BS 09-2020
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Binnenschifffahrt
09
2020
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
SCHIFFFAHRT
Interview: »DBR ist die
ideale Ergänzung« 8
TECHNIK
HD-PE – Revolution
im Schiffbau? 14
MESSE
Kalkar STL lädt zum
Expertentreffen 16
ISSN 0939191-6
09
9 770939 191001
September 2020 | 75. Jahrgang
ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50
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EDItorIal
Generalvertretung
Krischan Förster
Chefredakteur
Von der Idee zur Innovation
Es ist mehr als ein Jahrhundert her,
dass die Schraube das Segel ablöste
und die Verwendung von Stahl den
Schiffau weltweit revolutionierte.
Seither haben zahlreiche technische
Neuerungen an Bord Einzug gehalten,
im Maschinenraum ebenso wie
auf der Brücke und an Deck. Wenn es
aber darum geht, einen Schiffsrumpf
zu Wasser zu lassen, wird nur selten
aluminium, sondern in der regel immer
noch Stahl verbaut, bis heute.
auch die Festmacherboote der
Schramm Group aus Brunsbüttel haben
sich seit acht Jahrzehnten kaum
geändert, weder in ihrem aussehen
noch beim Material. Jetzt aber kommt
ein Neubau in die Flotte, der mit dieser
tradition bricht. Erstmals besteht
der rumpf aus HD-PK, einem Kunststoff,
der bislang im Schiffau nicht
verwendet wurde. Vielleicht wird die
»Makker 19« belächelt wie einst die
ersten »Eisenschiffe«. Unternehmenschef
Hans Helmut Schramm aber
glaubt fest daran, dass eine weitere
revolution im Schiffau möglich ist.
Sein Prototyp soll es beweisen.
HD-PE ist fest und elastisch, gut
zu verarbeiten und umweltfreundlich
zu entsorgen. Vor allem aber ist
der Kunststoff sehr viel leichter als
Stahl. Das verschaff dem arbeitsboot
einen redundanten antrieb, in
der Binnenschifffahrt kämen leichter
oder Schiffe bei gleicher Größe
und Zuladung mit deutlich weniger
tiefgang aus und wären somit eine
denkbare lösung für das zunehmende
Niedrig wasserproblem in Flüssen
und Kanälen. Sicherlich nicht für Jedermann
und für jeden Zweck, aber
allemal Erfolg versprechend für verschiedene
Einsatzszenarien.
Für Innovationen braucht es helle
Köpfe und unternehmerischen Mut,
keine Frage. Der Markt wird auch
nur jene angebote annehmen, die
gebraucht werden, die eine technologische
lücke füllen oder Vorteile
versprechen. aber ebenso ist eine
flankierende Unterstützung seitens
der Politik und der Behörden nötig,
die sich nicht allein auf die Motorenförderung
oder eine nationale Wasserstoffstrategie
fokussieren sollte, sondern
auch unmittelbar aus der Praxis
stammenden Ideen den Weg bereiten
muss.
Es sei daran erinnert, wie aufwändig
und teuer es sein kann, eine Zulassung
für zuvor nicht gebräuchliche, von der
»Norm« abweichende lösungen zu erhalten,
zuletzt zu beobachten bei der
Marinisierung von lkw-Motoren oder
bei der lNG-technik. Nun gilt es, das
Potenzial dieses neuen Werkstoffs zu
nutzen. am besten schnell und im
Verbund aller Beteiligten.
Viel Spaß beim lesen wünscht
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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INHalt 09 2020
14 16
3 EDITORIAL
3 – Von der Idee zur Innovation
5 PERSONALIEN
6 NACHRICHTEN
8 SCHIFFFAHRT
8 – Interview Thomas Maaßen:
»Die DBr ist für uns eine ideale Ergänzung«
10 – rettung für Dresdens Dampferflotte
12 – Hoyer sucht nach weiteren Standorten
13 – Digitalisierung und »grüner Wandel«
14 SCHIFFSTECHNIK
14 – HD-PE – eine revolution im Schiffau
16 – Shipping technics logistics 2020
22 – Maritime Industry:
aufgeschoben ist nicht aufgehoben
24 – St4W – Priorität für die Wasserstraße
26 – Wertheim – Kran erstrahlt in neuem Glanz
28 – Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-technologie
31 – Ein radar der nächsten Generation
32 – Erste Barkasse wird modernisiert
34 – Schiffswerft Bolle liefert arbeitsschiff ab
36 BUYER’S GUIDE
42 SEEHÄFEN | SHORTSEA
42 – Kiel plant autonome Personenfähren
44 WASSERSTRASSEN | HÄFEN
44 – logistikprojekt strebt
Verkehrsverlagerung an
46 – linz erhält zweiten Containerkran
47 – Hafen riesa: Warten auf grünes licht
48 – ausstellung: 400 Jahre Finowkanal
49 – oder-ausbau bleibt ein Zankapfel
52 HTG-INFO
56 RECHT
58 BDS
56 – tankschiffstransporte,
ladungsschäden und CDNI
59 IMPRESSUM
Herausgeberverbände der Zeitschrift
Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Verein für europäische
Binnenschifffahrt und
Wasserstraßen e.V.
Hafentechnische
Gesellschaft e.V.
4
Binnenschifffahrt 09 | 2020
PErSoNalIEN
◼ NESKA: Kerstin Lederer vertritt
künftig den Kölner logistiker neska
in Hamburg. Die
gebürtige Hamburgerin
war zuletzt
18 Jahre beim
Schweizer logistikdienstleister
Panalpina
tätig. Zu ihren
aufgaben gehörten
unter anderem der rateneinkauf sowie
die Betreuung und Beratung der deutschen
Niederlassungen im Bereich Intermodal.
Die gelernte Speditionskauffrau
betreut ab sofort die neska-Kunden
in Norddeutschland.
◼ WITTIG GMBH: Daniel Dräger ist
seit august neuer Verkaufsberater bei
der Wittig GmbH in
Duisburg. Zuvor hatte
er erfolgreich seine
ausbildung zum
Kaufmann im Großund
außenhandel
absolviert. Er wird
sich überwiegend
um die Kunden aus dem Bereich der Binnenschifffahrt
kümmern.
◼ EU: Anne Montagnon steht künftig
an der Spitze der Direktion SrD
in der Generaldirektion
Verkehr der
EU-Kommission.
Sie hatte die leitung
zuvor bereits
seit anderthalb Jahren
kommissarisch
inne. Die Französin
ist künftig für Controlling, Budgetfragen,
Versicherungen und It zuständig.
Seit November 2017 war Montagnon
abteilungsleiterin. Die Direktion
SrD unterstützt die arbeit der anderen
fünf Direktionen für land, See-, luftverkehr,
Investitionen und nachhaltigen
Verkehr sowie politische Koordinierung.
Personalie des Monats: Biniasch mit neuem Job in der Bunker-Branche
◼ FINCO ENERGIE: Andreas Biniasch hat nach seinem abschied von der Unternehmensgruppe
Hoyer einen neuen Job übernommen. Er ist jetzt für die
FinCo Energie GmbH als Marine Business Development Manager am Standort
Hamburg tätig. Er bleibt somit der Bunker-Branche erhalten und wird sich
für FinCo schwerpunktmäßig um die Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigen
Kraftstoffen in der Binnen- und Seeschifffahrt kümmern. Biniasch war lange
Jahre Geschäftsführer der ehemaligen ESSo Bunker GmbH und bis zur Übernahme
durch die Hoyer-Gruppe auch der NWB – Nord- und Westdeutsche Bunker
GmbH. Im März war Biniasch nach 19 Jahren aus persönlichen Gründen bei
NWl/Hoyer ausgeschieden.
◼ GERPOL: Gino Amato hat seit dem
31. Juli die alleinige Geschäftsführung
bei Gerpol Sitzsysteme
übernommen.
Zuvor war Mariusz
Kania anteilseigner
(50 %), der nun
nicht mehr im Unternehmen
ist. Gerpol
ist ein anbieter
von Sitzsystemen für Binnen-, Seeschifffahrt
und Eisenbahn. Das Unternehmen
mit Sitz in Soest wurde 2010 gegründet.
◼ CAPTRAIN: Jan Läzer ist in die
Geschäftsführung der zur Captrain
Deutschland-Gruppe und Dortmunder
Hafen aG gehörenden Gesellschaften
Dortmunder Eisenbahn (DE) und DE Infrastruktur
(DE-I) eingetreten. Der Betriebswirt
war zuletzt bei thyssenkrupp
Industrial Solutions in verschiedenen
Führungspositionen tätig. läzer folgt auf
Marcel de la Haye und wird künftig die
Geschicke beiden Gesellschaften gemeinsam
mit roland Kitschler leiten.
◼ ZEPPELIN: Eva-Maria Graf bleibt Finanzchefin
bei Zeppelin Power Systems.
Ihr Vertrag wurde bis
2026 verlängert. Graf
arbeitet seit Jahresbeginn
mit dem neuen
Geschäftsführer ralf
Großhauser zusammen
und gehört seit
Juni 2012 dem Unternehmen
an. Sie verantwortet die Bereiche
Finanzen und Controlling, Einkauf, logistik/Zoll/Export,
It und Personal/recht.
Binnenschifffahrt 09 | 2020
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NaCHrICHtEN
AMADEUS RIVER CRUISES
Taufe von »Amadeus Imperial« vollzogen
Der Kreuzfahrtveranstalter amadeus
river Cruises hat mit der 135 m langen
»amadeus Imperial« seinen jüngsten
Neubau getauft. Die Jungfernfahrt führte
nach Basel.
taufpatin in amsterdam war die amadeus-Mitbegründerin
Martina lüftner.
Die »amadeus Imperial« wird auf Donau,
rhein und Main sowie auf den niederländischen
und belgischen Wasserstraßen
unterwegs sein. Sie ist bereits das 15.
Flussschiff in der amadeus-Flotte.
Der Neubau, der auf der bei De Hoop
in den Niederlanden entstand, wird von
zwei Caterpillar-Dieselmotoren 3508 DIta
mit jeweils 783 kW und zwei Veth-ruderpropellern
angetrieben. Damit sind
14 kn (22 km/h) möglich. Dazu kommt
ein Bugstrahlruder (350 kW), ebenfalls
von Casterpillar. Das Schiff bietet
Platz für maximal 168 Passagiere, denen
72 Deluxe-Kabinen mit einer Größe von
17,5 m² zur Verfügung stehen, von denen
die meisten mit absenkbaren Panoramafenstern
über die gesamte Kabinenbreite
aufwarten. Dazu kommen zwölf Suiten
mit einer Größe von 26,4 m² und einem
barrierefreien Balkon mit Sitzbereich.
alle Kabinen und Suiten sind mit geräumigen
Badezimmern, einem Infotainment-System,
einem Flat-tV, einer Minibar
und einer individuell einstellbaren
Klimaanlage ausgestattet. Ein Highlight
der »amadeus Imperial« ist die openair-lounge
»river terrace« mit einer
speziell entworfenen Verglasung am Bug
des Schiffs, die einen ungestörten Blick
auf die Flusslandschaft ermöglicht. n
© amadeus river Cruises
TRITON-WERFT
Bewährungsstrafe für Ex-Chefin
Die ehemalige Chefin der triton-Werft
ist vor dem amtsgericht Duisburg zu
einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Sie hat den Vorwurf der Schwarzarbeit
eingeräumt. Die triton-Werft ist
Geschichte, nun musste sich auch Petronella.
J., die langjährige Eignerin und
Chefin des Duisburger tradtitionsbetriebes,
vor Gericht verantworten. Sie
soll zwischen 2013 und 2015 arbeiter
aus Bulgarien und rumänien schwarz
entlohnt und 460.000 € an Sozialabgaben
gespart haben. Mit einem Geständnis
habe sie eine lange Beweisaufnahme
vermieden und ihre Strafe gemildert,
berichtet die WaZ. Das Schöffengericht
setzte eine zweijährige Freiheitsstrafe
auf drei Jahre zur Bewährung aus.
Nach einer wechselvollen Geschichte
hatte zuvor die triton-Werft die tore
geschlossen. Das Gelände will duisport
künftig als lkw-Parkplatz nutzen. n
BUNDESWASSERSTRASSEN
Vodafone sorgt für 5G
Mehr Bandbreite und weniger Funklöcher:
Vodafone hat mit dem 5G-ausbau
entlang der Bundeswasserstraßen
begonnen. Die ersten 180 5G-antennen
an 64 Standorten wurden bereits aktiviert,
teilte der Mobilfunkanbieter mit.
rund 1.000 weitere antennen an mehr
als 300 Standorten sind in den kommenden
zwölf Monaten geplant. Mittelfristig
soll ein dichtes 5G-Netz entlang der Bundeswasserstraßen
entstehen. n
DUISBURG
Ball der Schiffahrt abgesagt
In diesem Jahr fällt der traditionelle Ball der Schiffahrt in
Duisburg aus. Grund ist, wie bei vielen anderen abgesagten
Veranstaltungen auch, die Corona-Pandemie. Geplant war das
Branchentreffen für den 7. November. »Wir haben uns schweren
Herzens entschieden, den diesjährigen Ball der Schiffahrt
abzusagen«, teilte Veranstalter Frank Wittig mit. Unter den
gegebenen Umständen sehe man sich nicht in der lage, eine
Veranstaltung durchzuführen, die sowohl den aktuellen Corona-Schutzbestimmungen
als auch dem »Geist« eines solchen
Festes entsprechen könne, heißt es. an den Planungen
für das kommende und alle folgenden Jahre werde aber festgehalten.
auf dem Ball der Schiffahrt treffen sich alljährlich
rund 500 Gäste in der Duisburger Mercatorhalle. n
6
Binnenschifffahrt 09 | 2020
NaCHrICHtEN
Das Nordfrost-Gelände im Hafen Wesel
WESEL
Nordfrost verdoppelt Flächen im Rhein-Lippe-Hafen
Der tiefkühllogistiker Nordfrost hat sein
Grundstück im Hafen Wesel auf dem Gelände
von DeltaPort auf 9 ha ausgedehnt.
Das kommt nahezu einer Verdopplung
gleich, denn zunächst hatte man dort ein
5 ha großes areal erworben. Zudem gibt
es die option, auf insgesamt 16 ha zu erweitern.
Das Unternehmen plant den
transport temperaturgekühlter Waren
auf dem rhein zwischen rotterdam und
Wesel.
Erste Baumaßnahmen zur Ertüchtigung
der Kaianlage mit der Verlegung
einer Kranbahn für den Betrieb einer eigenen
Containerbrücke für den Schiffumschlag
laufen bereits. Darüber hinaus
entstehen auf dem Gelände ein tiefkühlhaus,
läger für Waren im plusgradigen
temperaturbereich und für General Cargo
sowie Hallen für Projektladung.
Mit dem Container-Schiffumschlag
und dem Betrieb eines Full-Service Container-Depots
will der logistiker im
Frühjahr 2021 beginnen. Die Inbetriebnahme
des logistikcenters ist für den Jahresanfang
2023 vorgesehen. Nach eigenen
angaben sorgt Nordfrost durch das Engagement
in Wesel für rund 60 neue arbeitsplätze.
Ziel des tiefkühspezialisten
sei es, in Wesel logistik für alle Güter –
bis hin zur Projektverladung – anzubieten
und den Hafenstandort gleichzeitig
als weitere lebensmitteldrehscheibe aufzubauen.
n
© Nordfrost
Inland Navigation
Projects
PORT
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Intermodal
Short Sea
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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SCHIFFFaHrt
»Die DBR ist für uns eine ideale Ergänzung«
rhenus sichert sich mit der Übernahme der Binnenreederei und einer deutlich größeren
Flotte die noch fehlende Marktpräsenz im osten. reedereichef Thomas Maaßen setzt
künftig auf Container, Schwergut-transporte und komplexere logistikangebote
Binnenschifffahrt: Der Kauf der Deutschen
Binnenreederei liegt jetzt einige
Tage zurück. Was passierte denn gerade
für die Integration und was ist geplant?
Thomas Maaßen: Wir wollen die DBr
als eigenständiges Unternehmen weiter
betreiben. Insofern sind es die typischen
administrativen Fragen und eine Überprüfung
der abläufe, Wesentliches wird
sich bei der Binnenreederei erst einmal
nicht ändern.
Was waren denn die Gründe, diese Gelegenheit
zur Expansion zu nutzen?
Maaßen: Zum einen steht das Unternehmen
gut am Markt da und ist auch kein
Sanierungsfall. Zum anderen ist rhenus
gerade in Polen und im ostdeutschen
Kanalnetz unterrepräsentiert. Insofern
ist die Binnenreederei für uns eine ideale
Ergänzung.
Es gibt keine Schnittmengen, wo man
sich die Quere kommen könnte?
Maaßen: Eigentlich sehr wenige. am
ehesten noch im Containerverkehr. Für
uns fährt die NWl Norddeutsche Wasserweg
logistik über Weser und Mittellandkanal,
die DBr macht das über den
Elbe-Seiten-Kanal. Man triff sich dann
in Hannover, Braunschweig, Minden.
Wenn wir das jetzt unter einem Dach haben,
können wir schauen, ob es künftig
nicht gemeinschaftliche angebote geben
kann, so dass sich die Kunden den Seehafen
aussuchen können.
Die DBR fährt eine ziemlich große Flotte.
Was übernehmen Sie denn genau?
Maaßen: Es sind insgesamt rund 550 Einheiten,
darunter viele leichter.
Es hieß immer, der vorherige Eigner habe
die DBR etwas stiefmütterlich behandelt.
Haben Sie für alles Verwendung?
Maaßen: Geplant ist, dass wir die Flotte
um etwa 130 Einheiten verkleinern,
indem wir sie verschrotten. Beim rest
ist der Zustand gut bis knapp mittelmäßig,
auch Modernisierungen hat es in
der Vergangenheit immer wieder gegeben.
Mittelfristig werden wir sicherlich
in die Flotte investieren müssen, das nötige
Geld dafür ist im Budget vorgesehen.
Ist auch an neue Schiffe und Schiffstypen
gedacht? Das ostdeutsche Fahrtgebiet
gilt mit der häufig Niedrigwasser
Thomas Maaßen
führenden Elbe und den an vielen Stellen
schmalen Kanälen und Schleusen als
nicht gerade optimal ausgebaut …
Maaßen: Die Schubboote der DBr sind
mit 1,20 Meter tiefgang schon ganz gut
für Niedrigwasserperioden gerüstet. aber
sicherlich werden wir uns in Zukunft auch
technisch etwas einfallen lassen müssen.
Das gilt aber ebenso für den rhein.
Wie viele Jahre voraus reicht denn die
Strategie für die Binnenreederei?
Maaßen: Bei uns ist kein Businessplan
auf mehr als fünf Jahre angelegt. alles,
8
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFFaHrt
was darüber hinausgeht, wäre ein Blick
in die Glaskugel.
Können Sie beschreiben, was in diesen
fünf Jahren ansteht, wie die DBR ausgerichtet
werden soll?
Maaßen: Wenn wir bei der DBr das Vorjahresergebnis
steigern können, bin ich
schon zufrieden. Die Binnenreederei hat
ihre Stärken, aber auch Nachholbedarf,
wenn es um Seehafen- und Binnenhafenlogistik
geht, um komplexere lieferketten.
Da wollen und werden wir ansetzen.
Das Stichwort »Container« ist ja schon
gefallen, das müssen wir mit den anderen
Unternehmen im Konzern wie Contargo
abstimmen, wollen dieses Thema
aber vorantreiben, um die Marktanteile
zu steigern.
Weil angestammte Gütermengen verloren
gehen, vor allem Kohle?
Maaßen: Die DBr transportiert kaum
noch nennenswerte Mengen an Kohle,
das geht inzwischen gegen Null. Bei
rhenus sieht das anders aus. Das stellt
uns zweifelsohne vor Herausforderungen,
wenn der Kohlebedarf zunächst für
die Verstromung und später auch für die
Stahlproduktion zurückgeht. Da müssen
wir sehen, wie sich diese Verluste kompensieren
lassen. Über den Bereich Massengut
wird das nicht funktionieren.
Wie dann?
Maaßen: Containertransporte haben
weiter Wachstumspotenzial. Ein anderes
Thema ist Schwergut. aber dafür
brauchen wir mehr Unterstützung seitens
der Politik. Das meiste wird nach wie vor
über die Straße gefahren.
Es stand auch ein anderes Unternehmen
zum Kauf, bei dem es neben der
Trockenschifffahrt auch eine profitable
Tanker-Sparte im Portfolio gab. Hätten
Sie nicht lieber dort zuschlagen müssen?
Maaßen: Sie meinen Imperial? auch das
haben wir uns natürlich angeschaut, uns
aber letztlich für die Binnenreederei entschieden.
So oder so, als noch größeres Schwergewicht
der deutschen und europäischen
Binnenschifffahrt könnten Sie auch auf
dem politischen Parkett Ihre Stimme
stärker erheben, zumal Sie auch Chef
der European River-Sea-Transport Union
(ERSTU) und Vizepräsident im Bundesverband
der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) sind. Haben Sie das vor?
Maaßen: Ich glaube, wir alle tun gut daran,
uns politisch über die Verbände zu
artikulieren. Wenn jeder Einzelne seine
Meinung zum Besten gibt, wäre das für
die Politik auch verwirrend.
Wie sehen Sie denn die künftige Rolle
der Binnenschifffahrt bei der nur allzu
häufig beschworenen Verkehrswende.
Sind und werden die richtigen Weichen
gestellt?
Maaßen: Wenn all das, was im Masterplan
Binnenschifffahrt aufgeführt ist,
umgesetzt wird, wären wir schon sehr
viel weiter.
Was sind denn aus Ihrer Sicht die wichtigsten
Handlungsfelder? Oder findet
sich alles im Masterplan wieder?
Maaßen: Natürlich findet sich da nicht
alles wieder. Die Fahrrinnenvertiefung
des rheins ist ganz entscheidend, um
die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt
gegenüber den anderen Verkehrsträgern
zu verbessern. Wenn wir
im Schnitt 10 Zentimeter mehr abladen
könnten, wäre das ein riesiger Schritt.
Dazu kommt die Frage des Schwerlastverkehrs
per lkw, der Brücken und Straßen
immens belastet. Wir bräuchten ein
Die DBR ist im ostdeutschen Kanalnetz und auf der Elbe zuhause
Beförderungsgebot auf der Wasserstraße.
Das wird seit Jahren diskutiert, aber wurde
nicht umgesetzt. Wir sehen da ein großes
Potenzial. Das wäre gut für uns, aber
ebenso gut für die Infrastruktur.
Sie sind in den vergangenen Jahren immer
gewachsen, vor allem durch Übernahmen.
In Polen, in Frankreich, in Serbien,
in Tschechien, in Nord- und jetzt in
Ostdeutschland. Was kommt als nächstes?
Maaßen: Schauen wir mal, was die Zukunft
bringt. Geografisch sind wir in
der trockenschifffahrt mittlerweile europäisch
präsent, da sehe ich nur noch
begrenzte Wachstumsmöglichkeiten.
Insofern wäre es durchaus ein konsequenter
Schritt, wenn sich rhenus auch
in neue Bereiche wie die tankschifffahrt
bewegen würde. Wobei man nicht vergessen
darf, dass es sich auch da um fossile,
also zeitlich endliche transportgüter
handelt. akut gibt es aber keine
konkreten Pläne.
Dann lassen Sie uns wieder miteinander
sprechen, wenn es soweit ist. Ich danke
sehr für das Gespräch.
Interview Krischan Förster
© DBr
Binnenschifffahrt 09 | 2020
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SCHIFFFaHrt
Schiffe der Sächsischen Dampfschiffahrt
liegen vor dem Terrassenufer in Dresden
Rettung für
Dresdens Dampferflotte
Die United rivers aG übernimmt die Sächsische Dampfschiffahrt. Damit bleiben die
historische Flotte sowie alle arbeitsplätze erhalten
Von Michael Hillmann
Das Bangen hat ein Ende – die älteste
Dampfschiffflotte der Welt ist gerettet.
Die United rivers aG aus Basel
(Schweiz) übernimmt das angeschlagene
traditionsunternehmen.
»Wir freuen uns, dass wir das Geschäft
fortführen können. Und es erfüllt uns mit
Stolz, die älteste Dampfschiffflotte der
Welt in die Zukunft zu führen«, erklärte
robert Straubhaar, CEo und Mehrheitsaktionär
des neuen Eigners United rivers
aG (Basel). Die Sächsische Dampfschifffahrt
verfügt über neun zwischen
1879 und 1929 gebaute raddampfern sowie
zwei moderne Fahrgastschiffe.
Wochenlang war um die Zukunft der
Sächsischen Dampfschifffahrt (SDG) gerungen
worden, nachdem im Juni Insolvenz
angemeldet werden musste. Das
land war beteiligt, die Stadt, der Freundeskreis,
drei verschiedene Interessenten
und natürlich die Belegschaft, die für ihre
arbeitsplätze und den Erhalt des Unternehmens
demonstriert hatte. letztlich
machte die United river aG das rennen,
nachdem der Erwerb durch das Bundeskartellamt
freigegeben worden war.
»Hauptkriterien für den Zuschlag an
die United rivers aG waren das langfristig
erfolgversprechende Konzept,
das strategische Know How zur weiteren
Entwicklung des Unternehmens sowie
der Kaufpreis«, sagt Burkhard Jung, restrukturierungsexperte
und Sanierungsgeschäftsführer
(Cro ) der SDG. Über
die Modalitäten der Übernahme einschließlich
des Kaufpreises wurde zwischen
allen Vertragspartnern allerdings
Stillschweigen vereinbart.
Das von Straubhaar geführte Unternehmen
gilt als ein führendes Unternehmen
für Passagierschiffe in der
Binnenschifffahrt und ist somit ein
Schwergewicht der Branche. Zur betreuten
Flotte zählen 100 Passagierschiffe,
mit europaweit mehr als 3.000 Mitarbeitern
wurde 2019 ein Umsatz von etwa
230 Mio. € erwirtschaftet. Vor vier Jahren
war mit der Köln-Düsseldorfer (KD)
am rhein für 5,6 Mio. € ein anderes bedeutendes
Unternehmen in Deutschland
übernommen worden. Damals wie heute
war die Münchner Premicon der Vorbesitzer.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Die river aG plant zunächst eine Sanierung
der finanziell angeschlagenen reederei
und verspricht darüber hinaus, sich
langfristig zu engagieren. »Für uns ist der
Erwerb eine strategische aufgabe«, so
Straubhaar. Die Dresdner Dampfschifffahrt
sei auch kulturell etwas ganz Besonderes,
weltweit einmalig. »Wir möchten
diese tradition behutsam in die Zukunft
überführen«, sagt der CEo des neuen Eigentümers.
Zunächst aber soll sich für die Fahrgäste
der SDG nichts ändern, der Betrieb
werde unverändert fortgeführt. Bisher
läuft die Saison sehr gut, heißt es. alle
Fahrten seien gut gebucht, trotz der Covid19-Beschränkungen
seien bereits mehr
als 180.000 tickets verkauft worden. Hinzu
kommen Einzelevents und Sonderfahrten,
die für zusätzliche Einnahmen
sorgen.
Nach angaben von United river sollen
alle arbeitsplätze erhalten bleiben.
Der Betrieb werde künftig in zwei
neuen Unternehmen zusammengefasst:
Die Weiße Flotte Sachsen GmbH
übernimmt alle operativen aktivitäten
der Sächsischen Dampfschiffahrt
einschließlich der »Elbezeit GmbH«
und ist Eigentümerin der beiden Salonschiffe.
Eigentümerin der neun historischen
Dampfschiffe wird die »Kulturerbe
Dampfschiffe Dresden GmbH«.
Dadurch sei gesichert, dass die weltweit
älteste Flotte ihrer art in Sachsen bleibt.
auch mit der Werft in laubegast will
man nach eigenen angaben weiter zu-
10
Binnenschifffahrt 09 | 2020
Hamburgs
SCHIFFFaHrt
maritimes Herz
© Michael Hillman
»Wir freuen uns,
die Sächsische Dampfschiffahrt
als ein einmaliges binnenschifffahrtliches
Kulturguterhalten und erfolgreich
betreiben zu dürfen.«
Robert Straubhaar,
CEO United Rivers AG
sammenarbeiten. »Wir brauchen diese
Werft vor ort, dort gibt es kompetente
Mitarbeiter, die über geballtes
fachliches Wissen verfügen.« Man
werde auf jeden Fall in den kommenden
tagen das Gespräch suchen.
Werftbesitzer Sven Spielvogel, einer
der beiden Geschäftsführer der richert
& Co GmbH, hatte ursprünglich
ebenfalls für die Flotte geboten.
In den vergangenen Jahren hatten
mehrere Niedrigwasserperioden
bei der SDG zu erheblichen Umsatzverlusten
geführt. Dann kam die
Corona-Pandemie, die die Situation
im Unternehmen weiter verschärfte.
Corona-Hilfen des Bundes oder des
Freistaates Sachsen blieben wegen
der finanziellen Schwierigkeiten und
aus beihilferechtlichen Gründen aus.
am 3. Juni musste das Unternehmen
ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
einleiten. »Unser
erklärtes Ziel war es, die Flotte zu erhalten
und bis September 2020 eine
Gesamtlösung zu finden – und das
haben wir geschaff«, erklärte Jung.
Das sei nur gelungen, weil alle Beteiligten
für den Erhalt der Sächsischen
Dampfschiffahrt an einem Strang
gezogen hätten. Dafür dankte Jung
dem vorläufigen Gläubigerausschuss,
dem Sachwalter und der Geschäftsführung.
»ohne sie hätten wir diesen
Erfolg nicht erreicht.«
Jetzt kommt auch Unterstützung
vom Freistaat Sachsen. Zwar handelt
es sich bei der Übernahme durch die
United river aG formal um eine rein
privatwirtschaftliche lösung. aber
das land stellt als Grundstückseigentümer
die anleger am Dresdner terrassenufer
zur Verfügung.
auch die bisherige Geschäftsführerin
Karin Hildebrand ist mit dem
resultat zufrieden. »Die traditionsflotte
gehört wie die Semperoper
oder die Frauenkirche zu Dresden
und ich bin froh, dass ihre Zukunft
gesichert ist.« Nachdem die Sanierung
in Eigenverwaltung beendet ist,
folgt nun die abwicklung der bisherigen
Firmen.
Für die Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH
& Co. Conti Elbschiffahrts
KG und die Elbezeit GmbH
wurden am 1. September reguläre
Insolvenzverfahren eröffnet. Frankrüdiger
Scheffer von der Kanzlei
tiefenbacher rechtsanwälte (Dresden)
wurde vom amtsgericht als
Insolvenverwalter für die SDG bestellt,
Nils Freudenberg übernimmt
die aufgabe für die Elbezeit. n
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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SCHIFFFaHrt
Hoyer sucht nach weiteren Standorten
© Hoyer Marine
Der Bunkerspezialist will nach der jüngsten Expansion das Einzugsgebiet ausdehnen und
schaut sich nach geeigneten Hafenstandorten für neue Bunkerstationen um
Das in Hamburg ansässige Unternehmen Hoyer Marine bietet
ein breites leistungsspektrum schiffsbezogener aktivitäten.
Zusammen mit der Hoyer trading & Supply GmbH sowie
der Wilhelm Hoyer GmbH & Co. KG werden in der Unternehmensgruppe
alle Prozesse und die gesamte Supply-Chain abgebildet.
DTG. Leistung entscheidet.
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Das Ziel, einen Komplett-Service im Bereich der Seeschifffahrt
sowie Küsten- und Binnenschifffahrt anbieten zu können und
dabei unabhängig zu sein, werde konsequent weiterverfolgt und
umgesetzt, heißt es.
Hoyer Marine verfügt über eine Flotte eigener Bunkerboote sowie
gecharterter Schiffe, die an den Standorten Hamburg, Bremen,
Minden, Köln und Passau stationiert sind. Darüber hinaus betreibt
das Unternehmen auch Bunkerstationen, zum Beispiel in Bremerhaven,
Hamburg, Wittingen, Wismar, Wremen, Dorum und Ditzum.
anfang august 2020 ging zudem die neueste Bunkerstation in
Sassnitz/Mukran auf der Insel rügen in Betrieb. Dort wurde eine
vollautomatisierte tankanlage für MGo errichtet, die rund um die
Uhr zur Betankung zur Verfügung steht. Mit der neuen anlage
können nun auch nachts Schiffe ohne zusätzliche Wartezeit betankt
werden. Sie ersetzt die bislang übliche Mobilbetankung per lkw.
Expansionskurs wird fortgesetzt
»Wir wollen unseren Kunden den bestmöglichen Service bieten
und beschäftigen uns aktuell mit dem Neubau weiterer Bunkerstationen.
Dafür analysieren wir zurzeit zahlreiche Häfen und
prüfen die Möglichkeiten für neue Standorte«, sagt Thomas Hoyer,
CEo der Hoyer Unternehmensgruppe.
Die Klimawende und den damit einhergehenden ausbau der
Produktpalette habe man ebenfalls im Fokus. »Wir beschäftigen
uns seit längerem intensiv mit alternativen Kraftstoffen wie
lNG oder dem synthetischen Kraftstoff Gtl. auch das Thema
abgasnachbehandlung bekommt in der Schifffahrt stetig mehr
Bedeutung. Der Einsatz synthetischer Harnstoffösungen in der
Schifffahrt wird unumgänglich sein und deutlich zunehmen, Das
beobachten wir gezielt und werden zum richtigen Zeitpunkt konsequent
in die Märkte einsteigen«, so Michael Meyer, Geschäftsführer
von Hoyer Marine.
Die Hoyer Unternehmensgruppe ist einer der größten familiengeführten
und konzern-unabhängigen Mineralöl- und Energielieferanten
Deutschlands. Von mehr als 100 Standorten aus
versorgt der Betrieb seine Kunden mit Heizöl, Diesel, Flüssiggas,
Holzpellets, Strom und Erdgas und ist als Produzent und lieferant
von Schmierstoffen und adBlue aktiv. Nicht zuletzt betreibt
Hoyer deutschlandweit mehr als 200 eigene tankstellen und autohöfe.
Mit mehr als 300.000 Stammkunden wird ein Jahresumsatz
von etwa 4,5 Mrd. € erwirtschaftet.
RD
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFFaHrt
Digitalisierung und »grüner Wandel«
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben die Wirtschaft schwer getroffen. lieferketten
wurden gestört, Märkte sind weggebrochen, etablierte Geschäftsprozesse werden in Frage
gestellt. auch die logistik steht vor neuen Herausforderungen
Das 12. Netzwerk-Forum »Schifffahrt Hafen logistik« Ende
august in Duisburg fand das erste Mal als Hybrid-Veranstaltung
statt. auch das war Corona geschuldet. Ebenso wie eine
Beschleunigung der Digitalisierung in vielen Unternehmen. Ein
anderer Mega trend, konstatierte Christoph Kösters als Hauptgeschäftsführer
des Verbandes Verkehrswirtschaft und logistik
Nordrhein-Westfalen (VVWl), sei von der Coronakrise zwar
zeitweise überdeckt worden, habe aber nichts an Bedeutung eingebüßt
– die transformation von logistik und Wirtschaft zu
Co2-reduzierten und »grünen« Prozessen. Und dabei kommt
auchd die Binnenschifffahrt ins Spiel.
Vor rund 70 Entscheidern aus den Bereichen Schifffahrt, Häfen,
logistik und der Industrie hob Burkhard landers, Präsident
der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK)
Duisburg-Wesel-Kleve die Wichtigkeit dieses Verkehrsträgers
für den Wirtschaftsstandort hervor und konkretisierte drei Gedanken
zur Stärkung des Systems Wasserstraße:
• Die gesamten Vorhaben zur Unterstützung des Systems müssten
schneller und zügiger umgesetzt werden. Das betreffe sowohl
beschlossene Maßnahmen zur Ertüchtigung der Infrastruktur
als auch aufstockungen in personellen Bereichen der
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV).
• Zudem müssten die Kapazitäten der Binnenschifffahrt EUweit
erhöht werden, um die Verlagerungspotentiale voll auszuschöpfen.
• letztendlich müsse sich aber auch die Binnenschifffahrt selbst
mit Innovationen dem Konkurrenzkampf mit anderen Verkehrsträgern
stellen, um künftig im ökologischen Vergleich
punkten zu können.
Probleme hatten sich unter anderem bei Niedrigwasser 2018 gezeigt,
als die Binnenschifffahrt stark eingeschränkt war und
auch die Bahn die benötigten Mengen nicht übernehmen konnte.
rund 200 Mio. € an Einbußen hatte der Chemiekonzern
BaSF verbuchen müssen. Mehr als die Hälfte (55%) der rohstoffe
am Standort ludwigshafen kommer auf dem Wasserweg,
etwa ein Fünftel mit der Bahn und nur ein Zehntel per lkw. Etwa
6,5 Mio.t werden pro Jahr angeliefert, rund 8,1 Mio. t gehen raus.
täglich werden in ludwigshafen 15 Binnenschiffe, 400 Eisenbahnwaggons
und 2.500 lkw abgefertigt.
Weil somit »der rhein die lebensader ist«, bemüht sich das
Unternehmen, Vorkehrungen zu treffen. »Deswegen stehen Klimaschutz
und die Sicherung der Wasserstraßeninfrastruktur
weit oben auf unserer agenda« berichtete ralf Busche, logistikchef
der BaSF auf dem Forum in Duisburg. Denn ab 2030 will
BaSF nur noch Co2-neutral wachsen.
Man habe daher eine reihe von Maßnahmen getroffen. Darunter
fällt ein gemeinsam mit Partner entwickeltes Frühwarnsystem,
das es ermöglicht, die rheinpegel mit sechs Wochen
Vorlaufzeit vorherzusagen. So könnten Niedrigwasserrisiken
frühzeitig erkannt werden und notwendige Kompensationsmaßnahmen
wie ein aufstocken der lagerbestände oder das Einchartern
zusätzlicher Schiffe eingeleitet werden.
auch habe sich das Unternehmen über Zeitcharter-Verträge
flachgehende tonnage mit besserer traglast gesichert. Gemeinsam
mit dem Gewerbe sei ein tiefgangoptimiertes Binnenschiff
entwickelt worden. Sollten die Schiffe nicht ausreichen, gebe es
alternative Verkehrskonzepte insbesondere für den Bahntransport,
so Busche.
Nach ansicht von Henrich Kerstgens, Managing Director bei
Contargo, muss für kurzfristige Erfolge flexibel gehandelt werden.
So müssten starre Verladezeiten aufgebrochen und der Umschlag
mittels Digitalisierung optimiert werden. aus Sicht der
neska als einem der führenden logistiker ist keine abkehr von
mittelfristigen Zielen und Strategien nötig. Die Wirtschaft werde
nach der Krise wieder wachsen. Vorgaben der Politik zur Umsetzung
eines »Green Deal« sollten aber in kleinen Schritten erfolgen,
sagt neska-Geschäftsführer Jan Zeese. Wichtig seien politisch
nachvollziehbare und umsetzbare leitplanken. n
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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SCHIFFStECHNIK
HD-PE – eine Revolution im Schiffau?
Die Schramm-Gruppe hat einen neuen Werkstoff entdeckt: Der Kunststoff HD-PE ist leicht,
beständig und vor allem kostengünstig. Ein Festmacherboot ist als Pilotprojekt bereits im
Wasser. aber auch in der Binnenschifffahrt könnten sich große Chancen ergeben
Makker 19 –so heißt das 9,90 m lange
und 3,80 m breite Festmacherboot,
das für die Schramm group auf einer
Werft in der türkei gebaut wurde
und demnächst in Dienst gestellt werden
soll. Das Besondere ist das Material: Der
rumpf besteht aus HD-PE einem stressund
stoßfesten Kunststoff, der sonst
beim Bau von druckbeständigen Gasund
Wasserleitungen eingesetzt wird. Es
soll nicht nur ein älteres Vorgängermodell
ersetzen. »Es ist ein völlig anderes,
viel besseres Schiff«, sagt Hans Helmut
Schramm.
alle bisherigen Festmacherboote sind
aus Stahl und mit nur einem Motor ausgestattet.
In anspruchsvollen revieren
wie der Unterelbe und im Hamburger
Hafen mit ordentlich Wind, Strömung,
Schwell und immer größeren Schiffen
durchaus ein mögliches Problem bei einem
Maschinenausfall. Doch die Boote
waren bislang zu klein, um einen zweiten
Motor einzubauen. »also haben wir
seit zwei Jahren überlegt, wie wir es besser
machen können«, so Schramm.
auf einer türkischen Werft hatte das
Unternehmen ein anderes, größeres
Schiff in auftrag gegeben. Dabei weckten
Seebojen aus HD-PE die aufmerksamkeit
der Brunsbütteler. Die zeigten
auch nach Jahren im Einsatz keinerlei
Verschleiß. So entstand die Idee, auch
Schiffe aus diesem Kunststoff zu fertigen.
Entwurf stammt von NavConsult
Die unternehmenseigene Design- und
Konstruktionsfirma NavConsult l ieferte
die Entwürfe für eine Bootshülle in
Sandwich-Bauweise in Doppelhülle, die
mit festem Schaum gefüllt ist und das
Boot unsinkbar macht. Bei Crashtests
durch auffahren auf Geröll und Felsen
entstanden lediglich beulenartige Verformungen,
die durch erneutes Erwärmen
des Kunststoffs ohne großen aufwand repariert
werden konnten.
Die größten Vorteile des bis zu 22 kn
schnellen Bootes aber sind das geringere
Gewicht von 900 kg/m3 gegenüber Stahl
mit 7 t/m3 sowie die um rund 20%
geringeren Kosten in der Produktion.
Dadurch kann der tiefgang der
schwimmenden Einheiten erheblich
reduziert werden, konkret auf 0,80 m.
HD-PE sei lebensmittelecht, könne
umweltfreundlich recycelt werden
und brauche keine Wartung durch neue
Farbanstriche, wodurch auch Betriebskosten
gespart werden könnten. letztlich
sei auch die Co2-Bilanz deutlich besser
als bei Stahl.
außerdem wurde dank des leichteren
Entwurfs das Ziel erreicht, zwei Motoren
einzubauen und die gewünschte redundanz
zu erreichen. Schramm hat sich bei
seinem ersten Boot für zwei Cummins
à 250 PS entschieden, die über ein ZF-
Getriebe und eine gewöhnliche Welle einen
Standard-Festpropeller antreiben.
»Künftig wollen wir den deutschen und
europäischen Markt für dieses neue Baumaterial
begeistern«, sagt der Unternehmenschef.
Vermarktung soll jetzt starten
Die Gruppe hat sich die exklusiven
Vermarktungsrechte für diesen neuen
Schiffstyp in Europa gesichert. Die türkische
Partnerwerft könne ab oktober bis
zu zehn Einheiten in unterschiedlichen
ausführungen und mit SolaS-konformer
technik an Bord pro Jahr bauen.
Kosten: 310.000–350.000 €. Der Entwurf
eigne sich nicht nur als Festmacherboot,
sondern auch als Service-Einheit für die
offshore-Industrie oder für die Wasserschutzpolizei
und andere Behörden-
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
Die »Makker 19« ist ein Prototyp für Arbeitsschiffe aus
dem Kunststoff HD-PE. Der Entwurf stammt von
NavConsult, der Konstruktionsabteilung der
Schramm Group. Firmenchef Hans Helmut Schramm
sieht großes Potenzial für den neuen Werkstoff,
auch in der Binnenschifffahrt
© Schramm Group
schiffe. Das eigentliche Problem, berichtet
Schramm, sei die Zulassung. »alles, was
von Normen und Vorgaben abweicht, ist
schwierig umzusetzen«, sagt er. Im Schiffbau
gebe es derzeit eben nur Stahl, alu und
Holz, aber keinen Kunststoff wie HD-PE.
letztlich will die See BG das neue Boot
zulassen, weil es unter 10 m lang ist und
die italienische Klassifikationsgesellschaft
rINa die nötigen Stabilitäts- und Festigkeitsberechnungen
vorgelegt hat.
Schramm Group
Die in Brunsbüttel beheimatete Unternehmensgruppe ist in verschiedenen
Bereichen der maritimen Wirtschaft tätig. Gegründet 1926, begann
die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt als Festmacherbetrieb.
Heute zählt allein die Hafengruppe um Brunsbüttel Ports 16 Standorte
in Europa. Zuletzt kamen lubmin an der ostsee und drei schwedische
Häfen hinzu. Die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt betreibt
weiter die Festmacherei sowie Seeschlepp- und Schleppassistenz-Dienste.
Die Flotte besteht aus acht Schleppern mit einem Pfahlzug zwischen
10 t und 70 t, mehreren Pontons und zwei Binnenschiffen. Die NavConsult
arbeitet als Planungs-, Beratungs- und Ingenieurbüro im Bereich
Maritime Engineering.
Potenzial für Binnenschiffe
Dabei sieht Hans Helmut Schramm, dessen
Unternehmensgruppe Häfen, eine
Schlepp- und Bergungsreederei und eine
eigene Schiffauabteilung betreibt, großes
Potenzial für diesen Werkstoff, gerade
auch in der Binnenschifffahrt.
Einen Euro-I-leichter aus dem elastischen
und hoch festen Kunststoff für eine
Zuladung von 80–100 t hat Schramm für
den Einsatz im Hamburger Hafen bereits
in Planung. Der tiefgang läge bei lediglich
0,14 m. Ein vergleichbares Konstrukt
aus Stahl würde schon ohne Zuladung so
tief im Wasser liegen. »Wir könnten also
20% bis 25% mehr an Gütern gegenüber
einem Stahlbau transportieren. Das wäre
doch eine lösung für das zunehmende risiko
von Niedrigwasser«, sagt Schramm.
Für lange Einheiten sei HD-PE erst
einmal zu »weich«. Da der form- und
schweißbare Kunststoff aber wie Stahl
mit Spanten und Wanten verarbeitet
werden könne, sei er auch für den
Bau von größeren Binnenschiffen oder
Schubbooten geeignet und könnte daher
den Schiffau geradezu revolutionieren.
technisch sei das bei geringeren Kosten
machbar. »Wir haben Zeichnungen für
ganz verschiedene Schiffstypen in der
Schublade«, sagt Schramm.
»aber wir müssen noch Erfahrungen
sammeln und vermutlich viel Überzeugungsarbeit
leisten«, räumt Schramm
ein. Denn für einen flächendeckenden
Einsatz des neuen Werkstoffs müssten
die entsprechenden Verordnungen
und Zulassungskriterien bei den Genehmigungsbehörden
geändert werden.
Er hoff jetzt auf die Politik, die
die Weichen stellen müsse, um HD-PE
in die Praxisanwendung zu bringen.
»Wir als Unternehmen sind jedenfalls
bereit, voranzugehen und zu investieren«,
betont er.
KF
Binnenschifffahrt 09 | 2020
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SCHIFFStECHNIK
Shipping
Technics
Logistics
2020
© Kadlec & Brödlin
Bis vor wenigen Wochen noch
war offen, ob die diesjährige Fachmesse Shipping
technics und logistics (Stl) in Kalkar
stattfindet. aktuell heißt es aber: am 29. und 30.
September wird sie ihre Pforten öffnen
Von Hermann Garrelmann
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt,
die Shipping technics logistics (Stl), ist mittlerweile als
kommunikativer Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt.
trotz der Einschränkungen, die die Covid-19-Pandemie den Veranstaltern
auferlegt, wird die Messe auch in diesem Jahr Impulsgeber
für zentrale Zukunftsthemen sein und ausstellern wie
Besuchern eine Plattform zum gegenseitigen austausch bieten.
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
Neben den Schwerpunkten Güter- und
Personenschifffahrt, Werften, Häfen und
Installationstechnik stehen erneut die
Themen »Umwelt« und »Fachkräftemangel«
oben auf der agenda.
Wenn von Dienstag, dem 29. September
von 11.00 bis 19.00 Uhr und Mittwoch,
den 30. September 2020 von 11.00 bis
17.00 Uhr die Messehallen im Freizeitpark
in Kalkar am Niederrhein geöffnet
sind, wird erstmals auch das Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur
(BMVI) mit einem eigenen
Messestand vertreten sein. Experten des
zuständigen Fachreferates »Internationale
Binnenschifffahrtspolitik, Sicherheit
und Umweltschutz in der Binnenschifffahrt,
Sportschifffahrt sind vor ort und
stehen für Fragen zu Förderprogrammen
und Binnenschiffstechnik bereit.
Die Veranstalter der Stl um organisator
leon Westerhof freuen sich sehr über
die teilnahme des BMVI, vor allem, weil
die Stimmung in der Branche im Zuge der
coronabedingten Wirtschaftskrise nicht
gerade großartig ist. Die rolle der öffentlichen
Hand bei der Bewältigung des zu
erwartenden Nachfrageeinbruchs als auftraggeber
und auch als Mittelgeber für Investitionsanreizprogramme
kann nicht
stark genug betont werden. auf der Stl
werden diesbezüglich sicherlich viele ergiebige
Gespräche geführt werden können.
auch in diesem Jahr wird die Messe
von der Schifferbörse ruhrort und allen
anderen Verbänden der Binnenschifffahrtsbranche
unterstützt. Wer sich zum
Messebesuch am Niederrhein einfindet,
sucht und findet das Gespräch mit namhaften
Herstellern und Zuliefererbetrieben
der Binnenschiffsbranche, zu denen
neben Schiffsausstattern auch repräsentanten
maritimer Dienstleister gehören.
leon Westerhof hatte anfang September
157 aussteller gelistet. einige »Nachzügler«
dürften sich noch anmelden, hoff der
organisator. ob die Zahl der Besucher –
im vergangenen Jahr waren es 4.755 – die
Erwartungen erfüllen wird, bleibt bis zum
Schluß offen. In jedem Fall ist ein hochwertiges
Messeprogramm vorbereitet,
unter anderem mit Vorträgen fachkundiger
Experten. Selbst das »Messe-Get
together« unter dem Stichwort »Dock
& rock« steht auf dem Programm. Hier
lässt sich in entspannter atmosphäre intensiv
Netzwerken. Das Forum Binnenschifffahrt,
das seit einigen Jahren von
den Fachmagazinen »Binnenschifffahrt«
und »Schifffahrt und technik« (Sut) parallel
zur Messe im Kongresszentrum
veranstaltet wird, findet in diesem Jahr
coronabedingt nicht statt und wird im
Frühjahr 2021 nachgeholt.
Eröffnet wird die Messe von Hendrik
Schulte, dem Staatssekretär im Verkehrsministerium
des landes Nordrhein-Westfalen.
Daran schließt sich ein
Messerundgang an, den ragnar Schwefel
vom Verband für Schiffau und Meerestechnik
(VSM) leitet.
Für aussteller, Besucher und Mitarbeiter
der Stl wurde ein Corona-Schutz- und
Hygienekonzept erstellt. Für alle verbindlich
sind die regelungen des landes NrW,
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
17
SCHIFFStECHNIK
die zum Zeitpunkt der Messe gelten.
Für viele Betriebe, die in und mit der Binnenschifffahrt
Geschäfte machen, gehört
die Präsenz auf der Stl in Kalkar zum
Pflichtprogramm. Viele Unternehmen
sind seit der ersten auflage der Binnenschifffahrtsmesse
mit einem Stand vertreten.
In diesem Jahr jedoch verzichten
einige Firmen wegen der Corona-Pandemie
auf eine Messepräsenz.
Wittig mit neuen Produkten
Der Duisburger Schiffsausrüster Wittig
wird auch in diesem Jahr auf der deutschen
Binnenschifffahrts-Fachmesse
ausstellen. auf einem über 100 m² großen
Stand zeigt das traditionsunternehmen
einen ausschnitt aus dem umfassenden
lieferspektrum. »Neben tauwerken
und rettungsmitteln werden Produkte
der Firmen Dräger, Kadematic, Kind, lalizas
und lighting technologies und anderes
ausgestellt. Der renommierte Farbhersteller
PPG wird ebenfalls als Partner
mit am Stand sein«, teilt Wittig mit. Neu
im Programm werden die lED-leuchten
von lighting technologies sein, für die
Wittig den europaweiten Vertrieb innerhalb
der Binnenschifffahrt übernimmt.
Das angebot des russischen Herstellers
mit einem Deutschland-Büro in Ismaning
reicht von Feldleuchten, über langfeldleuchten,
bis hin zu bakteriziden
lED-leuchten! Wittig präsentiert sein
Portfolio auf Stand 194/195.
HA-DU gewohnt leistungsbereit
»Ha-DU ist auch in schwierigen Zeiten
für Sie da!«, verspricht Karin Wendt von
der Duisburger Schiffswerft HEINrICH
HarBISCH. Das unter dem Kürzel Ha-
DU bekannte Unternehmen mit Sitz im
Duisburger außenhafen als häufig aufgesuchter
Servicepartner weist auf Beständigkeit
hin: »Wir sind und bleiben Partner
unserer Kunden, mit einem kleinen
aber feinen team an lösungs- und kundenorientierten
Fachkräften. Das gelte
auch im 113. Jahr des Bestehens und trotz
der aktuellen globalen Schwierigkeiten.
Für Binnen- oder Fahrgastschifffahrt
bis zu 135 m länge, für trocken- oder
tankschifffahrt, für Wellenneufertigung
oder -reparatur nach Muster oder Zeichnung,
für die ruderneufertigung oder
-reparatur, unabhängig vom Hersteller,
für einen schnellen Propellerwechsel
oder für reparaturen und Instandhaltungsarbeiten
aller art sei man der gewohnt
leistungsbereite Partner. Mit eigenen
Entwicklungen und Produkten wie
der Ha-DU Wellenabdichtung, dem Ha-
DU Hightechruder, der Ha-DU Schiffs-
Kupplung oder dem Ha-DU Poweranker
sind die Duisburger in der Fachwelt als
Spezialunternehmen bekannt. Ha-DU ist
auf Stand 111 zu finden.
Viel mehr als Ruderhäuser
Fester Bestandteil der aussteller auf der
Stl von anfang an ist auch die tischlerei
und alubau Wessels aus Haren. Das Unternehmen
aus dem emsländischen Schifferort
Haren ist gefragter Partner für den
ausbau von Binnenschiffen und Flusskreuzfahrtschiffen,
weit über Deutschland
hinaus. Mit hochwertigen Steuerhäusern,
fest oder anzuheben, mit kreativ
und modern ausgestatteten Schiffswohnungen
und einer zeitgemäßen Gestaltung
nach Kundenwunsch hat Wessels
auf vielen Schiffen seine Visitenkarte abgegeben.
Selbst als Partner der Meyer-
Werft machte sich der Spezialist einen
Namen. Besonders zügig werden Dienste
von Wessels gefragt, wenn sich ein Schiffer
sein Steuerhaus unter einer Brücke abgefahren
hat. auch wenn Corona den Betrieb
auftragsmäßig nicht verschonte, sieht
die Firmenleitung positiv in die Zukunft.
Daran ändert auch nichts, dass beispielsweise
Viking – einer der Großkunden des
Unternehmens – bis zum Jahresende alle
Neubauten abgesagt hat. Wessels, auf vielen
Werften in den Niederlanden als ständiger
Partner unterwegs, stellt auf der Stl
in Kalkar auf Stand 115 aus.
Experte für Kupplungen
als Spezialist für hochelastische Kupplungen
beliefert die PMP Industrie- &
antriebstechnik neben anderen Branchen
auch die marinen Geschäftsfelder. Zu den
Produkten des Unternehmens aus Haan
gehören Elastische-Kupplungen, Fliehkraft-Kupplungen
sowie Schaltkupplungen
der Hersteller Centa/rexnord, Ktr,
reich, Flender und Vulkan, Ersatzteilversorgung
im Bereich Kupplungen, reparaturen
beziehungsweise Wartungen von
Elastischen- und Fliehkraft-Kupplungen,
Kardan- beziehungsweise antriebswellen,
Kupplungsauslegungen, Drehschwingunsberechnungen,
Motorausrichtungen.
Die Entwicklung von neuen antriebslösungen
und die Beratung sowie Umsetzung
von gewünschten Umbauten von
antrieben erfolgt individuell. Eine eigene
Servicemannschaft und Dienstleis-
• Schiffselektrotechnik
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einschl. SPS und IPC
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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und Schiffe schnellstmöglich wieder fahrbereit
und mit führender antriebstechnik
ausgestattet sind. PMP ist auf Stand der
Nummer 96 zu finden.
Lichtmaschinen und mehr
Wenn es um hochwertige elektrische
Produkte für den maritimen Sektor geht,
ist die Firma Bermantec im Spiel. »Seit
mittlerweile 40 Jahren versorgt Berman
als lieferant und Partner Kunden in großen
europäischen Häfen, beispielsweise
in rotterdam oder Hamburg. auch mit
Neu-Entwicklungen, mit lichtmaschinen,
die eine enorm hohe leistungsabgabe
sichern können, verfügt Berman mit
seinen DelStar-lichtmaschinen über ein
umfangreiches Produktportfolio. auf der
Stl zeigt das Unternehmen aus Straelen
am Niederrhein einen auszug aus seinem
lieferprogramm, darunter 12 & 24 Voltlichtmaschinen
(bis zu 24V - 600a), 12
& 24 Volt-anlasser/Starter (bis 24V -
15kW), Stop-Magnetschalter / absteller
(auch für Dauerbetrieb) von Elettrostart,
Handraulic Produkte von Prestolite und
Cole Hersee relais/Schalter. Bermantec
begrüßt (zukünftige) Geschäftspartner
an Stand 161 in Halle D.
Zukunftssicher mit Fischer
Saubere luft aus Verantwortung für
Mensch, Umwelt und Maschine – so lautet
Fischers Mission und Motivation.
Und Verantwortung heißt für Fischer,
Potenziale in Form von innovativen Ideen
zu nutzen, um den anforderungen
HA-DU repariert Fahrgast- und Binnenschiffe
© Wägener
der Emissionsrichtlinien gerecht zu werden
und dabei zu helfen, ressourcen zu
schonen. So beschreibt die Fischer-Gruppe
aus Emsdetten im Münsterland ihren
selbst gesteckten auftrag. Um aktuelle
und zukünftige Emissionsgrenzwerte zu
erzielen, setzt man auf eine individuelle
Zusammenstellung der abgasnachbehandlungsanlage.
Das Produkt- und leistungsportfolio
der Fischer abgastechnik
beinhaltet verschiedenste Systeme. Das
angebot umfasst rußpartikelfilter, Katalysatoren
und Thermomanagement-
Systeme wie das im eigenen Haus entwickelte
Brennersystem HeliosFFB für
Motorengrößen bis 1.000 kW oder das
E-Power-System. DeNo x -Entstickungssysteme
vervollständigen die Bandbreite
der vielfältigen Möglichkeiten, mit denen
eine für den Kunden und seine anwendung
passende Kombination zusammengestellt
wird. Erst im Juni dieses Jahres
hat Fischer einen Neubau mit noch mehr
Platz für kreative Ideen, neue Entwicklungen,
Prüfstandbereiche und Filterservice
bezogen. Der Montageservice in
ochsenhausen stellt sicher, dass auch im
Süden Deutschlands immer schnell ein
Monteur vor ort sein kann. Die Entwicklung
wie auch die Vorbereitung der anlagen
für die Kunden versorgt Fischer mit
einer eigene Konstruktions-, CFD- und
FEM-abteilung. Hier werden die EU-Stage
V-ready und IMo tier III Systeme für
Motoren von 19-10.000 kW kundenspezifisch
entwickelt. Jedes Brenner-, E-Power
und SCr-System wird vorab auf dem
eigenen teststand aufgebaut. ausgeliefert
wird erst nach sorgfältiger Prüfung.
Die Fischer-Gruppe präsentiert ihre leistungen
auf der Stl in Kalkar auf Stand
Nummer 180.
Premiere für Flussradaranlage
Kadlec & Brödlin ist ein Begriff, wenn es
um Schiffselektrik und Navigationstechnik
geht. Wie auch in den letzten Jahren
stellt der Duisburger Spezialist auf dem
Stand mit der Nummer 141 aus. »auf der
60 m² großen ausstellungsfläche werden
wir zusammen mit alphatron erstmals
die neue Flussradaranlage JMr-611 vorstellen.
Mit ihrer Einführung wird die
sehr erfolgreiche JMa-610 Flussradaranlage
abgelöst.
»Zudem zeigen wir den alpharivertrackPilot
sowie weiteres nautisches
Equipment von alphatron«, verspricht
Firmenchef Christian Kadlec, der zudem
ein neues Konsolenkonzept von al-
Besuchen Sie uns!
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
19
SCHIFFStECHNIK
phatron für das Steuerhaus auf der Messe
vorstellt. Die Firma Periskal, deren Produkte
zum festen Sortiment von Kadlec
& Brödlin gehören, präsentiert sich zusammen
mit CoVadem. CoVadem stellt
Informationen über aktuelle Wassertiefen
zur Verfügung, indem es ein bewegtes
Überwachungsnetz von Schiffen mit
intelligenten Big Data-techniken kombiniert.
leistungsstarke lED-Suchscheinwerfer,
zeitgemäße Kamerasysteme, ein
Steuerhauspult mit voller ausstattung sowie
Schaltanlagen zur Energieverteilung
und Überwachung sind ebenfalls auf dem
K&B-Stand zu sehen.
Ausrüster seit 100 Jahren
Die M-Serie SRP 270 von Schottel
Karl Dose aus Hamburg ist bereits seit
100 Jahren ausrüster der Schifffahrt.
Das familiengeführte Unternehmen entwickelt
und produziert seither langlebige
und widerstandsfähige Produkte und
sorgt somit für eine sichere und exzellente
Versorgung mit Elektrizität und licht
auf hoher See. Das Unternehmen ist seit
1920 darauf spezialisiert, Schiffe auszurüsten
und hat so seinen Fokus im maritimen
Bereich. Die Produkte reichen von
Schiffsbeleuchtung, Strahlern und Suchscheinwerfern
über Container-Steckdosen
bis hin zu elektrischem Installationsmaterial.
Die Eigenfertigung einer
gesamten Serie von Suchscheinwerfern
führte im Jahr 2005 zu einer beträchtlichen
Erweiterung des Produktportfolios.
Dabei setzt das Unternehmen auf starke
leuchtkraft, robuste Bauweise und eine
lange lebensdauer. Mit der erfolgreichen
ausstattung auf hoher See hat sich Karl
Dose zum Ziel gesetzt, nun auch Produkte
verstärkt für die Binnenschifffahrt anzubieten.
Für diesen anlass stellt der Spezialist
den Suchscheinwerfer »Scorpius«
und den Strahler »Cerberus« vor. Diese
wurden speziell für die Binnenschifffahrt
entwickelt. Das team von Karl Dose freut
sich auf Stand Nummer 153 auf interessierte
akteure der Branche.
Schottel bleibt der Messe fern
© Schottel
Hauptsächlich wegen der Corona-Pandemie
ist Schottel aus Spay am rhein als
aussteller in diesem Jahr nicht auf der
Stl vertreten. Gleichwohl weist der antriebsspezialist
auf verschiedene Produkte
und Entwicklungen hin, die sich in der
Binnenschifffahrt bewährt haben.
Der Schottel Pump Jet, der sich besonders
für den Einsatz in flachen Gewässern
eignet, ist ab sofort optional mit
einem neuen Feature verfügbar: dem
Schottel CoaGrid. Dieses macht sich
den Coandă-Effekt zunutze, das heißt
die tendenz einer Flüssigkeit, an einer
konvexen oberfläche »entlangzulaufen«.
Mit Hilfe von in-house durchgeführten
CFD-optimierungen wurde eine neue
schlanke Geometrie an der Unterseite
des Pump-Jet-Gehäuses entwickelt. Dadurch
kann der Wasserstrom besser in
den Einlass des Pump Jets geleitet werden.
Das Ergebnis ist laut dem Hersteller
eine höhere Effzienz und geringere
Geräuschemissionen.
Der Schottel Pump Jet bewährt sich
schon seit Jahren als Manövriersystem,
take-Home-System und Hauptantrieb
in allen Schiffstypen, in denen maximale
Manövrierleistung, platzsparende Installation
und Komfort im Vordergrund
stehen. Erste antriebe mit dem neuen
CoaGrid sind bereits in Fahrgastschiffen
im Einsatz. Mit der neuen M-Serie
wird der leistungsbereich von 400 bis
1.000 kW mit azimut-antrieben abgedeckt.
Dank des modularen Systems sei
die perfekte anpassung der azimutanlagen
an jedes Schiffsdesign gewährleistet,
heißt es. Die ersten Einheiten
der M-Serie, die in gängigen Motorleistungsklassen
in drei Größen erhältlich
sind mit 210 (640 kW), 240 (850 kW)
und 270 (1.000 kW), wurden bereits ausgeliefert.
Mit der M-Serie begegne man
den neuen Herausforderungen auf dem
internationalen Schifffahrtsmarkt, wie
etwa verschobenen Motorleistungsklassen,
aktualisierten Eisklasseregeln und
der steigenden Zahl elektrisch oder hybrid
betriebener Schiffe, so Schottel.
Seit mehr als 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt
und Ihre Werft im Duisburger Außenhafen!
Reparatur, Instandhaltung und Neufertigung von Schiffskomponenten
der Marke HA-DU sowie anderen Herstellern
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20
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
alle ausführungen sind mit Stirnradsteuerung ausgestattet.
Die azimutmodule sind erhältlich für Z-antriebe, l-antriebe
und ZY-Hybridantriebe. Daher seien sie für den anschluss
an horizontale Elektromotoren, vertikale Elektromotoren oder
eine Kombination aus Direktantrieb und horizontalem Elektromotor
geeignet. Zwei Propulsionsmodule stellen sicher, dass
die M-Serie in zahlreichen Betriebsprofilen eingesetzt werden
kann. Etablierte Produkte in der Schifffahrt sind nach wie vor
der Schottel ruderpropeller (SrP) und der Schottel EcoPeller
(SrE).
Extra-Raum für Vorträge
anstelle des bisher an die Messe angedockten »Forum Binnenschifffahrt«,
das in diesem Jahr coronabedingt entfällt, erhalten
Unternehmen die Möglichkeit, in einem Vortragsraum
in Halle D Präsentationen vorzustellen und referate zu halten.
Vorträge gibt es zu einer breiten Themenpalette. Die Entgasung
von tankschiffen, die zwischenzeitlich einen neuen
rechtlichen rahmen gefunden hat, gehört zu den aktuellen
Punkten, zu denen sich neue Informationen anbieten. Über
neue Produkte und techniken werden die in-innovative navigation,
die Firma argonics sowie radio Holland und alphatron
informieren. Henk van laar gibt neueste Informationen
über sein Projekt »CoVadem«, das Binnenschiffer unterwegs
mit den Daten über aktuelle Wassertiefen in den Flüssen und
Kanälen versorgt. Weitere Infos gibt es zum Thema »trinkwasser
an Bord«. Die beide Fachmagazine »Binnenschifffahrt«
und »Schifffahrt und technik« nutzen die Möglichkeiten der
Bühne in Halle D für Gesprächsrunden mit interessanten akteuren
aus der deutschen und niederländischen Binnenschifffahrts-Fachwelt.
12 Uhr die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«
auf der agenda. Gesucht wird der Nachfolger der Schiffswerft
Bolle, die die auszeichnung für den Bau der »Schwielowsee«,
dem ersten voll-hybriden Fahrgastschiff Europas, im
vergangenen Jahr erhalten hatte.
Die von der allianz Esa in diesem Jahr bereits zum achten
Mal gestiftete auszeichnung geht an Unternehmen, die sich
mit besonderen Ideen oder leistungen um die Branche verdient
gemacht haben. Wie immer ist der Name des Preisträgers
noch geheim und wird erst vor ort enthüllt. Eine Jury aus
den redationen der »Binnenschifffahrt« und »Sut« entscheidet
auch dieses Mal wieder über die Vergabe der begehrten
auszeichnung.
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Preis für Innovation auch 2020
auch wenn das »Forum Binnenschifffahrt« in diesem Jahr nicht
stattfindet, darf die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«
natürlich nicht fehlen, die turnusmäßig auf der
Veranstaltung erfolgt. So ist die Preisvergabe auch in diesem
Jahr einer der Höhepunkte in Kalkar. Gleich nach der offziellen
Eröffnung der Stl am 29. September um 10:30 Uhr steht um
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
21
SCHIFFStECHNIK
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Eigentlich ist die »Maritime Industry« (MI) in Gorinchem in den Niederlanden traditionell
für Mai vorgesehen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Messe in den oktober verlegt.
Das oberthema ist die »transformation in der Binnenschifffahrt«
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Von Hermann Garrelmann
Unter anwendung eines umfassenden Hygienekonzeptes
und dessen Einhaltung ist nun die Maritime Industry
auf den 13., 14. und 15. oktober in der Evenementhal
in Gorinchem fixiert. an Themen mangelt es freilich nicht:
neue Gesetzgebung, gestiegene Umweltanforderungen,
Modal Shift, Personalmangel, Smart Shipping und Digitalisierung
sind nur einige Stichworte für aussteller und Besucher.
Die Veranstalter fassen das alles zusammen unter
»transformation in der Binnenschifffahrt«.
Die maritime Zunft der Niederlande, zudem auch
14 aussteller aus Deutschland, zeigt von a wie antrieb
bis Z wie Zulieferer das gesamte Spektrum der technik
und logistik auf Flüssen und Kanälen und in Häfen und
Umschlagzentren. Neben den bekannten ausstellern in
den Messehallen fordern der »Pavillon der Zukunft« und
das so genannte »Wissenstheater« die aufmerksamkeit
der Besucher.
Der »Pavillon der Zukunft«, der in Zusammenarbeit mit
Smash Smart Shipping (rijkswaterstaat) eingerichtet wurde,
konzentriert sich auf die Zukunft der Binnenschifffahrt.
aussteller wie Smash Smart Shipping, Sendo Shipping, die
Maritime academy und Koedood präsentieren alles, was
mit Nachhaltigkeit, aber auch mit der Sicherheit der Binnenschifffahrt
zu tun hat.
Über aktuelle angelegenheiten der Binnenschifffahrt
wie die Digitalisierung, aber auch über die neuen rechtsvorschriften
informieren Experten im »Wissenstheater«.
Dieses Forum steht den Besuchern kostenfrei zur Verfügung.
auch hier läuft das Motto »transformation in der
Binnenschifffahrt« wie ein roter Faden durch das Seminarprogramm.
Hier befassen sich Experten der Binnen-
22
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
© Easyfairs/Maritime Industry
Die Messeorganisatoren haben sich im Vorfeld der neu terminierten
Veranstaltung in Fachkreisen umgehört. Das Bedürfnis
nach einem Wiedersehen und das Vertrauen in die organisation
der Messe, dies auf eine sichere art und Weise zu
organisieren, kam dabei deutlich zum Vorschein. »Die Branche
hat sich schon lange nicht mehr treffen können. In den Gesprächen
mit den Besuchern wurde deutlich, dass die Messe
eine wichtige rolle spielen wird, um die Innovationen auf dem
Markt zu entdecken, das Netzwerk zu stärken und das Wissen
zu erweitern«, van Grinsven. Die Messe seisowohl wirtschaftlich
als auch persönlich wichtig.
letztlich wurde auch die technik in den Messehallen optimiert.
»Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf der Einhaltung
der physischen Distanz und der Desinfektion, auch die Belüftung
der Halle ist sehr wichtig. Die lüftungsanlagen in der
Halle, die im Herbst 2018 neu installiert worden waren, sollen
die luft aus dem Inneren entfernen und frische außenluft
in die ausstellungshalle blasen. »Mit der Einigung über
die Maßnahmen mit der Gemeinde Gorinchem und den Sicherheitsbehörden
sehen wir keine Hindernisse für einen sicheren
ausstellungsbesuch. Wir gehen mit Volldampf voran«,
sagt van Grinsven.
n
schifffahrt mit aktuellen Entwicklungen und Themen wie
Digitalisierung, neue Emissionsanforderungen der Stufe V, Ökologisierung,
Personalmangel und Modal Shift, Smart Shippping
und autonomes Fahren.
Hygiene und Abstand
Nicht zu vermeiden war für die organisatoren, dass auch das
Stichwort Corona die abläufe auf der Messe mit bestimmt. So
gilt als Voraussetzung, dass sich Messebesucher zuvor registrieren
lassen müssen. Nur wer bestätigt, keine Covid-19-Symptome
zu haben, kann in die Messehallen und an den Vorträgen
teilnehmen. Bianca van Grinsven betont im Namen der
Maritime Industry: »Sobald man drinnen ist, kann man sich
frei über die ausstellungsfläche bewegen. Natürlich nutzen wir
den abstand von 1,5 m an allen Standorten auf dem ausstellungsgelände.«
Es sei auch möglich, sich innerhalb und außerhalb
der ausstellung verantwortungsbewusst zu vernetzen.
Darüber hinaus würden eine reihe von Hygienemaßnahmen
ergriffen. Dazu gehört beispielsweise die Zuteilung von Eintrittszeiten
bei der anmeldung. Die Verweildauer auf dem
Messeparkett wird nicht begrenzt.
Corona-konform ist auch der Einsatz der Smart Badgetechnologie.
Dieses bereits auf ähnlichen Veranstaltungen
eingesetzte System ermöglicht das kontaktlose Scannen von
Informationen auf den Ständen der aussteller. Mit dem digitalen
ausweis gibt es eine elektronische alternative zum
Händeschütteln oder zum austausch von Visitenkarten. am
Ende des Besuchs erhält der Besucher eine E-Mail mit einer
Übersicht aller aussteller, die er aufgesucht beziehungsweise
gescannt hat. anhand des bei der anmeldung hinterlegten
Interessenprofils erhält der Besucher auch weitere zutreffende
Informationen, selbst ohne ein »Face-to-Face-Gespräch (mit
1,5 m abstand) geführt zu haben.
Branche sehnt sich nach Treffen
22399 Hamburg | Moorhof 2e | Tel: 040 - 6 00 46 60 | info@kluth-hamburg.de
Motorschiffe
G.m.b.H.
Schiffsmakler
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3.056 t, Baujahr 1971, Abmessungen 100,00 x 11,40 m,
Motor ABC 2 x 1.080 PS, 3.130 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Alu-Luken
2.451 t, Baujahr 1988, Abmessungen 105,00 x 10,50 x 3,23 m,
Motor MTU 2.060 PS, 2.500 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Schiebeluken
1.920 t, Baujahr 1969, Abmessungen 105,00 x 9,50 x 2,82 m,
Motor Caterpillar 1.300 PS, 2.700 cnm, 1 Laderaum, Schiebeluken, Stahlstrau
1.380 t, Baujahr 1940, Abmessungen 81,30 x 9,50 x 2,88 m,
Motor 2 x 600 PS Volvo/MWM, 1.850 cbm, 1 Laderaum, Alu-Schiebeluken, Holzstrau
1.215 t, Baujahr 1959, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,62 m,
Motor MWM 800 PS, 1.500 cbm, 1 Laderaum, Zone 2, Alu-Schiebeluken, Stahlstrau
970 t, Baujahr 1938, Abmessungen 67 x 8,20 x 2,66 m,
Motor Deutz - 600 PS, 1.200 cbm, 1 Laderaum, Alu-Stapelluken, Stahl auf Holzstrau
Motortanker
4.539 t, Baujahr 2009, Abmessungen 135,00 x 11,45 x 4,11 m Tiefgang,
Motor 2 x Mitsubishi 1.280 PS, Typ C, Doppelhülle, 14 Deepwellpumpen, 5.296 cbm
2.055 t, Baujahr 2000, Abmessungen 85,90 x 11,44 x 4,00 m, Motor Mitsubishi 1.370 PS,
Typ C, Heizschlangen, Heizkessel, Doppelhülle, Edelstahl, 2.090 cbm
1.312 t, Baujahr 2013/1980, Abmessungen 85,00 x 9,57 x 2,70 m Tiefgang,
Motor Mitsubishi 1.400 PS, Typ N-geschl., 1.560 cbm, Kessel/Schlangen, doppelh.
Schubboote / Schubleichter
Motor MAK 2 x 1.300 PS, Abmessungen 30,00 x 11,20 m x 1,70 m, Baujahr 1969
+ 2 Schubleichter
Motor Daewoo 2 x 360 PS Abmessungen 11,79 x 8,60 m x 1,70 m, Baujahr 1978
42 Schubleichter á 200t inkl. Waren-Umschlagskonzept, Charter oder Verkauf
Fahrgastschiffe
250 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 37,00 x 7,20 m x 1,20m Tiefgang, Motor 500 PS
250 Personen, Bj. 1970, Abmessungen 41,10 x 7,60 m x 1,33m Tiefgang, Motor 1.020 PS
100 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 24,26 x 5,24 m x 1,10m Tiefgang, Motor 362 PS
Weitere Schiffe, Fahrgastbetriebe, Koppelverbände,
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
23
SCHIFFStECHNIK
Priorität für
die Wasserstraße
Das Projekt St4W hat zum Ziel, Verlader
palletierter Waren von einer Verlagerung des
transports auf die Wasserstraße zu überzeugen –
dafür muss die Fracht konsolidiert werden.
Es werden noch Projektpartner gesucht
Smart track 4 Waterway (St4W) ist ein EU-finanziertes
Projekt, das von Interreg NWE initiiert
wurde und darauf abzielt, den Güterverkehr
auf dem Wasser als alternative zum Straßentransport
attraktiver zu machen. Zur Zielgruppe gehören
kleine und mittlere Verlader, die mit dem
transport von Gütern (zum Beispiel palettierte
Fracht, Müllcontainer, lose Ware) beschäftigt
sind, welche auf lastkähne verladen oder in Container
gestuff werden, um den Wasserweg nutzen
zu können. Dazu muss diese ladung konsolidiert
werden. Dies erfordert logistisches Engineering
für eine präzise Synchronisation zwischen den
akteuren. Die Universität Duisburg-Essen sucht
weitere Partner für ein Pilotprojekt.
Hierfür bietet St4W eine Managementlösung
an, die einen einfachen, sicheren und kostengünstigen
Datenzugang ermöglicht und eine gemeinsame
Nutzung eines hierarchischen track & trace-Service
für den Versand sicherstellt. Durch die
© Universität Duisburg-Essen
24
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
End-zu-End Verfolgung des transportvorgangs werden Statusaktualisierungen,
Warnungsmeldungen bei Diskrepanzen beziehungsweise
aktualisierten ankunftszeiten und Zustellnachweise
gewährleistet. Hierbei spielt Datenschutz eine wichtige rolle, sodass
jeder Partner selbstbestimmend über die Weitergabe seiner
Daten entscheidet.
Für eine erfolgreiche Durchführung dieser Pilotversuche stellt
das Projektteam Kontakt zu Unternehmen her, die am »Modal
Shift« interessiert sind. Die ersten Benutzermitglieder waren belgische
Unternehmen verschiedener Branchen. Diese Gruppe erweiterte
sich um ein Netzwerk internationaler Binnenwasserstraßenverwaltungen.
aktuell sind Unternehmen verschiedener
länder (Deutschland, Frankreich, den Niederlanden sowie Belgien)
beteiligt.
Erste Versuche waren erfolgreich
Ein erster Pilotversuch wurde bereits in Belgien durchgeführt, bei
dem ein Mehrstoppschiff bei mehreren Kurzstreckenbetreibern
einige Paletten be- und entladen hat. Dabei betrug die Entladezeit
100 t pro Stunde – eine vielversprechende leistung, welche
Engpassprobleme sowie Warteschlangen während der Hauptverkehrszeit
optimiert. Die Identifikationstools wurden erfolgreich
getestet und lieferten als Ergebnis eine gute Synchronisation zwischen
Wasserstraßenakteuren und lieferkettenpartnern, so die
Universität Duisburg-Essen. Im Bereich des Bausektors wurde
ein weiterer Versuch durchgeführt, bei dem ein Schiff, ausgestattet
mit einem Bordkran, Paletten transportierte.
In weiteren Pilotprojekten in Nordwesteuropa soll die Zusammenarbeit
der akteure der Binnenwasserstraßen verbessert und
die attraktivität des Wassertransports in einer multimodalen
lieferkette palettierter Fracht gesteigert werden. Die Förderung
einer durchgängigen nahtlosen Zusammenarbeit zwischen logistikakteuren
ist ein wesentliches Ziel des St4W-Projekts, um
die Zahl der Unternehmen zu erhöhen, die von der Straße auf die
Wasserstraße wechseln. aus diesem Grund werden verschiedene
langfristig ausgelegte aktivitäten mit St4W-Partnern und Benutzergruppen-mitgliedern
durchgeführt:
• Mit der »Kosten-Nutzen-analyse« soll eine liste der langfristigen
auswirkungen von St4W-It-tools erstellt werden. Basierend
auf dieser analyse wird ein neues Geschäftsmodell für
It-Services eingerichtet.
• Die »regulatorische analyse« konzentriert sich auf richtlinien
und Verfahren zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen
Kontrolle der Informationssicherheit und des Datenschutzes.
• »Verhaltensänderungsmanagement« analysiert das Verhalten
bei (ungeplanten) Veränderungen, die während einer vorgelagerten
Feldarbeitsanalyse identifiziert wurden: »Wie lassen
sich eigenständige organisationspraktiken durch eine kollaborative
logistik ersetzen?«
Die Ergebnisse werden in Workshops veröffentlicht, die in jeder
region des Projekts organisiert werden. Dies werde mehr
Kunden dazu ermutigen, den Wasserstraßentransport (von der
mentalen Verschiebung zur Modalverschiebung) zu nutzen und
folglich die Co2-Emissionen ihrer logistikbetriebe zu reduzieren«,
so die lehranstalt.
Das Ziel des Pilotprojekts ist die Umsetzung eines hierarchischen
tracking & tracing-Service für kleine Interessengruppen
als Managementlösung für den Binnenschifffahrtstransport.
Entwickelte tools könnten während der Versuchsphase getestet
und validiert werden, heißt es.
Unternehmen, die interessiert sind, an diesem Pilotprojekt
als Partner teilzunehmen, wenden sich an:
Elham Naderi-pour, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, lehrstuhl
für transportsysteme und -logistik, Universität Duisburg-Essen,
tel. +49 203 379 7710 / Mobil +49 172 778 9488,
Mail: elham.naderipour@uni-due.de
alle im Verbund des transportprozesses mitwirkenden Partner
sollen am test einbezogen werden. Dazu zählen Hersteller,
Versender, Empfänger, ein Schiffseigner mit einem oder mehreren
Schiffen, ein Straßentransporter sowie ein lastwagenfahrer.
Darüber hinaus gilt es, auch einen Planer zur transportorganisierung
teilnehmen zu lassen.
Die Dauer des Pilotprojekts beträgt drei bis vier Monate im
zweiten Halbjahr 2020. Das Budget wird auf 15.000 € prognostiziert.
Zur Vereinbarung gehört die kostenfreie Bereitstellung von
Daten zwischen Dritten innerhalb des Projekts.
Die Pilotphase sieht keine Verbindung mit den Informationssystemen
der Nutzerunternehmen vor. Bereitgestellt wer-den tracking-Geräte
sowie der Zugriff auf Projektschnittstellen. Um das
Pilotprojekt einzurichten, werden vorbereitende Sitzungen innerhalb
des betreffenden Unternehmens abgehalten. Vor der testphase
werden Benutzerschulungen organisiert. Während des Pilotprojekts
wird Zeit zur testung der Werkzeuge eingeplant sowie nach
Beendigung der tests, um die Ergebnisse zu analysieren. RD
Der Lehrstuhl für Transportsysteme und
-logistik (TUL) der Universität Duisburg-Essen
ist im Rahmen des Projekts
»Smart Track 4 Waterway« (ST4W)
auf der Suche nach Kooperationspartnern.
Das Pilotprojekt ist bereits voll finanziert
und die Dauer beträgt drei bis vier Monate.
Unternehmen, die sich zu einem
ca. 15-minütigem Interview bereit erklären
und interessiert sind an diesem Pilotprojekt
als Partner teilzunehmen, wenden sich an
Frau Elham Naderipour, Wissenschaftliche
Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen.
Tel. + 49 203 3797710
Mobil + 491727789488
elham.naderipour@uni-due.de
Binnenschifffahrt 09 | 2020
25
SCHIFFStECHNIK
Kran erstrahlt in neuem Glanz
Nach fast 50 Jahren stand eine umfassende Grundsanierung
des Krans im Mainhafen Wertheim an. Mit neuem »Innenleben«
ist das Umschlaggerät nun für die Zukunft gerüstet
Bei der jährlichen Untersuchung des
Portalkrans, der im Mainhafen
Wertheim für den Umschlag von Schüttund
Stückgütern genutzt wird, waren
Mängel festgestellt worden, die eine reparatur
unumgänglich machten.
Bei einem Kran, der rund ein halbes
Jahrhundert in Betrieb ist, gab es natürlich
die Überlegung, ob es sinnvoller ist,
ein Neugerät anzuschaffen, oder eine
umfangreiche Grundsanierung vorzunehmen,
so Helmut Wießner, Geschäftsführer
des Zweckverbandes Mainhafen
Wertheim, dem der Kran gehört.
Das Thema wurde bei den Mitgliedern
des Zweckverbands kontrovers diskutiert.
Ein neuer Mobilkran hätte zwischen
1,3 und 1,5 Mio. € gekostet und die
Wartezeit bis zur auslieferung hätte dem
Vernehmen nach rund 1,5 Jahre gedauert.
Für Udo Fürst, zuständiger Geschäftsführer
von Honeck-Waldschütz Energie,
dem Mieter des Krans und vor ort zuständig
für den Hafen, war dies entschieden zu
lange. Ihm war in erster linie wichtig, »wieder
flott mit dem Kran arbeiten zu können.«
letztlich kamen die Mitglieder des
Zweckverbandes überein, dass eine
Grundsanierung des vorhandenen Umschlaggeräts,
das eine tragfähigkeit von
bis zu 20 t hat, die sinnvollste und nachhaltigste
lösung wäre. Die Kosten dafür
beliefen sich auf rund 750.000 €.
Den Zuschlag bekam die Firma
Cranetech. Im Zuge der arbeiten, die
beinahe drei Monate lang in anspruch
nahmen, hat der Kran eine komplett neue
Elektrosteuerung inklusiver neuer Kabel
erhalten. Darüber hinaus wurden die
Bremsen überholt und Neulagerungen
aller Seilrollen installiert. Ferner wurden
die Stahlbauteile erneuert und das
Umschlaggerät neu angestrichen. Somit
strahlt der Kran nun auch von außen in
einem neuen Glanz.
Im vergangenen Jahr wurden im
Mainhafen Wertheim insgesamt knapp
83.000 t Güter wasserseitig umgeschlagen.
Beinahe die Hälfte davon entfiel auf
den Getreideumschlag (rund 40.000 t).
Mineralien und Glasrohstoffe fielen mit
knapp 18.500 t ebenfalls ins Gewicht.
Hier gab es einen Zuwachs von fast
5.000 t gegenüber dem Vorjahr. auch
der Umschlag von Eisen und Stahl sowie
von Dünger legte zu auf 6.121 t (2018:
3.617 t) beziehungsweise auf 5.888 t.
(2018: 3.617 t). Inklusive des lager- und
landumschlags wurden im Mainhafen
2019 insgesamt 138.725 t Güter bewegt.
Im trimodal angebundenen Wertheimer
Hafen steht ein Kai mit einer Gesamtlänge
von 300 m zur Verfügung,
an dem ein Gleis angeschlossen ist. Die
Freilagerfläche ist mit 23.000 m² angegeben,
die der überdachte lagerfläche mit
5.000 m². RD
© Honeck Waldschütz Energie
Kontakt:
Honeck Waldschütz Energie GmbH | Hafen Wertheim
Hafenstr. 21 | 97877 Wertheim am Main
Tel. 0 93 42 / 91 86 3 0
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Mainhafen Wertheim
bietet:
• 23.000 m² Freilager
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bis 20 t Tragfähigkeit
• Straßenwaage bis 50 t,
amtlich geeicht
• Schiffs-, Gleis-, LKW Umschlag
• Massenguttrichter, Verlade- /
Rekonditionierungs- / Big Bag
Abfüll anlagen für feinkörnige
Schüttgüter
• Zertifizierung Port Bereich
DIN EN ISO 9001:2015
26
Binnenschifffahrt 09 | 2020
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Hybridantrieb SISHIP EcoProp können auch Hafenfähren,
Ausflugsschiffe, Fischerboote, Yachten und andere Bootstypen mit
geringerem Leistungsbedarf modernste, umweltfreundliche und
hocheffiziente Antriebstechnologien nutzen – wie die „MS Diamant“,
entwickelt und gebaut von der Shiptec AG.
Stets im optimalen Lastenbereich, arbeiten die Diesel besonders
wirtschaftlich und wartungsarm. Die Hauptmaschinen können dank
der Kombination aus BoostFunktion und Batterien kleiner dimensioniert
werden, was zusätzlich Treibstoff spart, ohne dass auf Performance
und Dynamik beim Manövrieren verzichtet werden muss.
siemens.com/marine
TH 464170511
SCHIFFStECHNIK
Das Energiesystem
des Schubbootes »Elektra«
© tU Berlin
Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-Technologie
Die »Elektra« gilt als das weltweit erste emissionsfreie Schubboot. an die Sicherheit an Bord
gibt es aufgrund der eingebauten technologie, bestehend aus Batterien und
Brennstoffzellen, besondere anforderungen
Um die Klimaziele Deutschlands zu
erreichen, treten inzwischen nicht
nur Kraftfahrzeuge, sondern auch die
Binnenschifffahrt in den politischen und
öffentlichen Fokus.
Das Fachgebiet für Entwurf und Betrieb
Maritimer Systeme der tU Berlin
verfolgt seit 2016 die Idee eines im Betrieb
klimaneutralen Binnenschubbootes. Die
Einheit bekommt den Namen »Elektra«
und wird auf der Schiffswerft Hermann
Barthel gefertigt. Die Kiellegung des von
der Berliner lagerhausgesellschaft (BE-
Hala) in auftrag gegebenen Neubaus
erfolgte anfang November 2019. Das
Boot wird nur Wasserdampf und erwärmte
luft ausstoßen.
Die »Elektra« wird von zwei 200 kW-
Elektromotoren und ruderpropellern
des typs SrP 100 (mit Düse) von
Schottel angetrieben. Die antriebsenergie
kommt aus unabhängigen akkusträngen,
die jeweils eine Kapazität von
1.160 kWh haben. Für das Bordnetzes
sind 232 kWh vorgesehen. Neben den
akkus von ESt-Floattech aus den Niederlanden,
mit denen regional der rein
elektrische Betrieb erforscht wird, gibt es
drei 100 KW Nt-PEM-Brennstoffzellen
von Ballard Power Systems und Photovoltaikmodule
an Bord. auslegungskriterium
war ein optimaler Wirkungsgrad
bei Dienstgeschwindigkeit. Der Wasserstoff
wird in sechs austauschbaren tanks
bei einem Druck von 500 bar gespeichert,
die das Unternehmen anleg hergestellt
hat.
»Wir wollen Erfahrung sammeln
und ermitteln, inwieweit
das Konzept auf anderen
Binnenschiffstypen angewendet
werden kann«
Martina Becker,
Projektleiterin bei HGK Shipping
Da die »Elektra«, an dessen Entwicklung
auch Imperial logistics mitwirkte
– die inzwischen nach der Übernahme
durch die Hafen- und Güterverkehr
Köln aG unter dem Namen HGK Shipping
firmiert – das weltweit erste H2-betriebene
Kanalschubboot ist, gibt es für
die Energieanlage noch keine gültigen
Vorschriften in der BinSchUo. Um ein
Schiffsattest erlangen zu können, wurde
ein Umweg über den europäischen ausschuss
für Binnenschifffahrt (CESNI) gewählt.
Viele Sicherheitsaspekte müssen
beachtet werden.
Erfahrung gibt es beim Zusammenspiel
von Wasserstoff und Batterien in der Binnenschifffahrt
bisher kaum. Das ist auch
einer der Beweggründe, weshalb die HGK
Shipping bei der Entwicklung des innovativen
Schubbootes mitgewirkt hat.
»Wir wollen Erfahrung sammeln und
ermitteln, inwieweit das Konzept auf
anderen Binnenschiffstypen angewendet
werden kann«, sagt Martina Becker,
die bei HGK Shipping das Projekt leitet.
Deshalb sei es von großer Bedeutung,
schon bei der Konzeption gewissermaßen
mit im Boot zu sein und Informationen
zu erhalten und auszutauschen sowie
Kontakte zu Experten zu knüpfen,
die bereits mit der neuartigen technologie
vertraut seien. »Da unsere Mitarbeiter
das Schiff nach der Fertigstellung betreiben,
ist es uns wichtig, ein Feedback
über das Verhalten des Schubbootes im
laufenden Betrieb zu erhalten und das
Personal umfangreich im Umgang mit
den neuen technologien zu schulen«, so
Becker weiter. Ferner soll geprüft werden,
inwiefern es Unterschiede beim
Einsatz und Betrieb sowie im Fahrverhalten
von konventionellen und innovativen
antriebssystemen gibt. Bewertungskriterien
seien Wirtschaftlichkeit,
Zuverlässigkeit, Schadstoff- und lärm-
28
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
emissionen sowie Marktfähigkeit, auch
die Bewertung des langzeitbetriebs falle
hier ins Gewicht, so Becker.
»Für uns ist die aktive teilnahme an
diesem Pilotprojekt von hoher Bedeutung,
da wir die realisierung eines Hybridantriebs
über eine mit Wasserstoff
gespeiste Brennstoffzelle in Verbindung
mit einer innovativen akkumulatorentechnologie
als wegweisend erachten«,
sagt Steffen Bauer, CEo HGK Shipping.
Erklärtes Ziel sei es, Grundsteine für
eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt
zu legen und einen Beitrag
dazu an vorderster Front zu leisten.
Allgemeine Sicherheitstechnik
Mit dem Schiffsantrieb wird ein bereits
landseitig hundertfach bewährtes
sicherheitstechnisch rechtskonformes
Prinzip umgesetzt. Wasserstoff für
sich ist zunächst nicht entzündlich, solange
er in technisch dichten Systemen
gehandhabt wird und nicht mit luft
in Kontakt kommt. Nur innerhalb bestimmter
Gemisch-Konzentrationen
(4 bis 79 Mol. %) ist es möglich, eine
Zündung zu bewirken.
Bei der Umsetzung der gesetzlich geregelten
sogenannten »integrierten Explosionssicherheit«
wird konsequent auf
eine Gefährdungsminimierung gesetzt,
weil bei einem H2-Brennstoffzellensystem
die Verwendung von Wasserstoff
zur Gefährdungsvermeidung durch austausch
mit einem anderen Energieträger
nicht möglich ist.
Für derartige Systeme greift das Produktsicherheitsgesetz
mit entsprechenden
sicherheitstechnischen Vorgaben auf
hohem einheitlichen Schutzniveau, weil
es noch keine Vorschriften in der Bin-
SchUo gibt.
Das »Geheimnis« liegt hier in der
konsequenten Vermeidung der Freisetzung
gefährlicher Wasserstoffmengen.
Erreicht wird das durch eine im Normalbetrieb
und bei bestimmungsgemäßer
Verwendung auf Dauer technisch
dicht ausgelegte Konstruktion, so dass
die Sicherheit für den antrieb durch die
sich im »grünen Bereich« (1) bewegenden
Primärschutzmaßnahmen gewährleistet
wird.
rechtlich abgedeckt wird ein solcher
antrieb durch eine Vielzahl von Gesetzen,
Verordnungen sowie technischen
regeln. Eine gezielt eingesetzte und sichere
Wasserstofffreisetzung im Brandfall
sorgt dafür, dass die systembedingten
Hochdruckstrukturen (etwa der
Druckgasbehälterbündel) gezielt automatisch
entlastet werden. Diese Druckentlastung
setzt dann zwar durchaus potenziell
gefährliche Wasserstoffmengen
frei, wird sich aber oberhalb der ausblaseleitungen
durch die große energiefreisetzende
Druckdifferenz von weit mehr
als 30 bar an der Grenzschicht automatisch
entzünden, so dass hierdurch eine
explosionsartig verlaufende Verbrennung
nicht zu erwarten ist. Innerhalb
weniger Minuten wird dabei die gesamte
Speichermenge sicher abgebaut. Eine
physikalische Explosion der Behälter
(durch Bersten) wird dadurch sicher vermieden.
Zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit
der Brennstoffzellen, ist eine »Spülung«
der vorhandenen PE-Membran (»Purge«)
erforderlich. Die dabei im Innern
des Systems freigesetzte Wasserstoffmenge
wird gezielt in einen weit überdimensionierten
abluftstrom des Systems
eingeleitet, so dass in jedem Fall die Bildung
gefährlicher atmosphäre, durch
die übergroße Verdünnung, sicher vermieden
wird. Damit entstehen hier ebenfalls
keine explosionsgefährdeten Bereiche.
Gefährlich sind explosionsfähige
Gemische immer dann, wenn Schutzmaßnahmen
erforderlich werden, wenn
diese in der Nähe des Menschen zur Explosion
gebracht werden.
Sicherheit beim Antrieb
Nach dem Produktsicherheitsgesetz
(ProdSG) besteht das System im Wesentlichen
aus Druckgeräten, die in
Deutschland als Bestandteil einer hier
vorliegenden Energieanlage als Eigenanlage
im Sinne von § 3 Nr.‘n 15. und 13.
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind.
Bei diesen Energieanlagen gilt für deren
druckführende Komponenten, dass
diese Druckgeräte anders als ansonsten
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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29
SCHIFFStECHNIK
üblich, keine »überwachungsbedürftige
anlage« im Sinne von § 2 Nr. 30 lit.
b), c), d) darstellen (vgl. § 3 Nr. 30 Satz
2 ProdSG). Es handelt sich also, vergleichbar
mit etwa durch Verbrennungskraftmaschinen
angetriebene Schiffe,
zwar um prüfpflichtige arbeitsmittel,
die jedoch hier nicht dem abschnitt III,
§§ 15… 17 Betriebsicherheitsverordnung
(BetrSichV) unterliegen. Bei Komponenten,
die für den Einsatz in explosionsfähiger
atmosphäre geeignet sind, bleiben
auf jeden Fall überwachungsbedürftige
anlagen (§ 2 Nr. 30 lit. f) ProdSG). Es
wird konform zum EU-recht als Niederspannungssystem
im Sinne der 1.
ProdSV auf dem Markt bereitgestellt.
Ebenso besteht die weitere elektromagnetische
Verträglichkeit.
Die H2-antriebssysteme müssen zur
aufrechterhaltung der bestimmungsgemäßen
Verwendung und mithin der
Betriebssicherheit vor ihrer erstmaligen
Inbetriebnahme, nach prüfpflichtigen
Änderungen und regelmäßig wiederkehrend
als »einfache« arbeitsmittel geprüft
werden. Dafür ist der Betreiber verantwortlich.
Umsetzung des Wasserstoffsystems
© anleg
Mehrere H2-Flaschenbündel sind installiert
Für das H2-System der »Elektra« wurden
verschiedene technologien verglichen.
Darunter die Speicherung von H2 in Methanol,
in einem liquid organic Hydrogen
Carrier (loHC), als auch flüssiger
und gasförmiger Wasserstoff.
Da Methanol wassergefährdend und
giftig ist, schied dieser Energieträger aus.
außerdem wird beim Betrieb Co2 freigesetzt,
womit der Betrieb des Schubbootes
nicht mehr klimaneutral wäre.
loHC ist eine technologie, bei der
Wasserstoff in Öl gespeichert wird. Für
die Freisetzung des Wasserstoffs ist derzeit
eine anlage in der Größenordnung
eines 20‘-Containers und ein hoher
Wärmezufluss nötig. Weder der Platz
noch die Wärme sind auf dem Schubboot
vorhanden.
Die Nachfrage nach flüssigem Wasserstoff
wird europaweit von nur drei
anbietern gedeckt. Dementsprechend
ist die Verfügbarkeit schlecht. aufgrund
des niedrigen Siedepunktes von
-252,9 °C muss sämtliche Peripherie, wie
die leitungen, speziell isoliert sein, was
sehr komplex ist. Die tiefen temperaturen
erfordern auch spezielle Sicherheitsmaßnahmen
zum Schutz von Mensch
und Maschine. auch die hohen Energieverluste
beim Verflüssigen sprechen
gegen dessen Verwendung.
Verdichteter gasförmiger Wasserstoff
hingegen hat eine einfache Peripherie,
ist gut verfügbar und seine sichere
Handhabung ist vergleichsweise
einfach. Üblich sind derzeit die Druckstufen
350 bar und 700 bar; 350 bar
meist für Nutzfahrzeuge, wie Busse
oder Bahnen, 700 bar im Pkw-Bereich.
auf der »Elektra« werden 500 bar verwendet,
da diese Druckstufe einen guten
Kompromiss zwischen dem tanksystemgewicht,
seiner Speicherkapazität
und den Investitionskosten darstellt.
Um die hohen Investitionskosten einer
H2-tankstelle zu umgehen, greift der
Entwickler auf austauschbare H2-tanks
zurück. Mehrere Druckgasflaschen sind
zu einem wieder befüllbaren Flaschenbündel
zusammengefasst. Diese können
nicht nur auf Booten eingesetzt werden,
sondern auch die H2-Versorgung von
verschiedenen mobilen beziehungsweise
stationär betriebenen anwendungen
realisieren.
Ein großes Netz aus »Pfandbündeln«
ist bereits jetzt die lösung für eine etablierte
Wasserstoffogistik. Sie sind auf
dem Boot mit Führungsschienen und
aufgeschweißten Konen an Deck aus dem
Containerbetrieb gegen Verrutschen und
Kippen gesichert.
Damit die Sicherheitsauflagen erfüllt
werden, ist eine spezielle Gasregelstrecke
installiert. Die Druckflaschen haben
jeweils ein thermisches Überdruckventil,
welches im Brandfall den Wasserstoff
an einer sicheren Stelle am Boot kanalisiert
abbläst, bevor der Druck in den Flaschen
zu hoch wird, beziehungsweise die
Struktur des Behälters durch das Feuer
geschwächt wird. Das abblasen wird
von Wasserstoffdetektoren erkannt, die
in der Steuerung des gesamten Systems
eine Notfallsequenz starten.
außerdem haben die Bündel jeweils
ein Hand- und ein Magnetventil. Sämtliche
Magnetventile sind »normally
closed«, also im ruhezustand geschlossen.
In die Schnellkupplung zur auf dem
Schiff befindlichen Gasregelstrecke ist
ein rückschlagventil integriert, so dass
vom Schiff kein Wasserstoff in die Bündel
strömen kann.
Die Gasregelstrecke besteht im Wesentlichen
aus einer kleinen von der
Firma anleg entwickelten Gas-handling-unit
(GHU) mit den sicherheitsrelevanten
Komponenten und den vor der
Brennstoffzelle befindlichen Hauptabsperrventilen.
Füllstände und leckagen der leitungen
werden über Zustandsmessungen
von temperatur- und Drucksensoren ermittelt.
letzteres fällt im regelfall nicht
an, da das gesamte System als dauerhaft
technisch dicht ausgeführt ist. Die Gasregelstrecke
ist auf der »Elektra« einfach
redundant installiert, um im Schadensfall
weiterfahren zu können.
Fazit
Im Kraftfahrzeugbereich sind Brennstoffzellenantriebe,
etwa durch toyotas
»Mirai«, langjährig bewährt im sicheren
Betrieb. Sie stellen in Fahrzeugen und auf
Schiffen kein größeres risiko dar, als die
klassischen Verbrennungskraftmaschinen.
Ganz im Gegenteil:
• Wasserstoff bewirkt keinerlei Wassergefährdungen.
• H2-Brennstoffzellen emittieren keine
schädlichen Pyrolyseprodukte (abgase).
• H2-Brennstoffzellen erzeugen weder
lärm noch Vibrationen.
Es handelt sich um eine zukunftsweisende,
umweltfreundliche antriebsart, die
auch – im Gegensatz zu reinen Elektoantrieben
– über hinreichende reichweiten
verfügt und deren »tankstellennetz«
derzeit sukzessive erweitert wird.
Gegen Ende dieses Jahres ist auf der
Bauwert Hermann Barthel der Stapellauf
der »Elektra« geplant. Probefahrten und
die Überführung des Schiffes seien nach
jetzigem Stand im Frühjahr 2021 vorgesehen,
heißt es vonseiten der Projektbeteiligten.
autoren: Mario Kräft, unter anderem
Sachverständiger für Explosionsschutz,
Jan Andreas, Geschäftsführer anleg,
Peter Segieth, tU Berlin
30
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
Ein Radar der
nächsten Generation
Das neue Gerät von alphatron Marine unterdrückt
Wellenbewegungen, verwendet einen aerodynamischen
Scanner sowie einen modifizierten Motor. Es ist in zwei
ausführungen erhältlich und soll auch extremen Wetterbedingungen standhalten
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ist hierbei optisch mit dem Glas verklebt,
um eine maximale leistung zu
gewährleisten.
Das JMr-611-radar ist das erste
Flussradar, das in Kombination mit einem
GPS-Kompass und intelligenter
Berechnungstechnologie lästige Wellen
auf offener See reduziert. Mit dieser Seegangsfunktion
bleiben Bojen und andere
kleine Echos auf dem radarbild deutlich
sichtbar. auf anderen radargeräten sind
diese dann kaum noch zu erkennen, versichert
der Hersteller.
Für eine schärfere Darstellung der radarechos
ist die anlage mit der Echogrenzfunktion
ausgestattet. Je nach
verfügbarem Platz an Bord und gewünschter
Bildschärfe, stehen verschiedene
Scanner-Einheiten in den Größen
6, 7 oder 9 Fuß zur Verfügung.
Die Funktionalitäten des Vorgängermodels
(JMa-610) wurden nach angaben
von alphatron in diesem radar
weiter verbessert. Dazu gehören unter
anderem die Vorrausssagelinien, die
an dockinformationen und die Bildaufzeichnung.
Selbstverständlich gibt es auch Neuentwicklungen.
Die antennen haben
ein aerodynamisches Design erhalten,
um für alle Wetterbedingungen geeignet
zu sein. Für schnelle Schiffe kann
die Drehgeschwindigkeit der antenne
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
31
SCHIFFStECHNIK
Erste Barkasse wird modernisiert
Weil in der Hamburger Speicherstadt die Fleetsohle angehoben wird, verringert sich
die Durchfahrtshöhe der Brücken. Daher müssen auch die Barkassen angepasst werden.
Das erste Schiff wird nun umgebaut
© Finanzbehörde
Michael Glitscher (l.)
und Finanzsenator Andreas Dressel
Von Thomas Wägener
Die Hamburger Speicherstadt gilt
als der größte zusammenhängende
Speicherkomplex der Welt. Hier lagern
unter anderem Kaffee, tee, Kakao,
Gewürze sowie teppiche. Das macht die
denkmalgeschützten Gebäude zu beliebten
Sehenswürdigkeiten – auch von der
Wasserseite aus. Deshalb bieten mehrere
reedereien im Hamburger Hafen mit ihren
Barkassen rundfahrten an, die auch
durch die Speicherstadt führen.
In den kommenden Jahren werden
dort und entlang des Zollkanals die Kaimauern
umfangreich saniert und im
Zuge dessen die Fleetsohle um etwa 1 m
angehoben. Nach intensiven Vorplanungen
der 2016 eigens dafür eingerichteten
Projektgruppe unter Federführung
des landesbetriebs Immobilienmanagement
und Grundvermögen (lIG), der zur
Finanzbehörde der Stadt gehört, könnten
die arbeiten in den kommenden Jahren
nun systematisch und nachhaltig durchgeführt
werden, heißt es.
In der zum Unesco-Welterbe gehörenden
Speicherstadt sollen die zum teil
über 100 Jahre alten Kaimauern auf einer
länge von insgesamt rund 2.600 m
sanierungsbedürftig sein, im Bereich des
Zollkanals seien es noch einmal 1.650 m.
Im Zusammenhang mit der Sanierung
der Kaimauern werden in den kommenden
Jahren auch nach und nach die charakteristischen
Barkassen modernisiert,
die ansonsten nicht mehr bei Hochwasser
dort verkehren könnten, da sie bei hohen
Wasserständen nicht mehr unter den
Brücken hindurchfahren könnten.
»Dadurch wäre unsere Geschäftsgrundlage
deutlich eingeschränkt«, sagt Michael
Glitscher, Geschäftsführer von Harald
Glitscher Elbe und Hafentouristik, einem
der anbieter von rundfahrten durch die
Speicherstadt und den Hamburger Hafen.
Im Kern geht es darum, die Höhe der
Schiffe zu reduzieren. Das geschieht primär
durch einen Umbau der Steuerhäuser.
Die Feltz Werft, die Schiffswerft von
Cölln und Hydraulik-Service rask haben
ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet.
32
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SCHIFFStECHNIK
Ein erstes Pilotprojekt ist mit dem
Umbau der Barkasse »Heike« (Baujahr
1929) jetzt gestartet worden. Seit Mitte
2019 wird das Glitscher-Schiff für etwa
500.000 € auf der Schiffswerft von Cölln
modernisiert, verlängert und verbreitert.
Nach abschluss der arbeiten kann die
dann 20 m lange »Heike« statt der bisherigen
78 bis zu 120 Fahrgäste aufnehmen.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen erhält
das Fahrgastschiff ein absenkbares
Steuerhaus. »Vorne und hinten fahren
die Fenster beim absenken in taschen,
darin verschwinden sie unsichtbar.
an den Seiten schieben sich die Fenster
nach außen«, beschreibt Glitscher.
So könne das Steuerhaus beim Einfahren
in die Speicherstadt per Knopfdruck
hydraulisch abgesenkt werden und der
Schiffsführer durch eine Metalluke im
Dach trotzdem den Überblick behalten.
Durch diese technologie kann die
Höhe der Barkasse um etwa 1 m reduziert
werden, also genau um den Meter,
um den die Fleetsohle im Zuge der Kaisanierungen
in der Speicherstadt angehoben
wird.
Zuschuss für Umbaumaßnahmen
Um die auswirkungen auf die für Hamburg
charakteristische Barkassenschifffahrt
so gering wie möglich zu halten,
wurde im vergangenen Jahr ein vom lIG
finanziertes Förderprogramm aufgelegt,
mit dem Umbaumaßnahmen der Barkassen
in Höhe von bis zu 60.000 € pro Schiff
finanziell unterstützt werden.
rund 40 Einheiten wurden als potenziell
umbaufähig ermittelt. Manche Schiffe
lassen sich aufgrund des aufbaus nicht
umbauen, andere haben bereits eine sehr
niedrige aufbauhöhe und sind von der
Fleetsohlanhebung daher nicht betroffen.
Die Prüfung der Machbarkeit und
die Entscheidung für einen Umbau obliegen
den jeweiligen Eignern. Die Möglichkeiten
seien für jedes Schiff individuell
zu prüfen, so die Finanzbehörde. Für
traditionelle Barkassen mit einem entsprechenden
ruderhaus erscheint die absenkung
ihrer ansicht nach aber generell
sinnvoll, jedoch müsse die Machbarkeit
auch hier geprüft werden, da gegebenenfalls
Einbauten den lichten raum für die
notwendigen Schächte und die Hydraulik
behindern könnten. Weiterhin seien auch
andere abklappbare aufbauten denkbar
(antennen, Masten, etc.).
Die Baumaßnahmen in der Speicherstadt
sollen voraussichtlich bis Ende
2024 und am Zollkanal bis Ende 2027 abgeschlossen
sein. Die Gesamtkosten belaufen
sich nach auskunft der Finanzbehörde
auf rund 220 Mio.€.
Michael Glitscher wäre froh, wenn er
seine Barkasse »Heike« noch in diesem
Jahr in Empfang nehmen könnte. Wann
er die nächsten Einheiten umbauen lassen
will, vermag er noch nicht abzuschätzen.
Die Corona-Pandemie und die damit
verbundenen Kapazitätseinschränkungen
der Schiffe hätten das Geschäft in jedem
Fall beeinflusst. Diesen »rucksack« hätten
aber alle rundfahrtanbieter zu tragen. n
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
33
SCHIFFStECHNIK
Schiffswerft Bolle liefert Arbeitsschiff ab
Deutsche Binnenwerften spüren nun auch die auswirkungen der Corona-Pandemie. Der
auftragsbestand wird zwar planmäßig abgearbeitet, wie auch eine kürzliche ablieferung der
Schiffswerft Bolle zeigt, jedoch gehen Neubaubestellungen und reparaturaufträge zurück
Von Christian Knoll
Das Arbeitsschiff »Emmerich« noch ohne Kran bei der Probefahrt auf dem Pareyer Verbindungskanal
DDie Schiffswerft Bolle am Pareyer
Verbindungskanal hat erst kürzlich
ein arbeitsschiff für das Wasserstraßenund
Schifffahrtsamt (WSa) Duisburgrhein
fertiggestellt, das für deren außenbezirk
Emmerich bestimmt ist. Bevor es
den Betrieb am rhein rhein aufnimmt,
ist die taufe auf denselben Namen vorgesehen.
Ein konkretes Datum dafür steht
jedoch noch nicht fest.
»Dieses Schiff ist kein übliches arbeitsschiff,
sondern ein Prototyp. Es ist
mit den neuesten Generatoren und antriebsgeneration,
dieselelektrisch, ausgestattet
und somit eines der aktuell
saubersten arbeitsschiffe im Fuhrpark
unseres landes«, sagt Werft-Geschäftsführer
Mario Bolle. »auf der einen Seite
weist dieses Projekt in die Zukunft,
auf der anderen Seite ist die Emmerich
der letzte von meinem Vater unterzeichnete
Vertrag und deswegen ein
absolut besonderes Schiff für die Werft
und die Familie Bolle«, unterstreicht
er auch den symbolischen Wert dieses
auftrages.
Die »Emmerich« ist mit einem Palfinger-Kran
ausgestattet und kann für
Bergungsarbeiten, Instandhaltungsarbeiten,
ausbauarbeiten und viele weitere
Zwecke am rhein eingesetzt werden.
Konstruiert wurde das neue Schiff
von Marcel Bolle und Gordon ringwelski
des Schiffdesignbüros Innoship. Der
Innenausbau erfolgte durch die auf der
Werft ansässige Schiffs- und Bautischlerei.
Bei der Prager Fahrgastschifffahrt
(Prague Boats) hat die Schiffswerft Bolle
nicht nur einen guten Namen, sondern
kann sich als Stammwerft für neu zu
bauende Einheiten betrachten. Das gleiche
triff auch auf die Potsdamer Weiße
Flotte zu, denn auch die Potsdamer
setzen ausschließlich auf das Know-how
der Bolle-Mitarbeiter.
Mit dem neuen Elektrofahrgastschiff
»Bella Bohemia«, ein Katamaran in aluminiumbauweise,
war der Eigner Prague
Boats so zufrieden, sie gleich weiteres
Schiff bei Bolle geordert hat – allerdings
dieses Mal eine Nummer größer. Es ist
befindet sich bereits im Bau und soll im
Frühjahr kommenden Jahres pünktlich
zur Saison ausgeliefert werden. technische
Einzelheiten wollte Mario Bolle
noch nicht preisgeben.
Das betriff auch die neue Schiffauhalle,
die sich im Bau befindet, außer dass
sie größer und moderner sein wird, als
die bereits bestehenden.
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SEEHÄFEN | SHortSEa
Kiel plant autonome Personenfähren
Die ostseestadt Kiel will den Mobilfunkstandard 5G für die Schifffahrt und
den Hafen umfangreich nutzen. Kern der Überlegungen sind autonome Fähren,
die zwischen den Fördeufern verkehren sollen
Für das sogenannte Gemeinschaftsprojekt
»Förde 5G« wurde
nun ein »letter of Intent« unterzeichnet.
Das Projektkonsortium
von »Förde 5G« besteht aus der landeshauptstadt
Kiel, der Christianalbrechts-Universität
zu Kiel, aVl
Deutschland, raytheon anschütz,
HH-Vision, addix Internet Systems,
dem Seehafen Kiel und dem Wissenschaftszentrum
Kiel. In vier teilprojekten
untersuchen die Partner unterschiedliche
anwendungsszenarien
– von testszenarien und Simulationen
von 5G in der Schifffahrt über die angewandte
Nutzung und analyse von
5G-Daten für und bis hin zur 5G-basierten
Steuerung einer (teil-)autonomen
Fähre.
5G-Infrastruktur wird errichtet
Vodafone unterstützt das Projekt als
5G-Partner. Der Digitalisierungskonzern
baut an mehreren Standorten an
der Innenförde die 5G-Infrastruktur,
damit Sensoren, Schiffe und Menschen
in Echtzeit Daten und Informationen
austauschen können.
außerdem sollen weitere Möglichkeiten
und Nutzungspotenziale von 5G
für die ansässigen Unternehmen und
Bürger erforscht und erprobt werden,
beispielsweise die optimierung der
Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes
Coaching bei Segelregatten.
»Wenn Sensoren und Schiffe in
Echtzeit Daten austauschen, kann
der Schiffsverkehr künftig sicherer
und effzienter werden«, sagt Hannes
ametsreiter, CEo von Vodafone
Deutschland.
Das telekommunikationsunternehmen
stattet dafür bis Ende 2021 den zur
Innenstadt gehörenden teil der Kieler
Innenförde mit 5G aus. Bald sollen hier
neun 5G-antennen an drei Standorten
für schnelles Netz sorgen. Im laufe des
Projekts soll dieses Gebiet bei Bedarf
schrittweise erweitern, heißt es.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister
Bernd Buchholz, Kiels oberbürgermeister
Ulf Kämpfer, Uni-Vizepräsidentin
Professorin Karin Schwarz
und Vodafone Deutschland CEo Hannes
ametsreiter unterzeichneten im
august die absichtserklärung zur realisierung
des Projekts.
In der Präambel der absichtserklärung
heißt es: »Die Digitalisierung in
Deutschland muss nachdrücklich vorangebracht
werden. Neben der notwendigen
technischen Infrastruktur
müssen innovative anwendungen
zum Vorteil der Nutzer und Prozesse
die Digitalisierung in der Fläche beflügeln.
Der anstehende roll-out der
5G-technologie soll über den ‚5G-Innovationswettbewerb
im rahmen der
5x5G-Strategie‘ des Bundesministeriums
für Verkehr und digitale Infrastruktur
(BMVI) einen besonderen
Hebel erfahren, um die verschiedenen
Partner und Projekte synergetisch zu
verkoppeln und die mit Digitalisierung
auch mittels 5G zu entwickeln.«
5G sei eine Zukunftstechnologie, die
deutlich höhere Bandbreiten, sehr niedrige
latenzzeiten und die umfassende
Vernetzung von Geräten ermögliche,
so Buchholz. Man müsse diese technologie
mit Projekten wie »Förde 5G«
für die Menschen anschaulich machen,
ergänzt er. Dieser technologiesprung
werde allerdings nur mit
leistungsfähigen Glasfaseranbindungen
funktionieren, fuhr der
Minister fort.
Das Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert
die Konzeption des Projekts »Förde
5G«, die Förderung der Umsetzung
wird beantragt. »Förde 5G« ist teil
der 2019 gestarteten Kieler Initiative
»CaPtN Kiel – Clean autonomous
Public transport in Kiel«. CaPtN Kiel
wiederum ist teil des vom BMVI geförderten
»Green City Plan Kiel«.
Schnelles Netz an Wasserstraßen
Die Digitalisierung in der Schifffahrt
wird nach ansicht von Vodafone immer
wichtiger. Deshalb treibt das Unternehmen
den ausbau von 5G deutschlandweit
entlang der Wasserstraßen voran,
um der Schifffahrt den Zugang
zum schnellen Mobilfunknetz zu ermöglichen.
Heute würden bereits rund
180 5G-antennen an 64 Standorten entlang
der Wasserstraßen mit 5G funken.
»Die Schifffahrtsbranche war in den
vergangenen Monaten eine wichtige
Säule für die Versorgung mit lebensmitteln,
Medikamenten oder Schutzkleidung.
Deutschland zählt weiter zu
den größten Schifffahrtsnationen
der Welt. Damit das auch in
Zukunft so bleibt, braucht
es umweltfreundliche und
digitale technologien«, so
ametsreiter. Schnelle Netze
seien die Basis dafür.
In den kommenden
zwölf Monaten plant
Vodafone nach eigenen
angaben die aktivierung
von etwa
1.000 weiteren
5Gantennen
entlang der
deutschen
Wasserstraßen
– an mehr
als 300 Standorten.
TWG
© Vodafone
42
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SEEHÄFEN | SHortSEa
Premiere in Rotterdam
Erstmals ist in den Niederlanden eine mobile Entgasungsanlage in
der Binnenschifffahrt zum Einsatz gekommen. Der test erfolgte in
rotterdam an der »Visioen«, einem 3.235 t fassenden Binnentanker
© Hafenbetrieb rotterdam
Bei der Benzinentgasung im Seinehaven
seien keine messbaren Dämpfe in
die atmosphäre entwichen, so der Hafenbetrieb
rotterdam, der sich nach eigenen
angaben seit Jahren dafür einsetzt, im
größten europäischen Seehafen die Entgasung
zu ermöglichen. Dafür arbeitet er
intensiv mit der Provinz Zuid Holland,
der Stadt rotterdam, der Sicherheitsregion
(Veiligheidsregio) rotterdam rijnmond,
der Umweltschutzbehörde DCMr
und der Wirtschaft zusammen.
Zum Zeitpunkt des Entgasungstests
hatte die »Visioen« kein Benzin geladen.
Es seien alle zehn tanks des Schiffes entgast
worden, damit die nächste ladung
aufgenommen werden konnte, so der Hafenbetrieb.
Nach angaben der Niederländer stand
der tanker bereits nach etwas mehr als
sechseinhalb Stunden Entgasung mit weniger
als 10% lEl (untere Explosionsgrenze)
bereit, um wieder befüllt zu werden.
Der Zweck des tests bestand darin, herauszufinden,
ob die anlage für die Entgasung
von Binnenschiffen geeignet ist,
ohne dass die dabei auftretenden Emissionen
die geltenden Normen überschreiten.
Darüber hinaus müsse sie sicher sein,
wie der Hafenbetrieb betont. Der test sei
außerdem dazu genutzt worden, die Genehmigungsbedingungen
zu prüfen.
an dem test waren die Sicherheitsregion
rotterdam rijnmond, die Umweltschutzbehörde
DCMr und der Hafenbetrieb
rotterdam beteiligt. Die technik
wurde von Endegs geliefert, einem Unternehmen
mit Sitz in Pförring nahe Ingolstadt.
Dessen Geschäftsführer Kai
Sievers freut sich über die Ergebnisse.
Sowohl die Stickoxid- als auch die Kohlendioxidwerte
seien sehr gut und zum
teil sogar um den Faktor zehn bis zwanzig
niedriger gewesen als dies bei anderen
technologien der Fall sei. »Zudem
konnten wir beweisen, dass wir mit dem
mobilen Entgasen – wie von den Behörden
gefordert –, das Entweichen von
Benzol oder Benzin in die außenluft
verhindern können, so Sievers, der hoff,
bald auch in den Niederlanden professionell
entgasen zu dürfen.
Bisher ist es untersagt, im rotterdamer
Hafen eine Entgasung einer reihe
von Stoffen – dazu zählen Benzol und
Benzin – in die außenluft vorzunehmen.
auch während der Fahrt ist dies
in den meisten niederländischen Provinzen
verboten.
Gemeinsam mit der Sicherheitsregion
und der DCMr will der Hafenbetrieb
rotterdam in nächster Zeit unterschiedliche
anlagen testen, heißt es. Die nächste
Entgasung sei Ende august / anfang September
geplant.
Entgasungsangebot wird genutzt
ob alkylat, Benzol, Eurobob, Naphtha,
reformat, toluol, Xylol oder andere
tankinhalte, Endegs versteht sich als Experte
für die Schiffsentgasung und bietet
dafür seit april dieses Jahres im Hafen
Duisburg auch eigene anlaufstellen an.
»Das angebot der Schiffsentgasung
wird von immer mehr Kunden angenommen«,
berichtet Sievers. Dies bedeute
mehr Sicherheit für die Schiffsbesatzung
und weiterer Beteiligten und stelle
einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz
dar.
TWG
Binnenschifffahrt 09 | 2020
43
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
Logistikprojekt strebt
Verkehrsverlagerung an
Die Initiative »log4NrW« hat eine verstärkte Nutzung
von Wasserwegen und Bahn in Nordrhein-Westfalen zum
Ziel. Verschiedene Standorte sollen miteinander verknüpft
werden. Der Containerverkehr gewinnt an Bedeutung
An dem Projekt beteiligt sind die DeltaPort
Niederrheinhäfen und das
Entwicklungszentrum für Schiffstechnik
und transportsysteme (DSt) in
Duisburg. Grundlage der Idee ist es, die
Hafen- und terminalstandorte der DeltaPort
Niederrheinhäfen intelligent mit
Dortmund, Siegen und Köln zu verbinden,
um ein logistisches Quadrat um das
Kerngebiet NrWs abzubilden.
tagein tagaus schiebt sich eine häufig
hunderte Kilometer lange Blechlawine
durch NrW. Insbesondere wegen der
lkw-Verkehre gilt das land an rhein
und ruhr mit seinen knapp 18 Mio.
Einwohnern das Stauland Nummer 1 in
Deutschland. Und auch wenn sich die
Verkehrslage Corona-bedingt aktuell etwas
entspannt hat, ist der grundsätzliche
trend ein anderer und die Verkehrssituation
auf der Straße verschärft sich stetig.
Das ist ökologisch und ökonomisch
verheerend, denn NrW ist als wichtiger
Produktions- und logistikstandort
auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur
angewiesen.
»Eine verstärkte Nutzung von Wasserwegen
und Bahn ist deswegen unabdingbar,
um dem Verkehrsinfarkt entgegenzuwirken«,
sagt andreas Stolte,
Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen,
einem Zusammenschluss
der Häfen rheinberg-orsoy, Voerde,
Wesel und Emmerich.
Um das Ziel der klimafreundlichen
Verkehrsverlagerung voranzutreiben,
haben sich die DeltaPort Niederrheinhäfen
mit dem DSt zum Projekt »log4NrW«
zusammengeschlossen. »log« steht
hierbei für »logistik«. Die »4« ist dop-
© DeltaPort
Neue Kranbrücke für Emmerich
Eine neue Containerbrücke soll
den Hafen Emmerich fit für die
Zukunft machen. Voraussichtlich
Ende 2022 soll das Projekt abgeschlossen
sein. »Die neue Containerbrücke
wird das Herzstück unseres
Hafens. Mit ihr sind wir
bestens für eine erfolgreiche Zukunft
aufgestellt«, sagt Hafen-Geschäftsführer
Udo Jessner. Der
Hafen Emmerich gehört zum Hafenverbund
der DeltaPort Niederrheinhäfen,
zu dem des Weiteren
die Häfen der DeltaPort (rheinlippe-Hafen
Wesel, Stadthafen
Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum)
und der NIaG-Hafen rheinbergorsoy
zählen. Die neue Containerbrücke
soll in Emmerich die KSr-
Brücke ersetzen, die seit 23 Jahren
im Einsatz ist. Die neue Umschlaganlage
soll leiser arbeiten als ihre
Vorgängerin, weil sich sowohl die
einzelnen anlagenteile als auch das
anheben und absetzen der Container
weicher steuern ließen, heißt
es. Eine neue, ausfallsichere Steuerungs-
und Kommunikationstechnik
soll das Bestimmen und auswerten
von Betriebsstatus und
Energiekennzahlen ermöglichen.
»Die neue Kranbrücke wird so
ausgelegt, dass die lastspielzeiten
um bis zu 20% reduziert werden
können«, sagt Marcel lueb, Projektmanager
bei der Emmericher
Gesellschaft für kommunale
Dienstleistungen, der das Projekt
begleitet. »Zudem ermöglicht die
eingeplante rekuperation, je nach
vorherrschenden Betriebsbedingungen,
Energieeinsparpotenziale
ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.«
Mit der neuen Brücke
sollen auch die Kranbahn sowie
deren Gründung und Kranschienen
erneuert werden. Die Vorplanung
für die neue Kranbahn ist
mittlerweile abgeschlossen, nun
stehen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung
an.
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
peldeutig und steht einerseits für die vier
Projektstandorte, wird andererseits aber
wie »for« ausgesprochen, sodass das Projekt
mit »logistik für Nordrhein-Westfalen«
übersetzt werden kann.
»Wir möchten die Stausituation auf
den Fernstraßen in Nordrhein-Westfalen
entschlacken, den Verkehrsinfarkt verhindern
und so die ökologische Wende
in Deutschland vorantreiben«, beschreibt
Stolte das visionäre Ziel hinter dem Projekt.
Der Fokus liegt dabei auf der Verlagerung
der Güterströme auf die alternativen
Verkehrsträger Binnenschiff und
Bahn und dem Einsatz des lkw nur auf
der benötigten »letzten Meile«. Im Idealfall
soll dieser bei kleinteiligen transporten
durch alternativen sogar gänzlich ersetzt
werden.
Strukturwandel hat begonnen
Das land NrW ist nicht nur ein sehr
wichtiger Produktions- und logistikstandort,
sondern befindet sich auch in
einem durchgreifenden Strukturwandel:
Handelsstrukturen, die Industrielandschaft
und die Umweltfaktoren verändern
sich rasant. Das hat große auswirkungen
auf die Warenströme: Metalle,
Metallerzeugnisse und fossile Brennstoffe
wie Kohle und Mineralölprodukte werden
immer weniger transportiert. Und
auch in anderen Bereichen des Schüttgutumschlages
kommt es zu tiefgreifenden
Mengeneinbußen. Die Häfen müssen
also umsteuern und Ersatz für den rückläufigen
Schüttgutumschlag finden. Vor
diesem Hintergrund sei es nur logisch,
sich verstärkt auf containerisierte Waren
zu konzentrieren, deren Nachfrage stark
Das Logistikquadrat Log4NRW beschreibt die
Güterströme zwischen den vier Eckstandorten
auf der Wasserstraße und Schiene
© DeltaPort
steige, heißt es. So sehr, dass Berechnungen
zufolge bis zum Jahr 2030 17,6%
mehr Güter transportiert werden.
In NrW herrschen dabei sehr gute Voraussetzungen
für ein verkehrspolitisches
Umsteuern, so DeltaPort. Der rhein als
wichtigste Wasserstraße Europas, ein
weit verzweigtes Kanalnetz sowie eine
engmaschige Schieneninfrastruktur böten
genügend lösungspotenziale für das
stauintensive Verkehrssystem Straße.
»Eine engere Kooperation der Verkehrsträger
Wasser, Straße, Schiene würde eine
intelligenter gesteuerte logistikkette ermöglichen«,
macht Stolte deutlich und
betont die damit verbundene verbesserte
Umweltbilanz des Warentransportes.
Zwischen Wesel und Köln sowie zwischen
Wesel und Dortmund soll im
Schwerpunkt das Binnenschiff zur Verlagerung
beitragen, zwischen Köln und Siegen
sowie Siegen und Dortmund der Verkehrsträger
Bahn zum Einsatz kommen.
Insbesondere die Verbindung der Standorte
Wesel, Köln und Dortmund kann synchromodal
betrieben werden, da Wasserstraßen-
sowie Bahnanschlüsse bestehen.
Umschlagplätze an Zechen
Für die Zukunft bietet das Projekt noch
zahlreiche Potenziale. So wäre es denkbar,
die auf der teilstrecke des Wesel-Datteln-
Kanals sowie des rhein-Herne-Kanals liegenden
und derzeit stillgelegten Zechenhafenumschlagplätze
zu reaktivieren.
aufgrund des im Kanalsystem gleichbleibenden
Wasserstandes könnten insbesondere
containerisierte Waren mit einfacher
Vertikalumschlagtechnik vom Binnenschiff
geladen und gelöscht werden.
Ein mobiler reachstacker würde für
den Containerumschlag ausreichen. Zur
abwicklung kleinteiliger Stückgutverkehre
könnte zudem die Einrichtung eines
Distributionszentrums an den DeltaPort-Standorten
Wesel und/oder
Voerde-Emmelsum realisiert werden. In
diesem Distributionszentrum könnten
containerisierte Güter, im Schwerpunkt
aus dem asiatischen Wirtschaftsraum
stammende Konsumgüter aus den ara-
Häfen (antwerpen–rotterdam–amsterdam)
kommend, empfangen und für das
Kerngebiet des logistikquadrats sortiert
und verteilt werden.
»Im rahmen urbaner logistik wäre die
Feinverteilung von diesen Mikrodepots
mit alternativen transportmöglichkeiten
wie Elektrotransporter, lastenfahrrad
und zukünftig möglicherweise via Drohne
realisierbar. Möglich wäre aber auch eine
Selbstabholung der Waren von den Empfängern
am Mikrodepot«, skizziert Stolte
denkbare Zukunftsszenarien. RD
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
45
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
Linz erhält zweiten Containerkran
Das Containerterminal in linz erweitert die Kapazitäten durch einen zusätzlichen
Portalkran. Damit gibt es dort nun zwei Umschlaganlagen, die als die größten in einem
österreichischen Hafen gelten
Jüngst wurden die beiden je rund 96 m
langen Hauptträger des neuen Portalkrans
auf die Stützen gehoben und miteinander
verbunden. Dafür wurden teleskopkrane
der Firma Felbermayr zu Hilfe
genommen.
Die erste Umschlageinrichtung für
Container, die 2014 im Hafen linz installiert
worden war, stammt von der
Firma Kocks Krane. Das neue, baugleiche
Umschlaggerät, ein Zweiträger-
Containerportalkran mit Drehlaufkatze
und teleskopspreader, wurde vom Hersteller
Künz gefertigt. Mit einer Breite
von 31,11 m und einer Gesamthöhe
von 36,35 m kann er eine Gesamtnutzlast
von 41 t stemmen, bei einem Eigengewicht
von 522 t.
Durch die zweite Krananlage sehen
sich die linzer für die Zukunft gut aufgestellt.
Weil die Krahnbahn künftig von
beiden Portalkranen genutzt wird, wird
sie um rund 80 m auf 600 m verlängert.
Dadurch entsteht eine zusätzliche lagerfläche.
Mit der Krananlage sollen sich
25 Umschläge pro Stunde erzielen lassen
und zwei dieselbetriebene reachstackern
einsparen lassen. Zudem dient der neue
Kran auch zur absicherung und zum
Erhalt des laufenden Betriebes, sollte ein
Portalkran ausfallen.
»Die Umschlagzahlen im linzer Containerterminal
liegen auf hohem Niveau
und tragen zur guten wirtschaftlichen
Entwicklung des Hafen linz bei. Um die
Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern,
bauen wir den Containerterminal derzeit
umfangreich aus«, so linz-aG-Generaldirektor
Erich Haider.
Die neue Umschlageinrichtung ist teil
des Projekts »Neuland«, das den ausbau
des bestehenden Containerterminals beinhaltet.
Im Wesentlichen umfasst das
teilprojekt den abbruch von drei alten
Hallen entlang der Industriezeile. Hier
entsteht eine zusätzliche lagerfläche für
rund 1.700 Container.
Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs
soll auch die Elektrifizierung
des Containerterminals erfolgen.
Damit würden sich die Kosten der
Eisenbahnverkehrsunternehmen für den
Verschub erheblich verringern, heißt es.
Mit dieser neuen Serviceleistung soll
sich das Containerterminal am Markt
»deutlich konkurrenzfähiger präsentieren«,
so die linz aG. Der Startschuss für
die Erweiterung der Umschlaganlage erfolgte
bereits vor rund einem Jahr.
Der vorhandene Portalkran wird durch
eine weitere Umschlaganlage ergänzt
© linz aG
Hafengebiet wird vitalisiert
Mit dem »Projekt Neuland« soll sich das
gesamte Hafenareal in den kommenden
Jahren zu einem lebendigen, urbanen
treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit,
Gewerbe und Industrie entwickelt. Gefördert
wird das Vorhaben von der EU
im rahmen der »Connecting Europe Facility
(CEF)« mit 20%.
Die linz aG logistik – bestehend aus
dem Geschäftsbereich Hafen der linz
Service GmbH und der Österreichischen
Donaulager GmbH hat sich in den vergangenen
Jahren zu einer modernen logistikdrehscheibe
entwickelt.
linz gilt als der größte Hafenumschlagplatz
an der oberen Donau und
als ein wichtiges internationales und
regionales Wirtschaftszentrum. rund
3,5 Mio.t Güter gehen dort und im voestalpine-Werkshafen
Jahr für Jahr über
die Kaikanten. Um die Zukunft des
Standortes abzusichern, wurde 2014 der
»Masterplan Hafen linz« der Öffentlichkeit
präsentiert. Dieser bildet die Grundlage
für das »Projekt Neuland«. RD
46
Binnenschifffahrt 09 | 2020
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
Hafen Riesa: Warten auf grünes Licht
Das neue KV-Terminal ist vor der im Vordergrund
stehenden Container-Servicehalle geplant und
soll bis zur Brücke reichen, hinter der sich
das KV-Terminal Nordhafen befindet
© SBo
Das KV-terminal im Nordhafen in riesa stößt bei etwa 40.000 Containern an die
Kapazitätsgrenze. Die Sächsischen Binnenhäfen oberelbe (SBo) wollen seit Jahren den fast
brachliegenden Südhafen zu einem zweiten Umschlagplatz für bis zu 100.000 tEU ausbauen
Von Christian Knoll
Die alte marode steinerne Kaimauer
von 1888 wurde bereits zwischen
2011 und 2013 durch eine vorgesetzte
neue 540 m lange Spundwand ersetzt und
anschließend eine große Container-Servicehalle
errichtet, die SBo-Chef Heiko
loroff zufolge »sehr wirtschaftlich« arbeitet.
Was dem künftig neuen Südhafen
noch fehlt, sind neue Gleise für die
Zufahrt der Bahn und die Kranbahnen
einschließlich der darauf laufenden Umschlagtechnik.
Wegen der Corona-Pandemie konnten
die Unterlagen für das inzwischen dritte
Genehmigungsverfahren zur Ertüchtigung
des Standortes erst Ende Juni bei
der zuständigen landesdirektion Sachsen
eingereicht werden, ursprünglich
war dies schon im Frühjahr vorgesehen.
Grund für den zeitlichen aufschub war
die Umstellung der betrieblichen abläufe
in den SBo-Häfen auf die neuen anforderungen,
wie es heißt.
Die eingereichten Unterlagen für das
Genehmigungsverfahren zum Bau des
zweiten KV-terminals müssen nun durch
die landesdirektion geprüft werden. anschließend
sollen sie für ein öffentliches
anhörungsverfahren ausgelegt werden,
um die Bürgerinnen und Bürger über das
Vorhaben des Hafenbetreibers in riesa zu
informieren. Wann die Unterlagen letztlich
ausgelegt werden, wisse man indes
bei der landesregierung noch nicht. Da
etliche ordner zu prüfen seien, werde
dies aber vermutlich nicht mehr in diesem
Jahre geschehen, heißt es.
Das neue trimodale KV-terminal riesa-Südhafen
wird eine Stellfläche von
1.258 ladeeinheiten haben. an Umschlagsgeräten
sind zwei Containerportalkrane
und reachstacker für den
transport von leercontainern zwischen
Servicehalle und terminal vorgesehen.
Die SBo bemühen sich seit Jahren um
eine Genehmigung für ein neues KVterminal
im Südhafen, da der Containerumschlag
im Nordhafen im vergangenen
Jahr an seine Kapazitätsgrenze
gestoßen war. Durch den zusätzlichen
Umschlagplatz sollen künftig in riesa
jährlich bis zu 100.000 tEU über die
Kaikanten gehen. Zwei anläufe für die
Genehmigung der neuen Umschlageinrichtung
im Südhafen in den Jahren
2016 und 2019 blieben erfolglos, da anwohner
und auch teile der Politik ihre
Bedenken geäußert hatten. Bürger des
an den Südhafen angrenzenden Wohngebietes
befürchten lärmbelästigungen
durch den Hafen.
n
Binnenschifffahrt 09 | 2020
47
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
Ausstellung:
© Knoll
Die Ausstellung zu Geschichte und Bedeutung
des Finowkanals im Foyer des Eberswalder Kreishauses
©
Der Finowkanal in Brandenburg feiert 400-jähriges
Bestehen. In einer ausstellung wurde über die Geschichte
und Bedeutung des Wasserweges informiert. Wegen der
Corona-Pandemie musste das Programm jedoch gekürzt und
der geplante Dampfbootkorso auf 2021 verschoben werden
v.r.: Hartmut Ginnow-Merkert, Vorsitzender
des Vereins »Unser Finowkanal«, im Gespräch
mit Vereinsmitglied Gerd Lutze und
Vorstandsmitglied Heiner Fellmer
Von Christian Knoll
Um das Jubiläum dennoch zu würdigen,
organisierte der Verein »Unser
Finowkanal« in Eberswalde zwei Freiluftstände
mit zahlreichen Schriften und
Dokumenten aus der Geschichte des Kanalbaues
inklusive einer ausstellung zur
Entwicklung einer Industrieregion, beginnend
im 16. Jahrhundert, die den Bau einer
Wasserstraße geradezu herausforderte.
anlässlich des runden Geburtstages
haben sich die Verantwortlichen etwas
Besonderes ausgedacht, von dem auch
der Verein profitiert: zum einen wurde
die Sonderpostkarte »400 Jahre Schifffahrt
auf dem Finowkanal« herausgegeben,
die auf 1.000 Exemplare limitiert ist,
und zum anderen ein Sonderstempel. Von
einer Buchhandlung wird der sogenannte
Spendenbarni 2020 präsentiert, auch er ist
dem 400-jährigen Bestehen des Finowkanals
gewidmet, der als älteste künstliche
Wasserstraße Deutschlands gilt.
1 € des Erlöses eines jeden treuetalers,
auf dem die Ziffer »5« zu sehen ist,
geht an den Verein »Unser Finowkanal«.
Dessen Vorsitzender Hartmut Ginnow-
Merkert hätte das Jubiläum des Finowkanals
in diesem Jahr gerne größer gefeiert.
Wie viele andere Veranstaltungen
in Deutschland und der Welt wurde dies
jedoch durch die Corona-Pandemie verhindert.
»Jetzt hoffen wird auf Himmelfahrt
2021«, sagt er. Dann soll der ausgefallene
Dampfbootkorso, an dem
17 Einheiten beteiligt sein sollen, nachgeholt
werden. auch der Besuch des Kaffenkahn-Nachbaus
aus Fürstenwalde soll
dann ermöglicht werden, sofern die Pandemie
das zulässt.
Die Finow entspringt auf den Höhen
des Barnim zwischen Bernau und Biesenthal
und hat von der Quelle bis zu ihrer
Mündung in die oder nur eine länge
von 43 km, aber ein Gefälle von 64,5 m.
Bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert
hatte sich im Finowtal eine Industrie entwickelt,
die später der Stadt Eberswalde
den achtungsvollen Spitznamen »das
Wuppertal des ostens« einbrachte.
Historie
Erste Konzepte einer Verbindung zwischen
der Havel bei liebenwalde und
der oder entstanden bereits um 1540.
Doch erst Kurfürst Johann Friedrich gab
1603 order für so einen Kanal durch das
tal der Finow, um Berlin mit Stettin und
der ostsee zu verbinden. Die Bauarbeiten
begannen 1605 von liebenwalde aus,
mussten wegen Geldmangels aber oft unterbrochen
werden. Im Jahr 1620 wurde
die künstliche Wasserstraße schließlich
fertiggestellt. Elf Schleusen waren errichtet
worden. Unterhalb der heutigen
Schleuse Grafenbrück erreichte der Kanal
die Finow und bei liepe die oder. aber
er kam nicht mehr dazu, sich als Wasserstraße
zu bewähren, weil der 30-jährige
Krieg ihn derartig verwüstet hatte, dass
er zu König Friedrichs Zeiten bereits in
Vergessenheit geraten war.
Der aber ließ ihn wieder aufgraben und
von 1743 bis 1746 zügig mit 17 Schleusen
neu errichten. Und der Kanal bewährte
sich bis 1822. reiche Schifferdörfer waren
entlang der Wasserstraße entstanden.
Dann mussten die Schleusen erneuert
werden. Die Schleusenmaße wurden auf
40,17 m x 4,55 m festgelegt. Und das Finowmaß
war geboren. Die transportleistungen
an Gütern und Flößen nahmen
zu, bis der Kanal am Ende des 19. Jahrhunderts
seine leistungsgrenze überschritten
hatte.
Der oder-Havel-Kanal wurde gebaut.
Die örtliche Industrie in Eberswalde wurde
bis 1976 mit Kohle, Holz für die Papierindustrie
und Ziegelsteinen versorgt.
Dann wurde die Frachtschifffahrt auf
ihm eingestellt. Nach der Wende in der
DDr, der Finowkanal war immer noch
betriebsfähig, kam die große Ungewissheit,
was mit dem Kanal im vereinten
Deutschland passieren würde.
Es passierte zunächst nichts, weshalb
erste Initiativen zum Erhalt des Kanals in
einem Verein zu seiner Erhaltung mündeten.
Der Kanal wurde weiter betriebsfähig
gehalten. Der Verein »Unser Finowkanal
half dabei. Gemeinsam mit der Wassertourismus-Initiative
Brandenburg-Nord
und dem landkreis Barnim gelang es, einen
Zweckverband aller Kanalgemeinden
zu gründen, den der Bund mit 10 Mio. €
bei der Kanalerhaltung unterstützt.
trotz Corona wird der Kanal auch
2020 seit april befahren, wenn auch etwas
weniger als im vorigen Jahr. n
48
Binnenschifffahrt 09 | 2020
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
Oder-Ausbau bleibt ein Zankapfel
Nach den Naturschutzverbänden hat sich nun auch das land Brandenburg gegen die
auf polnischer Seite geplanten arbeiten am Fluss gewandt. Der Streit schwelt weiter
Das land Brandenburg hat gegen die polnischen
oderausbaupläne Widerspruch
eingelegt. Die möglichen auswirkungen
auf die deutsche Seite der oder und
die dortige Umwelt würden völlig außer
acht gelassen, heißt es im Potsdamer
Umweltministerium. Ein offzieller
Wiederspruch sei nach Polen übermittelt
worden, heißt es. auch die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) hat im august Widerspruch
bei der Generaldirektion Umweltschutz
in Warschau eingelegt.
Die möglichen »verheerenden« auswirkungen
auf den Zustand von Flora
und Fauna entlang des Grenzflusses seien
nicht ausreichend berücksichtigt worden,
heißt es. auch einen Verstoß gegen
bilaterale abkommen will das landesumweltministerium
festgestellt haben.
Große Chancen auf Erfolg sieht man allerdings
auch in Potsdam nicht. Denn
bei der im vergangenen Jahr erfolgten
grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung
seien keine grundlegenden
Verfahrensfehler festgestellt worden.
Umweltschützer protestieren bereits
seit geraumer Zeit gegen die Pläne in Polen,
die oder für Schiffe der WS-Klasse
IV zu ertüchtigen. Der Fluss soll so ausgebaut
werden, dass eine konstante Wassertiefe
und eine höhere Fließgeschwindigkeit
erreicht wird. aufgrund häufiger
Niedrigwasser-Perioden ließ sie sich in
den vergangenen Jahren für die Binnenschifffahrt
kaum nutzen.
Dabei gib es auf beiden Seiten des
Flusses wirtschaftliche Interessen. Die
Papierfabrik leipa würde von Schwedt
ausnur zu gern mit Schiffen die ostsee
erreichen. Dafür müsste der teilabschnitt
der oder in richtung Stettin ausgebaggert
werden.
Mit der Inbetriebnahme des raciborz-
Dolny-Stausees mit Wehr und Staubecken
an der oberen oder im Frühsommer
schaff Polen allerdings bereits tatsachen.
Das Projekt wurde von der Weltbank gefördert.
Das Staubecken hat eine Größe
von 26,3 km² und eine Kapazität von zunächst
185 Mio. m3. als die oder Mitte
august offziell nicht schiffar war, bewährte
sich die anlage erstmals.
Die polnischen Partikulierfrachtschiffe
»andromeda« und »Max« konnten mit
großen turbinen aus opole (oppeln) als
ladung auf der Welle von ratibor die
oder zu tal fahren, ebenso kamen die
Schubschiffe »tur 0-77« mit dem Kümo-
Kasko »Prag« von Kozle (Kosel) aus sowie
»Koziorozec-0-10« mit einem leeren roro-Schubleichter
an ihr Ziel. Insgesamt
plant Polen regulierungs- und Umbauarbeiten
auf insgesamt 54,4 km. ck
© Janusz Fonfara
Blick in die neue Schleusenkammer in Malczyce
während einer Demonstrationsfahrt
Binnenschifffahrt 09 | 2020
49
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN
© WNa Berlin
TELTOW
Rammrath-Brücke erhält Hauptträger
Seit November 2019 ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt
(WNa) Berlin in
teltow die rammrath-Brücke über den
teltowkanal durch einen lage- und abmessungsgleichen
Neubau. Jüngst wurden
dafür die beiden Hauptträger eingebaut.
In den tagen darauf erfolgte
der Einbau von Betonfertigteilplatten
als Schalung für die später aus ortbeton
herzustellende Fahrbahnplatte. Erst
danach konnte die kurzzeitige Sperrung
der Wasserstraße wieder aufgehoben werden.
ansonsten hatten die Einheiten auf
dem teltowkanal seit dem vergangenen
November freie Fahrt. Das Bauvorhaben
liege damit weiter im abgestimmten Zeitplan,
so das WNa Berlin. »Die im bayerischen
Passau hauptansässige Berger Bau
Bau zeigt weiter, wie man abgestimmte
Bauzeitenpläne auch im Berliner Marktumfeld
des Infrastruktur-Ingenieurbaus
einhalten kann«, sagt rolf Dietrich, leiter
des WNa Berlin. Das bayerische Unternehmen
hatte sich den auftrag gesichert.
Dietrich zufolge zählt der teltowkanal
aktuell zu den Bundeswasserstraßen mit
dem nachhaltigsten Verkehrswachstum.
Sowohl das Schiffs- als auch das ladungsaufkommen
habe sich in den vergangenen
15 Jahren annähernd verdoppelt. an
der Schleuse Kleinmachnow wurden im
Jahr 2019 14.353 Wasserfahrzeuge (davon
7.775 Sportboote) und 1.208.420 Gütertonnen
ladung geschleust. Insofern sei es
besonders wichtig, »dass unvermeidbare
Sperrtermine für die Wasserstraße zuverlässig
eingehalten werden«, so Dietrich.
Michael Fiedler, Geschäftsführer von
lUtra, also des KV-terminals Schönefelder
Kreuz Königs Wusterhausen, bestätigte,
dass Dietrichs aussage auch für
seinen Hafen zutriff, vor allem, weil die
Kalksteintransporte von Niederlehme
jetzt ausschließlich über seinen Hafen
laufen würden.
Dabei müsse man bedenken, dass der
teltowkanal nur der Wasserstraßenklasse
III entspräche, also maximal Großplauer
Maß (67 x 8,20 m) zulasse, weil
der Neubau der Schleuse Kleinmachnow
für größere Schiffe durch das Bundesverkehrsministerium
seit 30 Jahren verhindert
werde.
Die neue Brücke, so Dietrich, werde
als integrales rahmenbauwerk ohne lager
und Fugen ausgeführt. Neben vergleichsweise
geringen Herstellungs- und
Unterhaltungskosten böte diese Bauweise
einen einfachen und schnellen Bauablauf
sowie einen hohen Fahrkomfort und geringe
Geräuschemissionen im Betriebszustand.
Die beiden je 97 t schweren Hauptträger
aus Stahl wurden bei Donges Steeltec
in Darmstadt gefertigt und mit zwei
Schwerlastkranen auf die vorbereiteten
auflager der neuen Brücke abgesetzt. n
ANDERNACH
Hafen bekommt 2 Mio. € für neue Kaimauern
Die rheinland-pfälzische landesregierung
fördert die arbeiten des ersten Bauabschnitts
an den Kaimauern des Hafens
andernach mit 2 Mio. €. Die Gesamtkosten
dieses ersten von mehreren Bauabschnitten
belaufen sich auf 4,7 Mio. €,
teilt das Wirtschaftsministerium des
landes rheinland-Pfalz mit. aufgrund
erheblicher Schäden an den Kaimauern
sei in den kommenden Jahren ein Ersatzneubau
durch die Stadtwerke andernach
erforderlich.
»Die landesregierung treibt die Sicherung
und den ausbau der Hafeninfrastrukturen
in rheinland-Pfalz weiter
konsequent voran«, sagt Minister Volker
Wissing. Das land rheinland-Pfalz
wolle Güterverkehre möglichst auf das
umweltfreundliche Binnenschiff verlagern.
Dafür werde nicht nur eine moderne
Binnenschiffflotte und leistungsfähige
Wasserstraßen, sondern auch starke
Binnenhäfen benötigt. Hierbei seien die
landesplanerische Sicherung von Hafenflächen
und der ausbau der Hafeninfrastrukturen
von besonderer Bedeutung, so
Wissing. »Der Erhalt und ausbau der Häfen
ist und bleibt ein zentrales Thema der
rheinland-pfälzischen Verkehrspolitik«,
bekräftigt Wissing.
n
© Hafen andernach
50
Binnenschifffahrt 09 | 2020
SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt
29. und 30. September 2020
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HTG Kongress 2021
01.–03.09.2021 in Düsseldorf
Veranstaltungen 2020 | 2021
i
10.09. Forum HTG, Hamburg
Bodenstabilisierung Veringkanal
Nicht verpassen!
12.10. Working Group Junge HTG
05.11. Forum HTG, Hamburg
12.11. Programmänderung:
Neu: Online-Informationsveranstaltung
zur 12. Auflage
der Empfehlungen des Arbeitsausschusses
Ufereinfassungen
(EAU 2020)
12.11. Programmänderung:
Kaimauer-Workshop
Verschoben auf den 18.11.2021
26.11. Programmänderung:
Neu: Onlineveranstaltung
der Jungen HTG – »Der Weg
ins Arbeitsleben unter
Corona-Bedingungen«
26.11. Programmänderung:
Workshop der Jungen HTG
Verschoben auf den 22.04.2021
10.12. Programmänderung:
Workshop Korrosionsschutz
für Meerwasserbauwerke
Jetzt online
Abstracteinreichung
zum HTG Kongress 2021
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit
einem fach lichen Beitrag am HTG Kongress
beteiligen.
Ganz herzlich bitten wir auch um Zusendungen
aus der Bauindustrie. Berichten Sie über
ein erfolgreiches Bauvorhaben und wie Sie
die Herausforderungen gemeistert haben.
Grundsätzlich sind alle Themen zur Einreichung
zugelassen, wir bitten aber darum, bei
der Themenauswahl auf deren Relevanz für
die fachliche Grundausrichtung der HTG zu
achten. Die Vortragslänge wird ca. 20 Minuten
betragen.
Details zur Einreichung finden Sie auf
unserer Homepage unter:
https://www.htg-online.de/veranstaltungen/
abstracteinreichung-htg-kongress-2021/
Einreichungsfrist: 30. September 2020
Anmeldungen unter:
www.htg-online.de/veranstaltungen
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir reinhard Klingen,
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de
52
Binnenschifffahrt 09 | 2020
Neues Portal der HTG
Zum 1. august 2020 hat die Hafentechnischen Gesellschaft ihre Verwaltung auf eine neue Software umgestellt.
Im rahmen der Umstellung steht Ihnen ein neues Portal mit einer klaren, nutzerorientierten Struktur,
zeitgemäßem Design und vereinfachter Navigation zur Verfügung. Mit dem Portal können Sie viele unserer
angebote für Mitglieder nutzen:
• Sehen Sie kommende Veranstaltungen noch bevor diese veröffentlicht werden
• Melden Sie sich schnell und unkompliziert für Veranstaltungen an
• Prüfen Sie Ihre hinterlegten persönlichen Daten und passen Sie diese, zum Beispiel bei einem Umzug, an
• Greifen Sie auf die Wissensdatenbank des Vereins zu (für Mitglieder)
• Informieren Sie sich über Neuigkeiten
• Ändern Sie bei Bedarf Ihr Passwort
• treten Sie mit der Geschäftsstelle der HtG in Kontakt
als Mitglied haben Sie kürzlich die Zugangsdaten zum Portal erhalten. als Nichtmitglied können Sie sich
ganz einfach, z.B. beim Buchen einer Veranstaltung, im Portal registrieren.
Information für Mitglieder:
Sofern Sie die Zugangsdaten per Mail erhalten haben (s.o.), ist es nicht aus geschlossen, dass diese
Nachricht in Ihrem Spamordner gelandet ist. Dasselbe gilt für den Newsletter, sofern Sie sich für diesen
angemeldet haben.
Sollten Sie unsere Nachrichten nicht erhalten haben, überprüfen Sie bitte auch Ihren Spamordner auf
unsere Kontaktadresse htg@htg-online.de.
Binnenschifffahrt 09 | 2020
53
HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –
Jahresberichte 2019, Teil 2
Arbeitsausschuss »Ufereinfassungen« der
Hafentechnischen Gesellschaft e.V. (HTG)
und Arbeitskreis 2.2 »Ufereinfassungen«
der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik
e.V. (DGGT)
obmann:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe
Kontaktadresse: tU Hamburg-Harburg,
Denickestr. 22, 21079 Hamburg,
tel.: 040 42878-3762,
E-Mail: grabe@tu-harburg.de,
Internet: www.tuhh.de
Zielsetzung
Zielsetzung der ausschussarbeit ist die
Fortschreibung der bisher herausgegebenen
Empfehlungen zur Planung, zum
Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen
im See- und Hafenbau, in Binnenhäfen
und an Wasserstraßen. Dabei
werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse,
Erfahrungen aus der Praxis sowie
geänderte Normen berücksichtigt und
ggf. in weiteren Empfehlungen dokumentiert.
Der ausschuss regt Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten zur Planung, zum
Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen
im See- und Hafenbau sowie
in Binnenhäfen und an Wasserstraßen
an, indem er Felder und Themen benennt
auf denen ein Erkenntniszugewinn wünschenswert
oder erforderlich ist.
Angaben zum Arbeitskreis
auf der Sommertagung 2019 in Hamburg
wurde Herr Ir. leon a. M. Groenewegen,
BaM Infraconsult bv, The Hague,
in den ausschuss berufen.
Der arbeitskreis besteht aktuell aus
20 Mitgliedern aus den Bereichen der Forschung
und Wirtschaft. Die vollständige
personelle Besetzung des ausschusses
kann der Internetseite der HtG (www.
htg-online.de) entnommen werden.
Sitzungen des Arbeitskreises im
Berichtszeitraum
Im Berichtszeitraum 2019 fanden insgesamt
vier arbeitstagungen in antwerpen,
Hamburg und Bremen statt. Während
dieser arbeitstagungen wurden die
Empfehlungen und Kapitel der 11. auflage
der Sammelveröffentlichung diskutiert
und fortgeschrieben sowie aktuelle
anfragen zu den EaU behandelt.
Arbeitsergebnisse aus dem
Berichtszeitraum
Die aktuelle 11. auflage der Sammelveröffentlichung
der Empfehlungen (EaU
2012) wurde im Jahr 2012 vom Verlag
Ernst & Sohn veröffentlicht. Die tabelle
zur Fehlerberichtigung wurde weiter
fortgeschrieben und kann in ihrer
aktuellen Fassung auf der Internetseite
der HtG (www.htg-online.de) abgerufen
werden.
Empfehlungen des arbeitsausschusses
»Ufereinfassungen«, welche seit der Erscheinung
der EaU 2012 veröffentlicht
wurden, können den technischen Jahresberichten
in der Bautechnik entnommen
werden (siehe: Veröffentlichungen
des arbeitskreises). Die technischen Jahresberichte
unterliegen einer Einspruchsfrist
von 6 Monaten.
Im rahmen der technischen Jahresberichte
wurden im Berichtszeitraum
die Empfehlungen zur vertikalen tragfähigkeit
von Spundwandbauwerken sowie
zum Pollerzug in Binnenhäfen überarbeitet.
Darüber hinaus wurde die grundlegende
Überarbeitung der 11. auflage der
Empfehlungen des arbeitsausschusses
»Ufereinfassungen« fortgesetzt und in
der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen.
In die überarbeitete 12. ausgabe der
EaU 2020 wurden alle Druckfehlerberichtigungen
sowie Innovationen aus
den technischen Jahresberichten sowie
neueste Erkenntnisse im aktuellen Stand
der technik im Bereich »Ufereinfassungen«
eingearbeitet. Mit der Überarbeitung
wurde die EaU 2020 erneut an die
europäische Normung angepasst. Darüber
hinaus beinhaltet die Neuauflage eine
inhaltliche Straffung und Neustrukturierung
der Empfehlungen mit dem Ziel einer
verbesserten und verständlicheren
Kapitelstruktur. Die Veröffentlichung
der 12. auflage ist für das Jahr 2020 vorgesehen.
Weiteres Arbeitsprogramm und
Perspektiven für die nächsten Jahre
Der arbeitsausschuss Ufereinfassungen
beschäftigt sich weiter mit aktuellen Fragen
und den Herausforderungen der laufenden
Entwicklung.
Der ausschuss »Ufereinfassungen«
bittet alle Fachkollegen, an der Weiterentwicklung
der EaU mitzuwirken und
den ausschuss auf aktuellen regelungsbedarf
hinzuweisen. Kontaktaufnahme
bitte über den Vorsitzenden.
Geplante Veranstaltungen
am 12.11.2020 wird in Kooperation mit
der HtG ein weiterer Kaimauerworkshop
in Hamburg stattfinden.
Veröffentlichungen des Arbeitskreises
Im Berichtszeitraum 2019 wurden zwei
technische Jahresberichte 2018 und
2019 in der Bautechnik 2018, Heft 12 bzw.
Bautechnik 2019, Heft 12 veröffentlicht.
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
Fachausschuss für Küstenschutzwerke der
Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V.
(DGGT) und der Hafentechnischen Gesellschaft
e.V. (HTG)
Vorsitzender: Dr.-Ing. Karsten Peters,
Kontaktadresse: ramboll Deutschland
GmbH, Stadtdeich 7, 20097 Hamburg,
tel.: 040 / 328 18-168,
E-Mail: karsten.peters@ramboll.com,
Internet: www.ramboll.de
1 Zielsetzung
Der Fachausschuss für Küstenschutzwerke
(FaK) besteht seit 1972. Seine aufgabe
ist die Erarbeitung von Empfehlungen
für Bauwerke des Küstenschutzes an
Nord- und ostsee sowie Erfahrungsaustausch
und Diskussion unter den Mitgliedern.
2 Angaben zum FAK
Der FaK besteht aus Kollegen von den
Küstenschutzverwaltungen der länder,
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
des Bundes, von Baufirmen und Ingenieurbüros.
Der FaK hat zurzeit 27 Mitglieder.
3 Ausschussarbeit im Berichtsjahr
3.1 Sitzungen
Der FaK hat sich im Berichtszeitraum
2019 zweimal zu einer Sitzung am
09.05.2019 und 20.11.2019 getroffen.
3.2 Arbeitsprogramm
Der FaK ist für die Vertreter der Küstenländer
eine sehr wichtige Plattform des
länderübergreifenden fachlichen austausches,
um über aktuelle Bauvorhaben,
Planungen, Ziele oder Entwicklungen im
Küstenschutz zu sprechen. Dementsprechend
wird letzterem stets ausreichend
Zeit im FaK eingeräumt. So wird dieser
fachliche austausch von den Mitgliedern
Arbeitsgruppe Status Grad der Fertigstellung
aG 1 – Sickervorgänge im Deich
Finale Fertigstellung 100%, Veröffentlichung
abgeschlossen. in Die Küste in 2020.
aG 2 – Bemessung und
Unsicherheit
In Bearbeitung 75%
aG 3 – Küstenschutzstrategien Die Küste, Heft 76 100%
aG 4 – Hochwasserschutzwände
(ausführungsbeispiele)
In Bearbeitung 40%
aG 6 – Deichverteidigung
bei und nach Sturmflut
In Bearbeitung 10%
aG 7 – Deichvorland
Bearbeitung wurde
zurückgestellt
aG 8 – Dünen als
Hochwasserschutz
In Bearbeitung 10%
auch in besonderer Weise wertgeschätzt
und auch gezielt genutzt, um Themen anzusprechen
und lösungen nachzufragen.
Dieses Format hat sich im FaK etabliert.
Im Mai 2019 hat sich der FaK schwerpunktmäßig
mit dem Thema Klimawandel
und Hinterlandentwässerung
beschäftigt. In diesem Zusammenhang
wurde Herr Matthias reimers (Geschäftsführer
des Deich- und Hauptsielverband
Dithmarschen) eingeladen, um
über auswirkungen des Klimawandels
auf die regenbewirtschaftung der Niederungsgebiete
an Schleswig-Holsteins
Nord- und ostseeküste mit Elbmarschen
zu berichten.
Der FaK beschäftigt sich weiterhin mit
der Fortführung von arbeiten zu Themen
des Küsteningenieurwesens mit dem
Ziel, resultierende Ergebnisse in Form
von Statusberichten oder Empfehlungen
zu veröffentlichen. Die folgende tabelle
gibt einen Überblick der arbeitsgruppen
und deren Status. (s. abb.)
Der Fortschritt der Bearbeitung der arbeitsgruppen
wird in den Sitzungen stets
aktualisiert. leider hat sich diesbezüglich
im Berichtszeitraum bis auf die aG 1 mit
ihrem Beitrag zu Sickervorgängen im
Deich keinen nennenswerten Fortschritt
ergeben.
Neben der arbeit in den arbeitsgruppen
befasst sich der FaK mit der Novellierung
der EaK, die eine modulare Grundstruktur
mit einem neuen übergeordneten
leitartikel erhalten wird. Die Bearbeitung
läuft.
3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und
Ausblick
Der FaK wird auch weiterhin versuchen,
den verschiedenen Themen und Zielsetzungen
gerecht zu werden. Dafür werden
immer wieder neue Wege gesucht.
auch auf der Mitgliederseite haben sich
in 2019 wieder Veränderungen ergeben.
Die tatsache, dass mit dem FaK eine Informationsplattform
von Fachkollegen
aus unterschiedlichen Bereichen von der
Verwaltung, über die Wirtschaft bis zur
Forschung besteht und gepflegt wird, ist
dem Grunde nach als großer Erfolg zu
bewerten.
Der FaK beabsichtigt, in 2022 eine eintägige
Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen
Bestehens des Fachausschusses
durchzuführen.
Hamburg, 15. Mai 2020
gez. Peters
Binnenschifffahrt 09 | 2020
55
ECHt
Tankschiffstransporte,
Ladungsschäden
und CDNI
Dr. Martin Fischer
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK
Tankschiffstransporte sind ein außerordentlich
bedeutender, vielleicht der wirtschaftlich
bedeutendste Teil der europäischen
Binnenschifffahrt. Transportiert
werden Produkte der unterschiedlichsten
Art, von Lebensmitteln über Chemikalien,
wie Säuren oder Flüssigdünger,
bis hin zu Mineralölprodukten oder
Schwerölen, die erst bei Temperaturen
von über 200° C flüssig werden und deshalb
während des Transportes geheizt
werden müssen.
Abgesehen von Spezialschiffen, die nur
für ganz bestimmte Produkte eingesetzt
werden, wird allgemein inzwischen »weißen«
Produkten und »schwarzen« Produkten
unterschieden. Ersteres sind in erster
Linie Produkte für die chemische Industrie
oder Landwirtschaft, letzteres sind im
Wesentlichen Mineralölprodukte.
1.
Tankmotorschiffe sind sehr häufig auf
höchstem technischem Niveau ausgerüstet
und unterliegen einer sehr strengen
Kontrolle unter anderem im Rahmen
des ADN. In den letzten zwei Jahrzehnten
haben sich Doppelhüllenschiffe zum
Standard entwickelt, während früher Einhüllenschiffe
die Regel waren. Durch das
hohe technische Niveau der Tankschifffahrt
sind Gewässerverunreinigungen
verursacht durch Tankmotorschiffe außerordentlich
selten geworden.
In aller Regel sind Tankmotorschiffe geeignet
und dafür vorgesehen, im Rahmen
der weißen oder schwarzen Produkte
die unterschiedlichsten Stoffe zu
transportieren. Deshalb kommt es bei
Tankschifftransporten regelmäßig zu
Produktwechseln. Produktwechsel sind
deshalb grundsätzlich zunächst unproblematisch,
weil erstens sehr viele Flüssigprodukte
untereinander kompatibel sind
und zweitens weil die Tanks von Tankmotorschiffen
ein so großes Volumen haben,
dass die benetzte Fläche an den Tankwänden,
Boden und Decken sowie Leitungen
im Verhältnis zum transportierten Volumen
verhältnismäßig klein ist. Dennoch
birgt natürlich grundsätzlich jeder Produktwechsel
das Risiko einer schädlichen
Produktveränderung im Obhutszeitraum,
wofür der Frachtführer im Rahmen der nationalen
transportrechtlichen Vorschriften
und im Rahmen des CMNI bei internationalen
Transporten (bei Vermeidbarkeit)
haftet, nach deutschem Recht (§ 426 HGB)
für größtmögliche Sorgfalt, bei internationalen
Transporten (Art. 16 I CMNI) für
die einfache Sorgfalt eines ordentlichen
Frachtführers.
Während der Frachtführer grundsätzlich
nur für eine betriebssichere Verladung zu
sorgen hat, also für eine Verladung, die
die Sicherheit des Schiffes nicht beeinträchtigt,
hat der Absender als Warenfachmann
die Verpflichtung, für eine beförderungssichere
Verladung zu sorgen,
also für eine Verladung, die keine Gefahr
für das zu transportierende Produkt verursacht
(dazu v.Waldstein/Holland, Binnenschiffahrtsrecht,
5. Auflage, § 412 HGB
RN 2).
2.
Kommt es zu Produktwechseln mit nicht
oder nicht vollständig kompatiblen Produkten,
müssen die Tanks eines Schiffes
für den Transport vorbereitet sein. Die
einfachste Form der Vorbereitung ist die
Gestellung eines leeren Schiffes. »Leer«
ist aber ein auslegungsbedürftiger Begriff.
Leer bedeutet im umgangssprachlichen
Sinne, dass ein Behältnis den Stoff
nicht enthält, für dessen Aufnahme es bestimmt
ist. Wird ein Tankschiff gelöscht,
also die zu transportierende Ladung an
den Empfänger übergeben, ist es nicht
mehr beladen, sondern »leer«. Es verbleiben
im leeren Schiff umschlagstechnisch
zwingend regelmäßig Restmengen.
Um diese zu reduzieren, hat man Effizienz-
Stripping-Systeme entwickelt, die selbst
bei sehr großen Tankvolumen nur wenige
Liter Produkt im Tank zurücklassen. Dennoch
sind natürlich Boden und Wände in
der Regel noch mit Ladungsrückständen
behaftet, die auch bei einem sorgfältigen
Löschen unter Effizienz-Stripping im Tank
zurückbleiben. Der Reinheitsgrad (Entladungstandard)
ist dann »Ladetank nachgelenzt«
iSd Art. 7.02 I Satz 2 iVm 5.01 lit.
g CDNI Anlage 2 Die Umschlagleitungen
und Pumpen im Schiff werden durch das
sogenannte »Luft-Geben« möglichst effizient
leergestellt. Dazu wird in den Leitungen
ein Unterdruck erzeugt. Beim plötzlichen
Öffnen der Leitung wird die in den
Leitungen befindliche Luft schnell herausgesaugt
und reißt Anhaftungen an
den Wänden mit. Dennoch ist ein leeres
oder nachgelenztes Tankschiff nicht frei
von Ladungsrückständen. Auch in den
Umschlagseinrichtungen an Land und im
Schiff bleiben naturgemäß Ladungsrückstände
haften.
3.
Um einen höheren Reinheitsgrad zu erreichen,
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.
Es gibt spezialisierte Fachbetriebe,
die in der Lage sind, die Tanks von
Schiffen mit heißem Wasser oder Dampf
auszuspritzen. Dieser Vorgang wird in der
Schifffahrt »Buttern« genannt, da der Entwickler
dieser Technik Butterworth Inc. in
Texas ist. Diese Spezialbetriebe sind auch
ausgerüstet und in der Lage, das naturgemäß
kontaminierte Waschwasser umweltgerecht
zu entsorgen. Das Buttern eines
Tankschiffes kann leicht Kosten von
5.000,00 € bis 6.000,00 € zuzüglich Anfahrtskosten
verursachen.
Eine weitere zulässige Reinigungsmethode
ist das Entgasen. Wird zum Beispiel
nach Benzin-Diesel transportiert, dann
besteht die Gefahr eine Flammpunktveränderung,
wenn Benzinreste im Schiff
vorhanden sind. Dem kann man entgegenwirken,
in dem die Räume eines Tankschiffes
durch große aufgesetzte Lüfter
entgast werden. Dieser Vorgang führt naturgemäß
dazu, dass Kohlenwasserstoffe
in die Atmosphäre gelangen.
4.
Es ist ein bemerkenswerter und erfreulicher
Teil der Vereinheitlichung des Binnenschifffahrtsrechtes
in Europa, dass im
Jahre 1996 in Straßburg von den Rheinanliegerstaaten
das Übereinkommen
über die Sammlung, Abgabe und Annahme
von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt
(CDNI) unterzeichnet wurde,
das durch die Zentralkommission der
Rheinschifffahrt vorbereitet worden war.
Dieses Übereinkommen ist am 1. November
2009 in Kraft getreten und im Jahre
2018 das letzte Mal revidiert worden.
Das Übereinkommen dient erklärtermaßen
der Abfallvermeidung und umweltgerechten
Beseitigung oder Verwertung
von Ladungsresten und Abfällen im Interesse
des Umweltschutzes. Man kann
sich bei Produktresten durchaus die Frage
stellen, ob es sich zwangsläufig um
Abfall handelt. Unvermeidbar an Bord
zurückbleibende Reste von Diesel oder
Gasöl sind in der Regel noch brauchbare
und werthaltige Produkte, so dass
es auch unter Umweltgesichtspunkten
sinnvoller erscheint, dass der Schiffsführer
den Diesel in sein Auto gibt oder
das Gasöl in den Tank seines Schiffes,
statt es kostenpflichtig entsorgen zu lassen
(dazu Fischer, Wem gehört der Rest
der Ladung? Probleme des Binnenschifffahrtsrechts
X, 2004). Unbeschadet dessen
haben die Bestimmungen des CDNI
jedoch (mindestens mittelbar) auch Bedeutung
für die vertraglichen Beziehungen
zwischen Absender und Frachtführer
beim Transport von flüssigen Produkten.
Die wechselseitigen Pflichten des Frachtführers
einerseits und des »Befrachters«
(besser wäre: Absender) und Ladungsempfänger
andererseits beim Laden und
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
(Sammlung Seite 2676)
ECHt
Löschen sind in den Artikeln 7.01-7.07 (der
Anlage 2 zum) CDNI geregelt. Die oben
exemplarisch beschriebenen Verfahren
zur Reinigung von Tanks haben zwangsläufig
immer auch die Konsequenz, dass
Stoffe emittiert werden oder anfallen, die
umweltgerecht zu entsorgen sind. Daneben
dürfte auch für frachtvertragliche Beziehungen
von Bedeutung sein, dass es
im allgemeinen Interesse liegt, das Entstehen
von Abfällen zu vermeiden.
Aus diesem Gesichtspunkt heraus kann
man die Bestimmungen des CDNI durchaus
heranziehen für die Beurteilung der
frachtrechtlichen Pflichtenverteilung und
der Haftung für Güterschäden zum Beispiel
durch Verunreinigung des Produktes
bei Tankschiffstransporten und in zweiter
Ebene für die Frage, wer gegebenenfalls
für die Kosten der Restmengen- und
Abfallvermeidung und/oder notwendige
Reinigungskosten beim Produktwechsel
aufzukommen hat. Ausdrücklich schränkt
das CDNI in Artikel 7.07 f die Vertragsautonomie
unter den Parteien des Transportvertrages
hinsichtlich der Pflichten beim
Umschlag ein. Insbesondere ist eine Verlagerung
der Absenderverpflichtungen
auf den Frachtführer unzulässig.
5.
Nach dem erklärten Willen des Gesetzgebers
ist der Absender eines Frachtvertrages
als Warenfachmann dafür verantwortlich,
ein Transportmittel für seine
Produkte auszuwählen, das den spezifischen
Eigenschaften des Produktes gerecht
wird. Der Frachtführer als Transportfachmann
dagegen hat in der Regel
keine spezifischen Kenntnisse über die
Produkteigenschaften. Grundsätzlich ist
es ihm egal, welche Produkte in seinem
Schiff transportiert werden, solange das
Schiff oder zum Beispiel das Coating seiner
Tanks nicht gefährdet werden.
Um die Unversehrtheit des zu transportierenden
Produktes sicherzustellen, gibt
es unterschiedliche Möglichkeiten. Handelt
es sich um Einheitstransporte i.S.d.
Artikels 5.01 a) Anlage 2 CDNI, also um
den aufeinanderfolgenden Transport von
uneingeschränkt kompatiblen Produkten,
reicht es, wenn ein leeres Schiff vorgelegt
wird. Reinigungsmaßnahmen oder
gar Entgasungsmaßnahmen sind nicht
notwendig, noch nicht einmal efficient
stripping. Deshalb ist es in der Tankschifffahrt
üblich, dass der Frachtführer bei Abschluss
des Frachtvertrages angibt, welche
Produkte er auf den Vorreisen, in der
Regel den letzten drei Vorreisen, transportiert
hat. Der Absender überprüft, ob
diese Produkte mit dem von ihm anzudienenden
Produkt kompatibel sind oder
nicht. Will der Absender aggressive Produkte
zum Transport geben, dann hat er
den Frachtführer darauf hinzuweisen,
dass das Schiff bestimmte Eigenschaften
aufweisen muss. So gibt es zum Beispiel
Produkte, die sich nur in Edelstahltanks
transportieren lassen, da gecoatete
Tanks durch die Aggressivität des Produktes
geschädigt werden. Es gibt aber auch
Produkte, die schon bei minimalen Einträgen
von Fremdstoffen Schaden erleiden
können. Am spektakulärsten ist dies bei
Ethanol. Es gibt Ethanol in Industriequalität
und in Lebensmittelqualität. Alkohole
haben die Eigenschaft, dass sie sehr effizient
Aromastoffe aufnehmen, was Auswirkungen
auf die Farbe, die Klarheit und
vor allem den Geruch des Produktes haben
kann. Bei Lebensmittelalkohol zum
Beispiel gibt es daher einen sogenannten
olfaktorischen Test. Es gibt Experten,
Surveyor, die in der Lage sind, durch eine
Geruchsprobe oder den Vergleich mehrerer
Produktproben festzustellen, ob sich
der Geruch des zu transportierenden Lebensmittelethanols
verändert hat in einer
Weise, die die Vermarktung als Lebensmittelalkohol
unmöglich macht. Das
Besondere ist hier, dass der Eintrag von
Fremdstoffen so geringfügig ist, dass er
sich häufig chemisch nicht nachweisen
lässt. In einer chemischen Analyse können
zwei Proben absolut identisch sein,
dennoch kann eine der beiden Proben
einen Fremdgeruch aufweisen, der die
Verwertung des Ethanol für Lebensmittelzwecke
unmöglich macht.
Beim Transport von inkompatiblen Produkten
(Artikel 5.01 a) aa) Anlage 2 zum
CDNI) werden deshalb die Tanks eines
zur Beladung vorgelegten Tankmotorschiffes
häufig durch einen Surveyor im
Auftrag des Absenders überprüft und
gegebenenfalls freigegeben oder beanstandet.
Dazu gehört auch die sogenannte
first-foot-Probe, dabei wird eine kleinere
Menge Produktes durch die Leitungen
in den Tank gespült, dann wird dieses Produkt
beprobt und erst freigegeben, falls
die Probe unauffällig ist. Bei hochsensiblen
Produkten, wie zum Beispiel Ethanol
in Lebensmittelqualität kann es auch
notwendig sein, die Tanks zu begehen.
In Extremfällen kann auch ein sogenannter
Wall-Wash-Test durchgeführt werden.
Dazu wird Ethanol in Lebensmittelqualität
an die Innenwand des Tanks gespritzt und
olfaktorisch beprobt, ob von der Wand
Fremdgeruch ausgeht.
6.
In Verkennung der oben geschilderten
Tatsachen hat es – insbesondere
in Deutschland – Gerichtsurteile gegeben,
die es auch für die Tankschifffahrt
zur Kardinalverpflichtung des Frachtführers
gemacht haben, ein Schiff zur Verfügung
zu stellen, das so sauber ist, dass
Produktveränderungen in jedem Falle
ausgeschlossen sind. Ist es nachweislich
während des Obhutszeitraumes zu einer
Produktveränderung gekommen, dann
haben diese Gerichte das Schiff oder den
Frachtführer dafür haftbar gehalten. Aus
den oben dargelegten Gründen, greift diese
Argumentation zu kurz und ist unsachgerecht.
Es dürfte wohl außer Frage stehen, dass
die Vermeidung von Abfällen und der
damit verbundenen Entsorgungslast im
wirtschaftlichen und umweltpolitischen
Interesse aller Transportbeteiligten steht.
Deshalb haben unnötige Reinigungsmaßnahmen
zu unterbleiben. Dieser Aspekt
hat auch eine ökonomische Seite für die
Vertragsparteien des Frachtvertrages, da
der Transport in Einheitstransporten oder
in der Folge von kompatiblen Produkten
deshalb viel günstiger ist, weil keine Reinigungskosten
oder Entgasungskosten
entfallen. Ist ein Produktwechsel aber umgänglich,
so ist genau zu überlegen, welche
Maßnahmen tatsächlich notwendig
sind und wer sie bezahlt. Da der Frachtführer
in der Regel keine Kenntnisse über
die chemische Beschaffenheit der ihm angedienten
Produkte hat, hat der Gesetzgeber
im HGB, CMNI und CDNI zur Recht
die Produktverantwortung insoweit auf
den Absender als Warenfachmann verlagert.
Deshalb ist es Sache des Absenders,
selbst zu entscheiden, welche Anforderungen
er an den Reinheitsgrad
eines Schiffes, die in CDNI Anlage 2 Artikel
5.01 b) bis k) legaldefiniert sind, stellt.
Gegebenenfalls hat er vor oder im Vertragsabschluss
deutlich zu machen, respektive
zu vereinbaren, welche Reinigungsmaßnahmen
für den Transport des
Produktes erforderlich sind. Dabei werden
die Vertragsparteien bei der Bemessung
der Fracht oder bei der Vereinbarung der
Vertragskonditionen auch die anfallenden
Reinigungskosten berücksichtigen.
Kommt es zu einem Ladungsschaden,
dann liegt nach richtiger Auffassung die
Nachweispflicht für die Produktveränderung
im Obhutszeitraum beim Absender.
Liegt nachweisbar der Grund für die
Veränderung in der Beschaffenheit und
dem Reinheitsgrad des Tankschiffes,
dann führt dies nicht per se zu einer Haftung
des Frachtführers. Ob der Frachtführer
wusste, welchen Reinheitsgrad sein
Schiff haben muss und was er tun muss,
um Kontamination zu vermeiden, hängt
davon ab, welche Produktinformationen
der Absender als Warenfachmann geliefert
hat und welche Anforderungen er an
die Reinheit des Schiffes stellt. Unter Berücksichtigung
dieser Umstände ist nach
(nationalem deutschen) Recht zu beurteilen,
ob für den Frachtführer angesichts
der oben beschriebenen Pflichtenverteilung
auch bei größtmöglicher Sorgfalt
iSd § 426 HGB der Schadenseintritt vermeidbar
war oder nicht. Bei internationalen
Transporten nach CMNI wird nur
nach einfacher Sorgfalt eines ordentlichen
Frachtführers iSd Artikels 16 I CMNI
zu urteilen sein. (Es ist bedauerlich, dass
es insoweit einen deutschen Sonderweg
gibt, es wäre zu begrüßen, wenn die nationalen
und die internationalen Vorschriften
hier den gleichen Maßstab anlegen
würden.)
Die im letzten Heft wiedergegebene Entscheidung
des Handelsgerichts in Rotterdam
(ZfB 2020, Sammlung Seite 2671 ff)
ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten,
die tatsächlichen Umstände im Zusammenhang
mit einer Produktveränderung
aufzuklären und die wechselseitigen
Pflichten der Transportbeteiligten sachgerecht
zu definieren.
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,
Frankfurt am Main
(Sammlung Seite 2677)
Binnenschifffahrt 09 | 2020
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BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de
Übergangszeiträume für bestimmte Motorenklassen um 12 Monate verlängert
Die Verordnung (EU) 2016/1628 (NrMM
Verordnung) regelt Emissionsgrenzwerte
( Stufe V) und typengenehmigungsverfahren
für Motoren für nicht für den Straßenverkehr
bestimmte mobile Maschinen
und Geräte. In art. 58 dieser Verordnung
sind die Übergangsbestimmungen aufgeführt.
Hier hat die Kommission mit der
Verordnung EU 2020/1040 Änderungen
bei den Übergangszeiträumen für bestimmte
Motorenklassen vorgenommen.
Die neue Verordnung EU
2020/1040 zielt darauf ab, wegen außergewöhnlicher
Gründe im Zusammenhang
mit der derzeitigen Covid-19-Pandemie
die Frist für die Herstellung und
Einführung von Übergangsmotoren und
von mit ihnen ausgerüsteten Maschinen
und Geräten (Binnenschiffe) um zwölf
Monate zu verlängern.
Die erste Änderung erfolgt in absatz
5 Unterabsatz 2, der Motoren der Unterklassen
von NrE betriff, für die der in anhang
III festgelegte Zeitpunkt für das Inverkehrbringen
von Motoren der Stufe V
der 1. Januar 2020 ist. Das sind also die Motoren
NrE 56 ≤ P < 130. Für sie wird den
originalgeräteherstellern eine Verlängerung
des Übergangszeitraums und des in
Unterabsatz 1 genannten 18-Monatszeitraums
jeweils um zwölf Monate gestattet.
Voraussetzung ist, dass der originalgerätehersteller
mit der jährlichen Gesamtproduktion
unter 100 Einheiten liegt.
Des weiteren wird ein neuer Unterabsatz
eingefügt. Dieser betriff die Motoren
aller Unterklassen (mit ausnahme
der in Unterabsatz 4), für die der in
anhang III festgelegte Zeitpunkt für die
Einführung von Motoren der Stufe V der
01. Januar 2019 ist. Das sind NrE mit
ausnahme des NrE 56 ≤ P < 130 (siehe
Änderung Unterabsatz 2) sowie IWP und
IWa 19 ≤ P < 300. auch hier werden der
Übergangszeitraum und der in Unterabsatz
1 genannte 18-Monatszeitraum um
zwölf Monate verlängert.
Bei diesen Motoren hätten die Hersteller
bis zum 30. Juni 2020 Maschinen und
Geräte (bzw. Binnenschiffe) mit Übergangsmotoren
fertiggestellt haben und bis
zum 31.Dezember 2020 in Verkehr bringen
müssen. Insoweit gibt es jeweils einen
aufschub um zwölf Monate, also bis zum
30. Juni 2021 (Übergangszeitraum) bzw.
31. Dezember 2021 (18-Monatszeitraum).
Nicht betroffen sind die größeren Motoren
IWP und IWa P ≥ 300, da hier das
Datum für die Einführung der 01.01.
2020 ist. In ihrer Begründung weist die
Kommission aber darauf hin, dass man
auch diese Daten, insbesondere Binnenschiffe,
im Blick halten wird.
Wer die Verordnung nachlesen möchte,
findet sie bei EUr-lex oder auf unserer
Homepage.
CESNI/QP/Crew legt Roadmap für europäische Besatzungsvorschriften vor
Die arbeitsgruppe CESNI/QP/Crew einen
sog. Fahrplan für die Erarbeitung
einer europäischen Besatzungsordnung
vorgelegt. Diese temporäre Unterarbeitsgruppe
war von CESNI/QP mit der analyse
und technischen Beratung über mögliche
Wege auf europäischer Ebene auf
der Grundlage der Ergebnisse des ta-
SCS-Projekts beauftragt worden. am 09.
und 10. September wird dieser Fahrplan
in beiden Gremien erörtert.
Dazu heißt es in dem Entwurf: Die Experten
unterstützen die Modernisierung
der Mindestbesatzungsvorschriften.
»Die künftigen Besatzungsvorschriften
sollten die arbeitsbelastung des Personals
und seine sich immer schneller
verändernde Entwicklung widerspiegeln,
die Kompetenz der Besatzungsmitglieder
und des Sicherheitspersonals
widerspiegeln, das erforderliche Sicherheitsniveau
jederzeit gewährleisten (z.B.
Mann-über-Bord) und im Hinblick auf
technischen Fortschritt, Digitalisierung,
automatisierung und innovativen
Schiffsbetrieb mehr Flexibilität als
die derzeit geltenden Besatzungsvorschriften
bieten.
Die Einbeziehung und möglicherweise
die Diversifizierung der Betriebsarten
kann als ein Element zur Verringerung
des Verwaltungsaufwands für die
Schiffsbetreiber angesehen werden, die
die Besatzung nicht nach den Merkmalen
einer bestimmten reise oder eines
bestimmten Schiffes berechnen wollen.
Die Einbeziehung von mehr bestimmenden
Elementen für die Definition der Besatzungsanforderungen
soll die Flexibilität
erhöhen.
Die Besatzungstabellen aus der rheinschifffahrtspersonalordnung
und anderen
einschlägigen Vorschriften können
als Grundlage für den Entwurf neuer tabellen
dienen. Diese sollten teil eines gesetzlichen
rahmens sein, in dem die Möglichkeit
bestehen sollte, sie regelmäßig zu
überarbeiten oder zusätzliche tabellen für
neue Schiffstypen oder technologien (z.B.
automatisierung) zu erstellen. Die technischen
Einzelheiten der betreffenden Parameter
für die Schiffstypen, die vom Personal
auszuführenden aufgaben, die anzahl
der Personen, die im Hinblick auf die Beförderung
von Gütern und Fahrgästen benötigt
werden, und die für die ausführung
dieser aufgaben erforderlichen Kompetenzen
sowie die verfügbare technische
Unterstützung und automatisierung sollten
in CESNI-Normen weiter ausgearbeitet
werden, die geeignete Spezifikationen
und aktualisierungen der künftigen Besatzungsregelung
ermöglichen.
Die Umsetzung der elektronischen
Kontrollinstrumente sollte Hand in
Hand mit überarbeiteten Mindestanforderungen
an die Besatzung gehen, damit
diese regelungen effektiv durchgesetzt
werden können. Neue Besatzungsvorschriften
und neue Kontrollinstrumente,
die eine Echtzeitkontrolle der Einhaltung
dieser Vorschriften ermöglichen, sollten
gleichzeitig in Kraft treten;
Die Mindestbesatzungsvorschriften
sollten auf europäischer Ebene harmonisiert
werden, wobei die neuen Vorschriften
auf ZKr- und EU-Ebene gleichzeitig
in Kraft treten sollten.
58
Binnenschifffahrt 09 | 2020
IMPrESSUM
Fortführung der
Binnenschiffahrt
und Wasserstraßen
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang
Die Binnenschifffahrt ist offzielles Organ und Mitteilungsblatt für:
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg
Deutscher Fähr-Verband, rüdesheim
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, rotterdam
Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg
Moselkommission, trier
Permanent International association of Navigation Congresses (PIaNC)
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg
Zentralkommission für die rheinschifffahrt, Straßburg
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
allianz Esa EuroShip GmbH ........................................ titel
alphatron ................................................................... 31
BraUEr Maschinentechnik aG ....................................... 34
CoNtarGo GmbH & Co. KG ........................................ 44
DtG Deutsche transport-Genossenschaft ........................... 12
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ........... 34
Easyfairs BV .............................................................. 31
Fischer abgastechnik GmbH & Co. KG ............................... 16
Haeger & Schmidt logistics GmbH .................................... 7
Hegemann GmbH – Werf ............................................... 21
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ............................... 20
Honeck Waldschütz Energie GmbH ................................... 26
Hoyer Marine GmbH ................................................... U2
HtaG Häfen und transport aG ....................................... 13
IEa Industrieelektronik und -automation GmbH ................... 18
IMPErIal Shipping Holding GmbH ................................. 29
Internationales Maritimes Museum Hamburg ....................... 11
Kadlec & Brödlin GmbH ................................................ 17
l. Kluth & Co. Schiffsmakler GmbH & CoKG ....................... 23
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ..............................35, 41
Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ....... 51
Mohrs & Hoppe GmbH ................................................. 19
ostfriesische Volksbank eG oVB ...................................... 16
Podszuck GmbH ......................................................... 22
rheinCargo GmbH & Co. KG .......................................... 45
schwarz technik
Gesellschaft für Kommunikation und Navigation mbH ............. 3
Shell Deutschland oil GmbH .......................................... U4
Siemens aG ............................................................... 27
tEHaG Deutschland GmbH ........................................... 21
Universität Duisburg-Essen .............................................25
Uwe Held - Bootsfenster & Zubehör ................................... 18
Werft Malz GmbH ........................................................ 6
Wessels GmbH ............................................................ 19
Wittig GmbH .............................................................. 5
Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG ........................... 17
Das anzeigenverzeichnis dient der leserorientierung.
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für richtigkeit und Vollständigkeit.
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Binnenschifffahrt
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK
Herausgeber
Prof. Peter tamm †
Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,
reinhard Klingen (1. Vorsitzender),
Hafentechnische Gesellschaft e.V.,
Geschäftsführung
Peter tamm, Thomas Bantle
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redakteur: Thomas Wägener (tWG)
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Christian Knoll (ck, Berlin, ostdeutschland)
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)
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Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;
Marcel lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und
Wasserstraßen e.V., Duisburg;
reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen
Gesellschaft e.V., Hamburg;
rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen
Binnenschiffahrt e.V.;
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik
und transport systeme e.V. Duisburg (DSt), Duisburg.
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Binnenschifffahrt 09 | 2020
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Bei bestimmten Motorentypen und unter bestimmten Fahrbedingungen. 2 Auf der Grundlage der bis heute durchgeführten
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