08.12.2022 Aufrufe

2022/14 | Unternehmen | Dezember 2022 | Ausgabe 85

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

TITELTHEMA unternehmen [!]<br />

Geschäftsführer Werner Kreibl:<br />

„Heutige Hardware- und<br />

Software-Tools sind so klug,<br />

dass sie mithilfe von Daten die<br />

Zustände der Maschinen<br />

voraussagen können.“<br />

Mit der Zeit haben Sie Ihre Lösungen in der Fertigung<br />

von oberflächenmontierten Bauelementen<br />

(SMT) kräftig ausgeweitet.<br />

Kreibl: In unserer Rolle als Handling-Automatisierer<br />

standen wir am Ende der Wertschöpfungskette.<br />

In der Elektronikfertigung geht es zuerst ums<br />

Bestücken, dann um den Produktionsprozess und<br />

wenn die Firmen noch Geld übrighaben, kaufen sie<br />

sich das Handling zu. Wir haben uns daher immer<br />

mehr Prozesse und Technologien dazu geholt, beispielsweise<br />

durch den Kauf der Firma Ekra, ein Spezialist<br />

für den Siebdruck auf Leiterplatten. Auf diese<br />

Art sind wir zu einem Lösungsanbieter in der<br />

SMT-Linie geworden.<br />

Was macht eigentliche eine Fabrik smart?<br />

Kreibl: Das ist ein großes Wort. Und jeder versteht<br />

etwas Anderes darunter. Manche sagen: Ich habe<br />

jetzt hier eine Schnittstelle, ich habe eine smarte<br />

Maschine. Das halte ich für sehr weit hergeholt.<br />

Wir haben schon vor 25 Jahren damit begonnen,<br />

von den Maschinen aus in die digitale Welt einzutauchen.<br />

Wenn Sie Daten erheben, die Maschinen<br />

austauschen, können Sie diese auch analysieren.<br />

Heutige Hardware- und Software-Tools sind so intelligent,<br />

dass sie mithilfe dieser Daten Anlagenzustände<br />

vorhersagen können. Das wiederum ermöglicht<br />

es Betrieben, Vorgänge rechtzeitig anzustoßen,<br />

damit Zustände, wie beispielsweise das Leerlaufen<br />

von Materialien, verhindert werden.<br />

Mang: Auch hier ist es das Ziel, Stillstände in der<br />

Fertigung vorbeugend zu minimieren, weil sich solche<br />

Stillstände nicht aufholen lassen.<br />

Und wie wird die Fabrik smart?<br />

Kreibl: Wenn Maschinen und Fertigungsinseln miteinander<br />

vernetzt sind, ermöglicht das Interaktionen.<br />

Maschinen tun mit Hilfe von Rechenvorgängen,<br />

was ein smarter Maschinenbediener tun würde.<br />

Eine Fabrik ist smart, wenn sie sich zumindest<br />

in Teilen selbst organisiert und mit Hilfe einer Verwaltungssoftware<br />

festlegt, in welcher Reihenfolge<br />

Aufträge innerhalb der Fertigung bearbeitet werden.<br />

Wobei das eine sehr weit gefasst Definition ist.<br />

Das können auch einfach Vorgänge in der Fabrik<br />

nach bestimmten Kundenanforderungen sein.<br />

Wir haben<br />

vor 25 Jahren<br />

begonnen, in<br />

die digitale Welt<br />

einzutauchen.<br />

Warum haben Sie begonnen, nicht nur Maschinen zu<br />

optimieren, sondern den Ablauf in der Fabrik?<br />

Kreibl: In der Elektronikfertigung kommen Sie mit<br />

gutem Handling auf eine Maschinen-Verfügbarkeit<br />

von 90 oder 92 Prozent. Wenn Sie darüber hinaus<br />

Stillstände vermeiden wollen, müssen Sie auf die<br />

Ebene der Fabrik gehen und die gesamte Versorgungskette<br />

der Maschinen begutachten und aufeinander<br />

abstimmen. Mit diesem Thema beschäftigen<br />

wir uns seit fünf Jahren. Automatisierte Fertigungslinien<br />

sind in der Elektronikfertigung Realität,<br />

aber in Sachen optimierte Abläufe in der<br />

gesamten Fabrik gibt es noch viel Potenzial.<br />

Was ist Ihrer Einschätzung nach die größte Veränderung<br />

in der Fertigung, die Digitalisierung und Automatisierung<br />

mit sich bringen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!