BLATTWERK AUSGABE No.16 – September bis Dezember 2022
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fr., 30.9.
19:30 Uhr
„BURGENLand“
Lesung Franz Stangl
Musikalische Umrahmung: Vlado Blum
Eintritt: freie Spende
sind, dass ein umfassender Überblick selbst Expertinnen und Experten
bereits überfordert. Und doch muss die Kunst nun einmal, was sie muss:
dem Drang zur Auseinandersetzung mit ihren je eigenen Mitteln in ihrer je
eigenen Zeit und ihren je eigenen Umständen nachgeben und nachgehen!
Der heurige Jahresschwerpunkt des OHO widmet sich denn auch nur einigen
punktuell ausgewählten Aspekten der Künstlichen Intelligenz. Der
Begriff selbst mutet zunächst halbwegs einleuchtend an, geht es doch um
etwas, das von der menschlichen Kreativität künstlich erzeugt wird, um
der Menschheit unter die Arme zu greifen. Und doch erweckt er in uns
nicht nur Hoffnung auf eine gerechtere, bessere und durch die Mitwirkung
der Technik nun wirklich allen zur Verfügung stehende Welt, sondern bei
Weitem mehr noch tiefsitzende Ängste bis hin zur Vision vom Ende des bis
jetzt gekannten Menschlichen, ja der menschlichen Existenz überhaupt.
Umso mehr treibt uns der Ehrgeiz, den Begriff ein wenig aufzubrechen und
einige Löcher in die ihn umgebende Aura intellektueller und technischer
Unnahbarkeit zu schlagen.
Eines der Projekte des heurigen OHO-Schwerpunktes trägt den Titel BLOCK-
CHAIN MY HEART und ist eine Kunstaktion, an der ein Riesenaufgebot an
Künstlerinnen und Künstlern mehrerer Genres teilhat. In ihr wird nicht nur
Kunst in reichlicher Fülle dargeboten, sondern auch die Möglichkeit hinterfragt,
durch sogenannte NFTs und Blockchains (zu beiden Begriffen siehe die
Beschreibungen in den entsprechenden Artikeln in diesem Blattwerk) eine
neue Verkaufsstrategie für Kunst zu lukrieren. Wir wollen dieser Aussicht
weder euphorisch noch abwertend gegenüberstehen, sondern uns insofern
in das Thema einbringen, als sich an ihm die Fragen nach Sinn, Nutzen,
Entwicklung und Aussicht der scheinbar unbeschränkten Möglichkeiten der
Technik auch in der Kunst diskutieren lassen.
Mit der Produktion DER KÜHLSCHRANK SPRICHT MIT MIR wird ein weiterer
Aspekt der KI, wie sie sich immer weiter auch in unseren Alltag drängt, aufgeworfen
und zur Diskussion gestellt. Die Autorinnen und Autoren Petra Ganglbauer,
Michael Hess, Siegmund Kleinl, Sophie Reyer, Katharina Tiwald und
Konstantin Milena Vlasich präsentieren multimedial aufbereitete literarische
Beiträge, die sie eigens für diesen Abend und sein Thema verfasst haben.
Der Abschluss des OHO-Jahres bietet schließlich eine absolute Novität im
Haus in der Lisztgasse 12! Es ist die Premiere einer brandaktuellen Oper
mit einem äußerst ehrgeizigen künstlerischen und technischen Konzept.
VANESSA GEHT ZU DEN WALEN – eine Road-Opera wird am 31. Dezember
2022 ihre Uraufführung im OHO erleben und dann in andere Landesteile,
insbesondere auch in das Kulturzentrum Eisenstadt, weitergereicht. Auch
in ihr wird Künstliche Intelligenz eine Rolle spielen, allerdings kaum vordergründig
– geht es doch in erster Linie um ein weiteres, womöglich noch
größeres Menschheitsthema der Gegenwart: unseren Umgang mit dem
Planeten und letztlich mit uns selbst! Sichern Sie sich jetzt schon die Karten!
„BURGENLand“ ist der vierte Csaterberg-Krimi
aus der Feder von Franz Stangl nach den Vorgängern
„Schlachtenberg“ (2008), „Zungen wie
von Feuer“ (2012) und „Kellergassentod“ (2017).
Nachdem der Kohfidischer Historiker Franz
Plank beim Kellergassenfest 2007 den Obmann des
örtlichen Weinbauvereins und Landtagsabgeordneten
Roman Hofer erschossen und anschließend
Selbstmord begangen hat (am Ende des 3. Csaterberg-Krimis
„Kellergassentod“), taucht Willi Rieger,
Journalist und Buchautor aus Neulengbach, der
nicht ganz unschuldig an den Ereignissen gewesen
ist, gemeinsam mit Bettina Wiegele, der neuen Frau
an seiner Seite, unter. Er vermutet, dass Hofer einer
der Strippenzieher in einer gefährlichen Geheimgesellschaft
war, vor der sich Rieger nicht mehr sicher
fühlt. Über ein Jahrzehnt bleibt er deshalb von der
Bildfläche verschwunden.
Erst im Jahr 2020 kommt wieder Bewegung in den
Fall, als die Leichen von Bettina Wiegele und von
Riegers Mitarbeiter Kurt Schwarz auftauchen. Alles
deutet darauf hin, dass Rieger selbst hinter den
Morden stecken könnte, weil die Menschen rund
um ihn inzwischen sein möglicherweise doppeltes
Spiel durchschaut haben. Dem leitenden Ermittler
des Landeskriminalamtes Burgenland, Chefinspektor
Hugo Leitner, erscheint die schnelle Lösung des Falles
aber als zu einfach und übereilt. Weitere Ermittlungen
werden ihm allerdings untersagt und er wird kurzerhand
in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Deshalb
macht er sich selbst mit ganz wenigen Mitstreitern,
unter ihnen auch wieder der Kohfidischer Wirt Günther
Steiner, auf die Suche nach den Hintergründen
und deckt in einem spektakulären Showdown die
wahren Zusammenhänge auf – und dies alles löst
quasi am Vorabend der 100 Jahr-Feiern des jüngsten
österreichischen Bundeslandes ein politisches
Erdbeben aus…
Damit bringt dieser vierte Csaterberg-Krimi auch die
Gesamthandlung rund um dubiose Immobilienverkäufe
und eine verdächtige Geheimorganisation, die
hinter diesen Machenschaften zu stecken scheint und
die Verbindungen zu lokalen Politikern schamlos ausnutzt,
zum Abschluss. Und gleichzeitig wird versucht,
der „burgenländischen Seele“ ein wenig auf den
Grund zu gehen sowie den besonderen Reiz zu erschließen,
den die Gegend rund um die Weinidylle am
Csaterberg inzwischen auf viele Menschen ausübt.
Das Buchcover stammt diesmal übrigens von Gottfried
Reszner.
Das Buch erscheint in der edition lex liszt 12 und ist
dort und im gut sortierten Buchhandel erhältlich.
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