Gewässerökologisches Gutachten - Bundesministerium für Verkehr ...
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Eisenbahnüberführung Saalach - Gewässerökologie<br />
In Summe ist festzuhalten, dass im Projektgebiet derzeit gravierende fischökologische Defizite<br />
bestehen. Sowohl Artenzusammensetzung als auch Bestandsdichte weichen deutlich von<br />
den zu erwartenden natürlichen Gegebenheiten ab. Sowohl im Rückstaubereich des KW<br />
Rott als auch im Unterwasser sind kaum Reproduktionsmöglichkeiten vorhanden.<br />
5. Auswirkungen<br />
Als maßgeblicher Einfluss der Bautätigkeiten der Eisenbahnüberführung über die Saalach<br />
auf die Gewässerorganismen ist die Trübung des Gewässers anzusehen. Diese ist vor allem<br />
in den Phasen der Sohlsicherung und der Errichtung bzw. des Rückbaus der beiden Arbeitsplattformen<br />
zu erwarten (Tab. 9).<br />
Die Sohlsicherungsmaßnahmen werden zu Beginn der Bauarbeiten im November 2013 über<br />
einen Zeitraum von ca. 4 Wochen hinweg durchgeführt (mündl. Mitteilung N. Schreier, DB<br />
ProjektBau GmbH). Dabei wird zunächst mittels eines auf einem Ponton schwimmenden<br />
Baggers die bestehende Flusssohle ausgehoben. In Summe ist mit der Entnahme eines Volumens<br />
von rund 3000 m³ (inkl. Feinsedimentauflage) zu rechnen (mündl. Mitteilung N.<br />
Schreier, DB ProjektBau GmbH). Der Aushub des Materials wird mit einem Greifer durchgeführt,<br />
um die Schwebstofffracht des Gewässers möglichst gering zu halten. Im Anschluss<br />
daran wird die Sohlsicherung aus Wasserbausteinen geschlichtet.<br />
In einem nächsten Schritt wird vom rechten Ufer aus ein Damm ca. bis zur Flussmitte in der<br />
Saalach errichtet. Der Damm besteht im Wesentlichen aus Wasserbausteinen, die mit feinerem<br />
Material verfüllt werden, um eine ebene Arbeitsplattform herzustellen (mündl. Mitteilung<br />
N. Schreier, DB ProjektBau GmbH). Während des da<strong>für</strong> benötigten Zeitraums von rund zwei<br />
Wochen ist daher immer wieder mit Trübungen des Gewässers zu rechnen. In Zeiten in denen<br />
die Wasserbausteine eingebracht werden, sind diese jedoch weitaus geringer zu erwarten,<br />
als in Zeiten in denen feineres Material eingebracht wird. Im Folgenden bleibt die Arbeitsplattform<br />
bis ca. März 2014 bestehen. Trübungen des Gewässers sind in diesem Zeitraum<br />
kaum bis gar nicht zu erwarten. Erst während des rund zwei Wochen dauernden Rückbaus<br />
des Damms werden wieder vermehrte Schwebstoffkonzentrationen auftreten.<br />
Zu Beginn der dritten Bauphase im November 2014 wird eine Arbeitsplattform ausgehend<br />
vom orographisch linken Ufer in der Saalach errichtet. Wiederum ist über einen Zeitraum von<br />
ca. zwei Wochen mit Trübungen des Gewässers zu rechnen (mündl. Mitteilung N. Schreier,<br />
DB ProjektBau GmbH). Die Arbeitsplattform bleibt bis März 2015 bestehen. Beim Rückbau<br />
des Damms sind über einen Zeitraum von zwei Wochen erhöhte Schwebstoffkonzentrationen<br />
zu erwarten (mündl. Mitteilung N. Schreier, DB ProjektBau GmbH).<br />
Nach Petz-Glechner et al. (2001) werden von Fischen Schwebstoffkonzentrationen < 5g/l<br />
über einen längeren Zeitraum (24 h) ertragen, ohne Schäden zu erleiden. Dieser Wert liegt in<br />
der Größenordnung, die bei der Stauraumlegung im Unterwasser des KW Rott im Jahr 2007<br />
gemessen wurde (ø über 20 h = 2,3 g/l, Maximalwert = 7,66 g/l, Daten: Salzburg AG <strong>für</strong><br />
TB Umweltgutachten Petz OG 37