2022/14 | Unternehmen | Dezember 2022 | Ausgabe 85
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unternehmen [!] TITELTHEMA 15<br />
Spezialisten für Solartechnik und Siebdruck und<br />
passten ideal zu unserem Portfolio. Zu unserer Strategie<br />
gehört auch, über Zukäufe zu wachsen. Die<br />
schwierige Zeit während der Finanzkrise haben wir<br />
dazu genutzt, unsere Prozesse neu auszurichten.<br />
Als die Geschäfte in der Elektronik und der Solartechnik<br />
wieder angesprungen sind, haben wir unseren<br />
Umsatz zwei Jahre infolge verdoppeln können.<br />
Wie kamen Sie zur dritten Säule, dem Geschäft mit<br />
Pharmaunternehmen?<br />
Mang: Strategisch wollten wir uns mit einem zusätzlichen<br />
Geschäftsfeld erweitern. Wir sind durch<br />
die Übernahme eines Pharma-Zulieferers mit damals<br />
rund 30 Mitarbeitern in diesen für uns neuen<br />
Markt eingestiegen.<br />
Wie risikobehaftet war dieser Schritt?<br />
Mang: Da hat niemand auf uns gewartet. Wir haben<br />
uns erst einmal zwei Jahre angeschaut, wie der<br />
Markt funktioniert und geschaut, wo Chancen für<br />
uns sind. Wir stellen uns bei solchen Weichenstellungen<br />
immer die Fragen: Woher kommen wir? Was<br />
können wir gut? Was braucht der Markt? Wir sind<br />
dort Zuhause, wo Pharma und Medizin die Elektronik<br />
treffen. Wir haben schließlich unsere Nische<br />
gefunden. Das war für die Firmenentwicklung ein<br />
weiterer Meilenstein.<br />
Wo trifft Elektronik Pharma und Medizin?<br />
Mang: Das sind Produkte, die elektronisch sind und<br />
eine Medizinanwendung haben. Dazu gehören unter<br />
anderem Blutzucker-Messgeräte. Das ist im Prinzip<br />
eine Leiterplatte, die in ein Gehäuse gebracht<br />
wird.<br />
Was hat sich dadurch für Asys verändert?<br />
Kreibl: Wir mussten unsere Fertigungsphilosophie<br />
und Dokumentation an die Anforderungen der<br />
Pharma- und Medizintechnikbranche anpassen.<br />
Mang: Bei solchen Anlagen entspricht die Fertigung<br />
der Maschine 50 Prozent der Arbeit. Die andere<br />
Hälfte besteht aus prüfen, testen und dokumentieren.<br />
Ein solcher Auftrag steht bei uns doppelt<br />
so lange in der Fertigung, wie andere Aufträge,<br />
weil die Prüfkriterien ganz andere sind. Das ist<br />
eine andere Welt, für die man seine Prozesse anpassen<br />
muss.<br />
Ist der Schlüssel Ihres Erfolgs, sich neuen Herausforderungen<br />
zu stellen?<br />
Mang: Das ist einer der Schlüssel. Ein anderer ist,<br />
dass wir als Asys neue Lösungen bieten, die über den<br />
aktuellen Bedarf der Fertigung hinausgehen und damit<br />
den Kunden Impulse geben. Wir haben uns mit<br />
der Zeit breit aufgestellt, wir sind aber auch bei den<br />
Lösungen für Kunden aus der Energie- oder Pharmabranche<br />
immer unserem Kerngeschäftsfeld Elektronik<br />
treu geblieben.<br />
Kreibl: Um erfolgreich zu sein, brauchen Sie zudem<br />
eine Vision und auch Willen, Fähigkeit und Lust, diese<br />
umzusetzen.<br />
Mang: Und den Mut zum Risiko. Unser Vier-Augen-<br />
Prinzip ist da eine Absicherung. Wenn zwei die gleiche<br />
Vision haben, kann diese nicht ganz falsch sein.<br />
Gab es auch schwierige Phasen seit der Gründung?<br />
Kreibl: Wir sind beide Maschinenbauer. In den ersten<br />
zehn Jahren haben wir mit viel Engagement neue<br />
Maschinen gebaut und haben uns wenig um das<br />
Thema Wirtschaftlichkeit gekümmert. Das ging gut,<br />
weil wir stark gewachsen sind. Aber wir haben gelernt,<br />
dass es eine Entwicklungs-, eine Bauphase<br />
und eine Lebenszeit der Maschine gibt. Darauf haben<br />
wir unsere Entwicklungsarbeit angepasst.<br />
Mang: Natürlich bringt auch das starke Wachstum<br />
Themen mit sich. Jeder Entwicklungsschritt, von<br />
50 zu 100 Mitarbeitenden, zu 250 Beschäftigten und<br />
zu heute 1300 Angestellten weltweit, hat eine Strukturänderung<br />
in der Firma mit sich gebracht. Dazu<br />
gehört auch, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />
mit denen man gewachsen ist, neue Aufgaben<br />
und mehr Verantwortung erhalten. Da läuft nicht<br />
jeder Tag geradeaus.<br />
Wie sehr leiden Sie unter gestörten Lieferketten?<br />
Mang: Die Lieferengpässe machen sich stark bemerkbar,<br />
sei es bei Steuerungen oder bei einfachen<br />
Bauteilen wie Schaltern und Tastern. Teilweise wer-<br />
Durch den<br />
Mangel<br />
erhöhen sich<br />
Lieferzeiten<br />
drastisch.<br />
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