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Gewässerökologisches Gutachten - Bundesministerium für Verkehr ...

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Eisenbahnüberführung Saalach - Gewässerökologie<br />

Energie, <strong>Verkehr</strong> und Telekommunikation). Die aufgetretenen Spitzenwerte liegen deutlich<br />

unter den von Fischen tolerierten Maximalwerten (35 g/l über 2 h, Petz-Glechner et al. 2001).<br />

Im Zuge der Arbeiten an der Eisenbahnüberführung ist mit deutlich geringeren Schwebstoffkonzentrationen<br />

zu rechnen als diese während der Staulegung auftraten. Allerdings muss<br />

von einer längeren Expositionszeit ausgegangen werden. Hier sind die Angaben über mögliche<br />

Schädigungsraten in der Literatur extrem schwankend. Sicher ist, dass die Gewöhnung<br />

an getrübtes Wasser eine große Rolle spielt (Bisson & Bilby 1982); die Saalach ist ein von<br />

Natur aus mit Schwebstoffen v.a. zur Schneeschmelze aber auch nach Starkregenereignissen<br />

stark vorbelastetes Gewässer, so dass davon auszugehen ist, dass bereits eine Gewöhnung<br />

der Fische an gewisse Trübungen stattgefunden hat. Ist die Möglichkeit zur Abwanderung<br />

gegeben, werden trübe Gewässer generell gemieden (Sigler et al. 1984, Boubée et al.<br />

1997).<br />

Es ist aber angesichts der zu erwartenden Intensität der Trübung nicht davon auszugehen,<br />

dass eine nachhaltige direkte Schädigung der Fischfauna eintritt. Die eventuelle Problematik<br />

der Abwanderung ist weniger ein ökologisches (da das KW Rott über eine Fischwanderhilfe<br />

verfügt) denn ein fischereiwirtschaftliches Problem.<br />

Die geplanten Zeiträume erhöhter Schwebstofffrachten liegen hauptsächlich im November<br />

und Dezember des Jahres 2013, im März und November des Jahres 2014, sowie im März<br />

2015. Die Eingriffe im Herbst kommen dabei am Ende der Laichzeit der Bachforelle zu liegen.<br />

Die im Frühjahr vor bzw. zu Beginn der Laichzeit der Äsche. Aus bautechnischen und<br />

sicherheitstechnischen Gründen müssen die geplanten Arbeiten jedoch in Zeiten mit Niederwasserführung<br />

durchgeführt werden. Ein Ausweichen in die abflussreichen Sommermonate<br />

August und September ist nicht möglich.<br />

Tab. 9: Zeiten zu erwartender erhöhter Schwebstoffkonzentrationen in der Saalach (mündl. Mitteilung<br />

N. Schreier, DB ProjektBau GmbH).<br />

Monat I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

Je geringer die Strömung ist, desto rascher sinken die Sedimente zu Boden. Durch die Lage<br />

der Baustelle im Stauraum des KW Rott ist in diesem Fall auch eine kürzere Fließstrecke<br />

betroffen als bei Baustellen in freien Fließstrecken. Es ist davon auszugehen, dass ein wesentlicher<br />

Teil v.a. der schwereren Partikel noch im Stauraum sedimentiert. Problematisch<br />

sind Ablagerungen im Unterwasser, v.a. im Bereich potenzieller Laichplätze, wobei die Strecke<br />

zwischen dem KW Rott und der Mündung in die Salzach diesbezüglich aufgrund der<br />

anthropogenen Überformung nur wenige Reproduktionsareale bietet. Durch Ablagerungen<br />

von Feinsediment am Laichplatz sinken die Durchlässigkeit des hyporheischen Interstitials<br />

und die Sauerstoffversorgung (Turnpenny & Williams 1980, Argent & Flebbe 1999). Forellen<br />

werden dadurch vom Anlegen der Laichgruben abgehalten bzw. werden Laichareale wieder<br />

aufgegeben (Wilber 1983, loc. cit. Bruton 1985). Aufgrund der fehlenden Laichmöglichkeiten<br />

TB Umweltgutachten Petz OG 38

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