BS 09-2020
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Binnenschifffahrt<br />
<strong>09</strong><br />
<strong>2020</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />
SCHIFFFAHRT<br />
Interview: »DBR ist die<br />
ideale Ergänzung« 8<br />
TECHNIK<br />
HD-PE – Revolution<br />
im Schiffbau? 14<br />
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ISSN <strong>09</strong>39191-6<br />
<strong>09</strong><br />
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September <strong>2020</strong> | 75. Jahrgang<br />
ISSN <strong>09</strong>39-1916 | C 4397 D | € 10,50<br />
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EDItorIal<br />
Generalvertretung<br />
Krischan Förster<br />
Chefredakteur<br />
Von der Idee zur Innovation<br />
Es ist mehr als ein Jahrhundert her,<br />
dass die Schraube das Segel ablöste<br />
und die Verwendung von Stahl den<br />
Schiffau weltweit revolutionierte.<br />
Seither haben zahlreiche technische<br />
Neuerungen an Bord Einzug gehalten,<br />
im Maschinenraum ebenso wie<br />
auf der Brücke und an Deck. Wenn es<br />
aber darum geht, einen Schiffsrumpf<br />
zu Wasser zu lassen, wird nur selten<br />
aluminium, sondern in der regel immer<br />
noch Stahl verbaut, bis heute.<br />
auch die Festmacherboote der<br />
Schramm Group aus Brunsbüttel haben<br />
sich seit acht Jahrzehnten kaum<br />
geändert, weder in ihrem aussehen<br />
noch beim Material. Jetzt aber kommt<br />
ein Neubau in die Flotte, der mit dieser<br />
tradition bricht. Erstmals besteht<br />
der rumpf aus HD-PK, einem Kunststoff,<br />
der bislang im Schiffau nicht<br />
verwendet wurde. Vielleicht wird die<br />
»Makker 19« belächelt wie einst die<br />
ersten »Eisenschiffe«. Unternehmenschef<br />
Hans Helmut Schramm aber<br />
glaubt fest daran, dass eine weitere<br />
revolution im Schiffau möglich ist.<br />
Sein Prototyp soll es beweisen.<br />
HD-PE ist fest und elastisch, gut<br />
zu verarbeiten und umweltfreundlich<br />
zu entsorgen. Vor allem aber ist<br />
der Kunststoff sehr viel leichter als<br />
Stahl. Das verschaff dem arbeitsboot<br />
einen redundanten antrieb, in<br />
der Binnenschifffahrt kämen leichter<br />
oder Schiffe bei gleicher Größe<br />
und Zuladung mit deutlich weniger<br />
tiefgang aus und wären somit eine<br />
denkbare lösung für das zunehmende<br />
Niedrig wasserproblem in Flüssen<br />
und Kanälen. Sicherlich nicht für Jedermann<br />
und für jeden Zweck, aber<br />
allemal Erfolg versprechend für verschiedene<br />
Einsatzszenarien.<br />
Für Innovationen braucht es helle<br />
Köpfe und unternehmerischen Mut,<br />
keine Frage. Der Markt wird auch<br />
nur jene angebote annehmen, die<br />
gebraucht werden, die eine technologische<br />
lücke füllen oder Vorteile<br />
versprechen. aber ebenso ist eine<br />
flankierende Unterstützung seitens<br />
der Politik und der Behörden nötig,<br />
die sich nicht allein auf die Motorenförderung<br />
oder eine nationale Wasserstoffstrategie<br />
fokussieren sollte, sondern<br />
auch unmittelbar aus der Praxis<br />
stammenden Ideen den Weg bereiten<br />
muss.<br />
Es sei daran erinnert, wie aufwändig<br />
und teuer es sein kann, eine Zulassung<br />
für zuvor nicht gebräuchliche, von der<br />
»Norm« abweichende lösungen zu erhalten,<br />
zuletzt zu beobachten bei der<br />
Marinisierung von lkw-Motoren oder<br />
bei der lNG-technik. Nun gilt es, das<br />
Potenzial dieses neuen Werkstoffs zu<br />
nutzen. am besten schnell und im<br />
Verbund aller Beteiligten.<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
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3
INHalt <strong>09</strong> <strong>2020</strong><br />
14 16<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Von der Idee zur Innovation<br />
5 PERSONALIEN<br />
6 NACHRICHTEN<br />
8 SCHIFFFAHRT<br />
8 – Interview Thomas Maaßen:<br />
»Die DBr ist für uns eine ideale Ergänzung«<br />
10 – rettung für Dresdens Dampferflotte<br />
12 – Hoyer sucht nach weiteren Standorten<br />
13 – Digitalisierung und »grüner Wandel«<br />
14 SCHIFFSTECHNIK<br />
14 – HD-PE – eine revolution im Schiffau<br />
16 – Shipping technics logistics <strong>2020</strong><br />
22 – Maritime Industry:<br />
aufgeschoben ist nicht aufgehoben<br />
24 – St4W – Priorität für die Wasserstraße<br />
26 – Wertheim – Kran erstrahlt in neuem Glanz<br />
28 – Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-technologie<br />
31 – Ein radar der nächsten Generation<br />
32 – Erste Barkasse wird modernisiert<br />
34 – Schiffswerft Bolle liefert arbeitsschiff ab<br />
36 BUYER’S GUIDE<br />
42 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
42 – Kiel plant autonome Personenfähren<br />
44 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
44 – logistikprojekt strebt<br />
Verkehrsverlagerung an<br />
46 – linz erhält zweiten Containerkran<br />
47 – Hafen riesa: Warten auf grünes licht<br />
48 – ausstellung: 400 Jahre Finowkanal<br />
49 – oder-ausbau bleibt ein Zankapfel<br />
52 HTG-INFO<br />
56 RECHT<br />
58 BDS<br />
56 – tankschiffstransporte,<br />
ladungsschäden und CDNI<br />
59 IMPRESSUM<br />
Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />
Binnenschifffahrt<br />
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />
Verein für europäische<br />
Binnenschifffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V.<br />
Hafentechnische<br />
Gesellschaft e.V.<br />
4<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
PErSoNalIEN<br />
◼ NESKA: Kerstin Lederer vertritt<br />
künftig den Kölner logistiker neska<br />
in Hamburg. Die<br />
gebürtige Hamburgerin<br />
war zuletzt<br />
18 Jahre beim<br />
Schweizer logistikdienstleister<br />
Panalpina<br />
tätig. Zu ihren<br />
aufgaben gehörten<br />
unter anderem der rateneinkauf sowie<br />
die Betreuung und Beratung der deutschen<br />
Niederlassungen im Bereich Intermodal.<br />
Die gelernte Speditionskauffrau<br />
betreut ab sofort die neska-Kunden<br />
in Norddeutschland.<br />
◼ WITTIG GMBH: Daniel Dräger ist<br />
seit august neuer Verkaufsberater bei<br />
der Wittig GmbH in<br />
Duisburg. Zuvor hatte<br />
er erfolgreich seine<br />
ausbildung zum<br />
Kaufmann im Großund<br />
außenhandel<br />
absolviert. Er wird<br />
sich überwiegend<br />
um die Kunden aus dem Bereich der Binnenschifffahrt<br />
kümmern.<br />
◼ EU: Anne Montagnon steht künftig<br />
an der Spitze der Direktion SrD<br />
in der Generaldirektion<br />
Verkehr der<br />
EU-Kommission.<br />
Sie hatte die leitung<br />
zuvor bereits<br />
seit anderthalb Jahren<br />
kommissarisch<br />
inne. Die Französin<br />
ist künftig für Controlling, Budgetfragen,<br />
Versicherungen und It zuständig.<br />
Seit November 2017 war Montagnon<br />
abteilungsleiterin. Die Direktion<br />
SrD unterstützt die arbeit der anderen<br />
fünf Direktionen für land, See-, luftverkehr,<br />
Investitionen und nachhaltigen<br />
Verkehr sowie politische Koordinierung.<br />
Personalie des Monats: Biniasch mit neuem Job in der Bunker-Branche<br />
◼ FINCO ENERGIE: Andreas Biniasch hat nach seinem abschied von der Unternehmensgruppe<br />
Hoyer einen neuen Job übernommen. Er ist jetzt für die<br />
FinCo Energie GmbH als Marine Business Development Manager am Standort<br />
Hamburg tätig. Er bleibt somit der Bunker-Branche erhalten und wird sich<br />
für FinCo schwerpunktmäßig um die Einsatzmöglichkeiten von nachhaltigen<br />
Kraftstoffen in der Binnen- und Seeschifffahrt kümmern. Biniasch war lange<br />
Jahre Geschäftsführer der ehemaligen ESSo Bunker GmbH und bis zur Übernahme<br />
durch die Hoyer-Gruppe auch der NWB – Nord- und Westdeutsche Bunker<br />
GmbH. Im März war Biniasch nach 19 Jahren aus persönlichen Gründen bei<br />
NWl/Hoyer ausgeschieden.<br />
◼ GERPOL: Gino Amato hat seit dem<br />
31. Juli die alleinige Geschäftsführung<br />
bei Gerpol Sitzsysteme<br />
übernommen.<br />
Zuvor war Mariusz<br />
Kania anteilseigner<br />
(50 %), der nun<br />
nicht mehr im Unternehmen<br />
ist. Gerpol<br />
ist ein anbieter<br />
von Sitzsystemen für Binnen-, Seeschifffahrt<br />
und Eisenbahn. Das Unternehmen<br />
mit Sitz in Soest wurde 2010 gegründet.<br />
◼ CAPTRAIN: Jan Läzer ist in die<br />
Geschäftsführung der zur Captrain<br />
Deutschland-Gruppe und Dortmunder<br />
Hafen aG gehörenden Gesellschaften<br />
Dortmunder Eisenbahn (DE) und DE Infrastruktur<br />
(DE-I) eingetreten. Der Betriebswirt<br />
war zuletzt bei thyssenkrupp<br />
Industrial Solutions in verschiedenen<br />
Führungspositionen tätig. läzer folgt auf<br />
Marcel de la Haye und wird künftig die<br />
Geschicke beiden Gesellschaften gemeinsam<br />
mit roland Kitschler leiten.<br />
◼ ZEPPELIN: Eva-Maria Graf bleibt Finanzchefin<br />
bei Zeppelin Power Systems.<br />
Ihr Vertrag wurde bis<br />
2026 verlängert. Graf<br />
arbeitet seit Jahresbeginn<br />
mit dem neuen<br />
Geschäftsführer ralf<br />
Großhauser zusammen<br />
und gehört seit<br />
Juni 2012 dem Unternehmen<br />
an. Sie verantwortet die Bereiche<br />
Finanzen und Controlling, Einkauf, logistik/Zoll/Export,<br />
It und Personal/recht.<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
5
NaCHrICHtEN<br />
AMADEUS RIVER CRUISES<br />
Taufe von »Amadeus Imperial« vollzogen<br />
Der Kreuzfahrtveranstalter amadeus<br />
river Cruises hat mit der 135 m langen<br />
»amadeus Imperial« seinen jüngsten<br />
Neubau getauft. Die Jungfernfahrt führte<br />
nach Basel.<br />
taufpatin in amsterdam war die amadeus-Mitbegründerin<br />
Martina lüftner.<br />
Die »amadeus Imperial« wird auf Donau,<br />
rhein und Main sowie auf den niederländischen<br />
und belgischen Wasserstraßen<br />
unterwegs sein. Sie ist bereits das 15.<br />
Flussschiff in der amadeus-Flotte.<br />
Der Neubau, der auf der bei De Hoop<br />
in den Niederlanden entstand, wird von<br />
zwei Caterpillar-Dieselmotoren 3508 DIta<br />
mit jeweils 783 kW und zwei Veth-ruderpropellern<br />
angetrieben. Damit sind<br />
14 kn (22 km/h) möglich. Dazu kommt<br />
ein Bugstrahlruder (350 kW), ebenfalls<br />
von Casterpillar. Das Schiff bietet<br />
Platz für maximal 168 Passagiere, denen<br />
72 Deluxe-Kabinen mit einer Größe von<br />
17,5 m² zur Verfügung stehen, von denen<br />
die meisten mit absenkbaren Panoramafenstern<br />
über die gesamte Kabinenbreite<br />
aufwarten. Dazu kommen zwölf Suiten<br />
mit einer Größe von 26,4 m² und einem<br />
barrierefreien Balkon mit Sitzbereich.<br />
alle Kabinen und Suiten sind mit geräumigen<br />
Badezimmern, einem Infotainment-System,<br />
einem Flat-tV, einer Minibar<br />
und einer individuell einstellbaren<br />
Klimaanlage ausgestattet. Ein Highlight<br />
der »amadeus Imperial« ist die openair-lounge<br />
»river terrace« mit einer<br />
speziell entworfenen Verglasung am Bug<br />
des Schiffs, die einen ungestörten Blick<br />
auf die Flusslandschaft ermöglicht. n<br />
© amadeus river Cruises<br />
TRITON-WERFT<br />
Bewährungsstrafe für Ex-Chefin<br />
Die ehemalige Chefin der triton-Werft<br />
ist vor dem amtsgericht Duisburg zu<br />
einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.<br />
Sie hat den Vorwurf der Schwarzarbeit<br />
eingeräumt. Die triton-Werft ist<br />
Geschichte, nun musste sich auch Petronella.<br />
J., die langjährige Eignerin und<br />
Chefin des Duisburger tradtitionsbetriebes,<br />
vor Gericht verantworten. Sie<br />
soll zwischen 2013 und 2015 arbeiter<br />
aus Bulgarien und rumänien schwarz<br />
entlohnt und 460.000 € an Sozialabgaben<br />
gespart haben. Mit einem Geständnis<br />
habe sie eine lange Beweisaufnahme<br />
vermieden und ihre Strafe gemildert,<br />
berichtet die WaZ. Das Schöffengericht<br />
setzte eine zweijährige Freiheitsstrafe<br />
auf drei Jahre zur Bewährung aus.<br />
Nach einer wechselvollen Geschichte<br />
hatte zuvor die triton-Werft die tore<br />
geschlossen. Das Gelände will duisport<br />
künftig als lkw-Parkplatz nutzen. n<br />
BUNDESWASSERSTRASSEN<br />
Vodafone sorgt für 5G<br />
Mehr Bandbreite und weniger Funklöcher:<br />
Vodafone hat mit dem 5G-ausbau<br />
entlang der Bundeswasserstraßen<br />
begonnen. Die ersten 180 5G-antennen<br />
an 64 Standorten wurden bereits aktiviert,<br />
teilte der Mobilfunkanbieter mit.<br />
rund 1.000 weitere antennen an mehr<br />
als 300 Standorten sind in den kommenden<br />
zwölf Monaten geplant. Mittelfristig<br />
soll ein dichtes 5G-Netz entlang der Bundeswasserstraßen<br />
entstehen. n<br />
DUISBURG<br />
Ball der Schiffahrt abgesagt<br />
In diesem Jahr fällt der traditionelle Ball der Schiffahrt in<br />
Duisburg aus. Grund ist, wie bei vielen anderen abgesagten<br />
Veranstaltungen auch, die Corona-Pandemie. Geplant war das<br />
Branchentreffen für den 7. November. »Wir haben uns schweren<br />
Herzens entschieden, den diesjährigen Ball der Schiffahrt<br />
abzusagen«, teilte Veranstalter Frank Wittig mit. Unter den<br />
gegebenen Umständen sehe man sich nicht in der lage, eine<br />
Veranstaltung durchzuführen, die sowohl den aktuellen Corona-Schutzbestimmungen<br />
als auch dem »Geist« eines solchen<br />
Festes entsprechen könne, heißt es. an den Planungen<br />
für das kommende und alle folgenden Jahre werde aber festgehalten.<br />
auf dem Ball der Schiffahrt treffen sich alljährlich<br />
rund 500 Gäste in der Duisburger Mercatorhalle. n<br />
6<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
NaCHrICHtEN<br />
Das Nordfrost-Gelände im Hafen Wesel<br />
WESEL<br />
Nordfrost verdoppelt Flächen im Rhein-Lippe-Hafen<br />
Der tiefkühllogistiker Nordfrost hat sein<br />
Grundstück im Hafen Wesel auf dem Gelände<br />
von DeltaPort auf 9 ha ausgedehnt.<br />
Das kommt nahezu einer Verdopplung<br />
gleich, denn zunächst hatte man dort ein<br />
5 ha großes areal erworben. Zudem gibt<br />
es die option, auf insgesamt 16 ha zu erweitern.<br />
Das Unternehmen plant den<br />
transport temperaturgekühlter Waren<br />
auf dem rhein zwischen rotterdam und<br />
Wesel.<br />
Erste Baumaßnahmen zur Ertüchtigung<br />
der Kaianlage mit der Verlegung<br />
einer Kranbahn für den Betrieb einer eigenen<br />
Containerbrücke für den Schiffumschlag<br />
laufen bereits. Darüber hinaus<br />
entstehen auf dem Gelände ein tiefkühlhaus,<br />
läger für Waren im plusgradigen<br />
temperaturbereich und für General Cargo<br />
sowie Hallen für Projektladung.<br />
Mit dem Container-Schiffumschlag<br />
und dem Betrieb eines Full-Service Container-Depots<br />
will der logistiker im<br />
Frühjahr 2021 beginnen. Die Inbetriebnahme<br />
des logistikcenters ist für den Jahresanfang<br />
2023 vorgesehen. Nach eigenen<br />
angaben sorgt Nordfrost durch das Engagement<br />
in Wesel für rund 60 neue arbeitsplätze.<br />
Ziel des tiefkühspezialisten<br />
sei es, in Wesel logistik für alle Güter –<br />
bis hin zur Projektverladung – anzubieten<br />
und den Hafenstandort gleichzeitig<br />
als weitere lebensmitteldrehscheibe aufzubauen.<br />
n<br />
© Nordfrost<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
7
SCHIFFFaHrt<br />
»Die DBR ist für uns eine ideale Ergänzung«<br />
rhenus sichert sich mit der Übernahme der Binnenreederei und einer deutlich größeren<br />
Flotte die noch fehlende Marktpräsenz im osten. reedereichef Thomas Maaßen setzt<br />
künftig auf Container, Schwergut-transporte und komplexere logistikangebote<br />
Binnenschifffahrt: Der Kauf der Deutschen<br />
Binnenreederei liegt jetzt einige<br />
Tage zurück. Was passierte denn gerade<br />
für die Integration und was ist geplant?<br />
Thomas Maaßen: Wir wollen die DBr<br />
als eigenständiges Unternehmen weiter<br />
betreiben. Insofern sind es die typischen<br />
administrativen Fragen und eine Überprüfung<br />
der abläufe, Wesentliches wird<br />
sich bei der Binnenreederei erst einmal<br />
nicht ändern.<br />
Was waren denn die Gründe, diese Gelegenheit<br />
zur Expansion zu nutzen?<br />
Maaßen: Zum einen steht das Unternehmen<br />
gut am Markt da und ist auch kein<br />
Sanierungsfall. Zum anderen ist rhenus<br />
gerade in Polen und im ostdeutschen<br />
Kanalnetz unterrepräsentiert. Insofern<br />
ist die Binnenreederei für uns eine ideale<br />
Ergänzung.<br />
Es gibt keine Schnittmengen, wo man<br />
sich die Quere kommen könnte?<br />
Maaßen: Eigentlich sehr wenige. am<br />
ehesten noch im Containerverkehr. Für<br />
uns fährt die NWl Norddeutsche Wasserweg<br />
logistik über Weser und Mittellandkanal,<br />
die DBr macht das über den<br />
Elbe-Seiten-Kanal. Man triff sich dann<br />
in Hannover, Braunschweig, Minden.<br />
Wenn wir das jetzt unter einem Dach haben,<br />
können wir schauen, ob es künftig<br />
nicht gemeinschaftliche angebote geben<br />
kann, so dass sich die Kunden den Seehafen<br />
aussuchen können.<br />
Die DBR fährt eine ziemlich große Flotte.<br />
Was übernehmen Sie denn genau?<br />
Maaßen: Es sind insgesamt rund 550 Einheiten,<br />
darunter viele leichter.<br />
Es hieß immer, der vorherige Eigner habe<br />
die DBR etwas stiefmütterlich behandelt.<br />
Haben Sie für alles Verwendung?<br />
Maaßen: Geplant ist, dass wir die Flotte<br />
um etwa 130 Einheiten verkleinern,<br />
indem wir sie verschrotten. Beim rest<br />
ist der Zustand gut bis knapp mittelmäßig,<br />
auch Modernisierungen hat es in<br />
der Vergangenheit immer wieder gegeben.<br />
Mittelfristig werden wir sicherlich<br />
in die Flotte investieren müssen, das nötige<br />
Geld dafür ist im Budget vorgesehen.<br />
Ist auch an neue Schiffe und Schiffstypen<br />
gedacht? Das ostdeutsche Fahrtgebiet<br />
gilt mit der häufig Niedrigwasser<br />
Thomas Maaßen<br />
führenden Elbe und den an vielen Stellen<br />
schmalen Kanälen und Schleusen als<br />
nicht gerade optimal ausgebaut …<br />
Maaßen: Die Schubboote der DBr sind<br />
mit 1,20 Meter tiefgang schon ganz gut<br />
für Niedrigwasserperioden gerüstet. aber<br />
sicherlich werden wir uns in Zukunft auch<br />
technisch etwas einfallen lassen müssen.<br />
Das gilt aber ebenso für den rhein.<br />
Wie viele Jahre voraus reicht denn die<br />
Strategie für die Binnenreederei?<br />
Maaßen: Bei uns ist kein Businessplan<br />
auf mehr als fünf Jahre angelegt. alles,<br />
8<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrt<br />
was darüber hinausgeht, wäre ein Blick<br />
in die Glaskugel.<br />
Können Sie beschreiben, was in diesen<br />
fünf Jahren ansteht, wie die DBR ausgerichtet<br />
werden soll?<br />
Maaßen: Wenn wir bei der DBr das Vorjahresergebnis<br />
steigern können, bin ich<br />
schon zufrieden. Die Binnenreederei hat<br />
ihre Stärken, aber auch Nachholbedarf,<br />
wenn es um Seehafen- und Binnenhafenlogistik<br />
geht, um komplexere lieferketten.<br />
Da wollen und werden wir ansetzen.<br />
Das Stichwort »Container« ist ja schon<br />
gefallen, das müssen wir mit den anderen<br />
Unternehmen im Konzern wie Contargo<br />
abstimmen, wollen dieses Thema<br />
aber vorantreiben, um die Marktanteile<br />
zu steigern.<br />
Weil angestammte Gütermengen verloren<br />
gehen, vor allem Kohle?<br />
Maaßen: Die DBr transportiert kaum<br />
noch nennenswerte Mengen an Kohle,<br />
das geht inzwischen gegen Null. Bei<br />
rhenus sieht das anders aus. Das stellt<br />
uns zweifelsohne vor Herausforderungen,<br />
wenn der Kohlebedarf zunächst für<br />
die Verstromung und später auch für die<br />
Stahlproduktion zurückgeht. Da müssen<br />
wir sehen, wie sich diese Verluste kompensieren<br />
lassen. Über den Bereich Massengut<br />
wird das nicht funktionieren.<br />
Wie dann?<br />
Maaßen: Containertransporte haben<br />
weiter Wachstumspotenzial. Ein anderes<br />
Thema ist Schwergut. aber dafür<br />
brauchen wir mehr Unterstützung seitens<br />
der Politik. Das meiste wird nach wie vor<br />
über die Straße gefahren.<br />
Es stand auch ein anderes Unternehmen<br />
zum Kauf, bei dem es neben der<br />
Trockenschifffahrt auch eine profitable<br />
Tanker-Sparte im Portfolio gab. Hätten<br />
Sie nicht lieber dort zuschlagen müssen?<br />
Maaßen: Sie meinen Imperial? auch das<br />
haben wir uns natürlich angeschaut, uns<br />
aber letztlich für die Binnenreederei entschieden.<br />
So oder so, als noch größeres Schwergewicht<br />
der deutschen und europäischen<br />
Binnenschifffahrt könnten Sie auch auf<br />
dem politischen Parkett Ihre Stimme<br />
stärker erheben, zumal Sie auch Chef<br />
der European River-Sea-Transport Union<br />
(ERSTU) und Vizepräsident im Bundesverband<br />
der Deutschen Binnenschifffahrt<br />
(BDB) sind. Haben Sie das vor?<br />
Maaßen: Ich glaube, wir alle tun gut daran,<br />
uns politisch über die Verbände zu<br />
artikulieren. Wenn jeder Einzelne seine<br />
Meinung zum Besten gibt, wäre das für<br />
die Politik auch verwirrend.<br />
Wie sehen Sie denn die künftige Rolle<br />
der Binnenschifffahrt bei der nur allzu<br />
häufig beschworenen Verkehrswende.<br />
Sind und werden die richtigen Weichen<br />
gestellt?<br />
Maaßen: Wenn all das, was im Masterplan<br />
Binnenschifffahrt aufgeführt ist,<br />
umgesetzt wird, wären wir schon sehr<br />
viel weiter.<br />
Was sind denn aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />
Handlungsfelder? Oder findet<br />
sich alles im Masterplan wieder?<br />
Maaßen: Natürlich findet sich da nicht<br />
alles wieder. Die Fahrrinnenvertiefung<br />
des rheins ist ganz entscheidend, um<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt<br />
gegenüber den anderen Verkehrsträgern<br />
zu verbessern. Wenn wir<br />
im Schnitt 10 Zentimeter mehr abladen<br />
könnten, wäre das ein riesiger Schritt.<br />
Dazu kommt die Frage des Schwerlastverkehrs<br />
per lkw, der Brücken und Straßen<br />
immens belastet. Wir bräuchten ein<br />
Die DBR ist im ostdeutschen Kanalnetz und auf der Elbe zuhause<br />
Beförderungsgebot auf der Wasserstraße.<br />
Das wird seit Jahren diskutiert, aber wurde<br />
nicht umgesetzt. Wir sehen da ein großes<br />
Potenzial. Das wäre gut für uns, aber<br />
ebenso gut für die Infrastruktur.<br />
Sie sind in den vergangenen Jahren immer<br />
gewachsen, vor allem durch Übernahmen.<br />
In Polen, in Frankreich, in Serbien,<br />
in Tschechien, in Nord- und jetzt in<br />
Ostdeutschland. Was kommt als nächstes?<br />
Maaßen: Schauen wir mal, was die Zukunft<br />
bringt. Geografisch sind wir in<br />
der trockenschifffahrt mittlerweile europäisch<br />
präsent, da sehe ich nur noch<br />
begrenzte Wachstumsmöglichkeiten.<br />
Insofern wäre es durchaus ein konsequenter<br />
Schritt, wenn sich rhenus auch<br />
in neue Bereiche wie die tankschifffahrt<br />
bewegen würde. Wobei man nicht vergessen<br />
darf, dass es sich auch da um fossile,<br />
also zeitlich endliche transportgüter<br />
handelt. akut gibt es aber keine<br />
konkreten Pläne.<br />
Dann lassen Sie uns wieder miteinander<br />
sprechen, wenn es soweit ist. Ich danke<br />
sehr für das Gespräch.<br />
Interview Krischan Förster<br />
© DBr<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
9
SCHIFFFaHrt<br />
Schiffe der Sächsischen Dampfschiffahrt<br />
liegen vor dem Terrassenufer in Dresden<br />
Rettung für<br />
Dresdens Dampferflotte<br />
Die United rivers aG übernimmt die Sächsische Dampfschiffahrt. Damit bleiben die<br />
historische Flotte sowie alle arbeitsplätze erhalten<br />
Von Michael Hillmann<br />
Das Bangen hat ein Ende – die älteste<br />
Dampfschiffflotte der Welt ist gerettet.<br />
Die United rivers aG aus Basel<br />
(Schweiz) übernimmt das angeschlagene<br />
traditionsunternehmen.<br />
»Wir freuen uns, dass wir das Geschäft<br />
fortführen können. Und es erfüllt uns mit<br />
Stolz, die älteste Dampfschiffflotte der<br />
Welt in die Zukunft zu führen«, erklärte<br />
robert Straubhaar, CEo und Mehrheitsaktionär<br />
des neuen Eigners United rivers<br />
aG (Basel). Die Sächsische Dampfschifffahrt<br />
verfügt über neun zwischen<br />
1879 und 1929 gebaute raddampfern sowie<br />
zwei moderne Fahrgastschiffe.<br />
Wochenlang war um die Zukunft der<br />
Sächsischen Dampfschifffahrt (SDG) gerungen<br />
worden, nachdem im Juni Insolvenz<br />
angemeldet werden musste. Das<br />
land war beteiligt, die Stadt, der Freundeskreis,<br />
drei verschiedene Interessenten<br />
und natürlich die Belegschaft, die für ihre<br />
arbeitsplätze und den Erhalt des Unternehmens<br />
demonstriert hatte. letztlich<br />
machte die United river aG das rennen,<br />
nachdem der Erwerb durch das Bundeskartellamt<br />
freigegeben worden war.<br />
»Hauptkriterien für den Zuschlag an<br />
die United rivers aG waren das langfristig<br />
erfolgversprechende Konzept,<br />
das strategische Know How zur weiteren<br />
Entwicklung des Unternehmens sowie<br />
der Kaufpreis«, sagt Burkhard Jung, restrukturierungsexperte<br />
und Sanierungsgeschäftsführer<br />
(Cro ) der SDG. Über<br />
die Modalitäten der Übernahme einschließlich<br />
des Kaufpreises wurde zwischen<br />
allen Vertragspartnern allerdings<br />
Stillschweigen vereinbart.<br />
Das von Straubhaar geführte Unternehmen<br />
gilt als ein führendes Unternehmen<br />
für Passagierschiffe in der<br />
Binnenschifffahrt und ist somit ein<br />
Schwergewicht der Branche. Zur betreuten<br />
Flotte zählen 100 Passagierschiffe,<br />
mit europaweit mehr als 3.000 Mitarbeitern<br />
wurde 2019 ein Umsatz von etwa<br />
230 Mio. € erwirtschaftet. Vor vier Jahren<br />
war mit der Köln-Düsseldorfer (KD)<br />
am rhein für 5,6 Mio. € ein anderes bedeutendes<br />
Unternehmen in Deutschland<br />
übernommen worden. Damals wie heute<br />
war die Münchner Premicon der Vorbesitzer.<br />
Arbeitsplätze bleiben erhalten<br />
Die river aG plant zunächst eine Sanierung<br />
der finanziell angeschlagenen reederei<br />
und verspricht darüber hinaus, sich<br />
langfristig zu engagieren. »Für uns ist der<br />
Erwerb eine strategische aufgabe«, so<br />
Straubhaar. Die Dresdner Dampfschifffahrt<br />
sei auch kulturell etwas ganz Besonderes,<br />
weltweit einmalig. »Wir möchten<br />
diese tradition behutsam in die Zukunft<br />
überführen«, sagt der CEo des neuen Eigentümers.<br />
Zunächst aber soll sich für die Fahrgäste<br />
der SDG nichts ändern, der Betrieb<br />
werde unverändert fortgeführt. Bisher<br />
läuft die Saison sehr gut, heißt es. alle<br />
Fahrten seien gut gebucht, trotz der Covid19-Beschränkungen<br />
seien bereits mehr<br />
als 180.000 tickets verkauft worden. Hinzu<br />
kommen Einzelevents und Sonderfahrten,<br />
die für zusätzliche Einnahmen<br />
sorgen.<br />
Nach angaben von United river sollen<br />
alle arbeitsplätze erhalten bleiben.<br />
Der Betrieb werde künftig in zwei<br />
neuen Unternehmen zusammengefasst:<br />
Die Weiße Flotte Sachsen GmbH<br />
übernimmt alle operativen aktivitäten<br />
der Sächsischen Dampfschiffahrt<br />
einschließlich der »Elbezeit GmbH«<br />
und ist Eigentümerin der beiden Salonschiffe.<br />
Eigentümerin der neun historischen<br />
Dampfschiffe wird die »Kulturerbe<br />
Dampfschiffe Dresden GmbH«.<br />
Dadurch sei gesichert, dass die weltweit<br />
älteste Flotte ihrer art in Sachsen bleibt.<br />
auch mit der Werft in laubegast will<br />
man nach eigenen angaben weiter zu-<br />
10<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
Hamburgs<br />
SCHIFFFaHrt<br />
maritimes Herz<br />
© Michael Hillman<br />
»Wir freuen uns,<br />
die Sächsische Dampfschiffahrt<br />
als ein einmaliges binnenschifffahrtliches<br />
Kulturguterhalten und erfolgreich<br />
betreiben zu dürfen.«<br />
Robert Straubhaar,<br />
CEO United Rivers AG<br />
sammenarbeiten. »Wir brauchen diese<br />
Werft vor ort, dort gibt es kompetente<br />
Mitarbeiter, die über geballtes<br />
fachliches Wissen verfügen.« Man<br />
werde auf jeden Fall in den kommenden<br />
tagen das Gespräch suchen.<br />
Werftbesitzer Sven Spielvogel, einer<br />
der beiden Geschäftsführer der richert<br />
& Co GmbH, hatte ursprünglich<br />
ebenfalls für die Flotte geboten.<br />
In den vergangenen Jahren hatten<br />
mehrere Niedrigwasserperioden<br />
bei der SDG zu erheblichen Umsatzverlusten<br />
geführt. Dann kam die<br />
Corona-Pandemie, die die Situation<br />
im Unternehmen weiter verschärfte.<br />
Corona-Hilfen des Bundes oder des<br />
Freistaates Sachsen blieben wegen<br />
der finanziellen Schwierigkeiten und<br />
aus beihilferechtlichen Gründen aus.<br />
am 3. Juni musste das Unternehmen<br />
ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung<br />
einleiten. »Unser<br />
erklärtes Ziel war es, die Flotte zu erhalten<br />
und bis September <strong>2020</strong> eine<br />
Gesamtlösung zu finden – und das<br />
haben wir geschaff«, erklärte Jung.<br />
Das sei nur gelungen, weil alle Beteiligten<br />
für den Erhalt der Sächsischen<br />
Dampfschiffahrt an einem Strang<br />
gezogen hätten. Dafür dankte Jung<br />
dem vorläufigen Gläubigerausschuss,<br />
dem Sachwalter und der Geschäftsführung.<br />
»ohne sie hätten wir diesen<br />
Erfolg nicht erreicht.«<br />
Jetzt kommt auch Unterstützung<br />
vom Freistaat Sachsen. Zwar handelt<br />
es sich bei der Übernahme durch die<br />
United river aG formal um eine rein<br />
privatwirtschaftliche lösung. aber<br />
das land stellt als Grundstückseigentümer<br />
die anleger am Dresdner terrassenufer<br />
zur Verfügung.<br />
auch die bisherige Geschäftsführerin<br />
Karin Hildebrand ist mit dem<br />
resultat zufrieden. »Die traditionsflotte<br />
gehört wie die Semperoper<br />
oder die Frauenkirche zu Dresden<br />
und ich bin froh, dass ihre Zukunft<br />
gesichert ist.« Nachdem die Sanierung<br />
in Eigenverwaltung beendet ist,<br />
folgt nun die abwicklung der bisherigen<br />
Firmen.<br />
Für die Sächsische Dampfschiffahrts-GmbH<br />
& Co. Conti Elbschiffahrts<br />
KG und die Elbezeit GmbH<br />
wurden am 1. September reguläre<br />
Insolvenzverfahren eröffnet. Frankrüdiger<br />
Scheffer von der Kanzlei<br />
tiefenbacher rechtsanwälte (Dresden)<br />
wurde vom amtsgericht als<br />
Insolvenverwalter für die SDG bestellt,<br />
Nils Freudenberg übernimmt<br />
die aufgabe für die Elbezeit. n<br />
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Der Bunkerspezialist will nach der jüngsten Expansion das Einzugsgebiet ausdehnen und<br />
schaut sich nach geeigneten Hafenstandorten für neue Bunkerstationen um<br />
Das in Hamburg ansässige Unternehmen Hoyer Marine bietet<br />
ein breites leistungsspektrum schiffsbezogener aktivitäten.<br />
Zusammen mit der Hoyer trading & Supply GmbH sowie<br />
der Wilhelm Hoyer GmbH & Co. KG werden in der Unternehmensgruppe<br />
alle Prozesse und die gesamte Supply-Chain abgebildet.<br />
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Das Ziel, einen Komplett-Service im Bereich der Seeschifffahrt<br />
sowie Küsten- und Binnenschifffahrt anbieten zu können und<br />
dabei unabhängig zu sein, werde konsequent weiterverfolgt und<br />
umgesetzt, heißt es.<br />
Hoyer Marine verfügt über eine Flotte eigener Bunkerboote sowie<br />
gecharterter Schiffe, die an den Standorten Hamburg, Bremen,<br />
Minden, Köln und Passau stationiert sind. Darüber hinaus betreibt<br />
das Unternehmen auch Bunkerstationen, zum Beispiel in Bremerhaven,<br />
Hamburg, Wittingen, Wismar, Wremen, Dorum und Ditzum.<br />
anfang august <strong>2020</strong> ging zudem die neueste Bunkerstation in<br />
Sassnitz/Mukran auf der Insel rügen in Betrieb. Dort wurde eine<br />
vollautomatisierte tankanlage für MGo errichtet, die rund um die<br />
Uhr zur Betankung zur Verfügung steht. Mit der neuen anlage<br />
können nun auch nachts Schiffe ohne zusätzliche Wartezeit betankt<br />
werden. Sie ersetzt die bislang übliche Mobilbetankung per lkw.<br />
Expansionskurs wird fortgesetzt<br />
»Wir wollen unseren Kunden den bestmöglichen Service bieten<br />
und beschäftigen uns aktuell mit dem Neubau weiterer Bunkerstationen.<br />
Dafür analysieren wir zurzeit zahlreiche Häfen und<br />
prüfen die Möglichkeiten für neue Standorte«, sagt Thomas Hoyer,<br />
CEo der Hoyer Unternehmensgruppe.<br />
Die Klimawende und den damit einhergehenden ausbau der<br />
Produktpalette habe man ebenfalls im Fokus. »Wir beschäftigen<br />
uns seit längerem intensiv mit alternativen Kraftstoffen wie<br />
lNG oder dem synthetischen Kraftstoff Gtl. auch das Thema<br />
abgasnachbehandlung bekommt in der Schifffahrt stetig mehr<br />
Bedeutung. Der Einsatz synthetischer Harnstoffösungen in der<br />
Schifffahrt wird unumgänglich sein und deutlich zunehmen, Das<br />
beobachten wir gezielt und werden zum richtigen Zeitpunkt konsequent<br />
in die Märkte einsteigen«, so Michael Meyer, Geschäftsführer<br />
von Hoyer Marine.<br />
Die Hoyer Unternehmensgruppe ist einer der größten familiengeführten<br />
und konzern-unabhängigen Mineralöl- und Energielieferanten<br />
Deutschlands. Von mehr als 100 Standorten aus<br />
versorgt der Betrieb seine Kunden mit Heizöl, Diesel, Flüssiggas,<br />
Holzpellets, Strom und Erdgas und ist als Produzent und lieferant<br />
von Schmierstoffen und adBlue aktiv. Nicht zuletzt betreibt<br />
Hoyer deutschlandweit mehr als 200 eigene tankstellen und autohöfe.<br />
Mit mehr als 300.000 Stammkunden wird ein Jahresumsatz<br />
von etwa 4,5 Mrd. € erwirtschaftet.<br />
RD<br />
12<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFFaHrt<br />
Digitalisierung und »grüner Wandel«<br />
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben die Wirtschaft schwer getroffen. lieferketten<br />
wurden gestört, Märkte sind weggebrochen, etablierte Geschäftsprozesse werden in Frage<br />
gestellt. auch die logistik steht vor neuen Herausforderungen<br />
Das 12. Netzwerk-Forum »Schifffahrt Hafen logistik« Ende<br />
august in Duisburg fand das erste Mal als Hybrid-Veranstaltung<br />
statt. auch das war Corona geschuldet. Ebenso wie eine<br />
Beschleunigung der Digitalisierung in vielen Unternehmen. Ein<br />
anderer Mega trend, konstatierte Christoph Kösters als Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes Verkehrswirtschaft und logistik<br />
Nordrhein-Westfalen (VVWl), sei von der Coronakrise zwar<br />
zeitweise überdeckt worden, habe aber nichts an Bedeutung eingebüßt<br />
– die transformation von logistik und Wirtschaft zu<br />
Co2-reduzierten und »grünen« Prozessen. Und dabei kommt<br />
auchd die Binnenschifffahrt ins Spiel.<br />
Vor rund 70 Entscheidern aus den Bereichen Schifffahrt, Häfen,<br />
logistik und der Industrie hob Burkhard landers, Präsident<br />
der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />
Duisburg-Wesel-Kleve die Wichtigkeit dieses Verkehrsträgers<br />
für den Wirtschaftsstandort hervor und konkretisierte drei Gedanken<br />
zur Stärkung des Systems Wasserstraße:<br />
• Die gesamten Vorhaben zur Unterstützung des Systems müssten<br />
schneller und zügiger umgesetzt werden. Das betreffe sowohl<br />
beschlossene Maßnahmen zur Ertüchtigung der Infrastruktur<br />
als auch aufstockungen in personellen Bereichen der<br />
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV).<br />
• Zudem müssten die Kapazitäten der Binnenschifffahrt EUweit<br />
erhöht werden, um die Verlagerungspotentiale voll auszuschöpfen.<br />
• letztendlich müsse sich aber auch die Binnenschifffahrt selbst<br />
mit Innovationen dem Konkurrenzkampf mit anderen Verkehrsträgern<br />
stellen, um künftig im ökologischen Vergleich<br />
punkten zu können.<br />
Probleme hatten sich unter anderem bei Niedrigwasser 2018 gezeigt,<br />
als die Binnenschifffahrt stark eingeschränkt war und<br />
auch die Bahn die benötigten Mengen nicht übernehmen konnte.<br />
rund 200 Mio. € an Einbußen hatte der Chemiekonzern<br />
BaSF verbuchen müssen. Mehr als die Hälfte (55%) der rohstoffe<br />
am Standort ludwigshafen kommer auf dem Wasserweg,<br />
etwa ein Fünftel mit der Bahn und nur ein Zehntel per lkw. Etwa<br />
6,5 Mio.t werden pro Jahr angeliefert, rund 8,1 Mio. t gehen raus.<br />
täglich werden in ludwigshafen 15 Binnenschiffe, 400 Eisenbahnwaggons<br />
und 2.500 lkw abgefertigt.<br />
Weil somit »der rhein die lebensader ist«, bemüht sich das<br />
Unternehmen, Vorkehrungen zu treffen. »Deswegen stehen Klimaschutz<br />
und die Sicherung der Wasserstraßeninfrastruktur<br />
weit oben auf unserer agenda« berichtete ralf Busche, logistikchef<br />
der BaSF auf dem Forum in Duisburg. Denn ab 2030 will<br />
BaSF nur noch Co2-neutral wachsen.<br />
Man habe daher eine reihe von Maßnahmen getroffen. Darunter<br />
fällt ein gemeinsam mit Partner entwickeltes Frühwarnsystem,<br />
das es ermöglicht, die rheinpegel mit sechs Wochen<br />
Vorlaufzeit vorherzusagen. So könnten Niedrigwasserrisiken<br />
frühzeitig erkannt werden und notwendige Kompensationsmaßnahmen<br />
wie ein aufstocken der lagerbestände oder das Einchartern<br />
zusätzlicher Schiffe eingeleitet werden.<br />
auch habe sich das Unternehmen über Zeitcharter-Verträge<br />
flachgehende tonnage mit besserer traglast gesichert. Gemeinsam<br />
mit dem Gewerbe sei ein tiefgangoptimiertes Binnenschiff<br />
entwickelt worden. Sollten die Schiffe nicht ausreichen, gebe es<br />
alternative Verkehrskonzepte insbesondere für den Bahntransport,<br />
so Busche.<br />
Nach ansicht von Henrich Kerstgens, Managing Director bei<br />
Contargo, muss für kurzfristige Erfolge flexibel gehandelt werden.<br />
So müssten starre Verladezeiten aufgebrochen und der Umschlag<br />
mittels Digitalisierung optimiert werden. aus Sicht der<br />
neska als einem der führenden logistiker ist keine abkehr von<br />
mittelfristigen Zielen und Strategien nötig. Die Wirtschaft werde<br />
nach der Krise wieder wachsen. Vorgaben der Politik zur Umsetzung<br />
eines »Green Deal« sollten aber in kleinen Schritten erfolgen,<br />
sagt neska-Geschäftsführer Jan Zeese. Wichtig seien politisch<br />
nachvollziehbare und umsetzbare leitplanken. n<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
13
SCHIFFStECHNIK<br />
HD-PE – eine Revolution im Schiffau?<br />
Die Schramm-Gruppe hat einen neuen Werkstoff entdeckt: Der Kunststoff HD-PE ist leicht,<br />
beständig und vor allem kostengünstig. Ein Festmacherboot ist als Pilotprojekt bereits im<br />
Wasser. aber auch in der Binnenschifffahrt könnten sich große Chancen ergeben<br />
Makker 19 –so heißt das 9,90 m lange<br />
und 3,80 m breite Festmacherboot,<br />
das für die Schramm group auf einer<br />
Werft in der türkei gebaut wurde<br />
und demnächst in Dienst gestellt werden<br />
soll. Das Besondere ist das Material: Der<br />
rumpf besteht aus HD-PE einem stressund<br />
stoßfesten Kunststoff, der sonst<br />
beim Bau von druckbeständigen Gasund<br />
Wasserleitungen eingesetzt wird. Es<br />
soll nicht nur ein älteres Vorgängermodell<br />
ersetzen. »Es ist ein völlig anderes,<br />
viel besseres Schiff«, sagt Hans Helmut<br />
Schramm.<br />
alle bisherigen Festmacherboote sind<br />
aus Stahl und mit nur einem Motor ausgestattet.<br />
In anspruchsvollen revieren<br />
wie der Unterelbe und im Hamburger<br />
Hafen mit ordentlich Wind, Strömung,<br />
Schwell und immer größeren Schiffen<br />
durchaus ein mögliches Problem bei einem<br />
Maschinenausfall. Doch die Boote<br />
waren bislang zu klein, um einen zweiten<br />
Motor einzubauen. »also haben wir<br />
seit zwei Jahren überlegt, wie wir es besser<br />
machen können«, so Schramm.<br />
auf einer türkischen Werft hatte das<br />
Unternehmen ein anderes, größeres<br />
Schiff in auftrag gegeben. Dabei weckten<br />
Seebojen aus HD-PE die aufmerksamkeit<br />
der Brunsbütteler. Die zeigten<br />
auch nach Jahren im Einsatz keinerlei<br />
Verschleiß. So entstand die Idee, auch<br />
Schiffe aus diesem Kunststoff zu fertigen.<br />
Entwurf stammt von NavConsult<br />
Die unternehmenseigene Design- und<br />
Konstruktionsfirma NavConsult l ieferte<br />
die Entwürfe für eine Bootshülle in<br />
Sandwich-Bauweise in Doppelhülle, die<br />
mit festem Schaum gefüllt ist und das<br />
Boot unsinkbar macht. Bei Crashtests<br />
durch auffahren auf Geröll und Felsen<br />
entstanden lediglich beulenartige Verformungen,<br />
die durch erneutes Erwärmen<br />
des Kunststoffs ohne großen aufwand repariert<br />
werden konnten.<br />
Die größten Vorteile des bis zu 22 kn<br />
schnellen Bootes aber sind das geringere<br />
Gewicht von 900 kg/m3 gegenüber Stahl<br />
mit 7 t/m3 sowie die um rund 20%<br />
geringeren Kosten in der Produktion.<br />
Dadurch kann der tiefgang der<br />
schwimmenden Einheiten erheblich<br />
reduziert werden, konkret auf 0,80 m.<br />
HD-PE sei lebensmittelecht, könne<br />
umweltfreundlich recycelt werden<br />
und brauche keine Wartung durch neue<br />
Farbanstriche, wodurch auch Betriebskosten<br />
gespart werden könnten. letztlich<br />
sei auch die Co2-Bilanz deutlich besser<br />
als bei Stahl.<br />
außerdem wurde dank des leichteren<br />
Entwurfs das Ziel erreicht, zwei Motoren<br />
einzubauen und die gewünschte redundanz<br />
zu erreichen. Schramm hat sich bei<br />
seinem ersten Boot für zwei Cummins<br />
à 250 PS entschieden, die über ein ZF-<br />
Getriebe und eine gewöhnliche Welle einen<br />
Standard-Festpropeller antreiben.<br />
»Künftig wollen wir den deutschen und<br />
europäischen Markt für dieses neue Baumaterial<br />
begeistern«, sagt der Unternehmenschef.<br />
Vermarktung soll jetzt starten<br />
Die Gruppe hat sich die exklusiven<br />
Vermarktungsrechte für diesen neuen<br />
Schiffstyp in Europa gesichert. Die türkische<br />
Partnerwerft könne ab oktober bis<br />
zu zehn Einheiten in unterschiedlichen<br />
ausführungen und mit SolaS-konformer<br />
technik an Bord pro Jahr bauen.<br />
Kosten: 310.000–350.000 €. Der Entwurf<br />
eigne sich nicht nur als Festmacherboot,<br />
sondern auch als Service-Einheit für die<br />
offshore-Industrie oder für die Wasserschutzpolizei<br />
und andere Behörden-<br />
14<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
Die »Makker 19« ist ein Prototyp für Arbeitsschiffe aus<br />
dem Kunststoff HD-PE. Der Entwurf stammt von<br />
NavConsult, der Konstruktionsabteilung der<br />
Schramm Group. Firmenchef Hans Helmut Schramm<br />
sieht großes Potenzial für den neuen Werkstoff,<br />
auch in der Binnenschifffahrt<br />
© Schramm Group<br />
schiffe. Das eigentliche Problem, berichtet<br />
Schramm, sei die Zulassung. »alles, was<br />
von Normen und Vorgaben abweicht, ist<br />
schwierig umzusetzen«, sagt er. Im Schiffbau<br />
gebe es derzeit eben nur Stahl, alu und<br />
Holz, aber keinen Kunststoff wie HD-PE.<br />
letztlich will die See BG das neue Boot<br />
zulassen, weil es unter 10 m lang ist und<br />
die italienische Klassifikationsgesellschaft<br />
rINa die nötigen Stabilitäts- und Festigkeitsberechnungen<br />
vorgelegt hat.<br />
Schramm Group<br />
Die in Brunsbüttel beheimatete Unternehmensgruppe ist in verschiedenen<br />
Bereichen der maritimen Wirtschaft tätig. Gegründet 1926, begann<br />
die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt als Festmacherbetrieb.<br />
Heute zählt allein die Hafengruppe um Brunsbüttel Ports 16 Standorte<br />
in Europa. Zuletzt kamen lubmin an der ostsee und drei schwedische<br />
Häfen hinzu. Die Hans Schramm & Sohn Schleppschifffahrt betreibt<br />
weiter die Festmacherei sowie Seeschlepp- und Schleppassistenz-Dienste.<br />
Die Flotte besteht aus acht Schleppern mit einem Pfahlzug zwischen<br />
10 t und 70 t, mehreren Pontons und zwei Binnenschiffen. Die NavConsult<br />
arbeitet als Planungs-, Beratungs- und Ingenieurbüro im Bereich<br />
Maritime Engineering.<br />
Potenzial für Binnenschiffe<br />
Dabei sieht Hans Helmut Schramm, dessen<br />
Unternehmensgruppe Häfen, eine<br />
Schlepp- und Bergungsreederei und eine<br />
eigene Schiffauabteilung betreibt, großes<br />
Potenzial für diesen Werkstoff, gerade<br />
auch in der Binnenschifffahrt.<br />
Einen Euro-I-leichter aus dem elastischen<br />
und hoch festen Kunststoff für eine<br />
Zuladung von 80–100 t hat Schramm für<br />
den Einsatz im Hamburger Hafen bereits<br />
in Planung. Der tiefgang läge bei lediglich<br />
0,14 m. Ein vergleichbares Konstrukt<br />
aus Stahl würde schon ohne Zuladung so<br />
tief im Wasser liegen. »Wir könnten also<br />
20% bis 25% mehr an Gütern gegenüber<br />
einem Stahlbau transportieren. Das wäre<br />
doch eine lösung für das zunehmende risiko<br />
von Niedrigwasser«, sagt Schramm.<br />
Für lange Einheiten sei HD-PE erst<br />
einmal zu »weich«. Da der form- und<br />
schweißbare Kunststoff aber wie Stahl<br />
mit Spanten und Wanten verarbeitet<br />
werden könne, sei er auch für den<br />
Bau von größeren Binnenschiffen oder<br />
Schubbooten geeignet und könnte daher<br />
den Schiffau geradezu revolutionieren.<br />
technisch sei das bei geringeren Kosten<br />
machbar. »Wir haben Zeichnungen für<br />
ganz verschiedene Schiffstypen in der<br />
Schublade«, sagt Schramm.<br />
»aber wir müssen noch Erfahrungen<br />
sammeln und vermutlich viel Überzeugungsarbeit<br />
leisten«, räumt Schramm<br />
ein. Denn für einen flächendeckenden<br />
Einsatz des neuen Werkstoffs müssten<br />
die entsprechenden Verordnungen<br />
und Zulassungskriterien bei den Genehmigungsbehörden<br />
geändert werden.<br />
Er hoff jetzt auf die Politik, die<br />
die Weichen stellen müsse, um HD-PE<br />
in die Praxisanwendung zu bringen.<br />
»Wir als Unternehmen sind jedenfalls<br />
bereit, voranzugehen und zu investieren«,<br />
betont er.<br />
KF<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
15
SCHIFFStECHNIK<br />
Shipping<br />
Technics<br />
Logistics<br />
<strong>2020</strong><br />
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Bis vor wenigen Wochen noch<br />
war offen, ob die diesjährige Fachmesse Shipping<br />
technics und logistics (Stl) in Kalkar<br />
stattfindet. aktuell heißt es aber: am 29. und 30.<br />
September wird sie ihre Pforten öffnen<br />
Von Hermann Garrelmann<br />
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt,<br />
die Shipping technics logistics (Stl), ist mittlerweile als<br />
kommunikativer Knotenpunkt der maritimen Branche bekannt.<br />
trotz der Einschränkungen, die die Covid-19-Pandemie den Veranstaltern<br />
auferlegt, wird die Messe auch in diesem Jahr Impulsgeber<br />
für zentrale Zukunftsthemen sein und ausstellern wie<br />
Besuchern eine Plattform zum gegenseitigen austausch bieten.<br />
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16<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
Neben den Schwerpunkten Güter- und<br />
Personenschifffahrt, Werften, Häfen und<br />
Installationstechnik stehen erneut die<br />
Themen »Umwelt« und »Fachkräftemangel«<br />
oben auf der agenda.<br />
Wenn von Dienstag, dem 29. September<br />
von 11.00 bis 19.00 Uhr und Mittwoch,<br />
den 30. September <strong>2020</strong> von 11.00 bis<br />
17.00 Uhr die Messehallen im Freizeitpark<br />
in Kalkar am Niederrhein geöffnet<br />
sind, wird erstmals auch das Bundesministerium<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI) mit einem eigenen<br />
Messestand vertreten sein. Experten des<br />
zuständigen Fachreferates »Internationale<br />
Binnenschifffahrtspolitik, Sicherheit<br />
und Umweltschutz in der Binnenschifffahrt,<br />
Sportschifffahrt sind vor ort und<br />
stehen für Fragen zu Förderprogrammen<br />
und Binnenschiffstechnik bereit.<br />
Die Veranstalter der Stl um organisator<br />
leon Westerhof freuen sich sehr über<br />
die teilnahme des BMVI, vor allem, weil<br />
die Stimmung in der Branche im Zuge der<br />
coronabedingten Wirtschaftskrise nicht<br />
gerade großartig ist. Die rolle der öffentlichen<br />
Hand bei der Bewältigung des zu<br />
erwartenden Nachfrageeinbruchs als auftraggeber<br />
und auch als Mittelgeber für Investitionsanreizprogramme<br />
kann nicht<br />
stark genug betont werden. auf der Stl<br />
werden diesbezüglich sicherlich viele ergiebige<br />
Gespräche geführt werden können.<br />
auch in diesem Jahr wird die Messe<br />
von der Schifferbörse ruhrort und allen<br />
anderen Verbänden der Binnenschifffahrtsbranche<br />
unterstützt. Wer sich zum<br />
Messebesuch am Niederrhein einfindet,<br />
sucht und findet das Gespräch mit namhaften<br />
Herstellern und Zuliefererbetrieben<br />
der Binnenschiffsbranche, zu denen<br />
neben Schiffsausstattern auch repräsentanten<br />
maritimer Dienstleister gehören.<br />
leon Westerhof hatte anfang September<br />
157 aussteller gelistet. einige »Nachzügler«<br />
dürften sich noch anmelden, hoff der<br />
organisator. ob die Zahl der Besucher –<br />
im vergangenen Jahr waren es 4.755 – die<br />
Erwartungen erfüllen wird, bleibt bis zum<br />
Schluß offen. In jedem Fall ist ein hochwertiges<br />
Messeprogramm vorbereitet,<br />
unter anderem mit Vorträgen fachkundiger<br />
Experten. Selbst das »Messe-Get<br />
together« unter dem Stichwort »Dock<br />
& rock« steht auf dem Programm. Hier<br />
lässt sich in entspannter atmosphäre intensiv<br />
Netzwerken. Das Forum Binnenschifffahrt,<br />
das seit einigen Jahren von<br />
den Fachmagazinen »Binnenschifffahrt«<br />
und »Schifffahrt und technik« (Sut) parallel<br />
zur Messe im Kongresszentrum<br />
veranstaltet wird, findet in diesem Jahr<br />
coronabedingt nicht statt und wird im<br />
Frühjahr 2021 nachgeholt.<br />
Eröffnet wird die Messe von Hendrik<br />
Schulte, dem Staatssekretär im Verkehrsministerium<br />
des landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Daran schließt sich ein<br />
Messerundgang an, den ragnar Schwefel<br />
vom Verband für Schiffau und Meerestechnik<br />
(VSM) leitet.<br />
Für aussteller, Besucher und Mitarbeiter<br />
der Stl wurde ein Corona-Schutz- und<br />
Hygienekonzept erstellt. Für alle verbindlich<br />
sind die regelungen des landes NrW,<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
17
SCHIFFStECHNIK<br />
die zum Zeitpunkt der Messe gelten.<br />
Für viele Betriebe, die in und mit der Binnenschifffahrt<br />
Geschäfte machen, gehört<br />
die Präsenz auf der Stl in Kalkar zum<br />
Pflichtprogramm. Viele Unternehmen<br />
sind seit der ersten auflage der Binnenschifffahrtsmesse<br />
mit einem Stand vertreten.<br />
In diesem Jahr jedoch verzichten<br />
einige Firmen wegen der Corona-Pandemie<br />
auf eine Messepräsenz.<br />
Wittig mit neuen Produkten<br />
Der Duisburger Schiffsausrüster Wittig<br />
wird auch in diesem Jahr auf der deutschen<br />
Binnenschifffahrts-Fachmesse<br />
ausstellen. auf einem über 100 m² großen<br />
Stand zeigt das traditionsunternehmen<br />
einen ausschnitt aus dem umfassenden<br />
lieferspektrum. »Neben tauwerken<br />
und rettungsmitteln werden Produkte<br />
der Firmen Dräger, Kadematic, Kind, lalizas<br />
und lighting technologies und anderes<br />
ausgestellt. Der renommierte Farbhersteller<br />
PPG wird ebenfalls als Partner<br />
mit am Stand sein«, teilt Wittig mit. Neu<br />
im Programm werden die lED-leuchten<br />
von lighting technologies sein, für die<br />
Wittig den europaweiten Vertrieb innerhalb<br />
der Binnenschifffahrt übernimmt.<br />
Das angebot des russischen Herstellers<br />
mit einem Deutschland-Büro in Ismaning<br />
reicht von Feldleuchten, über langfeldleuchten,<br />
bis hin zu bakteriziden<br />
lED-leuchten! Wittig präsentiert sein<br />
Portfolio auf Stand 194/195.<br />
HA-DU gewohnt leistungsbereit<br />
»Ha-DU ist auch in schwierigen Zeiten<br />
für Sie da!«, verspricht Karin Wendt von<br />
der Duisburger Schiffswerft HEINrICH<br />
HarBISCH. Das unter dem Kürzel Ha-<br />
DU bekannte Unternehmen mit Sitz im<br />
Duisburger außenhafen als häufig aufgesuchter<br />
Servicepartner weist auf Beständigkeit<br />
hin: »Wir sind und bleiben Partner<br />
unserer Kunden, mit einem kleinen<br />
aber feinen team an lösungs- und kundenorientierten<br />
Fachkräften. Das gelte<br />
auch im 113. Jahr des Bestehens und trotz<br />
der aktuellen globalen Schwierigkeiten.<br />
Für Binnen- oder Fahrgastschifffahrt<br />
bis zu 135 m länge, für trocken- oder<br />
tankschifffahrt, für Wellenneufertigung<br />
oder -reparatur nach Muster oder Zeichnung,<br />
für die ruderneufertigung oder<br />
-reparatur, unabhängig vom Hersteller,<br />
für einen schnellen Propellerwechsel<br />
oder für reparaturen und Instandhaltungsarbeiten<br />
aller art sei man der gewohnt<br />
leistungsbereite Partner. Mit eigenen<br />
Entwicklungen und Produkten wie<br />
der Ha-DU Wellenabdichtung, dem Ha-<br />
DU Hightechruder, der Ha-DU Schiffs-<br />
Kupplung oder dem Ha-DU Poweranker<br />
sind die Duisburger in der Fachwelt als<br />
Spezialunternehmen bekannt. Ha-DU ist<br />
auf Stand 111 zu finden.<br />
Viel mehr als Ruderhäuser<br />
Fester Bestandteil der aussteller auf der<br />
Stl von anfang an ist auch die tischlerei<br />
und alubau Wessels aus Haren. Das Unternehmen<br />
aus dem emsländischen Schifferort<br />
Haren ist gefragter Partner für den<br />
ausbau von Binnenschiffen und Flusskreuzfahrtschiffen,<br />
weit über Deutschland<br />
hinaus. Mit hochwertigen Steuerhäusern,<br />
fest oder anzuheben, mit kreativ<br />
und modern ausgestatteten Schiffswohnungen<br />
und einer zeitgemäßen Gestaltung<br />
nach Kundenwunsch hat Wessels<br />
auf vielen Schiffen seine Visitenkarte abgegeben.<br />
Selbst als Partner der Meyer-<br />
Werft machte sich der Spezialist einen<br />
Namen. Besonders zügig werden Dienste<br />
von Wessels gefragt, wenn sich ein Schiffer<br />
sein Steuerhaus unter einer Brücke abgefahren<br />
hat. auch wenn Corona den Betrieb<br />
auftragsmäßig nicht verschonte, sieht<br />
die Firmenleitung positiv in die Zukunft.<br />
Daran ändert auch nichts, dass beispielsweise<br />
Viking – einer der Großkunden des<br />
Unternehmens – bis zum Jahresende alle<br />
Neubauten abgesagt hat. Wessels, auf vielen<br />
Werften in den Niederlanden als ständiger<br />
Partner unterwegs, stellt auf der Stl<br />
in Kalkar auf Stand 115 aus.<br />
Experte für Kupplungen<br />
als Spezialist für hochelastische Kupplungen<br />
beliefert die PMP Industrie- &<br />
antriebstechnik neben anderen Branchen<br />
auch die marinen Geschäftsfelder. Zu den<br />
Produkten des Unternehmens aus Haan<br />
gehören Elastische-Kupplungen, Fliehkraft-Kupplungen<br />
sowie Schaltkupplungen<br />
der Hersteller Centa/rexnord, Ktr,<br />
reich, Flender und Vulkan, Ersatzteilversorgung<br />
im Bereich Kupplungen, reparaturen<br />
beziehungsweise Wartungen von<br />
Elastischen- und Fliehkraft-Kupplungen,<br />
Kardan- beziehungsweise antriebswellen,<br />
Kupplungsauslegungen, Drehschwingunsberechnungen,<br />
Motorausrichtungen.<br />
Die Entwicklung von neuen antriebslösungen<br />
und die Beratung sowie Umsetzung<br />
von gewünschten Umbauten von<br />
antrieben erfolgt individuell. Eine eigene<br />
Servicemannschaft und Dienstleis-<br />
• Schiffselektrotechnik<br />
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einschl. SPS und IPC<br />
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18<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
tungen im 24/7/365-Format sorgt dafür,<br />
dass reparaturen bestmöglich ausgeführt<br />
und Schiffe schnellstmöglich wieder fahrbereit<br />
und mit führender antriebstechnik<br />
ausgestattet sind. PMP ist auf Stand der<br />
Nummer 96 zu finden.<br />
Lichtmaschinen und mehr<br />
Wenn es um hochwertige elektrische<br />
Produkte für den maritimen Sektor geht,<br />
ist die Firma Bermantec im Spiel. »Seit<br />
mittlerweile 40 Jahren versorgt Berman<br />
als lieferant und Partner Kunden in großen<br />
europäischen Häfen, beispielsweise<br />
in rotterdam oder Hamburg. auch mit<br />
Neu-Entwicklungen, mit lichtmaschinen,<br />
die eine enorm hohe leistungsabgabe<br />
sichern können, verfügt Berman mit<br />
seinen DelStar-lichtmaschinen über ein<br />
umfangreiches Produktportfolio. auf der<br />
Stl zeigt das Unternehmen aus Straelen<br />
am Niederrhein einen auszug aus seinem<br />
lieferprogramm, darunter 12 & 24 Voltlichtmaschinen<br />
(bis zu 24V - 600a), 12<br />
& 24 Volt-anlasser/Starter (bis 24V -<br />
15kW), Stop-Magnetschalter / absteller<br />
(auch für Dauerbetrieb) von Elettrostart,<br />
Handraulic Produkte von Prestolite und<br />
Cole Hersee relais/Schalter. Bermantec<br />
begrüßt (zukünftige) Geschäftspartner<br />
an Stand 161 in Halle D.<br />
Zukunftssicher mit Fischer<br />
Saubere luft aus Verantwortung für<br />
Mensch, Umwelt und Maschine – so lautet<br />
Fischers Mission und Motivation.<br />
Und Verantwortung heißt für Fischer,<br />
Potenziale in Form von innovativen Ideen<br />
zu nutzen, um den anforderungen<br />
HA-DU repariert Fahrgast- und Binnenschiffe<br />
© Wägener<br />
der Emissionsrichtlinien gerecht zu werden<br />
und dabei zu helfen, ressourcen zu<br />
schonen. So beschreibt die Fischer-Gruppe<br />
aus Emsdetten im Münsterland ihren<br />
selbst gesteckten auftrag. Um aktuelle<br />
und zukünftige Emissionsgrenzwerte zu<br />
erzielen, setzt man auf eine individuelle<br />
Zusammenstellung der abgasnachbehandlungsanlage.<br />
Das Produkt- und leistungsportfolio<br />
der Fischer abgastechnik<br />
beinhaltet verschiedenste Systeme. Das<br />
angebot umfasst rußpartikelfilter, Katalysatoren<br />
und Thermomanagement-<br />
Systeme wie das im eigenen Haus entwickelte<br />
Brennersystem HeliosFFB für<br />
Motorengrößen bis 1.000 kW oder das<br />
E-Power-System. DeNo x -Entstickungssysteme<br />
vervollständigen die Bandbreite<br />
der vielfältigen Möglichkeiten, mit denen<br />
eine für den Kunden und seine anwendung<br />
passende Kombination zusammengestellt<br />
wird. Erst im Juni dieses Jahres<br />
hat Fischer einen Neubau mit noch mehr<br />
Platz für kreative Ideen, neue Entwicklungen,<br />
Prüfstandbereiche und Filterservice<br />
bezogen. Der Montageservice in<br />
ochsenhausen stellt sicher, dass auch im<br />
Süden Deutschlands immer schnell ein<br />
Monteur vor ort sein kann. Die Entwicklung<br />
wie auch die Vorbereitung der anlagen<br />
für die Kunden versorgt Fischer mit<br />
einer eigene Konstruktions-, CFD- und<br />
FEM-abteilung. Hier werden die EU-Stage<br />
V-ready und IMo tier III Systeme für<br />
Motoren von 19-10.000 kW kundenspezifisch<br />
entwickelt. Jedes Brenner-, E-Power<br />
und SCr-System wird vorab auf dem<br />
eigenen teststand aufgebaut. ausgeliefert<br />
wird erst nach sorgfältiger Prüfung.<br />
Die Fischer-Gruppe präsentiert ihre leistungen<br />
auf der Stl in Kalkar auf Stand<br />
Nummer 180.<br />
Premiere für Flussradaranlage<br />
Kadlec & Brödlin ist ein Begriff, wenn es<br />
um Schiffselektrik und Navigationstechnik<br />
geht. Wie auch in den letzten Jahren<br />
stellt der Duisburger Spezialist auf dem<br />
Stand mit der Nummer 141 aus. »auf der<br />
60 m² großen ausstellungsfläche werden<br />
wir zusammen mit alphatron erstmals<br />
die neue Flussradaranlage JMr-611 vorstellen.<br />
Mit ihrer Einführung wird die<br />
sehr erfolgreiche JMa-610 Flussradaranlage<br />
abgelöst.<br />
»Zudem zeigen wir den alpharivertrackPilot<br />
sowie weiteres nautisches<br />
Equipment von alphatron«, verspricht<br />
Firmenchef Christian Kadlec, der zudem<br />
ein neues Konsolenkonzept von al-<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
19
SCHIFFStECHNIK<br />
phatron für das Steuerhaus auf der Messe<br />
vorstellt. Die Firma Periskal, deren Produkte<br />
zum festen Sortiment von Kadlec<br />
& Brödlin gehören, präsentiert sich zusammen<br />
mit CoVadem. CoVadem stellt<br />
Informationen über aktuelle Wassertiefen<br />
zur Verfügung, indem es ein bewegtes<br />
Überwachungsnetz von Schiffen mit<br />
intelligenten Big Data-techniken kombiniert.<br />
leistungsstarke lED-Suchscheinwerfer,<br />
zeitgemäße Kamerasysteme, ein<br />
Steuerhauspult mit voller ausstattung sowie<br />
Schaltanlagen zur Energieverteilung<br />
und Überwachung sind ebenfalls auf dem<br />
K&B-Stand zu sehen.<br />
Ausrüster seit 100 Jahren<br />
Die M-Serie SRP 270 von Schottel<br />
Karl Dose aus Hamburg ist bereits seit<br />
100 Jahren ausrüster der Schifffahrt.<br />
Das familiengeführte Unternehmen entwickelt<br />
und produziert seither langlebige<br />
und widerstandsfähige Produkte und<br />
sorgt somit für eine sichere und exzellente<br />
Versorgung mit Elektrizität und licht<br />
auf hoher See. Das Unternehmen ist seit<br />
1920 darauf spezialisiert, Schiffe auszurüsten<br />
und hat so seinen Fokus im maritimen<br />
Bereich. Die Produkte reichen von<br />
Schiffsbeleuchtung, Strahlern und Suchscheinwerfern<br />
über Container-Steckdosen<br />
bis hin zu elektrischem Installationsmaterial.<br />
Die Eigenfertigung einer<br />
gesamten Serie von Suchscheinwerfern<br />
führte im Jahr 2005 zu einer beträchtlichen<br />
Erweiterung des Produktportfolios.<br />
Dabei setzt das Unternehmen auf starke<br />
leuchtkraft, robuste Bauweise und eine<br />
lange lebensdauer. Mit der erfolgreichen<br />
ausstattung auf hoher See hat sich Karl<br />
Dose zum Ziel gesetzt, nun auch Produkte<br />
verstärkt für die Binnenschifffahrt anzubieten.<br />
Für diesen anlass stellt der Spezialist<br />
den Suchscheinwerfer »Scorpius«<br />
und den Strahler »Cerberus« vor. Diese<br />
wurden speziell für die Binnenschifffahrt<br />
entwickelt. Das team von Karl Dose freut<br />
sich auf Stand Nummer 153 auf interessierte<br />
akteure der Branche.<br />
Schottel bleibt der Messe fern<br />
© Schottel<br />
Hauptsächlich wegen der Corona-Pandemie<br />
ist Schottel aus Spay am rhein als<br />
aussteller in diesem Jahr nicht auf der<br />
Stl vertreten. Gleichwohl weist der antriebsspezialist<br />
auf verschiedene Produkte<br />
und Entwicklungen hin, die sich in der<br />
Binnenschifffahrt bewährt haben.<br />
Der Schottel Pump Jet, der sich besonders<br />
für den Einsatz in flachen Gewässern<br />
eignet, ist ab sofort optional mit<br />
einem neuen Feature verfügbar: dem<br />
Schottel CoaGrid. Dieses macht sich<br />
den Coandă-Effekt zunutze, das heißt<br />
die tendenz einer Flüssigkeit, an einer<br />
konvexen oberfläche »entlangzulaufen«.<br />
Mit Hilfe von in-house durchgeführten<br />
CFD-optimierungen wurde eine neue<br />
schlanke Geometrie an der Unterseite<br />
des Pump-Jet-Gehäuses entwickelt. Dadurch<br />
kann der Wasserstrom besser in<br />
den Einlass des Pump Jets geleitet werden.<br />
Das Ergebnis ist laut dem Hersteller<br />
eine höhere Effzienz und geringere<br />
Geräuschemissionen.<br />
Der Schottel Pump Jet bewährt sich<br />
schon seit Jahren als Manövriersystem,<br />
take-Home-System und Hauptantrieb<br />
in allen Schiffstypen, in denen maximale<br />
Manövrierleistung, platzsparende Installation<br />
und Komfort im Vordergrund<br />
stehen. Erste antriebe mit dem neuen<br />
CoaGrid sind bereits in Fahrgastschiffen<br />
im Einsatz. Mit der neuen M-Serie<br />
wird der leistungsbereich von 400 bis<br />
1.000 kW mit azimut-antrieben abgedeckt.<br />
Dank des modularen Systems sei<br />
die perfekte anpassung der azimutanlagen<br />
an jedes Schiffsdesign gewährleistet,<br />
heißt es. Die ersten Einheiten<br />
der M-Serie, die in gängigen Motorleistungsklassen<br />
in drei Größen erhältlich<br />
sind mit 210 (640 kW), 240 (850 kW)<br />
und 270 (1.000 kW), wurden bereits ausgeliefert.<br />
Mit der M-Serie begegne man<br />
den neuen Herausforderungen auf dem<br />
internationalen Schifffahrtsmarkt, wie<br />
etwa verschobenen Motorleistungsklassen,<br />
aktualisierten Eisklasseregeln und<br />
der steigenden Zahl elektrisch oder hybrid<br />
betriebener Schiffe, so Schottel.<br />
Seit mehr als 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt<br />
und Ihre Werft im Duisburger Außenhafen!<br />
Reparatur, Instandhaltung und Neufertigung von Schiffskomponenten<br />
der Marke HA-DU sowie anderen Herstellern<br />
STL <strong>2020</strong><br />
Stand 111<br />
Welle + HA-DU Abdichtung Dock HA-DU Schiffskupplung (HA-DU) Ruderanlage Puffergummis HA-DU Power Anker<br />
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47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de<br />
20<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
alle ausführungen sind mit Stirnradsteuerung ausgestattet.<br />
Die azimutmodule sind erhältlich für Z-antriebe, l-antriebe<br />
und ZY-Hybridantriebe. Daher seien sie für den anschluss<br />
an horizontale Elektromotoren, vertikale Elektromotoren oder<br />
eine Kombination aus Direktantrieb und horizontalem Elektromotor<br />
geeignet. Zwei Propulsionsmodule stellen sicher, dass<br />
die M-Serie in zahlreichen Betriebsprofilen eingesetzt werden<br />
kann. Etablierte Produkte in der Schifffahrt sind nach wie vor<br />
der Schottel ruderpropeller (SrP) und der Schottel EcoPeller<br />
(SrE).<br />
Extra-Raum für Vorträge<br />
anstelle des bisher an die Messe angedockten »Forum Binnenschifffahrt«,<br />
das in diesem Jahr coronabedingt entfällt, erhalten<br />
Unternehmen die Möglichkeit, in einem Vortragsraum<br />
in Halle D Präsentationen vorzustellen und referate zu halten.<br />
Vorträge gibt es zu einer breiten Themenpalette. Die Entgasung<br />
von tankschiffen, die zwischenzeitlich einen neuen<br />
rechtlichen rahmen gefunden hat, gehört zu den aktuellen<br />
Punkten, zu denen sich neue Informationen anbieten. Über<br />
neue Produkte und techniken werden die in-innovative navigation,<br />
die Firma argonics sowie radio Holland und alphatron<br />
informieren. Henk van laar gibt neueste Informationen<br />
über sein Projekt »CoVadem«, das Binnenschiffer unterwegs<br />
mit den Daten über aktuelle Wassertiefen in den Flüssen und<br />
Kanälen versorgt. Weitere Infos gibt es zum Thema »trinkwasser<br />
an Bord«. Die beide Fachmagazine »Binnenschifffahrt«<br />
und »Schifffahrt und technik« nutzen die Möglichkeiten der<br />
Bühne in Halle D für Gesprächsrunden mit interessanten akteuren<br />
aus der deutschen und niederländischen Binnenschifffahrts-Fachwelt.<br />
12 Uhr die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«<br />
auf der agenda. Gesucht wird der Nachfolger der Schiffswerft<br />
Bolle, die die auszeichnung für den Bau der »Schwielowsee«,<br />
dem ersten voll-hybriden Fahrgastschiff Europas, im<br />
vergangenen Jahr erhalten hatte.<br />
Die von der allianz Esa in diesem Jahr bereits zum achten<br />
Mal gestiftete auszeichnung geht an Unternehmen, die sich<br />
mit besonderen Ideen oder leistungen um die Branche verdient<br />
gemacht haben. Wie immer ist der Name des Preisträgers<br />
noch geheim und wird erst vor ort enthüllt. Eine Jury aus<br />
den redationen der »Binnenschifffahrt« und »Sut« entscheidet<br />
auch dieses Mal wieder über die Vergabe der begehrten<br />
auszeichnung.<br />
n<br />
RUßPARTIKELFILTER<br />
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STL <strong>2020</strong> | Stand 198<br />
DIESEL –<br />
SAUBER, LEISE, ZUKUNFTSFÄHIG<br />
SPIRALSCHALLDÄMPFER<br />
spiral silencers<br />
Preis für Innovation auch <strong>2020</strong><br />
auch wenn das »Forum Binnenschifffahrt« in diesem Jahr nicht<br />
stattfindet, darf die Verleihung des »Innovationspreises Binnenschifffahrt«<br />
natürlich nicht fehlen, die turnusmäßig auf der<br />
Veranstaltung erfolgt. So ist die Preisvergabe auch in diesem<br />
Jahr einer der Höhepunkte in Kalkar. Gleich nach der offziellen<br />
Eröffnung der Stl am 29. September um 10:30 Uhr steht um<br />
SCR-SYSTEME<br />
scr-systems<br />
INDUSTRIE-<br />
SCHALLDÄMPFER<br />
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ROHRLEITUNGEN<br />
piping<br />
HITZESCHUTZ-<br />
ISOLIERUNGEN<br />
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FUNKENFÄNGER<br />
spark arrestors<br />
PERSONENSCHIFFE FRACHTSCHIFFE BEHÖRDENSCHIFFE<br />
TEHAG Deutschland GmbH<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
21
SCHIFFStECHNIK<br />
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben<br />
Eigentlich ist die »Maritime Industry« (MI) in Gorinchem in den Niederlanden traditionell<br />
für Mai vorgesehen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Messe in den oktober verlegt.<br />
Das oberthema ist die »transformation in der Binnenschifffahrt«<br />
Klausdorfer Weg 163 | 24148 Kiel | Germany<br />
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<br />
Von Hermann Garrelmann<br />
Unter anwendung eines umfassenden Hygienekonzeptes<br />
und dessen Einhaltung ist nun die Maritime Industry<br />
auf den 13., 14. und 15. oktober in der Evenementhal<br />
in Gorinchem fixiert. an Themen mangelt es freilich nicht:<br />
neue Gesetzgebung, gestiegene Umweltanforderungen,<br />
Modal Shift, Personalmangel, Smart Shipping und Digitalisierung<br />
sind nur einige Stichworte für aussteller und Besucher.<br />
Die Veranstalter fassen das alles zusammen unter<br />
»transformation in der Binnenschifffahrt«.<br />
Die maritime Zunft der Niederlande, zudem auch<br />
14 aussteller aus Deutschland, zeigt von a wie antrieb<br />
bis Z wie Zulieferer das gesamte Spektrum der technik<br />
und logistik auf Flüssen und Kanälen und in Häfen und<br />
Umschlagzentren. Neben den bekannten ausstellern in<br />
den Messehallen fordern der »Pavillon der Zukunft« und<br />
das so genannte »Wissenstheater« die aufmerksamkeit<br />
der Besucher.<br />
Der »Pavillon der Zukunft«, der in Zusammenarbeit mit<br />
Smash Smart Shipping (rijkswaterstaat) eingerichtet wurde,<br />
konzentriert sich auf die Zukunft der Binnenschifffahrt.<br />
aussteller wie Smash Smart Shipping, Sendo Shipping, die<br />
Maritime academy und Koedood präsentieren alles, was<br />
mit Nachhaltigkeit, aber auch mit der Sicherheit der Binnenschifffahrt<br />
zu tun hat.<br />
Über aktuelle angelegenheiten der Binnenschifffahrt<br />
wie die Digitalisierung, aber auch über die neuen rechtsvorschriften<br />
informieren Experten im »Wissenstheater«.<br />
Dieses Forum steht den Besuchern kostenfrei zur Verfügung.<br />
auch hier läuft das Motto »transformation in der<br />
Binnenschifffahrt« wie ein roter Faden durch das Seminarprogramm.<br />
Hier befassen sich Experten der Binnen-<br />
22<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
© Easyfairs/Maritime Industry<br />
Die Messeorganisatoren haben sich im Vorfeld der neu terminierten<br />
Veranstaltung in Fachkreisen umgehört. Das Bedürfnis<br />
nach einem Wiedersehen und das Vertrauen in die organisation<br />
der Messe, dies auf eine sichere art und Weise zu<br />
organisieren, kam dabei deutlich zum Vorschein. »Die Branche<br />
hat sich schon lange nicht mehr treffen können. In den Gesprächen<br />
mit den Besuchern wurde deutlich, dass die Messe<br />
eine wichtige rolle spielen wird, um die Innovationen auf dem<br />
Markt zu entdecken, das Netzwerk zu stärken und das Wissen<br />
zu erweitern«, van Grinsven. Die Messe seisowohl wirtschaftlich<br />
als auch persönlich wichtig.<br />
letztlich wurde auch die technik in den Messehallen optimiert.<br />
»Der Schwerpunkt liegt nicht nur auf der Einhaltung<br />
der physischen Distanz und der Desinfektion, auch die Belüftung<br />
der Halle ist sehr wichtig. Die lüftungsanlagen in der<br />
Halle, die im Herbst 2018 neu installiert worden waren, sollen<br />
die luft aus dem Inneren entfernen und frische außenluft<br />
in die ausstellungshalle blasen. »Mit der Einigung über<br />
die Maßnahmen mit der Gemeinde Gorinchem und den Sicherheitsbehörden<br />
sehen wir keine Hindernisse für einen sicheren<br />
ausstellungsbesuch. Wir gehen mit Volldampf voran«,<br />
sagt van Grinsven.<br />
n<br />
schifffahrt mit aktuellen Entwicklungen und Themen wie<br />
Digitalisierung, neue Emissionsanforderungen der Stufe V, Ökologisierung,<br />
Personalmangel und Modal Shift, Smart Shippping<br />
und autonomes Fahren.<br />
Hygiene und Abstand<br />
Nicht zu vermeiden war für die organisatoren, dass auch das<br />
Stichwort Corona die abläufe auf der Messe mit bestimmt. So<br />
gilt als Voraussetzung, dass sich Messebesucher zuvor registrieren<br />
lassen müssen. Nur wer bestätigt, keine Covid-19-Symptome<br />
zu haben, kann in die Messehallen und an den Vorträgen<br />
teilnehmen. Bianca van Grinsven betont im Namen der<br />
Maritime Industry: »Sobald man drinnen ist, kann man sich<br />
frei über die ausstellungsfläche bewegen. Natürlich nutzen wir<br />
den abstand von 1,5 m an allen Standorten auf dem ausstellungsgelände.«<br />
Es sei auch möglich, sich innerhalb und außerhalb<br />
der ausstellung verantwortungsbewusst zu vernetzen.<br />
Darüber hinaus würden eine reihe von Hygienemaßnahmen<br />
ergriffen. Dazu gehört beispielsweise die Zuteilung von Eintrittszeiten<br />
bei der anmeldung. Die Verweildauer auf dem<br />
Messeparkett wird nicht begrenzt.<br />
Corona-konform ist auch der Einsatz der Smart Badgetechnologie.<br />
Dieses bereits auf ähnlichen Veranstaltungen<br />
eingesetzte System ermöglicht das kontaktlose Scannen von<br />
Informationen auf den Ständen der aussteller. Mit dem digitalen<br />
ausweis gibt es eine elektronische alternative zum<br />
Händeschütteln oder zum austausch von Visitenkarten. am<br />
Ende des Besuchs erhält der Besucher eine E-Mail mit einer<br />
Übersicht aller aussteller, die er aufgesucht beziehungsweise<br />
gescannt hat. anhand des bei der anmeldung hinterlegten<br />
Interessenprofils erhält der Besucher auch weitere zutreffende<br />
Informationen, selbst ohne ein »Face-to-Face-Gespräch (mit<br />
1,5 m abstand) geführt zu haben.<br />
Branche sehnt sich nach Treffen<br />
22399 Hamburg | Moorhof 2e | Tel: 040 - 6 00 46 60 | info@kluth-hamburg.de<br />
Motorschiffe<br />
G.m.b.H.<br />
Schiffsmakler<br />
www.kluth-hamburg.de<br />
3.056 t, Baujahr 1971, Abmessungen 100,00 x 11,40 m,<br />
Motor ABC 2 x 1.080 PS, 3.130 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Alu-Luken<br />
2.451 t, Baujahr 1988, Abmessungen 105,00 x 10,50 x 3,23 m,<br />
Motor MTU 2.060 PS, 2.500 cbm, 1 Laderaum, Stahlstrau, Schiebeluken<br />
1.920 t, Baujahr 1969, Abmessungen 105,00 x 9,50 x 2,82 m,<br />
Motor Caterpillar 1.300 PS, 2.700 cnm, 1 Laderaum, Schiebeluken, Stahlstrau<br />
1.380 t, Baujahr 1940, Abmessungen 81,30 x 9,50 x 2,88 m,<br />
Motor 2 x 600 PS Volvo/MWM, 1.850 cbm, 1 Laderaum, Alu-Schiebeluken, Holzstrau<br />
1.215 t, Baujahr 1959, Abmessungen 85 x 8,20 x 2,62 m,<br />
Motor MWM 800 PS, 1.500 cbm, 1 Laderaum, Zone 2, Alu-Schiebeluken, Stahlstrau<br />
970 t, Baujahr 1938, Abmessungen 67 x 8,20 x 2,66 m,<br />
Motor Deutz - 600 PS, 1.200 cbm, 1 Laderaum, Alu-Stapelluken, Stahl auf Holzstrau<br />
Motortanker<br />
4.539 t, Baujahr 20<strong>09</strong>, Abmessungen 135,00 x 11,45 x 4,11 m Tiefgang,<br />
Motor 2 x Mitsubishi 1.280 PS, Typ C, Doppelhülle, 14 Deepwellpumpen, 5.296 cbm<br />
2.055 t, Baujahr 2000, Abmessungen 85,90 x 11,44 x 4,00 m, Motor Mitsubishi 1.370 PS,<br />
Typ C, Heizschlangen, Heizkessel, Doppelhülle, Edelstahl, 2.<strong>09</strong>0 cbm<br />
1.312 t, Baujahr 2013/1980, Abmessungen 85,00 x 9,57 x 2,70 m Tiefgang,<br />
Motor Mitsubishi 1.400 PS, Typ N-geschl., 1.560 cbm, Kessel/Schlangen, doppelh.<br />
Schubboote / Schubleichter<br />
Motor MAK 2 x 1.300 PS, Abmessungen 30,00 x 11,20 m x 1,70 m, Baujahr 1969<br />
+ 2 Schubleichter<br />
Motor Daewoo 2 x 360 PS Abmessungen 11,79 x 8,60 m x 1,70 m, Baujahr 1978<br />
42 Schubleichter á 200t inkl. Waren-Umschlagskonzept, Charter oder Verkauf<br />
Fahrgastschiffe<br />
250 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 37,00 x 7,20 m x 1,20m Tiefgang, Motor 500 PS<br />
250 Personen, Bj. 1970, Abmessungen 41,10 x 7,60 m x 1,33m Tiefgang, Motor 1.020 PS<br />
100 Personen, Bj. 1992, Abmessungen 24,26 x 5,24 m x 1,10m Tiefgang, Motor 362 PS<br />
Weitere Schiffe, Fahrgastbetriebe, Koppelverbände,<br />
Schubleichter, Schubboote, Pontons, Neubauprojekte,<br />
Arrangieren von Finanzierungen, Beschäftigungsverträge usw.<br />
Bitte fordern Sie unsere Angebote an.<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
23
SCHIFFStECHNIK<br />
Priorität für<br />
die Wasserstraße<br />
Das Projekt St4W hat zum Ziel, Verlader<br />
palletierter Waren von einer Verlagerung des<br />
transports auf die Wasserstraße zu überzeugen –<br />
dafür muss die Fracht konsolidiert werden.<br />
Es werden noch Projektpartner gesucht<br />
Smart track 4 Waterway (St4W) ist ein EU-finanziertes<br />
Projekt, das von Interreg NWE initiiert<br />
wurde und darauf abzielt, den Güterverkehr<br />
auf dem Wasser als alternative zum Straßentransport<br />
attraktiver zu machen. Zur Zielgruppe gehören<br />
kleine und mittlere Verlader, die mit dem<br />
transport von Gütern (zum Beispiel palettierte<br />
Fracht, Müllcontainer, lose Ware) beschäftigt<br />
sind, welche auf lastkähne verladen oder in Container<br />
gestuff werden, um den Wasserweg nutzen<br />
zu können. Dazu muss diese ladung konsolidiert<br />
werden. Dies erfordert logistisches Engineering<br />
für eine präzise Synchronisation zwischen den<br />
akteuren. Die Universität Duisburg-Essen sucht<br />
weitere Partner für ein Pilotprojekt.<br />
Hierfür bietet St4W eine Managementlösung<br />
an, die einen einfachen, sicheren und kostengünstigen<br />
Datenzugang ermöglicht und eine gemeinsame<br />
Nutzung eines hierarchischen track & trace-Service<br />
für den Versand sicherstellt. Durch die<br />
© Universität Duisburg-Essen<br />
24<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
End-zu-End Verfolgung des transportvorgangs werden Statusaktualisierungen,<br />
Warnungsmeldungen bei Diskrepanzen beziehungsweise<br />
aktualisierten ankunftszeiten und Zustellnachweise<br />
gewährleistet. Hierbei spielt Datenschutz eine wichtige rolle, sodass<br />
jeder Partner selbstbestimmend über die Weitergabe seiner<br />
Daten entscheidet.<br />
Für eine erfolgreiche Durchführung dieser Pilotversuche stellt<br />
das Projektteam Kontakt zu Unternehmen her, die am »Modal<br />
Shift« interessiert sind. Die ersten Benutzermitglieder waren belgische<br />
Unternehmen verschiedener Branchen. Diese Gruppe erweiterte<br />
sich um ein Netzwerk internationaler Binnenwasserstraßenverwaltungen.<br />
aktuell sind Unternehmen verschiedener<br />
länder (Deutschland, Frankreich, den Niederlanden sowie Belgien)<br />
beteiligt.<br />
Erste Versuche waren erfolgreich<br />
Ein erster Pilotversuch wurde bereits in Belgien durchgeführt, bei<br />
dem ein Mehrstoppschiff bei mehreren Kurzstreckenbetreibern<br />
einige Paletten be- und entladen hat. Dabei betrug die Entladezeit<br />
100 t pro Stunde – eine vielversprechende leistung, welche<br />
Engpassprobleme sowie Warteschlangen während der Hauptverkehrszeit<br />
optimiert. Die Identifikationstools wurden erfolgreich<br />
getestet und lieferten als Ergebnis eine gute Synchronisation zwischen<br />
Wasserstraßenakteuren und lieferkettenpartnern, so die<br />
Universität Duisburg-Essen. Im Bereich des Bausektors wurde<br />
ein weiterer Versuch durchgeführt, bei dem ein Schiff, ausgestattet<br />
mit einem Bordkran, Paletten transportierte.<br />
In weiteren Pilotprojekten in Nordwesteuropa soll die Zusammenarbeit<br />
der akteure der Binnenwasserstraßen verbessert und<br />
die attraktivität des Wassertransports in einer multimodalen<br />
lieferkette palettierter Fracht gesteigert werden. Die Förderung<br />
einer durchgängigen nahtlosen Zusammenarbeit zwischen logistikakteuren<br />
ist ein wesentliches Ziel des St4W-Projekts, um<br />
die Zahl der Unternehmen zu erhöhen, die von der Straße auf die<br />
Wasserstraße wechseln. aus diesem Grund werden verschiedene<br />
langfristig ausgelegte aktivitäten mit St4W-Partnern und Benutzergruppen-mitgliedern<br />
durchgeführt:<br />
• Mit der »Kosten-Nutzen-analyse« soll eine liste der langfristigen<br />
auswirkungen von St4W-It-tools erstellt werden. Basierend<br />
auf dieser analyse wird ein neues Geschäftsmodell für<br />
It-Services eingerichtet.<br />
• Die »regulatorische analyse« konzentriert sich auf richtlinien<br />
und Verfahren zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen<br />
Kontrolle der Informationssicherheit und des Datenschutzes.<br />
• »Verhaltensänderungsmanagement« analysiert das Verhalten<br />
bei (ungeplanten) Veränderungen, die während einer vorgelagerten<br />
Feldarbeitsanalyse identifiziert wurden: »Wie lassen<br />
sich eigenständige organisationspraktiken durch eine kollaborative<br />
logistik ersetzen?«<br />
Die Ergebnisse werden in Workshops veröffentlicht, die in jeder<br />
region des Projekts organisiert werden. Dies werde mehr<br />
Kunden dazu ermutigen, den Wasserstraßentransport (von der<br />
mentalen Verschiebung zur Modalverschiebung) zu nutzen und<br />
folglich die Co2-Emissionen ihrer logistikbetriebe zu reduzieren«,<br />
so die lehranstalt.<br />
Das Ziel des Pilotprojekts ist die Umsetzung eines hierarchischen<br />
tracking & tracing-Service für kleine Interessengruppen<br />
als Managementlösung für den Binnenschifffahrtstransport.<br />
Entwickelte tools könnten während der Versuchsphase getestet<br />
und validiert werden, heißt es.<br />
Unternehmen, die interessiert sind, an diesem Pilotprojekt<br />
als Partner teilzunehmen, wenden sich an:<br />
Elham Naderi-pour, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, lehrstuhl<br />
für transportsysteme und -logistik, Universität Duisburg-Essen,<br />
tel. +49 203 379 7710 / Mobil +49 172 778 9488,<br />
Mail: elham.naderipour@uni-due.de<br />
alle im Verbund des transportprozesses mitwirkenden Partner<br />
sollen am test einbezogen werden. Dazu zählen Hersteller,<br />
Versender, Empfänger, ein Schiffseigner mit einem oder mehreren<br />
Schiffen, ein Straßentransporter sowie ein lastwagenfahrer.<br />
Darüber hinaus gilt es, auch einen Planer zur transportorganisierung<br />
teilnehmen zu lassen.<br />
Die Dauer des Pilotprojekts beträgt drei bis vier Monate im<br />
zweiten Halbjahr <strong>2020</strong>. Das Budget wird auf 15.000 € prognostiziert.<br />
Zur Vereinbarung gehört die kostenfreie Bereitstellung von<br />
Daten zwischen Dritten innerhalb des Projekts.<br />
Die Pilotphase sieht keine Verbindung mit den Informationssystemen<br />
der Nutzerunternehmen vor. Bereitgestellt wer-den tracking-Geräte<br />
sowie der Zugriff auf Projektschnittstellen. Um das<br />
Pilotprojekt einzurichten, werden vorbereitende Sitzungen innerhalb<br />
des betreffenden Unternehmens abgehalten. Vor der testphase<br />
werden Benutzerschulungen organisiert. Während des Pilotprojekts<br />
wird Zeit zur testung der Werkzeuge eingeplant sowie nach<br />
Beendigung der tests, um die Ergebnisse zu analysieren. RD<br />
Der Lehrstuhl für Transportsysteme und<br />
-logistik (TUL) der Universität Duisburg-Essen<br />
ist im Rahmen des Projekts<br />
»Smart Track 4 Waterway« (ST4W)<br />
auf der Suche nach Kooperationspartnern.<br />
Das Pilotprojekt ist bereits voll finanziert<br />
und die Dauer beträgt drei bis vier Monate.<br />
Unternehmen, die sich zu einem<br />
ca. 15-minütigem Interview bereit erklären<br />
und interessiert sind an diesem Pilotprojekt<br />
als Partner teilzunehmen, wenden sich an<br />
Frau Elham Naderipour, Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen.<br />
Tel. + 49 203 3797710<br />
Mobil + 491727789488<br />
elham.naderipour@uni-due.de<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
25
SCHIFFStECHNIK<br />
Kran erstrahlt in neuem Glanz<br />
Nach fast 50 Jahren stand eine umfassende Grundsanierung<br />
des Krans im Mainhafen Wertheim an. Mit neuem »Innenleben«<br />
ist das Umschlaggerät nun für die Zukunft gerüstet<br />
Bei der jährlichen Untersuchung des<br />
Portalkrans, der im Mainhafen<br />
Wertheim für den Umschlag von Schüttund<br />
Stückgütern genutzt wird, waren<br />
Mängel festgestellt worden, die eine reparatur<br />
unumgänglich machten.<br />
Bei einem Kran, der rund ein halbes<br />
Jahrhundert in Betrieb ist, gab es natürlich<br />
die Überlegung, ob es sinnvoller ist,<br />
ein Neugerät anzuschaffen, oder eine<br />
umfangreiche Grundsanierung vorzunehmen,<br />
so Helmut Wießner, Geschäftsführer<br />
des Zweckverbandes Mainhafen<br />
Wertheim, dem der Kran gehört.<br />
Das Thema wurde bei den Mitgliedern<br />
des Zweckverbands kontrovers diskutiert.<br />
Ein neuer Mobilkran hätte zwischen<br />
1,3 und 1,5 Mio. € gekostet und die<br />
Wartezeit bis zur auslieferung hätte dem<br />
Vernehmen nach rund 1,5 Jahre gedauert.<br />
Für Udo Fürst, zuständiger Geschäftsführer<br />
von Honeck-Waldschütz Energie,<br />
dem Mieter des Krans und vor ort zuständig<br />
für den Hafen, war dies entschieden zu<br />
lange. Ihm war in erster linie wichtig, »wieder<br />
flott mit dem Kran arbeiten zu können.«<br />
letztlich kamen die Mitglieder des<br />
Zweckverbandes überein, dass eine<br />
Grundsanierung des vorhandenen Umschlaggeräts,<br />
das eine tragfähigkeit von<br />
bis zu 20 t hat, die sinnvollste und nachhaltigste<br />
lösung wäre. Die Kosten dafür<br />
beliefen sich auf rund 750.000 €.<br />
Den Zuschlag bekam die Firma<br />
Cranetech. Im Zuge der arbeiten, die<br />
beinahe drei Monate lang in anspruch<br />
nahmen, hat der Kran eine komplett neue<br />
Elektrosteuerung inklusiver neuer Kabel<br />
erhalten. Darüber hinaus wurden die<br />
Bremsen überholt und Neulagerungen<br />
aller Seilrollen installiert. Ferner wurden<br />
die Stahlbauteile erneuert und das<br />
Umschlaggerät neu angestrichen. Somit<br />
strahlt der Kran nun auch von außen in<br />
einem neuen Glanz.<br />
Im vergangenen Jahr wurden im<br />
Mainhafen Wertheim insgesamt knapp<br />
83.000 t Güter wasserseitig umgeschlagen.<br />
Beinahe die Hälfte davon entfiel auf<br />
den Getreideumschlag (rund 40.000 t).<br />
Mineralien und Glasrohstoffe fielen mit<br />
knapp 18.500 t ebenfalls ins Gewicht.<br />
Hier gab es einen Zuwachs von fast<br />
5.000 t gegenüber dem Vorjahr. auch<br />
der Umschlag von Eisen und Stahl sowie<br />
von Dünger legte zu auf 6.121 t (2018:<br />
3.617 t) beziehungsweise auf 5.888 t.<br />
(2018: 3.617 t). Inklusive des lager- und<br />
landumschlags wurden im Mainhafen<br />
2019 insgesamt 138.725 t Güter bewegt.<br />
Im trimodal angebundenen Wertheimer<br />
Hafen steht ein Kai mit einer Gesamtlänge<br />
von 300 m zur Verfügung,<br />
an dem ein Gleis angeschlossen ist. Die<br />
Freilagerfläche ist mit 23.000 m² angegeben,<br />
die der überdachte lagerfläche mit<br />
5.000 m². RD<br />
© Honeck Waldschütz Energie<br />
Kontakt:<br />
Honeck Waldschütz Energie GmbH | Hafen Wertheim<br />
Hafenstr. 21 | 97877 Wertheim am Main<br />
Tel. 0 93 42 / 91 86 3 0<br />
hafen-wertheim@honeck-waldschuetz.de<br />
Mainhafen Wertheim<br />
bietet:<br />
• 23.000 m² Freilager<br />
• 5.000 m² überdachte Lagerfläche<br />
• 300 m Kailänge / Anschlussgleis<br />
• Portalkran mit Kranhochbahn,<br />
bis 20 t Tragfähigkeit<br />
• Straßenwaage bis 50 t,<br />
amtlich geeicht<br />
• Schiffs-, Gleis-, LKW Umschlag<br />
• Massenguttrichter, Verlade- /<br />
Rekonditionierungs- / Big Bag<br />
Abfüll anlagen für feinkörnige<br />
Schüttgüter<br />
• Zertifizierung Port Bereich<br />
DIN EN ISO 9001:2015<br />
26<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
Was, wenn Ihr Boot ganz<br />
groß wäre in Komfort<br />
und Wirtschaftlichkeit?<br />
Sauberer, effizienter, komfortabler und leiser unterwegs<br />
mit SISHIP EcoProp<br />
Mit dem innovativen, leistungsstarken und kompakten dieselelektrischen<br />
Hybridantrieb SISHIP EcoProp können auch Hafenfähren,<br />
Ausflugsschiffe, Fischerboote, Yachten und andere Bootstypen mit<br />
geringerem Leistungsbedarf modernste, umweltfreundliche und<br />
hocheffiziente Antriebstechnologien nutzen – wie die „MS Diamant“,<br />
entwickelt und gebaut von der Shiptec AG.<br />
Stets im optimalen Lastenbereich, arbeiten die Diesel besonders<br />
wirtschaftlich und wartungsarm. Die Hauptmaschinen können dank<br />
der Kombination aus BoostFunktion und Batterien kleiner dimensioniert<br />
werden, was zusätzlich Treibstoff spart, ohne dass auf Performance<br />
und Dynamik beim Manövrieren verzichtet werden muss.<br />
siemens.com/marine<br />
TH 464170511
SCHIFFStECHNIK<br />
Das Energiesystem<br />
des Schubbootes »Elektra«<br />
© tU Berlin<br />
Vorzeige-Projekt für Wasserstoff-Technologie<br />
Die »Elektra« gilt als das weltweit erste emissionsfreie Schubboot. an die Sicherheit an Bord<br />
gibt es aufgrund der eingebauten technologie, bestehend aus Batterien und<br />
Brennstoffzellen, besondere anforderungen<br />
Um die Klimaziele Deutschlands zu<br />
erreichen, treten inzwischen nicht<br />
nur Kraftfahrzeuge, sondern auch die<br />
Binnenschifffahrt in den politischen und<br />
öffentlichen Fokus.<br />
Das Fachgebiet für Entwurf und Betrieb<br />
Maritimer Systeme der tU Berlin<br />
verfolgt seit 2016 die Idee eines im Betrieb<br />
klimaneutralen Binnenschubbootes. Die<br />
Einheit bekommt den Namen »Elektra«<br />
und wird auf der Schiffswerft Hermann<br />
Barthel gefertigt. Die Kiellegung des von<br />
der Berliner lagerhausgesellschaft (BE-<br />
Hala) in auftrag gegebenen Neubaus<br />
erfolgte anfang November 2019. Das<br />
Boot wird nur Wasserdampf und erwärmte<br />
luft ausstoßen.<br />
Die »Elektra« wird von zwei 200 kW-<br />
Elektromotoren und ruderpropellern<br />
des typs SrP 100 (mit Düse) von<br />
Schottel angetrieben. Die antriebsenergie<br />
kommt aus unabhängigen akkusträngen,<br />
die jeweils eine Kapazität von<br />
1.160 kWh haben. Für das Bordnetzes<br />
sind 232 kWh vorgesehen. Neben den<br />
akkus von ESt-Floattech aus den Niederlanden,<br />
mit denen regional der rein<br />
elektrische Betrieb erforscht wird, gibt es<br />
drei 100 KW Nt-PEM-Brennstoffzellen<br />
von Ballard Power Systems und Photovoltaikmodule<br />
an Bord. auslegungskriterium<br />
war ein optimaler Wirkungsgrad<br />
bei Dienstgeschwindigkeit. Der Wasserstoff<br />
wird in sechs austauschbaren tanks<br />
bei einem Druck von 500 bar gespeichert,<br />
die das Unternehmen anleg hergestellt<br />
hat.<br />
»Wir wollen Erfahrung sammeln<br />
und ermitteln, inwieweit<br />
das Konzept auf anderen<br />
Binnenschiffstypen angewendet<br />
werden kann«<br />
Martina Becker,<br />
Projektleiterin bei HGK Shipping<br />
Da die »Elektra«, an dessen Entwicklung<br />
auch Imperial logistics mitwirkte<br />
– die inzwischen nach der Übernahme<br />
durch die Hafen- und Güterverkehr<br />
Köln aG unter dem Namen HGK Shipping<br />
firmiert – das weltweit erste H2-betriebene<br />
Kanalschubboot ist, gibt es für<br />
die Energieanlage noch keine gültigen<br />
Vorschriften in der BinSchUo. Um ein<br />
Schiffsattest erlangen zu können, wurde<br />
ein Umweg über den europäischen ausschuss<br />
für Binnenschifffahrt (CESNI) gewählt.<br />
Viele Sicherheitsaspekte müssen<br />
beachtet werden.<br />
Erfahrung gibt es beim Zusammenspiel<br />
von Wasserstoff und Batterien in der Binnenschifffahrt<br />
bisher kaum. Das ist auch<br />
einer der Beweggründe, weshalb die HGK<br />
Shipping bei der Entwicklung des innovativen<br />
Schubbootes mitgewirkt hat.<br />
»Wir wollen Erfahrung sammeln und<br />
ermitteln, inwieweit das Konzept auf<br />
anderen Binnenschiffstypen angewendet<br />
werden kann«, sagt Martina Becker,<br />
die bei HGK Shipping das Projekt leitet.<br />
Deshalb sei es von großer Bedeutung,<br />
schon bei der Konzeption gewissermaßen<br />
mit im Boot zu sein und Informationen<br />
zu erhalten und auszutauschen sowie<br />
Kontakte zu Experten zu knüpfen,<br />
die bereits mit der neuartigen technologie<br />
vertraut seien. »Da unsere Mitarbeiter<br />
das Schiff nach der Fertigstellung betreiben,<br />
ist es uns wichtig, ein Feedback<br />
über das Verhalten des Schubbootes im<br />
laufenden Betrieb zu erhalten und das<br />
Personal umfangreich im Umgang mit<br />
den neuen technologien zu schulen«, so<br />
Becker weiter. Ferner soll geprüft werden,<br />
inwiefern es Unterschiede beim<br />
Einsatz und Betrieb sowie im Fahrverhalten<br />
von konventionellen und innovativen<br />
antriebssystemen gibt. Bewertungskriterien<br />
seien Wirtschaftlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Schadstoff- und lärm-<br />
28<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
emissionen sowie Marktfähigkeit, auch<br />
die Bewertung des langzeitbetriebs falle<br />
hier ins Gewicht, so Becker.<br />
»Für uns ist die aktive teilnahme an<br />
diesem Pilotprojekt von hoher Bedeutung,<br />
da wir die realisierung eines Hybridantriebs<br />
über eine mit Wasserstoff<br />
gespeiste Brennstoffzelle in Verbindung<br />
mit einer innovativen akkumulatorentechnologie<br />
als wegweisend erachten«,<br />
sagt Steffen Bauer, CEo HGK Shipping.<br />
Erklärtes Ziel sei es, Grundsteine für<br />
eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt<br />
zu legen und einen Beitrag<br />
dazu an vorderster Front zu leisten.<br />
Allgemeine Sicherheitstechnik<br />
Mit dem Schiffsantrieb wird ein bereits<br />
landseitig hundertfach bewährtes<br />
sicherheitstechnisch rechtskonformes<br />
Prinzip umgesetzt. Wasserstoff für<br />
sich ist zunächst nicht entzündlich, solange<br />
er in technisch dichten Systemen<br />
gehandhabt wird und nicht mit luft<br />
in Kontakt kommt. Nur innerhalb bestimmter<br />
Gemisch-Konzentrationen<br />
(4 bis 79 Mol. %) ist es möglich, eine<br />
Zündung zu bewirken.<br />
Bei der Umsetzung der gesetzlich geregelten<br />
sogenannten »integrierten Explosionssicherheit«<br />
wird konsequent auf<br />
eine Gefährdungsminimierung gesetzt,<br />
weil bei einem H2-Brennstoffzellensystem<br />
die Verwendung von Wasserstoff<br />
zur Gefährdungsvermeidung durch austausch<br />
mit einem anderen Energieträger<br />
nicht möglich ist.<br />
Für derartige Systeme greift das Produktsicherheitsgesetz<br />
mit entsprechenden<br />
sicherheitstechnischen Vorgaben auf<br />
hohem einheitlichen Schutzniveau, weil<br />
es noch keine Vorschriften in der Bin-<br />
SchUo gibt.<br />
Das »Geheimnis« liegt hier in der<br />
konsequenten Vermeidung der Freisetzung<br />
gefährlicher Wasserstoffmengen.<br />
Erreicht wird das durch eine im Normalbetrieb<br />
und bei bestimmungsgemäßer<br />
Verwendung auf Dauer technisch<br />
dicht ausgelegte Konstruktion, so dass<br />
die Sicherheit für den antrieb durch die<br />
sich im »grünen Bereich« (1) bewegenden<br />
Primärschutzmaßnahmen gewährleistet<br />
wird.<br />
rechtlich abgedeckt wird ein solcher<br />
antrieb durch eine Vielzahl von Gesetzen,<br />
Verordnungen sowie technischen<br />
regeln. Eine gezielt eingesetzte und sichere<br />
Wasserstofffreisetzung im Brandfall<br />
sorgt dafür, dass die systembedingten<br />
Hochdruckstrukturen (etwa der<br />
Druckgasbehälterbündel) gezielt automatisch<br />
entlastet werden. Diese Druckentlastung<br />
setzt dann zwar durchaus potenziell<br />
gefährliche Wasserstoffmengen<br />
frei, wird sich aber oberhalb der ausblaseleitungen<br />
durch die große energiefreisetzende<br />
Druckdifferenz von weit mehr<br />
als 30 bar an der Grenzschicht automatisch<br />
entzünden, so dass hierdurch eine<br />
explosionsartig verlaufende Verbrennung<br />
nicht zu erwarten ist. Innerhalb<br />
weniger Minuten wird dabei die gesamte<br />
Speichermenge sicher abgebaut. Eine<br />
physikalische Explosion der Behälter<br />
(durch Bersten) wird dadurch sicher vermieden.<br />
Zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit<br />
der Brennstoffzellen, ist eine »Spülung«<br />
der vorhandenen PE-Membran (»Purge«)<br />
erforderlich. Die dabei im Innern<br />
des Systems freigesetzte Wasserstoffmenge<br />
wird gezielt in einen weit überdimensionierten<br />
abluftstrom des Systems<br />
eingeleitet, so dass in jedem Fall die Bildung<br />
gefährlicher atmosphäre, durch<br />
die übergroße Verdünnung, sicher vermieden<br />
wird. Damit entstehen hier ebenfalls<br />
keine explosionsgefährdeten Bereiche.<br />
Gefährlich sind explosionsfähige<br />
Gemische immer dann, wenn Schutzmaßnahmen<br />
erforderlich werden, wenn<br />
diese in der Nähe des Menschen zur Explosion<br />
gebracht werden.<br />
Sicherheit beim Antrieb<br />
Nach dem Produktsicherheitsgesetz<br />
(ProdSG) besteht das System im Wesentlichen<br />
aus Druckgeräten, die in<br />
Deutschland als Bestandteil einer hier<br />
vorliegenden Energieanlage als Eigenanlage<br />
im Sinne von § 3 Nr.‘n 15. und 13.<br />
Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sind.<br />
Bei diesen Energieanlagen gilt für deren<br />
druckführende Komponenten, dass<br />
diese Druckgeräte anders als ansonsten<br />
Driving<br />
Innovation<br />
Say hello to Europe’s leading inland<br />
shipping company for innovative<br />
waterway supply chains for chemical,<br />
gaseous and dry products.<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
www.hgk.de<br />
29
SCHIFFStECHNIK<br />
üblich, keine »überwachungsbedürftige<br />
anlage« im Sinne von § 2 Nr. 30 lit.<br />
b), c), d) darstellen (vgl. § 3 Nr. 30 Satz<br />
2 ProdSG). Es handelt sich also, vergleichbar<br />
mit etwa durch Verbrennungskraftmaschinen<br />
angetriebene Schiffe,<br />
zwar um prüfpflichtige arbeitsmittel,<br />
die jedoch hier nicht dem abschnitt III,<br />
§§ 15… 17 Betriebsicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) unterliegen. Bei Komponenten,<br />
die für den Einsatz in explosionsfähiger<br />
atmosphäre geeignet sind, bleiben<br />
auf jeden Fall überwachungsbedürftige<br />
anlagen (§ 2 Nr. 30 lit. f) ProdSG). Es<br />
wird konform zum EU-recht als Niederspannungssystem<br />
im Sinne der 1.<br />
ProdSV auf dem Markt bereitgestellt.<br />
Ebenso besteht die weitere elektromagnetische<br />
Verträglichkeit.<br />
Die H2-antriebssysteme müssen zur<br />
aufrechterhaltung der bestimmungsgemäßen<br />
Verwendung und mithin der<br />
Betriebssicherheit vor ihrer erstmaligen<br />
Inbetriebnahme, nach prüfpflichtigen<br />
Änderungen und regelmäßig wiederkehrend<br />
als »einfache« arbeitsmittel geprüft<br />
werden. Dafür ist der Betreiber verantwortlich.<br />
Umsetzung des Wasserstoffsystems<br />
© anleg<br />
Mehrere H2-Flaschenbündel sind installiert<br />
Für das H2-System der »Elektra« wurden<br />
verschiedene technologien verglichen.<br />
Darunter die Speicherung von H2 in Methanol,<br />
in einem liquid organic Hydrogen<br />
Carrier (loHC), als auch flüssiger<br />
und gasförmiger Wasserstoff.<br />
Da Methanol wassergefährdend und<br />
giftig ist, schied dieser Energieträger aus.<br />
außerdem wird beim Betrieb Co2 freigesetzt,<br />
womit der Betrieb des Schubbootes<br />
nicht mehr klimaneutral wäre.<br />
loHC ist eine technologie, bei der<br />
Wasserstoff in Öl gespeichert wird. Für<br />
die Freisetzung des Wasserstoffs ist derzeit<br />
eine anlage in der Größenordnung<br />
eines 20‘-Containers und ein hoher<br />
Wärmezufluss nötig. Weder der Platz<br />
noch die Wärme sind auf dem Schubboot<br />
vorhanden.<br />
Die Nachfrage nach flüssigem Wasserstoff<br />
wird europaweit von nur drei<br />
anbietern gedeckt. Dementsprechend<br />
ist die Verfügbarkeit schlecht. aufgrund<br />
des niedrigen Siedepunktes von<br />
-252,9 °C muss sämtliche Peripherie, wie<br />
die leitungen, speziell isoliert sein, was<br />
sehr komplex ist. Die tiefen temperaturen<br />
erfordern auch spezielle Sicherheitsmaßnahmen<br />
zum Schutz von Mensch<br />
und Maschine. auch die hohen Energieverluste<br />
beim Verflüssigen sprechen<br />
gegen dessen Verwendung.<br />
Verdichteter gasförmiger Wasserstoff<br />
hingegen hat eine einfache Peripherie,<br />
ist gut verfügbar und seine sichere<br />
Handhabung ist vergleichsweise<br />
einfach. Üblich sind derzeit die Druckstufen<br />
350 bar und 700 bar; 350 bar<br />
meist für Nutzfahrzeuge, wie Busse<br />
oder Bahnen, 700 bar im Pkw-Bereich.<br />
auf der »Elektra« werden 500 bar verwendet,<br />
da diese Druckstufe einen guten<br />
Kompromiss zwischen dem tanksystemgewicht,<br />
seiner Speicherkapazität<br />
und den Investitionskosten darstellt.<br />
Um die hohen Investitionskosten einer<br />
H2-tankstelle zu umgehen, greift der<br />
Entwickler auf austauschbare H2-tanks<br />
zurück. Mehrere Druckgasflaschen sind<br />
zu einem wieder befüllbaren Flaschenbündel<br />
zusammengefasst. Diese können<br />
nicht nur auf Booten eingesetzt werden,<br />
sondern auch die H2-Versorgung von<br />
verschiedenen mobilen beziehungsweise<br />
stationär betriebenen anwendungen<br />
realisieren.<br />
Ein großes Netz aus »Pfandbündeln«<br />
ist bereits jetzt die lösung für eine etablierte<br />
Wasserstoffogistik. Sie sind auf<br />
dem Boot mit Führungsschienen und<br />
aufgeschweißten Konen an Deck aus dem<br />
Containerbetrieb gegen Verrutschen und<br />
Kippen gesichert.<br />
Damit die Sicherheitsauflagen erfüllt<br />
werden, ist eine spezielle Gasregelstrecke<br />
installiert. Die Druckflaschen haben<br />
jeweils ein thermisches Überdruckventil,<br />
welches im Brandfall den Wasserstoff<br />
an einer sicheren Stelle am Boot kanalisiert<br />
abbläst, bevor der Druck in den Flaschen<br />
zu hoch wird, beziehungsweise die<br />
Struktur des Behälters durch das Feuer<br />
geschwächt wird. Das abblasen wird<br />
von Wasserstoffdetektoren erkannt, die<br />
in der Steuerung des gesamten Systems<br />
eine Notfallsequenz starten.<br />
außerdem haben die Bündel jeweils<br />
ein Hand- und ein Magnetventil. Sämtliche<br />
Magnetventile sind »normally<br />
closed«, also im ruhezustand geschlossen.<br />
In die Schnellkupplung zur auf dem<br />
Schiff befindlichen Gasregelstrecke ist<br />
ein rückschlagventil integriert, so dass<br />
vom Schiff kein Wasserstoff in die Bündel<br />
strömen kann.<br />
Die Gasregelstrecke besteht im Wesentlichen<br />
aus einer kleinen von der<br />
Firma anleg entwickelten Gas-handling-unit<br />
(GHU) mit den sicherheitsrelevanten<br />
Komponenten und den vor der<br />
Brennstoffzelle befindlichen Hauptabsperrventilen.<br />
Füllstände und leckagen der leitungen<br />
werden über Zustandsmessungen<br />
von temperatur- und Drucksensoren ermittelt.<br />
letzteres fällt im regelfall nicht<br />
an, da das gesamte System als dauerhaft<br />
technisch dicht ausgeführt ist. Die Gasregelstrecke<br />
ist auf der »Elektra« einfach<br />
redundant installiert, um im Schadensfall<br />
weiterfahren zu können.<br />
Fazit<br />
Im Kraftfahrzeugbereich sind Brennstoffzellenantriebe,<br />
etwa durch toyotas<br />
»Mirai«, langjährig bewährt im sicheren<br />
Betrieb. Sie stellen in Fahrzeugen und auf<br />
Schiffen kein größeres risiko dar, als die<br />
klassischen Verbrennungskraftmaschinen.<br />
Ganz im Gegenteil:<br />
• Wasserstoff bewirkt keinerlei Wassergefährdungen.<br />
• H2-Brennstoffzellen emittieren keine<br />
schädlichen Pyrolyseprodukte (abgase).<br />
• H2-Brennstoffzellen erzeugen weder<br />
lärm noch Vibrationen.<br />
Es handelt sich um eine zukunftsweisende,<br />
umweltfreundliche antriebsart, die<br />
auch – im Gegensatz zu reinen Elektoantrieben<br />
– über hinreichende reichweiten<br />
verfügt und deren »tankstellennetz«<br />
derzeit sukzessive erweitert wird.<br />
Gegen Ende dieses Jahres ist auf der<br />
Bauwert Hermann Barthel der Stapellauf<br />
der »Elektra« geplant. Probefahrten und<br />
die Überführung des Schiffes seien nach<br />
jetzigem Stand im Frühjahr 2021 vorgesehen,<br />
heißt es vonseiten der Projektbeteiligten.<br />
autoren: Mario Kräft, unter anderem<br />
Sachverständiger für Explosionsschutz,<br />
Jan Andreas, Geschäftsführer anleg,<br />
Peter Segieth, tU Berlin<br />
30<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
Ein Radar der<br />
nächsten Generation<br />
Das neue Gerät von alphatron Marine unterdrückt<br />
Wellenbewegungen, verwendet einen aerodynamischen<br />
Scanner sowie einen modifizierten Motor. Es ist in zwei<br />
ausführungen erhältlich und soll auch extremen Wetterbedingungen standhalten<br />
© alphatron<br />
Zur Verfügung stehen zwei verschiedene,<br />
voll dimmbare Monitore. Sie<br />
können sich zwischen dem standardmäßigen<br />
19-Zoll-lED-Monitor mit<br />
schwarzer aluminiumfront oder dem<br />
modernen 19-Zoll-lED-Monitor mit<br />
Vollglas entscheiden. Das lED-Panel<br />
ist hierbei optisch mit dem Glas verklebt,<br />
um eine maximale leistung zu<br />
gewährleisten.<br />
Das JMr-611-radar ist das erste<br />
Flussradar, das in Kombination mit einem<br />
GPS-Kompass und intelligenter<br />
Berechnungstechnologie lästige Wellen<br />
auf offener See reduziert. Mit dieser Seegangsfunktion<br />
bleiben Bojen und andere<br />
kleine Echos auf dem radarbild deutlich<br />
sichtbar. auf anderen radargeräten sind<br />
diese dann kaum noch zu erkennen, versichert<br />
der Hersteller.<br />
Für eine schärfere Darstellung der radarechos<br />
ist die anlage mit der Echogrenzfunktion<br />
ausgestattet. Je nach<br />
verfügbarem Platz an Bord und gewünschter<br />
Bildschärfe, stehen verschiedene<br />
Scanner-Einheiten in den Größen<br />
6, 7 oder 9 Fuß zur Verfügung.<br />
Die Funktionalitäten des Vorgängermodels<br />
(JMa-610) wurden nach angaben<br />
von alphatron in diesem radar<br />
weiter verbessert. Dazu gehören unter<br />
anderem die Vorrausssagelinien, die<br />
an dockinformationen und die Bildaufzeichnung.<br />
Selbstverständlich gibt es auch Neuentwicklungen.<br />
Die antennen haben<br />
ein aerodynamisches Design erhalten,<br />
um für alle Wetterbedingungen geeignet<br />
zu sein. Für schnelle Schiffe kann<br />
die Drehgeschwindigkeit der antenne<br />
zudem angepasst werden. Ein Fährenmodus<br />
für Doppelendfähren ist ohne<br />
aufpreis möglich.<br />
alphatron Marine ist ein anbieter<br />
von integrierten Brückenlösungen und<br />
Hersteller einzigartiger komplementärer<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
31
SCHIFFStECHNIK<br />
Erste Barkasse wird modernisiert<br />
Weil in der Hamburger Speicherstadt die Fleetsohle angehoben wird, verringert sich<br />
die Durchfahrtshöhe der Brücken. Daher müssen auch die Barkassen angepasst werden.<br />
Das erste Schiff wird nun umgebaut<br />
© Finanzbehörde<br />
Michael Glitscher (l.)<br />
und Finanzsenator Andreas Dressel<br />
Von Thomas Wägener<br />
Die Hamburger Speicherstadt gilt<br />
als der größte zusammenhängende<br />
Speicherkomplex der Welt. Hier lagern<br />
unter anderem Kaffee, tee, Kakao,<br />
Gewürze sowie teppiche. Das macht die<br />
denkmalgeschützten Gebäude zu beliebten<br />
Sehenswürdigkeiten – auch von der<br />
Wasserseite aus. Deshalb bieten mehrere<br />
reedereien im Hamburger Hafen mit ihren<br />
Barkassen rundfahrten an, die auch<br />
durch die Speicherstadt führen.<br />
In den kommenden Jahren werden<br />
dort und entlang des Zollkanals die Kaimauern<br />
umfangreich saniert und im<br />
Zuge dessen die Fleetsohle um etwa 1 m<br />
angehoben. Nach intensiven Vorplanungen<br />
der 2016 eigens dafür eingerichteten<br />
Projektgruppe unter Federführung<br />
des landesbetriebs Immobilienmanagement<br />
und Grundvermögen (lIG), der zur<br />
Finanzbehörde der Stadt gehört, könnten<br />
die arbeiten in den kommenden Jahren<br />
nun systematisch und nachhaltig durchgeführt<br />
werden, heißt es.<br />
In der zum Unesco-Welterbe gehörenden<br />
Speicherstadt sollen die zum teil<br />
über 100 Jahre alten Kaimauern auf einer<br />
länge von insgesamt rund 2.600 m<br />
sanierungsbedürftig sein, im Bereich des<br />
Zollkanals seien es noch einmal 1.650 m.<br />
Im Zusammenhang mit der Sanierung<br />
der Kaimauern werden in den kommenden<br />
Jahren auch nach und nach die charakteristischen<br />
Barkassen modernisiert,<br />
die ansonsten nicht mehr bei Hochwasser<br />
dort verkehren könnten, da sie bei hohen<br />
Wasserständen nicht mehr unter den<br />
Brücken hindurchfahren könnten.<br />
»Dadurch wäre unsere Geschäftsgrundlage<br />
deutlich eingeschränkt«, sagt Michael<br />
Glitscher, Geschäftsführer von Harald<br />
Glitscher Elbe und Hafentouristik, einem<br />
der anbieter von rundfahrten durch die<br />
Speicherstadt und den Hamburger Hafen.<br />
Im Kern geht es darum, die Höhe der<br />
Schiffe zu reduzieren. Das geschieht primär<br />
durch einen Umbau der Steuerhäuser.<br />
Die Feltz Werft, die Schiffswerft von<br />
Cölln und Hydraulik-Service rask haben<br />
ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet.<br />
32<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SCHIFFStECHNIK<br />
Ein erstes Pilotprojekt ist mit dem<br />
Umbau der Barkasse »Heike« (Baujahr<br />
1929) jetzt gestartet worden. Seit Mitte<br />
2019 wird das Glitscher-Schiff für etwa<br />
500.000 € auf der Schiffswerft von Cölln<br />
modernisiert, verlängert und verbreitert.<br />
Nach abschluss der arbeiten kann die<br />
dann 20 m lange »Heike« statt der bisherigen<br />
78 bis zu 120 Fahrgäste aufnehmen.<br />
Im Zuge der Umbaumaßnahmen erhält<br />
das Fahrgastschiff ein absenkbares<br />
Steuerhaus. »Vorne und hinten fahren<br />
die Fenster beim absenken in taschen,<br />
darin verschwinden sie unsichtbar.<br />
an den Seiten schieben sich die Fenster<br />
nach außen«, beschreibt Glitscher.<br />
So könne das Steuerhaus beim Einfahren<br />
in die Speicherstadt per Knopfdruck<br />
hydraulisch abgesenkt werden und der<br />
Schiffsführer durch eine Metalluke im<br />
Dach trotzdem den Überblick behalten.<br />
Durch diese technologie kann die<br />
Höhe der Barkasse um etwa 1 m reduziert<br />
werden, also genau um den Meter,<br />
um den die Fleetsohle im Zuge der Kaisanierungen<br />
in der Speicherstadt angehoben<br />
wird.<br />
Zuschuss für Umbaumaßnahmen<br />
Um die auswirkungen auf die für Hamburg<br />
charakteristische Barkassenschifffahrt<br />
so gering wie möglich zu halten,<br />
wurde im vergangenen Jahr ein vom lIG<br />
finanziertes Förderprogramm aufgelegt,<br />
mit dem Umbaumaßnahmen der Barkassen<br />
in Höhe von bis zu 60.000 € pro Schiff<br />
finanziell unterstützt werden.<br />
rund 40 Einheiten wurden als potenziell<br />
umbaufähig ermittelt. Manche Schiffe<br />
lassen sich aufgrund des aufbaus nicht<br />
umbauen, andere haben bereits eine sehr<br />
niedrige aufbauhöhe und sind von der<br />
Fleetsohlanhebung daher nicht betroffen.<br />
Die Prüfung der Machbarkeit und<br />
die Entscheidung für einen Umbau obliegen<br />
den jeweiligen Eignern. Die Möglichkeiten<br />
seien für jedes Schiff individuell<br />
zu prüfen, so die Finanzbehörde. Für<br />
traditionelle Barkassen mit einem entsprechenden<br />
ruderhaus erscheint die absenkung<br />
ihrer ansicht nach aber generell<br />
sinnvoll, jedoch müsse die Machbarkeit<br />
auch hier geprüft werden, da gegebenenfalls<br />
Einbauten den lichten raum für die<br />
notwendigen Schächte und die Hydraulik<br />
behindern könnten. Weiterhin seien auch<br />
andere abklappbare aufbauten denkbar<br />
(antennen, Masten, etc.).<br />
Die Baumaßnahmen in der Speicherstadt<br />
sollen voraussichtlich bis Ende<br />
2024 und am Zollkanal bis Ende 2027 abgeschlossen<br />
sein. Die Gesamtkosten belaufen<br />
sich nach auskunft der Finanzbehörde<br />
auf rund 220 Mio.€.<br />
Michael Glitscher wäre froh, wenn er<br />
seine Barkasse »Heike« noch in diesem<br />
Jahr in Empfang nehmen könnte. Wann<br />
er die nächsten Einheiten umbauen lassen<br />
will, vermag er noch nicht abzuschätzen.<br />
Die Corona-Pandemie und die damit<br />
verbundenen Kapazitätseinschränkungen<br />
der Schiffe hätten das Geschäft in jedem<br />
Fall beeinflusst. Diesen »rucksack« hätten<br />
aber alle rundfahrtanbieter zu tragen. n<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
33
SCHIFFStECHNIK<br />
Schiffswerft Bolle liefert Arbeitsschiff ab<br />
Deutsche Binnenwerften spüren nun auch die auswirkungen der Corona-Pandemie. Der<br />
auftragsbestand wird zwar planmäßig abgearbeitet, wie auch eine kürzliche ablieferung der<br />
Schiffswerft Bolle zeigt, jedoch gehen Neubaubestellungen und reparaturaufträge zurück<br />
Von Christian Knoll<br />
Das Arbeitsschiff »Emmerich« noch ohne Kran bei der Probefahrt auf dem Pareyer Verbindungskanal<br />
DDie Schiffswerft Bolle am Pareyer<br />
Verbindungskanal hat erst kürzlich<br />
ein arbeitsschiff für das Wasserstraßenund<br />
Schifffahrtsamt (WSa) Duisburgrhein<br />
fertiggestellt, das für deren außenbezirk<br />
Emmerich bestimmt ist. Bevor es<br />
den Betrieb am rhein rhein aufnimmt,<br />
ist die taufe auf denselben Namen vorgesehen.<br />
Ein konkretes Datum dafür steht<br />
jedoch noch nicht fest.<br />
»Dieses Schiff ist kein übliches arbeitsschiff,<br />
sondern ein Prototyp. Es ist<br />
mit den neuesten Generatoren und antriebsgeneration,<br />
dieselelektrisch, ausgestattet<br />
und somit eines der aktuell<br />
saubersten arbeitsschiffe im Fuhrpark<br />
unseres landes«, sagt Werft-Geschäftsführer<br />
Mario Bolle. »auf der einen Seite<br />
weist dieses Projekt in die Zukunft,<br />
auf der anderen Seite ist die Emmerich<br />
der letzte von meinem Vater unterzeichnete<br />
Vertrag und deswegen ein<br />
absolut besonderes Schiff für die Werft<br />
und die Familie Bolle«, unterstreicht<br />
er auch den symbolischen Wert dieses<br />
auftrages.<br />
Die »Emmerich« ist mit einem Palfinger-Kran<br />
ausgestattet und kann für<br />
Bergungsarbeiten, Instandhaltungsarbeiten,<br />
ausbauarbeiten und viele weitere<br />
Zwecke am rhein eingesetzt werden.<br />
Konstruiert wurde das neue Schiff<br />
von Marcel Bolle und Gordon ringwelski<br />
des Schiffdesignbüros Innoship. Der<br />
Innenausbau erfolgte durch die auf der<br />
Werft ansässige Schiffs- und Bautischlerei.<br />
Bei der Prager Fahrgastschifffahrt<br />
(Prague Boats) hat die Schiffswerft Bolle<br />
nicht nur einen guten Namen, sondern<br />
kann sich als Stammwerft für neu zu<br />
bauende Einheiten betrachten. Das gleiche<br />
triff auch auf die Potsdamer Weiße<br />
Flotte zu, denn auch die Potsdamer<br />
setzen ausschließlich auf das Know-how<br />
der Bolle-Mitarbeiter.<br />
Mit dem neuen Elektrofahrgastschiff<br />
»Bella Bohemia«, ein Katamaran in aluminiumbauweise,<br />
war der Eigner Prague<br />
Boats so zufrieden, sie gleich weiteres<br />
Schiff bei Bolle geordert hat – allerdings<br />
dieses Mal eine Nummer größer. Es ist<br />
befindet sich bereits im Bau und soll im<br />
Frühjahr kommenden Jahres pünktlich<br />
zur Saison ausgeliefert werden. technische<br />
Einzelheiten wollte Mario Bolle<br />
noch nicht preisgeben.<br />
Das betriff auch die neue Schiffauhalle,<br />
die sich im Bau befindet, außer dass<br />
sie größer und moderner sein wird, als<br />
die bereits bestehenden.<br />
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Kiel plant autonome Personenfähren<br />
Die ostseestadt Kiel will den Mobilfunkstandard 5G für die Schifffahrt und<br />
den Hafen umfangreich nutzen. Kern der Überlegungen sind autonome Fähren,<br />
die zwischen den Fördeufern verkehren sollen<br />
Für das sogenannte Gemeinschaftsprojekt<br />
»Förde 5G« wurde<br />
nun ein »letter of Intent« unterzeichnet.<br />
Das Projektkonsortium<br />
von »Förde 5G« besteht aus der landeshauptstadt<br />
Kiel, der Christianalbrechts-Universität<br />
zu Kiel, aVl<br />
Deutschland, raytheon anschütz,<br />
HH-Vision, addix Internet Systems,<br />
dem Seehafen Kiel und dem Wissenschaftszentrum<br />
Kiel. In vier teilprojekten<br />
untersuchen die Partner unterschiedliche<br />
anwendungsszenarien<br />
– von testszenarien und Simulationen<br />
von 5G in der Schifffahrt über die angewandte<br />
Nutzung und analyse von<br />
5G-Daten für und bis hin zur 5G-basierten<br />
Steuerung einer (teil-)autonomen<br />
Fähre.<br />
5G-Infrastruktur wird errichtet<br />
Vodafone unterstützt das Projekt als<br />
5G-Partner. Der Digitalisierungskonzern<br />
baut an mehreren Standorten an<br />
der Innenförde die 5G-Infrastruktur,<br />
damit Sensoren, Schiffe und Menschen<br />
in Echtzeit Daten und Informationen<br />
austauschen können.<br />
außerdem sollen weitere Möglichkeiten<br />
und Nutzungspotenziale von 5G<br />
für die ansässigen Unternehmen und<br />
Bürger erforscht und erprobt werden,<br />
beispielsweise die optimierung der<br />
Hafenlogistik mit 5G oder 5G-basiertes<br />
Coaching bei Segelregatten.<br />
»Wenn Sensoren und Schiffe in<br />
Echtzeit Daten austauschen, kann<br />
der Schiffsverkehr künftig sicherer<br />
und effzienter werden«, sagt Hannes<br />
ametsreiter, CEo von Vodafone<br />
Deutschland.<br />
Das telekommunikationsunternehmen<br />
stattet dafür bis Ende 2021 den zur<br />
Innenstadt gehörenden teil der Kieler<br />
Innenförde mit 5G aus. Bald sollen hier<br />
neun 5G-antennen an drei Standorten<br />
für schnelles Netz sorgen. Im laufe des<br />
Projekts soll dieses Gebiet bei Bedarf<br />
schrittweise erweitern, heißt es.<br />
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister<br />
Bernd Buchholz, Kiels oberbürgermeister<br />
Ulf Kämpfer, Uni-Vizepräsidentin<br />
Professorin Karin Schwarz<br />
und Vodafone Deutschland CEo Hannes<br />
ametsreiter unterzeichneten im<br />
august die absichtserklärung zur realisierung<br />
des Projekts.<br />
In der Präambel der absichtserklärung<br />
heißt es: »Die Digitalisierung in<br />
Deutschland muss nachdrücklich vorangebracht<br />
werden. Neben der notwendigen<br />
technischen Infrastruktur<br />
müssen innovative anwendungen<br />
zum Vorteil der Nutzer und Prozesse<br />
die Digitalisierung in der Fläche beflügeln.<br />
Der anstehende roll-out der<br />
5G-technologie soll über den ‚5G-Innovationswettbewerb<br />
im rahmen der<br />
5x5G-Strategie‘ des Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI) einen besonderen<br />
Hebel erfahren, um die verschiedenen<br />
Partner und Projekte synergetisch zu<br />
verkoppeln und die mit Digitalisierung<br />
auch mittels 5G zu entwickeln.«<br />
5G sei eine Zukunftstechnologie, die<br />
deutlich höhere Bandbreiten, sehr niedrige<br />
latenzzeiten und die umfassende<br />
Vernetzung von Geräten ermögliche,<br />
so Buchholz. Man müsse diese technologie<br />
mit Projekten wie »Förde 5G«<br />
für die Menschen anschaulich machen,<br />
ergänzt er. Dieser technologiesprung<br />
werde allerdings nur mit<br />
leistungsfähigen Glasfaseranbindungen<br />
funktionieren, fuhr der<br />
Minister fort.<br />
Das Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert<br />
die Konzeption des Projekts »Förde<br />
5G«, die Förderung der Umsetzung<br />
wird beantragt. »Förde 5G« ist teil<br />
der 2019 gestarteten Kieler Initiative<br />
»CaPtN Kiel – Clean autonomous<br />
Public transport in Kiel«. CaPtN Kiel<br />
wiederum ist teil des vom BMVI geförderten<br />
»Green City Plan Kiel«.<br />
Schnelles Netz an Wasserstraßen<br />
Die Digitalisierung in der Schifffahrt<br />
wird nach ansicht von Vodafone immer<br />
wichtiger. Deshalb treibt das Unternehmen<br />
den ausbau von 5G deutschlandweit<br />
entlang der Wasserstraßen voran,<br />
um der Schifffahrt den Zugang<br />
zum schnellen Mobilfunknetz zu ermöglichen.<br />
Heute würden bereits rund<br />
180 5G-antennen an 64 Standorten entlang<br />
der Wasserstraßen mit 5G funken.<br />
»Die Schifffahrtsbranche war in den<br />
vergangenen Monaten eine wichtige<br />
Säule für die Versorgung mit lebensmitteln,<br />
Medikamenten oder Schutzkleidung.<br />
Deutschland zählt weiter zu<br />
den größten Schifffahrtsnationen<br />
der Welt. Damit das auch in<br />
Zukunft so bleibt, braucht<br />
es umweltfreundliche und<br />
digitale technologien«, so<br />
ametsreiter. Schnelle Netze<br />
seien die Basis dafür.<br />
In den kommenden<br />
zwölf Monaten plant<br />
Vodafone nach eigenen<br />
angaben die aktivierung<br />
von etwa<br />
1.000 weiteren<br />
5Gantennen<br />
entlang der<br />
deutschen<br />
Wasserstraßen<br />
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als 300 Standorten.<br />
TWG<br />
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42<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SEEHÄFEN | SHortSEa<br />
Premiere in Rotterdam<br />
Erstmals ist in den Niederlanden eine mobile Entgasungsanlage in<br />
der Binnenschifffahrt zum Einsatz gekommen. Der test erfolgte in<br />
rotterdam an der »Visioen«, einem 3.235 t fassenden Binnentanker<br />
© Hafenbetrieb rotterdam<br />
Bei der Benzinentgasung im Seinehaven<br />
seien keine messbaren Dämpfe in<br />
die atmosphäre entwichen, so der Hafenbetrieb<br />
rotterdam, der sich nach eigenen<br />
angaben seit Jahren dafür einsetzt, im<br />
größten europäischen Seehafen die Entgasung<br />
zu ermöglichen. Dafür arbeitet er<br />
intensiv mit der Provinz Zuid Holland,<br />
der Stadt rotterdam, der Sicherheitsregion<br />
(Veiligheidsregio) rotterdam rijnmond,<br />
der Umweltschutzbehörde DCMr<br />
und der Wirtschaft zusammen.<br />
Zum Zeitpunkt des Entgasungstests<br />
hatte die »Visioen« kein Benzin geladen.<br />
Es seien alle zehn tanks des Schiffes entgast<br />
worden, damit die nächste ladung<br />
aufgenommen werden konnte, so der Hafenbetrieb.<br />
Nach angaben der Niederländer stand<br />
der tanker bereits nach etwas mehr als<br />
sechseinhalb Stunden Entgasung mit weniger<br />
als 10% lEl (untere Explosionsgrenze)<br />
bereit, um wieder befüllt zu werden.<br />
Der Zweck des tests bestand darin, herauszufinden,<br />
ob die anlage für die Entgasung<br />
von Binnenschiffen geeignet ist,<br />
ohne dass die dabei auftretenden Emissionen<br />
die geltenden Normen überschreiten.<br />
Darüber hinaus müsse sie sicher sein,<br />
wie der Hafenbetrieb betont. Der test sei<br />
außerdem dazu genutzt worden, die Genehmigungsbedingungen<br />
zu prüfen.<br />
an dem test waren die Sicherheitsregion<br />
rotterdam rijnmond, die Umweltschutzbehörde<br />
DCMr und der Hafenbetrieb<br />
rotterdam beteiligt. Die technik<br />
wurde von Endegs geliefert, einem Unternehmen<br />
mit Sitz in Pförring nahe Ingolstadt.<br />
Dessen Geschäftsführer Kai<br />
Sievers freut sich über die Ergebnisse.<br />
Sowohl die Stickoxid- als auch die Kohlendioxidwerte<br />
seien sehr gut und zum<br />
teil sogar um den Faktor zehn bis zwanzig<br />
niedriger gewesen als dies bei anderen<br />
technologien der Fall sei. »Zudem<br />
konnten wir beweisen, dass wir mit dem<br />
mobilen Entgasen – wie von den Behörden<br />
gefordert –, das Entweichen von<br />
Benzol oder Benzin in die außenluft<br />
verhindern können, so Sievers, der hoff,<br />
bald auch in den Niederlanden professionell<br />
entgasen zu dürfen.<br />
Bisher ist es untersagt, im rotterdamer<br />
Hafen eine Entgasung einer reihe<br />
von Stoffen – dazu zählen Benzol und<br />
Benzin – in die außenluft vorzunehmen.<br />
auch während der Fahrt ist dies<br />
in den meisten niederländischen Provinzen<br />
verboten.<br />
Gemeinsam mit der Sicherheitsregion<br />
und der DCMr will der Hafenbetrieb<br />
rotterdam in nächster Zeit unterschiedliche<br />
anlagen testen, heißt es. Die nächste<br />
Entgasung sei Ende august / anfang September<br />
geplant.<br />
Entgasungsangebot wird genutzt<br />
ob alkylat, Benzol, Eurobob, Naphtha,<br />
reformat, toluol, Xylol oder andere<br />
tankinhalte, Endegs versteht sich als Experte<br />
für die Schiffsentgasung und bietet<br />
dafür seit april dieses Jahres im Hafen<br />
Duisburg auch eigene anlaufstellen an.<br />
»Das angebot der Schiffsentgasung<br />
wird von immer mehr Kunden angenommen«,<br />
berichtet Sievers. Dies bedeute<br />
mehr Sicherheit für die Schiffsbesatzung<br />
und weiterer Beteiligten und stelle<br />
einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz<br />
dar.<br />
TWG<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
43
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Logistikprojekt strebt<br />
Verkehrsverlagerung an<br />
Die Initiative »log4NrW« hat eine verstärkte Nutzung<br />
von Wasserwegen und Bahn in Nordrhein-Westfalen zum<br />
Ziel. Verschiedene Standorte sollen miteinander verknüpft<br />
werden. Der Containerverkehr gewinnt an Bedeutung<br />
An dem Projekt beteiligt sind die DeltaPort<br />
Niederrheinhäfen und das<br />
Entwicklungszentrum für Schiffstechnik<br />
und transportsysteme (DSt) in<br />
Duisburg. Grundlage der Idee ist es, die<br />
Hafen- und terminalstandorte der DeltaPort<br />
Niederrheinhäfen intelligent mit<br />
Dortmund, Siegen und Köln zu verbinden,<br />
um ein logistisches Quadrat um das<br />
Kerngebiet NrWs abzubilden.<br />
tagein tagaus schiebt sich eine häufig<br />
hunderte Kilometer lange Blechlawine<br />
durch NrW. Insbesondere wegen der<br />
lkw-Verkehre gilt das land an rhein<br />
und ruhr mit seinen knapp 18 Mio.<br />
Einwohnern das Stauland Nummer 1 in<br />
Deutschland. Und auch wenn sich die<br />
Verkehrslage Corona-bedingt aktuell etwas<br />
entspannt hat, ist der grundsätzliche<br />
trend ein anderer und die Verkehrssituation<br />
auf der Straße verschärft sich stetig.<br />
Das ist ökologisch und ökonomisch<br />
verheerend, denn NrW ist als wichtiger<br />
Produktions- und logistikstandort<br />
auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur<br />
angewiesen.<br />
»Eine verstärkte Nutzung von Wasserwegen<br />
und Bahn ist deswegen unabdingbar,<br />
um dem Verkehrsinfarkt entgegenzuwirken«,<br />
sagt andreas Stolte,<br />
Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen,<br />
einem Zusammenschluss<br />
der Häfen rheinberg-orsoy, Voerde,<br />
Wesel und Emmerich.<br />
Um das Ziel der klimafreundlichen<br />
Verkehrsverlagerung voranzutreiben,<br />
haben sich die DeltaPort Niederrheinhäfen<br />
mit dem DSt zum Projekt »log4NrW«<br />
zusammengeschlossen. »log« steht<br />
hierbei für »logistik«. Die »4« ist dop-<br />
© DeltaPort<br />
Neue Kranbrücke für Emmerich<br />
Eine neue Containerbrücke soll<br />
den Hafen Emmerich fit für die<br />
Zukunft machen. Voraussichtlich<br />
Ende 2022 soll das Projekt abgeschlossen<br />
sein. »Die neue Containerbrücke<br />
wird das Herzstück unseres<br />
Hafens. Mit ihr sind wir<br />
bestens für eine erfolgreiche Zukunft<br />
aufgestellt«, sagt Hafen-Geschäftsführer<br />
Udo Jessner. Der<br />
Hafen Emmerich gehört zum Hafenverbund<br />
der DeltaPort Niederrheinhäfen,<br />
zu dem des Weiteren<br />
die Häfen der DeltaPort (rheinlippe-Hafen<br />
Wesel, Stadthafen<br />
Wesel, Hafen Voerde-Emmelsum)<br />
und der NIaG-Hafen rheinbergorsoy<br />
zählen. Die neue Containerbrücke<br />
soll in Emmerich die KSr-<br />
Brücke ersetzen, die seit 23 Jahren<br />
im Einsatz ist. Die neue Umschlaganlage<br />
soll leiser arbeiten als ihre<br />
Vorgängerin, weil sich sowohl die<br />
einzelnen anlagenteile als auch das<br />
anheben und absetzen der Container<br />
weicher steuern ließen, heißt<br />
es. Eine neue, ausfallsichere Steuerungs-<br />
und Kommunikationstechnik<br />
soll das Bestimmen und auswerten<br />
von Betriebsstatus und<br />
Energiekennzahlen ermöglichen.<br />
»Die neue Kranbrücke wird so<br />
ausgelegt, dass die lastspielzeiten<br />
um bis zu 20% reduziert werden<br />
können«, sagt Marcel lueb, Projektmanager<br />
bei der Emmericher<br />
Gesellschaft für kommunale<br />
Dienstleistungen, der das Projekt<br />
begleitet. »Zudem ermöglicht die<br />
eingeplante rekuperation, je nach<br />
vorherrschenden Betriebsbedingungen,<br />
Energieeinsparpotenziale<br />
ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.«<br />
Mit der neuen Brücke<br />
sollen auch die Kranbahn sowie<br />
deren Gründung und Kranschienen<br />
erneuert werden. Die Vorplanung<br />
für die neue Kranbahn ist<br />
mittlerweile abgeschlossen, nun<br />
stehen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung<br />
an.<br />
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44<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
peldeutig und steht einerseits für die vier<br />
Projektstandorte, wird andererseits aber<br />
wie »for« ausgesprochen, sodass das Projekt<br />
mit »logistik für Nordrhein-Westfalen«<br />
übersetzt werden kann.<br />
»Wir möchten die Stausituation auf<br />
den Fernstraßen in Nordrhein-Westfalen<br />
entschlacken, den Verkehrsinfarkt verhindern<br />
und so die ökologische Wende<br />
in Deutschland vorantreiben«, beschreibt<br />
Stolte das visionäre Ziel hinter dem Projekt.<br />
Der Fokus liegt dabei auf der Verlagerung<br />
der Güterströme auf die alternativen<br />
Verkehrsträger Binnenschiff und<br />
Bahn und dem Einsatz des lkw nur auf<br />
der benötigten »letzten Meile«. Im Idealfall<br />
soll dieser bei kleinteiligen transporten<br />
durch alternativen sogar gänzlich ersetzt<br />
werden.<br />
Strukturwandel hat begonnen<br />
Das land NrW ist nicht nur ein sehr<br />
wichtiger Produktions- und logistikstandort,<br />
sondern befindet sich auch in<br />
einem durchgreifenden Strukturwandel:<br />
Handelsstrukturen, die Industrielandschaft<br />
und die Umweltfaktoren verändern<br />
sich rasant. Das hat große auswirkungen<br />
auf die Warenströme: Metalle,<br />
Metallerzeugnisse und fossile Brennstoffe<br />
wie Kohle und Mineralölprodukte werden<br />
immer weniger transportiert. Und<br />
auch in anderen Bereichen des Schüttgutumschlages<br />
kommt es zu tiefgreifenden<br />
Mengeneinbußen. Die Häfen müssen<br />
also umsteuern und Ersatz für den rückläufigen<br />
Schüttgutumschlag finden. Vor<br />
diesem Hintergrund sei es nur logisch,<br />
sich verstärkt auf containerisierte Waren<br />
zu konzentrieren, deren Nachfrage stark<br />
Das Logistikquadrat Log4NRW beschreibt die<br />
Güterströme zwischen den vier Eckstandorten<br />
auf der Wasserstraße und Schiene<br />
© DeltaPort<br />
steige, heißt es. So sehr, dass Berechnungen<br />
zufolge bis zum Jahr 2030 17,6%<br />
mehr Güter transportiert werden.<br />
In NrW herrschen dabei sehr gute Voraussetzungen<br />
für ein verkehrspolitisches<br />
Umsteuern, so DeltaPort. Der rhein als<br />
wichtigste Wasserstraße Europas, ein<br />
weit verzweigtes Kanalnetz sowie eine<br />
engmaschige Schieneninfrastruktur böten<br />
genügend lösungspotenziale für das<br />
stauintensive Verkehrssystem Straße.<br />
»Eine engere Kooperation der Verkehrsträger<br />
Wasser, Straße, Schiene würde eine<br />
intelligenter gesteuerte logistikkette ermöglichen«,<br />
macht Stolte deutlich und<br />
betont die damit verbundene verbesserte<br />
Umweltbilanz des Warentransportes.<br />
Zwischen Wesel und Köln sowie zwischen<br />
Wesel und Dortmund soll im<br />
Schwerpunkt das Binnenschiff zur Verlagerung<br />
beitragen, zwischen Köln und Siegen<br />
sowie Siegen und Dortmund der Verkehrsträger<br />
Bahn zum Einsatz kommen.<br />
Insbesondere die Verbindung der Standorte<br />
Wesel, Köln und Dortmund kann synchromodal<br />
betrieben werden, da Wasserstraßen-<br />
sowie Bahnanschlüsse bestehen.<br />
Umschlagplätze an Zechen<br />
Für die Zukunft bietet das Projekt noch<br />
zahlreiche Potenziale. So wäre es denkbar,<br />
die auf der teilstrecke des Wesel-Datteln-<br />
Kanals sowie des rhein-Herne-Kanals liegenden<br />
und derzeit stillgelegten Zechenhafenumschlagplätze<br />
zu reaktivieren.<br />
aufgrund des im Kanalsystem gleichbleibenden<br />
Wasserstandes könnten insbesondere<br />
containerisierte Waren mit einfacher<br />
Vertikalumschlagtechnik vom Binnenschiff<br />
geladen und gelöscht werden.<br />
Ein mobiler reachstacker würde für<br />
den Containerumschlag ausreichen. Zur<br />
abwicklung kleinteiliger Stückgutverkehre<br />
könnte zudem die Einrichtung eines<br />
Distributionszentrums an den DeltaPort-Standorten<br />
Wesel und/oder<br />
Voerde-Emmelsum realisiert werden. In<br />
diesem Distributionszentrum könnten<br />
containerisierte Güter, im Schwerpunkt<br />
aus dem asiatischen Wirtschaftsraum<br />
stammende Konsumgüter aus den ara-<br />
Häfen (antwerpen–rotterdam–amsterdam)<br />
kommend, empfangen und für das<br />
Kerngebiet des logistikquadrats sortiert<br />
und verteilt werden.<br />
»Im rahmen urbaner logistik wäre die<br />
Feinverteilung von diesen Mikrodepots<br />
mit alternativen transportmöglichkeiten<br />
wie Elektrotransporter, lastenfahrrad<br />
und zukünftig möglicherweise via Drohne<br />
realisierbar. Möglich wäre aber auch eine<br />
Selbstabholung der Waren von den Empfängern<br />
am Mikrodepot«, skizziert Stolte<br />
denkbare Zukunftsszenarien. RD<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
45
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Linz erhält zweiten Containerkran<br />
Das Containerterminal in linz erweitert die Kapazitäten durch einen zusätzlichen<br />
Portalkran. Damit gibt es dort nun zwei Umschlaganlagen, die als die größten in einem<br />
österreichischen Hafen gelten<br />
Jüngst wurden die beiden je rund 96 m<br />
langen Hauptträger des neuen Portalkrans<br />
auf die Stützen gehoben und miteinander<br />
verbunden. Dafür wurden teleskopkrane<br />
der Firma Felbermayr zu Hilfe<br />
genommen.<br />
Die erste Umschlageinrichtung für<br />
Container, die 2014 im Hafen linz installiert<br />
worden war, stammt von der<br />
Firma Kocks Krane. Das neue, baugleiche<br />
Umschlaggerät, ein Zweiträger-<br />
Containerportalkran mit Drehlaufkatze<br />
und teleskopspreader, wurde vom Hersteller<br />
Künz gefertigt. Mit einer Breite<br />
von 31,11 m und einer Gesamthöhe<br />
von 36,35 m kann er eine Gesamtnutzlast<br />
von 41 t stemmen, bei einem Eigengewicht<br />
von 522 t.<br />
Durch die zweite Krananlage sehen<br />
sich die linzer für die Zukunft gut aufgestellt.<br />
Weil die Krahnbahn künftig von<br />
beiden Portalkranen genutzt wird, wird<br />
sie um rund 80 m auf 600 m verlängert.<br />
Dadurch entsteht eine zusätzliche lagerfläche.<br />
Mit der Krananlage sollen sich<br />
25 Umschläge pro Stunde erzielen lassen<br />
und zwei dieselbetriebene reachstackern<br />
einsparen lassen. Zudem dient der neue<br />
Kran auch zur absicherung und zum<br />
Erhalt des laufenden Betriebes, sollte ein<br />
Portalkran ausfallen.<br />
»Die Umschlagzahlen im linzer Containerterminal<br />
liegen auf hohem Niveau<br />
und tragen zur guten wirtschaftlichen<br />
Entwicklung des Hafen linz bei. Um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern,<br />
bauen wir den Containerterminal derzeit<br />
umfangreich aus«, so linz-aG-Generaldirektor<br />
Erich Haider.<br />
Die neue Umschlageinrichtung ist teil<br />
des Projekts »Neuland«, das den ausbau<br />
des bestehenden Containerterminals beinhaltet.<br />
Im Wesentlichen umfasst das<br />
teilprojekt den abbruch von drei alten<br />
Hallen entlang der Industriezeile. Hier<br />
entsteht eine zusätzliche lagerfläche für<br />
rund 1.700 Container.<br />
Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs<br />
soll auch die Elektrifizierung<br />
des Containerterminals erfolgen.<br />
Damit würden sich die Kosten der<br />
Eisenbahnverkehrsunternehmen für den<br />
Verschub erheblich verringern, heißt es.<br />
Mit dieser neuen Serviceleistung soll<br />
sich das Containerterminal am Markt<br />
»deutlich konkurrenzfähiger präsentieren«,<br />
so die linz aG. Der Startschuss für<br />
die Erweiterung der Umschlaganlage erfolgte<br />
bereits vor rund einem Jahr.<br />
Der vorhandene Portalkran wird durch<br />
eine weitere Umschlaganlage ergänzt<br />
© linz aG<br />
Hafengebiet wird vitalisiert<br />
Mit dem »Projekt Neuland« soll sich das<br />
gesamte Hafenareal in den kommenden<br />
Jahren zu einem lebendigen, urbanen<br />
treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit,<br />
Gewerbe und Industrie entwickelt. Gefördert<br />
wird das Vorhaben von der EU<br />
im rahmen der »Connecting Europe Facility<br />
(CEF)« mit 20%.<br />
Die linz aG logistik – bestehend aus<br />
dem Geschäftsbereich Hafen der linz<br />
Service GmbH und der Österreichischen<br />
Donaulager GmbH hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einer modernen logistikdrehscheibe<br />
entwickelt.<br />
linz gilt als der größte Hafenumschlagplatz<br />
an der oberen Donau und<br />
als ein wichtiges internationales und<br />
regionales Wirtschaftszentrum. rund<br />
3,5 Mio.t Güter gehen dort und im voestalpine-Werkshafen<br />
Jahr für Jahr über<br />
die Kaikanten. Um die Zukunft des<br />
Standortes abzusichern, wurde 2014 der<br />
»Masterplan Hafen linz« der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. Dieser bildet die Grundlage<br />
für das »Projekt Neuland«. RD<br />
46<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Hafen Riesa: Warten auf grünes Licht<br />
Das neue KV-Terminal ist vor der im Vordergrund<br />
stehenden Container-Servicehalle geplant und<br />
soll bis zur Brücke reichen, hinter der sich<br />
das KV-Terminal Nordhafen befindet<br />
© SBo<br />
Das KV-terminal im Nordhafen in riesa stößt bei etwa 40.000 Containern an die<br />
Kapazitätsgrenze. Die Sächsischen Binnenhäfen oberelbe (SBo) wollen seit Jahren den fast<br />
brachliegenden Südhafen zu einem zweiten Umschlagplatz für bis zu 100.000 tEU ausbauen<br />
Von Christian Knoll<br />
Die alte marode steinerne Kaimauer<br />
von 1888 wurde bereits zwischen<br />
2011 und 2013 durch eine vorgesetzte<br />
neue 540 m lange Spundwand ersetzt und<br />
anschließend eine große Container-Servicehalle<br />
errichtet, die SBo-Chef Heiko<br />
loroff zufolge »sehr wirtschaftlich« arbeitet.<br />
Was dem künftig neuen Südhafen<br />
noch fehlt, sind neue Gleise für die<br />
Zufahrt der Bahn und die Kranbahnen<br />
einschließlich der darauf laufenden Umschlagtechnik.<br />
Wegen der Corona-Pandemie konnten<br />
die Unterlagen für das inzwischen dritte<br />
Genehmigungsverfahren zur Ertüchtigung<br />
des Standortes erst Ende Juni bei<br />
der zuständigen landesdirektion Sachsen<br />
eingereicht werden, ursprünglich<br />
war dies schon im Frühjahr vorgesehen.<br />
Grund für den zeitlichen aufschub war<br />
die Umstellung der betrieblichen abläufe<br />
in den SBo-Häfen auf die neuen anforderungen,<br />
wie es heißt.<br />
Die eingereichten Unterlagen für das<br />
Genehmigungsverfahren zum Bau des<br />
zweiten KV-terminals müssen nun durch<br />
die landesdirektion geprüft werden. anschließend<br />
sollen sie für ein öffentliches<br />
anhörungsverfahren ausgelegt werden,<br />
um die Bürgerinnen und Bürger über das<br />
Vorhaben des Hafenbetreibers in riesa zu<br />
informieren. Wann die Unterlagen letztlich<br />
ausgelegt werden, wisse man indes<br />
bei der landesregierung noch nicht. Da<br />
etliche ordner zu prüfen seien, werde<br />
dies aber vermutlich nicht mehr in diesem<br />
Jahre geschehen, heißt es.<br />
Das neue trimodale KV-terminal riesa-Südhafen<br />
wird eine Stellfläche von<br />
1.258 ladeeinheiten haben. an Umschlagsgeräten<br />
sind zwei Containerportalkrane<br />
und reachstacker für den<br />
transport von leercontainern zwischen<br />
Servicehalle und terminal vorgesehen.<br />
Die SBo bemühen sich seit Jahren um<br />
eine Genehmigung für ein neues KVterminal<br />
im Südhafen, da der Containerumschlag<br />
im Nordhafen im vergangenen<br />
Jahr an seine Kapazitätsgrenze<br />
gestoßen war. Durch den zusätzlichen<br />
Umschlagplatz sollen künftig in riesa<br />
jährlich bis zu 100.000 tEU über die<br />
Kaikanten gehen. Zwei anläufe für die<br />
Genehmigung der neuen Umschlageinrichtung<br />
im Südhafen in den Jahren<br />
2016 und 2019 blieben erfolglos, da anwohner<br />
und auch teile der Politik ihre<br />
Bedenken geäußert hatten. Bürger des<br />
an den Südhafen angrenzenden Wohngebietes<br />
befürchten lärmbelästigungen<br />
durch den Hafen.<br />
n<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
47
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Ausstellung:<br />
© Knoll<br />
Die Ausstellung zu Geschichte und Bedeutung<br />
des Finowkanals im Foyer des Eberswalder Kreishauses<br />
©<br />
Der Finowkanal in Brandenburg feiert 400-jähriges<br />
Bestehen. In einer ausstellung wurde über die Geschichte<br />
und Bedeutung des Wasserweges informiert. Wegen der<br />
Corona-Pandemie musste das Programm jedoch gekürzt und<br />
der geplante Dampfbootkorso auf 2021 verschoben werden<br />
v.r.: Hartmut Ginnow-Merkert, Vorsitzender<br />
des Vereins »Unser Finowkanal«, im Gespräch<br />
mit Vereinsmitglied Gerd Lutze und<br />
Vorstandsmitglied Heiner Fellmer<br />
Von Christian Knoll<br />
Um das Jubiläum dennoch zu würdigen,<br />
organisierte der Verein »Unser<br />
Finowkanal« in Eberswalde zwei Freiluftstände<br />
mit zahlreichen Schriften und<br />
Dokumenten aus der Geschichte des Kanalbaues<br />
inklusive einer ausstellung zur<br />
Entwicklung einer Industrieregion, beginnend<br />
im 16. Jahrhundert, die den Bau einer<br />
Wasserstraße geradezu herausforderte.<br />
anlässlich des runden Geburtstages<br />
haben sich die Verantwortlichen etwas<br />
Besonderes ausgedacht, von dem auch<br />
der Verein profitiert: zum einen wurde<br />
die Sonderpostkarte »400 Jahre Schifffahrt<br />
auf dem Finowkanal« herausgegeben,<br />
die auf 1.000 Exemplare limitiert ist,<br />
und zum anderen ein Sonderstempel. Von<br />
einer Buchhandlung wird der sogenannte<br />
Spendenbarni <strong>2020</strong> präsentiert, auch er ist<br />
dem 400-jährigen Bestehen des Finowkanals<br />
gewidmet, der als älteste künstliche<br />
Wasserstraße Deutschlands gilt.<br />
1 € des Erlöses eines jeden treuetalers,<br />
auf dem die Ziffer »5« zu sehen ist,<br />
geht an den Verein »Unser Finowkanal«.<br />
Dessen Vorsitzender Hartmut Ginnow-<br />
Merkert hätte das Jubiläum des Finowkanals<br />
in diesem Jahr gerne größer gefeiert.<br />
Wie viele andere Veranstaltungen<br />
in Deutschland und der Welt wurde dies<br />
jedoch durch die Corona-Pandemie verhindert.<br />
»Jetzt hoffen wird auf Himmelfahrt<br />
2021«, sagt er. Dann soll der ausgefallene<br />
Dampfbootkorso, an dem<br />
17 Einheiten beteiligt sein sollen, nachgeholt<br />
werden. auch der Besuch des Kaffenkahn-Nachbaus<br />
aus Fürstenwalde soll<br />
dann ermöglicht werden, sofern die Pandemie<br />
das zulässt.<br />
Die Finow entspringt auf den Höhen<br />
des Barnim zwischen Bernau und Biesenthal<br />
und hat von der Quelle bis zu ihrer<br />
Mündung in die oder nur eine länge<br />
von 43 km, aber ein Gefälle von 64,5 m.<br />
Bereits im ausgehenden 16. Jahrhundert<br />
hatte sich im Finowtal eine Industrie entwickelt,<br />
die später der Stadt Eberswalde<br />
den achtungsvollen Spitznamen »das<br />
Wuppertal des ostens« einbrachte.<br />
Historie<br />
Erste Konzepte einer Verbindung zwischen<br />
der Havel bei liebenwalde und<br />
der oder entstanden bereits um 1540.<br />
Doch erst Kurfürst Johann Friedrich gab<br />
1603 order für so einen Kanal durch das<br />
tal der Finow, um Berlin mit Stettin und<br />
der ostsee zu verbinden. Die Bauarbeiten<br />
begannen 1605 von liebenwalde aus,<br />
mussten wegen Geldmangels aber oft unterbrochen<br />
werden. Im Jahr 1620 wurde<br />
die künstliche Wasserstraße schließlich<br />
fertiggestellt. Elf Schleusen waren errichtet<br />
worden. Unterhalb der heutigen<br />
Schleuse Grafenbrück erreichte der Kanal<br />
die Finow und bei liepe die oder. aber<br />
er kam nicht mehr dazu, sich als Wasserstraße<br />
zu bewähren, weil der 30-jährige<br />
Krieg ihn derartig verwüstet hatte, dass<br />
er zu König Friedrichs Zeiten bereits in<br />
Vergessenheit geraten war.<br />
Der aber ließ ihn wieder aufgraben und<br />
von 1743 bis 1746 zügig mit 17 Schleusen<br />
neu errichten. Und der Kanal bewährte<br />
sich bis 1822. reiche Schifferdörfer waren<br />
entlang der Wasserstraße entstanden.<br />
Dann mussten die Schleusen erneuert<br />
werden. Die Schleusenmaße wurden auf<br />
40,17 m x 4,55 m festgelegt. Und das Finowmaß<br />
war geboren. Die transportleistungen<br />
an Gütern und Flößen nahmen<br />
zu, bis der Kanal am Ende des 19. Jahrhunderts<br />
seine leistungsgrenze überschritten<br />
hatte.<br />
Der oder-Havel-Kanal wurde gebaut.<br />
Die örtliche Industrie in Eberswalde wurde<br />
bis 1976 mit Kohle, Holz für die Papierindustrie<br />
und Ziegelsteinen versorgt.<br />
Dann wurde die Frachtschifffahrt auf<br />
ihm eingestellt. Nach der Wende in der<br />
DDr, der Finowkanal war immer noch<br />
betriebsfähig, kam die große Ungewissheit,<br />
was mit dem Kanal im vereinten<br />
Deutschland passieren würde.<br />
Es passierte zunächst nichts, weshalb<br />
erste Initiativen zum Erhalt des Kanals in<br />
einem Verein zu seiner Erhaltung mündeten.<br />
Der Kanal wurde weiter betriebsfähig<br />
gehalten. Der Verein »Unser Finowkanal<br />
half dabei. Gemeinsam mit der Wassertourismus-Initiative<br />
Brandenburg-Nord<br />
und dem landkreis Barnim gelang es, einen<br />
Zweckverband aller Kanalgemeinden<br />
zu gründen, den der Bund mit 10 Mio. €<br />
bei der Kanalerhaltung unterstützt.<br />
trotz Corona wird der Kanal auch<br />
<strong>2020</strong> seit april befahren, wenn auch etwas<br />
weniger als im vorigen Jahr. n<br />
48<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Oder-Ausbau bleibt ein Zankapfel<br />
Nach den Naturschutzverbänden hat sich nun auch das land Brandenburg gegen die<br />
auf polnischer Seite geplanten arbeiten am Fluss gewandt. Der Streit schwelt weiter<br />
Das land Brandenburg hat gegen die polnischen<br />
oderausbaupläne Widerspruch<br />
eingelegt. Die möglichen auswirkungen<br />
auf die deutsche Seite der oder und<br />
die dortige Umwelt würden völlig außer<br />
acht gelassen, heißt es im Potsdamer<br />
Umweltministerium. Ein offzieller<br />
Wiederspruch sei nach Polen übermittelt<br />
worden, heißt es. auch die Deutsche Umwelthilfe<br />
(DUH) hat im august Widerspruch<br />
bei der Generaldirektion Umweltschutz<br />
in Warschau eingelegt.<br />
Die möglichen »verheerenden« auswirkungen<br />
auf den Zustand von Flora<br />
und Fauna entlang des Grenzflusses seien<br />
nicht ausreichend berücksichtigt worden,<br />
heißt es. auch einen Verstoß gegen<br />
bilaterale abkommen will das landesumweltministerium<br />
festgestellt haben.<br />
Große Chancen auf Erfolg sieht man allerdings<br />
auch in Potsdam nicht. Denn<br />
bei der im vergangenen Jahr erfolgten<br />
grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
seien keine grundlegenden<br />
Verfahrensfehler festgestellt worden.<br />
Umweltschützer protestieren bereits<br />
seit geraumer Zeit gegen die Pläne in Polen,<br />
die oder für Schiffe der WS-Klasse<br />
IV zu ertüchtigen. Der Fluss soll so ausgebaut<br />
werden, dass eine konstante Wassertiefe<br />
und eine höhere Fließgeschwindigkeit<br />
erreicht wird. aufgrund häufiger<br />
Niedrigwasser-Perioden ließ sie sich in<br />
den vergangenen Jahren für die Binnenschifffahrt<br />
kaum nutzen.<br />
Dabei gib es auf beiden Seiten des<br />
Flusses wirtschaftliche Interessen. Die<br />
Papierfabrik leipa würde von Schwedt<br />
ausnur zu gern mit Schiffen die ostsee<br />
erreichen. Dafür müsste der teilabschnitt<br />
der oder in richtung Stettin ausgebaggert<br />
werden.<br />
Mit der Inbetriebnahme des raciborz-<br />
Dolny-Stausees mit Wehr und Staubecken<br />
an der oberen oder im Frühsommer<br />
schaff Polen allerdings bereits tatsachen.<br />
Das Projekt wurde von der Weltbank gefördert.<br />
Das Staubecken hat eine Größe<br />
von 26,3 km² und eine Kapazität von zunächst<br />
185 Mio. m3. als die oder Mitte<br />
august offziell nicht schiffar war, bewährte<br />
sich die anlage erstmals.<br />
Die polnischen Partikulierfrachtschiffe<br />
»andromeda« und »Max« konnten mit<br />
großen turbinen aus opole (oppeln) als<br />
ladung auf der Welle von ratibor die<br />
oder zu tal fahren, ebenso kamen die<br />
Schubschiffe »tur 0-77« mit dem Kümo-<br />
Kasko »Prag« von Kozle (Kosel) aus sowie<br />
»Koziorozec-0-10« mit einem leeren roro-Schubleichter<br />
an ihr Ziel. Insgesamt<br />
plant Polen regulierungs- und Umbauarbeiten<br />
auf insgesamt 54,4 km. ck<br />
© Janusz Fonfara<br />
Blick in die neue Schleusenkammer in Malczyce<br />
während einer Demonstrationsfahrt<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
49
WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
© WNa Berlin<br />
TELTOW<br />
Rammrath-Brücke erhält Hauptträger<br />
Seit November 2019 ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt<br />
(WNa) Berlin in<br />
teltow die rammrath-Brücke über den<br />
teltowkanal durch einen lage- und abmessungsgleichen<br />
Neubau. Jüngst wurden<br />
dafür die beiden Hauptträger eingebaut.<br />
In den tagen darauf erfolgte<br />
der Einbau von Betonfertigteilplatten<br />
als Schalung für die später aus ortbeton<br />
herzustellende Fahrbahnplatte. Erst<br />
danach konnte die kurzzeitige Sperrung<br />
der Wasserstraße wieder aufgehoben werden.<br />
ansonsten hatten die Einheiten auf<br />
dem teltowkanal seit dem vergangenen<br />
November freie Fahrt. Das Bauvorhaben<br />
liege damit weiter im abgestimmten Zeitplan,<br />
so das WNa Berlin. »Die im bayerischen<br />
Passau hauptansässige Berger Bau<br />
Bau zeigt weiter, wie man abgestimmte<br />
Bauzeitenpläne auch im Berliner Marktumfeld<br />
des Infrastruktur-Ingenieurbaus<br />
einhalten kann«, sagt rolf Dietrich, leiter<br />
des WNa Berlin. Das bayerische Unternehmen<br />
hatte sich den auftrag gesichert.<br />
Dietrich zufolge zählt der teltowkanal<br />
aktuell zu den Bundeswasserstraßen mit<br />
dem nachhaltigsten Verkehrswachstum.<br />
Sowohl das Schiffs- als auch das ladungsaufkommen<br />
habe sich in den vergangenen<br />
15 Jahren annähernd verdoppelt. an<br />
der Schleuse Kleinmachnow wurden im<br />
Jahr 2019 14.353 Wasserfahrzeuge (davon<br />
7.775 Sportboote) und 1.208.420 Gütertonnen<br />
ladung geschleust. Insofern sei es<br />
besonders wichtig, »dass unvermeidbare<br />
Sperrtermine für die Wasserstraße zuverlässig<br />
eingehalten werden«, so Dietrich.<br />
Michael Fiedler, Geschäftsführer von<br />
lUtra, also des KV-terminals Schönefelder<br />
Kreuz Königs Wusterhausen, bestätigte,<br />
dass Dietrichs aussage auch für<br />
seinen Hafen zutriff, vor allem, weil die<br />
Kalksteintransporte von Niederlehme<br />
jetzt ausschließlich über seinen Hafen<br />
laufen würden.<br />
Dabei müsse man bedenken, dass der<br />
teltowkanal nur der Wasserstraßenklasse<br />
III entspräche, also maximal Großplauer<br />
Maß (67 x 8,20 m) zulasse, weil<br />
der Neubau der Schleuse Kleinmachnow<br />
für größere Schiffe durch das Bundesverkehrsministerium<br />
seit 30 Jahren verhindert<br />
werde.<br />
Die neue Brücke, so Dietrich, werde<br />
als integrales rahmenbauwerk ohne lager<br />
und Fugen ausgeführt. Neben vergleichsweise<br />
geringen Herstellungs- und<br />
Unterhaltungskosten böte diese Bauweise<br />
einen einfachen und schnellen Bauablauf<br />
sowie einen hohen Fahrkomfort und geringe<br />
Geräuschemissionen im Betriebszustand.<br />
Die beiden je 97 t schweren Hauptträger<br />
aus Stahl wurden bei Donges Steeltec<br />
in Darmstadt gefertigt und mit zwei<br />
Schwerlastkranen auf die vorbereiteten<br />
auflager der neuen Brücke abgesetzt. n<br />
ANDERNACH<br />
Hafen bekommt 2 Mio. € für neue Kaimauern<br />
Die rheinland-pfälzische landesregierung<br />
fördert die arbeiten des ersten Bauabschnitts<br />
an den Kaimauern des Hafens<br />
andernach mit 2 Mio. €. Die Gesamtkosten<br />
dieses ersten von mehreren Bauabschnitten<br />
belaufen sich auf 4,7 Mio. €,<br />
teilt das Wirtschaftsministerium des<br />
landes rheinland-Pfalz mit. aufgrund<br />
erheblicher Schäden an den Kaimauern<br />
sei in den kommenden Jahren ein Ersatzneubau<br />
durch die Stadtwerke andernach<br />
erforderlich.<br />
»Die landesregierung treibt die Sicherung<br />
und den ausbau der Hafeninfrastrukturen<br />
in rheinland-Pfalz weiter<br />
konsequent voran«, sagt Minister Volker<br />
Wissing. Das land rheinland-Pfalz<br />
wolle Güterverkehre möglichst auf das<br />
umweltfreundliche Binnenschiff verlagern.<br />
Dafür werde nicht nur eine moderne<br />
Binnenschiffflotte und leistungsfähige<br />
Wasserstraßen, sondern auch starke<br />
Binnenhäfen benötigt. Hierbei seien die<br />
landesplanerische Sicherung von Hafenflächen<br />
und der ausbau der Hafeninfrastrukturen<br />
von besonderer Bedeutung, so<br />
Wissing. »Der Erhalt und ausbau der Häfen<br />
ist und bleibt ein zentrales Thema der<br />
rheinland-pfälzischen Verkehrspolitik«,<br />
bekräftigt Wissing.<br />
n<br />
© Hafen andernach<br />
50<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
SHIPPING - TECHNICS - LOGISTICS<br />
Deutschlands einzige Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />
29. und 30. September <strong>2020</strong><br />
Die einzige deutsche Fachmesse für die Binnenschifffahrt<br />
– Shipping -Technics -Logistics (STL) ist erfreut am 29. und 30. September erneut<br />
Besucher und Aussteller zusammenbringen zu können. Es wird mehr denn je ein frohes<br />
Wiedersehen in der Binnenschifffahrtsbranche, wobei wir die Messe und das DockTober<br />
Netzwerkereignis gemäß allen geltenden Richtlinien organisieren werden. Die Sicherheit<br />
für unsere Aussteller und Besucher steht dabei an erster Stelle.<br />
1,5 meter Abstand, (Vor)registrierung, Handhygiene, Masken bei Versetzung<br />
(nicht bei Besuchen im Stand), konstante Desinfizierung gemeinschaftlicher Räume.<br />
Öffnungszeiten: 29. September 11.00-19.00 und 30. September 11.00-17.00<br />
DockTober<br />
Messe-Party DockTober<br />
mit Musik<br />
uns gerne!<br />
Dienstag, 29. September <strong>2020</strong><br />
inkl. Buffet und Musik für nur € 30,- p.p.<br />
Ihre Kontaktperson: Leon Westerhof<br />
E-mail: leon.westerhof@messekalkar.de<br />
Tel: +49 (0) 2824/910-149<br />
Mob: +49 (0) 151/526 63 129<br />
Griether Straße 110-120 • D-47546 Kalkar<br />
Tel. +49 (0) 2824/910-151 • www.messekalkar.de
HTG Kongress 2021<br />
01.–03.<strong>09</strong>.2021 in Düsseldorf<br />
Veranstaltungen <strong>2020</strong> | 2021<br />
i<br />
10.<strong>09</strong>. Forum HTG, Hamburg<br />
Bodenstabilisierung Veringkanal<br />
Nicht verpassen!<br />
12.10. Working Group Junge HTG<br />
05.11. Forum HTG, Hamburg<br />
12.11. Programmänderung:<br />
Neu: Online-Informationsveranstaltung<br />
zur 12. Auflage<br />
der Empfehlungen des Arbeitsausschusses<br />
Ufereinfassungen<br />
(EAU <strong>2020</strong>)<br />
12.11. Programmänderung:<br />
Kaimauer-Workshop<br />
Verschoben auf den 18.11.2021<br />
26.11. Programmänderung:<br />
Neu: Onlineveranstaltung<br />
der Jungen HTG – »Der Weg<br />
ins Arbeitsleben unter<br />
Corona-Bedingungen«<br />
26.11. Programmänderung:<br />
Workshop der Jungen HTG<br />
Verschoben auf den 22.04.2021<br />
10.12. Programmänderung:<br />
Workshop Korrosionsschutz<br />
für Meerwasserbauwerke<br />
Jetzt online<br />
Abstracteinreichung<br />
zum HTG Kongress 2021<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich mit<br />
einem fach lichen Beitrag am HTG Kongress<br />
beteiligen.<br />
Ganz herzlich bitten wir auch um Zusendungen<br />
aus der Bauindustrie. Berichten Sie über<br />
ein erfolgreiches Bauvorhaben und wie Sie<br />
die Herausforderungen gemeistert haben.<br />
Grundsätzlich sind alle Themen zur Einreichung<br />
zugelassen, wir bitten aber darum, bei<br />
der Themenauswahl auf deren Relevanz für<br />
die fachliche Grundausrichtung der HTG zu<br />
achten. Die Vortragslänge wird ca. 20 Minuten<br />
betragen.<br />
Details zur Einreichung finden Sie auf<br />
unserer Homepage unter:<br />
https://www.htg-online.de/veranstaltungen/<br />
abstracteinreichung-htg-kongress-2021/<br />
Einreichungsfrist: 30. September <strong>2020</strong><br />
Anmeldungen unter:<br />
www.htg-online.de/veranstaltungen<br />
HTG Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: MDir reinhard Klingen,<br />
service@htg-online.de Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, tel. 040/428 47-52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />
Ansprechpartnerin: Bettina Blaume, tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />
52<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
Neues Portal der HTG<br />
Zum 1. august <strong>2020</strong> hat die Hafentechnischen Gesellschaft ihre Verwaltung auf eine neue Software umgestellt.<br />
Im rahmen der Umstellung steht Ihnen ein neues Portal mit einer klaren, nutzerorientierten Struktur,<br />
zeitgemäßem Design und vereinfachter Navigation zur Verfügung. Mit dem Portal können Sie viele unserer<br />
angebote für Mitglieder nutzen:<br />
• Sehen Sie kommende Veranstaltungen noch bevor diese veröffentlicht werden<br />
• Melden Sie sich schnell und unkompliziert für Veranstaltungen an<br />
• Prüfen Sie Ihre hinterlegten persönlichen Daten und passen Sie diese, zum Beispiel bei einem Umzug, an<br />
• Greifen Sie auf die Wissensdatenbank des Vereins zu (für Mitglieder)<br />
• Informieren Sie sich über Neuigkeiten<br />
• Ändern Sie bei Bedarf Ihr Passwort<br />
• treten Sie mit der Geschäftsstelle der HtG in Kontakt<br />
als Mitglied haben Sie kürzlich die Zugangsdaten zum Portal erhalten. als Nichtmitglied können Sie sich<br />
ganz einfach, z.B. beim Buchen einer Veranstaltung, im Portal registrieren.<br />
Information für Mitglieder:<br />
Sofern Sie die Zugangsdaten per Mail erhalten haben (s.o.), ist es nicht aus geschlossen, dass diese<br />
Nachricht in Ihrem Spamordner gelandet ist. Dasselbe gilt für den Newsletter, sofern Sie sich für diesen<br />
angemeldet haben.<br />
Sollten Sie unsere Nachrichten nicht erhalten haben, überprüfen Sie bitte auch Ihren Spamordner auf<br />
unsere Kontaktadresse htg@htg-online.de.<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
53
HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –<br />
Jahresberichte 2019, Teil 2<br />
Arbeitsausschuss »Ufereinfassungen« der<br />
Hafentechnischen Gesellschaft e.V. (HTG)<br />
und Arbeitskreis 2.2 »Ufereinfassungen«<br />
der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik<br />
e.V. (DGGT)<br />
obmann:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Grabe<br />
Kontaktadresse: tU Hamburg-Harburg,<br />
Denickestr. 22, 21079 Hamburg,<br />
tel.: 040 42878-3762,<br />
E-Mail: grabe@tu-harburg.de,<br />
Internet: www.tuhh.de<br />
Zielsetzung<br />
Zielsetzung der ausschussarbeit ist die<br />
Fortschreibung der bisher herausgegebenen<br />
Empfehlungen zur Planung, zum<br />
Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen<br />
im See- und Hafenbau, in Binnenhäfen<br />
und an Wasserstraßen. Dabei<br />
werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse,<br />
Erfahrungen aus der Praxis sowie<br />
geänderte Normen berücksichtigt und<br />
ggf. in weiteren Empfehlungen dokumentiert.<br />
Der ausschuss regt Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeiten zur Planung, zum<br />
Bau und zur Unterhaltung von Ufereinfassungen<br />
im See- und Hafenbau sowie<br />
in Binnenhäfen und an Wasserstraßen<br />
an, indem er Felder und Themen benennt<br />
auf denen ein Erkenntniszugewinn wünschenswert<br />
oder erforderlich ist.<br />
Angaben zum Arbeitskreis<br />
auf der Sommertagung 2019 in Hamburg<br />
wurde Herr Ir. leon a. M. Groenewegen,<br />
BaM Infraconsult bv, The Hague,<br />
in den ausschuss berufen.<br />
Der arbeitskreis besteht aktuell aus<br />
20 Mitgliedern aus den Bereichen der Forschung<br />
und Wirtschaft. Die vollständige<br />
personelle Besetzung des ausschusses<br />
kann der Internetseite der HtG (www.<br />
htg-online.de) entnommen werden.<br />
Sitzungen des Arbeitskreises im<br />
Berichtszeitraum<br />
Im Berichtszeitraum 2019 fanden insgesamt<br />
vier arbeitstagungen in antwerpen,<br />
Hamburg und Bremen statt. Während<br />
dieser arbeitstagungen wurden die<br />
Empfehlungen und Kapitel der 11. auflage<br />
der Sammelveröffentlichung diskutiert<br />
und fortgeschrieben sowie aktuelle<br />
anfragen zu den EaU behandelt.<br />
Arbeitsergebnisse aus dem<br />
Berichtszeitraum<br />
Die aktuelle 11. auflage der Sammelveröffentlichung<br />
der Empfehlungen (EaU<br />
2012) wurde im Jahr 2012 vom Verlag<br />
Ernst & Sohn veröffentlicht. Die tabelle<br />
zur Fehlerberichtigung wurde weiter<br />
fortgeschrieben und kann in ihrer<br />
aktuellen Fassung auf der Internetseite<br />
der HtG (www.htg-online.de) abgerufen<br />
werden.<br />
Empfehlungen des arbeitsausschusses<br />
»Ufereinfassungen«, welche seit der Erscheinung<br />
der EaU 2012 veröffentlicht<br />
wurden, können den technischen Jahresberichten<br />
in der Bautechnik entnommen<br />
werden (siehe: Veröffentlichungen<br />
des arbeitskreises). Die technischen Jahresberichte<br />
unterliegen einer Einspruchsfrist<br />
von 6 Monaten.<br />
Im rahmen der technischen Jahresberichte<br />
wurden im Berichtszeitraum<br />
die Empfehlungen zur vertikalen tragfähigkeit<br />
von Spundwandbauwerken sowie<br />
zum Pollerzug in Binnenhäfen überarbeitet.<br />
Darüber hinaus wurde die grundlegende<br />
Überarbeitung der 11. auflage der<br />
Empfehlungen des arbeitsausschusses<br />
»Ufereinfassungen« fortgesetzt und in<br />
der zweiten Jahreshälfte 2019 abgeschlossen.<br />
In die überarbeitete 12. ausgabe der<br />
EaU <strong>2020</strong> wurden alle Druckfehlerberichtigungen<br />
sowie Innovationen aus<br />
den technischen Jahresberichten sowie<br />
neueste Erkenntnisse im aktuellen Stand<br />
der technik im Bereich »Ufereinfassungen«<br />
eingearbeitet. Mit der Überarbeitung<br />
wurde die EaU <strong>2020</strong> erneut an die<br />
europäische Normung angepasst. Darüber<br />
hinaus beinhaltet die Neuauflage eine<br />
inhaltliche Straffung und Neustrukturierung<br />
der Empfehlungen mit dem Ziel einer<br />
verbesserten und verständlicheren<br />
Kapitelstruktur. Die Veröffentlichung<br />
der 12. auflage ist für das Jahr <strong>2020</strong> vorgesehen.<br />
Weiteres Arbeitsprogramm und<br />
Perspektiven für die nächsten Jahre<br />
Der arbeitsausschuss Ufereinfassungen<br />
beschäftigt sich weiter mit aktuellen Fragen<br />
und den Herausforderungen der laufenden<br />
Entwicklung.<br />
Der ausschuss »Ufereinfassungen«<br />
bittet alle Fachkollegen, an der Weiterentwicklung<br />
der EaU mitzuwirken und<br />
den ausschuss auf aktuellen regelungsbedarf<br />
hinzuweisen. Kontaktaufnahme<br />
bitte über den Vorsitzenden.<br />
Geplante Veranstaltungen<br />
am 12.11.<strong>2020</strong> wird in Kooperation mit<br />
der HtG ein weiterer Kaimauerworkshop<br />
in Hamburg stattfinden.<br />
Veröffentlichungen des Arbeitskreises<br />
Im Berichtszeitraum 2019 wurden zwei<br />
technische Jahresberichte 2018 und<br />
2019 in der Bautechnik 2018, Heft 12 bzw.<br />
Bautechnik 2019, Heft 12 veröffentlicht.<br />
54<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
Fachausschuss für Küstenschutzwerke der<br />
Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V.<br />
(DGGT) und der Hafentechnischen Gesellschaft<br />
e.V. (HTG)<br />
Vorsitzender: Dr.-Ing. Karsten Peters,<br />
Kontaktadresse: ramboll Deutschland<br />
GmbH, Stadtdeich 7, 20<strong>09</strong>7 Hamburg,<br />
tel.: 040 / 328 18-168,<br />
E-Mail: karsten.peters@ramboll.com,<br />
Internet: www.ramboll.de<br />
1 Zielsetzung<br />
Der Fachausschuss für Küstenschutzwerke<br />
(FaK) besteht seit 1972. Seine aufgabe<br />
ist die Erarbeitung von Empfehlungen<br />
für Bauwerke des Küstenschutzes an<br />
Nord- und ostsee sowie Erfahrungsaustausch<br />
und Diskussion unter den Mitgliedern.<br />
2 Angaben zum FAK<br />
Der FaK besteht aus Kollegen von den<br />
Küstenschutzverwaltungen der länder,<br />
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />
des Bundes, von Baufirmen und Ingenieurbüros.<br />
Der FaK hat zurzeit 27 Mitglieder.<br />
3 Ausschussarbeit im Berichtsjahr<br />
3.1 Sitzungen<br />
Der FaK hat sich im Berichtszeitraum<br />
2019 zweimal zu einer Sitzung am<br />
<strong>09</strong>.05.2019 und 20.11.2019 getroffen.<br />
3.2 Arbeitsprogramm<br />
Der FaK ist für die Vertreter der Küstenländer<br />
eine sehr wichtige Plattform des<br />
länderübergreifenden fachlichen austausches,<br />
um über aktuelle Bauvorhaben,<br />
Planungen, Ziele oder Entwicklungen im<br />
Küstenschutz zu sprechen. Dementsprechend<br />
wird letzterem stets ausreichend<br />
Zeit im FaK eingeräumt. So wird dieser<br />
fachliche austausch von den Mitgliedern<br />
Arbeitsgruppe Status Grad der Fertigstellung<br />
aG 1 – Sickervorgänge im Deich<br />
Finale Fertigstellung 100%, Veröffentlichung<br />
abgeschlossen. in Die Küste in <strong>2020</strong>.<br />
aG 2 – Bemessung und<br />
Unsicherheit<br />
In Bearbeitung 75%<br />
aG 3 – Küstenschutzstrategien Die Küste, Heft 76 100%<br />
aG 4 – Hochwasserschutzwände<br />
(ausführungsbeispiele)<br />
In Bearbeitung 40%<br />
aG 6 – Deichverteidigung<br />
bei und nach Sturmflut<br />
In Bearbeitung 10%<br />
aG 7 – Deichvorland<br />
Bearbeitung wurde<br />
zurückgestellt<br />
aG 8 – Dünen als<br />
Hochwasserschutz<br />
In Bearbeitung 10%<br />
auch in besonderer Weise wertgeschätzt<br />
und auch gezielt genutzt, um Themen anzusprechen<br />
und lösungen nachzufragen.<br />
Dieses Format hat sich im FaK etabliert.<br />
Im Mai 2019 hat sich der FaK schwerpunktmäßig<br />
mit dem Thema Klimawandel<br />
und Hinterlandentwässerung<br />
beschäftigt. In diesem Zusammenhang<br />
wurde Herr Matthias reimers (Geschäftsführer<br />
des Deich- und Hauptsielverband<br />
Dithmarschen) eingeladen, um<br />
über auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die regenbewirtschaftung der Niederungsgebiete<br />
an Schleswig-Holsteins<br />
Nord- und ostseeküste mit Elbmarschen<br />
zu berichten.<br />
Der FaK beschäftigt sich weiterhin mit<br />
der Fortführung von arbeiten zu Themen<br />
des Küsteningenieurwesens mit dem<br />
Ziel, resultierende Ergebnisse in Form<br />
von Statusberichten oder Empfehlungen<br />
zu veröffentlichen. Die folgende tabelle<br />
gibt einen Überblick der arbeitsgruppen<br />
und deren Status. (s. abb.)<br />
Der Fortschritt der Bearbeitung der arbeitsgruppen<br />
wird in den Sitzungen stets<br />
aktualisiert. leider hat sich diesbezüglich<br />
im Berichtszeitraum bis auf die aG 1 mit<br />
ihrem Beitrag zu Sickervorgängen im<br />
Deich keinen nennenswerten Fortschritt<br />
ergeben.<br />
Neben der arbeit in den arbeitsgruppen<br />
befasst sich der FaK mit der Novellierung<br />
der EaK, die eine modulare Grundstruktur<br />
mit einem neuen übergeordneten<br />
leitartikel erhalten wird. Die Bearbeitung<br />
läuft.<br />
3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und<br />
Ausblick<br />
Der FaK wird auch weiterhin versuchen,<br />
den verschiedenen Themen und Zielsetzungen<br />
gerecht zu werden. Dafür werden<br />
immer wieder neue Wege gesucht.<br />
auch auf der Mitgliederseite haben sich<br />
in 2019 wieder Veränderungen ergeben.<br />
Die tatsache, dass mit dem FaK eine Informationsplattform<br />
von Fachkollegen<br />
aus unterschiedlichen Bereichen von der<br />
Verwaltung, über die Wirtschaft bis zur<br />
Forschung besteht und gepflegt wird, ist<br />
dem Grunde nach als großer Erfolg zu<br />
bewerten.<br />
Der FaK beabsichtigt, in 2022 eine eintägige<br />
Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen<br />
Bestehens des Fachausschusses<br />
durchzuführen.<br />
Hamburg, 15. Mai <strong>2020</strong><br />
gez. Peters<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
55
ECHt<br />
Tankschiffstransporte,<br />
Ladungsschäden<br />
und CDNI<br />
Dr. Martin Fischer<br />
»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZK<br />
Tankschiffstransporte sind ein außerordentlich<br />
bedeutender, vielleicht der wirtschaftlich<br />
bedeutendste Teil der europäischen<br />
Binnenschifffahrt. Transportiert<br />
werden Produkte der unterschiedlichsten<br />
Art, von Lebensmitteln über Chemikalien,<br />
wie Säuren oder Flüssigdünger,<br />
bis hin zu Mineralölprodukten oder<br />
Schwerölen, die erst bei Temperaturen<br />
von über 200° C flüssig werden und deshalb<br />
während des Transportes geheizt<br />
werden müssen.<br />
Abgesehen von Spezialschiffen, die nur<br />
für ganz bestimmte Produkte eingesetzt<br />
werden, wird allgemein inzwischen »weißen«<br />
Produkten und »schwarzen« Produkten<br />
unterschieden. Ersteres sind in erster<br />
Linie Produkte für die chemische Industrie<br />
oder Landwirtschaft, letzteres sind im<br />
Wesentlichen Mineralölprodukte.<br />
1.<br />
Tankmotorschiffe sind sehr häufig auf<br />
höchstem technischem Niveau ausgerüstet<br />
und unterliegen einer sehr strengen<br />
Kontrolle unter anderem im Rahmen<br />
des ADN. In den letzten zwei Jahrzehnten<br />
haben sich Doppelhüllenschiffe zum<br />
Standard entwickelt, während früher Einhüllenschiffe<br />
die Regel waren. Durch das<br />
hohe technische Niveau der Tankschifffahrt<br />
sind Gewässerverunreinigungen<br />
verursacht durch Tankmotorschiffe außerordentlich<br />
selten geworden.<br />
In aller Regel sind Tankmotorschiffe geeignet<br />
und dafür vorgesehen, im Rahmen<br />
der weißen oder schwarzen Produkte<br />
die unterschiedlichsten Stoffe zu<br />
transportieren. Deshalb kommt es bei<br />
Tankschifftransporten regelmäßig zu<br />
Produktwechseln. Produktwechsel sind<br />
deshalb grundsätzlich zunächst unproblematisch,<br />
weil erstens sehr viele Flüssigprodukte<br />
untereinander kompatibel sind<br />
und zweitens weil die Tanks von Tankmotorschiffen<br />
ein so großes Volumen haben,<br />
dass die benetzte Fläche an den Tankwänden,<br />
Boden und Decken sowie Leitungen<br />
im Verhältnis zum transportierten Volumen<br />
verhältnismäßig klein ist. Dennoch<br />
birgt natürlich grundsätzlich jeder Produktwechsel<br />
das Risiko einer schädlichen<br />
Produktveränderung im Obhutszeitraum,<br />
wofür der Frachtführer im Rahmen der nationalen<br />
transportrechtlichen Vorschriften<br />
und im Rahmen des CMNI bei internationalen<br />
Transporten (bei Vermeidbarkeit)<br />
haftet, nach deutschem Recht (§ 426 HGB)<br />
für größtmögliche Sorgfalt, bei internationalen<br />
Transporten (Art. 16 I CMNI) für<br />
die einfache Sorgfalt eines ordentlichen<br />
Frachtführers.<br />
Während der Frachtführer grundsätzlich<br />
nur für eine betriebssichere Verladung zu<br />
sorgen hat, also für eine Verladung, die<br />
die Sicherheit des Schiffes nicht beeinträchtigt,<br />
hat der Absender als Warenfachmann<br />
die Verpflichtung, für eine beförderungssichere<br />
Verladung zu sorgen,<br />
also für eine Verladung, die keine Gefahr<br />
für das zu transportierende Produkt verursacht<br />
(dazu v.Waldstein/Holland, Binnenschiffahrtsrecht,<br />
5. Auflage, § 412 HGB<br />
RN 2).<br />
2.<br />
Kommt es zu Produktwechseln mit nicht<br />
oder nicht vollständig kompatiblen Produkten,<br />
müssen die Tanks eines Schiffes<br />
für den Transport vorbereitet sein. Die<br />
einfachste Form der Vorbereitung ist die<br />
Gestellung eines leeren Schiffes. »Leer«<br />
ist aber ein auslegungsbedürftiger Begriff.<br />
Leer bedeutet im umgangssprachlichen<br />
Sinne, dass ein Behältnis den Stoff<br />
nicht enthält, für dessen Aufnahme es bestimmt<br />
ist. Wird ein Tankschiff gelöscht,<br />
also die zu transportierende Ladung an<br />
den Empfänger übergeben, ist es nicht<br />
mehr beladen, sondern »leer«. Es verbleiben<br />
im leeren Schiff umschlagstechnisch<br />
zwingend regelmäßig Restmengen.<br />
Um diese zu reduzieren, hat man Effizienz-<br />
Stripping-Systeme entwickelt, die selbst<br />
bei sehr großen Tankvolumen nur wenige<br />
Liter Produkt im Tank zurücklassen. Dennoch<br />
sind natürlich Boden und Wände in<br />
der Regel noch mit Ladungsrückständen<br />
behaftet, die auch bei einem sorgfältigen<br />
Löschen unter Effizienz-Stripping im Tank<br />
zurückbleiben. Der Reinheitsgrad (Entladungstandard)<br />
ist dann »Ladetank nachgelenzt«<br />
iSd Art. 7.02 I Satz 2 iVm 5.01 lit.<br />
g CDNI Anlage 2 Die Umschlagleitungen<br />
und Pumpen im Schiff werden durch das<br />
sogenannte »Luft-Geben« möglichst effizient<br />
leergestellt. Dazu wird in den Leitungen<br />
ein Unterdruck erzeugt. Beim plötzlichen<br />
Öffnen der Leitung wird die in den<br />
Leitungen befindliche Luft schnell herausgesaugt<br />
und reißt Anhaftungen an<br />
den Wänden mit. Dennoch ist ein leeres<br />
oder nachgelenztes Tankschiff nicht frei<br />
von Ladungsrückständen. Auch in den<br />
Umschlagseinrichtungen an Land und im<br />
Schiff bleiben naturgemäß Ladungsrückstände<br />
haften.<br />
3.<br />
Um einen höheren Reinheitsgrad zu erreichen,<br />
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.<br />
Es gibt spezialisierte Fachbetriebe,<br />
die in der Lage sind, die Tanks von<br />
Schiffen mit heißem Wasser oder Dampf<br />
auszuspritzen. Dieser Vorgang wird in der<br />
Schifffahrt »Buttern« genannt, da der Entwickler<br />
dieser Technik Butterworth Inc. in<br />
Texas ist. Diese Spezialbetriebe sind auch<br />
ausgerüstet und in der Lage, das naturgemäß<br />
kontaminierte Waschwasser umweltgerecht<br />
zu entsorgen. Das Buttern eines<br />
Tankschiffes kann leicht Kosten von<br />
5.000,00 € bis 6.000,00 € zuzüglich Anfahrtskosten<br />
verursachen.<br />
Eine weitere zulässige Reinigungsmethode<br />
ist das Entgasen. Wird zum Beispiel<br />
nach Benzin-Diesel transportiert, dann<br />
besteht die Gefahr eine Flammpunktveränderung,<br />
wenn Benzinreste im Schiff<br />
vorhanden sind. Dem kann man entgegenwirken,<br />
in dem die Räume eines Tankschiffes<br />
durch große aufgesetzte Lüfter<br />
entgast werden. Dieser Vorgang führt naturgemäß<br />
dazu, dass Kohlenwasserstoffe<br />
in die Atmosphäre gelangen.<br />
4.<br />
Es ist ein bemerkenswerter und erfreulicher<br />
Teil der Vereinheitlichung des Binnenschifffahrtsrechtes<br />
in Europa, dass im<br />
Jahre 1996 in Straßburg von den Rheinanliegerstaaten<br />
das Übereinkommen<br />
über die Sammlung, Abgabe und Annahme<br />
von Abfällen in der Rhein- und Binnenschifffahrt<br />
(CDNI) unterzeichnet wurde,<br />
das durch die Zentralkommission der<br />
Rheinschifffahrt vorbereitet worden war.<br />
Dieses Übereinkommen ist am 1. November<br />
20<strong>09</strong> in Kraft getreten und im Jahre<br />
2018 das letzte Mal revidiert worden.<br />
Das Übereinkommen dient erklärtermaßen<br />
der Abfallvermeidung und umweltgerechten<br />
Beseitigung oder Verwertung<br />
von Ladungsresten und Abfällen im Interesse<br />
des Umweltschutzes. Man kann<br />
sich bei Produktresten durchaus die Frage<br />
stellen, ob es sich zwangsläufig um<br />
Abfall handelt. Unvermeidbar an Bord<br />
zurückbleibende Reste von Diesel oder<br />
Gasöl sind in der Regel noch brauchbare<br />
und werthaltige Produkte, so dass<br />
es auch unter Umweltgesichtspunkten<br />
sinnvoller erscheint, dass der Schiffsführer<br />
den Diesel in sein Auto gibt oder<br />
das Gasöl in den Tank seines Schiffes,<br />
statt es kostenpflichtig entsorgen zu lassen<br />
(dazu Fischer, Wem gehört der Rest<br />
der Ladung? Probleme des Binnenschifffahrtsrechts<br />
X, 2004). Unbeschadet dessen<br />
haben die Bestimmungen des CDNI<br />
jedoch (mindestens mittelbar) auch Bedeutung<br />
für die vertraglichen Beziehungen<br />
zwischen Absender und Frachtführer<br />
beim Transport von flüssigen Produkten.<br />
Die wechselseitigen Pflichten des Frachtführers<br />
einerseits und des »Befrachters«<br />
(besser wäre: Absender) und Ladungsempfänger<br />
andererseits beim Laden und<br />
56<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
(Sammlung Seite 2676)
ECHt<br />
Löschen sind in den Artikeln 7.01-7.07 (der<br />
Anlage 2 zum) CDNI geregelt. Die oben<br />
exemplarisch beschriebenen Verfahren<br />
zur Reinigung von Tanks haben zwangsläufig<br />
immer auch die Konsequenz, dass<br />
Stoffe emittiert werden oder anfallen, die<br />
umweltgerecht zu entsorgen sind. Daneben<br />
dürfte auch für frachtvertragliche Beziehungen<br />
von Bedeutung sein, dass es<br />
im allgemeinen Interesse liegt, das Entstehen<br />
von Abfällen zu vermeiden.<br />
Aus diesem Gesichtspunkt heraus kann<br />
man die Bestimmungen des CDNI durchaus<br />
heranziehen für die Beurteilung der<br />
frachtrechtlichen Pflichtenverteilung und<br />
der Haftung für Güterschäden zum Beispiel<br />
durch Verunreinigung des Produktes<br />
bei Tankschiffstransporten und in zweiter<br />
Ebene für die Frage, wer gegebenenfalls<br />
für die Kosten der Restmengen- und<br />
Abfallvermeidung und/oder notwendige<br />
Reinigungskosten beim Produktwechsel<br />
aufzukommen hat. Ausdrücklich schränkt<br />
das CDNI in Artikel 7.07 f die Vertragsautonomie<br />
unter den Parteien des Transportvertrages<br />
hinsichtlich der Pflichten beim<br />
Umschlag ein. Insbesondere ist eine Verlagerung<br />
der Absenderverpflichtungen<br />
auf den Frachtführer unzulässig.<br />
5.<br />
Nach dem erklärten Willen des Gesetzgebers<br />
ist der Absender eines Frachtvertrages<br />
als Warenfachmann dafür verantwortlich,<br />
ein Transportmittel für seine<br />
Produkte auszuwählen, das den spezifischen<br />
Eigenschaften des Produktes gerecht<br />
wird. Der Frachtführer als Transportfachmann<br />
dagegen hat in der Regel<br />
keine spezifischen Kenntnisse über die<br />
Produkteigenschaften. Grundsätzlich ist<br />
es ihm egal, welche Produkte in seinem<br />
Schiff transportiert werden, solange das<br />
Schiff oder zum Beispiel das Coating seiner<br />
Tanks nicht gefährdet werden.<br />
Um die Unversehrtheit des zu transportierenden<br />
Produktes sicherzustellen, gibt<br />
es unterschiedliche Möglichkeiten. Handelt<br />
es sich um Einheitstransporte i.S.d.<br />
Artikels 5.01 a) Anlage 2 CDNI, also um<br />
den aufeinanderfolgenden Transport von<br />
uneingeschränkt kompatiblen Produkten,<br />
reicht es, wenn ein leeres Schiff vorgelegt<br />
wird. Reinigungsmaßnahmen oder<br />
gar Entgasungsmaßnahmen sind nicht<br />
notwendig, noch nicht einmal efficient<br />
stripping. Deshalb ist es in der Tankschifffahrt<br />
üblich, dass der Frachtführer bei Abschluss<br />
des Frachtvertrages angibt, welche<br />
Produkte er auf den Vorreisen, in der<br />
Regel den letzten drei Vorreisen, transportiert<br />
hat. Der Absender überprüft, ob<br />
diese Produkte mit dem von ihm anzudienenden<br />
Produkt kompatibel sind oder<br />
nicht. Will der Absender aggressive Produkte<br />
zum Transport geben, dann hat er<br />
den Frachtführer darauf hinzuweisen,<br />
dass das Schiff bestimmte Eigenschaften<br />
aufweisen muss. So gibt es zum Beispiel<br />
Produkte, die sich nur in Edelstahltanks<br />
transportieren lassen, da gecoatete<br />
Tanks durch die Aggressivität des Produktes<br />
geschädigt werden. Es gibt aber auch<br />
Produkte, die schon bei minimalen Einträgen<br />
von Fremdstoffen Schaden erleiden<br />
können. Am spektakulärsten ist dies bei<br />
Ethanol. Es gibt Ethanol in Industriequalität<br />
und in Lebensmittelqualität. Alkohole<br />
haben die Eigenschaft, dass sie sehr effizient<br />
Aromastoffe aufnehmen, was Auswirkungen<br />
auf die Farbe, die Klarheit und<br />
vor allem den Geruch des Produktes haben<br />
kann. Bei Lebensmittelalkohol zum<br />
Beispiel gibt es daher einen sogenannten<br />
olfaktorischen Test. Es gibt Experten,<br />
Surveyor, die in der Lage sind, durch eine<br />
Geruchsprobe oder den Vergleich mehrerer<br />
Produktproben festzustellen, ob sich<br />
der Geruch des zu transportierenden Lebensmittelethanols<br />
verändert hat in einer<br />
Weise, die die Vermarktung als Lebensmittelalkohol<br />
unmöglich macht. Das<br />
Besondere ist hier, dass der Eintrag von<br />
Fremdstoffen so geringfügig ist, dass er<br />
sich häufig chemisch nicht nachweisen<br />
lässt. In einer chemischen Analyse können<br />
zwei Proben absolut identisch sein,<br />
dennoch kann eine der beiden Proben<br />
einen Fremdgeruch aufweisen, der die<br />
Verwertung des Ethanol für Lebensmittelzwecke<br />
unmöglich macht.<br />
Beim Transport von inkompatiblen Produkten<br />
(Artikel 5.01 a) aa) Anlage 2 zum<br />
CDNI) werden deshalb die Tanks eines<br />
zur Beladung vorgelegten Tankmotorschiffes<br />
häufig durch einen Surveyor im<br />
Auftrag des Absenders überprüft und<br />
gegebenenfalls freigegeben oder beanstandet.<br />
Dazu gehört auch die sogenannte<br />
first-foot-Probe, dabei wird eine kleinere<br />
Menge Produktes durch die Leitungen<br />
in den Tank gespült, dann wird dieses Produkt<br />
beprobt und erst freigegeben, falls<br />
die Probe unauffällig ist. Bei hochsensiblen<br />
Produkten, wie zum Beispiel Ethanol<br />
in Lebensmittelqualität kann es auch<br />
notwendig sein, die Tanks zu begehen.<br />
In Extremfällen kann auch ein sogenannter<br />
Wall-Wash-Test durchgeführt werden.<br />
Dazu wird Ethanol in Lebensmittelqualität<br />
an die Innenwand des Tanks gespritzt und<br />
olfaktorisch beprobt, ob von der Wand<br />
Fremdgeruch ausgeht.<br />
6.<br />
In Verkennung der oben geschilderten<br />
Tatsachen hat es – insbesondere<br />
in Deutschland – Gerichtsurteile gegeben,<br />
die es auch für die Tankschifffahrt<br />
zur Kardinalverpflichtung des Frachtführers<br />
gemacht haben, ein Schiff zur Verfügung<br />
zu stellen, das so sauber ist, dass<br />
Produktveränderungen in jedem Falle<br />
ausgeschlossen sind. Ist es nachweislich<br />
während des Obhutszeitraumes zu einer<br />
Produktveränderung gekommen, dann<br />
haben diese Gerichte das Schiff oder den<br />
Frachtführer dafür haftbar gehalten. Aus<br />
den oben dargelegten Gründen, greift diese<br />
Argumentation zu kurz und ist unsachgerecht.<br />
Es dürfte wohl außer Frage stehen, dass<br />
die Vermeidung von Abfällen und der<br />
damit verbundenen Entsorgungslast im<br />
wirtschaftlichen und umweltpolitischen<br />
Interesse aller Transportbeteiligten steht.<br />
Deshalb haben unnötige Reinigungsmaßnahmen<br />
zu unterbleiben. Dieser Aspekt<br />
hat auch eine ökonomische Seite für die<br />
Vertragsparteien des Frachtvertrages, da<br />
der Transport in Einheitstransporten oder<br />
in der Folge von kompatiblen Produkten<br />
deshalb viel günstiger ist, weil keine Reinigungskosten<br />
oder Entgasungskosten<br />
entfallen. Ist ein Produktwechsel aber umgänglich,<br />
so ist genau zu überlegen, welche<br />
Maßnahmen tatsächlich notwendig<br />
sind und wer sie bezahlt. Da der Frachtführer<br />
in der Regel keine Kenntnisse über<br />
die chemische Beschaffenheit der ihm angedienten<br />
Produkte hat, hat der Gesetzgeber<br />
im HGB, CMNI und CDNI zur Recht<br />
die Produktverantwortung insoweit auf<br />
den Absender als Warenfachmann verlagert.<br />
Deshalb ist es Sache des Absenders,<br />
selbst zu entscheiden, welche Anforderungen<br />
er an den Reinheitsgrad<br />
eines Schiffes, die in CDNI Anlage 2 Artikel<br />
5.01 b) bis k) legaldefiniert sind, stellt.<br />
Gegebenenfalls hat er vor oder im Vertragsabschluss<br />
deutlich zu machen, respektive<br />
zu vereinbaren, welche Reinigungsmaßnahmen<br />
für den Transport des<br />
Produktes erforderlich sind. Dabei werden<br />
die Vertragsparteien bei der Bemessung<br />
der Fracht oder bei der Vereinbarung der<br />
Vertragskonditionen auch die anfallenden<br />
Reinigungskosten berücksichtigen.<br />
Kommt es zu einem Ladungsschaden,<br />
dann liegt nach richtiger Auffassung die<br />
Nachweispflicht für die Produktveränderung<br />
im Obhutszeitraum beim Absender.<br />
Liegt nachweisbar der Grund für die<br />
Veränderung in der Beschaffenheit und<br />
dem Reinheitsgrad des Tankschiffes,<br />
dann führt dies nicht per se zu einer Haftung<br />
des Frachtführers. Ob der Frachtführer<br />
wusste, welchen Reinheitsgrad sein<br />
Schiff haben muss und was er tun muss,<br />
um Kontamination zu vermeiden, hängt<br />
davon ab, welche Produktinformationen<br />
der Absender als Warenfachmann geliefert<br />
hat und welche Anforderungen er an<br />
die Reinheit des Schiffes stellt. Unter Berücksichtigung<br />
dieser Umstände ist nach<br />
(nationalem deutschen) Recht zu beurteilen,<br />
ob für den Frachtführer angesichts<br />
der oben beschriebenen Pflichtenverteilung<br />
auch bei größtmöglicher Sorgfalt<br />
iSd § 426 HGB der Schadenseintritt vermeidbar<br />
war oder nicht. Bei internationalen<br />
Transporten nach CMNI wird nur<br />
nach einfacher Sorgfalt eines ordentlichen<br />
Frachtführers iSd Artikels 16 I CMNI<br />
zu urteilen sein. (Es ist bedauerlich, dass<br />
es insoweit einen deutschen Sonderweg<br />
gibt, es wäre zu begrüßen, wenn die nationalen<br />
und die internationalen Vorschriften<br />
hier den gleichen Maßstab anlegen<br />
würden.)<br />
Die im letzten Heft wiedergegebene Entscheidung<br />
des Handelsgerichts in Rotterdam<br />
(ZfB <strong>2020</strong>, Sammlung Seite 2671 ff)<br />
ist ein gutes Beispiel für die Schwierigkeiten,<br />
die tatsächlichen Umstände im Zusammenhang<br />
mit einer Produktveränderung<br />
aufzuklären und die wechselseitigen<br />
Pflichten der Transportbeteiligten sachgerecht<br />
zu definieren.<br />
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />
Frankfurt am Main<br />
(Sammlung Seite 2677)<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
57
BDS<br />
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Übergangszeiträume für bestimmte Motorenklassen um 12 Monate verlängert<br />
Die Verordnung (EU) 2016/1628 (NrMM<br />
Verordnung) regelt Emissionsgrenzwerte<br />
( Stufe V) und typengenehmigungsverfahren<br />
für Motoren für nicht für den Straßenverkehr<br />
bestimmte mobile Maschinen<br />
und Geräte. In art. 58 dieser Verordnung<br />
sind die Übergangsbestimmungen aufgeführt.<br />
Hier hat die Kommission mit der<br />
Verordnung EU <strong>2020</strong>/1040 Änderungen<br />
bei den Übergangszeiträumen für bestimmte<br />
Motorenklassen vorgenommen.<br />
Die neue Verordnung EU<br />
<strong>2020</strong>/1040 zielt darauf ab, wegen außergewöhnlicher<br />
Gründe im Zusammenhang<br />
mit der derzeitigen Covid-19-Pandemie<br />
die Frist für die Herstellung und<br />
Einführung von Übergangsmotoren und<br />
von mit ihnen ausgerüsteten Maschinen<br />
und Geräten (Binnenschiffe) um zwölf<br />
Monate zu verlängern.<br />
Die erste Änderung erfolgt in absatz<br />
5 Unterabsatz 2, der Motoren der Unterklassen<br />
von NrE betriff, für die der in anhang<br />
III festgelegte Zeitpunkt für das Inverkehrbringen<br />
von Motoren der Stufe V<br />
der 1. Januar <strong>2020</strong> ist. Das sind also die Motoren<br />
NrE 56 ≤ P < 130. Für sie wird den<br />
originalgeräteherstellern eine Verlängerung<br />
des Übergangszeitraums und des in<br />
Unterabsatz 1 genannten 18-Monatszeitraums<br />
jeweils um zwölf Monate gestattet.<br />
Voraussetzung ist, dass der originalgerätehersteller<br />
mit der jährlichen Gesamtproduktion<br />
unter 100 Einheiten liegt.<br />
Des weiteren wird ein neuer Unterabsatz<br />
eingefügt. Dieser betriff die Motoren<br />
aller Unterklassen (mit ausnahme<br />
der in Unterabsatz 4), für die der in<br />
anhang III festgelegte Zeitpunkt für die<br />
Einführung von Motoren der Stufe V der<br />
01. Januar 2019 ist. Das sind NrE mit<br />
ausnahme des NrE 56 ≤ P < 130 (siehe<br />
Änderung Unterabsatz 2) sowie IWP und<br />
IWa 19 ≤ P < 300. auch hier werden der<br />
Übergangszeitraum und der in Unterabsatz<br />
1 genannte 18-Monatszeitraum um<br />
zwölf Monate verlängert.<br />
Bei diesen Motoren hätten die Hersteller<br />
bis zum 30. Juni <strong>2020</strong> Maschinen und<br />
Geräte (bzw. Binnenschiffe) mit Übergangsmotoren<br />
fertiggestellt haben und bis<br />
zum 31.Dezember <strong>2020</strong> in Verkehr bringen<br />
müssen. Insoweit gibt es jeweils einen<br />
aufschub um zwölf Monate, also bis zum<br />
30. Juni 2021 (Übergangszeitraum) bzw.<br />
31. Dezember 2021 (18-Monatszeitraum).<br />
Nicht betroffen sind die größeren Motoren<br />
IWP und IWa P ≥ 300, da hier das<br />
Datum für die Einführung der 01.01.<br />
<strong>2020</strong> ist. In ihrer Begründung weist die<br />
Kommission aber darauf hin, dass man<br />
auch diese Daten, insbesondere Binnenschiffe,<br />
im Blick halten wird.<br />
Wer die Verordnung nachlesen möchte,<br />
findet sie bei EUr-lex oder auf unserer<br />
Homepage.<br />
CESNI/QP/Crew legt Roadmap für europäische Besatzungsvorschriften vor<br />
Die arbeitsgruppe CESNI/QP/Crew einen<br />
sog. Fahrplan für die Erarbeitung<br />
einer europäischen Besatzungsordnung<br />
vorgelegt. Diese temporäre Unterarbeitsgruppe<br />
war von CESNI/QP mit der analyse<br />
und technischen Beratung über mögliche<br />
Wege auf europäischer Ebene auf<br />
der Grundlage der Ergebnisse des ta-<br />
SCS-Projekts beauftragt worden. am <strong>09</strong>.<br />
und 10. September wird dieser Fahrplan<br />
in beiden Gremien erörtert.<br />
Dazu heißt es in dem Entwurf: Die Experten<br />
unterstützen die Modernisierung<br />
der Mindestbesatzungsvorschriften.<br />
»Die künftigen Besatzungsvorschriften<br />
sollten die arbeitsbelastung des Personals<br />
und seine sich immer schneller<br />
verändernde Entwicklung widerspiegeln,<br />
die Kompetenz der Besatzungsmitglieder<br />
und des Sicherheitspersonals<br />
widerspiegeln, das erforderliche Sicherheitsniveau<br />
jederzeit gewährleisten (z.B.<br />
Mann-über-Bord) und im Hinblick auf<br />
technischen Fortschritt, Digitalisierung,<br />
automatisierung und innovativen<br />
Schiffsbetrieb mehr Flexibilität als<br />
die derzeit geltenden Besatzungsvorschriften<br />
bieten.<br />
Die Einbeziehung und möglicherweise<br />
die Diversifizierung der Betriebsarten<br />
kann als ein Element zur Verringerung<br />
des Verwaltungsaufwands für die<br />
Schiffsbetreiber angesehen werden, die<br />
die Besatzung nicht nach den Merkmalen<br />
einer bestimmten reise oder eines<br />
bestimmten Schiffes berechnen wollen.<br />
Die Einbeziehung von mehr bestimmenden<br />
Elementen für die Definition der Besatzungsanforderungen<br />
soll die Flexibilität<br />
erhöhen.<br />
Die Besatzungstabellen aus der rheinschifffahrtspersonalordnung<br />
und anderen<br />
einschlägigen Vorschriften können<br />
als Grundlage für den Entwurf neuer tabellen<br />
dienen. Diese sollten teil eines gesetzlichen<br />
rahmens sein, in dem die Möglichkeit<br />
bestehen sollte, sie regelmäßig zu<br />
überarbeiten oder zusätzliche tabellen für<br />
neue Schiffstypen oder technologien (z.B.<br />
automatisierung) zu erstellen. Die technischen<br />
Einzelheiten der betreffenden Parameter<br />
für die Schiffstypen, die vom Personal<br />
auszuführenden aufgaben, die anzahl<br />
der Personen, die im Hinblick auf die Beförderung<br />
von Gütern und Fahrgästen benötigt<br />
werden, und die für die ausführung<br />
dieser aufgaben erforderlichen Kompetenzen<br />
sowie die verfügbare technische<br />
Unterstützung und automatisierung sollten<br />
in CESNI-Normen weiter ausgearbeitet<br />
werden, die geeignete Spezifikationen<br />
und aktualisierungen der künftigen Besatzungsregelung<br />
ermöglichen.<br />
Die Umsetzung der elektronischen<br />
Kontrollinstrumente sollte Hand in<br />
Hand mit überarbeiteten Mindestanforderungen<br />
an die Besatzung gehen, damit<br />
diese regelungen effektiv durchgesetzt<br />
werden können. Neue Besatzungsvorschriften<br />
und neue Kontrollinstrumente,<br />
die eine Echtzeitkontrolle der Einhaltung<br />
dieser Vorschriften ermöglichen, sollten<br />
gleichzeitig in Kraft treten;<br />
Die Mindestbesatzungsvorschriften<br />
sollten auf europäischer Ebene harmonisiert<br />
werden, wobei die neuen Vorschriften<br />
auf ZKr- und EU-Ebene gleichzeitig<br />
in Kraft treten sollten.<br />
58<br />
Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong>
IMPrESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offzielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, rotterdam<br />
Hafentechnische Gesellschaft e.V., Hamburg<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, trier<br />
Permanent International association of Navigation Congresses (PIaNC)<br />
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg<br />
Zentralkommission für die rheinschifffahrt, Straßburg<br />
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />
allianz Esa EuroShip GmbH ........................................ titel<br />
alphatron ................................................................... 31<br />
BraUEr Maschinentechnik aG ....................................... 34<br />
CoNtarGo GmbH & Co. KG ........................................ 44<br />
DtG Deutsche transport-Genossenschaft ........................... 12<br />
E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ........... 34<br />
Easyfairs BV .............................................................. 31<br />
Fischer abgastechnik GmbH & Co. KG ............................... 16<br />
Haeger & Schmidt logistics GmbH .................................... 7<br />
Hegemann GmbH – Werf ............................................... 21<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ............................... 20<br />
Honeck Waldschütz Energie GmbH ................................... 26<br />
Hoyer Marine GmbH ................................................... U2<br />
HtaG Häfen und transport aG ....................................... 13<br />
IEa Industrieelektronik und -automation GmbH ................... 18<br />
IMPErIal Shipping Holding GmbH ................................. 29<br />
Internationales Maritimes Museum Hamburg ....................... 11<br />
Kadlec & Brödlin GmbH ................................................ 17<br />
l. Kluth & Co. Schiffsmakler GmbH & CoKG ....................... 23<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ..............................35, 41<br />
Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ....... 51<br />
Mohrs & Hoppe GmbH ................................................. 19<br />
ostfriesische Volksbank eG oVB ...................................... 16<br />
Podszuck GmbH ......................................................... 22<br />
rheinCargo GmbH & Co. KG .......................................... 45<br />
schwarz technik<br />
Gesellschaft für Kommunikation und Navigation mbH ............. 3<br />
Shell Deutschland oil GmbH .......................................... U4<br />
Siemens aG ............................................................... 27<br />
tEHaG Deutschland GmbH ........................................... 21<br />
Universität Duisburg-Essen .............................................25<br />
Uwe Held - Bootsfenster & Zubehör ................................... 18<br />
Werft Malz GmbH ........................................................ 6<br />
Wessels GmbH ............................................................ 19<br />
Wittig GmbH .............................................................. 5<br />
Zeppelin Power Systems GmbH & Co. KG ........................... 17<br />
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Binnenschifffahrt<br />
DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />
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Prof. Peter tamm †<br />
Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische<br />
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />
reinhard Klingen (1. Vorsitzender),<br />
Hafentechnische Gesellschaft e.V.,<br />
Geschäftsführung<br />
Peter tamm, Thomas Bantle<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />
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redakteur: Thomas Wägener (tWG)<br />
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Christian Knoll (ck, Berlin, ostdeutschland)<br />
Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />
Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />
Josef Müller (jom, Österreich)<br />
rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, recht)<br />
Redaktionsbeirat<br />
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Marcel lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />
reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen<br />
Gesellschaft e.V., Hamburg;<br />
rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />
Binnenschiffahrt e.V.;<br />
Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />
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Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2020</strong><br />
59
Fahren Sie mit Shell GTL Fuel Marine<br />
Trägt zur Senkung lokaler Emissionen bei 1<br />
Auch in älteren Dieselmotoren ohne Modifikationen einsetzbar 2<br />
Keine Investitionen in neue Infrastruktur notwendig<br />
Verringerte Gesundheitsrisiken im Umgang mit dem Kraftstoff<br />
Bessere biologische Abbaubarkeit und niedrigere<br />
Wassergefährdungseinstufung<br />
Wasserklar und nahezu geruchlos<br />
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Marine<br />
SYNTHETIC<br />
TECHNOLOGY<br />
FOR CLEANER AIR 3<br />
1<br />
Bei bestimmten Motorentypen und unter bestimmten Fahrbedingungen. 2 Auf der Grundlage der bis heute durchgeführten<br />
Shell Betriebsfähigkeitsstudien. 3 Shell GTL Fuel Marine verbrennt sauberer und produziert weniger lokale Emissionen als<br />
herkömmlicher, aus Mineralöl hergestellter Diesel.