MAGDEBURG IST ...IST ...Magdeburg ist ...KunststadtDas Leise hat eine starke Stimme, sagen die Chinesen. AuchMagdeburgs Kunstszene fällt nicht sofort ins Auge, beimintensiveren Hinschauen entdeckt man absolut Sehenswertes.MODERNE KUNST – DasKunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauenist die erste Adresse im Kunstbetrieb der StadtKUNST IM KERKER – Kunstfestival NeueSinnlichkeit in der ehemaligen JustizvollzugsanstaltNATURKUNDEMUSEUM–Ein Riesenhirsch-Skelett (Megalocerosgiganteus) ist das Highlight im Tiersaal52KULTURHISTORISCHES MUSEUM –Mittelalterausstellungen von europäischem Rang
MAGDEBURG IST ......Das Leise hat einestarke StimmeAnders als vielleicht Halle, eilt Magdeburg nichtunbedingt der Ruf wie Donnerhall voraus, eineurbane Spielwiese der Kunst zu sein. Doch aufdie Landeshauptstadt trifft zu, was schonein altes chinesisches Sprichwort einfängt:„Das Leise hat eine starke Stimme.“ Eslohnt sich, abseits der bekannten Kunst-Aushängeschilder wie dem KunstmuseumKloster Unser Lieben Frauen – wichtigster Ausstellungsortfür Gegenwartskunst und Skulptur in Sachsen-Anhalt und gerade mit großem Aufwand saniert – oderder renommierten Galerie Himmelreich, genauer in dieStadt hineinzuhorchen, denn die künstlerischen Echoskommen in Magdeburg aus den verstecktesten Winkeln.Im äußersten SüdenIm Stadtteil Westerhüsen, am südlichsten ZipfelMagdeburgs, hat ein ehemaliger HO-Kaufladen seineWiedergeburt als Kunstgalerie erlebt. Seit 2005 ist „DieHO-Galerie“ der alternative, durchaus schrille undaufmüpfige Melting Pot vor allem für junge Kunst undKunstinteressierte. Angedacht und umgesetzt alsnichtkommerzielle Produzentengalerie bietet die hieransässige „Hünstlerorganisation“ vor allem Nachwuchskünstlerneine Präsentationsfläche, dies in Kombinationmit überregionalen Gastkünstlern. Zur Förderung derregionalen Kunst hat man auch einen jährlich zuvergebenden dieHO-Kunstpreis ins Leben gerufen.Forum GestaltungIn der Brandenburger Straße, ganz in der Nähedes Hauptbahnhofes, setzt das 2005gegründete Forum Gestaltung die großeTradition der einstigen Kunstgewerbe-und Handwerkerschule Magdeburgfort. An ihr wirkten hochrangigeGestalter wie der Architekt AlbinMüller, der liechtensteinischeGrafiker und TextilkünstlerFerdinand Nigg oder der spätere Begründer des modernenSchweizer Grafikdesigns, Walter Dexel. So nimmt sie nichtnur in der Kulturgeschichte Magdeburgs einenbedeutenden Platz ein. Das Haus hat sich binnen wenigerJahre als Adresse für ambitionierte Kunst- und Kulturprojekteetabliert. Inhaltlich wird der Bogen vonDokumentarischem bis zu moderner Kunst recht weitgespannt.Bauernhof und PanzergarageIm Süden begonnnen, geendet im Norden: Dort hat manmit viel Sinn fürs Detail ein 200 Jahre altes Bauerngehöftzum Kulturzentrum Moritzhof umgestaltet. Die dortigeHof-Galerie lädt zu Ausstellungen in den BereichenGrafik, Malerei, Fotografie oder Radierung, gezeigtwerden vorwiegend Arbeiten von regional verwurzelten,jungen Künstlern. Denen kann man mit etwas Glück sogarbei ihrer Arbeit zuschauen. Die Stadt hat nämlich in denPanzerhallen einer ehemaligen Kaserne die „Ateliers inden Tessenowgaragen“ eingerichtet und vergibt sie imZwei-Jahres-Turnus an junge Künstler.Forum Gestaltung: In Tradition der einstigenKunstgewerbe- und HandwerkerschuleKünstlermeile EngpassStadteinwärts treibt man auf das mit Verve wiederbelebteehemalige Arbeiterwohnviertel Buckau zu. DasKunstgeschehen findet hier seit ein paar Jahren immerneue, spannende Nischen vorwiegend im so genanntenEngpass, einem Abschnitt zwischen Thiemplatz undSchönebecker Straße. Zu bestehenden Ateliers kommenhier und da immer wieder kleine Galerieprojekte dazu.Konjunktur haben auch aus der Szene heraus organisiertetemporäre Kunstevents. Projekte wie „Salomon“,„Bucktopia“ oder „Kunstturner“ folgen ähnlichenMustern: Für begrenzte Zeit besetzen sie urbanesÖdland – mal leerstehende Häuser, mal Freiflächen inStadtteilen – um sie mit den Mitteln der Kunst neu zuentdecken. Den vorläufigen Zenit erlebte die Stadt imSommer 2015, als die ehemalige JVA beim Kunstfestival„Die neue Sinnlichkeit in der zeitgenössischen Kunst“ zurtemporären Projektionsfläche wurde.Dommuseum OttonianumMagdeburg – Altstadt,Domplatz 15, Tel.: 990 174 21Forum Gestaltung – Altstadt,Brandenburger Straße 10,Tel.: 99 087 611Galerie Himmelreich –Altstadt, Breiter Weg 213b,Tel.: 543 01 14Galerie Süd in derFeuerwache – Sudenburg,Halberstädter Straße 140,Tel.: 6 22 49 95dieHO-Galerie in denTessonowgaragen – Tessenowstraße5, Tel: 0177/70 10 218Kulturhistorisches Museumund Naturkundemuseum –Altstadt, Otto-von-Guericke-Str.68-73, Tel.: 540 35 30Kunstgalerie fabra ars –Altstadt, Ulrichplatz 3,Tel.: (0176) 615 074 33KUNST UND MUSEENKunstmuseum Kloster UnserLieben Frauen – Altstadt,Regierungsstraße 4-6,Tel.: 56 50 20Kunstwerkstatt – Buckau,Schönebecker Straße 25,Tel.: 40 82 407Literaturhaus Magdeburg –Thiemstraße 7, Tel.: 40 44 995Moritzhof, HofGalerie – NeueNeustadt, Moritzplatz 1,Tel.: 257 89 32Otto-von-Guericke-Zentrumin der Lukasklause – Altstadt,Schleinufer 1, Tel.: 56 39 09 80Technikmuseum – Buckau,Dodendorfer Straße 65,Tel.: 622 39 06Kunstwerkstatt Buckau –Schönebecker Str. 25,Tel.: 40 82 407Zeitzähler: Moderne Kunst am ElbuferNacht der Lichter: 800Jahre alter Dom trifft aufmoderne Laserprojektion53