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BS 09-2020

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Binnenschifffahrt<br />

<strong>09</strong><br />

<strong>2020</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Interview: »DBR ist die<br />

ideale Ergänzung« 8<br />

TECHNIK<br />

HD-PE – Revolution<br />

im Schiffbau? 14<br />

MESSE<br />

Kalkar STL lädt zum<br />

Expertentreffen 16<br />

ISSN <strong>09</strong>39191-6<br />

<strong>09</strong><br />

9 77<strong>09</strong>39 191001<br />

September <strong>2020</strong> | 75. Jahrgang<br />

ISSN <strong>09</strong>39-1916 | C 4397 D | € 10,50<br />

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EDItorIal<br />

Generalvertretung<br />

Krischan Förster<br />

Chefredakteur<br />

Von der Idee zur Innovation<br />

Es ist mehr als ein Jahrhundert her,<br />

dass die Schraube das Segel ablöste<br />

und die Verwendung von Stahl den<br />

Schiffau weltweit revolutionierte.<br />

Seither haben zahlreiche technische<br />

Neuerungen an Bord Einzug gehalten,<br />

im Maschinenraum ebenso wie<br />

auf der Brücke und an Deck. Wenn es<br />

aber darum geht, einen Schiffsrumpf<br />

zu Wasser zu lassen, wird nur selten<br />

aluminium, sondern in der regel immer<br />

noch Stahl verbaut, bis heute.<br />

auch die Festmacherboote der<br />

Schramm Group aus Brunsbüttel haben<br />

sich seit acht Jahrzehnten kaum<br />

geändert, weder in ihrem aussehen<br />

noch beim Material. Jetzt aber kommt<br />

ein Neubau in die Flotte, der mit dieser<br />

tradition bricht. Erstmals besteht<br />

der rumpf aus HD-PK, einem Kunststoff,<br />

der bislang im Schiffau nicht<br />

verwendet wurde. Vielleicht wird die<br />

»Makker 19« belächelt wie einst die<br />

ersten »Eisenschiffe«. Unternehmenschef<br />

Hans Helmut Schramm aber<br />

glaubt fest daran, dass eine weitere<br />

revolution im Schiffau möglich ist.<br />

Sein Prototyp soll es beweisen.<br />

HD-PE ist fest und elastisch, gut<br />

zu verarbeiten und umweltfreundlich<br />

zu entsorgen. Vor allem aber ist<br />

der Kunststoff sehr viel leichter als<br />

Stahl. Das verschaff dem arbeitsboot<br />

einen redundanten antrieb, in<br />

der Binnenschifffahrt kämen leichter<br />

oder Schiffe bei gleicher Größe<br />

und Zuladung mit deutlich weniger<br />

tiefgang aus und wären somit eine<br />

denkbare lösung für das zunehmende<br />

Niedrig wasserproblem in Flüssen<br />

und Kanälen. Sicherlich nicht für Jedermann<br />

und für jeden Zweck, aber<br />

allemal Erfolg versprechend für verschiedene<br />

Einsatzszenarien.<br />

Für Innovationen braucht es helle<br />

Köpfe und unternehmerischen Mut,<br />

keine Frage. Der Markt wird auch<br />

nur jene angebote annehmen, die<br />

gebraucht werden, die eine technologische<br />

lücke füllen oder Vorteile<br />

versprechen. aber ebenso ist eine<br />

flankierende Unterstützung seitens<br />

der Politik und der Behörden nötig,<br />

die sich nicht allein auf die Motorenförderung<br />

oder eine nationale Wasserstoffstrategie<br />

fokussieren sollte, sondern<br />

auch unmittelbar aus der Praxis<br />

stammenden Ideen den Weg bereiten<br />

muss.<br />

Es sei daran erinnert, wie aufwändig<br />

und teuer es sein kann, eine Zulassung<br />

für zuvor nicht gebräuchliche, von der<br />

»Norm« abweichende lösungen zu erhalten,<br />

zuletzt zu beobachten bei der<br />

Marinisierung von lkw-Motoren oder<br />

bei der lNG-technik. Nun gilt es, das<br />

Potenzial dieses neuen Werkstoffs zu<br />

nutzen. am besten schnell und im<br />

Verbund aller Beteiligten.<br />

Viel Spaß beim lesen wünscht<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

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3


INHalt <strong>09</strong> <strong>2020</strong><br />

14 16<br />

3 EDITORIAL<br />

3 – Von der Idee zur Innovation<br />

5 PERSONALIEN<br />

6 NACHRICHTEN<br />

8 SCHIFFFAHRT<br />

8 – Interview Thomas Maaßen:<br />

»Die DBr ist für uns eine ideale Ergänzung«<br />

10 – rettung für Dresdens Dampferflotte<br />

12 – Hoyer sucht nach weiteren Standorten<br />

13 – Digitalisierung und »grüner Wandel«<br />

14 SCHIFFSTECHNIK<br />

14 – HD-PE – eine revolution im Schiffau<br />

16 – Shipping technics logistics <strong>2020</strong><br />

22 – Maritime Industry:<br />

aufgeschoben ist nicht aufgehoben<br />

24 – St4W – Priorität für die Wasserstraße<br />

26 – Wertheim – Kran erstrahlt in neuem Glanz<br />

28 – Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-technologie<br />

31 – Ein radar der nächsten Generation<br />

32 – Erste Barkasse wird modernisiert<br />

34 – Schiffswerft Bolle liefert arbeitsschiff ab<br />

36 BUYER’S GUIDE<br />

42 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

42 – Kiel plant autonome Personenfähren<br />

44 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

44 – logistikprojekt strebt<br />

Verkehrsverlagerung an<br />

46 – linz erhält zweiten Containerkran<br />

47 – Hafen riesa: Warten auf grünes licht<br />

48 – ausstellung: 400 Jahre Finowkanal<br />

49 – oder-ausbau bleibt ein Zankapfel<br />

52 HTG-INFO<br />

56 RECHT<br />

58 BDS<br />

56 – tankschiffstransporte,<br />

ladungsschäden und CDNI<br />

59 IMPRESSUM<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

Hafentechnische<br />

Gesellschaft e.V.<br />

4<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


PErSoNalIEN<br />

◼ NESKA: Kerstin Lederer vertritt<br />

künftig den Kölner logistiker neska<br />

in Hamburg. Die<br />

gebürtige Hamburgerin<br />

war zuletzt<br />

18 Jahre beim<br />

Schweizer logistikdienstleister<br />

Panalpina<br />

tätig. Zu ihren<br />

aufgaben gehörten<br />

unter anderem der rateneinkauf sowie<br />

die Betreuung und Beratung der deutschen<br />

Niederlassungen im Bereich Intermodal.<br />

Die gelernte Speditionskauffrau<br />

betreut ab sofort die neska-Kunden<br />

in Norddeutschland.<br />

◼ WITTIG GMBH: Daniel Dräger ist<br />

seit august neuer Verkaufsberater bei<br />

der Wittig GmbH in<br />

Duisburg. Zuvor hatte<br />

er erfolgreich seine<br />

ausbildung zum<br />

Kaufmann im Großund<br />

außenhandel<br />

absolviert. Er wird<br />

sich überwiegend<br />

um die Kunden aus dem Bereich der Binnenschifffahrt<br />

kümmern.<br />

◼ EU: Anne Montagnon steht künftig<br />

an der Spitze der Direktion SrD<br />

in der Generaldirektion<br />

Verkehr der<br />

EU-Kommission.<br />

Sie hatte die leitung<br />

zuvor bereits<br />

seit anderthalb Jahren<br />

kommissarisch<br />

inne. Die Französin<br />

ist künftig für Controlling, Budgetfragen,<br />

Versicherungen und It zuständig.<br />

Seit November 2017 war Montagnon<br />

abteilungsleiterin. Die Direktion<br />

SrD unterstützt die arbeit der anderen<br />

fünf Direktionen für land, See-, luftverkehr,<br />

Investitionen und nachhaltigen<br />

Verkehr sowie politische Koordinierung.<br />

Personalie des Monats: Biniasch mit neuem Job in der Bunker-Branche<br />

◼ FINCO ENERGIE: Andreas Biniasch hat nach seinem abschied von der Unternehmensgruppe<br />

Hoyer einen neuen Job übernommen. Er ist jetzt für die<br />

FinCo Energie GmbH als Marine Business Development Manager am Standort<br />

Hamburg tätig. Er bleibt somit der Bunker-Branche erhalten und wird sich<br />

für FinCo schwerpunktmäßig um die Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigen<br />

Kraftstoffen in der Binnen- und Seeschifffahrt kümmern. Biniasch war lange<br />

Jahre Geschäftsführer der ehemaligen ESSo Bunker GmbH und bis zur Übernahme<br />

durch die Hoyer-Gruppe auch der NWB – Nord- und Westdeutsche Bunker<br />

GmbH. Im März war Biniasch nach 19 Jahren aus persönlichen Gründen bei<br />

NWl/Hoyer ausgeschieden.<br />

◼ GERPOL: Gino Amato hat seit dem<br />

31. Juli die alleinige Geschäftsführung<br />

bei Gerpol Sitzsysteme<br />

übernommen.<br />

Zuvor war Mariusz<br />

Kania anteilseigner<br />

(50 %), der nun<br />

nicht mehr im Unternehmen<br />

ist. Gerpol<br />

ist ein anbieter<br />

von Sitzsystemen für Binnen-, Seeschifffahrt<br />

und Eisenbahn. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Soest wurde 2010 gegründet.<br />

◼ CAPTRAIN: Jan Läzer ist in die<br />

Geschäftsführung der zur Captrain<br />

Deutschland-Gruppe und Dortmunder<br />

Hafen aG gehörenden Gesellschaften<br />

Dortmunder Eisenbahn (DE) und DE Infrastruktur<br />

(DE-I) eingetreten. Der Betriebswirt<br />

war zuletzt bei thyssenkrupp<br />

Industrial Solutions in verschiedenen<br />

Führungspositionen tätig. läzer folgt auf<br />

Marcel de la Haye und wird künftig die<br />

Geschicke beiden Gesellschaften gemeinsam<br />

mit roland Kitschler leiten.<br />

◼ ZEPPELIN: Eva-Maria Graf bleibt Finanzchefin<br />

bei Zeppelin Power Systems.<br />

Ihr Vertrag wurde bis<br />

2026 verlängert. Graf<br />

arbeitet seit Jahresbeginn<br />

mit dem neuen<br />

Geschäftsführer ralf<br />

Großhauser zusammen<br />

und gehört seit<br />

Juni 2012 dem Unternehmen<br />

an. Sie verantwortet die Bereiche<br />

Finanzen und Controlling, Einkauf, logistik/Zoll/Export,<br />

It und Personal/recht.<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

5


NaCHrICHtEN<br />

AMADEUS RIVER CRUISES<br />

Taufe von »Amadeus Imperial« vollzogen<br />

Der Kreuzfahrtveranstalter amadeus<br />

river Cruises hat mit der 135 m langen<br />

»amadeus Imperial« seinen jüngsten<br />

Neubau getauft. Die Jungfernfahrt führte<br />

nach Basel.<br />

taufpatin in amsterdam war die amadeus-Mitbegründerin<br />

Martina lüftner.<br />

Die »amadeus Imperial« wird auf Donau,<br />

rhein und Main sowie auf den niederländischen<br />

und belgischen Wasserstraßen<br />

unterwegs sein. Sie ist bereits das 15.<br />

Flussschiff in der amadeus-Flotte.<br />

Der Neubau, der auf der bei De Hoop<br />

in den Niederlanden entstand, wird von<br />

zwei Caterpillar-Dieselmotoren 3508 DIta<br />

mit jeweils 783 kW und zwei Veth-ruderpropellern<br />

angetrieben. Damit sind<br />

14 kn (22 km/h) möglich. Dazu kommt<br />

ein Bugstrahlruder (350 kW), ebenfalls<br />

von Casterpillar. Das Schiff bietet<br />

Platz für maximal 168 Passagiere, denen<br />

72 Deluxe-Kabinen mit einer Größe von<br />

17,5 m² zur Verfügung stehen, von denen<br />

die meisten mit absenkbaren Panoramafenstern<br />

über die gesamte Kabinenbreite<br />

aufwarten. Dazu kommen zwölf Suiten<br />

mit einer Größe von 26,4 m² und einem<br />

barrierefreien Balkon mit Sitzbereich.<br />

alle Kabinen und Suiten sind mit geräumigen<br />

Badezimmern, einem Infotainment-System,<br />

einem Flat-tV, einer Minibar<br />

und einer individuell einstellbaren<br />

Klimaanlage ausgestattet. Ein Highlight<br />

der »amadeus Imperial« ist die openair-lounge<br />

»river terrace« mit einer<br />

speziell entworfenen Verglasung am Bug<br />

des Schiffs, die einen ungestörten Blick<br />

auf die Flusslandschaft ermöglicht. n<br />

© amadeus river Cruises<br />

TRITON-WERFT<br />

Bewährungsstrafe für Ex-Chefin<br />

Die ehemalige Chefin der triton-Werft<br />

ist vor dem amtsgericht Duisburg zu<br />

einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.<br />

Sie hat den Vorwurf der Schwarzarbeit<br />

eingeräumt. Die triton-Werft ist<br />

Geschichte, nun musste sich auch Petronella.<br />

J., die langjährige Eignerin und<br />

Chefin des Duisburger tradtitionsbetriebes,<br />

vor Gericht verantworten. Sie<br />

soll zwischen 2013 und 2015 arbeiter<br />

aus Bulgarien und rumänien schwarz<br />

entlohnt und 460.000 € an Sozialabgaben<br />

gespart haben. Mit einem Geständnis<br />

habe sie eine lange Beweisaufnahme<br />

vermieden und ihre Strafe gemildert,<br />

berichtet die WaZ. Das Schöffengericht<br />

setzte eine zweijährige Freiheitsstrafe<br />

auf drei Jahre zur Bewährung aus.<br />

Nach einer wechselvollen Geschichte<br />

hatte zuvor die triton-Werft die tore<br />

geschlossen. Das Gelände will duisport<br />

künftig als lkw-Parkplatz nutzen. n<br />

BUNDESWASSERSTRASSEN<br />

Vodafone sorgt für 5G<br />

Mehr Bandbreite und weniger Funklöcher:<br />

Vodafone hat mit dem 5G-ausbau<br />

entlang der Bundeswasserstraßen<br />

begonnen. Die ersten 180 5G-antennen<br />

an 64 Standorten wurden bereits aktiviert,<br />

teilte der Mobilfunkanbieter mit.<br />

rund 1.000 weitere antennen an mehr<br />

als 300 Standorten sind in den kommenden<br />

zwölf Monaten geplant. Mittelfristig<br />

soll ein dichtes 5G-Netz entlang der Bundeswasserstraßen<br />

entstehen. n<br />

DUISBURG<br />

Ball der Schiffahrt abgesagt<br />

In diesem Jahr fällt der traditionelle Ball der Schiffahrt in<br />

Duisburg aus. Grund ist, wie bei vielen anderen abgesagten<br />

Veranstaltungen auch, die Corona-Pandemie. Geplant war das<br />

Branchentreffen für den 7. November. »Wir haben uns schweren<br />

Herzens entschieden, den diesjährigen Ball der Schiffahrt<br />

abzusagen«, teilte Veranstalter Frank Wittig mit. Unter den<br />

gegebenen Umständen sehe man sich nicht in der lage, eine<br />

Veranstaltung durchzuführen, die sowohl den aktuellen Corona-Schutzbestimmungen<br />

als auch dem »Geist« eines solchen<br />

Festes entsprechen könne, heißt es. an den Planungen<br />

für das kommende und alle folgenden Jahre werde aber festgehalten.<br />

auf dem Ball der Schiffahrt treffen sich alljährlich<br />

rund 500 Gäste in der Duisburger Mercatorhalle. n<br />

6<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


NaCHrICHtEN<br />

Das Nordfrost-Gelände im Hafen Wesel<br />

WESEL<br />

Nordfrost verdoppelt Flächen im Rhein-Lippe-Hafen<br />

Der tiefkühllogistiker Nordfrost hat sein<br />

Grundstück im Hafen Wesel auf dem Gelände<br />

von DeltaPort auf 9 ha ausgedehnt.<br />

Das kommt nahezu einer Verdopplung<br />

gleich, denn zunächst hatte man dort ein<br />

5 ha großes areal erworben. Zudem gibt<br />

es die option, auf insgesamt 16 ha zu erweitern.<br />

Das Unternehmen plant den<br />

transport temperaturgekühlter Waren<br />

auf dem rhein zwischen rotterdam und<br />

Wesel.<br />

Erste Baumaßnahmen zur Ertüchtigung<br />

der Kaianlage mit der Verlegung<br />

einer Kranbahn für den Betrieb einer eigenen<br />

Containerbrücke für den Schiffumschlag<br />

laufen bereits. Darüber hinaus<br />

entstehen auf dem Gelände ein tiefkühlhaus,<br />

läger für Waren im plusgradigen<br />

temperaturbereich und für General Cargo<br />

sowie Hallen für Projektladung.<br />

Mit dem Container-Schiffumschlag<br />

und dem Betrieb eines Full-Service Container-Depots<br />

will der logistiker im<br />

Frühjahr 2021 beginnen. Die Inbetriebnahme<br />

des logistikcenters ist für den Jahresanfang<br />

2023 vorgesehen. Nach eigenen<br />

angaben sorgt Nordfrost durch das Engagement<br />

in Wesel für rund 60 neue arbeitsplätze.<br />

Ziel des tiefkühspezialisten<br />

sei es, in Wesel logistik für alle Güter –<br />

bis hin zur Projektverladung – anzubieten<br />

und den Hafenstandort gleichzeitig<br />

als weitere lebensmitteldrehscheibe aufzubauen.<br />

n<br />

© Nordfrost<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

7


SCHIFFFaHrt<br />

»Die DBR ist für uns eine ideale Ergänzung«<br />

rhenus sichert sich mit der Übernahme der Binnenreederei und einer deutlich größeren<br />

Flotte die noch fehlende Marktpräsenz im osten. reedereichef Thomas Maaßen setzt<br />

künftig auf Container, Schwergut-transporte und komplexere logistikangebote<br />

Binnenschifffahrt: Der Kauf der Deutschen<br />

Binnenreederei liegt jetzt einige<br />

Tage zurück. Was passierte denn gerade<br />

für die Integration und was ist geplant?<br />

Thomas Maaßen: Wir wollen die DBr<br />

als eigenständiges Unternehmen weiter<br />

betreiben. Insofern sind es die typischen<br />

administrativen Fragen und eine Überprüfung<br />

der abläufe, Wesentliches wird<br />

sich bei der Binnenreederei erst einmal<br />

nicht ändern.<br />

Was waren denn die Gründe, diese Gelegenheit<br />

zur Expansion zu nutzen?<br />

Maaßen: Zum einen steht das Unternehmen<br />

gut am Markt da und ist auch kein<br />

Sanierungsfall. Zum anderen ist rhenus<br />

gerade in Polen und im ostdeutschen<br />

Kanalnetz unterrepräsentiert. Insofern<br />

ist die Binnenreederei für uns eine ideale<br />

Ergänzung.<br />

Es gibt keine Schnittmengen, wo man<br />

sich die Quere kommen könnte?<br />

Maaßen: Eigentlich sehr wenige. am<br />

ehesten noch im Containerverkehr. Für<br />

uns fährt die NWl Norddeutsche Wasserweg<br />

logistik über Weser und Mittellandkanal,<br />

die DBr macht das über den<br />

Elbe-Seiten-Kanal. Man triff sich dann<br />

in Hannover, Braunschweig, Minden.<br />

Wenn wir das jetzt unter einem Dach haben,<br />

können wir schauen, ob es künftig<br />

nicht gemeinschaftliche angebote geben<br />

kann, so dass sich die Kunden den Seehafen<br />

aussuchen können.<br />

Die DBR fährt eine ziemlich große Flotte.<br />

Was übernehmen Sie denn genau?<br />

Maaßen: Es sind insgesamt rund 550 Einheiten,<br />

darunter viele leichter.<br />

Es hieß immer, der vorherige Eigner habe<br />

die DBR etwas stiefmütterlich behandelt.<br />

Haben Sie für alles Verwendung?<br />

Maaßen: Geplant ist, dass wir die Flotte<br />

um etwa 130 Einheiten verkleinern,<br />

indem wir sie verschrotten. Beim rest<br />

ist der Zustand gut bis knapp mittelmäßig,<br />

auch Modernisierungen hat es in<br />

der Vergangenheit immer wieder gegeben.<br />

Mittelfristig werden wir sicherlich<br />

in die Flotte investieren müssen, das nötige<br />

Geld dafür ist im Budget vorgesehen.<br />

Ist auch an neue Schiffe und Schiffstypen<br />

gedacht? Das ostdeutsche Fahrtgebiet<br />

gilt mit der häufig Niedrigwasser<br />

Thomas Maaßen<br />

führenden Elbe und den an vielen Stellen<br />

schmalen Kanälen und Schleusen als<br />

nicht gerade optimal ausgebaut …<br />

Maaßen: Die Schubboote der DBr sind<br />

mit 1,20 Meter tiefgang schon ganz gut<br />

für Niedrigwasserperioden gerüstet. aber<br />

sicherlich werden wir uns in Zukunft auch<br />

technisch etwas einfallen lassen müssen.<br />

Das gilt aber ebenso für den rhein.<br />

Wie viele Jahre voraus reicht denn die<br />

Strategie für die Binnenreederei?<br />

Maaßen: Bei uns ist kein Businessplan<br />

auf mehr als fünf Jahre angelegt. alles,<br />

8<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFFaHrt<br />

was darüber hinausgeht, wäre ein Blick<br />

in die Glaskugel.<br />

Können Sie beschreiben, was in diesen<br />

fünf Jahren ansteht, wie die DBR ausgerichtet<br />

werden soll?<br />

Maaßen: Wenn wir bei der DBr das Vorjahresergebnis<br />

steigern können, bin ich<br />

schon zufrieden. Die Binnenreederei hat<br />

ihre Stärken, aber auch Nachholbedarf,<br />

wenn es um Seehafen- und Binnenhafenlogistik<br />

geht, um komplexere lieferketten.<br />

Da wollen und werden wir ansetzen.<br />

Das Stichwort »Container« ist ja schon<br />

gefallen, das müssen wir mit den anderen<br />

Unternehmen im Konzern wie Contargo<br />

abstimmen, wollen dieses Thema<br />

aber vorantreiben, um die Marktanteile<br />

zu steigern.<br />

Weil angestammte Gütermengen verloren<br />

gehen, vor allem Kohle?<br />

Maaßen: Die DBr transportiert kaum<br />

noch nennenswerte Mengen an Kohle,<br />

das geht inzwischen gegen Null. Bei<br />

rhenus sieht das anders aus. Das stellt<br />

uns zweifelsohne vor Herausforderungen,<br />

wenn der Kohlebedarf zunächst für<br />

die Verstromung und später auch für die<br />

Stahlproduktion zurückgeht. Da müssen<br />

wir sehen, wie sich diese Verluste kompensieren<br />

lassen. Über den Bereich Massengut<br />

wird das nicht funktionieren.<br />

Wie dann?<br />

Maaßen: Containertransporte haben<br />

weiter Wachstumspotenzial. Ein anderes<br />

Thema ist Schwergut. aber dafür<br />

brauchen wir mehr Unterstützung seitens<br />

der Politik. Das meiste wird nach wie vor<br />

über die Straße gefahren.<br />

Es stand auch ein anderes Unternehmen<br />

zum Kauf, bei dem es neben der<br />

Trockenschifffahrt auch eine profitable<br />

Tanker-Sparte im Portfolio gab. Hätten<br />

Sie nicht lieber dort zuschlagen müssen?<br />

Maaßen: Sie meinen Imperial? auch das<br />

haben wir uns natürlich angeschaut, uns<br />

aber letztlich für die Binnenreederei entschieden.<br />

So oder so, als noch größeres Schwergewicht<br />

der deutschen und europäischen<br />

Binnenschifffahrt könnten Sie auch auf<br />

dem politischen Parkett Ihre Stimme<br />

stärker erheben, zumal Sie auch Chef<br />

der European River-Sea-Transport Union<br />

(ERSTU) und Vizepräsident im Bundesverband<br />

der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB) sind. Haben Sie das vor?<br />

Maaßen: Ich glaube, wir alle tun gut daran,<br />

uns politisch über die Verbände zu<br />

artikulieren. Wenn jeder Einzelne seine<br />

Meinung zum Besten gibt, wäre das für<br />

die Politik auch verwirrend.<br />

Wie sehen Sie denn die künftige Rolle<br />

der Binnenschifffahrt bei der nur allzu<br />

häufig beschworenen Verkehrswende.<br />

Sind und werden die richtigen Weichen<br />

gestellt?<br />

Maaßen: Wenn all das, was im Masterplan<br />

Binnenschifffahrt aufgeführt ist,<br />

umgesetzt wird, wären wir schon sehr<br />

viel weiter.<br />

Was sind denn aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />

Handlungsfelder? Oder findet<br />

sich alles im Masterplan wieder?<br />

Maaßen: Natürlich findet sich da nicht<br />

alles wieder. Die Fahrrinnenvertiefung<br />

des rheins ist ganz entscheidend, um<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />

gegenüber den anderen Verkehrsträgern<br />

zu verbessern. Wenn wir<br />

im Schnitt 10 Zentimeter mehr abladen<br />

könnten, wäre das ein riesiger Schritt.<br />

Dazu kommt die Frage des Schwerlastverkehrs<br />

per lkw, der Brücken und Straßen<br />

immens belastet. Wir bräuchten ein<br />

Die DBR ist im ostdeutschen Kanalnetz und auf der Elbe zuhause<br />

Beförderungsgebot auf der Wasserstraße.<br />

Das wird seit Jahren diskutiert, aber wurde<br />

nicht umgesetzt. Wir sehen da ein großes<br />

Potenzial. Das wäre gut für uns, aber<br />

ebenso gut für die Infrastruktur.<br />

Sie sind in den vergangenen Jahren immer<br />

gewachsen, vor allem durch Übernahmen.<br />

In Polen, in Frankreich, in Serbien,<br />

in Tschechien, in Nord- und jetzt in<br />

Ostdeutschland. Was kommt als nächstes?<br />

Maaßen: Schauen wir mal, was die Zukunft<br />

bringt. Geografisch sind wir in<br />

der trockenschifffahrt mittlerweile europäisch<br />

präsent, da sehe ich nur noch<br />

begrenzte Wachstumsmöglichkeiten.<br />

Insofern wäre es durchaus ein konsequenter<br />

Schritt, wenn sich rhenus auch<br />

in neue Bereiche wie die tankschifffahrt<br />

bewegen würde. Wobei man nicht vergessen<br />

darf, dass es sich auch da um fossile,<br />

also zeitlich endliche transportgüter<br />

handelt. akut gibt es aber keine<br />

konkreten Pläne.<br />

Dann lassen Sie uns wieder miteinander<br />

sprechen, wenn es soweit ist. Ich danke<br />

sehr für das Gespräch.<br />

Interview Krischan Förster<br />

© DBr<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

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SCHIFFFaHrt<br />

Schiffe der Sächsischen Dampfschiffahrt<br />

liegen vor dem Terrassenufer in Dresden<br />

Rettung für<br />

Dresdens Dampferflotte<br />

Die United rivers aG übernimmt die Sächsische Dampfschiffahrt. Damit bleiben die<br />

historische Flotte sowie alle arbeitsplätze erhalten<br />

Von Michael Hillmann<br />

Das Bangen hat ein Ende – die älteste<br />

Dampfschiffflotte der Welt ist gerettet.<br />

Die United rivers aG aus Basel<br />

(Schweiz) übernimmt das angeschlagene<br />

traditionsunternehmen.<br />

»Wir freuen uns, dass wir das Geschäft<br />

fortführen können. Und es erfüllt uns mit<br />

Stolz, die älteste Dampfschiffflotte der<br />

Welt in die Zukunft zu führen«, erklärte<br />

robert Straubhaar, CEo und Mehrheitsaktionär<br />

des neuen Eigners United rivers<br />

aG (Basel). Die Sächsische Dampfschifffahrt<br />

verfügt über neun zwischen<br />

1879 und 1929 gebaute raddampfern sowie<br />

zwei moderne Fahrgastschiffe.<br />

Wochenlang war um die Zukunft der<br />

Sächsischen Dampfschifffahrt (SDG) gerungen<br />

worden, nachdem im Juni Insolvenz<br />

angemeldet werden musste. Das<br />

land war beteiligt, die Stadt, der Freundeskreis,<br />

drei verschiedene Interessenten<br />

und natürlich die Belegschaft, die für ihre<br />

arbeitsplätze und den Erhalt des Unternehmens<br />

demonstriert hatte. letztlich<br />

machte die United river aG das rennen,<br />

nachdem der Erwerb durch das Bundeskartellamt<br />

freigegeben worden war.<br />

»Hauptkriterien für den Zuschlag an<br />

die United rivers aG waren das langfristig<br />

erfolgversprechende Konzept,<br />

das strategische Know How zur weiteren<br />

Entwicklung des Unternehmens sowie<br />

der Kaufpreis«, sagt Burkhard Jung, restrukturierungsexperte<br />

und Sanierungsgeschäftsführer<br />

(Cro ) der SDG. Über<br />

die Modalitäten der Übernahme einschließlich<br />

des Kaufpreises wurde zwischen<br />

allen Vertragspartnern allerdings<br />

Stillschweigen vereinbart.<br />

Das von Straubhaar geführte Unternehmen<br />

gilt als ein führendes Unternehmen<br />

für Passagierschiffe in der<br />

Binnenschifffahrt und ist somit ein<br />

Schwergewicht der Branche. Zur betreuten<br />

Flotte zählen 100 Passagierschiffe,<br />

mit europaweit mehr als 3.000 Mitarbeitern<br />

wurde 2019 ein Umsatz von etwa<br />

230 Mio. € erwirtschaftet. Vor vier Jahren<br />

war mit der Köln-Düsseldorfer (KD)<br />

am rhein für 5,6 Mio. € ein anderes bedeutendes<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

übernommen worden. Damals wie heute<br />

war die Münchner Premicon der Vorbesitzer.<br />

Arbeitsplätze bleiben erhalten<br />

Die river aG plant zunächst eine Sanierung<br />

der finanziell angeschlagenen reederei<br />

und verspricht darüber hinaus, sich<br />

langfristig zu engagieren. »Für uns ist der<br />

Erwerb eine strategische aufgabe«, so<br />

Straubhaar. Die Dresdner Dampfschifffahrt<br />

sei auch kulturell etwas ganz Besonderes,<br />

weltweit einmalig. »Wir möchten<br />

diese tradition behutsam in die Zukunft<br />

überführen«, sagt der CEo des neuen Eigentümers.<br />

Zunächst aber soll sich für die Fahrgäste<br />

der SDG nichts ändern, der Betrieb<br />

werde unverändert fortgeführt. Bisher<br />

läuft die Saison sehr gut, heißt es. alle<br />

Fahrten seien gut gebucht, trotz der Covid19-Beschränkungen<br />

seien bereits mehr<br />

als 180.000 tickets verkauft worden. Hinzu<br />

kommen Einzelevents und Sonderfahrten,<br />

die für zusätzliche Einnahmen<br />

sorgen.<br />

Nach angaben von United river sollen<br />

alle arbeitsplätze erhalten bleiben.<br />

Der Betrieb werde künftig in zwei<br />

neuen Unternehmen zusammengefasst:<br />

Die Weiße Flotte Sachsen GmbH<br />

übernimmt alle operativen aktivitäten<br />

der Sächsischen Dampfschiffahrt<br />

einschließlich der »Elbezeit GmbH«<br />

und ist Eigentümerin der beiden Salonschiffe.<br />

Eigentümerin der neun historischen<br />

Dampfschiffe wird die »Kulturerbe<br />

Dampfschiffe Dresden GmbH«.<br />

Dadurch sei gesichert, dass die weltweit<br />

älteste Flotte ihrer art in Sachsen bleibt.<br />

auch mit der Werft in laubegast will<br />

man nach eigenen angaben weiter zu-<br />

10<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


Hamburgs<br />

SCHIFFFaHrt<br />

maritimes Herz<br />

© Michael Hillman<br />

»Wir freuen uns,<br />

die Sächsische Dampfschiffahrt<br />

als ein einmaliges binnenschifffahrtliches<br />

Kulturguterhalten und erfolgreich<br />

betreiben zu dürfen.«<br />

Robert Straubhaar,<br />

CEO United Rivers AG<br />

sammenarbeiten. »Wir brauchen diese<br />

Werft vor ort, dort gibt es kompetente<br />

Mitarbeiter, die über geballtes<br />

fachliches Wissen verfügen.« Man<br />

werde auf jeden Fall in den kommenden<br />

tagen das Gespräch suchen.<br />

Werftbesitzer Sven Spielvogel, einer<br />

der beiden Geschäftsführer der richert<br />

& Co GmbH, hatte ursprünglich<br />

ebenfalls für die Flotte geboten.<br />

In den vergangenen Jahren hatten<br />

mehrere Niedrigwasserperioden<br />

bei der SDG zu erheblichen Umsatzverlusten<br />

geführt. Dann kam die<br />

Corona-Pandemie, die die Situation<br />

im Unternehmen weiter verschärfte.<br />

Corona-Hilfen des Bundes oder des<br />

Freistaates Sachsen blieben wegen<br />

der finanziellen Schwierigkeiten und<br />

aus beihilferechtlichen Gründen aus.<br />

am 3. Juni musste das Unternehmen<br />

ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung<br />

einleiten. »Unser<br />

erklärtes Ziel war es, die Flotte zu erhalten<br />

und bis September <strong>2020</strong> eine<br />

Gesamtlösung zu finden – und das<br />

haben wir geschaff«, erklärte Jung.<br />

Das sei nur gelungen, weil alle Beteiligten<br />

für den Erhalt der Sächsischen<br />

Dampfschiffahrt an einem Strang<br />

gezogen hätten. Dafür dankte Jung<br />

dem vorläufigen Gläubigerausschuss,<br />

dem Sachwalter und der Geschäftsführung.<br />

»ohne sie hätten wir diesen<br />

Erfolg nicht erreicht.«<br />

Jetzt kommt auch Unterstützung<br />

vom Freistaat Sachsen. Zwar handelt<br />

es sich bei der Übernahme durch die<br />

United river aG formal um eine rein<br />

privatwirtschaftliche lösung. aber<br />

das land stellt als Grundstückseigentümer<br />

die anleger am Dresdner terrassenufer<br />

zur Verfügung.<br />

auch die bisherige Geschäftsführerin<br />

Karin Hildebrand ist mit dem<br />

resultat zufrieden. »Die traditionsflotte<br />

gehört wie die Semperoper<br />

oder die Frauenkirche zu Dresden<br />

und ich bin froh, dass ihre Zukunft<br />

gesichert ist.« Nachdem die Sanierung<br />

in Eigenverwaltung beendet ist,<br />

folgt nun die abwicklung der bisherigen<br />

Firmen.<br />

Für die Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH<br />

& Co. Conti Elbschiffahrts<br />

KG und die Elbezeit GmbH<br />

wurden am 1. September reguläre<br />

Insolvenzverfahren eröffnet. Frankrüdiger<br />

Scheffer von der Kanzlei<br />

tiefenbacher rechtsanwälte (Dresden)<br />

wurde vom amtsgericht als<br />

Insolvenverwalter für die SDG bestellt,<br />

Nils Freudenberg übernimmt<br />

die aufgabe für die Elbezeit. n<br />

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SCHIFFFaHrt<br />

Hoyer sucht nach weiteren Standorten<br />

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Der Bunkerspezialist will nach der jüngsten Expansion das Einzugsgebiet ausdehnen und<br />

schaut sich nach geeigneten Hafenstandorten für neue Bunkerstationen um<br />

Das in Hamburg ansässige Unternehmen Hoyer Marine bietet<br />

ein breites leistungsspektrum schiffsbezogener aktivitäten.<br />

Zusammen mit der Hoyer trading & Supply GmbH sowie<br />

der Wilhelm Hoyer GmbH & Co. KG werden in der Unternehmensgruppe<br />

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Das Ziel, einen Komplett-Service im Bereich der Seeschifffahrt<br />

sowie Küsten- und Binnenschifffahrt anbieten zu können und<br />

dabei unabhängig zu sein, werde konsequent weiterverfolgt und<br />

umgesetzt, heißt es.<br />

Hoyer Marine verfügt über eine Flotte eigener Bunkerboote sowie<br />

gecharterter Schiffe, die an den Standorten Hamburg, Bremen,<br />

Minden, Köln und Passau stationiert sind. Darüber hinaus betreibt<br />

das Unternehmen auch Bunkerstationen, zum Beispiel in Bremerhaven,<br />

Hamburg, Wittingen, Wismar, Wremen, Dorum und Ditzum.<br />

anfang august <strong>2020</strong> ging zudem die neueste Bunkerstation in<br />

Sassnitz/Mukran auf der Insel rügen in Betrieb. Dort wurde eine<br />

vollautomatisierte tankanlage für MGo errichtet, die rund um die<br />

Uhr zur Betankung zur Verfügung steht. Mit der neuen anlage<br />

können nun auch nachts Schiffe ohne zusätzliche Wartezeit betankt<br />

werden. Sie ersetzt die bislang übliche Mobilbetankung per lkw.<br />

Expansionskurs wird fortgesetzt<br />

»Wir wollen unseren Kunden den bestmöglichen Service bieten<br />

und beschäftigen uns aktuell mit dem Neubau weiterer Bunkerstationen.<br />

Dafür analysieren wir zurzeit zahlreiche Häfen und<br />

prüfen die Möglichkeiten für neue Standorte«, sagt Thomas Hoyer,<br />

CEo der Hoyer Unternehmensgruppe.<br />

Die Klimawende und den damit einhergehenden ausbau der<br />

Produktpalette habe man ebenfalls im Fokus. »Wir beschäftigen<br />

uns seit längerem intensiv mit alternativen Kraftstoffen wie<br />

lNG oder dem synthetischen Kraftstoff Gtl. auch das Thema<br />

abgasnachbehandlung bekommt in der Schifffahrt stetig mehr<br />

Bedeutung. Der Einsatz synthetischer Harnstoffösungen in der<br />

Schifffahrt wird unumgänglich sein und deutlich zunehmen, Das<br />

beobachten wir gezielt und werden zum richtigen Zeitpunkt konsequent<br />

in die Märkte einsteigen«, so Michael Meyer, Geschäftsführer<br />

von Hoyer Marine.<br />

Die Hoyer Unternehmensgruppe ist einer der größten familiengeführten<br />

und konzern-unabhängigen Mineralöl- und Energielieferanten<br />

Deutschlands. Von mehr als 100 Standorten aus<br />

versorgt der Betrieb seine Kunden mit Heizöl, Diesel, Flüssiggas,<br />

Holzpellets, Strom und Erdgas und ist als Produzent und lieferant<br />

von Schmierstoffen und adBlue aktiv. Nicht zuletzt betreibt<br />

Hoyer deutschlandweit mehr als 200 eigene tankstellen und autohöfe.<br />

Mit mehr als 300.000 Stammkunden wird ein Jahresumsatz<br />

von etwa 4,5 Mrd. € erwirtschaftet.<br />

RD<br />

12<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFFaHrt<br />

Digitalisierung und »grüner Wandel«<br />

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben die Wirtschaft schwer getroffen. lieferketten<br />

wurden gestört, Märkte sind weggebrochen, etablierte Geschäftsprozesse werden in Frage<br />

gestellt. auch die logistik steht vor neuen Herausforderungen<br />

Das 12. Netzwerk-Forum »Schifffahrt Hafen logistik« Ende<br />

august in Duisburg fand das erste Mal als Hybrid-Veranstaltung<br />

statt. auch das war Corona geschuldet. Ebenso wie eine<br />

Beschleunigung der Digitalisierung in vielen Unternehmen. Ein<br />

anderer Mega trend, konstatierte Christoph Kösters als Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes Verkehrswirtschaft und logistik<br />

Nordrhein-Westfalen (VVWl), sei von der Coronakrise zwar<br />

zeitweise überdeckt worden, habe aber nichts an Bedeutung eingebüßt<br />

– die transformation von logistik und Wirtschaft zu<br />

Co2-reduzierten und »grünen« Prozessen. Und dabei kommt<br />

auchd die Binnenschifffahrt ins Spiel.<br />

Vor rund 70 Entscheidern aus den Bereichen Schifffahrt, Häfen,<br />

logistik und der Industrie hob Burkhard landers, Präsident<br />

der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />

Duisburg-Wesel-Kleve die Wichtigkeit dieses Verkehrsträgers<br />

für den Wirtschaftsstandort hervor und konkretisierte drei Gedanken<br />

zur Stärkung des Systems Wasserstraße:<br />

• Die gesamten Vorhaben zur Unterstützung des Systems müssten<br />

schneller und zügiger umgesetzt werden. Das betreffe sowohl<br />

beschlossene Maßnahmen zur Ertüchtigung der Infrastruktur<br />

als auch aufstockungen in personellen Bereichen der<br />

Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV).<br />

• Zudem müssten die Kapazitäten der Binnenschifffahrt EUweit<br />

erhöht werden, um die Verlagerungspotentiale voll auszuschöpfen.<br />

• letztendlich müsse sich aber auch die Binnenschifffahrt selbst<br />

mit Innovationen dem Konkurrenzkampf mit anderen Verkehrsträgern<br />

stellen, um künftig im ökologischen Vergleich<br />

punkten zu können.<br />

Probleme hatten sich unter anderem bei Niedrigwasser 2018 gezeigt,<br />

als die Binnenschifffahrt stark eingeschränkt war und<br />

auch die Bahn die benötigten Mengen nicht übernehmen konnte.<br />

rund 200 Mio. € an Einbußen hatte der Chemiekonzern<br />

BaSF verbuchen müssen. Mehr als die Hälfte (55%) der rohstoffe<br />

am Standort ludwigshafen kommer auf dem Wasserweg,<br />

etwa ein Fünftel mit der Bahn und nur ein Zehntel per lkw. Etwa<br />

6,5 Mio.t werden pro Jahr angeliefert, rund 8,1 Mio. t gehen raus.<br />

täglich werden in ludwigshafen 15 Binnenschiffe, 400 Eisenbahnwaggons<br />

und 2.500 lkw abgefertigt.<br />

Weil somit »der rhein die lebensader ist«, bemüht sich das<br />

Unternehmen, Vorkehrungen zu treffen. »Deswegen stehen Klimaschutz<br />

und die Sicherung der Wasserstraßeninfrastruktur<br />

weit oben auf unserer agenda« berichtete ralf Busche, logistikchef<br />

der BaSF auf dem Forum in Duisburg. Denn ab 2030 will<br />

BaSF nur noch Co2-neutral wachsen.<br />

Man habe daher eine reihe von Maßnahmen getroffen. Darunter<br />

fällt ein gemeinsam mit Partner entwickeltes Frühwarnsystem,<br />

das es ermöglicht, die rheinpegel mit sechs Wochen<br />

Vorlaufzeit vorherzusagen. So könnten Niedrigwasserrisiken<br />

frühzeitig erkannt werden und notwendige Kompensationsmaßnahmen<br />

wie ein aufstocken der lagerbestände oder das Einchartern<br />

zusätzlicher Schiffe eingeleitet werden.<br />

auch habe sich das Unternehmen über Zeitcharter-Verträge<br />

flachgehende tonnage mit besserer traglast gesichert. Gemeinsam<br />

mit dem Gewerbe sei ein tiefgangoptimiertes Binnenschiff<br />

entwickelt worden. Sollten die Schiffe nicht ausreichen, gebe es<br />

alternative Verkehrskonzepte insbesondere für den Bahntransport,<br />

so Busche.<br />

Nach ansicht von Henrich Kerstgens, Managing Director bei<br />

Contargo, muss für kurzfristige Erfolge flexibel gehandelt werden.<br />

So müssten starre Verladezeiten aufgebrochen und der Umschlag<br />

mittels Digitalisierung optimiert werden. aus Sicht der<br />

neska als einem der führenden logistiker ist keine abkehr von<br />

mittelfristigen Zielen und Strategien nötig. Die Wirtschaft werde<br />

nach der Krise wieder wachsen. Vorgaben der Politik zur Umsetzung<br />

eines »Green Deal« sollten aber in kleinen Schritten erfolgen,<br />

sagt neska-Geschäftsführer Jan Zeese. Wichtig seien politisch<br />

nachvollziehbare und umsetzbare leitplanken. n<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

13


SCHIFFStECHNIK<br />

HD-PE – eine Revolution im Schiffau?<br />

Die Schramm-Gruppe hat einen neuen Werkstoff entdeckt: Der Kunststoff HD-PE ist leicht,<br />

beständig und vor allem kostengünstig. Ein Festmacherboot ist als Pilotprojekt bereits im<br />

Wasser. aber auch in der Binnenschifffahrt könnten sich große Chancen ergeben<br />

Makker 19 –so heißt das 9,90 m lange<br />

und 3,80 m breite Festmacherboot,<br />

das für die Schramm group auf einer<br />

Werft in der türkei gebaut wurde<br />

und demnächst in Dienst gestellt werden<br />

soll. Das Besondere ist das Material: Der<br />

rumpf besteht aus HD-PE einem stressund<br />

stoßfesten Kunststoff, der sonst<br />

beim Bau von druckbeständigen Gasund<br />

Wasserleitungen eingesetzt wird. Es<br />

soll nicht nur ein älteres Vorgängermodell<br />

ersetzen. »Es ist ein völlig anderes,<br />

viel besseres Schiff«, sagt Hans Helmut<br />

Schramm.<br />

alle bisherigen Festmacherboote sind<br />

aus Stahl und mit nur einem Motor ausgestattet.<br />

In anspruchsvollen revieren<br />

wie der Unterelbe und im Hamburger<br />

Hafen mit ordentlich Wind, Strömung,<br />

Schwell und immer größeren Schiffen<br />

durchaus ein mögliches Problem bei einem<br />

Maschinenausfall. Doch die Boote<br />

waren bislang zu klein, um einen zweiten<br />

Motor einzubauen. »also haben wir<br />

seit zwei Jahren überlegt, wie wir es besser<br />

machen können«, so Schramm.<br />

auf einer türkischen Werft hatte das<br />

Unternehmen ein anderes, größeres<br />

Schiff in auftrag gegeben. Dabei weckten<br />

Seebojen aus HD-PE die aufmerksamkeit<br />

der Brunsbütteler. Die zeigten<br />

auch nach Jahren im Einsatz keinerlei<br />

Verschleiß. So entstand die Idee, auch<br />

Schiffe aus diesem Kunststoff zu fertigen.<br />

Entwurf stammt von NavConsult<br />

Die unternehmenseigene Design- und<br />

Konstruktionsfirma NavConsult l ieferte<br />

die Entwürfe für eine Bootshülle in<br />

Sandwich-Bauweise in Doppelhülle, die<br />

mit festem Schaum gefüllt ist und das<br />

Boot unsinkbar macht. Bei Crashtests<br />

durch auffahren auf Geröll und Felsen<br />

entstanden lediglich beulenartige Verformungen,<br />

die durch erneutes Erwärmen<br />

des Kunststoffs ohne großen aufwand repariert<br />

werden konnten.<br />

Die größten Vorteile des bis zu 22 kn<br />

schnellen Bootes aber sind das geringere<br />

Gewicht von 900 kg/m3 gegenüber Stahl<br />

mit 7 t/m3 sowie die um rund 20%<br />

geringeren Kosten in der Produktion.<br />

Dadurch kann der tiefgang der<br />

schwimmenden Einheiten erheblich<br />

reduziert werden, konkret auf 0,80 m.<br />

HD-PE sei lebensmittelecht, könne<br />

umweltfreundlich recycelt werden<br />

und brauche keine Wartung durch neue<br />

Farbanstriche, wodurch auch Betriebskosten<br />

gespart werden könnten. letztlich<br />

sei auch die Co2-Bilanz deutlich besser<br />

als bei Stahl.<br />

außerdem wurde dank des leichteren<br />

Entwurfs das Ziel erreicht, zwei Motoren<br />

einzubauen und die gewünschte redundanz<br />

zu erreichen. Schramm hat sich bei<br />

seinem ersten Boot für zwei Cummins<br />

à 250 PS entschieden, die über ein ZF-<br />

Getriebe und eine gewöhnliche Welle einen<br />

Standard-Festpropeller antreiben.<br />

»Künftig wollen wir den deutschen und<br />

europäischen Markt für dieses neue Baumaterial<br />

begeistern«, sagt der Unternehmenschef.<br />

Vermarktung soll jetzt starten<br />

Die Gruppe hat sich die exklusiven<br />

Vermarktungsrechte für diesen neuen<br />

Schiffstyp in Europa gesichert. Die türkische<br />

Partnerwerft könne ab oktober bis<br />

zu zehn Einheiten in unterschiedlichen<br />

ausführungen und mit SolaS-konformer<br />

technik an Bord pro Jahr bauen.<br />

Kosten: 310.000–350.000 €. Der Entwurf<br />

eigne sich nicht nur als Festmacherboot,<br />

sondern auch als Service-Einheit für die<br />

offshore-Industrie oder für die Wasserschutzpolizei<br />

und andere Behörden-<br />

14<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

Die »Makker 19« ist ein Prototyp für Arbeitsschiffe aus<br />

dem Kunststoff HD-PE. Der Entwurf stammt von<br />

NavConsult, der Konstruktionsabteilung der<br />

Schramm Group. Firmenchef Hans Helmut Schramm<br />

sieht großes Potenzial für den neuen Werkstoff,<br />

auch in der Binnenschifffahrt<br />

© Schramm Group<br />

schiffe. Das eigentliche Problem, berichtet<br />

Schramm, sei die Zulassung. »alles, was<br />

von Normen und Vorgaben abweicht, ist<br />

schwierig umzusetzen«, sagt er. Im Schiffbau<br />

gebe es derzeit eben nur Stahl, alu und<br />

Holz, aber keinen Kunststoff wie HD-PE.<br />

letztlich will die See BG das neue Boot<br />

zulassen, weil es unter 10 m lang ist und<br />

die italienische Klassifikationsgesellschaft<br />

rINa die nötigen Stabilitäts- und Festigkeitsberechnungen<br />

vorgelegt hat.<br />

Schramm Group<br />

Die in Brunsbüttel beheimatete Unternehmensgruppe ist in verschiedenen<br />

Bereichen der maritimen Wirtschaft tätig. Gegründet 1926, begann<br />

die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt als Festmacherbetrieb.<br />

Heute zählt allein die Hafengruppe um Brunsbüttel Ports 16 Standorte<br />

in Europa. Zuletzt kamen lubmin an der ostsee und drei schwedische<br />

Häfen hinzu. Die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt betreibt<br />

weiter die Festmacherei sowie Seeschlepp- und Schleppassistenz-Dienste.<br />

Die Flotte besteht aus acht Schleppern mit einem Pfahlzug zwischen<br />

10 t und 70 t, mehreren Pontons und zwei Binnenschiffen. Die NavConsult<br />

arbeitet als Planungs-, Beratungs- und Ingenieurbüro im Bereich<br />

Maritime Engineering.<br />

Potenzial für Binnenschiffe<br />

Dabei sieht Hans Helmut Schramm, dessen<br />

Unternehmensgruppe Häfen, eine<br />

Schlepp- und Bergungsreederei und eine<br />

eigene Schiffauabteilung betreibt, großes<br />

Potenzial für diesen Werkstoff, gerade<br />

auch in der Binnenschifffahrt.<br />

Einen Euro-I-leichter aus dem elastischen<br />

und hoch festen Kunststoff für eine<br />

Zuladung von 80–100 t hat Schramm für<br />

den Einsatz im Hamburger Hafen bereits<br />

in Planung. Der tiefgang läge bei lediglich<br />

0,14 m. Ein vergleichbares Konstrukt<br />

aus Stahl würde schon ohne Zuladung so<br />

tief im Wasser liegen. »Wir könnten also<br />

20% bis 25% mehr an Gütern gegenüber<br />

einem Stahlbau transportieren. Das wäre<br />

doch eine lösung für das zunehmende risiko<br />

von Niedrigwasser«, sagt Schramm.<br />

Für lange Einheiten sei HD-PE erst<br />

einmal zu »weich«. Da der form- und<br />

schweißbare Kunststoff aber wie Stahl<br />

mit Spanten und Wanten verarbeitet<br />

werden könne, sei er auch für den<br />

Bau von größeren Binnenschiffen oder<br />

Schubbooten geeignet und könnte daher<br />

den Schiffau geradezu revolutionieren.<br />

technisch sei das bei geringeren Kosten<br />

machbar. »Wir haben Zeichnungen für<br />

ganz verschiedene Schiffstypen in der<br />

Schublade«, sagt Schramm.<br />

»aber wir müssen noch Erfahrungen<br />

sammeln und vermutlich viel Überzeugungsarbeit<br />

leisten«, räumt Schramm<br />

ein. Denn für einen flächendeckenden<br />

Einsatz des neuen Werkstoffs müssten<br />

die entsprechenden Verordnungen<br />

und Zulassungskriterien bei den Genehmigungsbehörden<br />

geändert werden.<br />

Er hoff jetzt auf die Politik, die<br />

die Weichen stellen müsse, um HD-PE<br />

in die Praxisanwendung zu bringen.<br />

»Wir als Unternehmen sind jedenfalls<br />

bereit, voranzugehen und zu investieren«,<br />

betont er.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

15


SCHIFFStECHNIK<br />

Shipping<br />

Technics<br />

Logistics<br />

<strong>2020</strong><br />

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Bis vor wenigen Wochen noch<br />

war offen, ob die diesjährige Fachmesse Shipping<br />

technics und logistics (Stl) in Kalkar<br />

stattfindet. aktuell heißt es aber: am 29. und 30.<br />

September wird sie ihre Pforten öffnen<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt,<br />

die Shipping technics logistics (Stl), ist mittlerweile als<br />

kommunikativer Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt.<br />

trotz der Einschränkungen, die die Covid-19-Pandemie den Veranstaltern<br />

auferlegt, wird die Messe auch in diesem Jahr Impulsgeber<br />

für zentrale Zukunftsthemen sein und ausstellern wie<br />

Besuchern eine Plattform zum gegenseitigen austausch bieten.<br />

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16<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

Neben den Schwerpunkten Güter- und<br />

Personenschifffahrt, Werften, Häfen und<br />

Installationstechnik stehen erneut die<br />

Themen »Umwelt« und »Fachkräftemangel«<br />

oben auf der agenda.<br />

Wenn von Dienstag, dem 29. September<br />

von 11.00 bis 19.00 Uhr und Mittwoch,<br />

den 30. September <strong>2020</strong> von 11.00 bis<br />

17.00 Uhr die Messehallen im Freizeitpark<br />

in Kalkar am Niederrhein geöffnet<br />

sind, wird erstmals auch das Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) mit einem eigenen<br />

Messestand vertreten sein. Experten des<br />

zuständigen Fachreferates »Internationale<br />

Binnenschifffahrtspolitik, Sicherheit<br />

und Umweltschutz in der Binnenschifffahrt,<br />

Sportschifffahrt sind vor ort und<br />

stehen für Fragen zu Förderprogrammen<br />

und Binnenschiffstechnik bereit.<br />

Die Veranstalter der Stl um organisator<br />

leon Westerhof freuen sich sehr über<br />

die teilnahme des BMVI, vor allem, weil<br />

die Stimmung in der Branche im Zuge der<br />

coronabedingten Wirtschaftskrise nicht<br />

gerade großartig ist. Die rolle der öffentlichen<br />

Hand bei der Bewältigung des zu<br />

erwartenden Nachfrageeinbruchs als auftraggeber<br />

und auch als Mittelgeber für Investitionsanreizprogramme<br />

kann nicht<br />

stark genug betont werden. auf der Stl<br />

werden diesbezüglich sicherlich viele ergiebige<br />

Gespräche geführt werden können.<br />

auch in diesem Jahr wird die Messe<br />

von der Schifferbörse ruhrort und allen<br />

anderen Verbänden der Binnenschifffahrtsbranche<br />

unterstützt. Wer sich zum<br />

Messebesuch am Niederrhein einfindet,<br />

sucht und findet das Gespräch mit namhaften<br />

Herstellern und Zuliefererbetrieben<br />

der Binnenschiffsbranche, zu denen<br />

neben Schiffsausstattern auch repräsentanten<br />

maritimer Dienstleister gehören.<br />

leon Westerhof hatte anfang September<br />

157 aussteller gelistet. einige »Nachzügler«<br />

dürften sich noch anmelden, hoff der<br />

organisator. ob die Zahl der Besucher –<br />

im vergangenen Jahr waren es 4.755 – die<br />

Erwartungen erfüllen wird, bleibt bis zum<br />

Schluß offen. In jedem Fall ist ein hochwertiges<br />

Messeprogramm vorbereitet,<br />

unter anderem mit Vorträgen fachkundiger<br />

Experten. Selbst das »Messe-Get<br />

together« unter dem Stichwort »Dock<br />

& rock« steht auf dem Programm. Hier<br />

lässt sich in entspannter atmosphäre intensiv<br />

Netzwerken. Das Forum Binnenschifffahrt,<br />

das seit einigen Jahren von<br />

den Fachmagazinen »Binnenschifffahrt«<br />

und »Schifffahrt und technik« (Sut) parallel<br />

zur Messe im Kongresszentrum<br />

veranstaltet wird, findet in diesem Jahr<br />

coronabedingt nicht statt und wird im<br />

Frühjahr 2021 nachgeholt.<br />

Eröffnet wird die Messe von Hendrik<br />

Schulte, dem Staatssekretär im Verkehrsministerium<br />

des landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Daran schließt sich ein<br />

Messerundgang an, den ragnar Schwefel<br />

vom Verband für Schiffau und Meerestechnik<br />

(VSM) leitet.<br />

Für aussteller, Besucher und Mitarbeiter<br />

der Stl wurde ein Corona-Schutz- und<br />

Hygienekonzept erstellt. Für alle verbindlich<br />

sind die regelungen des landes NrW,<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

17


SCHIFFStECHNIK<br />

die zum Zeitpunkt der Messe gelten.<br />

Für viele Betriebe, die in und mit der Binnenschifffahrt<br />

Geschäfte machen, gehört<br />

die Präsenz auf der Stl in Kalkar zum<br />

Pflichtprogramm. Viele Unternehmen<br />

sind seit der ersten auflage der Binnenschifffahrtsmesse<br />

mit einem Stand vertreten.<br />

In diesem Jahr jedoch verzichten<br />

einige Firmen wegen der Corona-Pandemie<br />

auf eine Messepräsenz.<br />

Wittig mit neuen Produkten<br />

Der Duisburger Schiffsausrüster Wittig<br />

wird auch in diesem Jahr auf der deutschen<br />

Binnenschifffahrts-Fachmesse<br />

ausstellen. auf einem über 100 m² großen<br />

Stand zeigt das traditionsunternehmen<br />

einen ausschnitt aus dem umfassenden<br />

lieferspektrum. »Neben tauwerken<br />

und rettungsmitteln werden Produkte<br />

der Firmen Dräger, Kadematic, Kind, lalizas<br />

und lighting technologies und anderes<br />

ausgestellt. Der renommierte Farbhersteller<br />

PPG wird ebenfalls als Partner<br />

mit am Stand sein«, teilt Wittig mit. Neu<br />

im Programm werden die lED-leuchten<br />

von lighting technologies sein, für die<br />

Wittig den europaweiten Vertrieb innerhalb<br />

der Binnenschifffahrt übernimmt.<br />

Das angebot des russischen Herstellers<br />

mit einem Deutschland-Büro in Ismaning<br />

reicht von Feldleuchten, über langfeldleuchten,<br />

bis hin zu bakteriziden<br />

lED-leuchten! Wittig präsentiert sein<br />

Portfolio auf Stand 194/195.<br />

HA-DU gewohnt leistungsbereit<br />

»Ha-DU ist auch in schwierigen Zeiten<br />

für Sie da!«, verspricht Karin Wendt von<br />

der Duisburger Schiffswerft HEINrICH<br />

HarBISCH. Das unter dem Kürzel Ha-<br />

DU bekannte Unternehmen mit Sitz im<br />

Duisburger außenhafen als häufig aufgesuchter<br />

Servicepartner weist auf Beständigkeit<br />

hin: »Wir sind und bleiben Partner<br />

unserer Kunden, mit einem kleinen<br />

aber feinen team an lösungs- und kundenorientierten<br />

Fachkräften. Das gelte<br />

auch im 113. Jahr des Bestehens und trotz<br />

der aktuellen globalen Schwierigkeiten.<br />

Für Binnen- oder Fahrgastschifffahrt<br />

bis zu 135 m länge, für trocken- oder<br />

tankschifffahrt, für Wellenneufertigung<br />

oder -reparatur nach Muster oder Zeichnung,<br />

für die ruderneufertigung oder<br />

-reparatur, unabhängig vom Hersteller,<br />

für einen schnellen Propellerwechsel<br />

oder für reparaturen und Instandhaltungsarbeiten<br />

aller art sei man der gewohnt<br />

leistungsbereite Partner. Mit eigenen<br />

Entwicklungen und Produkten wie<br />

der Ha-DU Wellenabdichtung, dem Ha-<br />

DU Hightechruder, der Ha-DU Schiffs-<br />

Kupplung oder dem Ha-DU Poweranker<br />

sind die Duisburger in der Fachwelt als<br />

Spezialunternehmen bekannt. Ha-DU ist<br />

auf Stand 111 zu finden.<br />

Viel mehr als Ruderhäuser<br />

Fester Bestandteil der aussteller auf der<br />

Stl von anfang an ist auch die tischlerei<br />

und alubau Wessels aus Haren. Das Unternehmen<br />

aus dem emsländischen Schifferort<br />

Haren ist gefragter Partner für den<br />

ausbau von Binnenschiffen und Flusskreuzfahrtschiffen,<br />

weit über Deutschland<br />

hinaus. Mit hochwertigen Steuerhäusern,<br />

fest oder anzuheben, mit kreativ<br />

und modern ausgestatteten Schiffswohnungen<br />

und einer zeitgemäßen Gestaltung<br />

nach Kundenwunsch hat Wessels<br />

auf vielen Schiffen seine Visitenkarte abgegeben.<br />

Selbst als Partner der Meyer-<br />

Werft machte sich der Spezialist einen<br />

Namen. Besonders zügig werden Dienste<br />

von Wessels gefragt, wenn sich ein Schiffer<br />

sein Steuerhaus unter einer Brücke abgefahren<br />

hat. auch wenn Corona den Betrieb<br />

auftragsmäßig nicht verschonte, sieht<br />

die Firmenleitung positiv in die Zukunft.<br />

Daran ändert auch nichts, dass beispielsweise<br />

Viking – einer der Großkunden des<br />

Unternehmens – bis zum Jahresende alle<br />

Neubauten abgesagt hat. Wessels, auf vielen<br />

Werften in den Niederlanden als ständiger<br />

Partner unterwegs, stellt auf der Stl<br />

in Kalkar auf Stand 115 aus.<br />

Experte für Kupplungen<br />

als Spezialist für hochelastische Kupplungen<br />

beliefert die PMP Industrie- &<br />

antriebstechnik neben anderen Branchen<br />

auch die marinen Geschäftsfelder. Zu den<br />

Produkten des Unternehmens aus Haan<br />

gehören Elastische-Kupplungen, Fliehkraft-Kupplungen<br />

sowie Schaltkupplungen<br />

der Hersteller Centa/rexnord, Ktr,<br />

reich, Flender und Vulkan, Ersatzteilversorgung<br />

im Bereich Kupplungen, reparaturen<br />

beziehungsweise Wartungen von<br />

Elastischen- und Fliehkraft-Kupplungen,<br />

Kardan- beziehungsweise antriebswellen,<br />

Kupplungsauslegungen, Drehschwingunsberechnungen,<br />

Motorausrichtungen.<br />

Die Entwicklung von neuen antriebslösungen<br />

und die Beratung sowie Umsetzung<br />

von gewünschten Umbauten von<br />

antrieben erfolgt individuell. Eine eigene<br />

Servicemannschaft und Dienstleis-<br />

• Schiffselektrotechnik<br />

• Schiffselektronik<br />

• industrielle Steuerungen<br />

einschl. SPS und IPC<br />

• Maschinensteuerungen<br />

• Computer-Hard- und<br />

Software<br />

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18<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

tungen im 24/7/365-Format sorgt dafür,<br />

dass reparaturen bestmöglich ausgeführt<br />

und Schiffe schnellstmöglich wieder fahrbereit<br />

und mit führender antriebstechnik<br />

ausgestattet sind. PMP ist auf Stand der<br />

Nummer 96 zu finden.<br />

Lichtmaschinen und mehr<br />

Wenn es um hochwertige elektrische<br />

Produkte für den maritimen Sektor geht,<br />

ist die Firma Bermantec im Spiel. »Seit<br />

mittlerweile 40 Jahren versorgt Berman<br />

als lieferant und Partner Kunden in großen<br />

europäischen Häfen, beispielsweise<br />

in rotterdam oder Hamburg. auch mit<br />

Neu-Entwicklungen, mit lichtmaschinen,<br />

die eine enorm hohe leistungsabgabe<br />

sichern können, verfügt Berman mit<br />

seinen DelStar-lichtmaschinen über ein<br />

umfangreiches Produktportfolio. auf der<br />

Stl zeigt das Unternehmen aus Straelen<br />

am Niederrhein einen auszug aus seinem<br />

lieferprogramm, darunter 12 & 24 Voltlichtmaschinen<br />

(bis zu 24V - 600a), 12<br />

& 24 Volt-anlasser/Starter (bis 24V -<br />

15kW), Stop-Magnetschalter / absteller<br />

(auch für Dauerbetrieb) von Elettrostart,<br />

Handraulic Produkte von Prestolite und<br />

Cole Hersee relais/Schalter. Bermantec<br />

begrüßt (zukünftige) Geschäftspartner<br />

an Stand 161 in Halle D.<br />

Zukunftssicher mit Fischer<br />

Saubere luft aus Verantwortung für<br />

Mensch, Umwelt und Maschine – so lautet<br />

Fischers Mission und Motivation.<br />

Und Verantwortung heißt für Fischer,<br />

Potenziale in Form von innovativen Ideen<br />

zu nutzen, um den anforderungen<br />

HA-DU repariert Fahrgast- und Binnenschiffe<br />

© Wägener<br />

der Emissionsrichtlinien gerecht zu werden<br />

und dabei zu helfen, ressourcen zu<br />

schonen. So beschreibt die Fischer-Gruppe<br />

aus Emsdetten im Münsterland ihren<br />

selbst gesteckten auftrag. Um aktuelle<br />

und zukünftige Emissionsgrenzwerte zu<br />

erzielen, setzt man auf eine individuelle<br />

Zusammenstellung der abgasnachbehandlungsanlage.<br />

Das Produkt- und leistungsportfolio<br />

der Fischer abgastechnik<br />

beinhaltet verschiedenste Systeme. Das<br />

angebot umfasst rußpartikelfilter, Katalysatoren<br />

und Thermomanagement-<br />

Systeme wie das im eigenen Haus entwickelte<br />

Brennersystem HeliosFFB für<br />

Motorengrößen bis 1.000 kW oder das<br />

E-Power-System. DeNo x -Entstickungssysteme<br />

vervollständigen die Bandbreite<br />

der vielfältigen Möglichkeiten, mit denen<br />

eine für den Kunden und seine anwendung<br />

passende Kombination zusammengestellt<br />

wird. Erst im Juni dieses Jahres<br />

hat Fischer einen Neubau mit noch mehr<br />

Platz für kreative Ideen, neue Entwicklungen,<br />

Prüfstandbereiche und Filterservice<br />

bezogen. Der Montageservice in<br />

ochsenhausen stellt sicher, dass auch im<br />

Süden Deutschlands immer schnell ein<br />

Monteur vor ort sein kann. Die Entwicklung<br />

wie auch die Vorbereitung der anlagen<br />

für die Kunden versorgt Fischer mit<br />

einer eigene Konstruktions-, CFD- und<br />

FEM-abteilung. Hier werden die EU-Stage<br />

V-ready und IMo tier III Systeme für<br />

Motoren von 19-10.000 kW kundenspezifisch<br />

entwickelt. Jedes Brenner-, E-Power<br />

und SCr-System wird vorab auf dem<br />

eigenen teststand aufgebaut. ausgeliefert<br />

wird erst nach sorgfältiger Prüfung.<br />

Die Fischer-Gruppe präsentiert ihre leistungen<br />

auf der Stl in Kalkar auf Stand<br />

Nummer 180.<br />

Premiere für Flussradaranlage<br />

Kadlec & Brödlin ist ein Begriff, wenn es<br />

um Schiffselektrik und Navigationstechnik<br />

geht. Wie auch in den letzten Jahren<br />

stellt der Duisburger Spezialist auf dem<br />

Stand mit der Nummer 141 aus. »auf der<br />

60 m² großen ausstellungsfläche werden<br />

wir zusammen mit alphatron erstmals<br />

die neue Flussradaranlage JMr-611 vorstellen.<br />

Mit ihrer Einführung wird die<br />

sehr erfolgreiche JMa-610 Flussradaranlage<br />

abgelöst.<br />

»Zudem zeigen wir den alpharivertrackPilot<br />

sowie weiteres nautisches<br />

Equipment von alphatron«, verspricht<br />

Firmenchef Christian Kadlec, der zudem<br />

ein neues Konsolenkonzept von al-<br />

Besuchen Sie uns!<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

19


SCHIFFStECHNIK<br />

phatron für das Steuerhaus auf der Messe<br />

vorstellt. Die Firma Periskal, deren Produkte<br />

zum festen Sortiment von Kadlec<br />

& Brödlin gehören, präsentiert sich zusammen<br />

mit CoVadem. CoVadem stellt<br />

Informationen über aktuelle Wassertiefen<br />

zur Verfügung, indem es ein bewegtes<br />

Überwachungsnetz von Schiffen mit<br />

intelligenten Big Data-techniken kombiniert.<br />

leistungsstarke lED-Suchscheinwerfer,<br />

zeitgemäße Kamerasysteme, ein<br />

Steuerhauspult mit voller ausstattung sowie<br />

Schaltanlagen zur Energieverteilung<br />

und Überwachung sind ebenfalls auf dem<br />

K&B-Stand zu sehen.<br />

Ausrüster seit 100 Jahren<br />

Die M-Serie SRP 270 von Schottel<br />

Karl Dose aus Hamburg ist bereits seit<br />

100 Jahren ausrüster der Schifffahrt.<br />

Das familiengeführte Unternehmen entwickelt<br />

und produziert seither langlebige<br />

und widerstandsfähige Produkte und<br />

sorgt somit für eine sichere und exzellente<br />

Versorgung mit Elektrizität und licht<br />

auf hoher See. Das Unternehmen ist seit<br />

1920 darauf spezialisiert, Schiffe auszurüsten<br />

und hat so seinen Fokus im maritimen<br />

Bereich. Die Produkte reichen von<br />

Schiffsbeleuchtung, Strahlern und Suchscheinwerfern<br />

über Container-Steckdosen<br />

bis hin zu elektrischem Installationsmaterial.<br />

Die Eigenfertigung einer<br />

gesamten Serie von Suchscheinwerfern<br />

führte im Jahr 2005 zu einer beträchtlichen<br />

Erweiterung des Produktportfolios.<br />

Dabei setzt das Unternehmen auf starke<br />

leuchtkraft, robuste Bauweise und eine<br />

lange lebensdauer. Mit der erfolgreichen<br />

ausstattung auf hoher See hat sich Karl<br />

Dose zum Ziel gesetzt, nun auch Produkte<br />

verstärkt für die Binnenschifffahrt anzubieten.<br />

Für diesen anlass stellt der Spezialist<br />

den Suchscheinwerfer »Scorpius«<br />

und den Strahler »Cerberus« vor. Diese<br />

wurden speziell für die Binnenschifffahrt<br />

entwickelt. Das team von Karl Dose freut<br />

sich auf Stand Nummer 153 auf interessierte<br />

akteure der Branche.<br />

Schottel bleibt der Messe fern<br />

© Schottel<br />

Hauptsächlich wegen der Corona-Pandemie<br />

ist Schottel aus Spay am rhein als<br />

aussteller in diesem Jahr nicht auf der<br />

Stl vertreten. Gleichwohl weist der antriebsspezialist<br />

auf verschiedene Produkte<br />

und Entwicklungen hin, die sich in der<br />

Binnenschifffahrt bewährt haben.<br />

Der Schottel Pump Jet, der sich besonders<br />

für den Einsatz in flachen Gewässern<br />

eignet, ist ab sofort optional mit<br />

einem neuen Feature verfügbar: dem<br />

Schottel CoaGrid. Dieses macht sich<br />

den Coandă-Effekt zunutze, das heißt<br />

die tendenz einer Flüssigkeit, an einer<br />

konvexen oberfläche »entlangzulaufen«.<br />

Mit Hilfe von in-house durchgeführten<br />

CFD-optimierungen wurde eine neue<br />

schlanke Geometrie an der Unterseite<br />

des Pump-Jet-Gehäuses entwickelt. Dadurch<br />

kann der Wasserstrom besser in<br />

den Einlass des Pump Jets geleitet werden.<br />

Das Ergebnis ist laut dem Hersteller<br />

eine höhere Effzienz und geringere<br />

Geräuschemissionen.<br />

Der Schottel Pump Jet bewährt sich<br />

schon seit Jahren als Manövriersystem,<br />

take-Home-System und Hauptantrieb<br />

in allen Schiffstypen, in denen maximale<br />

Manövrierleistung, platzsparende Installation<br />

und Komfort im Vordergrund<br />

stehen. Erste antriebe mit dem neuen<br />

CoaGrid sind bereits in Fahrgastschiffen<br />

im Einsatz. Mit der neuen M-Serie<br />

wird der leistungsbereich von 400 bis<br />

1.000 kW mit azimut-antrieben abgedeckt.<br />

Dank des modularen Systems sei<br />

die perfekte anpassung der azimutanlagen<br />

an jedes Schiffsdesign gewährleistet,<br />

heißt es. Die ersten Einheiten<br />

der M-Serie, die in gängigen Motorleistungsklassen<br />

in drei Größen erhältlich<br />

sind mit 210 (640 kW), 240 (850 kW)<br />

und 270 (1.000 kW), wurden bereits ausgeliefert.<br />

Mit der M-Serie begegne man<br />

den neuen Herausforderungen auf dem<br />

internationalen Schifffahrtsmarkt, wie<br />

etwa verschobenen Motorleistungsklassen,<br />

aktualisierten Eisklasseregeln und<br />

der steigenden Zahl elektrisch oder hybrid<br />

betriebener Schiffe, so Schottel.<br />

Seit mehr als 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt<br />

und Ihre Werft im Duisburger Außenhafen!<br />

Reparatur, Instandhaltung und Neufertigung von Schiffskomponenten<br />

der Marke HA-DU sowie anderen Herstellern<br />

STL <strong>2020</strong><br />

Stand 111<br />

Welle + HA-DU Abdichtung Dock HA-DU Schiffskupplung (HA-DU) Ruderanlage Puffergummis HA-DU Power Anker<br />

HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />

47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de<br />

20<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

alle ausführungen sind mit Stirnradsteuerung ausgestattet.<br />

Die azimutmodule sind erhältlich für Z-antriebe, l-antriebe<br />

und ZY-Hybridantriebe. Daher seien sie für den anschluss<br />

an horizontale Elektromotoren, vertikale Elektromotoren oder<br />

eine Kombination aus Direktantrieb und horizontalem Elektromotor<br />

geeignet. Zwei Propulsionsmodule stellen sicher, dass<br />

die M-Serie in zahlreichen Betriebsprofilen eingesetzt werden<br />

kann. Etablierte Produkte in der Schifffahrt sind nach wie vor<br />

der Schottel ruderpropeller (SrP) und der Schottel EcoPeller<br />

(SrE).<br />

Extra-Raum für Vorträge<br />

anstelle des bisher an die Messe angedockten »Forum Binnenschifffahrt«,<br />

das in diesem Jahr coronabedingt entfällt, erhalten<br />

Unternehmen die Möglichkeit, in einem Vortragsraum<br />

in Halle D Präsentationen vorzustellen und referate zu halten.<br />

Vorträge gibt es zu einer breiten Themenpalette. Die Entgasung<br />

von tankschiffen, die zwischenzeitlich einen neuen<br />

rechtlichen rahmen gefunden hat, gehört zu den aktuellen<br />

Punkten, zu denen sich neue Informationen anbieten. Über<br />

neue Produkte und techniken werden die in-innovative navigation,<br />

die Firma argonics sowie radio Holland und alphatron<br />

informieren. Henk van laar gibt neueste Informationen<br />

über sein Projekt »CoVadem«, das Binnenschiffer unterwegs<br />

mit den Daten über aktuelle Wassertiefen in den Flüssen und<br />

Kanälen versorgt. Weitere Infos gibt es zum Thema »trinkwasser<br />

an Bord«. Die beide Fachmagazine »Binnenschifffahrt«<br />

und »Schifffahrt und technik« nutzen die Möglichkeiten der<br />

Bühne in Halle D für Gesprächsrunden mit interessanten akteuren<br />

aus der deutschen und niederländischen Binnenschifffahrts-Fachwelt.<br />

12 Uhr die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«<br />

auf der agenda. Gesucht wird der Nachfolger der Schiffswerft<br />

Bolle, die die auszeichnung für den Bau der »Schwielowsee«,<br />

dem ersten voll-hybriden Fahrgastschiff Europas, im<br />

vergangenen Jahr erhalten hatte.<br />

Die von der allianz Esa in diesem Jahr bereits zum achten<br />

Mal gestiftete auszeichnung geht an Unternehmen, die sich<br />

mit besonderen Ideen oder leistungen um die Branche verdient<br />

gemacht haben. Wie immer ist der Name des Preisträgers<br />

noch geheim und wird erst vor ort enthüllt. Eine Jury aus<br />

den redationen der »Binnenschifffahrt« und »Sut« entscheidet<br />

auch dieses Mal wieder über die Vergabe der begehrten<br />

auszeichnung.<br />

n<br />

RUßPARTIKELFILTER<br />

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STL <strong>2020</strong> | Stand 198<br />

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Preis für Innovation auch <strong>2020</strong><br />

auch wenn das »Forum Binnenschifffahrt« in diesem Jahr nicht<br />

stattfindet, darf die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«<br />

natürlich nicht fehlen, die turnusmäßig auf der<br />

Veranstaltung erfolgt. So ist die Preisvergabe auch in diesem<br />

Jahr einer der Höhepunkte in Kalkar. Gleich nach der offziellen<br />

Eröffnung der Stl am 29. September um 10:30 Uhr steht um<br />

SCR-SYSTEME<br />

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INDUSTRIE-<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

21


SCHIFFStECHNIK<br />

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben<br />

Eigentlich ist die »Maritime Industry« (MI) in Gorinchem in den Niederlanden traditionell<br />

für Mai vorgesehen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Messe in den oktober verlegt.<br />

Das oberthema ist die »transformation in der Binnenschifffahrt«<br />

Klausdorfer Weg 163 | 24148 Kiel | Germany<br />

Tel. +49 (0) 431 6 6111-0 | Fax -28<br />

info@podszuck.eu | www.podszuck.eu<br />

<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Unter anwendung eines umfassenden Hygienekonzeptes<br />

und dessen Einhaltung ist nun die Maritime Industry<br />

auf den 13., 14. und 15. oktober in der Evenementhal<br />

in Gorinchem fixiert. an Themen mangelt es freilich nicht:<br />

neue Gesetzgebung, gestiegene Umweltanforderungen,<br />

Modal Shift, Personalmangel, Smart Shipping und Digitalisierung<br />

sind nur einige Stichworte für aussteller und Besucher.<br />

Die Veranstalter fassen das alles zusammen unter<br />

»transformation in der Binnenschifffahrt«.<br />

Die maritime Zunft der Niederlande, zudem auch<br />

14 aussteller aus Deutschland, zeigt von a wie antrieb<br />

bis Z wie Zulieferer das gesamte Spektrum der technik<br />

und logistik auf Flüssen und Kanälen und in Häfen und<br />

Umschlagzentren. Neben den bekannten ausstellern in<br />

den Messehallen fordern der »Pavillon der Zukunft« und<br />

das so genannte »Wissenstheater« die aufmerksamkeit<br />

der Besucher.<br />

Der »Pavillon der Zukunft«, der in Zusammenarbeit mit<br />

Smash Smart Shipping (rijkswaterstaat) eingerichtet wurde,<br />

konzentriert sich auf die Zukunft der Binnenschifffahrt.<br />

aussteller wie Smash Smart Shipping, Sendo Shipping, die<br />

Maritime academy und Koedood präsentieren alles, was<br />

mit Nachhaltigkeit, aber auch mit der Sicherheit der Binnenschifffahrt<br />

zu tun hat.<br />

Über aktuelle angelegenheiten der Binnenschifffahrt<br />

wie die Digitalisierung, aber auch über die neuen rechtsvorschriften<br />

informieren Experten im »Wissenstheater«.<br />

Dieses Forum steht den Besuchern kostenfrei zur Verfügung.<br />

auch hier läuft das Motto »transformation in der<br />

Binnenschifffahrt« wie ein roter Faden durch das Seminarprogramm.<br />

Hier befassen sich Experten der Binnen-<br />

22<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

© Easyfairs/Maritime Industry<br />

Die Messeorganisatoren haben sich im Vorfeld der neu terminierten<br />

Veranstaltung in Fachkreisen umgehört. Das Bedürfnis<br />

nach einem Wiedersehen und das Vertrauen in die organisation<br />

der Messe, dies auf eine sichere art und Weise zu<br />

organisieren, kam dabei deutlich zum Vorschein. »Die Branche<br />

hat sich schon lange nicht mehr treffen können. In den Gesprächen<br />

mit den Besuchern wurde deutlich, dass die Messe<br />

eine wichtige rolle spielen wird, um die Innovationen auf dem<br />

Markt zu entdecken, das Netzwerk zu stärken und das Wissen<br />

zu erweitern«, van Grinsven. Die Messe seisowohl wirtschaftlich<br />

als auch persönlich wichtig.<br />

letztlich wurde auch die technik in den Messehallen optimiert.<br />

»Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf der Einhaltung<br />

der physischen Distanz und der Desinfektion, auch die Belüftung<br />

der Halle ist sehr wichtig. Die lüftungsanlagen in der<br />

Halle, die im Herbst 2018 neu installiert worden waren, sollen<br />

die luft aus dem Inneren entfernen und frische außenluft<br />

in die ausstellungshalle blasen. »Mit der Einigung über<br />

die Maßnahmen mit der Gemeinde Gorinchem und den Sicherheitsbehörden<br />

sehen wir keine Hindernisse für einen sicheren<br />

ausstellungsbesuch. Wir gehen mit Volldampf voran«,<br />

sagt van Grinsven.<br />

n<br />

schifffahrt mit aktuellen Entwicklungen und Themen wie<br />

Digitalisierung, neue Emissionsanforderungen der Stufe V, Ökologisierung,<br />

Personalmangel und Modal Shift, Smart Shippping<br />

und autonomes Fahren.<br />

Hygiene und Abstand<br />

Nicht zu vermeiden war für die organisatoren, dass auch das<br />

Stichwort Corona die abläufe auf der Messe mit bestimmt. So<br />

gilt als Voraussetzung, dass sich Messebesucher zuvor registrieren<br />

lassen müssen. Nur wer bestätigt, keine Covid-19-Symptome<br />

zu haben, kann in die Messehallen und an den Vorträgen<br />

teilnehmen. Bianca van Grinsven betont im Namen der<br />

Maritime Industry: »Sobald man drinnen ist, kann man sich<br />

frei über die ausstellungsfläche bewegen. Natürlich nutzen wir<br />

den abstand von 1,5 m an allen Standorten auf dem ausstellungsgelände.«<br />

Es sei auch möglich, sich innerhalb und außerhalb<br />

der ausstellung verantwortungsbewusst zu vernetzen.<br />

Darüber hinaus würden eine reihe von Hygienemaßnahmen<br />

ergriffen. Dazu gehört beispielsweise die Zuteilung von Eintrittszeiten<br />

bei der anmeldung. Die Verweildauer auf dem<br />

Messeparkett wird nicht begrenzt.<br />

Corona-konform ist auch der Einsatz der Smart Badgetechnologie.<br />

Dieses bereits auf ähnlichen Veranstaltungen<br />

eingesetzte System ermöglicht das kontaktlose Scannen von<br />

Informationen auf den Ständen der aussteller. Mit dem digitalen<br />

ausweis gibt es eine elektronische alternative zum<br />

Händeschütteln oder zum austausch von Visitenkarten. am<br />

Ende des Besuchs erhält der Besucher eine E-Mail mit einer<br />

Übersicht aller aussteller, die er aufgesucht beziehungsweise<br />

gescannt hat. anhand des bei der anmeldung hinterlegten<br />

Interessenprofils erhält der Besucher auch weitere zutreffende<br />

Informationen, selbst ohne ein »Face-to-Face-Gespräch (mit<br />

1,5 m abstand) geführt zu haben.<br />

Branche sehnt sich nach Treffen<br />

22399 Hamburg | Moorhof 2e | Tel: 040 - 6 00 46 60 | info@kluth-hamburg.de<br />

Motorschiffe<br />

G.m.b.H.<br />

Schiffsmakler<br />

www.kluth-hamburg.de<br />

3.056 t, Baujahr 1971, Abmessungen 100,00 x 11,40 m,<br />

Motor ABC 2 x 1.080 PS, 3.130 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Alu-Luken<br />

2.451 t, Baujahr 1988, Abmessungen 105,00 x 10,50 x 3,23 m,<br />

Motor MTU 2.060 PS, 2.500 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Schiebeluken<br />

1.920 t, Baujahr 1969, Abmessungen 105,00 x 9,50 x 2,82 m,<br />

Motor Caterpillar 1.300 PS, 2.700 cnm, 1 Laderaum, Schiebeluken, Stahlstrau<br />

1.380 t, Baujahr 1940, Abmessungen 81,30 x 9,50 x 2,88 m,<br />

Motor 2 x 600 PS Volvo/MWM, 1.850 cbm, 1 Laderaum, Alu-Schiebeluken, Holzstrau<br />

1.215 t, Baujahr 1959, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,62 m,<br />

Motor MWM 800 PS, 1.500 cbm, 1 Laderaum, Zone 2, Alu-Schiebeluken, Stahlstrau<br />

970 t, Baujahr 1938, Abmessungen 67 x 8,20 x 2,66 m,<br />

Motor Deutz - 600 PS, 1.200 cbm, 1 Laderaum, Alu-Stapelluken, Stahl auf Holzstrau<br />

Motortanker<br />

4.539 t, Baujahr 20<strong>09</strong>, Abmessungen 135,00 x 11,45 x 4,11 m Tiefgang,<br />

Motor 2 x Mitsubishi 1.280 PS, Typ C, Doppelhülle, 14 Deepwellpumpen, 5.296 cbm<br />

2.055 t, Baujahr 2000, Abmessungen 85,90 x 11,44 x 4,00 m, Motor Mitsubishi 1.370 PS,<br />

Typ C, Heizschlangen, Heizkessel, Doppelhülle, Edelstahl, 2.<strong>09</strong>0 cbm<br />

1.312 t, Baujahr 2013/1980, Abmessungen 85,00 x 9,57 x 2,70 m Tiefgang,<br />

Motor Mitsubishi 1.400 PS, Typ N-geschl., 1.560 cbm, Kessel/Schlangen, doppelh.<br />

Schubboote / Schubleichter<br />

Motor MAK 2 x 1.300 PS, Abmessungen 30,00 x 11,20 m x 1,70 m, Baujahr 1969<br />

+ 2 Schubleichter<br />

Motor Daewoo 2 x 360 PS Abmessungen 11,79 x 8,60 m x 1,70 m, Baujahr 1978<br />

42 Schubleichter á 200t inkl. Waren-Umschlagskonzept, Charter oder Verkauf<br />

Fahrgastschiffe<br />

250 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 37,00 x 7,20 m x 1,20m Tiefgang, Motor 500 PS<br />

250 Personen, Bj. 1970, Abmessungen 41,10 x 7,60 m x 1,33m Tiefgang, Motor 1.020 PS<br />

100 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 24,26 x 5,24 m x 1,10m Tiefgang, Motor 362 PS<br />

Weitere Schiffe, Fahrgastbetriebe, Koppelverbände,<br />

Schubleichter, Schubboote, Pontons, Neubauprojekte,<br />

Arrangieren von Finanzierungen, Beschäftigungsverträge usw.<br />

Bitte fordern Sie unsere Angebote an.<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

23


SCHIFFStECHNIK<br />

Priorität für<br />

die Wasserstraße<br />

Das Projekt St4W hat zum Ziel, Verlader<br />

palletierter Waren von einer Verlagerung des<br />

transports auf die Wasserstraße zu überzeugen –<br />

dafür muss die Fracht konsolidiert werden.<br />

Es werden noch Projektpartner gesucht<br />

Smart track 4 Waterway (St4W) ist ein EU-finanziertes<br />

Projekt, das von Interreg NWE initiiert<br />

wurde und darauf abzielt, den Güterverkehr<br />

auf dem Wasser als alternative zum Straßentransport<br />

attraktiver zu machen. Zur Zielgruppe gehören<br />

kleine und mittlere Verlader, die mit dem<br />

transport von Gütern (zum Beispiel palettierte<br />

Fracht, Müllcontainer, lose Ware) beschäftigt<br />

sind, welche auf lastkähne verladen oder in Container<br />

gestuff werden, um den Wasserweg nutzen<br />

zu können. Dazu muss diese ladung konsolidiert<br />

werden. Dies erfordert logistisches Engineering<br />

für eine präzise Synchronisation zwischen den<br />

akteuren. Die Universität Duisburg-Essen sucht<br />

weitere Partner für ein Pilotprojekt.<br />

Hierfür bietet St4W eine Managementlösung<br />

an, die einen einfachen, sicheren und kostengünstigen<br />

Datenzugang ermöglicht und eine gemeinsame<br />

Nutzung eines hierarchischen track & trace-Service<br />

für den Versand sicherstellt. Durch die<br />

© Universität Duisburg-Essen<br />

24<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

End-zu-End Verfolgung des transportvorgangs werden Statusaktualisierungen,<br />

Warnungsmeldungen bei Diskrepanzen beziehungsweise<br />

aktualisierten ankunftszeiten und Zustellnachweise<br />

gewährleistet. Hierbei spielt Datenschutz eine wichtige rolle, sodass<br />

jeder Partner selbstbestimmend über die Weitergabe seiner<br />

Daten entscheidet.<br />

Für eine erfolgreiche Durchführung dieser Pilotversuche stellt<br />

das Projektteam Kontakt zu Unternehmen her, die am »Modal<br />

Shift« interessiert sind. Die ersten Benutzermitglieder waren belgische<br />

Unternehmen verschiedener Branchen. Diese Gruppe erweiterte<br />

sich um ein Netzwerk internationaler Binnenwasserstraßenverwaltungen.<br />

aktuell sind Unternehmen verschiedener<br />

länder (Deutschland, Frankreich, den Niederlanden sowie Belgien)<br />

beteiligt.<br />

Erste Versuche waren erfolgreich<br />

Ein erster Pilotversuch wurde bereits in Belgien durchgeführt, bei<br />

dem ein Mehrstoppschiff bei mehreren Kurzstreckenbetreibern<br />

einige Paletten be- und entladen hat. Dabei betrug die Entladezeit<br />

100 t pro Stunde – eine vielversprechende leistung, welche<br />

Engpassprobleme sowie Warteschlangen während der Hauptverkehrszeit<br />

optimiert. Die Identifikationstools wurden erfolgreich<br />

getestet und lieferten als Ergebnis eine gute Synchronisation zwischen<br />

Wasserstraßenakteuren und lieferkettenpartnern, so die<br />

Universität Duisburg-Essen. Im Bereich des Bausektors wurde<br />

ein weiterer Versuch durchgeführt, bei dem ein Schiff, ausgestattet<br />

mit einem Bordkran, Paletten transportierte.<br />

In weiteren Pilotprojekten in Nordwesteuropa soll die Zusammenarbeit<br />

der akteure der Binnenwasserstraßen verbessert und<br />

die attraktivität des Wassertransports in einer multimodalen<br />

lieferkette palettierter Fracht gesteigert werden. Die Förderung<br />

einer durchgängigen nahtlosen Zusammenarbeit zwischen logistikakteuren<br />

ist ein wesentliches Ziel des St4W-Projekts, um<br />

die Zahl der Unternehmen zu erhöhen, die von der Straße auf die<br />

Wasserstraße wechseln. aus diesem Grund werden verschiedene<br />

langfristig ausgelegte aktivitäten mit St4W-Partnern und Benutzergruppen-mitgliedern<br />

durchgeführt:<br />

• Mit der »Kosten-Nutzen-analyse« soll eine liste der langfristigen<br />

auswirkungen von St4W-It-tools erstellt werden. Basierend<br />

auf dieser analyse wird ein neues Geschäftsmodell für<br />

It-Services eingerichtet.<br />

• Die »regulatorische analyse« konzentriert sich auf richtlinien<br />

und Verfahren zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen<br />

Kontrolle der Informationssicherheit und des Datenschutzes.<br />

• »Verhaltensänderungsmanagement« analysiert das Verhalten<br />

bei (ungeplanten) Veränderungen, die während einer vorgelagerten<br />

Feldarbeitsanalyse identifiziert wurden: »Wie lassen<br />

sich eigenständige organisationspraktiken durch eine kollaborative<br />

logistik ersetzen?«<br />

Die Ergebnisse werden in Workshops veröffentlicht, die in jeder<br />

region des Projekts organisiert werden. Dies werde mehr<br />

Kunden dazu ermutigen, den Wasserstraßentransport (von der<br />

mentalen Verschiebung zur Modalverschiebung) zu nutzen und<br />

folglich die Co2-Emissionen ihrer logistikbetriebe zu reduzieren«,<br />

so die lehranstalt.<br />

Das Ziel des Pilotprojekts ist die Umsetzung eines hierarchischen<br />

tracking & tracing-Service für kleine Interessengruppen<br />

als Managementlösung für den Binnenschifffahrtstransport.<br />

Entwickelte tools könnten während der Versuchsphase getestet<br />

und validiert werden, heißt es.<br />

Unternehmen, die interessiert sind, an diesem Pilotprojekt<br />

als Partner teilzunehmen, wenden sich an:<br />

Elham Naderi-pour, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, lehrstuhl<br />

für transportsysteme und -logistik, Universität Duisburg-Essen,<br />

tel. +49 203 379 7710 / Mobil +49 172 778 9488,<br />

Mail: elham.naderipour@uni-due.de<br />

alle im Verbund des transportprozesses mitwirkenden Partner<br />

sollen am test einbezogen werden. Dazu zählen Hersteller,<br />

Versender, Empfänger, ein Schiffseigner mit einem oder mehreren<br />

Schiffen, ein Straßentransporter sowie ein lastwagenfahrer.<br />

Darüber hinaus gilt es, auch einen Planer zur transportorganisierung<br />

teilnehmen zu lassen.<br />

Die Dauer des Pilotprojekts beträgt drei bis vier Monate im<br />

zweiten Halbjahr <strong>2020</strong>. Das Budget wird auf 15.000 € prognostiziert.<br />

Zur Vereinbarung gehört die kostenfreie Bereitstellung von<br />

Daten zwischen Dritten innerhalb des Projekts.<br />

Die Pilotphase sieht keine Verbindung mit den Informationssystemen<br />

der Nutzerunternehmen vor. Bereitgestellt wer-den tracking-Geräte<br />

sowie der Zugriff auf Projektschnittstellen. Um das<br />

Pilotprojekt einzurichten, werden vorbereitende Sitzungen innerhalb<br />

des betreffenden Unternehmens abgehalten. Vor der testphase<br />

werden Benutzerschulungen organisiert. Während des Pilotprojekts<br />

wird Zeit zur testung der Werkzeuge eingeplant sowie nach<br />

Beendigung der tests, um die Ergebnisse zu analysieren. RD<br />

Der Lehrstuhl für Transportsysteme und<br />

-logistik (TUL) der Universität Duisburg-Essen<br />

ist im Rahmen des Projekts<br />

»Smart Track 4 Waterway« (ST4W)<br />

auf der Suche nach Kooperationspartnern.<br />

Das Pilotprojekt ist bereits voll finanziert<br />

und die Dauer beträgt drei bis vier Monate.<br />

Unternehmen, die sich zu einem<br />

ca. 15-minütigem Interview bereit erklären<br />

und interessiert sind an diesem Pilotprojekt<br />

als Partner teilzunehmen, wenden sich an<br />

Frau Elham Naderipour, Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen.<br />

Tel. + 49 203 3797710<br />

Mobil + 491727789488<br />

elham.naderipour@uni-due.de<br />

<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

25


SCHIFFStECHNIK<br />

Kran erstrahlt in neuem Glanz<br />

Nach fast 50 Jahren stand eine umfassende Grundsanierung<br />

des Krans im Mainhafen Wertheim an. Mit neuem »Innenleben«<br />

ist das Umschlaggerät nun für die Zukunft gerüstet<br />

Bei der jährlichen Untersuchung des<br />

Portalkrans, der im Mainhafen<br />

Wertheim für den Umschlag von Schüttund<br />

Stückgütern genutzt wird, waren<br />

Mängel festgestellt worden, die eine reparatur<br />

unumgänglich machten.<br />

Bei einem Kran, der rund ein halbes<br />

Jahrhundert in Betrieb ist, gab es natürlich<br />

die Überlegung, ob es sinnvoller ist,<br />

ein Neugerät anzuschaffen, oder eine<br />

umfangreiche Grundsanierung vorzunehmen,<br />

so Helmut Wießner, Geschäftsführer<br />

des Zweckverbandes Mainhafen<br />

Wertheim, dem der Kran gehört.<br />

Das Thema wurde bei den Mitgliedern<br />

des Zweckverbands kontrovers diskutiert.<br />

Ein neuer Mobilkran hätte zwischen<br />

1,3 und 1,5 Mio. € gekostet und die<br />

Wartezeit bis zur auslieferung hätte dem<br />

Vernehmen nach rund 1,5 Jahre gedauert.<br />

Für Udo Fürst, zuständiger Geschäftsführer<br />

von Honeck-Waldschütz Energie,<br />

dem Mieter des Krans und vor ort zuständig<br />

für den Hafen, war dies entschieden zu<br />

lange. Ihm war in erster linie wichtig, »wieder<br />

flott mit dem Kran arbeiten zu können.«<br />

letztlich kamen die Mitglieder des<br />

Zweckverbandes überein, dass eine<br />

Grundsanierung des vorhandenen Umschlaggeräts,<br />

das eine tragfähigkeit von<br />

bis zu 20 t hat, die sinnvollste und nachhaltigste<br />

lösung wäre. Die Kosten dafür<br />

beliefen sich auf rund 750.000 €.<br />

Den Zuschlag bekam die Firma<br />

Cranetech. Im Zuge der arbeiten, die<br />

beinahe drei Monate lang in anspruch<br />

nahmen, hat der Kran eine komplett neue<br />

Elektrosteuerung inklusiver neuer Kabel<br />

erhalten. Darüber hinaus wurden die<br />

Bremsen überholt und Neulagerungen<br />

aller Seilrollen installiert. Ferner wurden<br />

die Stahlbauteile erneuert und das<br />

Umschlaggerät neu angestrichen. Somit<br />

strahlt der Kran nun auch von außen in<br />

einem neuen Glanz.<br />

Im vergangenen Jahr wurden im<br />

Mainhafen Wertheim insgesamt knapp<br />

83.000 t Güter wasserseitig umgeschlagen.<br />

Beinahe die Hälfte davon entfiel auf<br />

den Getreideumschlag (rund 40.000 t).<br />

Mineralien und Glasrohstoffe fielen mit<br />

knapp 18.500 t ebenfalls ins Gewicht.<br />

Hier gab es einen Zuwachs von fast<br />

5.000 t gegenüber dem Vorjahr. auch<br />

der Umschlag von Eisen und Stahl sowie<br />

von Dünger legte zu auf 6.121 t (2018:<br />

3.617 t) beziehungsweise auf 5.888 t.<br />

(2018: 3.617 t). Inklusive des lager- und<br />

landumschlags wurden im Mainhafen<br />

2019 insgesamt 138.725 t Güter bewegt.<br />

Im trimodal angebundenen Wertheimer<br />

Hafen steht ein Kai mit einer Gesamtlänge<br />

von 300 m zur Verfügung,<br />

an dem ein Gleis angeschlossen ist. Die<br />

Freilagerfläche ist mit 23.000 m² angegeben,<br />

die der überdachte lagerfläche mit<br />

5.000 m². RD<br />

© Honeck Waldschütz Energie<br />

Kontakt:<br />

Honeck Waldschütz Energie GmbH | Hafen Wertheim<br />

Hafenstr. 21 | 97877 Wertheim am Main<br />

Tel. 0 93 42 / 91 86 3 0<br />

hafen-wertheim@honeck-waldschuetz.de<br />

Mainhafen Wertheim<br />

bietet:<br />

• 23.000 m² Freilager<br />

• 5.000 m² überdachte Lagerfläche<br />

• 300 m Kailänge / Anschlussgleis<br />

• Portalkran mit Kranhochbahn,<br />

bis 20 t Tragfähigkeit<br />

• Straßenwaage bis 50 t,<br />

amtlich geeicht<br />

• Schiffs-, Gleis-, LKW Umschlag<br />

• Massenguttrichter, Verlade- /<br />

Rekonditionierungs- / Big Bag<br />

Abfüll anlagen für feinkörnige<br />

Schüttgüter<br />

• Zertifizierung Port Bereich<br />

DIN EN ISO 9001:2015<br />

26<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


Was, wenn Ihr Boot ganz<br />

groß wäre in Komfort<br />

und Wirtschaftlichkeit?<br />

Sauberer, effizienter, komfortabler und leiser unterwegs<br />

mit SISHIP EcoProp<br />

Mit dem innovativen, leistungsstarken und kompakten dieselelektrischen<br />

Hybridantrieb SISHIP EcoProp können auch Hafenfähren,<br />

Ausflugsschiffe, Fischerboote, Yachten und andere Bootstypen mit<br />

geringerem Leistungsbedarf modernste, umweltfreundliche und<br />

hocheffiziente Antriebstechnologien nutzen – wie die „MS Diamant“,<br />

entwickelt und gebaut von der Shiptec AG.<br />

Stets im optimalen Lastenbereich, arbeiten die Diesel besonders<br />

wirtschaftlich und wartungsarm. Die Hauptmaschinen können dank<br />

der Kombination aus Boost­Funktion und Batterien kleiner dimensioniert<br />

werden, was zusätzlich Treibstoff spart, ohne dass auf Performance<br />

und Dynamik beim Manövrieren verzichtet werden muss.<br />

siemens.com/marine<br />

TH 464­170511


SCHIFFStECHNIK<br />

Das Energiesystem<br />

des Schubbootes »Elektra«<br />

© tU Berlin<br />

Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-Technologie<br />

Die »Elektra« gilt als das weltweit erste emissionsfreie Schubboot. an die Sicherheit an Bord<br />

gibt es aufgrund der eingebauten technologie, bestehend aus Batterien und<br />

Brennstoffzellen, besondere anforderungen<br />

Um die Klimaziele Deutschlands zu<br />

erreichen, treten inzwischen nicht<br />

nur Kraftfahrzeuge, sondern auch die<br />

Binnenschifffahrt in den politischen und<br />

öffentlichen Fokus.<br />

Das Fachgebiet für Entwurf und Betrieb<br />

Maritimer Systeme der tU Berlin<br />

verfolgt seit 2016 die Idee eines im Betrieb<br />

klimaneutralen Binnenschubbootes. Die<br />

Einheit bekommt den Namen »Elektra«<br />

und wird auf der Schiffswerft Hermann<br />

Barthel gefertigt. Die Kiellegung des von<br />

der Berliner lagerhausgesellschaft (BE-<br />

Hala) in auftrag gegebenen Neubaus<br />

erfolgte anfang November 2019. Das<br />

Boot wird nur Wasserdampf und erwärmte<br />

luft ausstoßen.<br />

Die »Elektra« wird von zwei 200 kW-<br />

Elektromotoren und ruderpropellern<br />

des typs SrP 100 (mit Düse) von<br />

Schottel angetrieben. Die antriebsenergie<br />

kommt aus unabhängigen akkusträngen,<br />

die jeweils eine Kapazität von<br />

1.160 kWh haben. Für das Bordnetzes<br />

sind 232 kWh vorgesehen. Neben den<br />

akkus von ESt-Floattech aus den Niederlanden,<br />

mit denen regional der rein<br />

elektrische Betrieb erforscht wird, gibt es<br />

drei 100 KW Nt-PEM-Brennstoffzellen<br />

von Ballard Power Systems und Photovoltaikmodule<br />

an Bord. auslegungskriterium<br />

war ein optimaler Wirkungsgrad<br />

bei Dienstgeschwindigkeit. Der Wasserstoff<br />

wird in sechs austauschbaren tanks<br />

bei einem Druck von 500 bar gespeichert,<br />

die das Unternehmen anleg hergestellt<br />

hat.<br />

»Wir wollen Erfahrung sammeln<br />

und ermitteln, inwieweit<br />

das Konzept auf anderen<br />

Binnenschiffstypen angewendet<br />

werden kann«<br />

Martina Becker,<br />

Projektleiterin bei HGK Shipping<br />

Da die »Elektra«, an dessen Entwicklung<br />

auch Imperial logistics mitwirkte<br />

– die inzwischen nach der Übernahme<br />

durch die Hafen- und Güterverkehr<br />

Köln aG unter dem Namen HGK Shipping<br />

firmiert – das weltweit erste H2-betriebene<br />

Kanalschubboot ist, gibt es für<br />

die Energieanlage noch keine gültigen<br />

Vorschriften in der BinSchUo. Um ein<br />

Schiffsattest erlangen zu können, wurde<br />

ein Umweg über den europäischen ausschuss<br />

für Binnenschifffahrt (CESNI) gewählt.<br />

Viele Sicherheitsaspekte müssen<br />

beachtet werden.<br />

Erfahrung gibt es beim Zusammenspiel<br />

von Wasserstoff und Batterien in der Binnenschifffahrt<br />

bisher kaum. Das ist auch<br />

einer der Beweggründe, weshalb die HGK<br />

Shipping bei der Entwicklung des innovativen<br />

Schubbootes mitgewirkt hat.<br />

»Wir wollen Erfahrung sammeln und<br />

ermitteln, inwieweit das Konzept auf<br />

anderen Binnenschiffstypen angewendet<br />

werden kann«, sagt Martina Becker,<br />

die bei HGK Shipping das Projekt leitet.<br />

Deshalb sei es von großer Bedeutung,<br />

schon bei der Konzeption gewissermaßen<br />

mit im Boot zu sein und Informationen<br />

zu erhalten und auszutauschen sowie<br />

Kontakte zu Experten zu knüpfen,<br />

die bereits mit der neuartigen technologie<br />

vertraut seien. »Da unsere Mitarbeiter<br />

das Schiff nach der Fertigstellung betreiben,<br />

ist es uns wichtig, ein Feedback<br />

über das Verhalten des Schubbootes im<br />

laufenden Betrieb zu erhalten und das<br />

Personal umfangreich im Umgang mit<br />

den neuen technologien zu schulen«, so<br />

Becker weiter. Ferner soll geprüft werden,<br />

inwiefern es Unterschiede beim<br />

Einsatz und Betrieb sowie im Fahrverhalten<br />

von konventionellen und innovativen<br />

antriebssystemen gibt. Bewertungskriterien<br />

seien Wirtschaftlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit, Schadstoff- und lärm-<br />

28<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

emissionen sowie Marktfähigkeit, auch<br />

die Bewertung des langzeitbetriebs falle<br />

hier ins Gewicht, so Becker.<br />

»Für uns ist die aktive teilnahme an<br />

diesem Pilotprojekt von hoher Bedeutung,<br />

da wir die realisierung eines Hybridantriebs<br />

über eine mit Wasserstoff<br />

gespeiste Brennstoffzelle in Verbindung<br />

mit einer innovativen akkumulatorentechnologie<br />

als wegweisend erachten«,<br />

sagt Steffen Bauer, CEo HGK Shipping.<br />

Erklärtes Ziel sei es, Grundsteine für<br />

eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt<br />

zu legen und einen Beitrag<br />

dazu an vorderster Front zu leisten.<br />

Allgemeine Sicherheitstechnik<br />

Mit dem Schiffsantrieb wird ein bereits<br />

landseitig hundertfach bewährtes<br />

sicherheitstechnisch rechtskonformes<br />

Prinzip umgesetzt. Wasserstoff für<br />

sich ist zunächst nicht entzündlich, solange<br />

er in technisch dichten Systemen<br />

gehandhabt wird und nicht mit luft<br />

in Kontakt kommt. Nur innerhalb bestimmter<br />

Gemisch-Konzentrationen<br />

(4 bis 79 Mol. %) ist es möglich, eine<br />

Zündung zu bewirken.<br />

Bei der Umsetzung der gesetzlich geregelten<br />

sogenannten »integrierten Explosionssicherheit«<br />

wird konsequent auf<br />

eine Gefährdungsminimierung gesetzt,<br />

weil bei einem H2-Brennstoffzellensystem<br />

die Verwendung von Wasserstoff<br />

zur Gefährdungsvermeidung durch austausch<br />

mit einem anderen Energieträger<br />

nicht möglich ist.<br />

Für derartige Systeme greift das Produktsicherheitsgesetz<br />

mit entsprechenden<br />

sicherheitstechnischen Vorgaben auf<br />

hohem einheitlichen Schutzniveau, weil<br />

es noch keine Vorschriften in der Bin-<br />

SchUo gibt.<br />

Das »Geheimnis« liegt hier in der<br />

konsequenten Vermeidung der Freisetzung<br />

gefährlicher Wasserstoffmengen.<br />

Erreicht wird das durch eine im Normalbetrieb<br />

und bei bestimmungsgemäßer<br />

Verwendung auf Dauer technisch<br />

dicht ausgelegte Konstruktion, so dass<br />

die Sicherheit für den antrieb durch die<br />

sich im »grünen Bereich« (1) bewegenden<br />

Primärschutzmaßnahmen gewährleistet<br />

wird.<br />

rechtlich abgedeckt wird ein solcher<br />

antrieb durch eine Vielzahl von Gesetzen,<br />

Verordnungen sowie technischen<br />

regeln. Eine gezielt eingesetzte und sichere<br />

Wasserstofffreisetzung im Brandfall<br />

sorgt dafür, dass die systembedingten<br />

Hochdruckstrukturen (etwa der<br />

Druckgasbehälterbündel) gezielt automatisch<br />

entlastet werden. Diese Druckentlastung<br />

setzt dann zwar durchaus potenziell<br />

gefährliche Wasserstoffmengen<br />

frei, wird sich aber oberhalb der ausblaseleitungen<br />

durch die große energiefreisetzende<br />

Druckdifferenz von weit mehr<br />

als 30 bar an der Grenzschicht automatisch<br />

entzünden, so dass hierdurch eine<br />

explosionsartig verlaufende Verbrennung<br />

nicht zu erwarten ist. Innerhalb<br />

weniger Minuten wird dabei die gesamte<br />

Speichermenge sicher abgebaut. Eine<br />

physikalische Explosion der Behälter<br />

(durch Bersten) wird dadurch sicher vermieden.<br />

Zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit<br />

der Brennstoffzellen, ist eine »Spülung«<br />

der vorhandenen PE-Membran (»Purge«)<br />

erforderlich. Die dabei im Innern<br />

des Systems freigesetzte Wasserstoffmenge<br />

wird gezielt in einen weit überdimensionierten<br />

abluftstrom des Systems<br />

eingeleitet, so dass in jedem Fall die Bildung<br />

gefährlicher atmosphäre, durch<br />

die übergroße Verdünnung, sicher vermieden<br />

wird. Damit entstehen hier ebenfalls<br />

keine explosionsgefährdeten Bereiche.<br />

Gefährlich sind explosionsfähige<br />

Gemische immer dann, wenn Schutzmaßnahmen<br />

erforderlich werden, wenn<br />

diese in der Nähe des Menschen zur Explosion<br />

gebracht werden.<br />

Sicherheit beim Antrieb<br />

Nach dem Produktsicherheitsgesetz<br />

(ProdSG) besteht das System im Wesentlichen<br />

aus Druckgeräten, die in<br />

Deutschland als Bestandteil einer hier<br />

vorliegenden Energieanlage als Eigenanlage<br />

im Sinne von § 3 Nr.‘n 15. und 13.<br />

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind.<br />

Bei diesen Energieanlagen gilt für deren<br />

druckführende Komponenten, dass<br />

diese Druckgeräte anders als ansonsten<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

www.hgk.de<br />

29


SCHIFFStECHNIK<br />

üblich, keine »überwachungsbedürftige<br />

anlage« im Sinne von § 2 Nr. 30 lit.<br />

b), c), d) darstellen (vgl. § 3 Nr. 30 Satz<br />

2 ProdSG). Es handelt sich also, vergleichbar<br />

mit etwa durch Verbrennungskraftmaschinen<br />

angetriebene Schiffe,<br />

zwar um prüfpflichtige arbeitsmittel,<br />

die jedoch hier nicht dem abschnitt III,<br />

§§ 15… 17 Betriebsicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) unterliegen. Bei Komponenten,<br />

die für den Einsatz in explosionsfähiger<br />

atmosphäre geeignet sind, bleiben<br />

auf jeden Fall überwachungsbedürftige<br />

anlagen (§ 2 Nr. 30 lit. f) ProdSG). Es<br />

wird konform zum EU-recht als Niederspannungssystem<br />

im Sinne der 1.<br />

ProdSV auf dem Markt bereitgestellt.<br />

Ebenso besteht die weitere elektromagnetische<br />

Verträglichkeit.<br />

Die H2-antriebssysteme müssen zur<br />

aufrechterhaltung der bestimmungsgemäßen<br />

Verwendung und mithin der<br />

Betriebssicherheit vor ihrer erstmaligen<br />

Inbetriebnahme, nach prüfpflichtigen<br />

Änderungen und regelmäßig wiederkehrend<br />

als »einfache« arbeitsmittel geprüft<br />

werden. Dafür ist der Betreiber verantwortlich.<br />

Umsetzung des Wasserstoffsystems<br />

© anleg<br />

Mehrere H2-Flaschenbündel sind installiert<br />

Für das H2-System der »Elektra« wurden<br />

verschiedene technologien verglichen.<br />

Darunter die Speicherung von H2 in Methanol,<br />

in einem liquid organic Hydrogen<br />

Carrier (loHC), als auch flüssiger<br />

und gasförmiger Wasserstoff.<br />

Da Methanol wassergefährdend und<br />

giftig ist, schied dieser Energieträger aus.<br />

außerdem wird beim Betrieb Co2 freigesetzt,<br />

womit der Betrieb des Schubbootes<br />

nicht mehr klimaneutral wäre.<br />

loHC ist eine technologie, bei der<br />

Wasserstoff in Öl gespeichert wird. Für<br />

die Freisetzung des Wasserstoffs ist derzeit<br />

eine anlage in der Größenordnung<br />

eines 20‘-Containers und ein hoher<br />

Wärmezufluss nötig. Weder der Platz<br />

noch die Wärme sind auf dem Schubboot<br />

vorhanden.<br />

Die Nachfrage nach flüssigem Wasserstoff<br />

wird europaweit von nur drei<br />

anbietern gedeckt. Dementsprechend<br />

ist die Verfügbarkeit schlecht. aufgrund<br />

des niedrigen Siedepunktes von<br />

-252,9 °C muss sämtliche Peripherie, wie<br />

die leitungen, speziell isoliert sein, was<br />

sehr komplex ist. Die tiefen temperaturen<br />

erfordern auch spezielle Sicherheitsmaßnahmen<br />

zum Schutz von Mensch<br />

und Maschine. auch die hohen Energieverluste<br />

beim Verflüssigen sprechen<br />

gegen dessen Verwendung.<br />

Verdichteter gasförmiger Wasserstoff<br />

hingegen hat eine einfache Peripherie,<br />

ist gut verfügbar und seine sichere<br />

Handhabung ist vergleichsweise<br />

einfach. Üblich sind derzeit die Druckstufen<br />

350 bar und 700 bar; 350 bar<br />

meist für Nutzfahrzeuge, wie Busse<br />

oder Bahnen, 700 bar im Pkw-Bereich.<br />

auf der »Elektra« werden 500 bar verwendet,<br />

da diese Druckstufe einen guten<br />

Kompromiss zwischen dem tanksystemgewicht,<br />

seiner Speicherkapazität<br />

und den Investitionskosten darstellt.<br />

Um die hohen Investitionskosten einer<br />

H2-tankstelle zu umgehen, greift der<br />

Entwickler auf austauschbare H2-tanks<br />

zurück. Mehrere Druckgasflaschen sind<br />

zu einem wieder befüllbaren Flaschenbündel<br />

zusammengefasst. Diese können<br />

nicht nur auf Booten eingesetzt werden,<br />

sondern auch die H2-Versorgung von<br />

verschiedenen mobilen beziehungsweise<br />

stationär betriebenen anwendungen<br />

realisieren.<br />

Ein großes Netz aus »Pfandbündeln«<br />

ist bereits jetzt die lösung für eine etablierte<br />

Wasserstoffogistik. Sie sind auf<br />

dem Boot mit Führungsschienen und<br />

aufgeschweißten Konen an Deck aus dem<br />

Containerbetrieb gegen Verrutschen und<br />

Kippen gesichert.<br />

Damit die Sicherheitsauflagen erfüllt<br />

werden, ist eine spezielle Gasregelstrecke<br />

installiert. Die Druckflaschen haben<br />

jeweils ein thermisches Überdruckventil,<br />

welches im Brandfall den Wasserstoff<br />

an einer sicheren Stelle am Boot kanalisiert<br />

abbläst, bevor der Druck in den Flaschen<br />

zu hoch wird, beziehungsweise die<br />

Struktur des Behälters durch das Feuer<br />

geschwächt wird. Das abblasen wird<br />

von Wasserstoffdetektoren erkannt, die<br />

in der Steuerung des gesamten Systems<br />

eine Notfallsequenz starten.<br />

außerdem haben die Bündel jeweils<br />

ein Hand- und ein Magnetventil. Sämtliche<br />

Magnetventile sind »normally<br />

closed«, also im ruhezustand geschlossen.<br />

In die Schnellkupplung zur auf dem<br />

Schiff befindlichen Gasregelstrecke ist<br />

ein rückschlagventil integriert, so dass<br />

vom Schiff kein Wasserstoff in die Bündel<br />

strömen kann.<br />

Die Gasregelstrecke besteht im Wesentlichen<br />

aus einer kleinen von der<br />

Firma anleg entwickelten Gas-handling-unit<br />

(GHU) mit den sicherheitsrelevanten<br />

Komponenten und den vor der<br />

Brennstoffzelle befindlichen Hauptabsperrventilen.<br />

Füllstände und leckagen der leitungen<br />

werden über Zustandsmessungen<br />

von temperatur- und Drucksensoren ermittelt.<br />

letzteres fällt im regelfall nicht<br />

an, da das gesamte System als dauerhaft<br />

technisch dicht ausgeführt ist. Die Gasregelstrecke<br />

ist auf der »Elektra« einfach<br />

redundant installiert, um im Schadensfall<br />

weiterfahren zu können.<br />

Fazit<br />

Im Kraftfahrzeugbereich sind Brennstoffzellenantriebe,<br />

etwa durch toyotas<br />

»Mirai«, langjährig bewährt im sicheren<br />

Betrieb. Sie stellen in Fahrzeugen und auf<br />

Schiffen kein größeres risiko dar, als die<br />

klassischen Verbrennungskraftmaschinen.<br />

Ganz im Gegenteil:<br />

• Wasserstoff bewirkt keinerlei Wassergefährdungen.<br />

• H2-Brennstoffzellen emittieren keine<br />

schädlichen Pyrolyseprodukte (abgase).<br />

• H2-Brennstoffzellen erzeugen weder<br />

lärm noch Vibrationen.<br />

Es handelt sich um eine zukunftsweisende,<br />

umweltfreundliche antriebsart, die<br />

auch – im Gegensatz zu reinen Elektoantrieben<br />

– über hinreichende reichweiten<br />

verfügt und deren »tankstellennetz«<br />

derzeit sukzessive erweitert wird.<br />

Gegen Ende dieses Jahres ist auf der<br />

Bauwert Hermann Barthel der Stapellauf<br />

der »Elektra« geplant. Probefahrten und<br />

die Überführung des Schiffes seien nach<br />

jetzigem Stand im Frühjahr 2021 vorgesehen,<br />

heißt es vonseiten der Projektbeteiligten.<br />

autoren: Mario Kräft, unter anderem<br />

Sachverständiger für Explosionsschutz,<br />

Jan Andreas, Geschäftsführer anleg,<br />

Peter Segieth, tU Berlin<br />

30<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

Ein Radar der<br />

nächsten Generation<br />

Das neue Gerät von alphatron Marine unterdrückt<br />

Wellenbewegungen, verwendet einen aerodynamischen<br />

Scanner sowie einen modifizierten Motor. Es ist in zwei<br />

ausführungen erhältlich und soll auch extremen Wetterbedingungen standhalten<br />

© alphatron<br />

Zur Verfügung stehen zwei verschiedene,<br />

voll dimmbare Monitore. Sie<br />

können sich zwischen dem standardmäßigen<br />

19-Zoll-lED-Monitor mit<br />

schwarzer aluminiumfront oder dem<br />

modernen 19-Zoll-lED-Monitor mit<br />

Vollglas entscheiden. Das lED-Panel<br />

ist hierbei optisch mit dem Glas verklebt,<br />

um eine maximale leistung zu<br />

gewährleisten.<br />

Das JMr-611-radar ist das erste<br />

Flussradar, das in Kombination mit einem<br />

GPS-Kompass und intelligenter<br />

Berechnungstechnologie lästige Wellen<br />

auf offener See reduziert. Mit dieser Seegangsfunktion<br />

bleiben Bojen und andere<br />

kleine Echos auf dem radarbild deutlich<br />

sichtbar. auf anderen radargeräten sind<br />

diese dann kaum noch zu erkennen, versichert<br />

der Hersteller.<br />

Für eine schärfere Darstellung der radarechos<br />

ist die anlage mit der Echogrenzfunktion<br />

ausgestattet. Je nach<br />

verfügbarem Platz an Bord und gewünschter<br />

Bildschärfe, stehen verschiedene<br />

Scanner-Einheiten in den Größen<br />

6, 7 oder 9 Fuß zur Verfügung.<br />

Die Funktionalitäten des Vorgängermodels<br />

(JMa-610) wurden nach angaben<br />

von alphatron in diesem radar<br />

weiter verbessert. Dazu gehören unter<br />

anderem die Vorrausssagelinien, die<br />

an dockinformationen und die Bildaufzeichnung.<br />

Selbstverständlich gibt es auch Neuentwicklungen.<br />

Die antennen haben<br />

ein aerodynamisches Design erhalten,<br />

um für alle Wetterbedingungen geeignet<br />

zu sein. Für schnelle Schiffe kann<br />

die Drehgeschwindigkeit der antenne<br />

zudem angepasst werden. Ein Fährenmodus<br />

für Doppelendfähren ist ohne<br />

aufpreis möglich.<br />

alphatron Marine ist ein anbieter<br />

von integrierten Brückenlösungen und<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

31


SCHIFFStECHNIK<br />

Erste Barkasse wird modernisiert<br />

Weil in der Hamburger Speicherstadt die Fleetsohle angehoben wird, verringert sich<br />

die Durchfahrtshöhe der Brücken. Daher müssen auch die Barkassen angepasst werden.<br />

Das erste Schiff wird nun umgebaut<br />

© Finanzbehörde<br />

Michael Glitscher (l.)<br />

und Finanzsenator Andreas Dressel<br />

Von Thomas Wägener<br />

Die Hamburger Speicherstadt gilt<br />

als der größte zusammenhängende<br />

Speicherkomplex der Welt. Hier lagern<br />

unter anderem Kaffee, tee, Kakao,<br />

Gewürze sowie teppiche. Das macht die<br />

denkmalgeschützten Gebäude zu beliebten<br />

Sehenswürdigkeiten – auch von der<br />

Wasserseite aus. Deshalb bieten mehrere<br />

reedereien im Hamburger Hafen mit ihren<br />

Barkassen rundfahrten an, die auch<br />

durch die Speicherstadt führen.<br />

In den kommenden Jahren werden<br />

dort und entlang des Zollkanals die Kaimauern<br />

umfangreich saniert und im<br />

Zuge dessen die Fleetsohle um etwa 1 m<br />

angehoben. Nach intensiven Vorplanungen<br />

der 2016 eigens dafür eingerichteten<br />

Projektgruppe unter Federführung<br />

des landesbetriebs Immobilienmanagement<br />

und Grundvermögen (lIG), der zur<br />

Finanzbehörde der Stadt gehört, könnten<br />

die arbeiten in den kommenden Jahren<br />

nun systematisch und nachhaltig durchgeführt<br />

werden, heißt es.<br />

In der zum Unesco-Welterbe gehörenden<br />

Speicherstadt sollen die zum teil<br />

über 100 Jahre alten Kaimauern auf einer<br />

länge von insgesamt rund 2.600 m<br />

sanierungsbedürftig sein, im Bereich des<br />

Zollkanals seien es noch einmal 1.650 m.<br />

Im Zusammenhang mit der Sanierung<br />

der Kaimauern werden in den kommenden<br />

Jahren auch nach und nach die charakteristischen<br />

Barkassen modernisiert,<br />

die ansonsten nicht mehr bei Hochwasser<br />

dort verkehren könnten, da sie bei hohen<br />

Wasserständen nicht mehr unter den<br />

Brücken hindurchfahren könnten.<br />

»Dadurch wäre unsere Geschäftsgrundlage<br />

deutlich eingeschränkt«, sagt Michael<br />

Glitscher, Geschäftsführer von Harald<br />

Glitscher Elbe und Hafentouristik, einem<br />

der anbieter von rundfahrten durch die<br />

Speicherstadt und den Hamburger Hafen.<br />

Im Kern geht es darum, die Höhe der<br />

Schiffe zu reduzieren. Das geschieht primär<br />

durch einen Umbau der Steuerhäuser.<br />

Die Feltz Werft, die Schiffswerft von<br />

Cölln und Hydraulik-Service rask haben<br />

ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet.<br />

32<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SCHIFFStECHNIK<br />

Ein erstes Pilotprojekt ist mit dem<br />

Umbau der Barkasse »Heike« (Baujahr<br />

1929) jetzt gestartet worden. Seit Mitte<br />

2019 wird das Glitscher-Schiff für etwa<br />

500.000 € auf der Schiffswerft von Cölln<br />

modernisiert, verlängert und verbreitert.<br />

Nach abschluss der arbeiten kann die<br />

dann 20 m lange »Heike« statt der bisherigen<br />

78 bis zu 120 Fahrgäste aufnehmen.<br />

Im Zuge der Umbaumaßnahmen erhält<br />

das Fahrgastschiff ein absenkbares<br />

Steuerhaus. »Vorne und hinten fahren<br />

die Fenster beim absenken in taschen,<br />

darin verschwinden sie unsichtbar.<br />

an den Seiten schieben sich die Fenster<br />

nach außen«, beschreibt Glitscher.<br />

So könne das Steuerhaus beim Einfahren<br />

in die Speicherstadt per Knopfdruck<br />

hydraulisch abgesenkt werden und der<br />

Schiffsführer durch eine Metalluke im<br />

Dach trotzdem den Überblick behalten.<br />

Durch diese technologie kann die<br />

Höhe der Barkasse um etwa 1 m reduziert<br />

werden, also genau um den Meter,<br />

um den die Fleetsohle im Zuge der Kaisanierungen<br />

in der Speicherstadt angehoben<br />

wird.<br />

Zuschuss für Umbaumaßnahmen<br />

Um die auswirkungen auf die für Hamburg<br />

charakteristische Barkassenschifffahrt<br />

so gering wie möglich zu halten,<br />

wurde im vergangenen Jahr ein vom lIG<br />

finanziertes Förderprogramm aufgelegt,<br />

mit dem Umbaumaßnahmen der Barkassen<br />

in Höhe von bis zu 60.000 € pro Schiff<br />

finanziell unterstützt werden.<br />

rund 40 Einheiten wurden als potenziell<br />

umbaufähig ermittelt. Manche Schiffe<br />

lassen sich aufgrund des aufbaus nicht<br />

umbauen, andere haben bereits eine sehr<br />

niedrige aufbauhöhe und sind von der<br />

Fleetsohlanhebung daher nicht betroffen.<br />

Die Prüfung der Machbarkeit und<br />

die Entscheidung für einen Umbau obliegen<br />

den jeweiligen Eignern. Die Möglichkeiten<br />

seien für jedes Schiff individuell<br />

zu prüfen, so die Finanzbehörde. Für<br />

traditionelle Barkassen mit einem entsprechenden<br />

ruderhaus erscheint die absenkung<br />

ihrer ansicht nach aber generell<br />

sinnvoll, jedoch müsse die Machbarkeit<br />

auch hier geprüft werden, da gegebenenfalls<br />

Einbauten den lichten raum für die<br />

notwendigen Schächte und die Hydraulik<br />

behindern könnten. Weiterhin seien auch<br />

andere abklappbare aufbauten denkbar<br />

(antennen, Masten, etc.).<br />

Die Baumaßnahmen in der Speicherstadt<br />

sollen voraussichtlich bis Ende<br />

2024 und am Zollkanal bis Ende 2027 abgeschlossen<br />

sein. Die Gesamtkosten belaufen<br />

sich nach auskunft der Finanzbehörde<br />

auf rund 220 Mio.€.<br />

Michael Glitscher wäre froh, wenn er<br />

seine Barkasse »Heike« noch in diesem<br />

Jahr in Empfang nehmen könnte. Wann<br />

er die nächsten Einheiten umbauen lassen<br />

will, vermag er noch nicht abzuschätzen.<br />

Die Corona-Pandemie und die damit<br />

verbundenen Kapazitätseinschränkungen<br />

der Schiffe hätten das Geschäft in jedem<br />

Fall beeinflusst. Diesen »rucksack« hätten<br />

aber alle rundfahrtanbieter zu tragen. n<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

33


SCHIFFStECHNIK<br />

Schiffswerft Bolle liefert Arbeitsschiff ab<br />

Deutsche Binnenwerften spüren nun auch die auswirkungen der Corona-Pandemie. Der<br />

auftragsbestand wird zwar planmäßig abgearbeitet, wie auch eine kürzliche ablieferung der<br />

Schiffswerft Bolle zeigt, jedoch gehen Neubaubestellungen und reparaturaufträge zurück<br />

Von Christian Knoll<br />

Das Arbeitsschiff »Emmerich« noch ohne Kran bei der Probefahrt auf dem Pareyer Verbindungskanal<br />

DDie Schiffswerft Bolle am Pareyer<br />

Verbindungskanal hat erst kürzlich<br />

ein arbeitsschiff für das Wasserstraßenund<br />

Schifffahrtsamt (WSa) Duisburgrhein<br />

fertiggestellt, das für deren außenbezirk<br />

Emmerich bestimmt ist. Bevor es<br />

den Betrieb am rhein rhein aufnimmt,<br />

ist die taufe auf denselben Namen vorgesehen.<br />

Ein konkretes Datum dafür steht<br />

jedoch noch nicht fest.<br />

»Dieses Schiff ist kein übliches arbeitsschiff,<br />

sondern ein Prototyp. Es ist<br />

mit den neuesten Generatoren und antriebsgeneration,<br />

dieselelektrisch, ausgestattet<br />

und somit eines der aktuell<br />

saubersten arbeitsschiffe im Fuhrpark<br />

unseres landes«, sagt Werft-Geschäftsführer<br />

Mario Bolle. »auf der einen Seite<br />

weist dieses Projekt in die Zukunft,<br />

auf der anderen Seite ist die Emmerich<br />

der letzte von meinem Vater unterzeichnete<br />

Vertrag und deswegen ein<br />

absolut besonderes Schiff für die Werft<br />

und die Familie Bolle«, unterstreicht<br />

er auch den symbolischen Wert dieses<br />

auftrages.<br />

Die »Emmerich« ist mit einem Palfinger-Kran<br />

ausgestattet und kann für<br />

Bergungsarbeiten, Instandhaltungsarbeiten,<br />

ausbauarbeiten und viele weitere<br />

Zwecke am rhein eingesetzt werden.<br />

Konstruiert wurde das neue Schiff<br />

von Marcel Bolle und Gordon ringwelski<br />

des Schiffdesignbüros Innoship. Der<br />

Innenausbau erfolgte durch die auf der<br />

Werft ansässige Schiffs- und Bautischlerei.<br />

Bei der Prager Fahrgastschifffahrt<br />

(Prague Boats) hat die Schiffswerft Bolle<br />

nicht nur einen guten Namen, sondern<br />

kann sich als Stammwerft für neu zu<br />

bauende Einheiten betrachten. Das gleiche<br />

triff auch auf die Potsdamer Weiße<br />

Flotte zu, denn auch die Potsdamer<br />

setzen ausschließlich auf das Know-how<br />

der Bolle-Mitarbeiter.<br />

Mit dem neuen Elektrofahrgastschiff<br />

»Bella Bohemia«, ein Katamaran in aluminiumbauweise,<br />

war der Eigner Prague<br />

Boats so zufrieden, sie gleich weiteres<br />

Schiff bei Bolle geordert hat – allerdings<br />

dieses Mal eine Nummer größer. Es ist<br />

befindet sich bereits im Bau und soll im<br />

Frühjahr kommenden Jahres pünktlich<br />

zur Saison ausgeliefert werden. technische<br />

Einzelheiten wollte Mario Bolle<br />

noch nicht preisgeben.<br />

Das betriff auch die neue Schiffauhalle,<br />

die sich im Bau befindet, außer dass<br />

sie größer und moderner sein wird, als<br />

die bereits bestehenden.<br />

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Kiel plant autonome Personenfähren<br />

Die ostseestadt Kiel will den Mobilfunkstandard 5G für die Schifffahrt und<br />

den Hafen umfangreich nutzen. Kern der Überlegungen sind autonome Fähren,<br />

die zwischen den Fördeufern verkehren sollen<br />

Für das sogenannte Gemeinschaftsprojekt<br />

»Förde 5G« wurde<br />

nun ein »letter of Intent« unterzeichnet.<br />

Das Projektkonsortium<br />

von »Förde 5G« besteht aus der landeshauptstadt<br />

Kiel, der Christianalbrechts-Universität<br />

zu Kiel, aVl<br />

Deutschland, raytheon anschütz,<br />

HH-Vision, addix Internet Systems,<br />

dem Seehafen Kiel und dem Wissenschaftszentrum<br />

Kiel. In vier teilprojekten<br />

untersuchen die Partner unterschiedliche<br />

anwendungsszenarien<br />

– von testszenarien und Simulationen<br />

von 5G in der Schifffahrt über die angewandte<br />

Nutzung und analyse von<br />

5G-Daten für und bis hin zur 5G-basierten<br />

Steuerung einer (teil-)autonomen<br />

Fähre.<br />

5G-Infrastruktur wird errichtet<br />

Vodafone unterstützt das Projekt als<br />

5G-Partner. Der Digitalisierungskonzern<br />

baut an mehreren Standorten an<br />

der Innenförde die 5G-Infrastruktur,<br />

damit Sensoren, Schiffe und Menschen<br />

in Echtzeit Daten und Informationen<br />

austauschen können.<br />

außerdem sollen weitere Möglichkeiten<br />

und Nutzungspotenziale von 5G<br />

für die ansässigen Unternehmen und<br />

Bürger erforscht und erprobt werden,<br />

beispielsweise die optimierung der<br />

Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes<br />

Coaching bei Segelregatten.<br />

»Wenn Sensoren und Schiffe in<br />

Echtzeit Daten austauschen, kann<br />

der Schiffsverkehr künftig sicherer<br />

und effzienter werden«, sagt Hannes<br />

ametsreiter, CEo von Vodafone<br />

Deutschland.<br />

Das telekommunikationsunternehmen<br />

stattet dafür bis Ende 2021 den zur<br />

Innenstadt gehörenden teil der Kieler<br />

Innenförde mit 5G aus. Bald sollen hier<br />

neun 5G-antennen an drei Standorten<br />

für schnelles Netz sorgen. Im laufe des<br />

Projekts soll dieses Gebiet bei Bedarf<br />

schrittweise erweitern, heißt es.<br />

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister<br />

Bernd Buchholz, Kiels oberbürgermeister<br />

Ulf Kämpfer, Uni-Vizepräsidentin<br />

Professorin Karin Schwarz<br />

und Vodafone Deutschland CEo Hannes<br />

ametsreiter unterzeichneten im<br />

august die absichtserklärung zur realisierung<br />

des Projekts.<br />

In der Präambel der absichtserklärung<br />

heißt es: »Die Digitalisierung in<br />

Deutschland muss nachdrücklich vorangebracht<br />

werden. Neben der notwendigen<br />

technischen Infrastruktur<br />

müssen innovative anwendungen<br />

zum Vorteil der Nutzer und Prozesse<br />

die Digitalisierung in der Fläche beflügeln.<br />

Der anstehende roll-out der<br />

5G-technologie soll über den ‚5G-Innovationswettbewerb<br />

im rahmen der<br />

5x5G-Strategie‘ des Bundesministeriums<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) einen besonderen<br />

Hebel erfahren, um die verschiedenen<br />

Partner und Projekte synergetisch zu<br />

verkoppeln und die mit Digitalisierung<br />

auch mittels 5G zu entwickeln.«<br />

5G sei eine Zukunftstechnologie, die<br />

deutlich höhere Bandbreiten, sehr niedrige<br />

latenzzeiten und die umfassende<br />

Vernetzung von Geräten ermögliche,<br />

so Buchholz. Man müsse diese technologie<br />

mit Projekten wie »Förde 5G«<br />

für die Menschen anschaulich machen,<br />

ergänzt er. Dieser technologiesprung<br />

werde allerdings nur mit<br />

leistungsfähigen Glasfaseranbindungen<br />

funktionieren, fuhr der<br />

Minister fort.<br />

Das Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert<br />

die Konzeption des Projekts »Förde<br />

5G«, die Förderung der Umsetzung<br />

wird beantragt. »Förde 5G« ist teil<br />

der 2019 gestarteten Kieler Initiative<br />

»CaPtN Kiel – Clean autonomous<br />

Public transport in Kiel«. CaPtN Kiel<br />

wiederum ist teil des vom BMVI geförderten<br />

»Green City Plan Kiel«.<br />

Schnelles Netz an Wasserstraßen<br />

Die Digitalisierung in der Schifffahrt<br />

wird nach ansicht von Vodafone immer<br />

wichtiger. Deshalb treibt das Unternehmen<br />

den ausbau von 5G deutschlandweit<br />

entlang der Wasserstraßen voran,<br />

um der Schifffahrt den Zugang<br />

zum schnellen Mobilfunknetz zu ermöglichen.<br />

Heute würden bereits rund<br />

180 5G-antennen an 64 Standorten entlang<br />

der Wasserstraßen mit 5G funken.<br />

»Die Schifffahrtsbranche war in den<br />

vergangenen Monaten eine wichtige<br />

Säule für die Versorgung mit lebensmitteln,<br />

Medikamenten oder Schutzkleidung.<br />

Deutschland zählt weiter zu<br />

den größten Schifffahrtsnationen<br />

der Welt. Damit das auch in<br />

Zukunft so bleibt, braucht<br />

es umweltfreundliche und<br />

digitale technologien«, so<br />

ametsreiter. Schnelle Netze<br />

seien die Basis dafür.<br />

In den kommenden<br />

zwölf Monaten plant<br />

Vodafone nach eigenen<br />

angaben die aktivierung<br />

von etwa<br />

1.000 weiteren<br />

5Gantennen<br />

entlang der<br />

deutschen<br />

Wasserstraßen<br />

– an mehr<br />

als 300 Standorten.<br />

TWG<br />

© Vodafone<br />

42<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


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Premiere in Rotterdam<br />

Erstmals ist in den Niederlanden eine mobile Entgasungsanlage in<br />

der Binnenschifffahrt zum Einsatz gekommen. Der test erfolgte in<br />

rotterdam an der »Visioen«, einem 3.235 t fassenden Binnentanker<br />

© Hafenbetrieb rotterdam<br />

Bei der Benzinentgasung im Seinehaven<br />

seien keine messbaren Dämpfe in<br />

die atmosphäre entwichen, so der Hafenbetrieb<br />

rotterdam, der sich nach eigenen<br />

angaben seit Jahren dafür einsetzt, im<br />

größten europäischen Seehafen die Entgasung<br />

zu ermöglichen. Dafür arbeitet er<br />

intensiv mit der Provinz Zuid Holland,<br />

der Stadt rotterdam, der Sicherheitsregion<br />

(Veiligheidsregio) rotterdam rijnmond,<br />

der Umweltschutzbehörde DCMr<br />

und der Wirtschaft zusammen.<br />

Zum Zeitpunkt des Entgasungstests<br />

hatte die »Visioen« kein Benzin geladen.<br />

Es seien alle zehn tanks des Schiffes entgast<br />

worden, damit die nächste ladung<br />

aufgenommen werden konnte, so der Hafenbetrieb.<br />

Nach angaben der Niederländer stand<br />

der tanker bereits nach etwas mehr als<br />

sechseinhalb Stunden Entgasung mit weniger<br />

als 10% lEl (untere Explosionsgrenze)<br />

bereit, um wieder befüllt zu werden.<br />

Der Zweck des tests bestand darin, herauszufinden,<br />

ob die anlage für die Entgasung<br />

von Binnenschiffen geeignet ist,<br />

ohne dass die dabei auftretenden Emissionen<br />

die geltenden Normen überschreiten.<br />

Darüber hinaus müsse sie sicher sein,<br />

wie der Hafenbetrieb betont. Der test sei<br />

außerdem dazu genutzt worden, die Genehmigungsbedingungen<br />

zu prüfen.<br />

an dem test waren die Sicherheitsregion<br />

rotterdam rijnmond, die Umweltschutzbehörde<br />

DCMr und der Hafenbetrieb<br />

rotterdam beteiligt. Die technik<br />

wurde von Endegs geliefert, einem Unternehmen<br />

mit Sitz in Pförring nahe Ingolstadt.<br />

Dessen Geschäftsführer Kai<br />

Sievers freut sich über die Ergebnisse.<br />

Sowohl die Stickoxid- als auch die Kohlendioxidwerte<br />

seien sehr gut und zum<br />

teil sogar um den Faktor zehn bis zwanzig<br />

niedriger gewesen als dies bei anderen<br />

technologien der Fall sei. »Zudem<br />

konnten wir beweisen, dass wir mit dem<br />

mobilen Entgasen – wie von den Behörden<br />

gefordert –, das Entweichen von<br />

Benzol oder Benzin in die außenluft<br />

verhindern können, so Sievers, der hoff,<br />

bald auch in den Niederlanden professionell<br />

entgasen zu dürfen.<br />

Bisher ist es untersagt, im rotterdamer<br />

Hafen eine Entgasung einer reihe<br />

von Stoffen – dazu zählen Benzol und<br />

Benzin – in die außenluft vorzunehmen.<br />

auch während der Fahrt ist dies<br />

in den meisten niederländischen Provinzen<br />

verboten.<br />

Gemeinsam mit der Sicherheitsregion<br />

und der DCMr will der Hafenbetrieb<br />

rotterdam in nächster Zeit unterschiedliche<br />

anlagen testen, heißt es. Die nächste<br />

Entgasung sei Ende august / anfang September<br />

geplant.<br />

Entgasungsangebot wird genutzt<br />

ob alkylat, Benzol, Eurobob, Naphtha,<br />

reformat, toluol, Xylol oder andere<br />

tankinhalte, Endegs versteht sich als Experte<br />

für die Schiffsentgasung und bietet<br />

dafür seit april dieses Jahres im Hafen<br />

Duisburg auch eigene anlaufstellen an.<br />

»Das angebot der Schiffsentgasung<br />

wird von immer mehr Kunden angenommen«,<br />

berichtet Sievers. Dies bedeute<br />

mehr Sicherheit für die Schiffsbesatzung<br />

und weiterer Beteiligten und stelle<br />

einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz<br />

dar.<br />

TWG<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

43


WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

Logistikprojekt strebt<br />

Verkehrsverlagerung an<br />

Die Initiative »log4NrW« hat eine verstärkte Nutzung<br />

von Wasserwegen und Bahn in Nordrhein-Westfalen zum<br />

Ziel. Verschiedene Standorte sollen miteinander verknüpft<br />

werden. Der Containerverkehr gewinnt an Bedeutung<br />

An dem Projekt beteiligt sind die DeltaPort<br />

Niederrheinhäfen und das<br />

Entwicklungszentrum für Schiffstechnik<br />

und transportsysteme (DSt) in<br />

Duisburg. Grundlage der Idee ist es, die<br />

Hafen- und terminalstandorte der DeltaPort<br />

Niederrheinhäfen intelligent mit<br />

Dortmund, Siegen und Köln zu verbinden,<br />

um ein logistisches Quadrat um das<br />

Kerngebiet NrWs abzubilden.<br />

tagein tagaus schiebt sich eine häufig<br />

hunderte Kilometer lange Blechlawine<br />

durch NrW. Insbesondere wegen der<br />

lkw-Verkehre gilt das land an rhein<br />

und ruhr mit seinen knapp 18 Mio.<br />

Einwohnern das Stauland Nummer 1 in<br />

Deutschland. Und auch wenn sich die<br />

Verkehrslage Corona-bedingt aktuell etwas<br />

entspannt hat, ist der grundsätzliche<br />

trend ein anderer und die Verkehrssituation<br />

auf der Straße verschärft sich stetig.<br />

Das ist ökologisch und ökonomisch<br />

verheerend, denn NrW ist als wichtiger<br />

Produktions- und logistikstandort<br />

auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur<br />

angewiesen.<br />

»Eine verstärkte Nutzung von Wasserwegen<br />

und Bahn ist deswegen unabdingbar,<br />

um dem Verkehrsinfarkt entgegenzuwirken«,<br />

sagt andreas Stolte,<br />

Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen,<br />

einem Zusammenschluss<br />

der Häfen rheinberg-orsoy, Voerde,<br />

Wesel und Emmerich.<br />

Um das Ziel der klimafreundlichen<br />

Verkehrsverlagerung voranzutreiben,<br />

haben sich die DeltaPort Niederrheinhäfen<br />

mit dem DSt zum Projekt »log4NrW«<br />

zusammengeschlossen. »log« steht<br />

hierbei für »logistik«. Die »4« ist dop-<br />

© DeltaPort<br />

Neue Kranbrücke für Emmerich<br />

Eine neue Containerbrücke soll<br />

den Hafen Emmerich fit für die<br />

Zukunft machen. Voraussichtlich<br />

Ende 2022 soll das Projekt abgeschlossen<br />

sein. »Die neue Containerbrücke<br />

wird das Herzstück unseres<br />

Hafens. Mit ihr sind wir<br />

bestens für eine erfolgreiche Zukunft<br />

aufgestellt«, sagt Hafen-Geschäftsführer<br />

Udo Jessner. Der<br />

Hafen Emmerich gehört zum Hafenverbund<br />

der DeltaPort Niederrheinhäfen,<br />

zu dem des Weiteren<br />

die Häfen der DeltaPort (rheinlippe-Hafen<br />

Wesel, Stadthafen<br />

Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum)<br />

und der NIaG-Hafen rheinbergorsoy<br />

zählen. Die neue Containerbrücke<br />

soll in Emmerich die KSr-<br />

Brücke ersetzen, die seit 23 Jahren<br />

im Einsatz ist. Die neue Umschlaganlage<br />

soll leiser arbeiten als ihre<br />

Vorgängerin, weil sich sowohl die<br />

einzelnen anlagenteile als auch das<br />

anheben und absetzen der Container<br />

weicher steuern ließen, heißt<br />

es. Eine neue, ausfallsichere Steuerungs-<br />

und Kommunikationstechnik<br />

soll das Bestimmen und auswerten<br />

von Betriebsstatus und<br />

Energiekennzahlen ermöglichen.<br />

»Die neue Kranbrücke wird so<br />

ausgelegt, dass die lastspielzeiten<br />

um bis zu 20% reduziert werden<br />

können«, sagt Marcel lueb, Projektmanager<br />

bei der Emmericher<br />

Gesellschaft für kommunale<br />

Dienstleistungen, der das Projekt<br />

begleitet. »Zudem ermöglicht die<br />

eingeplante rekuperation, je nach<br />

vorherrschenden Betriebsbedingungen,<br />

Energieeinsparpotenziale<br />

ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.«<br />

Mit der neuen Brücke<br />

sollen auch die Kranbahn sowie<br />

deren Gründung und Kranschienen<br />

erneuert werden. Die Vorplanung<br />

für die neue Kranbahn ist<br />

mittlerweile abgeschlossen, nun<br />

stehen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung<br />

an.<br />

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44<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

peldeutig und steht einerseits für die vier<br />

Projektstandorte, wird andererseits aber<br />

wie »for« ausgesprochen, sodass das Projekt<br />

mit »logistik für Nordrhein-Westfalen«<br />

übersetzt werden kann.<br />

»Wir möchten die Stausituation auf<br />

den Fernstraßen in Nordrhein-Westfalen<br />

entschlacken, den Verkehrsinfarkt verhindern<br />

und so die ökologische Wende<br />

in Deutschland vorantreiben«, beschreibt<br />

Stolte das visionäre Ziel hinter dem Projekt.<br />

Der Fokus liegt dabei auf der Verlagerung<br />

der Güterströme auf die alternativen<br />

Verkehrsträger Binnenschiff und<br />

Bahn und dem Einsatz des lkw nur auf<br />

der benötigten »letzten Meile«. Im Idealfall<br />

soll dieser bei kleinteiligen transporten<br />

durch alternativen sogar gänzlich ersetzt<br />

werden.<br />

Strukturwandel hat begonnen<br />

Das land NrW ist nicht nur ein sehr<br />

wichtiger Produktions- und logistikstandort,<br />

sondern befindet sich auch in<br />

einem durchgreifenden Strukturwandel:<br />

Handelsstrukturen, die Industrielandschaft<br />

und die Umweltfaktoren verändern<br />

sich rasant. Das hat große auswirkungen<br />

auf die Warenströme: Metalle,<br />

Metallerzeugnisse und fossile Brennstoffe<br />

wie Kohle und Mineralölprodukte werden<br />

immer weniger transportiert. Und<br />

auch in anderen Bereichen des Schüttgutumschlages<br />

kommt es zu tiefgreifenden<br />

Mengeneinbußen. Die Häfen müssen<br />

also umsteuern und Ersatz für den rückläufigen<br />

Schüttgutumschlag finden. Vor<br />

diesem Hintergrund sei es nur logisch,<br />

sich verstärkt auf containerisierte Waren<br />

zu konzentrieren, deren Nachfrage stark<br />

Das Logistikquadrat Log4NRW beschreibt die<br />

Güterströme zwischen den vier Eckstandorten<br />

auf der Wasserstraße und Schiene<br />

© DeltaPort<br />

steige, heißt es. So sehr, dass Berechnungen<br />

zufolge bis zum Jahr 2030 17,6%<br />

mehr Güter transportiert werden.<br />

In NrW herrschen dabei sehr gute Voraussetzungen<br />

für ein verkehrspolitisches<br />

Umsteuern, so DeltaPort. Der rhein als<br />

wichtigste Wasserstraße Europas, ein<br />

weit verzweigtes Kanalnetz sowie eine<br />

engmaschige Schieneninfrastruktur böten<br />

genügend lösungspotenziale für das<br />

stauintensive Verkehrssystem Straße.<br />

»Eine engere Kooperation der Verkehrsträger<br />

Wasser, Straße, Schiene würde eine<br />

intelligenter gesteuerte logistikkette ermöglichen«,<br />

macht Stolte deutlich und<br />

betont die damit verbundene verbesserte<br />

Umweltbilanz des Warentransportes.<br />

Zwischen Wesel und Köln sowie zwischen<br />

Wesel und Dortmund soll im<br />

Schwerpunkt das Binnenschiff zur Verlagerung<br />

beitragen, zwischen Köln und Siegen<br />

sowie Siegen und Dortmund der Verkehrsträger<br />

Bahn zum Einsatz kommen.<br />

Insbesondere die Verbindung der Standorte<br />

Wesel, Köln und Dortmund kann synchromodal<br />

betrieben werden, da Wasserstraßen-<br />

sowie Bahnanschlüsse bestehen.<br />

Umschlagplätze an Zechen<br />

Für die Zukunft bietet das Projekt noch<br />

zahlreiche Potenziale. So wäre es denkbar,<br />

die auf der teilstrecke des Wesel-Datteln-<br />

Kanals sowie des rhein-Herne-Kanals liegenden<br />

und derzeit stillgelegten Zechenhafenumschlagplätze<br />

zu reaktivieren.<br />

aufgrund des im Kanalsystem gleichbleibenden<br />

Wasserstandes könnten insbesondere<br />

containerisierte Waren mit einfacher<br />

Vertikalumschlagtechnik vom Binnenschiff<br />

geladen und gelöscht werden.<br />

Ein mobiler reachstacker würde für<br />

den Containerumschlag ausreichen. Zur<br />

abwicklung kleinteiliger Stückgutverkehre<br />

könnte zudem die Einrichtung eines<br />

Distributionszentrums an den DeltaPort-Standorten<br />

Wesel und/oder<br />

Voerde-Emmelsum realisiert werden. In<br />

diesem Distributionszentrum könnten<br />

containerisierte Güter, im Schwerpunkt<br />

aus dem asiatischen Wirtschaftsraum<br />

stammende Konsumgüter aus den ara-<br />

Häfen (antwerpen–rotterdam–amsterdam)<br />

kommend, empfangen und für das<br />

Kerngebiet des logistikquadrats sortiert<br />

und verteilt werden.<br />

»Im rahmen urbaner logistik wäre die<br />

Feinverteilung von diesen Mikrodepots<br />

mit alternativen transportmöglichkeiten<br />

wie Elektrotransporter, lastenfahrrad<br />

und zukünftig möglicherweise via Drohne<br />

realisierbar. Möglich wäre aber auch eine<br />

Selbstabholung der Waren von den Empfängern<br />

am Mikrodepot«, skizziert Stolte<br />

denkbare Zukunftsszenarien. RD<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

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WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

Linz erhält zweiten Containerkran<br />

Das Containerterminal in linz erweitert die Kapazitäten durch einen zusätzlichen<br />

Portalkran. Damit gibt es dort nun zwei Umschlaganlagen, die als die größten in einem<br />

österreichischen Hafen gelten<br />

Jüngst wurden die beiden je rund 96 m<br />

langen Hauptträger des neuen Portalkrans<br />

auf die Stützen gehoben und miteinander<br />

verbunden. Dafür wurden teleskopkrane<br />

der Firma Felbermayr zu Hilfe<br />

genommen.<br />

Die erste Umschlageinrichtung für<br />

Container, die 2014 im Hafen linz installiert<br />

worden war, stammt von der<br />

Firma Kocks Krane. Das neue, baugleiche<br />

Umschlaggerät, ein Zweiträger-<br />

Containerportalkran mit Drehlaufkatze<br />

und teleskopspreader, wurde vom Hersteller<br />

Künz gefertigt. Mit einer Breite<br />

von 31,11 m und einer Gesamthöhe<br />

von 36,35 m kann er eine Gesamtnutzlast<br />

von 41 t stemmen, bei einem Eigengewicht<br />

von 522 t.<br />

Durch die zweite Krananlage sehen<br />

sich die linzer für die Zukunft gut aufgestellt.<br />

Weil die Krahnbahn künftig von<br />

beiden Portalkranen genutzt wird, wird<br />

sie um rund 80 m auf 600 m verlängert.<br />

Dadurch entsteht eine zusätzliche lagerfläche.<br />

Mit der Krananlage sollen sich<br />

25 Umschläge pro Stunde erzielen lassen<br />

und zwei dieselbetriebene reachstackern<br />

einsparen lassen. Zudem dient der neue<br />

Kran auch zur absicherung und zum<br />

Erhalt des laufenden Betriebes, sollte ein<br />

Portalkran ausfallen.<br />

»Die Umschlagzahlen im linzer Containerterminal<br />

liegen auf hohem Niveau<br />

und tragen zur guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Hafen linz bei. Um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern,<br />

bauen wir den Containerterminal derzeit<br />

umfangreich aus«, so linz-aG-Generaldirektor<br />

Erich Haider.<br />

Die neue Umschlageinrichtung ist teil<br />

des Projekts »Neuland«, das den ausbau<br />

des bestehenden Containerterminals beinhaltet.<br />

Im Wesentlichen umfasst das<br />

teilprojekt den abbruch von drei alten<br />

Hallen entlang der Industriezeile. Hier<br />

entsteht eine zusätzliche lagerfläche für<br />

rund 1.700 Container.<br />

Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs<br />

soll auch die Elektrifizierung<br />

des Containerterminals erfolgen.<br />

Damit würden sich die Kosten der<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen für den<br />

Verschub erheblich verringern, heißt es.<br />

Mit dieser neuen Serviceleistung soll<br />

sich das Containerterminal am Markt<br />

»deutlich konkurrenzfähiger präsentieren«,<br />

so die linz aG. Der Startschuss für<br />

die Erweiterung der Umschlaganlage erfolgte<br />

bereits vor rund einem Jahr.<br />

Der vorhandene Portalkran wird durch<br />

eine weitere Umschlaganlage ergänzt<br />

© linz aG<br />

Hafengebiet wird vitalisiert<br />

Mit dem »Projekt Neuland« soll sich das<br />

gesamte Hafenareal in den kommenden<br />

Jahren zu einem lebendigen, urbanen<br />

treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit,<br />

Gewerbe und Industrie entwickelt. Gefördert<br />

wird das Vorhaben von der EU<br />

im rahmen der »Connecting Europe Facility<br />

(CEF)« mit 20%.<br />

Die linz aG logistik – bestehend aus<br />

dem Geschäftsbereich Hafen der linz<br />

Service GmbH und der Österreichischen<br />

Donaulager GmbH hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einer modernen logistikdrehscheibe<br />

entwickelt.<br />

linz gilt als der größte Hafenumschlagplatz<br />

an der oberen Donau und<br />

als ein wichtiges internationales und<br />

regionales Wirtschaftszentrum. rund<br />

3,5 Mio.t Güter gehen dort und im voestalpine-Werkshafen<br />

Jahr für Jahr über<br />

die Kaikanten. Um die Zukunft des<br />

Standortes abzusichern, wurde 2014 der<br />

»Masterplan Hafen linz« der Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Dieser bildet die Grundlage<br />

für das »Projekt Neuland«. RD<br />

46<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

Hafen Riesa: Warten auf grünes Licht<br />

Das neue KV-Terminal ist vor der im Vordergrund<br />

stehenden Container-Servicehalle geplant und<br />

soll bis zur Brücke reichen, hinter der sich<br />

das KV-Terminal Nordhafen befindet<br />

© SBo<br />

Das KV-terminal im Nordhafen in riesa stößt bei etwa 40.000 Containern an die<br />

Kapazitätsgrenze. Die Sächsischen Binnenhäfen oberelbe (SBo) wollen seit Jahren den fast<br />

brachliegenden Südhafen zu einem zweiten Umschlagplatz für bis zu 100.000 tEU ausbauen<br />

Von Christian Knoll<br />

Die alte marode steinerne Kaimauer<br />

von 1888 wurde bereits zwischen<br />

2011 und 2013 durch eine vorgesetzte<br />

neue 540 m lange Spundwand ersetzt und<br />

anschließend eine große Container-Servicehalle<br />

errichtet, die SBo-Chef Heiko<br />

loroff zufolge »sehr wirtschaftlich« arbeitet.<br />

Was dem künftig neuen Südhafen<br />

noch fehlt, sind neue Gleise für die<br />

Zufahrt der Bahn und die Kranbahnen<br />

einschließlich der darauf laufenden Umschlagtechnik.<br />

Wegen der Corona-Pandemie konnten<br />

die Unterlagen für das inzwischen dritte<br />

Genehmigungsverfahren zur Ertüchtigung<br />

des Standortes erst Ende Juni bei<br />

der zuständigen landesdirektion Sachsen<br />

eingereicht werden, ursprünglich<br />

war dies schon im Frühjahr vorgesehen.<br />

Grund für den zeitlichen aufschub war<br />

die Umstellung der betrieblichen abläufe<br />

in den SBo-Häfen auf die neuen anforderungen,<br />

wie es heißt.<br />

Die eingereichten Unterlagen für das<br />

Genehmigungsverfahren zum Bau des<br />

zweiten KV-terminals müssen nun durch<br />

die landesdirektion geprüft werden. anschließend<br />

sollen sie für ein öffentliches<br />

anhörungsverfahren ausgelegt werden,<br />

um die Bürgerinnen und Bürger über das<br />

Vorhaben des Hafenbetreibers in riesa zu<br />

informieren. Wann die Unterlagen letztlich<br />

ausgelegt werden, wisse man indes<br />

bei der landesregierung noch nicht. Da<br />

etliche ordner zu prüfen seien, werde<br />

dies aber vermutlich nicht mehr in diesem<br />

Jahre geschehen, heißt es.<br />

Das neue trimodale KV-terminal riesa-Südhafen<br />

wird eine Stellfläche von<br />

1.258 ladeeinheiten haben. an Umschlagsgeräten<br />

sind zwei Containerportalkrane<br />

und reachstacker für den<br />

transport von leercontainern zwischen<br />

Servicehalle und terminal vorgesehen.<br />

Die SBo bemühen sich seit Jahren um<br />

eine Genehmigung für ein neues KVterminal<br />

im Südhafen, da der Containerumschlag<br />

im Nordhafen im vergangenen<br />

Jahr an seine Kapazitätsgrenze<br />

gestoßen war. Durch den zusätzlichen<br />

Umschlagplatz sollen künftig in riesa<br />

jährlich bis zu 100.000 tEU über die<br />

Kaikanten gehen. Zwei anläufe für die<br />

Genehmigung der neuen Umschlageinrichtung<br />

im Südhafen in den Jahren<br />

2016 und 2019 blieben erfolglos, da anwohner<br />

und auch teile der Politik ihre<br />

Bedenken geäußert hatten. Bürger des<br />

an den Südhafen angrenzenden Wohngebietes<br />

befürchten lärmbelästigungen<br />

durch den Hafen.<br />

n<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

47


WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

Ausstellung:<br />

© Knoll<br />

Die Ausstellung zu Geschichte und Bedeutung<br />

des Finowkanals im Foyer des Eberswalder Kreishauses<br />

©<br />

Der Finowkanal in Brandenburg feiert 400-jähriges<br />

Bestehen. In einer ausstellung wurde über die Geschichte<br />

und Bedeutung des Wasserweges informiert. Wegen der<br />

Corona-Pandemie musste das Programm jedoch gekürzt und<br />

der geplante Dampfbootkorso auf 2021 verschoben werden<br />

v.r.: Hartmut Ginnow-Merkert, Vorsitzender<br />

des Vereins »Unser Finowkanal«, im Gespräch<br />

mit Vereinsmitglied Gerd Lutze und<br />

Vorstandsmitglied Heiner Fellmer<br />

Von Christian Knoll<br />

Um das Jubiläum dennoch zu würdigen,<br />

organisierte der Verein »Unser<br />

Finowkanal« in Eberswalde zwei Freiluftstände<br />

mit zahlreichen Schriften und<br />

Dokumenten aus der Geschichte des Kanalbaues<br />

inklusive einer ausstellung zur<br />

Entwicklung einer Industrieregion, beginnend<br />

im 16. Jahrhundert, die den Bau einer<br />

Wasserstraße geradezu herausforderte.<br />

anlässlich des runden Geburtstages<br />

haben sich die Verantwortlichen etwas<br />

Besonderes ausgedacht, von dem auch<br />

der Verein profitiert: zum einen wurde<br />

die Sonderpostkarte »400 Jahre Schifffahrt<br />

auf dem Finowkanal« herausgegeben,<br />

die auf 1.000 Exemplare limitiert ist,<br />

und zum anderen ein Sonderstempel. Von<br />

einer Buchhandlung wird der sogenannte<br />

Spendenbarni <strong>2020</strong> präsentiert, auch er ist<br />

dem 400-jährigen Bestehen des Finowkanals<br />

gewidmet, der als älteste künstliche<br />

Wasserstraße Deutschlands gilt.<br />

1 € des Erlöses eines jeden treuetalers,<br />

auf dem die Ziffer »5« zu sehen ist,<br />

geht an den Verein »Unser Finowkanal«.<br />

Dessen Vorsitzender Hartmut Ginnow-<br />

Merkert hätte das Jubiläum des Finowkanals<br />

in diesem Jahr gerne größer gefeiert.<br />

Wie viele andere Veranstaltungen<br />

in Deutschland und der Welt wurde dies<br />

jedoch durch die Corona-Pandemie verhindert.<br />

»Jetzt hoffen wird auf Himmelfahrt<br />

2021«, sagt er. Dann soll der ausgefallene<br />

Dampfbootkorso, an dem<br />

17 Einheiten beteiligt sein sollen, nachgeholt<br />

werden. auch der Besuch des Kaffenkahn-Nachbaus<br />

aus Fürstenwalde soll<br />

dann ermöglicht werden, sofern die Pandemie<br />

das zulässt.<br />

Die Finow entspringt auf den Höhen<br />

des Barnim zwischen Bernau und Biesenthal<br />

und hat von der Quelle bis zu ihrer<br />

Mündung in die oder nur eine länge<br />

von 43 km, aber ein Gefälle von 64,5 m.<br />

Bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert<br />

hatte sich im Finowtal eine Industrie entwickelt,<br />

die später der Stadt Eberswalde<br />

den achtungsvollen Spitznamen »das<br />

Wuppertal des ostens« einbrachte.<br />

Historie<br />

Erste Konzepte einer Verbindung zwischen<br />

der Havel bei liebenwalde und<br />

der oder entstanden bereits um 1540.<br />

Doch erst Kurfürst Johann Friedrich gab<br />

1603 order für so einen Kanal durch das<br />

tal der Finow, um Berlin mit Stettin und<br />

der ostsee zu verbinden. Die Bauarbeiten<br />

begannen 1605 von liebenwalde aus,<br />

mussten wegen Geldmangels aber oft unterbrochen<br />

werden. Im Jahr 1620 wurde<br />

die künstliche Wasserstraße schließlich<br />

fertiggestellt. Elf Schleusen waren errichtet<br />

worden. Unterhalb der heutigen<br />

Schleuse Grafenbrück erreichte der Kanal<br />

die Finow und bei liepe die oder. aber<br />

er kam nicht mehr dazu, sich als Wasserstraße<br />

zu bewähren, weil der 30-jährige<br />

Krieg ihn derartig verwüstet hatte, dass<br />

er zu König Friedrichs Zeiten bereits in<br />

Vergessenheit geraten war.<br />

Der aber ließ ihn wieder aufgraben und<br />

von 1743 bis 1746 zügig mit 17 Schleusen<br />

neu errichten. Und der Kanal bewährte<br />

sich bis 1822. reiche Schifferdörfer waren<br />

entlang der Wasserstraße entstanden.<br />

Dann mussten die Schleusen erneuert<br />

werden. Die Schleusenmaße wurden auf<br />

40,17 m x 4,55 m festgelegt. Und das Finowmaß<br />

war geboren. Die transportleistungen<br />

an Gütern und Flößen nahmen<br />

zu, bis der Kanal am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

seine leistungsgrenze überschritten<br />

hatte.<br />

Der oder-Havel-Kanal wurde gebaut.<br />

Die örtliche Industrie in Eberswalde wurde<br />

bis 1976 mit Kohle, Holz für die Papierindustrie<br />

und Ziegelsteinen versorgt.<br />

Dann wurde die Frachtschifffahrt auf<br />

ihm eingestellt. Nach der Wende in der<br />

DDr, der Finowkanal war immer noch<br />

betriebsfähig, kam die große Ungewissheit,<br />

was mit dem Kanal im vereinten<br />

Deutschland passieren würde.<br />

Es passierte zunächst nichts, weshalb<br />

erste Initiativen zum Erhalt des Kanals in<br />

einem Verein zu seiner Erhaltung mündeten.<br />

Der Kanal wurde weiter betriebsfähig<br />

gehalten. Der Verein »Unser Finowkanal<br />

half dabei. Gemeinsam mit der Wassertourismus-Initiative<br />

Brandenburg-Nord<br />

und dem landkreis Barnim gelang es, einen<br />

Zweckverband aller Kanalgemeinden<br />

zu gründen, den der Bund mit 10 Mio. €<br />

bei der Kanalerhaltung unterstützt.<br />

trotz Corona wird der Kanal auch<br />

<strong>2020</strong> seit april befahren, wenn auch etwas<br />

weniger als im vorigen Jahr. n<br />

48<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

Oder-Ausbau bleibt ein Zankapfel<br />

Nach den Naturschutzverbänden hat sich nun auch das land Brandenburg gegen die<br />

auf polnischer Seite geplanten arbeiten am Fluss gewandt. Der Streit schwelt weiter<br />

Das land Brandenburg hat gegen die polnischen<br />

oderausbaupläne Widerspruch<br />

eingelegt. Die möglichen auswirkungen<br />

auf die deutsche Seite der oder und<br />

die dortige Umwelt würden völlig außer<br />

acht gelassen, heißt es im Potsdamer<br />

Umweltministerium. Ein offzieller<br />

Wiederspruch sei nach Polen übermittelt<br />

worden, heißt es. auch die Deutsche Umwelthilfe<br />

(DUH) hat im august Widerspruch<br />

bei der Generaldirektion Umweltschutz<br />

in Warschau eingelegt.<br />

Die möglichen »verheerenden« auswirkungen<br />

auf den Zustand von Flora<br />

und Fauna entlang des Grenzflusses seien<br />

nicht ausreichend berücksichtigt worden,<br />

heißt es. auch einen Verstoß gegen<br />

bilaterale abkommen will das landesumweltministerium<br />

festgestellt haben.<br />

Große Chancen auf Erfolg sieht man allerdings<br />

auch in Potsdam nicht. Denn<br />

bei der im vergangenen Jahr erfolgten<br />

grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

seien keine grundlegenden<br />

Verfahrensfehler festgestellt worden.<br />

Umweltschützer protestieren bereits<br />

seit geraumer Zeit gegen die Pläne in Polen,<br />

die oder für Schiffe der WS-Klasse<br />

IV zu ertüchtigen. Der Fluss soll so ausgebaut<br />

werden, dass eine konstante Wassertiefe<br />

und eine höhere Fließgeschwindigkeit<br />

erreicht wird. aufgrund häufiger<br />

Niedrigwasser-Perioden ließ sie sich in<br />

den vergangenen Jahren für die Binnenschifffahrt<br />

kaum nutzen.<br />

Dabei gib es auf beiden Seiten des<br />

Flusses wirtschaftliche Interessen. Die<br />

Papierfabrik leipa würde von Schwedt<br />

ausnur zu gern mit Schiffen die ostsee<br />

erreichen. Dafür müsste der teilabschnitt<br />

der oder in richtung Stettin ausgebaggert<br />

werden.<br />

Mit der Inbetriebnahme des raciborz-<br />

Dolny-Stausees mit Wehr und Staubecken<br />

an der oberen oder im Frühsommer<br />

schaff Polen allerdings bereits tatsachen.<br />

Das Projekt wurde von der Weltbank gefördert.<br />

Das Staubecken hat eine Größe<br />

von 26,3 km² und eine Kapazität von zunächst<br />

185 Mio. m3. als die oder Mitte<br />

august offziell nicht schiffar war, bewährte<br />

sich die anlage erstmals.<br />

Die polnischen Partikulierfrachtschiffe<br />

»andromeda« und »Max« konnten mit<br />

großen turbinen aus opole (oppeln) als<br />

ladung auf der Welle von ratibor die<br />

oder zu tal fahren, ebenso kamen die<br />

Schubschiffe »tur 0-77« mit dem Kümo-<br />

Kasko »Prag« von Kozle (Kosel) aus sowie<br />

»Koziorozec-0-10« mit einem leeren roro-Schubleichter<br />

an ihr Ziel. Insgesamt<br />

plant Polen regulierungs- und Umbauarbeiten<br />

auf insgesamt 54,4 km. ck<br />

© Janusz Fonfara<br />

Blick in die neue Schleusenkammer in Malczyce<br />

während einer Demonstrationsfahrt<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

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WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />

© WNa Berlin<br />

TELTOW<br />

Rammrath-Brücke erhält Hauptträger<br />

Seit November 2019 ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt<br />

(WNa) Berlin in<br />

teltow die rammrath-Brücke über den<br />

teltowkanal durch einen lage- und abmessungsgleichen<br />

Neubau. Jüngst wurden<br />

dafür die beiden Hauptträger eingebaut.<br />

In den tagen darauf erfolgte<br />

der Einbau von Betonfertigteilplatten<br />

als Schalung für die später aus ortbeton<br />

herzustellende Fahrbahnplatte. Erst<br />

danach konnte die kurzzeitige Sperrung<br />

der Wasserstraße wieder aufgehoben werden.<br />

ansonsten hatten die Einheiten auf<br />

dem teltowkanal seit dem vergangenen<br />

November freie Fahrt. Das Bauvorhaben<br />

liege damit weiter im abgestimmten Zeitplan,<br />

so das WNa Berlin. »Die im bayerischen<br />

Passau hauptansässige Berger Bau<br />

Bau zeigt weiter, wie man abgestimmte<br />

Bauzeitenpläne auch im Berliner Marktumfeld<br />

des Infrastruktur-Ingenieurbaus<br />

einhalten kann«, sagt rolf Dietrich, leiter<br />

des WNa Berlin. Das bayerische Unternehmen<br />

hatte sich den auftrag gesichert.<br />

Dietrich zufolge zählt der teltowkanal<br />

aktuell zu den Bundeswasserstraßen mit<br />

dem nachhaltigsten Verkehrswachstum.<br />

Sowohl das Schiffs- als auch das ladungsaufkommen<br />

habe sich in den vergangenen<br />

15 Jahren annähernd verdoppelt. an<br />

der Schleuse Kleinmachnow wurden im<br />

Jahr 2019 14.353 Wasserfahrzeuge (davon<br />

7.775 Sportboote) und 1.208.420 Gütertonnen<br />

ladung geschleust. Insofern sei es<br />

besonders wichtig, »dass unvermeidbare<br />

Sperrtermine für die Wasserstraße zuverlässig<br />

eingehalten werden«, so Dietrich.<br />

Michael Fiedler, Geschäftsführer von<br />

lUtra, also des KV-terminals Schönefelder<br />

Kreuz Königs Wusterhausen, bestätigte,<br />

dass Dietrichs aussage auch für<br />

seinen Hafen zutriff, vor allem, weil die<br />

Kalksteintransporte von Niederlehme<br />

jetzt ausschließlich über seinen Hafen<br />

laufen würden.<br />

Dabei müsse man bedenken, dass der<br />

teltowkanal nur der Wasserstraßenklasse<br />

III entspräche, also maximal Großplauer<br />

Maß (67 x 8,20 m) zulasse, weil<br />

der Neubau der Schleuse Kleinmachnow<br />

für größere Schiffe durch das Bundesverkehrsministerium<br />

seit 30 Jahren verhindert<br />

werde.<br />

Die neue Brücke, so Dietrich, werde<br />

als integrales rahmenbauwerk ohne lager<br />

und Fugen ausgeführt. Neben vergleichsweise<br />

geringen Herstellungs- und<br />

Unterhaltungskosten böte diese Bauweise<br />

einen einfachen und schnellen Bauablauf<br />

sowie einen hohen Fahrkomfort und geringe<br />

Geräuschemissionen im Betriebszustand.<br />

Die beiden je 97 t schweren Hauptträger<br />

aus Stahl wurden bei Donges Steeltec<br />

in Darmstadt gefertigt und mit zwei<br />

Schwerlastkranen auf die vorbereiteten<br />

auflager der neuen Brücke abgesetzt. n<br />

ANDERNACH<br />

Hafen bekommt 2 Mio. € für neue Kaimauern<br />

Die rheinland-pfälzische landesregierung<br />

fördert die arbeiten des ersten Bauabschnitts<br />

an den Kaimauern des Hafens<br />

andernach mit 2 Mio. €. Die Gesamtkosten<br />

dieses ersten von mehreren Bauabschnitten<br />

belaufen sich auf 4,7 Mio. €,<br />

teilt das Wirtschaftsministerium des<br />

landes rheinland-Pfalz mit. aufgrund<br />

erheblicher Schäden an den Kaimauern<br />

sei in den kommenden Jahren ein Ersatzneubau<br />

durch die Stadtwerke andernach<br />

erforderlich.<br />

»Die landesregierung treibt die Sicherung<br />

und den ausbau der Hafeninfrastrukturen<br />

in rheinland-Pfalz weiter<br />

konsequent voran«, sagt Minister Volker<br />

Wissing. Das land rheinland-Pfalz<br />

wolle Güterverkehre möglichst auf das<br />

umweltfreundliche Binnenschiff verlagern.<br />

Dafür werde nicht nur eine moderne<br />

Binnenschiffflotte und leistungsfähige<br />

Wasserstraßen, sondern auch starke<br />

Binnenhäfen benötigt. Hierbei seien die<br />

landesplanerische Sicherung von Hafenflächen<br />

und der ausbau der Hafeninfrastrukturen<br />

von besonderer Bedeutung, so<br />

Wissing. »Der Erhalt und ausbau der Häfen<br />

ist und bleibt ein zentrales Thema der<br />

rheinland-pfälzischen Verkehrspolitik«,<br />

bekräftigt Wissing.<br />

n<br />

© Hafen andernach<br />

50<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />

Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

29. und 30. September <strong>2020</strong><br />

Die einzige deutsche Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />

– Shipping -Technics -Logistics (STL) ist erfreut am 29. und 30. September erneut<br />

Besucher und Aussteller zusammenbringen zu können. Es wird mehr denn je ein frohes<br />

Wiedersehen in der Binnenschifffahrtsbranche, wobei wir die Messe und das DockTober<br />

Netzwerkereignis gemäß allen geltenden Richtlinien organisieren werden. Die Sicherheit<br />

für unsere Aussteller und Besucher steht dabei an erster Stelle.<br />

1,5 meter Abstand, (Vor)registrierung, Handhygiene, Masken bei Versetzung<br />

(nicht bei Besuchen im Stand), konstante Desinfizierung gemeinschaftlicher Räume.<br />

Öffnungszeiten: 29. September 11.00-19.00 und 30. September 11.00-17.00<br />

DockTober<br />

Messe-Party DockTober<br />

mit Musik<br />

uns gerne!<br />

Dienstag, 29. September <strong>2020</strong><br />

inkl. Buffet und Musik für nur € 30,- p.p.<br />

Ihre Kontaktperson: Leon Westerhof<br />

E-mail: leon.westerhof@messekalkar.de<br />

Tel: +49 (0) 2824/910-149<br />

Mob: +49 (0) 151/526 63 129<br />

Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar<br />

Tel. +49 (0) 2824/910-151 • www.messekalkar.de


HTG Kongress 2021<br />

01.–03.<strong>09</strong>.2021 in Düsseldorf<br />

Veranstaltungen <strong>2020</strong> | 2021<br />

i<br />

10.<strong>09</strong>. Forum HTG, Hamburg<br />

Bodenstabilisierung Veringkanal<br />

Nicht verpassen!<br />

12.10. Working Group Junge HTG<br />

05.11. Forum HTG, Hamburg<br />

12.11. Programmänderung:<br />

Neu: Online-Informationsveranstaltung<br />

zur 12. Auflage<br />

der Empfehlungen des Arbeitsausschusses<br />

Ufereinfassungen<br />

(EAU <strong>2020</strong>)<br />

12.11. Programmänderung:<br />

Kaimauer-Workshop<br />

Verschoben auf den 18.11.2021<br />

26.11. Programmänderung:<br />

Neu: Onlineveranstaltung<br />

der Jungen HTG – »Der Weg<br />

ins Arbeitsleben unter<br />

Corona-Bedingungen«<br />

26.11. Programmänderung:<br />

Workshop der Jungen HTG<br />

Verschoben auf den 22.04.2021<br />

10.12. Programmänderung:<br />

Workshop Korrosionsschutz<br />

für Meerwasserbauwerke<br />

Jetzt online<br />

Abstracteinreichung<br />

zum HTG Kongress 2021<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit<br />

einem fach lichen Beitrag am HTG Kongress<br />

beteiligen.<br />

Ganz herzlich bitten wir auch um Zusendungen<br />

aus der Bauindustrie. Berichten Sie über<br />

ein erfolgreiches Bauvorhaben und wie Sie<br />

die Herausforderungen gemeistert haben.<br />

Grundsätzlich sind alle Themen zur Einreichung<br />

zugelassen, wir bitten aber darum, bei<br />

der Themenauswahl auf deren Relevanz für<br />

die fachliche Grundausrichtung der HTG zu<br />

achten. Die Vortragslänge wird ca. 20 Minuten<br />

betragen.<br />

Details zur Einreichung finden Sie auf<br />

unserer Homepage unter:<br />

https://www.htg-online.de/veranstaltungen/<br />

abstracteinreichung-htg-kongress-2021/<br />

Einreichungsfrist: 30. September <strong>2020</strong><br />

Anmeldungen unter:<br />

www.htg-online.de/veranstaltungen<br />

HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir reinhard Klingen,<br />

service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />

Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />

52<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


Neues Portal der HTG<br />

Zum 1. august <strong>2020</strong> hat die Hafentechnischen Gesellschaft ihre Verwaltung auf eine neue Software umgestellt.<br />

Im rahmen der Umstellung steht Ihnen ein neues Portal mit einer klaren, nutzerorientierten Struktur,<br />

zeitgemäßem Design und vereinfachter Navigation zur Verfügung. Mit dem Portal können Sie viele unserer<br />

angebote für Mitglieder nutzen:<br />

• Sehen Sie kommende Veranstaltungen noch bevor diese veröffentlicht werden<br />

• Melden Sie sich schnell und unkompliziert für Veranstaltungen an<br />

• Prüfen Sie Ihre hinterlegten persönlichen Daten und passen Sie diese, zum Beispiel bei einem Umzug, an<br />

• Greifen Sie auf die Wissensdatenbank des Vereins zu (für Mitglieder)<br />

• Informieren Sie sich über Neuigkeiten<br />

• Ändern Sie bei Bedarf Ihr Passwort<br />

• treten Sie mit der Geschäftsstelle der HtG in Kontakt<br />

als Mitglied haben Sie kürzlich die Zugangsdaten zum Portal erhalten. als Nichtmitglied können Sie sich<br />

ganz einfach, z.B. beim Buchen einer Veranstaltung, im Portal registrieren.<br />

Information für Mitglieder:<br />

Sofern Sie die Zugangsdaten per Mail erhalten haben (s.o.), ist es nicht aus geschlossen, dass diese<br />

Nachricht in Ihrem Spamordner gelandet ist. Dasselbe gilt für den Newsletter, sofern Sie sich für diesen<br />

angemeldet haben.<br />

Sollten Sie unsere Nachrichten nicht erhalten haben, überprüfen Sie bitte auch Ihren Spamordner auf<br />

unsere Kontaktadresse htg@htg-online.de.<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

53


HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –<br />

Jahresberichte 2019, Teil 2<br />

Arbeitsausschuss »Ufereinfassungen« der<br />

Hafentechnischen Gesellschaft e.V. (HTG)<br />

und Arbeitskreis 2.2 »Ufereinfassungen«<br />

der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik<br />

e.V. (DGGT)<br />

obmann:<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe<br />

Kontaktadresse: tU Hamburg-Harburg,<br />

Denickestr. 22, 21079 Hamburg,<br />

tel.: 040 42878-3762,<br />

E-Mail: grabe@tu-harburg.de,<br />

Internet: www.tuhh.de<br />

Zielsetzung<br />

Zielsetzung der ausschussarbeit ist die<br />

Fortschreibung der bisher herausgegebenen<br />

Empfehlungen zur Planung, zum<br />

Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen<br />

im See- und Hafenbau, in Binnenhäfen<br />

und an Wasserstraßen. Dabei<br />

werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse,<br />

Erfahrungen aus der Praxis sowie<br />

geänderte Normen berücksichtigt und<br />

ggf. in weiteren Empfehlungen dokumentiert.<br />

Der ausschuss regt Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeiten zur Planung, zum<br />

Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen<br />

im See- und Hafenbau sowie<br />

in Binnenhäfen und an Wasserstraßen<br />

an, indem er Felder und Themen benennt<br />

auf denen ein Erkenntniszugewinn wünschenswert<br />

oder erforderlich ist.<br />

Angaben zum Arbeitskreis<br />

auf der Sommertagung 2019 in Hamburg<br />

wurde Herr Ir. leon a. M. Groenewegen,<br />

BaM Infraconsult bv, The Hague,<br />

in den ausschuss berufen.<br />

Der arbeitskreis besteht aktuell aus<br />

20 Mitgliedern aus den Bereichen der Forschung<br />

und Wirtschaft. Die vollständige<br />

personelle Besetzung des ausschusses<br />

kann der Internetseite der HtG (www.<br />

htg-online.de) entnommen werden.<br />

Sitzungen des Arbeitskreises im<br />

Berichtszeitraum<br />

Im Berichtszeitraum 2019 fanden insgesamt<br />

vier arbeitstagungen in antwerpen,<br />

Hamburg und Bremen statt. Während<br />

dieser arbeitstagungen wurden die<br />

Empfehlungen und Kapitel der 11. auflage<br />

der Sammelveröffentlichung diskutiert<br />

und fortgeschrieben sowie aktuelle<br />

anfragen zu den EaU behandelt.<br />

Arbeitsergebnisse aus dem<br />

Berichtszeitraum<br />

Die aktuelle 11. auflage der Sammelveröffentlichung<br />

der Empfehlungen (EaU<br />

2012) wurde im Jahr 2012 vom Verlag<br />

Ernst & Sohn veröffentlicht. Die tabelle<br />

zur Fehlerberichtigung wurde weiter<br />

fortgeschrieben und kann in ihrer<br />

aktuellen Fassung auf der Internetseite<br />

der HtG (www.htg-online.de) abgerufen<br />

werden.<br />

Empfehlungen des arbeitsausschusses<br />

»Ufereinfassungen«, welche seit der Erscheinung<br />

der EaU 2012 veröffentlicht<br />

wurden, können den technischen Jahresberichten<br />

in der Bautechnik entnommen<br />

werden (siehe: Veröffentlichungen<br />

des arbeitskreises). Die technischen Jahresberichte<br />

unterliegen einer Einspruchsfrist<br />

von 6 Monaten.<br />

Im rahmen der technischen Jahresberichte<br />

wurden im Berichtszeitraum<br />

die Empfehlungen zur vertikalen tragfähigkeit<br />

von Spundwandbauwerken sowie<br />

zum Pollerzug in Binnenhäfen überarbeitet.<br />

Darüber hinaus wurde die grundlegende<br />

Überarbeitung der 11. auflage der<br />

Empfehlungen des arbeitsausschusses<br />

»Ufereinfassungen« fortgesetzt und in<br />

der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen.<br />

In die überarbeitete 12. ausgabe der<br />

EaU <strong>2020</strong> wurden alle Druckfehlerberichtigungen<br />

sowie Innovationen aus<br />

den technischen Jahresberichten sowie<br />

neueste Erkenntnisse im aktuellen Stand<br />

der technik im Bereich »Ufereinfassungen«<br />

eingearbeitet. Mit der Überarbeitung<br />

wurde die EaU <strong>2020</strong> erneut an die<br />

europäische Normung angepasst. Darüber<br />

hinaus beinhaltet die Neuauflage eine<br />

inhaltliche Straffung und Neustrukturierung<br />

der Empfehlungen mit dem Ziel einer<br />

verbesserten und verständlicheren<br />

Kapitelstruktur. Die Veröffentlichung<br />

der 12. auflage ist für das Jahr <strong>2020</strong> vorgesehen.<br />

Weiteres Arbeitsprogramm und<br />

Perspektiven für die nächsten Jahre<br />

Der arbeitsausschuss Ufereinfassungen<br />

beschäftigt sich weiter mit aktuellen Fragen<br />

und den Herausforderungen der laufenden<br />

Entwicklung.<br />

Der ausschuss »Ufereinfassungen«<br />

bittet alle Fachkollegen, an der Weiterentwicklung<br />

der EaU mitzuwirken und<br />

den ausschuss auf aktuellen regelungsbedarf<br />

hinzuweisen. Kontaktaufnahme<br />

bitte über den Vorsitzenden.<br />

Geplante Veranstaltungen<br />

am 12.11.<strong>2020</strong> wird in Kooperation mit<br />

der HtG ein weiterer Kaimauerworkshop<br />

in Hamburg stattfinden.<br />

Veröffentlichungen des Arbeitskreises<br />

Im Berichtszeitraum 2019 wurden zwei<br />

technische Jahresberichte 2018 und<br />

2019 in der Bautechnik 2018, Heft 12 bzw.<br />

Bautechnik 2019, Heft 12 veröffentlicht.<br />

54<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


Fachausschuss für Küstenschutzwerke der<br />

Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V.<br />

(DGGT) und der Hafentechnischen Gesellschaft<br />

e.V. (HTG)<br />

Vorsitzender: Dr.-Ing. Karsten Peters,<br />

Kontaktadresse: ramboll Deutschland<br />

GmbH, Stadtdeich 7, 20<strong>09</strong>7 Hamburg,<br />

tel.: 040 / 328 18-168,<br />

E-Mail: karsten.peters@ramboll.com,<br />

Internet: www.ramboll.de<br />

1 Zielsetzung<br />

Der Fachausschuss für Küstenschutzwerke<br />

(FaK) besteht seit 1972. Seine aufgabe<br />

ist die Erarbeitung von Empfehlungen<br />

für Bauwerke des Küstenschutzes an<br />

Nord- und ostsee sowie Erfahrungsaustausch<br />

und Diskussion unter den Mitgliedern.<br />

2 Angaben zum FAK<br />

Der FaK besteht aus Kollegen von den<br />

Küstenschutzverwaltungen der länder,<br />

der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

des Bundes, von Baufirmen und Ingenieurbüros.<br />

Der FaK hat zurzeit 27 Mitglieder.<br />

3 Ausschussarbeit im Berichtsjahr<br />

3.1 Sitzungen<br />

Der FaK hat sich im Berichtszeitraum<br />

2019 zweimal zu einer Sitzung am<br />

<strong>09</strong>.05.2019 und 20.11.2019 getroffen.<br />

3.2 Arbeitsprogramm<br />

Der FaK ist für die Vertreter der Küstenländer<br />

eine sehr wichtige Plattform des<br />

länderübergreifenden fachlichen austausches,<br />

um über aktuelle Bauvorhaben,<br />

Planungen, Ziele oder Entwicklungen im<br />

Küstenschutz zu sprechen. Dementsprechend<br />

wird letzterem stets ausreichend<br />

Zeit im FaK eingeräumt. So wird dieser<br />

fachliche austausch von den Mitgliedern<br />

Arbeitsgruppe Status Grad der Fertigstellung<br />

aG 1 – Sickervorgänge im Deich<br />

Finale Fertigstellung 100%, Veröffentlichung<br />

abgeschlossen. in Die Küste in <strong>2020</strong>.<br />

aG 2 – Bemessung und<br />

Unsicherheit<br />

In Bearbeitung 75%<br />

aG 3 – Küstenschutzstrategien Die Küste, Heft 76 100%<br />

aG 4 – Hochwasserschutzwände<br />

(ausführungsbeispiele)<br />

In Bearbeitung 40%<br />

aG 6 – Deichverteidigung<br />

bei und nach Sturmflut<br />

In Bearbeitung 10%<br />

aG 7 – Deichvorland<br />

Bearbeitung wurde<br />

zurückgestellt<br />

aG 8 – Dünen als<br />

Hochwasserschutz<br />

In Bearbeitung 10%<br />

auch in besonderer Weise wertgeschätzt<br />

und auch gezielt genutzt, um Themen anzusprechen<br />

und lösungen nachzufragen.<br />

Dieses Format hat sich im FaK etabliert.<br />

Im Mai 2019 hat sich der FaK schwerpunktmäßig<br />

mit dem Thema Klimawandel<br />

und Hinterlandentwässerung<br />

beschäftigt. In diesem Zusammenhang<br />

wurde Herr Matthias reimers (Geschäftsführer<br />

des Deich- und Hauptsielverband<br />

Dithmarschen) eingeladen, um<br />

über auswirkungen des Klimawandels<br />

auf die regenbewirtschaftung der Niederungsgebiete<br />

an Schleswig-Holsteins<br />

Nord- und ostseeküste mit Elbmarschen<br />

zu berichten.<br />

Der FaK beschäftigt sich weiterhin mit<br />

der Fortführung von arbeiten zu Themen<br />

des Küsteningenieurwesens mit dem<br />

Ziel, resultierende Ergebnisse in Form<br />

von Statusberichten oder Empfehlungen<br />

zu veröffentlichen. Die folgende tabelle<br />

gibt einen Überblick der arbeitsgruppen<br />

und deren Status. (s. abb.)<br />

Der Fortschritt der Bearbeitung der arbeitsgruppen<br />

wird in den Sitzungen stets<br />

aktualisiert. leider hat sich diesbezüglich<br />

im Berichtszeitraum bis auf die aG 1 mit<br />

ihrem Beitrag zu Sickervorgängen im<br />

Deich keinen nennenswerten Fortschritt<br />

ergeben.<br />

Neben der arbeit in den arbeitsgruppen<br />

befasst sich der FaK mit der Novellierung<br />

der EaK, die eine modulare Grundstruktur<br />

mit einem neuen übergeordneten<br />

leitartikel erhalten wird. Die Bearbeitung<br />

läuft.<br />

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und<br />

Ausblick<br />

Der FaK wird auch weiterhin versuchen,<br />

den verschiedenen Themen und Zielsetzungen<br />

gerecht zu werden. Dafür werden<br />

immer wieder neue Wege gesucht.<br />

auch auf der Mitgliederseite haben sich<br />

in 2019 wieder Veränderungen ergeben.<br />

Die tatsache, dass mit dem FaK eine Informationsplattform<br />

von Fachkollegen<br />

aus unterschiedlichen Bereichen von der<br />

Verwaltung, über die Wirtschaft bis zur<br />

Forschung besteht und gepflegt wird, ist<br />

dem Grunde nach als großer Erfolg zu<br />

bewerten.<br />

Der FaK beabsichtigt, in 2022 eine eintägige<br />

Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen<br />

Bestehens des Fachausschusses<br />

durchzuführen.<br />

Hamburg, 15. Mai <strong>2020</strong><br />

gez. Peters<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

55


ECHt<br />

Tankschiffstransporte,<br />

Ladungsschäden<br />

und CDNI<br />

Dr. Martin Fischer<br />

»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK<br />

Tankschiffstransporte sind ein außerordentlich<br />

bedeutender, vielleicht der wirtschaftlich<br />

bedeutendste Teil der europäischen<br />

Binnenschifffahrt. Transportiert<br />

werden Produkte der unterschiedlichsten<br />

Art, von Lebensmitteln über Chemikalien,<br />

wie Säuren oder Flüssigdünger,<br />

bis hin zu Mineralölprodukten oder<br />

Schwerölen, die erst bei Temperaturen<br />

von über 200° C flüssig werden und deshalb<br />

während des Transportes geheizt<br />

werden müssen.<br />

Abgesehen von Spezialschiffen, die nur<br />

für ganz bestimmte Produkte eingesetzt<br />

werden, wird allgemein inzwischen »weißen«<br />

Produkten und »schwarzen« Produkten<br />

unterschieden. Ersteres sind in erster<br />

Linie Produkte für die chemische Industrie<br />

oder Landwirtschaft, letzteres sind im<br />

Wesentlichen Mineralölprodukte.<br />

1.<br />

Tankmotorschiffe sind sehr häufig auf<br />

höchstem technischem Niveau ausgerüstet<br />

und unterliegen einer sehr strengen<br />

Kontrolle unter anderem im Rahmen<br />

des ADN. In den letzten zwei Jahrzehnten<br />

haben sich Doppelhüllenschiffe zum<br />

Standard entwickelt, während früher Einhüllenschiffe<br />

die Regel waren. Durch das<br />

hohe technische Niveau der Tankschifffahrt<br />

sind Gewässerverunreinigungen<br />

verursacht durch Tankmotorschiffe außerordentlich<br />

selten geworden.<br />

In aller Regel sind Tankmotorschiffe geeignet<br />

und dafür vorgesehen, im Rahmen<br />

der weißen oder schwarzen Produkte<br />

die unterschiedlichsten Stoffe zu<br />

transportieren. Deshalb kommt es bei<br />

Tankschifftransporten regelmäßig zu<br />

Produktwechseln. Produktwechsel sind<br />

deshalb grundsätzlich zunächst unproblematisch,<br />

weil erstens sehr viele Flüssigprodukte<br />

untereinander kompatibel sind<br />

und zweitens weil die Tanks von Tankmotorschiffen<br />

ein so großes Volumen haben,<br />

dass die benetzte Fläche an den Tankwänden,<br />

Boden und Decken sowie Leitungen<br />

im Verhältnis zum transportierten Volumen<br />

verhältnismäßig klein ist. Dennoch<br />

birgt natürlich grundsätzlich jeder Produktwechsel<br />

das Risiko einer schädlichen<br />

Produktveränderung im Obhutszeitraum,<br />

wofür der Frachtführer im Rahmen der nationalen<br />

transportrechtlichen Vorschriften<br />

und im Rahmen des CMNI bei internationalen<br />

Transporten (bei Vermeidbarkeit)<br />

haftet, nach deutschem Recht (§ 426 HGB)<br />

für größtmögliche Sorgfalt, bei internationalen<br />

Transporten (Art. 16 I CMNI) für<br />

die einfache Sorgfalt eines ordentlichen<br />

Frachtführers.<br />

Während der Frachtführer grundsätzlich<br />

nur für eine betriebssichere Verladung zu<br />

sorgen hat, also für eine Verladung, die<br />

die Sicherheit des Schiffes nicht beeinträchtigt,<br />

hat der Absender als Warenfachmann<br />

die Verpflichtung, für eine beförderungssichere<br />

Verladung zu sorgen,<br />

also für eine Verladung, die keine Gefahr<br />

für das zu transportierende Produkt verursacht<br />

(dazu v.Waldstein/Holland, Binnenschiffahrtsrecht,<br />

5. Auflage, § 412 HGB<br />

RN 2).<br />

2.<br />

Kommt es zu Produktwechseln mit nicht<br />

oder nicht vollständig kompatiblen Produkten,<br />

müssen die Tanks eines Schiffes<br />

für den Transport vorbereitet sein. Die<br />

einfachste Form der Vorbereitung ist die<br />

Gestellung eines leeren Schiffes. »Leer«<br />

ist aber ein auslegungsbedürftiger Begriff.<br />

Leer bedeutet im umgangssprachlichen<br />

Sinne, dass ein Behältnis den Stoff<br />

nicht enthält, für dessen Aufnahme es bestimmt<br />

ist. Wird ein Tankschiff gelöscht,<br />

also die zu transportierende Ladung an<br />

den Empfänger übergeben, ist es nicht<br />

mehr beladen, sondern »leer«. Es verbleiben<br />

im leeren Schiff umschlagstechnisch<br />

zwingend regelmäßig Restmengen.<br />

Um diese zu reduzieren, hat man Effizienz-<br />

Stripping-Systeme entwickelt, die selbst<br />

bei sehr großen Tankvolumen nur wenige<br />

Liter Produkt im Tank zurücklassen. Dennoch<br />

sind natürlich Boden und Wände in<br />

der Regel noch mit Ladungsrückständen<br />

behaftet, die auch bei einem sorgfältigen<br />

Löschen unter Effizienz-Stripping im Tank<br />

zurückbleiben. Der Reinheitsgrad (Entladungstandard)<br />

ist dann »Ladetank nachgelenzt«<br />

iSd Art. 7.02 I Satz 2 iVm 5.01 lit.<br />

g CDNI Anlage 2 Die Umschlagleitungen<br />

und Pumpen im Schiff werden durch das<br />

sogenannte »Luft-Geben« möglichst effizient<br />

leergestellt. Dazu wird in den Leitungen<br />

ein Unterdruck erzeugt. Beim plötzlichen<br />

Öffnen der Leitung wird die in den<br />

Leitungen befindliche Luft schnell herausgesaugt<br />

und reißt Anhaftungen an<br />

den Wänden mit. Dennoch ist ein leeres<br />

oder nachgelenztes Tankschiff nicht frei<br />

von Ladungsrückständen. Auch in den<br />

Umschlagseinrichtungen an Land und im<br />

Schiff bleiben naturgemäß Ladungsrückstände<br />

haften.<br />

3.<br />

Um einen höheren Reinheitsgrad zu erreichen,<br />

gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.<br />

Es gibt spezialisierte Fachbetriebe,<br />

die in der Lage sind, die Tanks von<br />

Schiffen mit heißem Wasser oder Dampf<br />

auszuspritzen. Dieser Vorgang wird in der<br />

Schifffahrt »Buttern« genannt, da der Entwickler<br />

dieser Technik Butterworth Inc. in<br />

Texas ist. Diese Spezialbetriebe sind auch<br />

ausgerüstet und in der Lage, das naturgemäß<br />

kontaminierte Waschwasser umweltgerecht<br />

zu entsorgen. Das Buttern eines<br />

Tankschiffes kann leicht Kosten von<br />

5.000,00 € bis 6.000,00 € zuzüglich Anfahrtskosten<br />

verursachen.<br />

Eine weitere zulässige Reinigungsmethode<br />

ist das Entgasen. Wird zum Beispiel<br />

nach Benzin-Diesel transportiert, dann<br />

besteht die Gefahr eine Flammpunktveränderung,<br />

wenn Benzinreste im Schiff<br />

vorhanden sind. Dem kann man entgegenwirken,<br />

in dem die Räume eines Tankschiffes<br />

durch große aufgesetzte Lüfter<br />

entgast werden. Dieser Vorgang führt naturgemäß<br />

dazu, dass Kohlenwasserstoffe<br />

in die Atmosphäre gelangen.<br />

4.<br />

Es ist ein bemerkenswerter und erfreulicher<br />

Teil der Vereinheitlichung des Binnenschifffahrtsrechtes<br />

in Europa, dass im<br />

Jahre 1996 in Straßburg von den Rheinanliegerstaaten<br />

das Übereinkommen<br />

über die Sammlung, Abgabe und Annahme<br />

von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt<br />

(CDNI) unterzeichnet wurde,<br />

das durch die Zentralkommission der<br />

Rheinschifffahrt vorbereitet worden war.<br />

Dieses Übereinkommen ist am 1. November<br />

20<strong>09</strong> in Kraft getreten und im Jahre<br />

2018 das letzte Mal revidiert worden.<br />

Das Übereinkommen dient erklärtermaßen<br />

der Abfallvermeidung und umweltgerechten<br />

Beseitigung oder Verwertung<br />

von Ladungsresten und Abfällen im Interesse<br />

des Umweltschutzes. Man kann<br />

sich bei Produktresten durchaus die Frage<br />

stellen, ob es sich zwangsläufig um<br />

Abfall handelt. Unvermeidbar an Bord<br />

zurückbleibende Reste von Diesel oder<br />

Gasöl sind in der Regel noch brauchbare<br />

und werthaltige Produkte, so dass<br />

es auch unter Umweltgesichtspunkten<br />

sinnvoller erscheint, dass der Schiffsführer<br />

den Diesel in sein Auto gibt oder<br />

das Gasöl in den Tank seines Schiffes,<br />

statt es kostenpflichtig entsorgen zu lassen<br />

(dazu Fischer, Wem gehört der Rest<br />

der Ladung? Probleme des Binnenschifffahrtsrechts<br />

X, 2004). Unbeschadet dessen<br />

haben die Bestimmungen des CDNI<br />

jedoch (mindestens mittelbar) auch Bedeutung<br />

für die vertraglichen Beziehungen<br />

zwischen Absender und Frachtführer<br />

beim Transport von flüssigen Produkten.<br />

Die wechselseitigen Pflichten des Frachtführers<br />

einerseits und des »Befrachters«<br />

(besser wäre: Absender) und Ladungsempfänger<br />

andererseits beim Laden und<br />

56<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

(Sammlung Seite 2676)


ECHt<br />

Löschen sind in den Artikeln 7.01-7.07 (der<br />

Anlage 2 zum) CDNI geregelt. Die oben<br />

exemplarisch beschriebenen Verfahren<br />

zur Reinigung von Tanks haben zwangsläufig<br />

immer auch die Konsequenz, dass<br />

Stoffe emittiert werden oder anfallen, die<br />

umweltgerecht zu entsorgen sind. Daneben<br />

dürfte auch für frachtvertragliche Beziehungen<br />

von Bedeutung sein, dass es<br />

im allgemeinen Interesse liegt, das Entstehen<br />

von Abfällen zu vermeiden.<br />

Aus diesem Gesichtspunkt heraus kann<br />

man die Bestimmungen des CDNI durchaus<br />

heranziehen für die Beurteilung der<br />

frachtrechtlichen Pflichtenverteilung und<br />

der Haftung für Güterschäden zum Beispiel<br />

durch Verunreinigung des Produktes<br />

bei Tankschiffstransporten und in zweiter<br />

Ebene für die Frage, wer gegebenenfalls<br />

für die Kosten der Restmengen- und<br />

Abfallvermeidung und/oder notwendige<br />

Reinigungskosten beim Produktwechsel<br />

aufzukommen hat. Ausdrücklich schränkt<br />

das CDNI in Artikel 7.07 f die Vertragsautonomie<br />

unter den Parteien des Transportvertrages<br />

hinsichtlich der Pflichten beim<br />

Umschlag ein. Insbesondere ist eine Verlagerung<br />

der Absenderverpflichtungen<br />

auf den Frachtführer unzulässig.<br />

5.<br />

Nach dem erklärten Willen des Gesetzgebers<br />

ist der Absender eines Frachtvertrages<br />

als Warenfachmann dafür verantwortlich,<br />

ein Transportmittel für seine<br />

Produkte auszuwählen, das den spezifischen<br />

Eigenschaften des Produktes gerecht<br />

wird. Der Frachtführer als Transportfachmann<br />

dagegen hat in der Regel<br />

keine spezifischen Kenntnisse über die<br />

Produkteigenschaften. Grundsätzlich ist<br />

es ihm egal, welche Produkte in seinem<br />

Schiff transportiert werden, solange das<br />

Schiff oder zum Beispiel das Coating seiner<br />

Tanks nicht gefährdet werden.<br />

Um die Unversehrtheit des zu transportierenden<br />

Produktes sicherzustellen, gibt<br />

es unterschiedliche Möglichkeiten. Handelt<br />

es sich um Einheitstransporte i.S.d.<br />

Artikels 5.01 a) Anlage 2 CDNI, also um<br />

den aufeinanderfolgenden Transport von<br />

uneingeschränkt kompatiblen Produkten,<br />

reicht es, wenn ein leeres Schiff vorgelegt<br />

wird. Reinigungsmaßnahmen oder<br />

gar Entgasungsmaßnahmen sind nicht<br />

notwendig, noch nicht einmal efficient<br />

stripping. Deshalb ist es in der Tankschifffahrt<br />

üblich, dass der Frachtführer bei Abschluss<br />

des Frachtvertrages angibt, welche<br />

Produkte er auf den Vorreisen, in der<br />

Regel den letzten drei Vorreisen, transportiert<br />

hat. Der Absender überprüft, ob<br />

diese Produkte mit dem von ihm anzudienenden<br />

Produkt kompatibel sind oder<br />

nicht. Will der Absender aggressive Produkte<br />

zum Transport geben, dann hat er<br />

den Frachtführer darauf hinzuweisen,<br />

dass das Schiff bestimmte Eigenschaften<br />

aufweisen muss. So gibt es zum Beispiel<br />

Produkte, die sich nur in Edelstahltanks<br />

transportieren lassen, da gecoatete<br />

Tanks durch die Aggressivität des Produktes<br />

geschädigt werden. Es gibt aber auch<br />

Produkte, die schon bei minimalen Einträgen<br />

von Fremdstoffen Schaden erleiden<br />

können. Am spektakulärsten ist dies bei<br />

Ethanol. Es gibt Ethanol in Industriequalität<br />

und in Lebensmittelqualität. Alkohole<br />

haben die Eigenschaft, dass sie sehr effizient<br />

Aromastoffe aufnehmen, was Auswirkungen<br />

auf die Farbe, die Klarheit und<br />

vor allem den Geruch des Produktes haben<br />

kann. Bei Lebensmittelalkohol zum<br />

Beispiel gibt es daher einen sogenannten<br />

olfaktorischen Test. Es gibt Experten,<br />

Surveyor, die in der Lage sind, durch eine<br />

Geruchsprobe oder den Vergleich mehrerer<br />

Produktproben festzustellen, ob sich<br />

der Geruch des zu transportierenden Lebensmittelethanols<br />

verändert hat in einer<br />

Weise, die die Vermarktung als Lebensmittelalkohol<br />

unmöglich macht. Das<br />

Besondere ist hier, dass der Eintrag von<br />

Fremdstoffen so geringfügig ist, dass er<br />

sich häufig chemisch nicht nachweisen<br />

lässt. In einer chemischen Analyse können<br />

zwei Proben absolut identisch sein,<br />

dennoch kann eine der beiden Proben<br />

einen Fremdgeruch aufweisen, der die<br />

Verwertung des Ethanol für Lebensmittelzwecke<br />

unmöglich macht.<br />

Beim Transport von inkompatiblen Produkten<br />

(Artikel 5.01 a) aa) Anlage 2 zum<br />

CDNI) werden deshalb die Tanks eines<br />

zur Beladung vorgelegten Tankmotorschiffes<br />

häufig durch einen Surveyor im<br />

Auftrag des Absenders überprüft und<br />

gegebenenfalls freigegeben oder beanstandet.<br />

Dazu gehört auch die sogenannte<br />

first-foot-Probe, dabei wird eine kleinere<br />

Menge Produktes durch die Leitungen<br />

in den Tank gespült, dann wird dieses Produkt<br />

beprobt und erst freigegeben, falls<br />

die Probe unauffällig ist. Bei hochsensiblen<br />

Produkten, wie zum Beispiel Ethanol<br />

in Lebensmittelqualität kann es auch<br />

notwendig sein, die Tanks zu begehen.<br />

In Extremfällen kann auch ein sogenannter<br />

Wall-Wash-Test durchgeführt werden.<br />

Dazu wird Ethanol in Lebensmittelqualität<br />

an die Innenwand des Tanks gespritzt und<br />

olfaktorisch beprobt, ob von der Wand<br />

Fremdgeruch ausgeht.<br />

6.<br />

In Verkennung der oben geschilderten<br />

Tatsachen hat es – insbesondere<br />

in Deutschland – Gerichtsurteile gegeben,<br />

die es auch für die Tankschifffahrt<br />

zur Kardinalverpflichtung des Frachtführers<br />

gemacht haben, ein Schiff zur Verfügung<br />

zu stellen, das so sauber ist, dass<br />

Produktveränderungen in jedem Falle<br />

ausgeschlossen sind. Ist es nachweislich<br />

während des Obhutszeitraumes zu einer<br />

Produktveränderung gekommen, dann<br />

haben diese Gerichte das Schiff oder den<br />

Frachtführer dafür haftbar gehalten. Aus<br />

den oben dargelegten Gründen, greift diese<br />

Argumentation zu kurz und ist unsachgerecht.<br />

Es dürfte wohl außer Frage stehen, dass<br />

die Vermeidung von Abfällen und der<br />

damit verbundenen Entsorgungslast im<br />

wirtschaftlichen und umweltpolitischen<br />

Interesse aller Transportbeteiligten steht.<br />

Deshalb haben unnötige Reinigungsmaßnahmen<br />

zu unterbleiben. Dieser Aspekt<br />

hat auch eine ökonomische Seite für die<br />

Vertragsparteien des Frachtvertrages, da<br />

der Transport in Einheitstransporten oder<br />

in der Folge von kompatiblen Produkten<br />

deshalb viel günstiger ist, weil keine Reinigungskosten<br />

oder Entgasungskosten<br />

entfallen. Ist ein Produktwechsel aber umgänglich,<br />

so ist genau zu überlegen, welche<br />

Maßnahmen tatsächlich notwendig<br />

sind und wer sie bezahlt. Da der Frachtführer<br />

in der Regel keine Kenntnisse über<br />

die chemische Beschaffenheit der ihm angedienten<br />

Produkte hat, hat der Gesetzgeber<br />

im HGB, CMNI und CDNI zur Recht<br />

die Produktverantwortung insoweit auf<br />

den Absender als Warenfachmann verlagert.<br />

Deshalb ist es Sache des Absenders,<br />

selbst zu entscheiden, welche Anforderungen<br />

er an den Reinheitsgrad<br />

eines Schiffes, die in CDNI Anlage 2 Artikel<br />

5.01 b) bis k) legaldefiniert sind, stellt.<br />

Gegebenenfalls hat er vor oder im Vertragsabschluss<br />

deutlich zu machen, respektive<br />

zu vereinbaren, welche Reinigungsmaßnahmen<br />

für den Transport des<br />

Produktes erforderlich sind. Dabei werden<br />

die Vertragsparteien bei der Bemessung<br />

der Fracht oder bei der Vereinbarung der<br />

Vertragskonditionen auch die anfallenden<br />

Reinigungskosten berücksichtigen.<br />

Kommt es zu einem Ladungsschaden,<br />

dann liegt nach richtiger Auffassung die<br />

Nachweispflicht für die Produktveränderung<br />

im Obhutszeitraum beim Absender.<br />

Liegt nachweisbar der Grund für die<br />

Veränderung in der Beschaffenheit und<br />

dem Reinheitsgrad des Tankschiffes,<br />

dann führt dies nicht per se zu einer Haftung<br />

des Frachtführers. Ob der Frachtführer<br />

wusste, welchen Reinheitsgrad sein<br />

Schiff haben muss und was er tun muss,<br />

um Kontamination zu vermeiden, hängt<br />

davon ab, welche Produktinformationen<br />

der Absender als Warenfachmann geliefert<br />

hat und welche Anforderungen er an<br />

die Reinheit des Schiffes stellt. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Umstände ist nach<br />

(nationalem deutschen) Recht zu beurteilen,<br />

ob für den Frachtführer angesichts<br />

der oben beschriebenen Pflichtenverteilung<br />

auch bei größtmöglicher Sorgfalt<br />

iSd § 426 HGB der Schadenseintritt vermeidbar<br />

war oder nicht. Bei internationalen<br />

Transporten nach CMNI wird nur<br />

nach einfacher Sorgfalt eines ordentlichen<br />

Frachtführers iSd Artikels 16 I CMNI<br />

zu urteilen sein. (Es ist bedauerlich, dass<br />

es insoweit einen deutschen Sonderweg<br />

gibt, es wäre zu begrüßen, wenn die nationalen<br />

und die internationalen Vorschriften<br />

hier den gleichen Maßstab anlegen<br />

würden.)<br />

Die im letzten Heft wiedergegebene Entscheidung<br />

des Handelsgerichts in Rotterdam<br />

(ZfB <strong>2020</strong>, Sammlung Seite 2671 ff)<br />

ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten,<br />

die tatsächlichen Umstände im Zusammenhang<br />

mit einer Produktveränderung<br />

aufzuklären und die wechselseitigen<br />

Pflichten der Transportbeteiligten sachgerecht<br />

zu definieren.<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />

Frankfurt am Main<br />

(Sammlung Seite 2677)<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

57


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Übergangszeiträume für bestimmte Motorenklassen um 12 Monate verlängert<br />

Die Verordnung (EU) 2016/1628 (NrMM<br />

Verordnung) regelt Emissionsgrenzwerte<br />

( Stufe V) und typengenehmigungsverfahren<br />

für Motoren für nicht für den Straßenverkehr<br />

bestimmte mobile Maschinen<br />

und Geräte. In art. 58 dieser Verordnung<br />

sind die Übergangsbestimmungen aufgeführt.<br />

Hier hat die Kommission mit der<br />

Verordnung EU <strong>2020</strong>/1040 Änderungen<br />

bei den Übergangszeiträumen für bestimmte<br />

Motorenklassen vorgenommen.<br />

Die neue Verordnung EU<br />

<strong>2020</strong>/1040 zielt darauf ab, wegen außergewöhnlicher<br />

Gründe im Zusammenhang<br />

mit der derzeitigen Covid-19-Pandemie<br />

die Frist für die Herstellung und<br />

Einführung von Übergangsmotoren und<br />

von mit ihnen ausgerüsteten Maschinen<br />

und Geräten (Binnenschiffe) um zwölf<br />

Monate zu verlängern.<br />

Die erste Änderung erfolgt in absatz<br />

5 Unterabsatz 2, der Motoren der Unterklassen<br />

von NrE betriff, für die der in anhang<br />

III festgelegte Zeitpunkt für das Inverkehrbringen<br />

von Motoren der Stufe V<br />

der 1. Januar <strong>2020</strong> ist. Das sind also die Motoren<br />

NrE 56 ≤ P < 130. Für sie wird den<br />

originalgeräteherstellern eine Verlängerung<br />

des Übergangszeitraums und des in<br />

Unterabsatz 1 genannten 18-Monatszeitraums<br />

jeweils um zwölf Monate gestattet.<br />

Voraussetzung ist, dass der originalgerätehersteller<br />

mit der jährlichen Gesamtproduktion<br />

unter 100 Einheiten liegt.<br />

Des weiteren wird ein neuer Unterabsatz<br />

eingefügt. Dieser betriff die Motoren<br />

aller Unterklassen (mit ausnahme<br />

der in Unterabsatz 4), für die der in<br />

anhang III festgelegte Zeitpunkt für die<br />

Einführung von Motoren der Stufe V der<br />

01. Januar 2019 ist. Das sind NrE mit<br />

ausnahme des NrE 56 ≤ P < 130 (siehe<br />

Änderung Unterabsatz 2) sowie IWP und<br />

IWa 19 ≤ P < 300. auch hier werden der<br />

Übergangszeitraum und der in Unterabsatz<br />

1 genannte 18-Monatszeitraum um<br />

zwölf Monate verlängert.<br />

Bei diesen Motoren hätten die Hersteller<br />

bis zum 30. Juni <strong>2020</strong> Maschinen und<br />

Geräte (bzw. Binnenschiffe) mit Übergangsmotoren<br />

fertiggestellt haben und bis<br />

zum 31.Dezember <strong>2020</strong> in Verkehr bringen<br />

müssen. Insoweit gibt es jeweils einen<br />

aufschub um zwölf Monate, also bis zum<br />

30. Juni 2021 (Übergangszeitraum) bzw.<br />

31. Dezember 2021 (18-Monatszeitraum).<br />

Nicht betroffen sind die größeren Motoren<br />

IWP und IWa P ≥ 300, da hier das<br />

Datum für die Einführung der 01.01.<br />

<strong>2020</strong> ist. In ihrer Begründung weist die<br />

Kommission aber darauf hin, dass man<br />

auch diese Daten, insbesondere Binnenschiffe,<br />

im Blick halten wird.<br />

Wer die Verordnung nachlesen möchte,<br />

findet sie bei EUr-lex oder auf unserer<br />

Homepage.<br />

CESNI/QP/Crew legt Roadmap für europäische Besatzungsvorschriften vor<br />

Die arbeitsgruppe CESNI/QP/Crew einen<br />

sog. Fahrplan für die Erarbeitung<br />

einer europäischen Besatzungsordnung<br />

vorgelegt. Diese temporäre Unterarbeitsgruppe<br />

war von CESNI/QP mit der analyse<br />

und technischen Beratung über mögliche<br />

Wege auf europäischer Ebene auf<br />

der Grundlage der Ergebnisse des ta-<br />

SCS-Projekts beauftragt worden. am <strong>09</strong>.<br />

und 10. September wird dieser Fahrplan<br />

in beiden Gremien erörtert.<br />

Dazu heißt es in dem Entwurf: Die Experten<br />

unterstützen die Modernisierung<br />

der Mindestbesatzungsvorschriften.<br />

»Die künftigen Besatzungsvorschriften<br />

sollten die arbeitsbelastung des Personals<br />

und seine sich immer schneller<br />

verändernde Entwicklung widerspiegeln,<br />

die Kompetenz der Besatzungsmitglieder<br />

und des Sicherheitspersonals<br />

widerspiegeln, das erforderliche Sicherheitsniveau<br />

jederzeit gewährleisten (z.B.<br />

Mann-über-Bord) und im Hinblick auf<br />

technischen Fortschritt, Digitalisierung,<br />

automatisierung und innovativen<br />

Schiffsbetrieb mehr Flexibilität als<br />

die derzeit geltenden Besatzungsvorschriften<br />

bieten.<br />

Die Einbeziehung und möglicherweise<br />

die Diversifizierung der Betriebsarten<br />

kann als ein Element zur Verringerung<br />

des Verwaltungsaufwands für die<br />

Schiffsbetreiber angesehen werden, die<br />

die Besatzung nicht nach den Merkmalen<br />

einer bestimmten reise oder eines<br />

bestimmten Schiffes berechnen wollen.<br />

Die Einbeziehung von mehr bestimmenden<br />

Elementen für die Definition der Besatzungsanforderungen<br />

soll die Flexibilität<br />

erhöhen.<br />

Die Besatzungstabellen aus der rheinschifffahrtspersonalordnung<br />

und anderen<br />

einschlägigen Vorschriften können<br />

als Grundlage für den Entwurf neuer tabellen<br />

dienen. Diese sollten teil eines gesetzlichen<br />

rahmens sein, in dem die Möglichkeit<br />

bestehen sollte, sie regelmäßig zu<br />

überarbeiten oder zusätzliche tabellen für<br />

neue Schiffstypen oder technologien (z.B.<br />

automatisierung) zu erstellen. Die technischen<br />

Einzelheiten der betreffenden Parameter<br />

für die Schiffstypen, die vom Personal<br />

auszuführenden aufgaben, die anzahl<br />

der Personen, die im Hinblick auf die Beförderung<br />

von Gütern und Fahrgästen benötigt<br />

werden, und die für die ausführung<br />

dieser aufgaben erforderlichen Kompetenzen<br />

sowie die verfügbare technische<br />

Unterstützung und automatisierung sollten<br />

in CESNI-Normen weiter ausgearbeitet<br />

werden, die geeignete Spezifikationen<br />

und aktualisierungen der künftigen Besatzungsregelung<br />

ermöglichen.<br />

Die Umsetzung der elektronischen<br />

Kontrollinstrumente sollte Hand in<br />

Hand mit überarbeiteten Mindestanforderungen<br />

an die Besatzung gehen, damit<br />

diese regelungen effektiv durchgesetzt<br />

werden können. Neue Besatzungsvorschriften<br />

und neue Kontrollinstrumente,<br />

die eine Echtzeitkontrolle der Einhaltung<br />

dieser Vorschriften ermöglichen, sollten<br />

gleichzeitig in Kraft treten;<br />

Die Mindestbesatzungsvorschriften<br />

sollten auf europäischer Ebene harmonisiert<br />

werden, wobei die neuen Vorschriften<br />

auf ZKr- und EU-Ebene gleichzeitig<br />

in Kraft treten sollten.<br />

58<br />

Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>


IMPrESSUM<br />

Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offzielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />

Deutscher Fähr-Verband, rüdesheim<br />

Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />

Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, rotterdam<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg<br />

Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />

Moselkommission, trier<br />

Permanent International association of Navigation Congresses (PIaNC)<br />

Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />

Zentralkommission für die rheinschifffahrt, Straßburg<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

allianz Esa EuroShip GmbH ........................................ titel<br />

alphatron ................................................................... 31<br />

BraUEr Maschinentechnik aG ....................................... 34<br />

CoNtarGo GmbH & Co. KG ........................................ 44<br />

DtG Deutsche transport-Genossenschaft ........................... 12<br />

E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ........... 34<br />

Easyfairs BV .............................................................. 31<br />

Fischer abgastechnik GmbH & Co. KG ............................... 16<br />

Haeger & Schmidt logistics GmbH .................................... 7<br />

Hegemann GmbH – Werf ............................................... 21<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ............................... 20<br />

Honeck Waldschütz Energie GmbH ................................... 26<br />

Hoyer Marine GmbH ................................................... U2<br />

HtaG Häfen und transport aG ....................................... 13<br />

IEa Industrieelektronik und -automation GmbH ................... 18<br />

IMPErIal Shipping Holding GmbH ................................. 29<br />

Internationales Maritimes Museum Hamburg ....................... 11<br />

Kadlec & Brödlin GmbH ................................................ 17<br />

l. Kluth & Co. Schiffsmakler GmbH & CoKG ....................... 23<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ..............................35, 41<br />

Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ....... 51<br />

Mohrs & Hoppe GmbH ................................................. 19<br />

ostfriesische Volksbank eG oVB ...................................... 16<br />

Podszuck GmbH ......................................................... 22<br />

rheinCargo GmbH & Co. KG .......................................... 45<br />

schwarz technik<br />

Gesellschaft für Kommunikation und Navigation mbH ............. 3<br />

Shell Deutschland oil GmbH .......................................... U4<br />

Siemens aG ............................................................... 27<br />

tEHaG Deutschland GmbH ........................................... 21<br />

Universität Duisburg-Essen .............................................25<br />

Uwe Held - Bootsfenster & Zubehör ................................... 18<br />

Werft Malz GmbH ........................................................ 6<br />

Wessels GmbH ............................................................ 19<br />

Wittig GmbH .............................................................. 5<br />

Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG ........................... 17<br />

Das anzeigenverzeichnis dient der leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des an zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr<br />

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Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter tamm †<br />

Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />

59


Fahren Sie mit Shell GTL Fuel Marine<br />

Trägt zur Senkung lokaler Emissionen bei 1<br />

Auch in älteren Dieselmotoren ohne Modifikationen einsetzbar 2<br />

Keine Investitionen in neue Infrastruktur notwendig<br />

Verringerte Gesundheitsrisiken im Umgang mit dem Kraftstoff<br />

Bessere biologische Abbaubarkeit und niedrigere<br />

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Bei bestimmten Motorentypen und unter bestimmten Fahrbedingungen. 2 Auf der Grundlage der bis heute durchgeführten<br />

Shell Betriebsfähigkeitsstudien. 3 Shell GTL Fuel Marine verbrennt sauberer und produziert weniger lokale Emissionen als<br />

herkömmlicher, aus Mineralöl hergestellter Diesel.

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