05.12.2022 Aufrufe

BOKU Magazin 4/2022

INHALT 3 Editorial 4 Festrede Konrad Paul Liessmann 7 Das Jubiläumsjahr, eine Rückschau in Bildern 13 Jubiläumsfinale mit Festakt 18 Parkplatz-Entsiegelung mit BOKU-Hilfe 19 Herbstfest am BOKU-Standort Tulln 20 AfricaUniNet: General Assembly in Kenia 24 Afrikanisches Blattgemüse und Gendergerechtigkeit 26 Exkursionen neu gedacht 30 Ein Abend im Zeichen der BOKU-Lehre 34 BOKU-Ball erstrahlt in neuem Glanz 36 Wissenschaftliches Porträt: Andreas Holzinger 40 Evaluierung von Lehrveranstaltungen 41 Gender & Diversity 44 Das war der BOKU-Nachhaltigkeitstag 2022 47 Splitter 50 technet / accent Innovation Award 51 Horizon Partnerships 52 Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt 58 Forschung: FAQ

INHALT

3 Editorial

4 Festrede Konrad Paul Liessmann

7 Das Jubiläumsjahr, eine Rückschau in Bildern

13 Jubiläumsfinale mit Festakt

18 Parkplatz-Entsiegelung mit BOKU-Hilfe

19 Herbstfest am BOKU-Standort Tulln

20 AfricaUniNet: General Assembly in Kenia

24 Afrikanisches Blattgemüse und Gendergerechtigkeit

26 Exkursionen neu gedacht

30 Ein Abend im Zeichen der BOKU-Lehre

34 BOKU-Ball erstrahlt in neuem Glanz

36 Wissenschaftliches Porträt: Andreas Holzinger

40 Evaluierung von Lehrveranstaltungen

41 Gender & Diversity

44 Das war der BOKU-Nachhaltigkeitstag 2022

47 Splitter

50 technet / accent Innovation Award

51 Horizon Partnerships

52 Strategische Kooperation BOKU – Umweltbundesamt

58 Forschung: FAQ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sehbar; es gibt aber keine Rückkehr zur<br />

Wildnis, zur ungestalteten Natur. Umso<br />

wichtiger ist es, sich über die Prinzipien<br />

und Methoden dieser Umgestaltung im<br />

Klaren zu sein.<br />

„NACHHALTIG“ SEIT 1718<br />

Am Beispiel der „Nachhaltigkeit“ ließe<br />

sich dies veranschaulichen. Die Bezeichnung<br />

stammt selbst aus der Land- und<br />

Forstwirtschaft und ist in diesem Zusammenhang<br />

übrigens älter als vermutet.<br />

Sie wurde im Jahre 1718 von Hans Carl<br />

von Carlowitz, einem kursächsischen<br />

Beamten, geprägt, der damit einen<br />

schonenden Umgang mit den knappen<br />

Holzressourcen seiner Zeit in die Wege<br />

leiten wollte, und auch das Grimmsche<br />

Wörterbuch kennt für das Wort „nachhaltig“<br />

schon eine entsprechende Belegstelle<br />

in Webers ökonomischem Lexikon<br />

von 1832: „Nachhaltiger ertrag des bodens<br />

wird nur erreicht, wenn der boden<br />

in gutem stand erhalten wird.“<br />

Der philosophisch interessante Gedanke<br />

im Konzept der Nachhaltigkeit liegt<br />

allerdings in der These, dass das gegenwärtige<br />

Handeln nicht nur im Horizont<br />

unmittelbarer Erfolgserwartung, sondern<br />

auch im Hinblick auf die gedeihlichen<br />

Lebensmöglichkeiten künftiger<br />

Generationen erfolgen soll. Lange bevor<br />

sich der Begriff der Nachhaltigkeit im<br />

politischen Diskurs durchsetzte, hatte<br />

der Philosoph Hans Jonas in seinem Spätwerk<br />

Das Prinzip Verantwortung (1979)<br />

die entscheidende Maxime für ein zukunftsorientiertes<br />

Handeln formuliert.<br />

Hans Jonas sah sich vor die Aufgabe gestellt,<br />

eine Richtlinie für unser Handeln<br />

zu formulieren, die den Fortbestand<br />

der Gattung Mensch mitberücksichtigt.<br />

Die Formulierungen, die Jonas diesem<br />

Imperativ gegeben hat, spielen in den<br />

ökologischen und technikkritischen Debatten<br />

seit den 80er-Jahren des vorigen<br />

Jahrhunderts eine entscheidende Rolle.<br />

Jonas formulierte diesen Imperativ unter<br />

anderem folgendermaßen: „Handle so,<br />

dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich<br />

sind mit der Permanenz echten<br />

menschlichen Lebens auf Erden“ oder,<br />

negativ formuliert: „Handle so, dass die<br />

Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch<br />

sind für die künftige Möglichkeit<br />

solchen Lebens.“ Für Jonas besagten<br />

diese Formulierungen letztlich, dass wir,<br />

aus welchen Gründen auch immer, „zwar<br />

unser eigenes Leben, aber nicht das der<br />

Menschheit wagen dürfen“.<br />

„ZUKUNFT“ ALS SINNHORIZONT<br />

Und ihm war klar, dass mit diesen Formulierungen<br />

in einer bisher nicht bekannten<br />

Form der „Zeithorizont“ zu einem bestimmenden<br />

Kriterium ethischen Verhaltens<br />

wurde, letztlich „Zukunft“ zum<br />

letzten Sinnhorizont verantwortlichen<br />

Handelns wird. Wenn heute von Theoretikern<br />

und Aktivisten der Klimabewegung<br />

die Rechte zukünftiger Generationen auf<br />

eine intakte Biosphäre als Maßstab für<br />

aktuelle Maßnahmen genommen werden,<br />

argumentieren sie, ohne es vielleicht<br />

immer zu wissen, auf dem Boden<br />

dieses „Prinzips Verantwortung“.<br />

Was aber heißt prinzipiell und in diesen<br />

speziellen Hinsichten Verantwortung<br />

tragen oder Verantwortung übernehmen?<br />

Im Begriff der Verantwortung<br />

steckt die Antwort. Und jede Antwort<br />

impliziert eine Frage. Sich verantworten<br />

bedeutet in einem ganz ursprünglichen<br />

Sinn, auf eine gestellte Frage antworten<br />

zu können oder schärfer: antworten<br />

zu müssen. Wo, aus welchen Gründen<br />

auch immer, keine Frage gestellt werden<br />

kann oder gestellt werden darf, gibt es<br />

keine Verantwortung. Verantwortung<br />

ist ein dreiwertiger Begriff. Verantwortlich<br />

ist jemand in Bezug auf eine Sache<br />

gegenüber einem anderen. Verantwor-<br />

Fotos: Christoph Gruber | <strong>BOKU</strong> IT<br />

<strong>BOKU</strong> <strong>Magazin</strong> 4 | <strong>2022</strong><br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!