26 SPORT E | <strong>2022</strong> SKI ALPIN Maximilian Ranzi Die Fußstapfen sind groß: Maximilian Ranzi, 21 Jahre jung und aus Lana, soll die nach Dominik Paris, Christof Innerhofer und Florian Schieder brachliegende Südtiroler Speed-Szene ausfüllen. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung hat er gemacht: Über seinen ehemaligen Heimatverein SC Vigiljoch und dem Südtiroler Landeskader hat er sich bis in die Europacup-Speedgruppe hochgearbeitet. Ranzi, der im Vorjahr mit dem U21-Abfahrtstitel bei der Italienmeisterschaft seinen größten Erfolg feierte, hat bewegte Monate hinter sich. In der für eine Teamnominierung wichtigen Grand- Prix-Rennserie lag er bis Februar auf Siegkurs, ehe er sich bei einem Trainingssturz am San-Pellegrino-Pass beide Handgelenke brach. Erst dank Trainerentscheid wurde er trotzdem ins Nationalteam einberufen. Nach der Sportoberschule in Mals begann Ranzi mit einem Agrar-Studium in Bozen, erkannte aber, dass es mit dem Aufwand als Skirennfahrer unvereinbar ist. Zumal sein Fokus klar auf den 2 Brettern liegt. „Mein Ziel ist, im Europacup Fuß zu fassen und konstant in die Top 30 zu fahren.“ In seiner wenigen Freizeit arbeitet Maximilian Ranzi in der Tauchschule seines Vaters Roland, geht Harpunenfischen oder fährt mit dem Rad von Lana bis Bari. Als Skifahrer ist Maximilian im Hause Ranzi nicht alleine. Auch seine jüngeren Brüder Felix (Jahrgang 2004) und Lorenz (2006) haben sich mit Leib und Seele dem Skisport verschrieben. MAXIMILIAN RANZI Geburtsdatum und -ort: 10. Februar 2001 in Meran Wohnort: Lana Sportgruppe: Polizei Florian Schieder Ein überfälliges Comeback Er ist ein Kämpfer, ein Durchbeißer, ein Nicht-Aufgeber. Wenn Florian Schieder an diesem Wochenende in Lake Louise (Kanada) in den Skiweltcup zurückkehrt, liegt eine fast zweijährige Leidenszeit hinter dem 26-jährigen Kastelruther. Die WM-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo am 14. Februar 2021 war Schieders letztes Rennen. Dort stürzte er schwer, riss sich das Kreuzband und den Meniskus im linken Knie. Es folgte eine weitere OP, ehe er Ende August wieder auf Skiern stand. Nur: Das Knie spielte nicht mit. Im Oktober 2021 gab er vorzeitig w.o. „Ich kam erneut unters Messer, diesmal bei Dr. Christian Fink in Innsbruck, und er machte alles neu: Kreuzband, Knorpel usw.“ Es folgte erneut eine monatelange Physio. Was blieb, war die ständige Ungewissheit, ob es sich auszahlen würde. Ende August stand Schieder wieder auf Skiern, und beim langen Trainingslager in Südamerika bestand das Knie den Belastungstest bravourös. Seine Zwischenbilanz: „Es sieht nicht schlecht aus, auch kraftmäßig bin ich zufrieden.“ Prognosen über seine Zukunft will Florian Schieder keine stellen. Wohl auch deshalb, weil sein langjähriger Zimmerkollege und Kumpel Alexander Prast ebenfalls wegen einer komplexen Knieverletzung seine Karriere beenden musste. „Ich hoffe, dass ich schmerzfrei bleibe und wieder so fahren kann, wie ich es in den Trainings aktuell imstande bin.“ Schieder will dabei nicht nur auf den Weltcup setzen, sondern hofft auch auf Europacup-Einsätze. Dass Florian Schieder noch immer ein Athlet ist, verdankt er auch Mentaltrainer Martin Volgger. „Natürlich fragt man sich: Wie geht’s weiter? Ich habe dann auch meinem Vater auf dem elterlichen Bauernhof geholfen, weil ich ja nie wusste, ob es noch etwas wird. Aber die Hilfe des Mentaltrainers hat mir extrem geholfen.“ Zu Hause in Kastelruth gibt es mit 20 Milchkühen viel Arbeit. Aber Florian Schieder weiß, dass er noch einen Job als Skirennfahrer zu erledigen hat. FLORIAN SCHIEDER Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1995 in Bozen Wohnort: Kastelruth Sportgruppe: Carabinieri
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