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Stahlreport 2022.11

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Bild: Salzgitter AG<br />

Salzgitter AG –Projekt zu grünem Wasserstoff erfolgreich abgeschlossen<br />

Rekordproduktion aus Elektrolyseanlage<br />

Mit einer Rekordproduktion von fast<br />

100 t grünem Wasserstoff für die klimaneutrale<br />

Herstellung von grünem Stahl haben<br />

die Salzgitter AG und der Elektrolyseur-Hersteller<br />

Sunfire das EU-geförderte Projekt<br />

GrInHy2.0 („Green Industrial Hydrogen“)<br />

zufrieden abgeschlossen. Der in Salzgitter<br />

betriebene weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />

von Sunfire ist ein wichtiger<br />

Baustein für die Nachhaltigkeitspläne<br />

des Stahlkonzerns. Nach vier Jahren Laufzeit<br />

ziehen die Partner des Wasserstoffprojektes<br />

GrInHy2.0 nun eine positive Bilanz.<br />

Seit 2019 betreiben die Projektpartner<br />

einen Hochtemperatur-Elektrolyseur von<br />

Sunfire mit einer elektrischen Anschlussleistung<br />

von 720 kW auf dem Gelände der<br />

Salzgitter Flachstahl – bis heute gilt die<br />

Anlage als weltweit größte und effizienteste<br />

ihrer Art. Der produzierte grüne Wasserstoff<br />

wird direkt in das Wasserstoffnetz<br />

der Salzgitter Flachstahl eingespeist – bis<br />

dato konnten fast 100 t des Gases in den<br />

Glühprozessen und Verzinkungsanlagen zur<br />

Stahlveredelung eingesetzt werden.<br />

Die Partnerschaft der beiden Unternehmen<br />

Sunfire und Salzgitter AG soll auch über<br />

GrInHy2.0 hinaus weiter bestehen.<br />

https://salcos.salzgitter-ag.com<br />

GrInHy2.0-Projektteam<br />

vor dem Sunfire<br />

Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />

in<br />

Salzgitter<br />

ArcelorMittal Bremen<br />

Anpassung der Produktion<br />

Bereits Anfang September hatte<br />

ArcelorMittal Germany angekündigt, Teile<br />

der Produktionsanlagen an deutschen<br />

Standorten vorübergehend wegen schwacher<br />

Nachfrage, negativen Marktaussichten<br />

und extrem gestiegenen Energiekosten<br />

außer Betrieb zu nehmen.<br />

Normalerweise würden die reduzierten<br />

Mengen von einem Hochofen produziert<br />

werden, so das Unternehmen. Vor dem<br />

Hintergrund der aktuellen Energiekrise<br />

werde man nun jedoch die Auslastung<br />

seiner Produktionsanlagen anpassen, um<br />

damit die Eigenstromerzeugung zu maximieren.<br />

Daher werde die angekündigte<br />

Abschaltung des einen Hochofens vorerst<br />

verschoben und stattdessen die reduzierte<br />

Produktion mit beiden Hochöfen<br />

geplant, was mehr eigene Stromerzeugung<br />

möglich macht. „Das ist ein Vorteil<br />

in einem derzeit sehr volatilen und<br />

schwierigen Markt“, erklärt Reiner Blaschek,<br />

CEO ArcelorMittal Germany und<br />

verantwortlich für die Werke in Bremen<br />

und Eisenhüttenstadt, die Entscheidung.<br />

https://bremen.arcelormittal.com<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, lag im September<br />

2022 bei 151,7 Mio. t, was einem Anstieg<br />

von 3,7 % gegenüber September 2021 entspricht.<br />

Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />

die die COVID-19-Pandemie mit<br />

sich bringt, sind viele dieser Zahlen des<br />

Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung<br />

des nächsten Monats<br />

revidiert werden können.<br />

Rohstahlproduktion weltweit September 2022<br />

China 87,0 t 17,6 %<br />

Indien 9,9 t 1,8 %<br />

Japan 7,1 t -12,3 %<br />

USA 6,6 t -7,5 %<br />

Russland 5,7 t -6,8 %<br />

Südkorea 4,6 t -15,4 %<br />

Deutschland 2,8 t -15,4 %<br />

Türkei 2,7 t -19,4 %<br />

Brasilien 2,7 t -11,7 %<br />

Iran 2,7 t 26,7 %<br />

Quelle: worldsteel<br />

September 2022 in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum(Jan-Sept.) in Prozent<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist<br />

weiter rückläufig. Im September 2022 erreicht<br />

die produzierte Menge nur rund 2,8 Mio. t<br />

und liegt damit mehr als 15 % unter der des<br />

Vorjahresmonats. Von Januar bis September<br />

2022 wurden 6 % weniger Rohstahl hergestellt<br />

als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland September 2022<br />

Rohstahl gesamt 2.842 -15,4 %<br />

Oxygenstahl 1.976 -11,2 %<br />

Elektrostahl 866 -23,8 %<br />

Roheisen 1.893 -5,8 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.647 -10,6 %<br />

September 2022 in Tsd. t Veränderung zum Vorjahreszeitraum (Jan-Sept.) in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />

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