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Im „Strom-Casino“ Milliarden verspielt!

FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie

FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie

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Nr. 35 . Donnerstag, 1. September 2022<br />

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WZ 02z032878 W<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . Fax: 01 512 35 359<br />

Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Weniger Lebensqualität und<br />

Sicherheit durch Asylheim<br />

<strong>Im</strong> Ortsteil Lengfelden der Flachgauer Gemeinde Bergheim stellen<br />

Asylwerber bereits 20 Prozent der Bevölkerung. Unter den<br />

Auswüchsen der schwarz-grünen Willkommenspolitik leiden<br />

die Anrainer, kritisiert FPÖ-Bezirksparteiobmann Andreas<br />

Teufl und fordert einen Asylstopp. S. 13<br />

<strong>Im</strong> <strong>„Strom</strong>-<strong>Casino“</strong><br />

<strong>Milliarden</strong> <strong>verspielt</strong>!<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

FPÖ fordert Sondersitzung zu den Spekulationsverlusten der Wien-Energie<br />

S. 2/3<br />

Die ersten 20.000 Stimmen<br />

für den Wandel in Österreich<br />

Foto: NFZ<br />

Rosenkranz übergab die Unterstützungserklärungen für seine Kandidatur – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Corona-Wahnsinn<br />

Krise? Welche Krise?<br />

Geht Wien bankrott?<br />

(K)Ein Skandal<br />

28,6 Millionen Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />

wurden bisher<br />

nach Österreich geliefert, aber<br />

acht Millionen Stück – weil nicht<br />

gebraucht – an Drittstatten verschenkt.<br />

Allein für heuer wurden<br />

weitere elf Millionen Corona-<strong>Im</strong>pfdosen<br />

bestellt. S. 6<br />

Für Brüssel gibt es anscheinend<br />

nur die Energie- und die Klimakrise.<br />

Eine Asylkrise scheint Brüssel trotz<br />

einer drohenden Wiederholung der<br />

Masseneinwanderung von 2015/16<br />

nicht auf dem Radar zu haben, Die<br />

Asylquartiere platzen europaweit<br />

aus allen Nähten. S. 8/9<br />

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik<br />

Nepp forderte zum Acht-<strong>Milliarden</strong>-Euro-Debakel<br />

bei der Wien<br />

Energie eine sofortige und umfassende<br />

Erklärung von SPÖ-Bürgermeister<br />

Michael Ludwig: „Der<br />

Bankrott der Stadt Wien ist realistisches<br />

Szenario.“ S. 11<br />

Das drohende <strong>Milliarden</strong>-Debakel<br />

der Wien Energie scheint<br />

in der Berichterstattung des ORF<br />

nur eine Nebenrolle zu spielen und<br />

rein gar nichts mit der SPÖ Wien<br />

zu tun zu haben. Für FPÖ-Mediensprecher<br />

Christian Hafenecker<br />

der nächste ORF-Skandal. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Bis zu zehn <strong>Milliarden</strong> Euro<br />

könnte die Steuerzahler das Börse-Abenteuer<br />

des Wiener Energieversorgers<br />

kosten.<br />

Aber nicht, weil die Wiener sich<br />

böse verspekuliert und auf niedrigere<br />

(!) Strompreise gewettet<br />

haben, sondern weil der Strommarkt<br />

„verrückt spielt“, versuchte<br />

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner den<br />

Zusehern im ORF-„Sommergespräch“<br />

weiszumachen.<br />

Schon wieder<br />

Und das alles sei sowieso nur<br />

böse Regierungspropaganda, mit<br />

der die Koalition ihr Versagen bei<br />

der Energiekrise vertuschen wolle.<br />

Das erinnert frappant an die<br />

BAWAG-Pleite vor 17 Jahren, als<br />

die Gewerkschaftsbank mit Hilfe<br />

eines Finanzjongleurs ihre Bilanzen<br />

auffrischen wollte. Am Ende<br />

waren zwei <strong>Milliarden</strong> Euro im<br />

karibischen Sand verschwunden.<br />

Dass dem Aufsichtsrat nicht<br />

aufgefallen sein will, dass das<br />

Unternehmen seine dreifache<br />

Jahresproduktion zum Verkauf (!)<br />

angeboten hat, fällt da auch kaum<br />

ins Gewicht. Bei der BAWAG hat<br />

ja auch keiner etwas gemerkt, sind<br />

alle erst zum Schluss aus allen<br />

Wolken gefallen.<br />

Also sind die Geschäfte der<br />

Wien Energie für die Wiener SPÖ<br />

ergo auch kein „unüblicher Vorgang“,<br />

wie der aus dreitägiger Versenkung<br />

aufgetauchte Bürgermeister<br />

Ludwig locker daherplauderte.<br />

Nachdem der am Gemeinderat<br />

vorbeigeschummelte „Wiener<br />

Rettungsschirm“ in Höhe von 1,5<br />

<strong>Milliarden</strong> Euro geplatzt ist, soll<br />

nun das Fiasko unter einem „nationalen<br />

Rettungsschirm“ versteckt<br />

werden.<br />

Wenn doch nur alles so einfach<br />

funktionieren würde, wie<br />

SPÖ-Politiker es uns glauben machen<br />

wollen.<br />

<strong>Milliarden</strong>verlust durch rote<br />

Kickl fordert Sondersitzung des Nationalrats zur Klärung der Verluste und<br />

Nach der BAWAG scheint die nächste rote Institution, die Wien<br />

Energie, in ein Spekulations-Desaster zu schlittern. Innerhalb<br />

zweier Tage erhöhte sich der Zuschussbedarf von 1,7 auf zehn <strong>Milliarden</strong><br />

Euro. Die Freiheitlichen verlangen umfassende Aufklärung von<br />

der Koalition, wie sie den roten Konzern mit Steuergeld „retten“ will.<br />

Wurde der Sonntag Abends überraschend<br />

einberufene „Energiegipfel“<br />

zunächst mit der Forderung<br />

nach einer Änderung des europäischen<br />

Strompreiserstellungssystems<br />

begründet, so entpuppte er sich als<br />

Rettungsgipfel für den Energieversorger<br />

der Bundeshauptstadt.<br />

Wegen des innerhalb Jahresfrist<br />

verzehnfachten Strompreises an den<br />

Strombörsen sei die Wien Energie,<br />

die nur knapp mehr als Hälfte des<br />

benötigten Stroms selbst erzeugen<br />

kann, in eine finanzielle Schieflage<br />

geschlittert.<br />

Bis zu zehn Millliarden Zuschuss<br />

Wie hoch der Zuschussbedarf tatsächlich<br />

ist, war selbst bei Redaktionsschluss<br />

am Dienstag noch nicht<br />

klar. War zunächst von 1,7 <strong>Milliarden</strong><br />

Euro die Rede, fällig am Mittwoch,<br />

so erhöhte sich der Zuschussbedarf<br />

innerhalb von 14 Stunden auf<br />

bis zu zehn <strong>Milliarden</strong> Euro.<br />

Als Ursache nannten der Wiener<br />

SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke<br />

wie auch SPÖ-Parteichefin Pamela<br />

Rendi-Wagner einen „völlig<br />

verrücktspielenden Strommarkt“.<br />

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Ludwig, der diese Woche eigentlich<br />

das rote „Übergewinn-Abschöpfungsmodell“<br />

zum Abkassieren der<br />

Stromkonzerne präsentieren wollte,<br />

SPITZE FEDER<br />

versteckte sich bis Dienstag im Rathaus<br />

vor der Presse.<br />

<strong>Im</strong>merhin rückte sein Finanzstadtrat<br />

heraus, dass die Stadt Wien dem<br />

Konzern bereits ab Juli zweimal 700<br />

Millionen Euro „via Notrecht des<br />

Bürgermeisters“ zugeschossen habe,<br />

ohne den Finanzausschuss der Stadt<br />

oder den Gemeinderat informiert zu<br />

haben.<br />

Zwischen sechs und zehn <strong>Milliarden</strong><br />

Euro fehlen der Wien Energie<br />

anscheinend. Davon müsste das Finanzministerium<br />

bis Dienstag Mittag<br />

rund zwei <strong>Milliarden</strong> Euro freigeben,<br />

damit die Verträge mit rund<br />

zwei Millionen Kunden nicht gekündigt<br />

werden müssen.<br />

Die wahre Ursache für den Zuschussbedarf<br />

dürfte in schiefgelaufenen<br />

Spekulationen liegen. So hat<br />

die Wien Energie zuletzt dreimal so<br />

viel Strom verkauft, als sie im Jahr<br />

produzieren kann. Dabei hat der<br />

Konzern anscheinend auf fallende<br />

Strompreise gesetzt und muss jetzt<br />

die Differenz zum aktuellen, stark<br />

erhöhten Preis bei der Strombörse<br />

hinterlegen, um die Verträge erfüllen<br />

zu können.<br />

Bei diesem „Rettungsgipfel“ empört<br />

die Freiheitlichen, dass die mit<br />

Steuermilliarden finanzierte Aktion<br />

quasi „im Hinterzimmer“ ausverhandelt<br />

werde.<br />

Die wahren Sorgen des Wiener Bürgermeisters.<br />

Foto:s/Montage: NFZ<br />

Herbert Kickl: Stopp mit der Geheimni<br />

Antwort stehen, wie sie die bis zu zehn<br />

Wann wird Bürgern geholfen?<br />

„Es kann nicht sein, dass das rote<br />

Wien am Energiemarkt <strong>Milliarden</strong><br />

verzockt und dafür wieder die Steuerzahler<br />

zur Kasse gebeten werden.<br />

Die Bürger haben ein Recht darauf,<br />

dass alle Fakten auf den Tisch gelegt<br />

werden – und das rasch“, erklärte<br />

FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Herbert Kickl.<br />

Die Bundesregierung und<br />

ÖVP-Finanzminister Magnus<br />

Brunner seien viele Antworten<br />

schuldig, betonte Kickl. Etwa, woher<br />

aus dem Budget die kurzfristig<br />

benötigten zwei <strong>Milliarden</strong> und<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien<br />

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Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

Spekulanten<br />

der <strong>Milliarden</strong>hilfen an die Wien Energie<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Innenpolitik 3<br />

Von Teuerung keine Ahnung<br />

Als Offenbarung der Abgehobenheit des<br />

Staatsoberhauptes bezeichnete FPÖ-Generalsekretär<br />

Michael Schnedlitz den „Energiebeirat“,<br />

den Bundespräsident Alexander Van<br />

der Bellen laut „Krone“ eingerichtet hat: „Die<br />

Österreicher wissen nicht, wie sie die Strompreiserhöhungen<br />

bezahlen sollen, und der<br />

Bundespräsident lässt sich ab jetzt von zwei<br />

Beratern darüber berichten. Wo war der Bundespräsident,<br />

als die Teuerungen vor einem<br />

Jahr losgingen?“ Dieses Desinteresse an den<br />

Sorgen der Bürger sei unüberbietbar.<br />

skrämerei. Die Bundesregierung soll in einer Sondersitzung Rede und<br />

<strong>Milliarden</strong> Euro teure Rettungsaktion der Wien Energie finanzieren will.<br />

Purer Zynismus<br />

„Zuerst zündeln, dann löschen – typisch<br />

ÖVP“, bemerkte FPÖ-Agrarsprecher Peter<br />

Schmiedlechner zu der neuesten Forderung<br />

der ÖVP, angesichts der hohen Strompreise<br />

auch eine Kompensation für die Bauern einzuführen:<br />

„Pünktlich vor Wahlen denkt die<br />

ÖVP doch noch an die Bauern, und wie so<br />

oft schiebt sie die Schuld auf andere, anstatt<br />

endlich zu handeln. Seit Jahrzehnten stellt<br />

die ÖVP den Landwirtschaftsminister, wirtschaftet<br />

die Bauern herunter – und jetzt stellt<br />

sie Forderungen an sich selbst!“<br />

Foto: NFZ<br />

die weiteren bis zu zehn <strong>Milliarden</strong><br />

Euro kommen sollen? „Muss dafür<br />

der Finanzausgleich zwischen<br />

Bund, Ländern und Gemeinden<br />

aufgeschnürt werden, und welche<br />

Folgen haben die Österreicher zu<br />

erwarten? Für deren längst überfällige<br />

echte Entlastung gegen die<br />

Kostenlawine war bisher kaum<br />

Geld da. Jetzt werden aber regelrecht<br />

über Nacht die <strong>Milliarden</strong> für<br />

die Wien Energie aufgestellt“, wunderte<br />

sich Kickl.<br />

Auf jeden Fall werde die FPÖ<br />

im Zuge der geforderten Sondersitzung<br />

auch Anträge für den Ausstieg<br />

aus den Russland-Sanktionen und<br />

für das Aussetzen des europäischen<br />

„Merit-Order-Systems“ einbringen,<br />

kündigte Kickl an: „Die Wurzel der<br />

derzeitigen Misere ist die Sanktionsspirale<br />

gegen Russland, an der<br />

die Bundesregierung wider jegliche<br />

Vernunft festhält und damit den<br />

Energiemarkt zur Spielwiese für<br />

Spekulanten gemacht hat. Damit<br />

muss Schluss sein!“<br />

Sollten die Anträge abgelehnt<br />

werden, dann werde man die Initiierung<br />

eines Volksbegehrens zum<br />

Sanktionen-Ausstieg in Betracht<br />

ziehen müssen.<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

Strom vom Gaspreis entkoppeln<br />

Vor dem Hintergrund des drohenden<br />

Gas-Embargos und der explodierenden<br />

Stromkosten erneuerte Oberösterreichs<br />

FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Manfred<br />

Haimbuchner (Bild) die freiheitliche<br />

Forderung, die „Merit-Order“-Regelung zur<br />

Strompreisbildung auf europäischer Ebene<br />

zu stoppen: „Jetzt im Krisenmodus ist diese<br />

Regelung unhaltbar und muss außer Kraft<br />

gesetzt werden. Wir erzeugen damit eine Abhängigkeit<br />

aller Haushalte und aller Unternehmen<br />

von russischen Interventionen. Wer<br />

Unabhängigkeit von russischem Gas predigt,<br />

muss die Merit-Order-Regel sofort stoppen.“<br />

SPRUCH DER WOCHE<br />

„Die Mittel dienen dazu,<br />

Engpässe in der Liquidität<br />

zu überbrücken.“<br />

Michael Ludwig<br />

30. August 2022<br />

Foto: NFZ<br />

Der Wiener Bürgermeister und<br />

Hobby-Ökonom versucht zu<br />

erklären, dass ein Zuschuss in<br />

Höhe des dreifachen Jahresumsatzes<br />

nur dazu notwenig sei,<br />

um einen „Liquiditäts-Engpass“<br />

zu überbrücken.<br />

BILD DER WOCHE 20.000 Österreicher haben Walter Rosenkranz<br />

zum Bundespräsidentschaftskandidaten gemacht.<br />

Foto: NFZ


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Die Menschen haben viele Fragen<br />

und wollen diese beantwortet wissen.“<br />

Nach der Abgabe der Unterstützungserklärungen im Innenministerium übergab FPÖ-Bundespräsidentenkandidat<br />

Dr. Walter Rosenkranz dem Team von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen<br />

einen Brief. Es handelt sich um eine persönliche Einladung für ein sachliches, moderiertes TV-Duell im<br />

Rahmen des Wahlkampfes für das höchste Amt im Staat. Folgend der Brief im Wortlaut:<br />

Foto: NFZ<br />

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!<br />

Am 9. Oktober entscheiden die<br />

Bürgerinnen und Bürger darüber,<br />

wer in den kommenden sechs Jahren<br />

das Amt des Bundespräsidenten<br />

ausüben und damit der direkt gewählte<br />

Vertreter der Österreicherinnen<br />

und Österreicher sein wird.<br />

Wir leben aktuell in einer Zeit,<br />

die viele Herausforderungen für<br />

unser geliebtes Heimatland und<br />

seine Menschen bereithält: der<br />

Krieg in der Ukraine, die Sanktionen<br />

gegen Russland und die damit<br />

verbundenen negativen Auswirkungen<br />

im Bereich der Teuerung, aber<br />

auch Corona ist noch immer ein<br />

Thema, das die Bürger beschäftigt.<br />

Dazu kommt noch eine Bundesregierung,<br />

die in erster Linie durch<br />

Kanzler- und Ministerwechsel am<br />

Fließband aufgefallen ist als durch<br />

eine Politik, mit der die Mehrheit<br />

der Österreicher zufrieden war<br />

und ist.<br />

Sie haben es in den<br />

letzten Jahren vorgezogen,<br />

zu all diesen<br />

Problemen zu<br />

schweigen. Erst seit<br />

der Bekanntgabe ihrer<br />

neuerlichen Kandidatur<br />

für die Hofburg<br />

haben Sie das<br />

eine oder andere Problem<br />

des Landes<br />

aktiv ang<br />

e -<br />

sprochen. Dies ist aus meiner Sicht<br />

aber mehr dem Wahlkampf geschuldet<br />

als einer echten Einsicht<br />

und der Verpflichtung, ein starker<br />

Verbündeter für die Menschen in<br />

unserem Land sein zu wollen.<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Van der<br />

Bellen, am 1. Juli 2019 war ich<br />

bei Ihnen in der Hofburg. Sie haben<br />

mich an diesem Tag als Volksanwalt<br />

der Republik Österreich<br />

angelobt. Als Volksanwalt bin ich<br />

gemeinsam mit meinen Kollegen<br />

Gaby Schwarz und Bernhard Achitz<br />

ein ranghoher Amtsträger der Republik<br />

Österreich und dafür verantwortlich,<br />

Missstände in der Verwaltung<br />

aufzuzeigen und Menschen zu<br />

helfen, die sich von der Verwaltung<br />

ungerecht behandelt fühlen.<br />

Nun kandidiere ich für das Amt<br />

des Bundespräsidenten. Die Bürger<br />

unseres Landes haben ein Anrecht<br />

darauf, zu erfahren, welche Pläne<br />

Sie für die kommende Amtsperiode<br />

haben. Die Bürger haben<br />

aber auch viele Fragen an<br />

Sie, was Ihre bisherige<br />

Amtsführung betrifft.<br />

Das konnte ich bei<br />

meinen bisherigen Begegnungen<br />

mit tausenden<br />

Menschen im ganzen<br />

Land mitnehmen.<br />

Auf all diese vielen<br />

offenen Fragen<br />

wollen<br />

Sie<br />

aber anscheinend nicht antworten.<br />

Sie haben TV-Duelle in Interviews<br />

als „Polit-Show“ bezeichnet. Aus<br />

Ihrem Umfeld wurde verlautbart,<br />

dass Sie an keinen TV-Duellen teilnehmen<br />

wollen, weil Sie befürchten,<br />

dass die Würde des Amtes Schaden<br />

nehmen könnte.<br />

Ich frage mich an dieser Stelle<br />

vielmehr, ob es der Würde des Amtes<br />

zuträglich ist, wenn man Selbstgespräche<br />

auf der Jugend-Videoplattform<br />

„TikTok“ führt oder im<br />

„Mickey Mouse“-Buch blättert. Es<br />

ist aus meiner Sicht nicht genug, auf<br />

„TikTok“ aufzutreten. Das Amt des<br />

Bundespräsidenten ist das höchste<br />

in unserer Republik. Der Bundespräsident<br />

wird direkt von den Bürgern<br />

des Landes gewählt. Die Menschen<br />

haben viele Fragen an Sie<br />

und wollen diese beantwortet wissen,<br />

bevor sie am 9. Oktober zur<br />

Wahl gehen.<br />

Wie ich bereits bei meiner Vorstellung<br />

als Bundespräsidentschaftskandidat<br />

versichert habe, werde ich<br />

keinen „Brutalo-Wahlkampf“ führen,<br />

weil dies dem Amt nicht entspricht,<br />

für das ich kandidiere. Da<br />

Sie mich kennen, können Sie auch<br />

darauf zählen, dass ich eine Diskussion<br />

mit Ihnen so bestreiten werde,<br />

dass weder das Amt des Bundespräsidenten,<br />

noch jenes des Volksanwaltes<br />

beschädigt werden.<br />

Ich lade Sie, sehr geehrter Herr<br />

Dr. Van der Bellen, daher ein, ein<br />

sachliches, moderiertes TV-Gespräch<br />

mit mir zu führen. Die Menschen<br />

haben ein Recht darauf,<br />

zu erfahren, wie Sie diesem Land<br />

in den nächsten sechs Jahren als<br />

Staatsoberhaupt dienen wollen. Als<br />

oberster Vertreter der Bürger sollten<br />

Sie mir die Fragen, die ich<br />

bei den unzähligen Begegnungen<br />

mit den Menschen<br />

unseres Landes mitgenommen<br />

habe, im Rahmen einer<br />

TV-Diskussion beantworten.<br />

Dazu lade ich Sie<br />

hiermit herzlich ein.<br />

Ich freue mich auf Ihre<br />

hoffentlich positive Rückmeldung!<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Dr. Walter Rosenkranz<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Kompromisslos für die Bürger des La<br />

Die Rückh<br />

FPÖ-Präsidentschaftskand<br />

Jetzt ist es offiziell: Nach der<br />

Übergabe der Unterstützungserklärungen<br />

ist der freiheitliche<br />

Volksanwalt Walter<br />

Rosenkranz Kandidat zur Bundespräsidentenwahl<br />

am 9. Oktober<br />

2022. Sein Ziel für diesen<br />

Termin steht fest: als Zweiter den<br />

amtierenden Amtsinhaber in einer<br />

Stichwahl herauszufordern.<br />

„Kompromisslos für Österreich“<br />

ist der Titel der ersten Plakatkampagne,<br />

mit der Walter Rosenkranz<br />

beim Wahlkampfauftakt am kommenden<br />

Samstag in Wels in den<br />

Bundespräsidentschafts-Wahlkampf<br />

starten wird.<br />

Keine faulen Kompromisse<br />

Kompromisse seien zwar Teil des<br />

Lebens und der Politik, aber es gebe<br />

Bereiche, in denen Kompromisse<br />

nicht möglich seien, weil es sich<br />

dabei um „faule“ Kompromisse<br />

handle, erläuterte Rosenkranz den<br />

Wahlspruch: „Österreich, unsere<br />

Heimat, ist zu wichtig und zu schützenswert,<br />

als dass man hier einen<br />

,faulen‘ Kompromiss zulässt. Bei<br />

unserer Freiheit, Neutralität, Wohlstand,<br />

Sicherheit, Souveränität und<br />

Zukunft darf kein Platz dafür sein.


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

ndes: Herbert Kickl und Walter Rosenkranz bei der Präsentation der ersten Plakatkampagne zur Bundespräsidentenwahl.<br />

olaktion kann jetzt beginnen<br />

idat Walter Rosenkranz hat rund 20.000 Unterstützungserklärungen der Wahlbehörde übergeben<br />

Ich verspreche, ein Bundespräsident<br />

zu sein, der sich kompromisslos<br />

für Österreich einsetzt.“<br />

Wer nicht kompromisslos hinter<br />

den Österreichern stehe, sei<br />

in der Hofburg fehl am Platz, wie<br />

eben der amtierende Bundespräsident.<br />

Der stehe nur kompromisslos<br />

hinter der schwarz-grünen Regierung,<br />

bemerkte FPÖ-Generalsekretär<br />

Michael Schnedlitz. Das sei in<br />

der Corona-Krise so gewesen, als<br />

er jede Einschränkung der Grundund<br />

Freiheitsrechte durchgewunken<br />

habe, wie auch in der jetzigen<br />

Energie-Krise, in der er die Untätigkeit<br />

der Koalition kritiklos hingenommen<br />

habe.<br />

„Er redet von Solidarität, ist aber<br />

in seinen Handlungen – Stichwort<br />

Teuerung – unsolidarisch mit den<br />

Österreichern, denen er nur geraten<br />

hat‚ die Zähne zusammenzubeißen<br />

und zusammenzuhalten“, führte<br />

Schnedlitz an.<br />

Der „Präsident des Systems“<br />

Die Sorgen der Österreicher in<br />

Zusammenhang mit der Teuerung,<br />

den Folgen der EU-Sanktionen gegen<br />

Russland, der immerwährenden<br />

Neutralität, der illegalen Einwanderung<br />

oder dem Verlust von<br />

immer größeren Teilen unserer<br />

Souveränität an die EU-Kommission<br />

seien Van der Bellen kaum eine<br />

Erwähnung wert. „Er ist ein Präsident<br />

der Eliten, des Systems, der<br />

Eurokraten – aber er ist sicher kein<br />

Präsident, der sich kompromisslos<br />

für die eigene Bevölkerung einsetzen<br />

will, ganz im Gegensatz zu unserem<br />

Walter Rosenkranz“, betonte<br />

der FPÖ-Generalsekretär.<br />

Die Verfassung verteidigen<br />

Es reiche nicht aus, die Verfassung<br />

zu bewundern, ein Bundespräsident<br />

müsse sie auch gegen<br />

Angriffe, wie sie die großteils verfassungswidrigen<br />

Corona-Regelungen<br />

dargestellt hätten, verteidigen,<br />

erläuterte Rosenkranz. Durch<br />

diese Art, Politik zu machen, sei<br />

er gemeinsam mit der fatalen Regierungspolitik<br />

auch dafür verantwortlich,<br />

dass die Menschen immer<br />

weniger Vertrauen in die Demokratie<br />

hätten.<br />

Er kündigte an, alle Gesetzesbeschlüsse<br />

der Regierung, egal, von<br />

welchen Parteien sie gebildet werde,<br />

bei denen der Verdacht besteht,<br />

dass sie nicht im Einklang mit der<br />

Verfassung stehen, zuerst gemeinsam<br />

mit Verfassungsrechtlern zu<br />

begutachten, bevor er sie unterschreiben<br />

werde: „Beim Schutz<br />

Kickl: Gerade in dieser Krisenzeit braucht es einen Bundespräsidenten<br />

wie Walter Rosenkranz, der kompromisslos zu den Bürgern steht.<br />

Foto: NFZ<br />

unserer Verfassung kann es keine<br />

Kompromisse geben!“<br />

Kritik übte er auch an der Weigerung<br />

Van der Bellens, sich einer<br />

TV-Diskussion mit seinen Herausforderern<br />

zu stellen. Dies habe er<br />

auch in einem Brief an den Amtsinhaber<br />

(siehe Seite 4) betont.<br />

Keine Diskussionsverweigerung<br />

„In Zeiten einer regelrechten<br />

Krisen-Kaskade verfügt Dr. Walter<br />

Rosenkranz über alle Eigenschaften,<br />

die der derzeitige Amtsinhaber<br />

nicht vorweisen kann, nämlich<br />

Mut, Standhaftigkeit, Bürgernähe,<br />

Verfassungstreue, Heimat- und<br />

Friedensliebe“, erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

Herbert Kickl.<br />

<strong>Im</strong> Gegensatz zu Amtsinhaber<br />

Van der Bellen gehe Rosenkranz<br />

auf die Menschen zu, um mit ihnen<br />

an Lösungen zu arbeiten, was<br />

er als Volksanwalt tagtäglich unter<br />

Beweis stelle: „Die Bürger sind<br />

der Souverän, und sie haben daher<br />

ein Recht darauf, Rede und Antwort<br />

darüber zu erhalten, was Van<br />

der Bellen in den letzten Jahren getan<br />

oder unterlassen hat. Mit seiner<br />

Diskussionsverweigerung tritt<br />

er aber das republikanische Prinzip<br />

mit Füßen und agiert wie ein ,Reserve-Kaiser‘.“


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Der Skandal um die Wien Energie<br />

hat das Sommerloch brutal gestopft.<br />

Über Nacht wurde ein Finanzierungsbedarf<br />

in exorbitanter<br />

Höhe bekannt. Benötigt wird Geld<br />

des Steuerzahlers, also unser aller<br />

Geld, weil die Wien Energie keines<br />

oder zu wenig davon hat und<br />

weil ihren Banken die Sache zu<br />

heiß geworden ist.<br />

Eigentum zurückholen<br />

Derweil der Skandal aufpoppte,<br />

übergab unser Walter Rosenkranz<br />

sensationelle 18.500 Unterstützungserklärungen.<br />

So viele Menschen<br />

wollten ihn und seine zentrale<br />

Wahlkampfansage, wonach<br />

wir uns unser Österreich zurückholen<br />

sollten, unterstützen.<br />

Auf den ersten Blick hat das<br />

nichts miteinander zu tun. Auf<br />

den zweiten jedoch sehr viel. Der<br />

Skandal ist ein Paradebeispiel für<br />

vieles was strukturell schiefgelaufen<br />

ist. Manager, die keiner kennt<br />

verspekulieren Volksvermögen an<br />

Börsen. Wenn das Wasser bis zum<br />

Hals steht, laufen von Managern<br />

losgeschickte Landespolitiker zur<br />

Republik, um Geld einzufordern.<br />

In diesen Momenten braucht<br />

man den Bürger, oder besser gesagt:<br />

sein Geld. Bei der Privatisierung<br />

von Staatsvermögen hat man<br />

auf ihn weniger Wert gelegt, denn<br />

bei jeder Privatisierung verliert das<br />

Parlament die Kontrollkompetenz.<br />

Privatisierung ist für die Herrschenden<br />

eine feine Sache. <strong>Im</strong><br />

Zwielicht des Gesellschaftsrechtes<br />

können sie machen was sie<br />

wollen - mehr oder weniger, wie<br />

der aktuelle Rechnungshofbericht<br />

zur COFAG gezeigt hat. Vor dem<br />

Hintergrund dieser Skandale ist<br />

die politische Forderung, dass sich<br />

die Bürger ihr Eigentum zurückholen<br />

sollen, eine politische Notwendigkeit.<br />

Foto: NFZ<br />

VERTEIDIGUNGSPOLITIK<br />

Mehr Geld für Grundwehrdiener<br />

Während Grundwehrdiener dem Staat pro Monat<br />

321,22 Euro wert sind, bekommt ein Migrant mit<br />

positivem Asylbescheid bereits mehr als 900 Euro<br />

aus Steuergeld. „Die derzeitige Vergütung für Grundund<br />

Präsenzdiener ist ein blanker Hohn“, kritisierte<br />

FPÖ-Wehrsprecher Reinhard E. Bösch (Bild). Die<br />

Freiheitlichen haben mehrmals eine Erhöhung gefordert,<br />

zuletzt im November 2021. Dieser Antrag wurde<br />

mit den Stimmen von ÖVP und Grünen abgelehnt.<br />

Foto: NFZ<br />

ENERGIEKRISE<br />

Kein Vertrauen mehr<br />

Schwarz-Grün hat in der Bevölkerung<br />

einen schlechten Stand.<br />

Zwei von drei Befragten (65 Prozent)<br />

stellen sich darauf ein, dass<br />

sich die Dinge bis Ende des Jahres<br />

„eher verschlechtern“. 23 Prozent<br />

glauben laut einer Erhebung von<br />

Unique Research im Auftrag des<br />

„profil“, dass die Lage gleich bleibe.<br />

Aussagen Sobotkas sind<br />

eine ÖVP-Selbstanklage!<br />

„ÖVP-Autokrat“ beschädigt das zweithöchste Amt im Staat<br />

Als „absurde Wortmeldungen<br />

aus dem schwarzen Paralleluniversum“<br />

kritisierte der<br />

FPÖ-Abgeordnete Christian Hafenecker<br />

Soboktas Aussagen zu<br />

U-Ausschuss und EU-Sanktionen.<br />

Nachdem der Verfassungsgerichtshof<br />

70 ÖVP-Anträge abgewiesen<br />

hat, erklärte Sobotka in einem<br />

„Profil“-Interview, dass der<br />

U-Ausschuss von der Opposition<br />

als „ein Vernichtungsfeldzug gegen<br />

die ÖVP“ missbraucht werde. Kritiker<br />

der Sanktionen gegen Russland<br />

würden Russlands Präsident<br />

Putin in die Hände spielen und die<br />

EU schädigen.<br />

Hafenecker: Sobotka beschädigt das Amt des Nationalratspräsidenten.<br />

Abgehobener „Autokrat“<br />

„Dass der ,ÖVP-Autokrat´<br />

Wolfgang Sobotka lieber die unter<br />

der Teuerung leidenden Menschen<br />

beschimpft, die zu Recht<br />

die Knieschuss-Sanktionen gegen<br />

Russland hinterfragen, als auf echte<br />

Entlastungen zu drängen, zeigt<br />

nur, dass er mit seinem Gehalt von<br />

fast 20.000 Euro im Monat keine<br />

Ahnung von der dramatischen Lebensrealität<br />

der Bevölkerung hat“,<br />

erklärte Hafenecker.<br />

Nur Kaffeekränzchen zur Energie-Krise<br />

Auch nach dem letzten „Energiegipfel“,<br />

zu dem die Regierung<br />

geladen hatte, gab es wieder nur<br />

Ankündigungen – aber keine<br />

Maßnahmen zur Eindämmung der<br />

Preisexplosion bei Strom und Gas.<br />

„Es braucht endlich Taten, um<br />

Privathaushalte und Unternehmen<br />

zu entlasten. Stattdessen erklärten<br />

Nehammer, Gewessler und Co. auf<br />

ihrem Kaffeekränzchen jetzt Energie<br />

zu einer Art Luxusgut“, empörte<br />

sich FPÖ-Energiesprecher Axel<br />

Kassegger (Bild).<br />

Zu tun gäbe es genug: ein sofortiger<br />

Stopp der Sanktionen gegen<br />

Russland, die Senkung der Mehrwertsteuern<br />

bzw. ein Preisdeckel<br />

auf Energie sowie auf Treibstoffe<br />

und Grundnahrungsmittel, das<br />

Aussetzen des „Merit-Order“-Prinzips<br />

bei der Strompreiserstellung,<br />

die Auszahlung der staatlichen<br />

Rekord-Dividenden über die Beteiligung<br />

an Energiekonzernen als<br />

Teuerungsausgleich für die Bürger.<br />

„All das hätte die schwarz-grüne<br />

Bundesregierung schon längst angehen<br />

können bzw. umsetzen müssen“,<br />

erinnerte Kassegger an den<br />

Forderungskatalog der Freiheitlichen.<br />

Wenn die Regierung dazu nicht<br />

in der Lage sei, dann solle sie doch<br />

endlich geschlossen zurücktreten<br />

und diejenigen arbeiten lassen, die<br />

sich für ihre Bevölkerung einsetzen,<br />

forderte Kassegger.<br />

Foto: NFZ


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

In einer Anfragebeantwortung gestand der grüne Gesundheitsminister<br />

Johannes Rauch das schwarz-grüne <strong>Im</strong>pfkampagnen-Desaster.<br />

Millionen <strong>Im</strong>pfdosen müssen im Herbst entsorgt werden, aber es<br />

wurden weitere 20 Millionen Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffe bestellt.<br />

Parlament 7<br />

Weitere 2,5 Millionen <strong>Im</strong>pfdosen für den Müll?<br />

Ende der Haltbarkeit bei Millionen <strong>Im</strong>pfdosen, aber Minister Rauch kaufte weitere Millionen<br />

Die Beantwortung einer parlamentarischen<br />

Anfrage des<br />

FPÖ-Gesundheitssprechers Gerhard<br />

Kaniak zum <strong>Im</strong>pfstoff „Novavax“<br />

ergab, dass von 2,6 Millionen<br />

bestellten Dosen gerade einmal<br />

9.355 verimpft worden sind. „Das<br />

bedeutet, dass per 23. September<br />

2022 bei mehr als 2,5 Millionen<br />

Dosen das Ablaufdatum erreicht<br />

wird und die Ware zur Vernichtung<br />

ansteht“, erläuterte Kaniak.<br />

77 Millionen <strong>Im</strong>pfdosen bestellt<br />

Um das Gesamtausmaß dieser<br />

beispiellosen Steuergeldvernichtung<br />

darzustellen, sei anzuführen,<br />

dass bisher etwa 28,6 Millionen<br />

Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />

nach Österreich geliefert wurden.<br />

Für das heurige Jahr sollen trotz<br />

Abschaffung der <strong>Im</strong>pfpflicht weitere<br />

39,8 Millionen Corona-<strong>Im</strong>pfdosen<br />

und für 2023 noch einmal<br />

neun Millionen <strong>Im</strong>pfdosen angeschafft<br />

und geliefert werden!<br />

Schwarz-Grün ist eine Gesamtabnahmeverpflichtung<br />

von mehr<br />

als 77 Millionen Dosen an Covid-19-<strong>Im</strong>pfstoffen<br />

eingegangen,<br />

also mehr als acht (!) <strong>Im</strong>pfungen<br />

für jeden Einwohner, vom Kleinkind<br />

bis zum Greis.<br />

Von den bisher gelieferten <strong>Im</strong>pfdosen<br />

wurde ein Drittel, rund acht<br />

Millionen Stück an Drittstatten verschenkt.<br />

So an den Iran (1.630.000<br />

Dosen), Bangladesch (1.251.000<br />

Dosen), Bosnien und Herzegowina<br />

(500.000 Dosen), Ghana (345.000<br />

Dosen), die Ukraine (250.000 Dosen),<br />

Burkina Faso (396.000 Dosen),<br />

Afghanistan (331.200 Dosen) und an<br />

die Philippinen (266.400 Dosen).<br />

Kaniak: Grüne <strong>Im</strong>pfwut endet in horrender Steuergeldverschwendung.<br />

Das zeige auf, dass der<br />

schwarz-grüne <strong>Im</strong>pffetischismus<br />

von der Bevölkerung abgelehnt<br />

werde und wie sorglos und verschwenderisch<br />

diese Koalition mit<br />

dem hart erarbeiteten Steuergeld<br />

umgehe, kritisierte Kaniak: „Dass<br />

Österreich die höchste Inflationsra-<br />

te seit den 1970er Jahren vorweist<br />

und überall in der Bevölkerung Not<br />

herrscht, verwundere daher nicht.<br />

ÖVP und Grüne raubten den Bürgern<br />

mit Umgehungskonstrukten<br />

wie der COFAG und einer maßlosen<br />

Beschaffungspolitik <strong>Milliarden</strong><br />

aus den Taschen!“<br />

Foto: NFZ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Europa rettet das Klima,<br />

der Rest fördert Öl und Gas<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Scholz und die Zeitenwende<br />

für die EU<br />

Deutschlands Kanzler Olaf<br />

Scholz hat in einer Grundsatzrede<br />

an der Prager Karls-Universität<br />

seine Visionen von „Europa“<br />

präsentiert, gemeint war<br />

natürlich die Europäische Union.<br />

Aber das Brüsseler <strong>Im</strong>perium soll<br />

ja, so Scholz, ohnehin weiter expandieren.<br />

Er will nicht nur die<br />

schon im „Warteraum“ befindlichen<br />

sechs Westbalkan-Staaten<br />

aufnehmen, sondern auch gleich<br />

Ukraine, Moldau und Georgien.<br />

Das Perfide daran: Wenn mehr<br />

Länder aufgenommen werden<br />

und die Union dann aus 36 Mit-<br />

gliedsstaaten bestehe, müsse<br />

man auch die Entscheidungsstrukturen<br />

verändern, lautet sein<br />

Mantra. Deshalb soll mit der<br />

Erweiterung gleich auch das Einstimmigkeitsprinzip<br />

etwa in Fragen<br />

der Finanz- und Außenpolitik<br />

abgeschafft werden. Also eine Änderung<br />

der EU-Verträge, bei der<br />

man gespannt sein darf, wo noch<br />

überall hingegriffen werden soll.<br />

Da kommt natürlich Applaus<br />

von den Ultras aus der Fan-Kurve<br />

der EU-Zentralisten. EVP-<br />

Chef Manfred Weber sekundierte<br />

umgehend dem deutschen<br />

SPD-Kanzler: „Einstimmigkeit<br />

abschaffen ist gut“. Das zeigt einmal<br />

mehr: Die Demarkationslinie<br />

verläuft nicht entlang von Parteien,<br />

sondern zwischen den Bewahrern<br />

souveräner Nationalstaaten<br />

und denen, die diese immer weiter<br />

beschneiden und schließlich<br />

abschaffen wollen. Scholz findet<br />

sich da auf einer Linie mit Frankreichs<br />

Präsident Macron – ein gefährliches<br />

Tandem, dem wir uns<br />

entgegenstellen müssen.<br />

Foto: EU<br />

Die staatliche Förderung der Gewinnung<br />

und des Verbrauchs von<br />

Kohle, Öl und Erdgas ist im Vorjahr<br />

– entgegen allen Versprechungen<br />

bei den „Klimakonferenzen“ – weltweit<br />

drastisch gestiegen. Dies zeigen<br />

Analysen, die vergangenen Montag<br />

von der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

in Europa (OECD) und der Internationalen<br />

Energieagentur (IEA)<br />

vorgestellt wurden.<br />

Bezogen auf 51 Länder (OECDund<br />

G20-Länder sowie 33 weitere<br />

große Energieerzeuger- und -verbrauchsländer)<br />

in aller Welt belief<br />

sie sich auf insgesamt 697,2 <strong>Milliarden</strong><br />

US-Dollar, gegenüber 362,4<br />

<strong>Milliarden</strong> im Jahr 2020. Auf diese<br />

Länder entfallen zusammen etwa<br />

85 Prozent des weltweiten Gesamtenergieaufkommens.<br />

Die OECD und die IEA erstellten<br />

auch ergänzende Datenbanken<br />

mit Schätzungen verschiedener<br />

Formen der staatlichen Förderung<br />

fossiler Energieträger. So haben<br />

allein die G20 Staaten (die EU sowie<br />

Wirtschaftsgroßmächte wie<br />

die USA, China, Russland, Indien,<br />

Brasilien) für die Produktion und<br />

den Verbrauch von Kohle, Öl, Gas<br />

und anderen Mineralölprodukten<br />

öffentlichen Ausgaben und Steuervergünstigungen<br />

in Höhe von<br />

190 <strong>Milliarden</strong> US-Dollar gewährt,<br />

nach 147 <strong>Milliarden</strong> 2020.<br />

Durch diese Subventionen wurde<br />

ein Teil der Verluste ausgeglichen,<br />

die den Erzeugern durch Preisregelungsmaßnahmen<br />

nach der<br />

Preisexplosion 2021 entstanden.<br />

Ölförderung nimmt weiter zu.<br />

Foto: twiter.com/SOS MEDITERRANEE<br />

Illegale Massenein<br />

Europas verdrängt<br />

Wachsende Probleme mit überquellenden Asylqua<br />

Die vornehmlich deutschen und spanischen „Seenotretter“ haben derzeit w<br />

ten“ sie jetzt an die 1.000 illegale Einwanderer, die sie eiligst nach Italien ein<br />

Brüssel dämmert noch immer in der Sommerpause vor sich hin,<br />

während Teuerungs- und Asylkrise die Menschen in Europa im<br />

Bann halten. Der Zustrom illegaler Einwanderer über Balkanroute<br />

und Mittelmeer schwillt gefährlich an, die Kriminalität in den Zielländern<br />

nimmt zu.<br />

Die Einwanderungsströme nach<br />

Europa verschieben sich: Griechenland,<br />

das 2015 noch „Wellenbrecher“<br />

der Masseneinwanderung war,<br />

verzeichnet einen massiven Rückgang<br />

der Asylantenzahlen: Die Zahl<br />

der „Bootsflüchtlinge“ aus der Türkei<br />

ist rapide gesunken, die auf den<br />

Inseln lebenden Migranten sind über<br />

das Festland Richtung Mitteleuropa<br />

unterwegs. Die Reiseroute aus der<br />

Türkei hat sich auf das Festland verschoben.<br />

Dramatisch steigen die Neuankünfte<br />

derzeit über das Mittelmeer,<br />

in Spanien und Italien werden wetterbedingt<br />

wöchentlich Rekordankünfte<br />

registriert. Weil Frankreich<br />

die Grenze stärker kontrolliert, hat<br />

Spanien das Problem der Migration<br />

beim NATO-Gipfel in der eigenen<br />

Hauptstadt zum eigenen Agendapunkt<br />

erklärt.<br />

Wöchentlich tausend „Gerettete“<br />

In Italien fluten derzeit die Seenotretter<br />

mit ihren Schützlingen<br />

Lampedusa und Sizilien. Auf Lampedusa<br />

gibt es offiziell nur Platz für<br />

350 „Geflüchtete“, seit Juni befinden<br />

sich aber im Erstaufnahmelager<br />

mehr als 1.500, trotz der Überfahrten<br />

auf das Festland.<br />

Allein am vergangenen Wochenende<br />

landeten innerhalb von 24 Stunden<br />

46 Boote mit insgesamt 1.000<br />

Menschen an. An die 340 Migranten<br />

trafen auf der Insel Pantelleria<br />

zwischen Sizilien und Tunesien ein.<br />

Die Hilfsorganisation „SOS Medi-<br />

Auch in den Niederlanden quellen die<br />

reich und in Deutschland.


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

wanderung:<br />

e Asylkrise<br />

rtieren und steigender Kriminalität<br />

Asylquartiere über, wie auch in Österegen<br />

des günstigen Wetters Hochsaison im Mittelmeer. Pro Woche „retschiffen.<br />

terranee“ suchte für ihre 466 „Geretteten“<br />

einen Hafen, ebenso die „Geo<br />

Barents“ von „Ärzte ohne Grenzen“<br />

für ihre 97 „Geretteten“. <strong>Im</strong> sizilianischen<br />

Messina traf am Samstag<br />

das spanische Rettungsschiff „Open<br />

Arms Uno“ mit 99 „Geretteten“ ein.<br />

92 illegale Migranten trafen an Bord<br />

eines Segelbootes in der süditalienischen<br />

Region Apulien ein, in der<br />

Region Kalabrien landeten seit Freitag<br />

mehrere Boote mit mehr als 200<br />

Migranten.<br />

In Österreich, Deutschland und<br />

den Niederlanden lassen derzeit die<br />

„Nachrücker“ auf der Balkanroute<br />

Foto: screenshot bbc<br />

die Asylquartiere überquellen. Laut<br />

aktuellen Zahlen des deutschen Innenministeriums<br />

haben bis Ende Juni<br />

knapp 50.000 anerkannte Flüchtlinge<br />

(meist aus Syrien, Afghanistan<br />

und dem Irak) in Deutschland ein<br />

zweites Mal Asyl beantragt.<br />

Wachsende Kriminalität<br />

Belgien schaltet deswegen einen<br />

Gang schärfer und will Asylwerber,<br />

die bereits in einem anderen<br />

EU-Land einen Asylantrag<br />

gestellt haben, in das Erstantragsland<br />

zurückschicken, wie es das<br />

Dublin-Verfahren vorsieht. Das<br />

Untertauchen der Betroffenen soll<br />

mit Hilfe eines sogenannten „Dublin-Zentrums“<br />

verhindert werden.<br />

Frankreich verschärft hingegen<br />

den Kampf gegen die Folgen der<br />

Masseneinwanderung. In Lyon begehen<br />

<strong>Im</strong>migranten 39 Prozent der<br />

Straftaten, in Paris 48 Prozent und in<br />

Marseille sogar 55 Prozent. Innenminister<br />

Gérald Darmanin hat als<br />

weitere Maßnahmen gegen die steigende<br />

Ausländerkriminalität 10.000<br />

neue Planstellen angekündigt. Kostenpunkt:<br />

15 <strong>Milliarden</strong> Euro für<br />

die kommenden fünf Jahre. Damit<br />

sollen auch elf neue Einheiten mit<br />

„beweglichen Einsatzkräften“ entstehen,<br />

die an Kriminalitäts-Schwerpunkten<br />

in den Vorstädten eingesetzt<br />

werden.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Lehrermangel<br />

Außenpolitik 9<br />

In elf der 16 deutschen Bundesländer hat<br />

das Schuljahr inzwischen begonnen. Zum<br />

Schuljahresbeginn fehlen an den Schulen in<br />

Deutschland nach Einschätzung des Deutschen<br />

Lehrerverbands bis zu 40.000 Lehrkräfte.<br />

„Die Unterrichtsversorgung hat sich<br />

in allen Bundesländern verschlechtert“, sagte<br />

Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger<br />

der Deutschen Presse-Agentur. Einen Grund<br />

für den Lehrermangel hat das Statistische<br />

Bundesamt ausgemacht: Trotz Personalmangel<br />

arbeiten immer mehr Lehrer in Teilzeit.<br />

<strong>Im</strong> abgelaufenen Schuljahr 2020/2021 arbeiteten demnach bereits knapp<br />

40 Prozent nicht Vollzeit, die höchste Quote seit zehn Jahren.<br />

Grenzzaun fertiggestellt<br />

Foto: NFZ<br />

Die litauische Regierung hat den Zaun an<br />

der Grenze zu Weißrussland fertiggestellt.<br />

Die vier Meter hohe Barriere aus Stacheldraht<br />

soll nicht belarussische oder ukrainische<br />

Flüchtlinge abhalten, sondern Migranten<br />

aus Nahost und Afrika. Litauen wirft dem<br />

Nachbarn und Russland vor, diese Menschen<br />

zu instrumentalisieren und gezielt in die EU<br />

zu leiten. Der Zaun verläuft auf rund 550 Kilometern<br />

entlang der insgesamt 700 Kilometer<br />

langen Grenze. Rund 4.200 überwiegend<br />

aus dem Nahen Osten und Afrika stammende Menschen haben heuer illegal<br />

die Grenze von Weißrussland nach Litauen überquert.<br />

Deutsche Energiewende<br />

treibt die Strompreise an<br />

Europa hat sich ein massives<br />

Problem eingefangen, die exorbitant<br />

hohen Energiepreise. Neben<br />

den europäischen Gaspreisen hat<br />

sich inzwischen auch der Strommarkt<br />

von jeder Normalität abgekoppelt.<br />

Die Terminkontrakte für<br />

Grundlaststrom 2023 haben sich<br />

zuletzt nahezu verzehnfacht.<br />

Mindestens so hoch wie den Anteil<br />

des russischen Angriffskrieges<br />

gegen die Ukraine an der Preisspirale<br />

sehen Analysten auch den<br />

der deutschen Energiewende, den<br />

Ausstieg aus Kohle- und Atomstrom.<br />

So will Deutschland heuer<br />

unbedingt auch die letzten drei<br />

seiner vormals 14 Atomkraftwerke<br />

zusperren. Als Ausgleich dafür<br />

sollten Gaskraftwerke einspringen,<br />

weshalb Angela Merkel den Bau<br />

der „Nord Stream 2“-Pipeline gegen<br />

den Willen der USA durchgeboxt<br />

hat. Eine fatale Entscheidung.<br />

Deutschland versucht derzeit<br />

ohne Rücksicht auf die Preise, sich<br />

Erdgas am freien Markt zu beschaffen.<br />

Der Erdgaspreis steigt deshalb<br />

Foto: gazprom<br />

weiter, treibt dabei aber auch die<br />

europäischen Strompreise massiv<br />

nach oben – über das „Merit-Order-System“<br />

der EU. Bei diesem<br />

bestimmt das letzte zugeschaltete<br />

Kraftwerk den Strompreis – und<br />

das sind derzeit die deutschen Gaskraftwerke,<br />

die in den letzten Monaten<br />

öfter hochgefahren wurden<br />

als in den Jahren davor. Und das,<br />

obwohl die deutsche Industrie im<br />

Juli 20 Prozent Gas „eingespart“<br />

hat – durch Produktions- oder bereits<br />

ganze Betriebsstilllegungen.<br />

Gaseinkäufe treiben Strompreis.<br />

Foto: youtube.com


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Klimabonus für Asylwerber<br />

Dass auch Asylanten und Asylwerber,<br />

die erst sechs Monate in<br />

Österreich aufhältig sind, den Klimabonus<br />

in Höhe von 500 Euro<br />

erhalten, ist eine weitere Verhöhnung<br />

der Österreicher durch diese<br />

schwarz-grüne Regierung.<br />

Hat nicht erst vor kurzer Zeit der<br />

ÖVP-Innenminister erzählt, dass<br />

man die Masseneinwanderung mit<br />

Werbung in den Ursprungsländern<br />

stoppen wolle? Mit diesem Geldgeschenk<br />

gegenüber den Asylanten<br />

macht man aber genau das Gegenteil.<br />

Es ist ja nichts Neues mehr,<br />

dass ÖVP, SPÖ, Grünen und Neos<br />

die Ausländer schon lange wichtiger<br />

sind als die Inländer. Die einzige<br />

Partei, die sich wirklich um<br />

die Österreicher kümmert, sind die<br />

Freiheitlichen.<br />

Ernst Pitlik, Wien<br />

Volkstribun für die Hofburg<br />

Österreich benötigt einen echten<br />

Volksanwalt als Bundespräsidenten,<br />

der die Interessen des Volkes<br />

im Auge behält und mit Leben erfüllt<br />

– und keinen Bundespräsidenten,<br />

der die Funktion eines Systemerhalters<br />

ausübt. Genauso einen<br />

Bundespräsidenten wie Dr. Walter<br />

Rosenkranz benötigen wir in<br />

schwierigen und turbulenten Zeiten,<br />

die auf die Österreicher unaufhaltsam<br />

zukommen. Denn er ist<br />

einer, der die Sorgen und Interessen<br />

aller Österreicher vertritt, im<br />

wahrsten Sinne wie ein Volkstribun.<br />

Er ist kein Ersatzkaiser wie<br />

der derzeitige Amtsträger in der<br />

Hofburg. Bemerkenswert sind so<br />

manche Reaktionen einiger Lohnschreiber<br />

der Printmedien gegenüber<br />

dem seriösen Kandidaten der<br />

TERMINE<br />

SEPTEMBER<br />

3<br />

Walter Rosenkranz<br />

in Lieboch<br />

LESER AM WORT<br />

Freiheitlichen Partei. Scheinbar<br />

möchte man bereits im Vorfeld zur<br />

Wahl des Bundespräsidenten einen<br />

ernstzunehmenden Gegenkandidaten<br />

zum Amtsinhaber Van der<br />

Bellen in ein schiefes Licht stellen.<br />

Van der Bellen ist ein Kandidat der<br />

Systemparteien, der niemals seine<br />

Stimme gegen die Korruption und<br />

sonstige Irritationen einer Bundesregierung<br />

erhoben hat. Auch kein<br />

Wort über die exorbitanten Preiserhöhungen<br />

bei Energie und Lebensmitteln<br />

kam über seine Lippen. Er<br />

ist einer, der die Österreicher als<br />

Opportunisten bezeichnet, weil sie<br />

eine andere Meinung zu den Russland-Sanktionen<br />

vertreten. Von einem<br />

Bundespräsidenten kann man<br />

sich wohl mehr erwarten. Daher<br />

braucht es eine personelle Änderung<br />

für dieses Amt.<br />

Franz Vorderwinkler, Ferschnitz<br />

Klimabonus-Schmäh<br />

Es klingt, als ob die ÖVP und die<br />

Grünen in einer Regierungskoalition<br />

vereint, hier mit dem Steuergeld<br />

der Österreicher für die demnächst<br />

bevorstehenden Wahlen Stimmen<br />

kaufen wollen. In diesem Sinne:<br />

Bitte nicht hereinfallen! Wenn man<br />

nämlich in kürzester Zeit einzelne<br />

Österreicher über Energiepreiserhöhungen<br />

und Folgekosten des täglichen<br />

Lebens um mehr als 2.000<br />

Euro im Jahr an Steuern mehr belastet,<br />

aber diesen nur 500 Euro<br />

zurückgibt – wofür sich die türkis-grüne<br />

Bundesregierung selbst<br />

feiert. Ja, dann muss man aber<br />

auch einem Zuhälter zugestehen,<br />

dass seine „Dienstleistungsanbieterinnen“<br />

für jeden Akt 75 Prozent<br />

„abdrücken“ müssen und nur 25<br />

Prozent behalten dürfen. Äh, wie?<br />

Zuhälterei ist doch Menschenhandel<br />

und illegal? Na da sind wir<br />

doch froh, dass die türkis-grüne<br />

Politik legal ist und nicht als Menschenhandel<br />

eingestuft wird!<br />

Stefan Scharl, Klosterneuburg<br />

Meinungstyrannei<br />

„Winnetou“-Bücher von Karl<br />

May werden im Galopp als nächste<br />

„kulturelle Aneignung“ vom<br />

weißen in der EU tonangebenden<br />

Deutschland als rassistisch eingestuft.<br />

Wer dagegen ist, der wird<br />

von einer Minderheit verbissener<br />

Moraltyrannen über Mainstream<br />

und Staatsfunk fertig gemacht.<br />

Wann wird denen ohne Wenn und<br />

Aber gesagt, dass der Bogen überspannt<br />

ist und sie sich mäßigen sollen?<br />

Leider folgte wieder einmal<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Foto: NFZ<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

E-Mail: andreas.schoen@fpoe.at<br />

die schweigende Zustimmung von<br />

unserer Polit-Traumtänzergilde.<br />

Es stellt sich einmal mehr die Gretchenfrage:<br />

Wer hat sie gewählt und<br />

wählt immer wieder diesen „Einheitsmeinungsbrei“?<br />

Nur schimpfen<br />

oder ich gehe als Trotzreaktion<br />

diese „Volksvertreter“ nicht mehr<br />

wählen, ist antidemokratisch und<br />

feige.<br />

Alois Neudorfer, Vöcklabruck<br />

Zähne zusammenbeißen<br />

Ich hoffe, dass nicht nur das<br />

österreichische Volk – wie Bundespräsident<br />

Van der Bellen angekündigt<br />

hat – die Zähne zusammenbeißen<br />

muß, sondern ganz<br />

besonders Herrr Van der Bellen<br />

und alle Sanktions- und Kriegsfreunde.<br />

Wenn der Herr nach der<br />

Wahl „seine Zähne zusammenbeißen“<br />

muß, um sein Wahldebakel<br />

zu verarbeiten, so wird ihm das<br />

nicht schwer fallen, schließlich<br />

kassiert er mehr als die sechsfache<br />

ASVG-Höchstpension.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

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Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

WIEN<br />

SPÖ treibt die Stadt Wien<br />

in ein <strong>Milliarden</strong>grab<br />

Nepp: SPÖ-Ludwig muss zu Wien Energie-Desaster Stellung beziehen<br />

Wien 11<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik<br />

Nepp forderte zum<br />

Acht-<strong>Milliarden</strong>-Euro-Debakel<br />

bei der Wien Energie eine sofortige<br />

und umfassende Erklärung<br />

von SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Ludwig: „Der Bankrott der Stadt<br />

ist realistisches Szenario.“<br />

„Wir haben das Recht, zu erfahren,<br />

seit wann die rot-pinke<br />

Stadtregierung von den Liquiditätsproblemen<br />

und der drohenden<br />

<strong>Milliarden</strong>pleite des städtischen<br />

Unternehmens gewusst hat. Es ist<br />

wenig vorstellbar, dass eine derartige<br />

Finanznot über Nacht auftaucht“,<br />

empörte sich Nepp über<br />

die Vertuschung des <strong>Milliarden</strong>debakels<br />

beim stadteigenen Energieversorger<br />

durch Bürgermeister<br />

Ludwig und seinen Finanzstadtrat<br />

Hanke.<br />

Alles ohne Wissen der SPÖ?<br />

Laut den bisher vorliegenden<br />

Informationen und einer Analyse<br />

durch Finanzexperten habe die<br />

von SPÖ-Managern geführte Wien<br />

Wien Energie-Skandal: Das Ende der Ära Ludwig?<br />

Energie ihre Stromgeschäfte ohne<br />

die dafür notwendigen Liquiditätsreserven<br />

betrieben, kritisierte<br />

Nepp. Dies werfe zahlreiche Fragen<br />

auf, nämlich unter anderem,<br />

wer diese Spekulationen durchgeführt<br />

habe und welche Kenntnisse<br />

der Eigentümer – die Stadt Wien,<br />

also der Bürgermeister sowie der<br />

Finanzstadtrat – hatten.<br />

„Es ist zu befürchten, dass für<br />

die Stadt Wien finanzielle Verpflichtungen<br />

beziehungsweise Haftungen<br />

eine massive Bedrohung<br />

für die Zahlungsfähigkeit der Stadt<br />

darstellen“, warnte der FPÖ-Landesparteiobmann.<br />

Das könnte bis<br />

zu dem durchaus realistischen Szenario<br />

einer drohenden Pleite der<br />

Stadt Wien durch mögliche Haftungen<br />

in der Höhe von bis zu acht<br />

<strong>Milliarden</strong> Euro führen.<br />

„Diese Summe entspricht dem<br />

Gesamtschuldenstand der Stadt<br />

Wien. Wenn das schlagend wird,<br />

ist Wien bankrott. So ein Risiko<br />

darf man nicht eingehen“, erläuterte<br />

Nepp, der Anträge zu einem<br />

U-Auschuss und einer Prüfung des<br />

Bundesrechnungshofes ankündigte.<br />

Foto: NFZ<br />

Ein Spaziergang durch diverse<br />

Supermärkte hat mich erblassen<br />

lassen. Ich hab mir die Preise<br />

vom Juni ungefähr gemerkt, und<br />

drum bin ich erstaunt vor den Regalen<br />

gestanden.<br />

Made in Ukraine<br />

Ja, seit einem halben Jahr ist<br />

Krieg in der Ukraine. Und von<br />

dort kommt beispielsweise viel<br />

vom Weizen, den wir brauchen.<br />

Aber was seh ich?<br />

Die Salzburger Milch kommt<br />

auch aus der Ukraine. Die steirischen<br />

Äpfel ebenfalls. Die Bananen<br />

dürften eine ukrainische Spezialität<br />

sein. Die Weißwürste sind<br />

aus der Ukraine. Das Brot kommt<br />

aus der Ukraine.<br />

Da schreiben sie doch völlig<br />

verlogen „Salzburg“, „Steiermark“,<br />

„Bayern“ und so weiter<br />

drauf, aber man sieht ja am erhöhten<br />

Preis, dass das alles ukrainische<br />

Produkte sind. Wer hätte<br />

das gedacht. Auch im Geschirrgeschäft<br />

nebenan: die Häferln waren<br />

noch vor kurzem preiswerter,<br />

damit ist es aber vorbei, weil sie<br />

nämlich ukrainischer Herkunft<br />

sind.<br />

Wie das mit den Wiener Mieten,<br />

den Wiener Betriebskosten<br />

oder den Parkgebühren ist, hab<br />

ich noch nicht verstanden, doch<br />

Herr Ludwig wird uns das, unterstützt<br />

von Frau Rendi, bestimmt<br />

noch erklären.<br />

Aber eins ist jedem klar: Gegen<br />

all das kann doch die beste Regierung<br />

so gut wie gar nichts tun.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

BURGENLAND<br />

Transparenz<br />

Wegen der „Causa Wien Energie“<br />

fordert Burgenlands FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Alexander Petschnig<br />

eine Offenlegung auch bei den Geschäften<br />

der Energie Burgenland:<br />

„Die Energie Burgenland wird<br />

gleich wie die Wien Energie von<br />

der SPÖ geführt. Da SPÖ-Vorsitzende<br />

Pamela Rendi-Wagner<br />

im ORF-Sommergespräch bereits<br />

angekündigt hat, dass nach ihren<br />

Informationen auch andere Energieunternehmen<br />

betroffen sind,<br />

fordere ich SPÖ-Landeshauptmann<br />

Hans Peter Doskozil zu sofortiger<br />

Transparenz auf.“<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Aus für CO2-Steuer!<br />

Heftige Kritik übte<br />

Oberösterreichs<br />

FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Manfred<br />

Haimbuchner am<br />

Festhalten der Bundesregierung<br />

der CO2-Steuer:<br />

„Diese wird<br />

an<br />

die ohnehin angespannte Situation<br />

zusätzlich verschärfen. Wenn<br />

wir den Wirtschafts- und Industriestandort<br />

sicher durch die Krise<br />

lenken wollen, ist hier ganz klar<br />

der Hebel anzusetzen.“<br />

STEIERMARK<br />

Schulstartgeld<br />

M. Haimbuchner<br />

Der Start in ein neues Schuljahr<br />

stellt viele Eltern vor große finanzielle<br />

Herausforderungen. Heuer trifft<br />

es das Haushaltsbudget von heimischen<br />

Familien besonders hart,<br />

weil die Inflation zu wesentlichen<br />

Preissteigerungen im Bereich der<br />

Schulartikel führt. „Gerade jetzt,<br />

wo Haushalte mit rasant steigenden<br />

Preisen für Treibstoff und Lebensmittel<br />

sowie horrenden Strom- und<br />

Heizkosten konfrontiert sind, wäre<br />

es an der Zeit, den steirischen Familien<br />

bei der Finanzierung von<br />

Schul-Utensilien unter die Arme zu<br />

greifen“, forderte FPÖ-Klubobmann<br />

Mario Kunasek die schwarz-rote<br />

Landesregierung zum Handeln auf.<br />

Er mahnte die rasche Ausarbeitung<br />

eines Modells für die Ausbezahlung<br />

eines Schulstartgeldes für steirische<br />

Familien ein, die unter der von der<br />

schwarz-grünen Bundesregierung<br />

befeuerten Teuerungswelle leiden.<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

Wölfe verunmöglichen die<br />

Almwirtschaft in Kärnten<br />

FPÖ Kärnten fordert eine Herabsenkung des Schutzstatus für Wölfe<br />

Fast täglich werden in Kärnten<br />

Nutztiere von Wölfen gerissen.<br />

Die Kärntner Freiheitlichen<br />

fordern eine Herabsetzung des<br />

Schutzstatus des Wolfes.<br />

„Die aktuelle Entwicklung zeigt,<br />

dass die Kärntner Wolfsverordnung<br />

zahnlos und nicht umsetzbar ist“,<br />

erklärten der Kärntner FPÖ-Parteiobmann<br />

Erwin Angerer und der<br />

freiheitliche Landwirtschaftskammer-Vizepräsident<br />

Manfred Muhr.<br />

Letzterer richtete einen eindringlichen<br />

Appel an die Politik in Land<br />

und Bund: „Als nächste Eskalationsstufe<br />

kommt es, wie in anderen<br />

Ländern schon eingetreten, zur<br />

Rudelbildung. Damit wird es im<br />

kommenden Jahr in Kärnten keine<br />

Almwirtschaft mehr geben.“<br />

Politik lässt Bauern im Stich<br />

Dann sei aber auch die Gefährdung<br />

von Menschen nicht mehr<br />

ausgeschlossen, da der Wolf durch<br />

Die derzeit von der EVN an alle<br />

niederösterreichischen Haushalte<br />

ausgeschickte Ankündigung von<br />

saftigen Tariferhöhungen sei eine<br />

„Schweinerei der Sonderklasse“,<br />

empörte sich FPÖ-Landesparteiobmann<br />

Udo Landbauer: „Trotz<br />

dreistelliger Millionen-Gewinne<br />

des Konzernes sollen die nieder-<br />

Foto: FPÖ Niederösterreich<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

KÄRNTEN<br />

Schluss mit dem Abkassieren!<br />

Landbauer: Schluss mit Abkassieren<br />

über die Energiepreise!<br />

Foto: FPÖ Kärnten<br />

Verfrühter und letzter Almabtrieb wegen zunehmender Wolfsrisse?<br />

österreichischen Stromkunden<br />

massiv abgezockt werden!“<br />

So kündigte der zu 51 Prozent im<br />

Besitz des Landes Niederösterreich<br />

befindliche Energiekonzern stolz<br />

an, heuer ein Konzernergebnis zwischen<br />

200 bis 240 Millionen Euro<br />

zu erwirtschaften.<br />

„Statt die Stromkunden an den<br />

satten Übergewinnen teilhaben zu<br />

lassen und Gutschriften zu verschicken,<br />

macht die EVN das genaue<br />

Gegenteil und schnalzt die Preise<br />

jetzt um bis zum Dreifachen hinauf“,<br />

zeigte sich Landbauer fassungslos.<br />

Diese dreiste Preistreiberei sei<br />

absolut unverständlich, wo die<br />

EVN doch stolz behaupte, einen<br />

Anteil von 64,2 Prozent an erneuerbarer<br />

Energie zu nutzen, betonte<br />

Landbauer: „Mir ist nicht bekannt,<br />

dass Wind und Wasser plötzlich<br />

etwas kosten. Ich fordere die<br />

ÖVP-Landeshauptfrau als Eigentümervertreterin<br />

auf, die Abzockversuche<br />

der EVN zu beenden!“<br />

Foto: FPÖ Oberösterreich<br />

die Nähe zu Siedlungsgebieten<br />

die Scheu vor Menschen verliere,<br />

warnte FPÖ-Landeschef Angerer:<br />

„Hunderte Risse von Schafen, Ziegen<br />

aber auch Rindern zeigen, dass<br />

die Regierung versagt hat! Dafür ist<br />

auch SPÖ-Landeshauptmann Peter<br />

Kaiser, der kein Interesse an der<br />

Landwirtschaft und den Sorgen der<br />

Bauern zeigt, mitverantwortlich.<br />

Er hat die unbrauchbare Wolfsverordnung<br />

mitgetragen und es verabsäumt,<br />

über die Landeshauptleutekonferenz<br />

Druck zu machen!“<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Michael Gruber<br />

Geld für staatlich<br />

Vollversorgte<br />

Verärgert zeigte sich der Landesparteisekretär<br />

der FPÖ Oberösterreich,<br />

Michael Gruber, darüber,<br />

dass auch Gefängnisinsassen<br />

den 500-Euro-Klimabonus erhalten:<br />

„Auch diese Personengruppe<br />

ist in der Vollversorgung wie<br />

Asylwerber. Sie alle haben keine<br />

Energiekosten zu tragen! Das ist<br />

der nächste Schlag ins Gesicht der<br />

arbeitenden Bevölkerung!“ Diese<br />

unüberlegte Beruhigungs-Aktion<br />

der Bundesregierung entlarve aber,<br />

wer Schwarz-Grün wirklich wichtig<br />

sei. Gruber: „Ich verstehe den<br />

Unmut der Bevölkerung, das ist<br />

einfach nur noch unfassbar.“


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobfrau Salzburg<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

Bezirksparteiobmann Andreas Teufl und Landesparteiobfrau<br />

Marlene Svazek beim Lokalaugenschein in<br />

Bergheim/Lengfelden.<br />

Fast 20 Prozent der „Bergheimer“<br />

sind Asylwerber!<br />

Massiver Verlust an Sicherheit und Lebensqualität durch Asylheim<br />

Salzburgs Freiheitliche kritisieren<br />

die „Willkommenspolitik“<br />

der Regierung und deren bittere<br />

Früchte, die nicht nur in Bergheim/Lengfelden<br />

sichtbar sind.<br />

Die anhaltend hohe Zahl an<br />

Menschen, die in Österreich um<br />

Asyl ansuchen, schlägt sich auch in<br />

einzelnen Salzburger Gemeinden<br />

nieder. „<strong>Im</strong> Ortsteil Lengfelden der<br />

Flachgauer Gemeinde Bergheim<br />

wurde 2015 durch das Innenministerium<br />

ein Flüchtlings-Massenquartier<br />

eingerichtet. Aktuell leben<br />

1.464 Salzburger gemeinsam<br />

mit mehr als 265 Asylwerbern. Das<br />

Mattles „Elchtest“<br />

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger<br />

forderte den ÖVP-Spitzenkandidaten<br />

für die Landtagswahl<br />

im September, Anton Mattle,<br />

zum „Elchtest“ zu dessen Forderung<br />

nach einem Ende der Sanktionen<br />

gegen Russland auf.<br />

„Mattle muss die Gegner der<br />

Sanktionen in seiner Partei um sich<br />

scharen. Denn sowohl im Bund, als<br />

auch im Land wären die Freiheitlichen<br />

bereit, mitzustimmen, damit<br />

die rigiden Sanktionen gelockert<br />

oder ganz beendet werden“, erklärte<br />

Abwerzger.<br />

sind fast 20 Prozent!“, zeigte der<br />

Flachgauer FPÖ-Bezirksparteiobmann<br />

Andreas Teufl auf.<br />

Asyl bedeute Schutz auf Zeit<br />

und die Chance, Teil unserer Gesellschaft<br />

zu werden. Aber er frage<br />

sich, wie Integration bei diesen<br />

Verhältniszahlen zwischen ansässigen<br />

Bürgern und Asylsuchenden<br />

überhaupt funktionieren soll: „Leider<br />

gar nicht!“<br />

Anrainer in Angst<br />

Die Auswüchse dieser „Willkommenspolitik“<br />

schildert eine<br />

Anrainerin als unerträglich: „Die in<br />

Gruppen auftretenden jungen Män-<br />

Denn es sei Fakt, dass der von<br />

Brüssel inszenierte Wirtschaftskrieg<br />

gegen Russland sich zu einem<br />

Wirtschaftskrieg gegen die eigene<br />

Bevölkerung entwickelt habe, betonte<br />

Abwerzger unter Verweis auf<br />

die enorme Teuerungswelle in der<br />

Europäischen Union.<br />

Der FPÖ-Landeschef warnte, dass<br />

bereits die breite Masse der Bevölkerung<br />

von diesem Teuerungs-<br />

Tsunami betroffen sei: „Es leiden<br />

nicht mehr die alleinerziehende<br />

Mutter oder der Mindestpensionist,<br />

sondern bereits alle Tiroler!“<br />

ner, deren Verunreinigungen durch<br />

Müll und deren Notdurft Lengfelden<br />

verschandeln sowie vielfach<br />

aggressives Auftreten führen zu einem<br />

massiven Verlust an Lebensqualität<br />

und Sicherheit.“<br />

Teufl ergänzte, dass es sich nicht<br />

um tatsächlich geflüchtete Familien<br />

aus der Ukraine handle. „Wir reden<br />

von jungen Männern aus dem Nahen<br />

Osten. Das Beispiel veranschaulicht,<br />

dass unsere Heimat einem massiven<br />

demographischen Wandel unterzogen<br />

wird, den die überwiegende<br />

Mehrheit der Bürger nicht will“, erklärte<br />

Teufl mit Blick auf die steigenden<br />

Migranten-Zahlen.<br />

TIROL<br />

Abwerzger: Sanktionen werden<br />

der „Elchtest“ für Mattle.<br />

Foto: FPÖ Tirol<br />

Das Drehbuch ist seicht und<br />

die Geschichten erlogen, aber<br />

basierend auf einer wahren Begebenheit.<br />

Die Inszenierung vorhersehbar,<br />

die Darsteller unter jeder<br />

Kritik und die Orchestrierung<br />

ziemlich mau. Aber selbst die<br />

prätentiös-kritischsten Federn loben<br />

die schale Darbietung durch<br />

Inserierung gehypter Schmonzes.<br />

Der Klassiker<br />

Nein, es geht diesmal nicht<br />

um eine neue Netflix-Serie. Das<br />

wär ja ein Lichtblick. Für DIESE<br />

Show braucht man kein Streaming-Abo.<br />

Die läuft ohnehin auf<br />

sämtlichen heimischen Kanälen.<br />

Abenteuerliche Geschichten über<br />

Pleiten, Krach und Krisen.<br />

Und die Geschichte wird seit<br />

Jahren nur noch von der sich dauernd<br />

wiederholenden Suche nach<br />

einem Schuldigen getragen. Und<br />

der sich im Geist ständig kreisenden<br />

Frage, wie wenig verantwortlich<br />

man in Verantwortung überhaupt<br />

sein kann.<br />

Zunächst ausgestrahlt in heimatlicher<br />

Knödelromantik entwickelte<br />

sich diese Soap in nur<br />

wenigen Jahren zur speckledernen<br />

Mafia-Persiflage. Sehnsucht<br />

nach einem Serien-Finale? Ja!<br />

Nur bitte keine Neuauflage mehr.<br />

Den gewohnt-drittklassigen Aufwärmschinken.<br />

Mit denselben<br />

Dialogen, gesprochen nur von<br />

jüngeren Hauptrollen in engeren<br />

Anzügen. Es liegt ja nicht nur<br />

an den schlechten Darstellern,<br />

die inzwischen keiner mehr sehen<br />

kann. Das ganze Konzept ist<br />

mies. Und gehört längst eingemottet.<br />

Bis man es irgendwann als<br />

„Klassiker“ hervorkramt. Um es<br />

den Kindern dann kurz zu zeigen:<br />

„Sowas habt ihr euch damals echt<br />

gern angesehen?!“<br />

Nein. Ich nicht.


Fotos: Uta Rojsek-Wiedergut<br />

fritz.kimeswenger@kronenzeitung.at<br />

Foto: Wa sermann Kerstin<br />

Foto: Wa sermann Kerstin<br />

Landeshauptmann Peter Kaiser<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Don Quijote Proletarus<br />

@DonProletarus<br />

Bei #Rapid ist es wie bei unserer<br />

#Bundesregierung ...wir alle<br />

wissen das es nimma gut geht...<br />

nur die selber wurschteln lieber<br />

weiter und wissen von nix...und<br />

die Entscheider sind zu unqualifiziert<br />

und unfähig.<br />

Daniel Tom Kurz<br />

@TomKurz1<br />

25. August 2022 23:07<br />

Eigentlich ist die Unfähigkeit<br />

doch parteiübergreifend, kommt<br />

doch der Noch-Geschäftsführer des<br />

Vereins aus der SPÖ Wien.<br />

Das rote Wien probt für die<br />

diskutierte Übergewinnsteuer für<br />

Energiefirmen. Mit einer #Wien-<br />

Energie - Überverluststeuer für<br />

Energiekonsumenten. Raffiniert!<br />

16. Juni 2021 08:46<br />

Die Spekulation ist so daneben<br />

gegangen, dass auch die Steuerzahler<br />

zum Handkuss kommen werden.<br />

TELEGRAM<br />

Wien Energie-Desaster findet im<br />

ORF ganz einfach nicht statt<br />

ORF beschäftigt sich mit Herunterspielen eines <strong>Milliarden</strong>skandals<br />

Was bietet der ORF rund um<br />

das Wien Energie-Desaster<br />

im roten Wien? Ein einziges<br />

Glattbügeln und Herunterspielen<br />

des Skandals.<br />

„Stell dir vor, ein Landesenergieversorger<br />

verzockt sich mit<br />

Steuergeld im <strong>Milliarden</strong>bereich<br />

unter voller politischer Verantwortung<br />

der zuständigen Landesregierung,<br />

und im öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunk findet dieser<br />

Mega-Skandal einfach nicht wirklich<br />

statt“, wunderte sich FPÖ-Mediensprecher<br />

Christian Hafenecker<br />

über die geringe Ressonanz des<br />

Skandals im Staatsfunk.<br />

Länder Wien<br />

DI., 30. AUGUST 2022 11<br />

„Therapiestunde“<br />

Auch beim „Sommergespräch“<br />

mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-<br />

Wagner am Montag habe die Interviewführung<br />

mehr den Eindruck<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Hitler vertrieb 7000 Einwohner aus<br />

der Heimatgemeinde seines Vaters.<br />

Seite 13<br />

Plauderstunde statt kritischer Fragen für SPÖ-Chefin.<br />

einer „Therapiestunde“ erweckt,<br />

erinnerte Hafenecker an die permanenten<br />

„Berichtigungen“ vor einer<br />

Woche, als FPÖ-Chef Herbert<br />

Kickl dort zu Gast war: „Hätten<br />

freiheitliche Politiker einen derartigen<br />

<strong>Milliarden</strong>skandal zu verantworten,<br />

dann wäre auf jeden Fall<br />

über einen Großteil des Gesprächs<br />

hinweg knallhart nachgefragt worden.<br />

<strong>Im</strong> gestrigen Fall konnte man<br />

sich aber des Eindrucks nicht er-<br />

KÄRNTEN-WISSEN<br />

20 Ausnahmen<br />

von der Schonfrist für Wölfe gab es heuer in Kärnten.<br />

Doch keinem Jäger gelang es, ein Tier zu erlegen.<br />

Ein Wolf starb durch Menschen: Er wurde überfahren.<br />

wehren, dass die Interviewer das<br />

milliardenschwere Wien Energie-Desaster<br />

mehr als Randnotiz<br />

erscheinen lassen wollten.“<br />

Insgesamt zeige der Umgang des<br />

ORF mit dem Wien Energie-Debakel<br />

ein weiteres Mal, dass die<br />

GIS-Gebühren völlig unzeitgemäß<br />

seien und daher ehestmöglich abgeschafft<br />

gehören – wie dies bereits<br />

in Frankreich und Großbritannien<br />

der Fall sei, bemerkte Hafenecker.<br />

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling<br />

GEFÄLLT MIR<br />

Herbert Kickl<br />

30. August 2022<br />

Das ist SPÖ-Chefin Rendi-Wagner.<br />

Beim ORF-Sommergespräch<br />

wurde sie zum Wien<br />

Energie-Desaster befragt. Für<br />

Rendi steht fest: Das rote Wien<br />

kann am allerwenigsten etwas<br />

für die dortige Finanz-Misere.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

Wilfried Haslauer und seine<br />

erfolgsverwöhnte Salzburger ÖVP blicken<br />

der Wahl 2023 mit Sorge entgegen.<br />

Foto: APA / Franz Neumayr<br />

Nicht nur die<br />

Wien Energie beschäftigt<br />

die Politik,<br />

sondern auch die<br />

Kärntner Kelag, vermeldet<br />

die „Kronen-<br />

Zeitung“. FPÖ-Landeschef<br />

Erwin<br />

Angerer will in einem<br />

Sonderlandtag<br />

die explodierenden<br />

KÄRNTEN Dienstag, 30. August 2022 KÄRNTEN<br />

ŝ Seite 19<br />

Seite 18 ŝ Dienstag, 30. August 2022<br />

N<br />

Die Blauen schießen<br />

sich auf die Kelag ein<br />

Vorstandsgagen im Visier, Landtagssitzung gefordert.<br />

Liquidität: Kelag und Stadtwerke beruhigen die Kärntner.<br />

icht nur in Sachen<br />

Wien Energie sprühen<br />

die Funken, auch der<br />

Kärntner Energiekonzern<br />

Kelag beschäftigt die Politik:<br />

Die FPÖ fordert eine<br />

Sondersitzung des Landtages<br />

zum Strompreis und<br />

ein außertourliches Treffen<br />

der Landeshauptleute.<br />

Aber der Reihe nach.<br />

FPÖ-Chef Erwin Angerer<br />

knallte Montag zwei Zahlen<br />

auf den Tisch, die dazu<br />

angetan sein könnten, neidisch<br />

zu werden. „46.567<br />

Euro ist die monatliche<br />

Gage eines Kelag-Vorstandes,<br />

558.800 Euro ist das<br />

Jahreseinkommen, alles<br />

nachzulesen im Bericht des<br />

Rechnungshofes,“ sagt Angerer.<br />

Mehrere Fronten<br />

sind es, die der Landesobmann<br />

der Blauen, aktuell<br />

und gleichzeitig aufmacht.<br />

Die gegen LH Peter Kaiser:<br />

„Er trägt Mitverantwortung<br />

für die explodierenden<br />

Stromkosten.“ Die<br />

gegen die Politik in ihrer<br />

Gesamtheit: „Es muss endlich<br />

gehandelt werden,<br />

Strom- und Gaspreise gehören<br />

entkoppelt. Und der<br />

Landtag muss zu einer<br />

Sondersitzung zusammenkommen.<br />

Wir beantragen<br />

das.“ Und so<br />

nebenbei hat noch das bei<br />

den Blauen beliebte Ausländerthema<br />

Platz: „Auch<br />

die Asylanten bekommen<br />

die 500 Euro vom Staat,<br />

obwohl für Wohnen und<br />

Essen ohnehin die Steuerzahler<br />

aufkommen.“<br />

I<br />

FRITZ KIMESWENGER<br />

Kärnten<br />

Inoffiziell<br />

ndirekt gegen Kaiser argumentiert<br />

auch TK-<br />

Chef Gerhard Köfer, wenn<br />

er sagt: „Der SPÖ-nahe<br />

Aufsichtsratschef Gilbert<br />

Isep ist in der Pflicht, die<br />

Erhöhungen zu thematisieren.<br />

Man muss sofort<br />

Wenn am Abend des<br />

25. September die Ergebnisse<br />

der Tiroler<br />

Landtagswahl über die<br />

Bildschirme laufen,<br />

wird in vielen Salzburger<br />

Parteibüros noch Licht brennen. Es gilt,<br />

die Tiroler Ergebnisse zu analysieren und<br />

auf mögliche Rückschlüsse auf die Salzburger<br />

Landtagswahl am 23. April kommenden Jahres<br />

abzuklopfen. Auch wenn die Parteienlandschaften<br />

nicht vergleichbar sind, vieles<br />

ist in den beiden überwiegend alpin geprägten<br />

Ländern doch ähnlich: Tourismus, Transit-<br />

und Verkehrsmisere, Wohnungsnot lauten<br />

die Stichworte.<br />

Die tiefsten Sorgenfalten werden sich dabei<br />

auf den Stirnen der Salzburger ÖVP-Strategen<br />

zeigen. Auch an der Salzach stehen die<br />

Schwarz-Türkisen unter Druck. Dabei stehen<br />

weniger diverse Sonntagsfrage-Prognosen im<br />

Fokus – die Kronen Zeitung beispielsweise<br />

schreibt von „knapp über 30 Prozent“, 2018<br />

waren es rund 38 Prozent. Vielmehr bereitet<br />

den Funktionären und Funktionärinnen die<br />

Grundstimmung im Land Sorgen. „Die Stimmung<br />

im Land ist kritisch, 40 Prozent sehen<br />

eine Entwicklung Salzburgs in die richtige,<br />

39 Prozent in die falsche Richtung. Das ist kein<br />

rasend gutes Ergebnis für eine Landesregierung“,<br />

zitieren die Salzburger Nachrichten Meinungsforscher<br />

Peter Hajek.<br />

Vorherrschaft als Bumerang<br />

und im Sinne der Bürger<br />

und Betriebe handeln.“<br />

Weil das Land 51 Prozent<br />

an der Kärntner Energieholding<br />

hält, die wiederum<br />

mit 51 Prozent an der<br />

Kelag beteiligt ist, habe<br />

man durchaus Einflussmöglichkeiten,<br />

so Köfer.<br />

E<br />

FPÖ-Obmann<br />

Angerer will mit<br />

einer raschen<br />

Sondersitzung<br />

des Landtages<br />

und einer<br />

Sondersitzung<br />

der Landeschefs<br />

die Strompreise<br />

einfangen. Und<br />

er thematisiert<br />

die Gagen für<br />

die Vorstände<br />

im Kärntner<br />

Kelag-Konzern.<br />

in Schicksal wie bei der<br />

krisengebeutelten Wien<br />

Energie sei nach aktuellem<br />

Stand in Kärnten nicht zu<br />

erwarten. Beide Pressesprecher<br />

– Josef Stocker<br />

von der Kelag und Harald<br />

Raffer von den Klagenfurter<br />

Stadtwerken – betonen,<br />

dass es keinerlei Probleme<br />

mit der Liquidität der<br />

Unternehmen gebe.<br />

Stocker: „Was sich bei<br />

der Wien Energie abspielt,<br />

sind langfristige Börsen-<br />

Futur-Geschäfte. Diese Sachen<br />

macht die Kelag<br />

nicht.“ Und Raffer seinerseits<br />

verweist auf die Biomasse,<br />

die in Kärnten von<br />

den Stadtwerken für die<br />

Fernwärme genutzt werde:<br />

„Und nicht wie in Wien das<br />

Gas. Und das ist es ja, dessen<br />

Preis explodiert.“<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

„Wir müssen aufpassen, dass uns das nicht<br />

auf den Kopf fällt“, sagt ein ÖVP-Mann im<br />

STANDARD-Gespräch. Wobei man für Corona,<br />

Energiekrise, Inflation und die Vorfälle in<br />

der Bundespartei nichts könne. Hierbei blendet<br />

man gern aus, dass Landeshauptmann<br />

Wilfried Haslauer bis zuletzt zu den Unterstützern<br />

von Sebastian Kurz zählte.<br />

Dass die negative Stimmung im Land nicht<br />

nur den überregionalen Problemen geschuldet<br />

A<br />

Eltern<br />

Stipendium für 19.044<br />

Kinder läuft an:<br />

Kärntner Familien<br />

sparen ab sofort bis zu<br />

3000 Euro pro Jahr!<br />

V<br />

or 20 Jahren waren<br />

Kindergärten noch<br />

Unterbringung und<br />

Aufbewahrungsstätten –<br />

heute dagegen sind es moderne<br />

Bildungseinrichtungen“,<br />

meint Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser. 608<br />

Standorte gibt es in Kärnten<br />

mit 880 Gruppen, in denen<br />

19.044 Mädchen und Buben<br />

spielen, schlafen, lernen, leben.<br />

Und das von nun an<br />

kostenlos: „Der Traum vom<br />

Kinderstipendium wird<br />

wahr. Das Land übernimmt<br />

die durchschnittlichen Kosten<br />

für jedes Kind. Eltern<br />

müssen nur die Essensbeiträge<br />

bezahlen oder, wenn<br />

ihre Einrichtung teurer ist,<br />

nna möchte anonym<br />

bleiben. Sie ist Leiterin<br />

einer Kindertagesstätte in<br />

Kärnten – mit Leib und Seele<br />

und seit zehn Jahren.<br />

„Doch so wie der Alltag in<br />

den elementaren Bildungseinrichtungen<br />

läuft, so darf<br />

es nicht bleiben!“, sagt sie<br />

und schildert im „Krone“-<br />

Gespräch, was vor wenigen<br />

Tagen passiert ist. „Ein dreijähriges<br />

Kind hat während<br />

des Mittagsschlafes einen<br />

neurologischen Notfall erlitten.<br />

Wäre nicht eine Betreuerin<br />

unmittelbar darauf<br />

aufmerksam geworden und<br />

hätte die Rettungskette<br />

nicht sofort funktioniert,<br />

wäre der kleine Engel vielleicht<br />

nicht mehr unter uns!“<br />

Denn es sei leider nicht<br />

mehr selbstverständlich,<br />

dass auch die Kleinsten ständig<br />

betreut werden. „Der<br />

Personalmangel ist so groß,<br />

der Betreuungsschlüssel so<br />

ANALYSE: Thomas Neuhold<br />

mit Gratisbetreuung entlastet<br />

den Differenzbetrag.“ Insgesamt<br />

werden 27 Millionen<br />

Euro in dieses Entlastungspaket<br />

investiert, von dem<br />

Familien mit bis zu 2964<br />

Euro pro Jahr profitieren.<br />

Dies errechnet sich aus den<br />

der<br />

Die<br />

Sorgen<br />

durchschnittlichen Beiträgen,<br />

die bei 247 Euro für<br />

einen Ganztagsplatz in einer<br />

Kindertagesstätte für die<br />

Unter-Dreijährigen und bei<br />

147 Euro im Kindergarten<br />

liegen. Kaiser: „Jeder Euro,<br />

Das Kärntner<br />

Kinderstipendium<br />

interessierte<br />

die<br />

Kleinen in der<br />

neuen Kindergruppe<br />

in<br />

Poggersdorf<br />

weniger als die<br />

Bobby Cars,<br />

die Kaiser,<br />

Hubmann und<br />

Bürgermeister<br />

Marbek bei der<br />

Präsentation<br />

als Geschenke<br />

mitbrachten.<br />

Salzburger<br />

der in die Bildung von Kindern<br />

geht, kommt 16-fach<br />

zurück. Das ist ein Investment<br />

in die Kärntner Zukunft,<br />

weil Familienfreundlichkeit<br />

auch zum Wirtschaftsfaktor<br />

wird.“ Da mit<br />

Kleinkind krampfte im Schlaf:<br />

Lebensrettung in Kindergruppe<br />

Dass ein Dreijähriger noch lebt, verdankt er seinem Schutzengel<br />

und den Betreuerinnen – die dringend mehr Personal fordern.<br />

Salzburg wählt in rund acht Monaten einen neuen Landtag. Die mächtige<br />

Haslauer-ÖVP steht vor einem Berg an Problemen. Neben dem Gegenwind aus<br />

Wien sind es hausgemachte Themen wie Verkehr und Wohnkosten.<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Gas- und Strompreise sowie<br />

die – vom Rechnungshof<br />

kritisierten – exorbitant<br />

hohen Managergehälter<br />

beim Landesenergieversorger<br />

in Höhe einer halben<br />

Million Euro behandelt<br />

wissen.<br />

Den Wolf sieht der<br />

„Standard“ als Thema im<br />

Tiroler Wahlkampf, sind<br />

doch heuer 80.000 Schafe<br />

den zugewanderten Raub-<br />

Ein Notfall in einer Kindergruppe hätte tödlich enden können<br />

knapp, dass manchmal eine<br />

Kollegin allein mit allen<br />

Kindern da ist und einige<br />

nur mit Babyfon überwachen<br />

kann. Da muss sich<br />

dringend etwas ändern!“<br />

Optimal wären ihrer Erfahrung<br />

nach drei Erzieherinnen<br />

für zehn Kleinstkinder,<br />

bei den Größeren könnte<br />

eine Pädagogin gut mit<br />

sieben Kindern arbeiten.<br />

Von solchen Traumquoten<br />

ist man weit entfernt, auch<br />

wenn die Landespolitik Verbesserungen<br />

verspricht (siehe<br />

oben). Kerstin Wassermann<br />

Uns sind die Probleme in<br />

der Elementarpädagogik<br />

klar; zu wenig Betreuer, zu<br />

wenig Gehalt. Aber da sind<br />

auch die Betreiber gefragt!<br />

der Kostenübernahme der<br />

Ansturm auf Betreuungsplätze<br />

noch weiter zunehmen<br />

wird, soll es aber auch<br />

endlich eine Qualitäts- und<br />

Ausbildungsoffensive geben.<br />

„Um den Beruf der Elementarpädagogen<br />

wieder attraktiver<br />

zu machen, setzen wir<br />

uns für einen besseren Personalschlüssel,<br />

höhere Einstiegsgehälter<br />

und mehr<br />

Weiterbildung ein“, versichert<br />

Gerhild Hubmann,<br />

Leiterin der Bildungsabteilung.<br />

So gibt es nun ein neues<br />

attraktives Kolleg für<br />

spätberufene Kindergärtnerinnen.<br />

Kerstin Wassermann<br />

KÄRNTEN&OSTTIROL<br />

§ ZWEI KLEIN-LKW<br />

ko lidierten auf der Ossiacher<br />

Straße in Steindorf.<br />

Dabei wurde ein<br />

Lenker (33) aus Vi lach-<br />

Land schwer verletzt. Er<br />

musste von der Feuerwehr<br />

aus dem Wrack befreit<br />

werden.<br />

§ ABGESTÜRZT<br />

ist ein Franzose (52) mit<br />

seinem Paragleitschirm<br />

im Bereich der Weißensee-Bergbahnen.<br />

Er<br />

musste ins LKH Vi lach<br />

geflogen werden.<br />

Jeannée<br />

den Kulissen signalisiert die SPÖ<br />

sein kann, zeigt ein Blick auf die Kräfteverhältnisse<br />

im Land: Von sieben Landesregie-<br />

trotz herber Kritik an der Haslauer-ÖVP, die<br />

Hinter rungssitzen in der ÖVP-Grüne-Neos-Koalition man „moralisch reif für die Opposition“ sieht,<br />

hat die ÖVP fünf; in insgesamt 96 der 119 Gemeinden<br />

stellt die ÖVP den Bürgermeister wohl von der politischen Zukunft Haslauers<br />

Regierungsbereitschaft. Vieles werde aber<br />

die Bürgermeisterin. „Jetzt müssen wir abhängen, ob dieser nach einer Wahlniederlage<br />

noch einmal den Landeshauptmann ma-<br />

oder hieß es noch vor einigen Jahren.<br />

Landeshauptstadt<br />

che, sagen SPÖ-Funktionäre.<br />

liefern“, ganze Land – inklusive der das<br />

Das – ist in ÖVP-Hand. Genau droht nun zum Bumerang zu werden. Denn<br />

die Probleme sind nicht kleiner geworden, im Wobei man damit nicht nur Haslauers<br />

Gegenteil: Der Unmut entzündet sich oft an schlechtes Verhältnis zur SPÖ meint. Haslauer<br />

hat bekanntlich stets eine Koalition mit der<br />

vermeintlich „kleinen“ Themen wie etwa an<br />

der Verkehrspolitik der Stadt-ÖVP, die das FPÖ von Marlene Svazek abgelehnt. Über diesen<br />

Schatten würde er wohl auch 2023 nicht<br />

Stauchaos noch befeuert hat. Der Unmut ist<br />

springen, und damit wären wieder Grüne und<br />

die logischen Koali-<br />

aber auch in ländlichen ÖVP-Kerngebieten wie dem Pinzgau spürbar,<br />

wo der Ausverkauf<br />

von Grund und Boden<br />

ungehindert voranschreitetten<br />

tionspartner. Vor allem<br />

Neos die Grünen konnten in<br />

etwas Profil zeigen<br />

den vergangenen Mona-<br />

in den diversen<br />

und liegen Umfragen stabil.<br />

Eines der Kernthemen<br />

Aber auch die Neos können<br />

ist die Lage am Wohnungsmarkt.<br />

Die Stadt,<br />

der Flachgau und der<br />

Pinzgau gehören zu den<br />

entspannt in den<br />

politischen Herbst, sie<br />

einzug in den Landtag in<br />

haben wohl den Wiederhauptstadt<br />

teuersten Bezirken Österreichs,<br />

der Tasche.<br />

in der Landeseinzug<br />

kostet der SPÖ-Landeschef David Egger Neos keine Mehrheit<br />

Hat aber ÖVP-Grüne-<br />

Quadratmeter Wohnraum<br />

bereits<br />

oder tritt Haslauer nach einer Wahlniederlage<br />

im Schnitt 6300 Euro. <strong>Im</strong> Gegenzug ist der geförderte mehr ab, dann sieht die Sache ganz anders<br />

Wohnbau fast zum Erliegen gekommen.<br />

Dieser ressortiert zwar bei Neos-Politikerin aus. Entsprechend lobt FPÖ-Chefin Svazek<br />

Andrea Klambauer, letztlich bleibt das Thema immer wieder den möglichen Haslauer-Nachfolger,<br />

Verkehrslandesrat Stefan Schnöll,<br />

aber auch an der ÖVP kleben.<br />

„Die schwarz-grüne Wohnbauförderung ist demonstrativ.<br />

seit ihrer Einführung 2015 eine Fehlkonstruktion<br />

und letztlich dafür mitverantwortlich, ist noch im Spiel und könnte die Blauen ähn-<br />

Wobei die FPÖ selbst Sorgen hat. Die MFG<br />

dass der Wohnbau sogar zurückgegangen ist“, lich viele Stimmen kosten wie 2018 die Liste<br />

sagt SPÖ-Landesparteivorsitzender David von Ex-FPÖ-Chef Karl Schnell, der nur knapp<br />

Egger. Er fordert, die Wohnbauförderung auf an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist.<br />

ein System der Darlehensförderung und Annuitätenzuschüsse<br />

oft beinahe wortgleich um Stimmen<br />

Auffallend ist jedenfalls, dass FPÖ und MFG<br />

werben.<br />

umzustellen.<br />

Grüne und Neos stabil<br />

„Die schwarz-grüne<br />

Wohnbauförderung ist<br />

eine Fehlkonstruktion<br />

und mitverantwortlich<br />

dafür, dass der Wohn bau<br />

zurückgegangen ist.“<br />

ÖVP<br />

macht<br />

Pause<br />

AKTUELL<br />

Der Wolf<br />

im Tiroler<br />

Wahlkampf<br />

Bei der Landtagswahl<br />

drohen der ÖVP Verluste<br />

V<br />

ANALYSE: Laurin Lorenz<br />

ollbeschäftigung, ein wieder<br />

boomender Tourismus<br />

und eine Landes-ÖVP, die<br />

nicht unmittelbar mit<br />

Skandalen kämpft: Die Themenlage<br />

in Tirol riecht nicht unbedingt nach<br />

Wahlkampf. Wenn da nicht ein pelziger<br />

Vierbeiner wäre, der das Bundesland<br />

vor der Landtagswahl ordentlich<br />

polarisiert: der Wolf.<br />

Heuer hat das Raubtier rund 250<br />

der insgesamt 80.000 Schafe in Tirol<br />

gerissen. Zuletzt hinterließ ein<br />

Wolf zwölf zerfetzte Schafskörper in<br />

den Kitzbüheler Alpen. Die betroffenen<br />

Bauern werden freilich entschädigt,<br />

der Schrecken bleibt.<br />

Die Ebbe an brisanten Themen<br />

dürfte aber vor allem an den vorgezogenen<br />

Wahlen liegen. Ende Juni<br />

erst stimmten fast alle Parteien im<br />

Landtag für den Termin am 25. September.<br />

Eigentlich hätte im Frühling<br />

2023 gewählt werden sollen.<br />

Für die ÖVP dürfte der frühe Termin<br />

eine Notbremse im freien Abwärtsfall<br />

gewesen sein. Laut ersten<br />

Umfragen könnten die Schwarzen<br />

von rund 44 Prozent auf knapp<br />

unter 30 Prozent der Stimmen fallen.<br />

Da ein Winter bevorsteht, in<br />

dem es erstmals zu Gasrationierungen<br />

kommen könnte, dürften diese<br />

Werte nicht besser werden.<br />

Dreierkoalition möglich<br />

Nach 14 Jahren Günther Platter<br />

soll der nächste Landeshauptmann<br />

Anton Mattle heißen. Wohl wissend<br />

um die schlechten Werte der Bundespartei,<br />

scheint die Landes-ÖVP<br />

als Liste Mattle auf dem Wahlzettel<br />

auf. Abseits davon macht Mattle mit<br />

Schritten auf sich aufmerksam, die<br />

in seiner Partei als No-Go gelten. So<br />

schloss er vergangene Woche eine<br />

Koalition mit der FPÖ im Vorfeld<br />

aus. Die Menschen sollen wissen,<br />

woran sie sind, sagte Mattle.<br />

In der ÖVP rumort es bereits: Die<br />

Blauen könnten ordentlich dazugewinnen<br />

und wären möglicherweise<br />

die einzige Partei, mit der sich eine<br />

Zweierkoalition ausgehen könnte.<br />

Ihr Wahlkampf fokussiert sich derzeit<br />

auf die Themen Asyl, Neutralität<br />

und Corona. Themen, die großteils<br />

in Wien entschieden werden.<br />

Wahrscheinlicher gilt also eine<br />

Kombination aus drei Parteien: SPÖ<br />

und Neos bringen sich in Stellung.<br />

Beide dürfen sich laut Umfragen auf<br />

Zugewinne freuen, ebenso die Liste<br />

Fritz. Die Grünen ringen nach etlichen<br />

internen Querelen noch um<br />

ihre Handschrift in den vergangenen<br />

zwei Legislaturperioden.<br />

Die Wahlkämpfe werden erst in<br />

den kommenden Tagen so richtig<br />

starten. Bei Personalmangel, Her -<br />

ausforderungen im Tourismus<br />

durch Klimawandel, Teuerung und<br />

rasanter Bodenversiegelung bleibt<br />

jedenfalls genug Stoff, um den Wolf<br />

nicht allein auf dem Wahlkampfparkett<br />

tanzen zu lassen.<br />

tieren zum Opfer gefallen.<br />

Aber nicht nur<br />

der macht der ÖVP<br />

zu schaffen, sondern<br />

auch ihr eigener Spitzenkandidat.<br />

Der<br />

habe mit der Absage<br />

an die stark zulegende<br />

FPÖ die Partei<br />

ohne Not um einen<br />

Partner für eine<br />

mögliche Zweierkoalition<br />

gebracht hat.<br />

481 Personen gefällt das.<br />

SPÖ und Marktwirtschaft hat<br />

noch nie zusammengepasst.


Nr. 35 Donnerstag, 1. September 2022<br />

g<br />

Man schrieb noch mit der Hand<br />

Das Werkzeug zum Schreiben im Volkskundemuseum Laudongasse<br />

Das Volkskundemuseum in der<br />

Laudongasse wartet derzeit mit einer<br />

interessanten Ausstellung mit<br />

dem Titel „Schreibzeuge“ auf.<br />

Es ist logisch, daß ich als Schriftsteller<br />

auf diese Bezeichnung neugierig<br />

reagiert habe. Denn seit der<br />

Erfindung der Schrift vor etwa<br />

6.000 Jahren hat sich diesbezüglich<br />

ja einiges geändert.<br />

Die ersten Schreibzeuge in unseren<br />

Breiten können ungefähr vom<br />

16. Jahrhundert an bezeugt werden.<br />

Da handelte es sich um Einsätze für<br />

die Tinte und den Streusand sowie<br />

eine Vertiefung für den Federkiel.<br />

Analoge Verständigung<br />

Diese Feder war meistens eine<br />

Flugfeder einer Gans, die Tinte<br />

bestand bis ins 19. Jahrhundert aus<br />

einer Mixtur aus Eisenvitriol, Galläpfeln<br />

(das sind die kleinen stacheligen<br />

Wucherungen an Eichenblättern)<br />

und einer Flüssigkeit. Die<br />

wiederum konnte aus Wasser, Wein<br />

oder Essig bestehen. Der Streusand<br />

war zum Trocknen der Tinte auf<br />

dem Schriftstück gedacht, später<br />

wurde daraus das sicherlich noch<br />

bekannte Löschblatt. Dazu kam<br />

noch ein Federmesser zum Spitzen<br />

des Federkiels.<br />

Das alles zusammen war also<br />

das Schreibzeug. Adel und Klerus<br />

bestanden auf einer repräsentativen<br />

Form dieses Utensils, und einige<br />

dieser Gegenstände sind derzeit in<br />

der Einfahrt des Volkskundemuseums<br />

zu bewundern.<br />

Schreiben war ja lange Zeit ein<br />

Vorzug der gebildeten Klasse, ein<br />

analoger Vorgang, der für die Anfertigung<br />

von Dokumenten, Mitteilungen,<br />

Briefen und ähnlichem<br />

diente.<br />

Der französische Schriftsteller<br />

Gustave Flaubert hat sich übrigens<br />

gewünscht, mit seinem Tintenfaß<br />

begraben zu werden. Das Schreibzeug<br />

war ihm durch seine lebenslange<br />

Verwendung derart ans Herz<br />

gewachsen, daß er es auch im Tod<br />

bei sich haben wollte. Eine Legende<br />

berichtet von Martin Luther, der<br />

„den Teufel mit Tinte vertrieben“<br />

hat. Das ist aber vermutlich nur<br />

bildlich zu verstehen, also nicht,<br />

daß er ein Tintenfaß nach dem Gottseibeiuns<br />

geworfen, sondern daß er<br />

das durch seine Bibelübersetzung<br />

bewältigt hat. Carl Spitzweg hat<br />

eine seiner bekannten Figuren<br />

als Schreiber beim Spitzen<br />

seiner Feder dargestellt.<br />

Mit spitzer Feder<br />

Vielleicht erinnert sich<br />

der eine oder andere noch<br />

an seine Volksschulzeit, als<br />

die Kinder in starren Bänken<br />

saßen, vor sich ein schräges<br />

Brett mit einer oben angebrachten<br />

Rinne für Feder<br />

oder Bleistift, daneben eine<br />

Öffnung für ein gläsernes<br />

Tintenfaß.<br />

Die Schreibzeuge, denen wir in<br />

der Ausstellung begegnen können,<br />

sind in mannigfaltiger Form ausgeführt.<br />

Kasten- und kommodenförmige<br />

Schreibzeuge überwiegen<br />

dabei, die Materialien, aus denen<br />

diese Utensilien gefertigt wurden,<br />

sind abwechselnd Holz, Ton, Porzellan,<br />

Elfenbein, ja sogar Korallen.<br />

Die verschiedensten Verzierungen<br />

und Ornamente bereichern die<br />

Vielfalt.<br />

Kultur 15<br />

Originell ist ein Schreibzeug aus<br />

Böhmen, das einen Mönch darstellt.<br />

Der obere Teil der stehenden Figur<br />

dient als Tintengefäß, der Kopf als<br />

Verschluß, der untere ist die Streusanddose.<br />

Der Vorteil der fast vergessenen<br />

Art des Schreibens war, daß einem<br />

kein Computer abstürzen konnte.<br />

Schlimmstenfalls ist die Tinte ausgegangen.<br />

Das besonders Schöne<br />

an der Ausstellung: Der Eintritt ist<br />

kostenlos. Herbert Pirker<br />

Anzeige<br />

Österreichische Lotterien kulturell und humanitär aktiv<br />

Lebenshilfe NÖ und Lebenshilfe Vorarlberg zu Gast beim Grafenegg Festival<br />

Der vergangene Freitag war für so<br />

manchen wieder ein ganz besonderer<br />

Tag. Die Österreichischen Lotterien<br />

hatten die Bewohner:innen des<br />

Karl-Ryker-Dorfes der Lebenshilfe<br />

Niederösterreich sowie jene des Brockenhauses<br />

der Lebenshilfe Vorarlberg<br />

und Geschäftspartner der Unternehmensgruppe<br />

zum Grafenegg Festival<br />

und damit zu einem Musikabend der<br />

besonderen Art eingeladen.<br />

„<strong>Im</strong>mer wieder genießen wir das Verknüpfen<br />

unseres kulturellen mit unserem<br />

humanitären Engagement und<br />

wollen damit Geschäftsfreunden und<br />

Menschen in begleiteten Wohneinrichtungen<br />

einen inklusiven und unvergesslichen<br />

Abend bereiten. Es ist<br />

wunderschön, dass auf diesem Weg so unterschiedliche Menschen zusammenkommen und gemeinsam eine<br />

gute Zeit haben“, ist Generaldirektor Erwin van Lambaart stolz auf diese Aktion.<br />

Am Freitag, den 26. August erlebten die Gäste der Österreichischen Lotterien einen außergewöhnlichen Konzertabend<br />

mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Simon Rattle und genossen klassische<br />

Werke u.a. von Maurice Ravel, Béla Bartòk und Hector Berlioz.<br />

Die Österreichischen Lotterien sind seit 15 Jahren und damit seit der Geburtsstunde des Grafenegg Festivals<br />

dessen Hauptsponsor. Nahezu ebenso lang unterstützen sie die Lebenshilfe NÖ und seit einigen Jahren auch<br />

die Lebenshilfe Vorarlberg.<br />

Foto: Achim Bieniek/Österr. Lotterien<br />

Foto: NFZ<br />

Ein Kürbis, gefüllt mit bis zu 30.000 Euro<br />

Das neue Rubbellos stimmt schon ein bisschen auf Halloween ein<br />

Es ist zwar noch etwas Zeit bis Halloween, aber die Annahmestellen rüsten sich bereits dafür, und mit dem neuen Rubbellos<br />

der Österreichischen Lotterien kann man<br />

sich schon ein bisschen dafür einstimmen. Es heißt<br />

„Glückskürbis“, und unter dem aufzurubbelnden Kürbis<br />

verstecken sich Gewinne von bis zu 30.000 Euro.<br />

Unter der Rubbelfläche befinden sich Geldbeträge.<br />

Rubbelt man dreimal den gleichen Betrag frei,<br />

hat man ihn einmal gewonnen. Der Hauptgewinn<br />

in Höhe von 30.000 Euro ist in dieser Serie mit<br />

1.575.000 Losen zweimal enthalten. Daneben gibt<br />

es ein Bonusspiel, bei dem man noch einmal bis zu<br />

9 Euro gewinnen kann.<br />

Das „Glückskürbis“-Rubbellos ist in allen Annahmestellen<br />

der Österreichischen Lotterien zum Preis<br />

von 3 Euro erhältlich. Die Ausschüttungsquote<br />

beträgt 58,0 Prozent, die Chance auf einen Gewinn<br />

liegt bei 1:2,99.


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Politische Bildung aktuell<br />

Der österreichische Bundespräsident<br />

fbi-politikschule.at<br />

Partei Parlament Publikationen Seminare Staatskunde<br />

Anlässlich der am 9. Oktober 2022 stattfindenden Bundespräsidentenwahl in Österreich<br />

informiert das Freiheitliche Bildungsinstitut (FBI) über die Aufgaben und Kompetenzen<br />

des Bundespräsidenten sowie den genauen Wahlvorgang bei einer Bundespräsidentenwahl.<br />

Wahlvorgang und<br />

Allgemeines:<br />

Der österreichische Bundespräsident<br />

wird alle sechs Jahre in<br />

geheimer Wahl direkt vom Volk,<br />

sprich den wahlberechtigten<br />

Staatsbürgern, gewählt. Eine<br />

erneute Wiederwahl, nach Beendigung<br />

der ersten Amtsperiode<br />

ist nur einmal möglich.<br />

Stimmberechtigt ist man mit<br />

Vollendung des 16. Lebensjahres.<br />

Um als Bundespräsident<br />

kandidieren zu können (passives<br />

Wahlrecht), muss ein Wahlwerber<br />

spätestens am 30. Tag<br />

vor dem offiziellen Wahltermin<br />

6.000 Unterstützungserklärungen<br />

und einen Kostenbeitrag<br />

von 3.600 Euro vorlegen und<br />

am Wahltag das 35. Lebensjahr<br />

vollenden.<br />

Seit dem Jahr 2004 besteht in<br />

Österreich bei einer Bundespräsidentenwahl<br />

keine Wahlpflicht<br />

mehr. Angelobt wird der Bundespräsident<br />

durch die Bundesversammlung<br />

(Nationalrat und<br />

Bundesrat). Das Ausscheiden<br />

aus dem Amt erfolgt durch die<br />

Beendigung der Amtsperiode,<br />

Tod, eine Volksabstimmung<br />

oder Verurteilung wegen strafbarer<br />

Handlungen.<br />

Aufgaben und<br />

Kompetenzen:<br />

Als oberstes Staatsoberhaupt<br />

vertritt der Bundespräsident<br />

die Republik Österreich nach<br />

außen, ist Oberbefehlshaber<br />

über das österreichische<br />

Bundesheer und ernennt beziehungsweise<br />

entlässt den<br />

Bundeskanzler. Mitglieder der<br />

Bundesregierung, des Verfassungs-<br />

und Verwaltungsgerichtshofes<br />

sowie die Landeshauptleute<br />

werden ebenfalls<br />

vom Bundespräsidenten angelobt.<br />

Weiters ist der Bundespräsident<br />

für die Verleihung von<br />

Amtstiteln, die Gewährung von<br />

Ehrenrechten und Begnadigungen<br />

im Strafrecht zuständig.<br />

Ebenfalls in den Kompetenzbereich<br />

des Bundespräsidenten<br />

fällt die Beurkundung des verfassungsmäßigen<br />

Zustandekommens<br />

von Bundesgesetzen,<br />

die Einberufung der Bundesversammlung,<br />

die Entlassung<br />

der gesamten Bundesregierung<br />

sowie die Erlassung von Notverordnungen.<br />

FBI: <strong>Im</strong> Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />

/FreiheitlichesBildungsinstitut

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