Stattdessen erklärten<br />
Nehammer, Gewessler und Co. auf<br />
ihrem Kaffeekränzchen jetzt Energie<br />
zu einer Art Luxusgut“, empörte<br />
sich FPÖ-Energiesprecher Axel<br />
Kassegger (Bild).<br />
Zu tun gäbe es genug: ein sofortiger<br />
Stopp der Sanktionen gegen<br />
Russland, die Senkung der Mehrwertsteuern<br />
bzw. ein Preisdeckel<br />
auf Energie sowie auf Treibstoffe<br />
und Grundnahrungsmittel, das<br />
Aussetzen des „Merit-Order“-Prinzips<br />
bei der Strompreiserstellung,<br />
die Auszahlung der staatlichen<br />
Rekord-Dividenden über die Beteiligung<br />
an Energiekonzernen als<br />
Teuerungsausgleich für die Bürger.<br />
„All das hätte die schwarz-grüne<br />
Bundesregierung schon längst angehen<br />
können bzw. umsetzen müssen“,<br />
erinnerte Kassegger an den<br />
Forderungskatalog der Freiheitlichen.<br />
Wenn die Regierung dazu nicht<br />
in der Lage sei, dann solle sie doch<br />
endlich geschlossen zurücktreten<br />
und diejenigen arbeiten lassen, die<br />
sich für ihre Bevölkerung einsetzen,<br />
forderte Kassegger.<br />
Foto: NFZ
Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
In einer Anfragebeantwortung gestand der grüne Gesundheitsminister<br />
Johannes Rauch das schwarz-grüne <strong>Im</strong>pfkampagnen-Desaster.<br />
Millionen <strong>Im</strong>pfdosen müssen im Herbst entsorgt werden, aber es<br />
wurden weitere 20 Millionen Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffe bestellt.<br />
Parlament 7<br />
Weitere 2,5 Millionen <strong>Im</strong>pfdosen für den Müll?<br />
Ende der Haltbarkeit bei Millionen <strong>Im</strong>pfdosen, aber Minister Rauch kaufte weitere Millionen<br />
Die Beantwortung einer parlamentarischen<br />
Anfrage des<br />
FPÖ-Gesundheitssprechers Gerhard<br />
Kaniak zum <strong>Im</strong>pfstoff „Novavax“<br />
ergab, dass von 2,6 Millionen<br />
bestellten Dosen gerade einmal<br />
9.355 verimpft worden sind. „Das<br />
bedeutet, dass per 23. September<br />
2022 bei mehr als 2,5 Millionen<br />
Dosen das Ablaufdatum erreicht<br />
wird und die Ware zur Vernichtung<br />
ansteht“, erläuterte Kaniak.<br />
77 Millionen <strong>Im</strong>pfdosen bestellt<br />
Um das Gesamtausmaß dieser<br />
beispiellosen Steuergeldvernichtung<br />
darzustellen, sei anzuführen,<br />
dass bisher etwa 28,6 Millionen<br />
Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />
nach Österreich geliefert wurden.<br />
Für das heurige Jahr sollen trotz<br />
Abschaffung der <strong>Im</strong>pfpflicht weitere<br />
39,8 Millionen Corona-<strong>Im</strong>pfdosen<br />
und für 2023 noch einmal<br />
neun Millionen <strong>Im</strong>pfdosen angeschafft<br />
und geliefert werden!<br />
Schwarz-Grün ist eine Gesamtabnahmeverpflichtung<br />
von mehr<br />
als 77 Millionen Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />
eingegangen,<br />
also mehr als acht (!) <strong>Im</strong>pfungen<br />
für jeden Einwohner, vom Kleinkind<br />
bis zum Greis.<br />
Von den bisher gelieferten <strong>Im</strong>pfdosen<br />
wurde ein Drittel, rund acht<br />
Millionen Stück an Drittstatten verschenkt.<br />
So an den Iran (1.630.000<br />
Dosen), Bangladesch (1.251.000<br />
Dosen), Bosnien und Herzegowina<br />
(500.000 Dosen), Ghana (345.000<br />
Dosen), die Ukraine (250.000 Dosen),<br />
Burkina Faso (396.000 Dosen),<br />
Afghanistan (331.200 Dosen) und an<br />
die Philippinen (266.400 Dosen).<br />
Kaniak: Grüne <strong>Im</strong>pfwut endet in horrender Steuergeldverschwendung.<br />
Das zeige auf, dass der<br />
schwarz-grüne <strong>Im</strong>pffetischismus<br />
von der Bevölkerung abgelehnt<br />
werde und wie sorglos und verschwenderisch<br />
diese Koalition mit<br />
dem hart erarbeiteten Steuergeld<br />
umgehe, kritisierte Kaniak: „Dass<br />
Österreich die höchste Inflationsra-<br />
te seit den 1970er Jahren vorweist<br />
und überall in der Bevölkerung Not<br />
herrscht, verwundere daher nicht.<br />
ÖVP und Grüne raubten den Bürgern<br />
mit Umgehungskonstrukten<br />
wie der COFAG und einer maßlosen<br />
Beschaffungspolitik <strong>Milliarden</strong><br />
aus den Taschen!“<br />
Foto: NFZ
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Harald Vilimsky<br />
Europa rettet das Klima,<br />
der Rest fördert Öl und Gas<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Scholz und die Zeitenwende<br />
für die EU<br />
Deutschlands Kanzler Olaf<br />
Scholz hat in einer Grundsatzrede<br />
an der Prager Karls-Universität<br />
seine Visionen von „Europa“<br />
präsentiert, gemeint war<br />
natürlich die Europäische Union.<br />
Aber das Brüsseler <strong>Im</strong>perium soll<br />
ja, so Scholz, ohnehin weiter expandieren.<br />
Er will nicht nur die<br />
schon im „Warteraum“ befindlichen<br />
sechs Westbalkan-Staaten<br />
aufnehmen, sondern auch gleich<br />
Ukraine, Moldau und Georgien.<br />
Das Perfide daran: Wenn mehr<br />
Länder aufgenommen werden<br />
und die Union dann aus 36 Mit-<br />
gliedsstaaten bestehe, müsse<br />
man auch die Entscheidungsstrukturen<br />
verändern, lautet sein<br />
Mantra. Deshalb soll mit der<br />
Erweiterung gleich auch das Einstimmigkeitsprinzip<br />
etwa in Fragen<br />
der Finanz- und Außenpolitik<br />
abgeschafft werden. Also eine Änderung<br />
der EU-Verträge, bei der<br />
man gespannt sein darf, wo noch<br />
überall hingegriffen werden soll.<br />
Da kommt natürlich Applaus<br />
von den Ultras aus der Fan-Kurve<br />
der EU-Zentralisten. EVP-<br />
Chef Manfred Weber sekundierte<br />
umgehend dem deutschen<br />
SPD-Kanzler: „Einstimmigkeit<br />
abschaffen ist gut“. Das zeigt einmal<br />
mehr: Die Demarkationslinie<br />
verläuft nicht entlang von Parteien,<br />
sondern zwischen den Bewahrern<br />
souveräner Nationalstaaten<br />
und denen, die diese immer weiter<br />
beschneiden und schließlich<br />
abschaffen wollen. Scholz findet<br />
sich da auf einer Linie mit Frankreichs<br />
Präsident Macron – ein gefährliches<br />
Tandem, dem wir uns<br />
entgegenstellen müssen.<br />
Foto: EU<br />
Die staatliche Förderung der Gewinnung<br />
und des Verbrauchs von<br />
Kohle, Öl und Erdgas ist im Vorjahr<br />
– entgegen allen Versprechungen<br />
bei den „Klimakonferenzen“ – weltweit<br />
drastisch gestiegen. Dies zeigen<br />
Analysen, die vergangenen Montag<br />
von der Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
in Europa (OECD) und der Internationalen<br />
Energieagentur (IEA)<br />
vorgestellt wurden.<br />
Bezogen auf 51 Länder (OECDund<br />
G20-Länder sowie 33 weitere<br />
große Energieerzeuger- und -verbrauchsländer)<br />
in aller Welt belief<br />
sie sich auf insgesamt 697,2 <strong>Milliarden</strong><br />
US-Dollar, gegenüber 362,4<br />
<strong>Milliarden</strong> im Jahr 2020. Auf diese<br />
Länder entfallen zusammen etwa<br />
85 Prozent des weltweiten Gesamtenergieaufkommens.<br />
Die OECD und die IEA erstellten<br />
auch ergänzende Datenbanken<br />
mit Schätzungen verschiedener<br />
Formen der staatlichen Förderung<br />
fossiler Energieträger. So haben<br />
allein die G20 Staaten (die EU sowie<br />
Wirtschaftsgroßmächte wie<br />
die USA, China, Russland, Indien,<br />
Brasilien) für die Produktion und<br />
den Verbrauch von Kohle, Öl, Gas<br />
und anderen Mineralölprodukten<br />
öffentlichen Ausgaben und Steuervergünstigungen<br />
in Höhe von<br />
190 <strong>Milliarden</strong> US-Dollar gewährt,<br />
nach 147 <strong>Milliarden</strong> 2020.<br />
Durch diese Subventionen wurde<br />
ein Teil der Verluste ausgeglichen,<br />
die den Erzeugern durch Preisregelungsmaßnahmen<br />
nach der<br />
Preisexplosion 2021 entstanden.<br />
Ölförderung nimmt weiter zu.<br />
Foto: twiter.com/SOS MEDITERRANEE<br />
Illegale Massenein<br />
Europas verdrängt<br />
Wachsende Probleme mit überquellenden Asylqua<br />
Die vornehmlich deutschen und spanischen „Seenotretter“ haben derzeit w<br />
ten“ sie jetzt an die 1.000 illegale Einwanderer, die sie eiligst nach Italien ein<br />
Brüssel dämmert noch immer in der Sommerpause vor sich hin,<br />
während Teuerungs- und Asylkrise die Menschen in Europa im<br />
Bann halten. Der Zustrom illegaler Einwanderer über Balkanroute<br />
und Mittelmeer schwillt gefährlich an, die Kriminalität in den Zielländern<br />
nimmt zu.<br />
Die Einwanderungsströme nach<br />
Europa verschieben sich: Griechenland,<br />
das 2015 noch „Wellenbrecher“<br />
der Masseneinwanderung war,<br />
verzeichnet einen massiven Rückgang<br />
der Asylantenzahlen: Die Zahl<br />
der „Bootsflüchtlinge“ aus der Türkei<br />
ist rapide gesunken, die auf den<br />
Inseln lebenden Migranten sind über<br />
das Festland Richtung Mitteleuropa<br />
unterwegs. Die Reiseroute aus der<br />
Türkei hat sich auf das Festland verschoben.<br />
Dramatisch steigen die Neuankünfte<br />
derzeit über das Mittelmeer,<br />
in Spanien und Italien werden wetterbedingt<br />
wöchentlich Rekordankünfte<br />
registriert. Weil Frankreich<br />
die Grenze stärker kontrolliert, hat<br />
Spanien das Problem der Migration<br />
beim NATO-Gipfel in der eigenen<br />
Hauptstadt zum eigenen Agendapunkt<br />
erklärt.<br />
Wöchentlich tausend „Gerettete“<br />
In Italien fluten derzeit die Seenotretter<br />
mit ihren Schützlingen<br />
Lampedusa und Sizilien. Auf Lampedusa<br />
gibt es offiziell nur Platz für<br />
350 „Geflüchtete“, seit Juni befinden<br />
sich aber im Erstaufnahmelager<br />
mehr als 1.500, trotz der Überfahrten<br />
auf das Festland.<br />
Allein am vergangenen Wochenende<br />
landeten innerhalb von 24 Stunden<br />
46 Boote mit insgesamt 1.000<br />
Menschen an. An die 340 Migranten<br />
trafen auf der Insel Pantelleria<br />
zwischen Sizilien und Tunesien ein.<br />
Die Hilfsorganisation „SOS Medi-<br />
Auch in den Niederlanden quellen die<br />
reich und in Deutschland.
Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
wanderung:<br />
e Asylkrise<br />
rtieren und steigender Kriminalität<br />
Asylquartiere über, wie auch in Österegen<br />
des günstigen Wetters Hochsaison im Mittelmeer. Pro Woche „retschiffen.<br />
terranee“ suchte für ihre 466 „Geretteten“<br />
einen Hafen, ebenso die „Geo<br />
Barents“ von „Ärzte ohne Grenzen“<br />
für ihre 97 „Geretteten“. <strong>Im</strong> sizilianischen<br />
Messina traf am Samstag<br />
das spanische Rettungsschiff „Open<br />
Arms Uno“ mit 99 „Geretteten“ ein.<br />
92 illegale Migranten trafen an Bord<br />
eines Segelbootes in der süditalienischen<br />
Region Apulien ein, in der<br />
Region Kalabrien landeten seit Freitag<br />
mehrere Boote mit mehr als 200<br />
Migranten.<br />
In Österreich, Deutschland und<br />
den Niederlanden lassen derzeit die<br />
„Nachrücker“ auf der Balkanroute<br />
Foto: screenshot bbc<br />
die Asylquartiere überquellen. Laut<br />
aktuellen Zahlen des deutschen Innenministeriums<br />
haben bis Ende Juni<br />
knapp 50.000 anerkannte Flüchtlinge<br />
(meist aus Syrien, Afghanistan<br />
und dem Irak) in Deutschland ein<br />
zweites Mal Asyl beantragt.<br />
Wachsende Kriminalität<br />
Belgien schaltet deswegen einen<br />
Gang schärfer und will Asylwerber,<br />
die bereits in einem anderen<br />
EU-Land einen Asylantrag<br />
gestellt haben, in das Erstantragsland<br />
zurückschicken, wie es das<br />
Dublin-Verfahren vorsieht. Das<br />
Untertauchen der Betroffenen soll<br />
mit Hilfe eines sogenannten „Dublin-Zentrums“<br />
verhindert werden.<br />
Frankreich verschärft hingegen<br />
den Kampf gegen die Folgen der<br />
Masseneinwanderung. In Lyon begehen<br />
<strong>Im</strong>migranten 39 Prozent der<br />
Straftaten, in Paris 48 Prozent und in<br />
Marseille sogar 55 Prozent. Innenminister<br />
Gérald Darmanin hat als<br />
weitere Maßnahmen gegen die steigende<br />
Ausländerkriminalität 10.000<br />
neue Planstellen angekündigt. Kostenpunkt:<br />
15 <strong>Milliarden</strong> Euro für<br />
die kommenden fünf Jahre. Damit<br />
sollen auch elf neue Einheiten mit<br />
„beweglichen Einsatzkräften“ entstehen,<br />
die an Kriminalitäts-Schwerpunkten<br />
in den Vorstädten eingesetzt<br />
werden.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Lehrermangel<br />
Außenpolitik 9<br />
In elf der 16 deutschen Bundesländer hat<br />
das Schuljahr inzwischen begonnen. Zum<br />
Schuljahresbeginn fehlen an den Schulen in<br />
Deutschland nach Einschätzung des Deutschen<br />
Lehrerverbands bis zu 40.000 Lehrkräfte.<br />
„Die Unterrichtsversorgung hat sich<br />
in allen Bundesländern verschlechtert“, sagte<br />
Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger<br />
der Deutschen Presse-Agentur. Einen Grund<br />
für den Lehrermangel hat das Statistische<br />
Bundesamt ausgemacht: Trotz Personalmangel<br />
arbeiten immer mehr Lehrer in Teilzeit.<br />
<strong>Im</strong> abgelaufenen Schuljahr 2020/2021 arbeiteten demnach bereits knapp<br />
40 Prozent nicht Vollzeit, die höchste Quote seit zehn Jahren.<br />
Grenzzaun fertiggestellt<br />
Foto: NFZ<br />
Die litauische Regierung hat den Zaun an<br />
der Grenze zu Weißrussland fertiggestellt.<br />
Die vier Meter hohe Barriere aus Stacheldraht<br />
soll nicht belarussische oder ukrainische<br />
Flüchtlinge abhalten, sondern Migranten<br />
aus Nahost und Afrika. Litauen wirft dem<br />
Nachbarn und Russland vor, diese Menschen<br />
zu instrumentalisieren und gezielt in die EU<br />
zu leiten. Der Zaun verläuft auf rund 550 Kilometern<br />
entlang der insgesamt 700 Kilometer<br />
langen Grenze. Rund 4.200 überwiegend<br />
aus dem Nahen Osten und Afrika stammende Menschen haben heuer illegal<br />
die Grenze von Weißrussland nach Litauen überquert.<br />
Deutsche Energiewende<br />
treibt die Strompreise an<br />
Europa hat sich ein massives<br />
Problem eingefangen, die exorbitant<br />
hohen Energiepreise. Neben<br />
den europäischen Gaspreisen hat<br />
sich inzwischen auch der Strommarkt<br />
von jeder Normalität abgekoppelt.<br />
Die Terminkontrakte für<br />
Grundlaststrom 2023 haben sich<br />
zuletzt nahezu verzehnfacht.<br />
Mindestens so hoch wie den Anteil<br />
des russischen Angriffskrieges<br />
gegen die Ukraine an der Preisspirale<br />
sehen Analysten auch den<br />
der deutschen Energiewende, den<br />
Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom.<br />
So will Deutschland heuer<br />
unbedingt auch die letzten drei<br />
seiner vormals 14 Atomkraftwerke<br />
zusperren. Als Ausgleich dafür<br />
sollten Gaskraftwerke einspringen,<br />
weshalb Angela Merkel den Bau<br />
der „Nord Stream 2“-Pipeline gegen<br />
den Willen der USA durchgeboxt<br />
hat. Eine fatale Entscheidung.<br />
Deutschland versucht derzeit<br />
ohne Rücksicht auf die Preise, sich<br />
Erdgas am freien Markt zu beschaffen.<br />
Der Erdgaspreis steigt deshalb<br />
Foto: gazprom<br />
weiter, treibt dabei aber auch die<br />
europäischen Strompreise massiv<br />
nach oben – über das „Merit-Order-System“<br />
der EU. Bei diesem<br />
bestimmt das letzte zugeschaltete<br />
Kraftwerk den Strompreis – und<br />
das sind derzeit die deutschen Gaskraftwerke,<br />
die in den letzten Monaten<br />
öfter hochgefahren wurden<br />
als in den Jahren davor. Und das,<br />
obwohl die deutsche Industrie im<br />
Juli 20 Prozent Gas „eingespart“<br />
hat – durch Produktions- oder bereits<br />
ganze Betriebsstilllegungen.<br />
Gaseinkäufe treiben Strompreis.<br />
Foto: youtube.com
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Klimabonus für Asylwerber<br />
Dass auch Asylanten und Asylwerber,<br />
die erst sechs Monate in<br />
Österreich aufhältig sind, den Klimabonus<br />
in Höhe von 500 Euro<br />
erhalten, ist eine weitere Verhöhnung<br />
der Österreicher durch diese<br />
schwarz-grüne Regierung.<br />
Hat nicht erst vor kurzer Zeit der<br />
ÖVP-Innenminister erzählt, dass<br />
man die Masseneinwanderung mit<br />
Werbung in den Ursprungsländern<br />
stoppen wolle? Mit diesem Geldgeschenk<br />
gegenüber den Asylanten<br />
macht man aber genau das Gegenteil.<br />
Es ist ja nichts Neues mehr,<br />
dass ÖVP, SPÖ, Grünen und Neos<br />
die Ausländer schon lange wichtiger<br />
sind als die Inländer. Die einzige<br />
Partei, die sich wirklich um<br />
die Österreicher kümmert, sind die<br />
Freiheitlichen.<br />
Ernst Pitlik, Wien<br />
Volkstribun für die Hofburg<br />
Österreich benötigt einen echten<br />
Volksanwalt als Bundespräsidenten,<br />
der die Interessen des Volkes<br />
im Auge behält und mit Leben erfüllt<br />
– und keinen Bundespräsidenten,<br />
der die Funktion eines Systemerhalters<br />
ausübt. Genauso einen<br />
Bundespräsidenten wie Dr. Walter<br />
Rosenkranz benötigen wir in<br />
schwierigen und turbulenten Zeiten,<br />
die auf die Österreicher unaufhaltsam<br />
zukommen. Denn er ist<br />
einer, der die Sorgen und Interessen<br />
aller Österreicher vertritt, im<br />
wahrsten Sinne wie ein Volkstribun.<br />
Er ist kein Ersatzkaiser wie<br />
der derzeitige Amtsträger in der<br />
Hofburg. Bemerkenswert sind so<br />
manche Reaktionen einiger Lohnschreiber<br />
der Printmedien gegenüber<br />
dem seriösen Kandidaten der<br />
TERMINE<br />
SEPTEMBER<br />
3<br />
Walter Rosenkranz<br />
in Lieboch<br />
LESER AM WORT<br />
Freiheitlichen Partei. Scheinbar<br />
möchte man bereits im Vorfeld zur<br />
Wahl des Bundespräsidenten einen<br />
ernstzunehmenden Gegenkandidaten<br />
zum Amtsinhaber Van der<br />
Bellen in ein schiefes Licht stellen.<br />
Van der Bellen ist ein Kandidat der<br />
Systemparteien, der niemals seine<br />
Stimme gegen die Korruption und<br />
sonstige Irritationen einer Bundesregierung<br />
erhoben hat. Auch kein<br />
Wort über die exorbitanten Preiserhöhungen<br />
bei Energie und Lebensmitteln<br />
kam über seine Lippen. Er<br />
ist einer, der die Österreicher als<br />
Opportunisten bezeichnet, weil sie<br />
eine andere Meinung zu den Russland-Sanktionen<br />
vertreten. Von einem<br />
Bundespräsidenten kann man<br />
sich wohl mehr erwarten. Daher<br />
braucht es eine personelle Änderung<br />
für dieses Amt.<br />
Franz Vorderwinkler, Ferschnitz<br />
Klimabonus-Schmäh<br />
Es klingt, als ob die ÖVP und die<br />
Grünen in einer Regierungskoalition<br />
vereint, hier mit dem Steuergeld<br />
der Österreicher für die demnächst<br />
bevorstehenden Wahlen Stimmen<br />
kaufen wollen. In diesem Sinne:<br />
Bitte nicht hereinfallen! Wenn man<br />
nämlich in kürzester Zeit einzelne<br />
Österreicher über Energiepreiserhöhungen<br />
und Folgekosten des täglichen<br />
Lebens um mehr als 2.000<br />
Euro im Jahr an Steuern mehr belastet,<br />
aber diesen nur 500 Euro<br />
zurückgibt – wofür sich die türkis-grüne<br />
Bundesregierung selbst<br />
feiert. Ja, dann muss man aber<br />
auch einem Zuhälter zugestehen,<br />
dass seine „Dienstleistungsanbieterinnen“<br />
für jeden Akt 75 Prozent<br />
„abdrücken“ müssen und nur 25<br />
Prozent behalten dürfen. Äh, wie?<br />
Zuhälterei ist doch Menschenhandel<br />
und illegal? Na da sind wir<br />
doch froh, dass die türkis-grüne<br />
Politik legal ist und nicht als Menschenhandel<br />
eingestuft wird!<br />
Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />
Meinungstyrannei<br />
„Winnetou“-Bücher von Karl<br />
May werden im Galopp als nächste<br />
„kulturelle Aneignung“ vom<br />
weißen in der EU tonangebenden<br />
Deutschland als rassistisch eingestuft.<br />
Wer dagegen ist, der wird<br />
von einer Minderheit verbissener<br />
Moraltyrannen über Mainstream<br />
und Staatsfunk fertig gemacht.<br />
Wann wird denen ohne Wenn und<br />
Aber gesagt, dass der Bogen überspannt<br />
ist und sie sich mäßigen sollen?<br />
Leider folgte wieder einmal<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
Halbjahrespreis € 15,-<br />
Auslandsjahresbezug € 73,-<br />
Foto: NFZ<br />
BESTELLSCHEIN<br />
Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />
Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />
E-Mail: andreas.schoen@fpoe.at<br />
die schweigende Zustimmung von<br />
unserer Polit-Traumtänzergilde.<br />
Es stellt sich einmal mehr die Gretchenfrage:<br />
Wer hat sie gewählt und<br />
wählt immer wieder diesen „Einheitsmeinungsbrei“?<br />
Nur schimpfen<br />
oder ich gehe als Trotzreaktion<br />
diese „Volksvertreter“ nicht mehr<br />
wählen, ist antidemokratisch und<br />
feige.<br />
Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />
Zähne zusammenbeißen<br />
Ich hoffe, dass nicht nur das<br />
österreichische Volk – wie Bundespräsident<br />
Van der Bellen angekündigt<br />
hat – die Zähne zusammenbeißen<br />
muß, sondern ganz<br />
besonders Herrr Van der Bellen<br />
und alle Sanktions- und Kriegsfreunde.<br />
Wenn der Herr nach der<br />
Wahl „seine Zähne zusammenbeißen“<br />
muß, um sein Wahldebakel<br />
zu verarbeiten, so wird ihm das<br />
nicht schwer fallen, schließlich<br />
kassiert er mehr als die sechsfache<br />
ASVG-Höchstpension.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />
Jahrespreis € 30,-<br />
Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />
Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />
Die Bestellung gilt bis auf schriftlichen Widerruf, der entweder per E-Mail oder Postweg erfolgen muss.<br />
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Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
WIEN<br />
SPÖ treibt die Stadt Wien<br />
in ein <strong>Milliarden</strong>grab<br />
Nepp: SPÖ-Ludwig muss zu Wien Energie-Desaster Stellung beziehen<br />
Wien 11<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Der Wiener FPÖ-Chef Dominik<br />
Nepp forderte zum<br />
Acht-<strong>Milliarden</strong>-Euro-Debakel<br />
bei der Wien Energie eine sofortige<br />
und umfassende Erklärung<br />
von SPÖ-Bürgermeister Michael<br />
Ludwig: „Der Bankrott der Stadt<br />
ist realistisches Szenario.“<br />
„Wir haben das Recht, zu erfahren,<br />
seit wann die rot-pinke<br />
Stadtregierung von den Liquiditätsproblemen<br />
und der drohenden<br />
<strong>Milliarden</strong>pleite des städtischen<br />
Unternehmens gewusst hat. Es ist<br />
wenig vorstellbar, dass eine derartige<br />
Finanznot über Nacht auftaucht“,<br />
empörte sich Nepp über<br />
die Vertuschung des <strong>Milliarden</strong>debakels<br />
beim stadteigenen Energieversorger<br />
durch Bürgermeister<br />
Ludwig und seinen Finanzstadtrat<br />
Hanke.<br />
Alles ohne Wissen der SPÖ?<br />
Laut den bisher vorliegenden<br />
Informationen und einer Analyse<br />
durch Finanzexperten habe die<br />
von SPÖ-Managern geführte Wien<br />
Wien Energie-Skandal: Das Ende der Ära Ludwig?<br />
Energie ihre Stromgeschäfte ohne<br />
die dafür notwendigen Liquiditätsreserven<br />
betrieben, kritisierte<br />
Nepp. Dies werfe zahlreiche Fragen<br />
auf, nämlich unter anderem,<br />
wer diese Spekulationen durchgeführt<br />
habe und welche Kenntnisse<br />
der Eigentümer – die Stadt Wien,<br />
also der Bürgermeister sowie der<br />
Finanzstadtrat – hatten.<br />
„Es ist zu befürchten, dass für<br />
die Stadt Wien finanzielle Verpflichtungen<br />
beziehungsweise Haftungen<br />
eine massive Bedrohung<br />
für die Zahlungsfähigkeit der Stadt<br />
darstellen“, warnte der FPÖ-Landesparteiobmann.<br />
Das könnte bis<br />
zu dem durchaus realistischen Szenario<br />
einer drohenden Pleite der<br />
Stadt Wien durch mögliche Haftungen<br />
in der Höhe von bis zu acht<br />
<strong>Milliarden</strong> Euro führen.<br />
„Diese Summe entspricht dem<br />
Gesamtschuldenstand der Stadt<br />
Wien. Wenn das schlagend wird,<br />
ist Wien bankrott. So ein Risiko<br />
darf man nicht eingehen“, erläuterte<br />
Nepp, der Anträge zu einem<br />
U-Auschuss und einer Prüfung des<br />
Bundesrechnungshofes ankündigte.<br />
Foto: NFZ<br />
Ein Spaziergang durch diverse<br />
Supermärkte hat mich erblassen<br />
lassen. Ich hab mir die Preise<br />
vom Juni ungefähr gemerkt, und<br />
drum bin ich erstaunt vor den Regalen<br />
gestanden.<br />
Made in Ukraine<br />
Ja, seit einem halben Jahr ist<br />
Krieg in der Ukraine. Und von<br />
dort kommt beispielsweise viel<br />
vom Weizen, den wir brauchen.<br />
Aber was seh ich?<br />
Die Salzburger Milch kommt<br />
auch aus der Ukraine. Die steirischen<br />
Äpfel ebenfalls. Die Bananen<br />
dürften eine ukrainische Spezialität<br />
sein. Die Weißwürste sind<br />
aus der Ukraine. Das Brot kommt<br />
aus der Ukraine.<br />
Da schreiben sie doch völlig<br />
verlogen „Salzburg“, „Steiermark“,<br />
„Bayern“ und so weiter<br />
drauf, aber man sieht ja am erhöhten<br />
Preis, dass das alles ukrainische<br />
Produkte sind. Wer hätte<br />
das gedacht. Auch im Geschirrgeschäft<br />
nebenan: die Häferln waren<br />
noch vor kurzem preiswerter,<br />
damit ist es aber vorbei, weil sie<br />
nämlich ukrainischer Herkunft<br />
sind.<br />
Wie das mit den Wiener Mieten,<br />
den Wiener Betriebskosten<br />
oder den Parkgebühren ist, hab<br />
ich noch nicht verstanden, doch<br />
Herr Ludwig wird uns das, unterstützt<br />
von Frau Rendi, bestimmt<br />
noch erklären.<br />
Aber eins ist jedem klar: Gegen<br />
all das kann doch die beste Regierung<br />
so gut wie gar nichts tun.
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
BURGENLAND<br />
Transparenz<br />
Wegen der „Causa Wien Energie“<br />
fordert Burgenlands FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Alexander Petschnig<br />
eine Offenlegung auch bei den Geschäften<br />
der Energie Burgenland:<br />
„Die Energie Burgenland wird<br />
gleich wie die Wien Energie von<br />
der SPÖ geführt. Da SPÖ-Vorsitzende<br />
Pamela Rendi-Wagner<br />
im ORF-Sommergespräch bereits<br />
angekündigt hat, dass nach ihren<br />
Informationen auch andere Energieunternehmen<br />
betroffen sind,<br />
fordere ich SPÖ-Landeshauptmann<br />
Hans Peter Doskozil zu sofortiger<br />
Transparenz auf.“<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Aus für CO2-Steuer!<br />
Heftige Kritik übte<br />
Oberösterreichs<br />
FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Manfred<br />
Haimbuchner am<br />
Festhalten der Bundesregierung<br />
der CO2-Steuer:<br />
„Diese wird<br />
an<br />
die ohnehin angespannte Situation<br />
zusätzlich verschärfen. Wenn<br />
wir den Wirtschafts- und Industriestandort<br />
sicher durch die Krise<br />
lenken wollen, ist hier ganz klar<br />
der Hebel anzusetzen.“<br />
STEIERMARK<br />
Schulstartgeld<br />
M. Haimbuchner<br />
Der Start in ein neues Schuljahr<br />
stellt viele Eltern vor große finanzielle<br />
Herausforderungen. Heuer trifft<br />
es das Haushaltsbudget von heimischen<br />
Familien besonders hart,<br />
weil die Inflation zu wesentlichen<br />
Preissteigerungen im Bereich der<br />
Schulartikel führt. „Gerade jetzt,<br />
wo Haushalte mit rasant steigenden<br />
Preisen für Treibstoff und Lebensmittel<br />
sowie horrenden Strom- und<br />
Heizkosten konfrontiert sind, wäre<br />
es an der Zeit, den steirischen Familien<br />
bei der Finanzierung von<br />
Schul-Utensilien unter die Arme zu<br />
greifen“, forderte FPÖ-Klubobmann<br />
Mario Kunasek die schwarz-rote<br />
Landesregierung zum Handeln auf.<br />
Er mahnte die rasche Ausarbeitung<br />
eines Modells für die Ausbezahlung<br />
eines Schulstartgeldes für steirische<br />
Familien ein, die unter der von der<br />
schwarz-grünen Bundesregierung<br />
befeuerten Teuerungswelle leiden.<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
Wölfe verunmöglichen die<br />
Almwirtschaft in Kärnten<br />
FPÖ Kärnten fordert eine Herabsenkung des Schutzstatus für Wölfe<br />
Fast täglich werden in Kärnten<br />
Nutztiere von Wölfen gerissen.<br />
Die Kärntner Freiheitlichen<br />
fordern eine Herabsetzung des<br />
Schutzstatus des Wolfes.<br />
„Die aktuelle Entwicklung zeigt,<br />
dass die Kärntner Wolfsverordnung<br />
zahnlos und nicht umsetzbar ist“,<br />
erklärten der Kärntner FPÖ-Parteiobmann<br />
Erwin Angerer und der<br />
freiheitliche Landwirtschaftskammer-Vizepräsident<br />
Manfred Muhr.<br />
Letzterer richtete einen eindringlichen<br />
Appel an die Politik in Land<br />
und Bund: „Als nächste Eskalationsstufe<br />
kommt es, wie in anderen<br />
Ländern schon eingetreten, zur<br />
Rudelbildung. Damit wird es im<br />
kommenden Jahr in Kärnten keine<br />
Almwirtschaft mehr geben.“<br />
Politik lässt Bauern im Stich<br />
Dann sei aber auch die Gefährdung<br />
von Menschen nicht mehr<br />
ausgeschlossen, da der Wolf durch<br />
Die derzeit von der EVN an alle<br />
niederösterreichischen Haushalte<br />
ausgeschickte Ankündigung von<br />
saftigen Tariferhöhungen sei eine<br />
„Schweinerei der Sonderklasse“,<br />
empörte sich FPÖ-Landesparteiobmann<br />
Udo Landbauer: „Trotz<br />
dreistelliger Millionen-Gewinne<br />
des Konzernes sollen die nieder-<br />
Foto: FPÖ Niederösterreich<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
KÄRNTEN<br />
Schluss mit dem Abkassieren!<br />
Landbauer: Schluss mit Abkassieren<br />
über die Energiepreise!<br />
Foto: FPÖ Kärnten<br />
Verfrühter und letzter Almabtrieb wegen zunehmender Wolfsrisse?<br />
österreichischen Stromkunden<br />
massiv abgezockt werden!“<br />
So kündigte der zu 51 Prozent im<br />
Besitz des Landes Niederösterreich<br />
befindliche Energiekonzern stolz<br />
an, heuer ein Konzernergebnis zwischen<br />
200 bis 240 Millionen Euro<br />
zu erwirtschaften.<br />
„Statt die Stromkunden an den<br />
satten Übergewinnen teilhaben zu<br />
lassen und Gutschriften zu verschicken,<br />
macht die EVN das genaue<br />
Gegenteil und schnalzt die Preise<br />
jetzt um bis zum Dreifachen hinauf“,<br />
zeigte sich Landbauer fassungslos.<br />
Diese dreiste Preistreiberei sei<br />
absolut unverständlich, wo die<br />
EVN doch stolz behaupte, einen<br />
Anteil von 64,2 Prozent an erneuerbarer<br />
Energie zu nutzen, betonte<br />
Landbauer: „Mir ist nicht bekannt,<br />
dass Wind und Wasser plötzlich<br />
etwas kosten. Ich fordere die<br />
ÖVP-Landeshauptfrau als Eigentümervertreterin<br />
auf, die Abzockversuche<br />
der EVN zu beenden!“<br />
Foto: FPÖ Oberösterreich<br />
die Nähe zu Siedlungsgebieten<br />
die Scheu vor Menschen verliere,<br />
warnte FPÖ-Landeschef Angerer:<br />
„Hunderte Risse von Schafen, Ziegen<br />
aber auch Rindern zeigen, dass<br />
die Regierung versagt hat! Dafür ist<br />
auch SPÖ-Landeshauptmann Peter<br />
Kaiser, der kein Interesse an der<br />
Landwirtschaft und den Sorgen der<br />
Bauern zeigt, mitverantwortlich.<br />
Er hat die unbrauchbare Wolfsverordnung<br />
mitgetragen und es verabsäumt,<br />
über die Landeshauptleutekonferenz<br />
Druck zu machen!“<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Michael Gruber<br />
Geld für staatlich<br />
Vollversorgte<br />
Verärgert zeigte sich der Landesparteisekretär<br />
der FPÖ Oberösterreich,<br />
Michael Gruber, darüber,<br />
dass auch Gefängnisinsassen<br />
den 500-Euro-Klimabonus erhalten:<br />
„Auch diese Personengruppe<br />
ist in der Vollversorgung wie<br />
Asylwerber. Sie alle haben keine<br />
Energiekosten zu tragen! Das ist<br />
der nächste Schlag ins Gesicht der<br />
arbeitenden Bevölkerung!“ Diese<br />
unüberlegte Beruhigungs-Aktion<br />
der Bundesregierung entlarve aber,<br />
wer Schwarz-Grün wirklich wichtig<br />
sei. Gruber: „Ich verstehe den<br />
Unmut der Bevölkerung, das ist<br />
einfach nur noch unfassbar.“
Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
Länder 13<br />
SALZBURG<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Marlene Svazek<br />
FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />
Foto: FPÖ Salzburg<br />
Bezirksparteiobmann Andreas Teufl und Landesparteiobfrau<br />
Marlene Svazek beim Lokalaugenschein in<br />
Bergheim/Lengfelden.<br />
Fast 20 Prozent der „Bergheimer“<br />
sind Asylwerber!<br />
Massiver Verlust an Sicherheit und Lebensqualität durch Asylheim<br />
Salzburgs Freiheitliche kritisieren<br />
die „Willkommenspolitik“<br />
der Regierung und deren bittere<br />
Früchte, die nicht nur in Bergheim/Lengfelden<br />
sichtbar sind.<br />
Die anhaltend hohe Zahl an<br />
Menschen, die in Österreich um<br />
Asyl ansuchen, schlägt sich auch in<br />
einzelnen Salzburger Gemeinden<br />
nieder. „<strong>Im</strong> Ortsteil Lengfelden der<br />
Flachgauer Gemeinde Bergheim<br />
wurde 2015 durch das Innenministerium<br />
ein Flüchtlings-Massenquartier<br />
eingerichtet. Aktuell leben<br />
1.464 Salzburger gemeinsam<br />
mit mehr als 265 Asylwerbern. Das<br />
Mattles „Elchtest“<br />
Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger<br />
forderte den ÖVP-Spitzenkandidaten<br />
für die Landtagswahl<br />
im September, Anton Mattle,<br />
zum „Elchtest“ zu dessen Forderung<br />
nach einem Ende der Sanktionen<br />
gegen Russland auf.<br />
„Mattle muss die Gegner der<br />
Sanktionen in seiner Partei um sich<br />
scharen. Denn sowohl im Bund, als<br />
auch im Land wären die Freiheitlichen<br />
bereit, mitzustimmen, damit<br />
die rigiden Sanktionen gelockert<br />
oder ganz beendet werden“, erklärte<br />
Abwerzger.<br />
sind fast 20 Prozent!“, zeigte der<br />
Flachgauer FPÖ-Bezirksparteiobmann<br />
Andreas Teufl auf.<br />
Asyl bedeute Schutz auf Zeit<br />
und die Chance, Teil unserer Gesellschaft<br />
zu werden. Aber er frage<br />
sich, wie Integration bei diesen<br />
Verhältniszahlen zwischen ansässigen<br />
Bürgern und Asylsuchenden<br />
überhaupt funktionieren soll: „Leider<br />
gar nicht!“<br />
Anrainer in Angst<br />
Die Auswüchse dieser „Willkommenspolitik“<br />
schildert eine<br />
Anrainerin als unerträglich: „Die in<br />
Gruppen auftretenden jungen Män-<br />
Denn es sei Fakt, dass der von<br />
Brüssel inszenierte Wirtschaftskrieg<br />
gegen Russland sich zu einem<br />
Wirtschaftskrieg gegen die eigene<br />
Bevölkerung entwickelt habe, betonte<br />
Abwerzger unter Verweis auf<br />
die enorme Teuerungswelle in der<br />
Europäischen Union.<br />
Der FPÖ-Landeschef warnte, dass<br />
bereits die breite Masse der Bevölkerung<br />
von diesem Teuerungs-<br />
Tsunami betroffen sei: „Es leiden<br />
nicht mehr die alleinerziehende<br />
Mutter oder der Mindestpensionist,<br />
sondern bereits alle Tiroler!“<br />
ner, deren Verunreinigungen durch<br />
Müll und deren Notdurft Lengfelden<br />
verschandeln sowie vielfach<br />
aggressives Auftreten führen zu einem<br />
massiven Verlust an Lebensqualität<br />
und Sicherheit.“<br />
Teufl ergänzte, dass es sich nicht<br />
um tatsächlich geflüchtete Familien<br />
aus der Ukraine handle. „Wir reden<br />
von jungen Männern aus dem Nahen<br />
Osten. Das Beispiel veranschaulicht,<br />
dass unsere Heimat einem massiven<br />
demographischen Wandel unterzogen<br />
wird, den die überwiegende<br />
Mehrheit der Bürger nicht will“, erklärte<br />
Teufl mit Blick auf die steigenden<br />
Migranten-Zahlen.<br />
TIROL<br />
Abwerzger: Sanktionen werden<br />
der „Elchtest“ für Mattle.<br />
Foto: FPÖ Tirol<br />
Das Drehbuch ist seicht und<br />
die Geschichten erlogen, aber<br />
basierend auf einer wahren Begebenheit.<br />
Die Inszenierung vorhersehbar,<br />
die Darsteller unter jeder<br />
Kritik und die Orchestrierung<br />
ziemlich mau. Aber selbst die<br />
prätentiös-kritischsten Federn loben<br />
die schale Darbietung durch<br />
Inserierung gehypter Schmonzes.<br />
Der Klassiker<br />
Nein, es geht diesmal nicht<br />
um eine neue Netflix-Serie. Das<br />
wär ja ein Lichtblick. Für DIESE<br />
Show braucht man kein Streaming-Abo.<br />
Die läuft ohnehin auf<br />
sämtlichen heimischen Kanälen.<br />
Abenteuerliche Geschichten über<br />
Pleiten, Krach und Krisen.<br />
Und die Geschichte wird seit<br />
Jahren nur noch von der sich dauernd<br />
wiederholenden Suche nach<br />
einem Schuldigen getragen. Und<br />
der sich im Geist ständig kreisenden<br />
Frage, wie wenig verantwortlich<br />
man in Verantwortung überhaupt<br />
sein kann.<br />
Zunächst ausgestrahlt in heimatlicher<br />
Knödelromantik entwickelte<br />
sich diese Soap in nur<br />
wenigen Jahren zur speckledernen<br />
Mafia-Persiflage. Sehnsucht<br />
nach einem Serien-Finale? Ja!<br />
Nur bitte keine Neuauflage mehr.<br />
Den gewohnt-drittklassigen Aufwärmschinken.<br />
Mit denselben<br />
Dialogen, gesprochen nur von<br />
jüngeren Hauptrollen in engeren<br />
Anzügen. Es liegt ja nicht nur<br />
an den schlechten Darstellern,<br />
die inzwischen keiner mehr sehen<br />
kann. Das ganze Konzept ist<br />
mies. Und gehört längst eingemottet.<br />
Bis man es irgendwann als<br />
„Klassiker“ hervorkramt. Um es<br />
den Kindern dann kurz zu zeigen:<br />
„Sowas habt ihr euch damals echt<br />
gern angesehen?!“<br />
Nein. Ich nicht.
Fotos: Uta Rojsek-Wiedergut<br />
fritz.kimeswenger@kronenzeitung.at<br />
Foto: Wa sermann Kerstin<br />
Foto: Wa sermann Kerstin<br />
Landeshauptmann Peter Kaiser<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Don Quijote Proletarus<br />
@DonProletarus<br />
Bei #Rapid ist es wie bei unserer<br />
#Bundesregierung ...wir alle<br />
wissen das es nimma gut geht...<br />
nur die selber wurschteln lieber<br />
weiter und wissen von nix...und<br />
die Entscheider sind zu unqualifiziert<br />
und unfähig.<br />
Daniel Tom Kurz<br />
@TomKurz1<br />
25. August 2022 23:07<br />
Eigentlich ist die Unfähigkeit<br />
doch parteiübergreifend, kommt<br />
doch der Noch-Geschäftsführer des<br />
Vereins aus der SPÖ Wien.<br />
Das rote Wien probt für die<br />
diskutierte Übergewinnsteuer für<br />
Energiefirmen. Mit einer #Wien-<br />
Energie - Überverluststeuer für<br />
Energiekonsumenten. Raffiniert!<br />
16. Juni 2021 08:46<br />
Die Spekulation ist so daneben<br />
gegangen, dass auch die Steuerzahler<br />
zum Handkuss kommen werden.<br />
TELEGRAM<br />
Wien Energie-Desaster findet im<br />
ORF ganz einfach nicht statt<br />
ORF beschäftigt sich mit Herunterspielen eines <strong>Milliarden</strong>skandals<br />
Was bietet der ORF rund um<br />
das Wien Energie-Desaster<br />
im roten Wien? Ein einziges<br />
Glattbügeln und Herunterspielen<br />
des Skandals.<br />
„Stell dir vor, ein Landesenergieversorger<br />
verzockt sich mit<br />
Steuergeld im <strong>Milliarden</strong>bereich<br />
unter voller politischer Verantwortung<br />
der zuständigen Landesregierung,<br />
und im öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk findet dieser<br />
Mega-Skandal einfach nicht wirklich<br />
statt“, wunderte sich FPÖ-Mediensprecher<br />
Christian Hafenecker<br />
über die geringe Ressonanz des<br />
Skandals im Staatsfunk.<br />
Länder Wien<br />
DI., 30. AUGUST 2022 11<br />
„Therapiestunde“<br />
Auch beim „Sommergespräch“<br />
mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-<br />
Wagner am Montag habe die Interviewführung<br />
mehr den Eindruck<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Hitler vertrieb 7000 Einwohner aus<br />
der Heimatgemeinde seines Vaters.<br />
Seite 13<br />
Plauderstunde statt kritischer Fragen für SPÖ-Chefin.<br />
einer „Therapiestunde“ erweckt,<br />
erinnerte Hafenecker an die permanenten<br />
„Berichtigungen“ vor einer<br />
Woche, als FPÖ-Chef Herbert<br />
Kickl dort zu Gast war: „Hätten<br />
freiheitliche Politiker einen derartigen<br />
<strong>Milliarden</strong>skandal zu verantworten,<br />
dann wäre auf jeden Fall<br />
über einen Großteil des Gesprächs<br />
hinweg knallhart nachgefragt worden.<br />
<strong>Im</strong> gestrigen Fall konnte man<br />
sich aber des Eindrucks nicht er-<br />
KÄRNTEN-WISSEN<br />
20 Ausnahmen<br />
von der Schonfrist für Wölfe gab es heuer in Kärnten.<br />
Doch keinem Jäger gelang es, ein Tier zu erlegen.<br />
Ein Wolf starb durch Menschen: Er wurde überfahren.<br />
wehren, dass die Interviewer das<br />
milliardenschwere Wien Energie-Desaster<br />
mehr als Randnotiz<br />
erscheinen lassen wollten.“<br />
Insgesamt zeige der Umgang des<br />
ORF mit dem Wien Energie-Debakel<br />
ein weiteres Mal, dass die<br />
GIS-Gebühren völlig unzeitgemäß<br />
seien und daher ehestmöglich abgeschafft<br />
gehören – wie dies bereits<br />
in Frankreich und Großbritannien<br />
der Fall sei, bemerkte Hafenecker.<br />
Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling<br />
GEFÄLLT MIR<br />
Herbert Kickl<br />
30. August 2022<br />
Das ist SPÖ-Chefin Rendi-Wagner.<br />
Beim ORF-Sommergespräch<br />
wurde sie zum Wien<br />
Energie-Desaster befragt. Für<br />
Rendi steht fest: Das rote Wien<br />
kann am allerwenigsten etwas<br />
für die dortige Finanz-Misere.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Wilfried Haslauer und seine<br />
erfolgsverwöhnte Salzburger ÖVP blicken<br />
der Wahl 2023 mit Sorge entgegen.<br />
Foto: APA / Franz Neumayr<br />
Nicht nur die<br />
Wien Energie beschäftigt<br />
die Politik,<br />
sondern auch die<br />
Kärntner Kelag, vermeldet<br />
die „Kronen-<br />
Zeitung“. FPÖ-Landeschef<br />
Erwin<br />
Angerer will in einem<br />
Sonderlandtag<br />
die explodierenden<br />
KÄRNTEN Dienstag, 30. August 2022 KÄRNTEN<br />
ŝ Seite 19<br />
Seite 18 ŝ Dienstag, 30. August 2022<br />
N<br />
Die Blauen schießen<br />
sich auf die Kelag ein<br />
Vorstandsgagen im Visier, Landtagssitzung gefordert.<br />
Liquidität: Kelag und Stadtwerke beruhigen die Kärntner.<br />
icht nur in Sachen<br />
Wien Energie sprühen<br />
die Funken, auch der<br />
Kärntner Energiekonzern<br />
Kelag beschäftigt die Politik:<br />
Die FPÖ fordert eine<br />
Sondersitzung des Landtages<br />
zum Strompreis und<br />
ein außertourliches Treffen<br />
der Landeshauptleute.<br />
Aber der Reihe nach.<br />
FPÖ-Chef Erwin Angerer<br />
knallte Montag zwei Zahlen<br />
auf den Tisch, die dazu<br />
angetan sein könnten, neidisch<br />
zu werden. „46.567<br />
Euro ist die monatliche<br />
Gage eines Kelag-Vorstandes,<br />
558.800 Euro ist das<br />
Jahreseinkommen, alles<br />
nachzulesen im Bericht des<br />
Rechnungshofes,“ sagt Angerer.<br />
Mehrere Fronten<br />
sind es, die der Landesobmann<br />
der Blauen, aktuell<br />
und gleichzeitig aufmacht.<br />
Die gegen LH Peter Kaiser:<br />
„Er trägt Mitverantwortung<br />
für die explodierenden<br />
Stromkosten.“ Die<br />
gegen die Politik in ihrer<br />
Gesamtheit: „Es muss endlich<br />
gehandelt werden,<br />
Strom- und Gaspreise gehören<br />
entkoppelt. Und der<br />
Landtag muss zu einer<br />
Sondersitzung zusammenkommen.<br />
Wir beantragen<br />
das.“ Und so<br />
nebenbei hat noch das bei<br />
den Blauen beliebte Ausländerthema<br />
Platz: „Auch<br />
die Asylanten bekommen<br />
die 500 Euro vom Staat,<br />
obwohl für Wohnen und<br />
Essen ohnehin die Steuerzahler<br />
aufkommen.“<br />
I<br />
FRITZ KIMESWENGER<br />
Kärnten<br />
Inoffiziell<br />
ndirekt gegen Kaiser argumentiert<br />
auch TK-<br />
Chef Gerhard Köfer, wenn<br />
er sagt: „Der SPÖ-nahe<br />
Aufsichtsratschef Gilbert<br />
Isep ist in der Pflicht, die<br />
Erhöhungen zu thematisieren.<br />
Man muss sofort<br />
Wenn am Abend des<br />
25. September die Ergebnisse<br />
der Tiroler<br />
Landtagswahl über die<br />
Bildschirme laufen,<br />
wird in vielen Salzburger<br />
Parteibüros noch Licht brennen. Es gilt,<br />
die Tiroler Ergebnisse zu analysieren und<br />
auf mögliche Rückschlüsse auf die Salzburger<br />
Landtagswahl am 23. April kommenden Jahres<br />
abzuklopfen. Auch wenn die Parteienlandschaften<br />
nicht vergleichbar sind, vieles<br />
ist in den beiden überwiegend alpin geprägten<br />
Ländern doch ähnlich: Tourismus, Transit-<br />
und Verkehrsmisere, Wohnungsnot lauten<br />
die Stichworte.<br />
Die tiefsten Sorgenfalten werden sich dabei<br />
auf den Stirnen der Salzburger ÖVP-Strategen<br />
zeigen. Auch an der Salzach stehen die<br />
Schwarz-Türkisen unter Druck. Dabei stehen<br />
weniger diverse Sonntagsfrage-Prognosen im<br />
Fokus – die Kronen Zeitung beispielsweise<br />
schreibt von „knapp über 30 Prozent“, 2018<br />
waren es rund 38 Prozent. Vielmehr bereitet<br />
den Funktionären und Funktionärinnen die<br />
Grundstimmung im Land Sorgen. „Die Stimmung<br />
im Land ist kritisch, 40 Prozent sehen<br />
eine Entwicklung Salzburgs in die richtige,<br />
39 Prozent in die falsche Richtung. Das ist kein<br />
rasend gutes Ergebnis für eine Landesregierung“,<br />
zitieren die Salzburger Nachrichten Meinungsforscher<br />
Peter Hajek.<br />
Vorherrschaft als Bumerang<br />
und im Sinne der Bürger<br />
und Betriebe handeln.“<br />
Weil das Land 51 Prozent<br />
an der Kärntner Energieholding<br />
hält, die wiederum<br />
mit 51 Prozent an der<br />
Kelag beteiligt ist, habe<br />
man durchaus Einflussmöglichkeiten,<br />
so Köfer.<br />
E<br />
FPÖ-Obmann<br />
Angerer will mit<br />
einer raschen<br />
Sondersitzung<br />
des Landtages<br />
und einer<br />
Sondersitzung<br />
der Landeschefs<br />
die Strompreise<br />
einfangen. Und<br />
er thematisiert<br />
die Gagen für<br />
die Vorstände<br />
im Kärntner<br />
Kelag-Konzern.<br />
in Schicksal wie bei der<br />
krisengebeutelten Wien<br />
Energie sei nach aktuellem<br />
Stand in Kärnten nicht zu<br />
erwarten. Beide Pressesprecher<br />
– Josef Stocker<br />
von der Kelag und Harald<br />
Raffer von den Klagenfurter<br />
Stadtwerken – betonen,<br />
dass es keinerlei Probleme<br />
mit der Liquidität der<br />
Unternehmen gebe.<br />
Stocker: „Was sich bei<br />
der Wien Energie abspielt,<br />
sind langfristige Börsen-<br />
Futur-Geschäfte. Diese Sachen<br />
macht die Kelag<br />
nicht.“ Und Raffer seinerseits<br />
verweist auf die Biomasse,<br />
die in Kärnten von<br />
den Stadtwerken für die<br />
Fernwärme genutzt werde:<br />
„Und nicht wie in Wien das<br />
Gas. Und das ist es ja, dessen<br />
Preis explodiert.“<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
„Wir müssen aufpassen, dass uns das nicht<br />
auf den Kopf fällt“, sagt ein ÖVP-Mann im<br />
STANDARD-Gespräch. Wobei man für Corona,<br />
Energiekrise, Inflation und die Vorfälle in<br />
der Bundespartei nichts könne. Hierbei blendet<br />
man gern aus, dass Landeshauptmann<br />
Wilfried Haslauer bis zuletzt zu den Unterstützern<br />
von Sebastian Kurz zählte.<br />
Dass die negative Stimmung im Land nicht<br />
nur den überregionalen Problemen geschuldet<br />
A<br />
Eltern<br />
Stipendium für 19.044<br />
Kinder läuft an:<br />
Kärntner Familien<br />
sparen ab sofort bis zu<br />
3000 Euro pro Jahr!<br />
V<br />
or 20 Jahren waren<br />
Kindergärten noch<br />
Unterbringung und<br />
Aufbewahrungsstätten –<br />
heute dagegen sind es moderne<br />
Bildungseinrichtungen“,<br />
meint Landeshauptmann<br />
Peter Kaiser. 608<br />
Standorte gibt es in Kärnten<br />
mit 880 Gruppen, in denen<br />
19.044 Mädchen und Buben<br />
spielen, schlafen, lernen, leben.<br />
Und das von nun an<br />
kostenlos: „Der Traum vom<br />
Kinderstipendium wird<br />
wahr. Das Land übernimmt<br />
die durchschnittlichen Kosten<br />
für jedes Kind. Eltern<br />
müssen nur die Essensbeiträge<br />
bezahlen oder, wenn<br />
ihre Einrichtung teurer ist,<br />
nna möchte anonym<br />
bleiben. Sie ist Leiterin<br />
einer Kindertagesstätte in<br />
Kärnten – mit Leib und Seele<br />
und seit zehn Jahren.<br />
„Doch so wie der Alltag in<br />
den elementaren Bildungseinrichtungen<br />
läuft, so darf<br />
es nicht bleiben!“, sagt sie<br />
und schildert im „Krone“-<br />
Gespräch, was vor wenigen<br />
Tagen passiert ist. „Ein dreijähriges<br />
Kind hat während<br />
des Mittagsschlafes einen<br />
neurologischen Notfall erlitten.<br />
Wäre nicht eine Betreuerin<br />
unmittelbar darauf<br />
aufmerksam geworden und<br />
hätte die Rettungskette<br />
nicht sofort funktioniert,<br />
wäre der kleine Engel vielleicht<br />
nicht mehr unter uns!“<br />
Denn es sei leider nicht<br />
mehr selbstverständlich,<br />
dass auch die Kleinsten ständig<br />
betreut werden. „Der<br />
Personalmangel ist so groß,<br />
der Betreuungsschlüssel so<br />
ANALYSE: Thomas Neuhold<br />
mit Gratisbetreuung entlastet<br />
den Differenzbetrag.“ Insgesamt<br />
werden 27 Millionen<br />
Euro in dieses Entlastungspaket<br />
investiert, von dem<br />
Familien mit bis zu 2964<br />
Euro pro Jahr profitieren.<br />
Dies errechnet sich aus den<br />
der<br />
Die<br />
Sorgen<br />
durchschnittlichen Beiträgen,<br />
die bei 247 Euro für<br />
einen Ganztagsplatz in einer<br />
Kindertagesstätte für die<br />
Unter-Dreijährigen und bei<br />
147 Euro im Kindergarten<br />
liegen. Kaiser: „Jeder Euro,<br />
Das Kärntner<br />
Kinderstipendium<br />
interessierte<br />
die<br />
Kleinen in der<br />
neuen Kindergruppe<br />
in<br />
Poggersdorf<br />
weniger als die<br />
Bobby Cars,<br />
die Kaiser,<br />
Hubmann und<br />
Bürgermeister<br />
Marbek bei der<br />
Präsentation<br />
als Geschenke<br />
mitbrachten.<br />
Salzburger<br />
der in die Bildung von Kindern<br />
geht, kommt 16-fach<br />
zurück. Das ist ein Investment<br />
in die Kärntner Zukunft,<br />
weil Familienfreundlichkeit<br />
auch zum Wirtschaftsfaktor<br />
wird.“ Da mit<br />
Kleinkind krampfte im Schlaf:<br />
Lebensrettung in Kindergruppe<br />
Dass ein Dreijähriger noch lebt, verdankt er seinem Schutzengel<br />
und den Betreuerinnen – die dringend mehr Personal fordern.<br />
Salzburg wählt in rund acht Monaten einen neuen Landtag. Die mächtige<br />
Haslauer-ÖVP steht vor einem Berg an Problemen. Neben dem Gegenwind aus<br />
Wien sind es hausgemachte Themen wie Verkehr und Wohnkosten.<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Gas- und Strompreise sowie<br />
die – vom Rechnungshof<br />
kritisierten – exorbitant<br />
hohen Managergehälter<br />
beim Landesenergieversorger<br />
in Höhe einer halben<br />
Million Euro behandelt<br />
wissen.<br />
Den Wolf sieht der<br />
„Standard“ als Thema im<br />
Tiroler Wahlkampf, sind<br />
doch heuer 80.000 Schafe<br />
den zugewanderten Raub-<br />
Ein Notfall in einer Kindergruppe hätte tödlich enden können<br />
knapp, dass manchmal eine<br />
Kollegin allein mit allen<br />
Kindern da ist und einige<br />
nur mit Babyfon überwachen<br />
kann. Da muss sich<br />
dringend etwas ändern!“<br />
Optimal wären ihrer Erfahrung<br />
nach drei Erzieherinnen<br />
für zehn Kleinstkinder,<br />
bei den Größeren könnte<br />
eine Pädagogin gut mit<br />
sieben Kindern arbeiten.<br />
Von solchen Traumquoten<br />
ist man weit entfernt, auch<br />
wenn die Landespolitik Verbesserungen<br />
verspricht (siehe<br />
oben). Kerstin Wassermann<br />
Uns sind die Probleme in<br />
der Elementarpädagogik<br />
klar; zu wenig Betreuer, zu<br />
wenig Gehalt. Aber da sind<br />
auch die Betreiber gefragt!<br />
der Kostenübernahme der<br />
Ansturm auf Betreuungsplätze<br />
noch weiter zunehmen<br />
wird, soll es aber auch<br />
endlich eine Qualitäts- und<br />
Ausbildungsoffensive geben.<br />
„Um den Beruf der Elementarpädagogen<br />
wieder attraktiver<br />
zu machen, setzen wir<br />
uns für einen besseren Personalschlüssel,<br />
höhere Einstiegsgehälter<br />
und mehr<br />
Weiterbildung ein“, versichert<br />
Gerhild Hubmann,<br />
Leiterin der Bildungsabteilung.<br />
So gibt es nun ein neues<br />
attraktives Kolleg für<br />
spätberufene Kindergärtnerinnen.<br />
Kerstin Wassermann<br />
KÄRNTEN&OSTTIROL<br />
§ ZWEI KLEIN-LKW<br />
ko lidierten auf der Ossiacher<br />
Straße in Steindorf.<br />
Dabei wurde ein<br />
Lenker (33) aus Vi lach-<br />
Land schwer verletzt. Er<br />
musste von der Feuerwehr<br />
aus dem Wrack befreit<br />
werden.<br />
§ ABGESTÜRZT<br />
ist ein Franzose (52) mit<br />
seinem Paragleitschirm<br />
im Bereich der Weißensee-Bergbahnen.<br />
Er<br />
musste ins LKH Vi lach<br />
geflogen werden.<br />
Jeannée<br />
den Kulissen signalisiert die SPÖ<br />
sein kann, zeigt ein Blick auf die Kräfteverhältnisse<br />
im Land: Von sieben Landesregie-<br />
trotz herber Kritik an der Haslauer-ÖVP, die<br />
Hinter rungssitzen in der ÖVP-Grüne-Neos-Koalition man „moralisch reif für die Opposition“ sieht,<br />
hat die ÖVP fünf; in insgesamt 96 der 119 Gemeinden<br />
stellt die ÖVP den Bürgermeister wohl von der politischen Zukunft Haslauers<br />
Regierungsbereitschaft. Vieles werde aber<br />
die Bürgermeisterin. „Jetzt müssen wir abhängen, ob dieser nach einer Wahlniederlage<br />
noch einmal den Landeshauptmann ma-<br />
oder hieß es noch vor einigen Jahren.<br />
Landeshauptstadt<br />
che, sagen SPÖ-Funktionäre.<br />
liefern“, ganze Land – inklusive der das<br />
Das – ist in ÖVP-Hand. Genau droht nun zum Bumerang zu werden. Denn<br />
die Probleme sind nicht kleiner geworden, im Wobei man damit nicht nur Haslauers<br />
Gegenteil: Der Unmut entzündet sich oft an schlechtes Verhältnis zur SPÖ meint. Haslauer<br />
hat bekanntlich stets eine Koalition mit der<br />
vermeintlich „kleinen“ Themen wie etwa an<br />
der Verkehrspolitik der Stadt-ÖVP, die das FPÖ von Marlene Svazek abgelehnt. Über diesen<br />
Schatten würde er wohl auch 2023 nicht<br />
Stauchaos noch befeuert hat. Der Unmut ist<br />
springen, und damit wären wieder Grüne und<br />
die logischen Koali-<br />
aber auch in ländlichen ÖVP-Kerngebieten wie dem Pinzgau spürbar,<br />
wo der Ausverkauf<br />
von Grund und Boden<br />
ungehindert voranschreitetten<br />
tionspartner. Vor allem<br />
Neos die Grünen konnten in<br />
etwas Profil zeigen<br />
den vergangenen Mona-<br />
in den diversen<br />
und liegen Umfragen stabil.<br />
Eines der Kernthemen<br />
Aber auch die Neos können<br />
ist die Lage am Wohnungsmarkt.<br />
Die Stadt,<br />
der Flachgau und der<br />
Pinzgau gehören zu den<br />
entspannt in den<br />
politischen Herbst, sie<br />
einzug in den Landtag in<br />
haben wohl den Wiederhauptstadt<br />
teuersten Bezirken Österreichs,<br />
der Tasche.<br />
in der Landeseinzug<br />
kostet der SPÖ-Landeschef David Egger Neos keine Mehrheit<br />
Hat aber ÖVP-Grüne-<br />
Quadratmeter Wohnraum<br />
bereits<br />
oder tritt Haslauer nach einer Wahlniederlage<br />
im Schnitt 6300 Euro. <strong>Im</strong> Gegenzug ist der geförderte mehr ab, dann sieht die Sache ganz anders<br />
Wohnbau fast zum Erliegen gekommen.<br />
Dieser ressortiert zwar bei Neos-Politikerin aus. Entsprechend lobt FPÖ-Chefin Svazek<br />
Andrea Klambauer, letztlich bleibt das Thema immer wieder den möglichen Haslauer-Nachfolger,<br />
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll,<br />
aber auch an der ÖVP kleben.<br />
„Die schwarz-grüne Wohnbauförderung ist demonstrativ.<br />
seit ihrer Einführung 2015 eine Fehlkonstruktion<br />
und letztlich dafür mitverantwortlich, ist noch im Spiel und könnte die Blauen ähn-<br />
Wobei die FPÖ selbst Sorgen hat. Die MFG<br />
dass der Wohnbau sogar zurückgegangen ist“, lich viele Stimmen kosten wie 2018 die Liste<br />
sagt SPÖ-Landesparteivorsitzender David von Ex-FPÖ-Chef Karl Schnell, der nur knapp<br />
Egger. Er fordert, die Wohnbauförderung auf an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist.<br />
ein System der Darlehensförderung und Annuitätenzuschüsse<br />
oft beinahe wortgleich um Stimmen<br />
Auffallend ist jedenfalls, dass FPÖ und MFG<br />
werben.<br />
umzustellen.<br />
Grüne und Neos stabil<br />
„Die schwarz-grüne<br />
Wohnbauförderung ist<br />
eine Fehlkonstruktion<br />
und mitverantwortlich<br />
dafür, dass der Wohn bau<br />
zurückgegangen ist.“<br />
ÖVP<br />
macht<br />
Pause<br />
AKTUELL<br />
Der Wolf<br />
im Tiroler<br />
Wahlkampf<br />
Bei der Landtagswahl<br />
drohen der ÖVP Verluste<br />
V<br />
ANALYSE: Laurin Lorenz<br />
ollbeschäftigung, ein wieder<br />
boomender Tourismus<br />
und eine Landes-ÖVP, die<br />
nicht unmittelbar mit<br />
Skandalen kämpft: Die Themenlage<br />
in Tirol riecht nicht unbedingt nach<br />
Wahlkampf. Wenn da nicht ein pelziger<br />
Vierbeiner wäre, der das Bundesland<br />
vor der Landtagswahl ordentlich<br />
polarisiert: der Wolf.<br />
Heuer hat das Raubtier rund 250<br />
der insgesamt 80.000 Schafe in Tirol<br />
gerissen. Zuletzt hinterließ ein<br />
Wolf zwölf zerfetzte Schafskörper in<br />
den Kitzbüheler Alpen. Die betroffenen<br />
Bauern werden freilich entschädigt,<br />
der Schrecken bleibt.<br />
Die Ebbe an brisanten Themen<br />
dürfte aber vor allem an den vorgezogenen<br />
Wahlen liegen. Ende Juni<br />
erst stimmten fast alle Parteien im<br />
Landtag für den Termin am 25. September.<br />
Eigentlich hätte im Frühling<br />
2023 gewählt werden sollen.<br />
Für die ÖVP dürfte der frühe Termin<br />
eine Notbremse im freien Abwärtsfall<br />
gewesen sein. Laut ersten<br />
Umfragen könnten die Schwarzen<br />
von rund 44 Prozent auf knapp<br />
unter 30 Prozent der Stimmen fallen.<br />
Da ein Winter bevorsteht, in<br />
dem es erstmals zu Gasrationierungen<br />
kommen könnte, dürften diese<br />
Werte nicht besser werden.<br />
Dreierkoalition möglich<br />
Nach 14 Jahren Günther Platter<br />
soll der nächste Landeshauptmann<br />
Anton Mattle heißen. Wohl wissend<br />
um die schlechten Werte der Bundespartei,<br />
scheint die Landes-ÖVP<br />
als Liste Mattle auf dem Wahlzettel<br />
auf. Abseits davon macht Mattle mit<br />
Schritten auf sich aufmerksam, die<br />
in seiner Partei als No-Go gelten. So<br />
schloss er vergangene Woche eine<br />
Koalition mit der FPÖ im Vorfeld<br />
aus. Die Menschen sollen wissen,<br />
woran sie sind, sagte Mattle.<br />
In der ÖVP rumort es bereits: Die<br />
Blauen könnten ordentlich dazugewinnen<br />
und wären möglicherweise<br />
die einzige Partei, mit der sich eine<br />
Zweierkoalition ausgehen könnte.<br />
Ihr Wahlkampf fokussiert sich derzeit<br />
auf die Themen Asyl, Neutralität<br />
und Corona. Themen, die großteils<br />
in Wien entschieden werden.<br />
Wahrscheinlicher gilt also eine<br />
Kombination aus drei Parteien: SPÖ<br />
und Neos bringen sich in Stellung.<br />
Beide dürfen sich laut Umfragen auf<br />
Zugewinne freuen, ebenso die Liste<br />
Fritz. Die Grünen ringen nach etlichen<br />
internen Querelen noch um<br />
ihre Handschrift in den vergangenen<br />
zwei Legislaturperioden.<br />
Die Wahlkämpfe werden erst in<br />
den kommenden Tagen so richtig<br />
starten. Bei Personalmangel, Her -<br />
ausforderungen im Tourismus<br />
durch Klimawandel, Teuerung und<br />
rasanter Bodenversiegelung bleibt<br />
jedenfalls genug Stoff, um den Wolf<br />
nicht allein auf dem Wahlkampfparkett<br />
tanzen zu lassen.<br />
tieren zum Opfer gefallen.<br />
Aber nicht nur<br />
der macht der ÖVP<br />
zu schaffen, sondern<br />
auch ihr eigener Spitzenkandidat.<br />
Der<br />
habe mit der Absage<br />
an die stark zulegende<br />
FPÖ die Partei<br />
ohne Not um einen<br />
Partner für eine<br />
mögliche Zweierkoalition<br />
gebracht hat.<br />
481 Personen gefällt das.<br />
SPÖ und Marktwirtschaft hat<br />
noch nie zusammengepasst.
Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />
g<br />
Man schrieb noch mit der Hand<br />
Das Werkzeug zum Schreiben im Volkskundemuseum Laudongasse<br />
Das Volkskundemuseum in der<br />
Laudongasse wartet derzeit mit einer<br />
interessanten Ausstellung mit<br />
dem Titel „Schreibzeuge“ auf.<br />
Es ist logisch, daß ich als Schriftsteller<br />
auf diese Bezeichnung neugierig<br />
reagiert habe. Denn seit der<br />
Erfindung der Schrift vor etwa<br />
6.000 Jahren hat sich diesbezüglich<br />
ja einiges geändert.<br />
Die ersten Schreibzeuge in unseren<br />
Breiten können ungefähr vom<br />
16. Jahrhundert an bezeugt werden.<br />
Da handelte es sich um Einsätze für<br />
die Tinte und den Streusand sowie<br />
eine Vertiefung für den Federkiel.<br />
Analoge Verständigung<br />
Diese Feder war meistens eine<br />
Flugfeder einer Gans, die Tinte<br />
bestand bis ins 19. Jahrhundert aus<br />
einer Mixtur aus Eisenvitriol, Galläpfeln<br />
(das sind die kleinen stacheligen<br />
Wucherungen an Eichenblättern)<br />
und einer Flüssigkeit. Die<br />
wiederum konnte aus Wasser, Wein<br />
oder Essig bestehen. Der Streusand<br />
war zum Trocknen der Tinte auf<br />
dem Schriftstück gedacht, später<br />
wurde daraus das sicherlich noch<br />
bekannte Löschblatt. Dazu kam<br />
noch ein Federmesser zum Spitzen<br />
des Federkiels.<br />
Das alles zusammen war also<br />
das Schreibzeug. Adel und Klerus<br />
bestanden auf einer repräsentativen<br />
Form dieses Utensils, und einige<br />
dieser Gegenstände sind derzeit in<br />
der Einfahrt des Volkskundemuseums<br />
zu bewundern.<br />
Schreiben war ja lange Zeit ein<br />
Vorzug der gebildeten Klasse, ein<br />
analoger Vorgang, der für die Anfertigung<br />
von Dokumenten, Mitteilungen,<br />
Briefen und ähnlichem<br />
diente.<br />
Der französische Schriftsteller<br />
Gustave Flaubert hat sich übrigens<br />
gewünscht, mit seinem Tintenfaß<br />
begraben zu werden. Das Schreibzeug<br />
war ihm durch seine lebenslange<br />
Verwendung derart ans Herz<br />
gewachsen, daß er es auch im Tod<br />
bei sich haben wollte. Eine Legende<br />
berichtet von Martin Luther, der<br />
„den Teufel mit Tinte vertrieben“<br />
hat. Das ist aber vermutlich nur<br />
bildlich zu verstehen, also nicht,<br />
daß er ein Tintenfaß nach dem Gottseibeiuns<br />
geworfen, sondern daß er<br />
das durch seine Bibelübersetzung<br />
bewältigt hat. Carl Spitzweg hat<br />
eine seiner bekannten Figuren<br />
als Schreiber beim Spitzen<br />
seiner Feder dargestellt.<br />
Mit spitzer Feder<br />
Vielleicht erinnert sich<br />
der eine oder andere noch<br />
an seine Volksschulzeit, als<br />
die Kinder in starren Bänken<br />
saßen, vor sich ein schräges<br />
Brett mit einer oben angebrachten<br />
Rinne für Feder<br />
oder Bleistift, daneben eine<br />
Öffnung für ein gläsernes<br />
Tintenfaß.<br />
Die Schreibzeuge, denen wir in<br />
der Ausstellung begegnen können,<br />
sind in mannigfaltiger Form ausgeführt.<br />
Kasten- und kommodenförmige<br />
Schreibzeuge überwiegen<br />
dabei, die Materialien, aus denen<br />
diese Utensilien gefertigt wurden,<br />
sind abwechselnd Holz, Ton, Porzellan,<br />
Elfenbein, ja sogar Korallen.<br />
Die verschiedensten Verzierungen<br />
und Ornamente bereichern die<br />
Vielfalt.<br />
Kultur 15<br />
Originell ist ein Schreibzeug aus<br />
Böhmen, das einen Mönch darstellt.<br />
Der obere Teil der stehenden Figur<br />
dient als Tintengefäß, der Kopf als<br />
Verschluß, der untere ist die Streusanddose.<br />
Der Vorteil der fast vergessenen<br />
Art des Schreibens war, daß einem<br />
kein Computer abstürzen konnte.<br />
Schlimmstenfalls ist die Tinte ausgegangen.<br />
Das besonders Schöne<br />
an der Ausstellung: Der Eintritt ist<br />
kostenlos. Herbert Pirker<br />
Anzeige<br />
Österreichische Lotterien kulturell und humanitär aktiv<br />
Lebenshilfe NÖ und Lebenshilfe Vorarlberg zu Gast beim Grafenegg Festival<br />
Der vergangene Freitag war für so<br />
manchen wieder ein ganz besonderer<br />
Tag. Die Österreichischen Lotterien<br />
hatten die Bewohner:innen des<br />
Karl-Ryker-Dorfes der Lebenshilfe<br />
Niederösterreich sowie jene des Brockenhauses<br />
der Lebenshilfe Vorarlberg<br />
und Geschäftspartner der Unternehmensgruppe<br />
zum Grafenegg Festival<br />
und damit zu einem Musikabend der<br />
besonderen Art eingeladen.<br />
„<strong>Im</strong>mer wieder genießen wir das Verknüpfen<br />
unseres kulturellen mit unserem<br />
humanitären Engagement und<br />
wollen damit Geschäftsfreunden und<br />
Menschen in begleiteten Wohneinrichtungen<br />
einen inklusiven und unvergesslichen<br />
Abend bereiten. Es ist<br />
wunderschön, dass auf diesem Weg so unterschiedliche Menschen zusammenkommen und gemeinsam eine<br />
gute Zeit haben“, ist Generaldirektor Erwin van Lambaart stolz auf diese Aktion.<br />
Am Freitag, den 26. August erlebten die Gäste der Österreichischen Lotterien einen außergewöhnlichen Konzertabend<br />
mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle und genossen klassische<br />
Werke u.a. von Maurice Ravel, Béla Bartòk und Hector Berlioz.<br />
Die Österreichischen Lotterien sind seit 15 Jahren und damit seit der Geburtsstunde des Grafenegg Festivals<br />
dessen Hauptsponsor. Nahezu ebenso lang unterstützen sie die Lebenshilfe NÖ und seit einigen Jahren auch<br />
die Lebenshilfe Vorarlberg.<br />
Foto: Achim Bieniek/Österr. Lotterien<br />
Foto: NFZ<br />
Ein Kürbis, gefüllt mit bis zu 30.000 Euro<br />
Das neue Rubbellos stimmt schon ein bisschen auf Halloween ein<br />
Es ist zwar noch etwas Zeit bis Halloween, aber die Annahmestellen rüsten sich bereits dafür, und mit dem neuen Rubbellos<br />
der Österreichischen Lotterien kann man<br />
sich schon ein bisschen dafür einstimmen. Es heißt<br />
„Glückskürbis“, und unter dem aufzurubbelnden Kürbis<br />
verstecken sich Gewinne von bis zu 30.000 Euro.<br />
Unter der Rubbelfläche befinden sich Geldbeträge.<br />
Rubbelt man dreimal den gleichen Betrag frei,<br />
hat man ihn einmal gewonnen. Der Hauptgewinn<br />
in Höhe von 30.000 Euro ist in dieser Serie mit<br />
1.575.000 Losen zweimal enthalten. Daneben gibt<br />
es ein Bonusspiel, bei dem man noch einmal bis zu<br />
9 Euro gewinnen kann.<br />
Das „Glückskürbis“-Rubbellos ist in allen Annahmestellen<br />
der Österreichischen Lotterien zum Preis<br />
von 3 Euro erhältlich. Die Ausschüttungsquote<br />
beträgt 58,0 Prozent, die Chance auf einen Gewinn<br />
liegt bei 1:2,99.
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Politische Bildung aktuell<br />
Der österreichische Bundespräsident<br />
fbi-politikschule.at<br />
Partei Parlament Publikationen Seminare Staatskunde<br />
Anlässlich der am 9. Oktober 2022 stattfindenden Bundespräsidentenwahl in Österreich<br />
informiert das Freiheitliche Bildungsinstitut (FBI) über die Aufgaben und Kompetenzen<br />
des Bundespräsidenten sowie den genauen Wahlvorgang bei einer Bundespräsidentenwahl.<br />
Wahlvorgang und<br />
Allgemeines:<br />
Der österreichische Bundespräsident<br />
wird alle sechs Jahre in<br />
geheimer Wahl direkt vom Volk,<br />
sprich den wahlberechtigten<br />
Staatsbürgern, gewählt. Eine<br />
erneute Wiederwahl, nach Beendigung<br />
der ersten Amtsperiode<br />
ist nur einmal möglich.<br />
Stimmberechtigt ist man mit<br />
Vollendung des 16. Lebensjahres.<br />
Um als Bundespräsident<br />
kandidieren zu können (passives<br />
Wahlrecht), muss ein Wahlwerber<br />
spätestens am 30. Tag<br />
vor dem offiziellen Wahltermin<br />
6.000 Unterstützungserklärungen<br />
und einen Kostenbeitrag<br />
von 3.600 Euro vorlegen und<br />
am Wahltag das 35. Lebensjahr<br />
vollenden.<br />
Seit dem Jahr 2004 besteht in<br />
Österreich bei einer Bundespräsidentenwahl<br />
keine Wahlpflicht<br />
mehr. Angelobt wird der Bundespräsident<br />
durch die Bundesversammlung<br />
(Nationalrat und<br />
Bundesrat). Das Ausscheiden<br />
aus dem Amt erfolgt durch die<br />
Beendigung der Amtsperiode,<br />
Tod, eine Volksabstimmung<br />
oder Verurteilung wegen strafbarer<br />
Handlungen.<br />
Aufgaben und<br />
Kompetenzen:<br />
Als oberstes Staatsoberhaupt<br />
vertritt der Bundespräsident<br />
die Republik Österreich nach<br />
außen, ist Oberbefehlshaber<br />
über das österreichische<br />
Bundesheer und ernennt beziehungsweise<br />
entlässt den<br />
Bundeskanzler. Mitglieder der<br />
Bundesregierung, des Verfassungs-<br />
und Verwaltungsgerichtshofes<br />
sowie die Landeshauptleute<br />
werden ebenfalls<br />
vom Bundespräsidenten angelobt.<br />
Weiters ist der Bundespräsident<br />
für die Verleihung von<br />
Amtstiteln, die Gewährung von<br />
Ehrenrechten und Begnadigungen<br />
im Strafrecht zuständig.<br />
Ebenfalls in den Kompetenzbereich<br />
des Bundespräsidenten<br />
fällt die Beurkundung des verfassungsmäßigen<br />
Zustandekommens<br />
von Bundesgesetzen,<br />
die Einberufung der Bundesversammlung,<br />
die Entlassung<br />
der gesamten Bundesregierung<br />
sowie die Erlassung von Notverordnungen.<br />
FBI: <strong>Im</strong> Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />
/FreiheitlichesBildungsinstitut