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Die Musiksprache Olivier Messiaens im

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3 Quatuor pour la fin du temps<br />

Abbildung 22: Effet de vitrail über den gemeinsamen Basston F ([2], QI T. 1ff)<br />

Bleibt noch die Unterteilung <strong>Messiaens</strong> zu erwähnen,<br />

der den ersten Satz in 7 Teilabschnitte gliedert, die<br />

allesamt die exakt gleiche Anzahl Takte aufweisen, bis<br />

auf den Letzten, Abschnitt G, der einen Takt mehr enthält.<br />

<strong>Die</strong>se Strukturierung erscheint mir wie ein Abbild<br />

des ganzen Quartetts mit seinen 7 Sätzen, wovon sich<br />

der Letzte in die Unendlichkeit hinauszieht und zu einem<br />

achten Satz wird.<br />

3.2.3 Vocalise, pour l’Ange qui annonce la fin du<br />

Temps<br />

La 1 re et la 3 e partie (très courtes) évoquent<br />

la puissance de cet ange fort, coiffé<br />

d’arc-en-ciel et revêtu de nuée, qui pose<br />

un pied sur la mer et un pied sur la terre.<br />

Le "milieu", ce sont les harmonies <strong>im</strong>palpables<br />

du ciel. Au piano, cascades douces<br />

d’accords bleu-orange, entourant de leur<br />

carillon lointain la mélopée quasi plainchantesque<br />

des violon et violoncelle. 12<br />

Der zweite Satz des Quartetts ist dreiteilig, von der<br />

Form A (T. 1-18) – B (T. 19-48) – A’ (T. 49-55). Messiaen<br />

illustriert in den Abschnitten A/A’ die Mächtigkeit<br />

und Stärke des Engels. <strong>Die</strong> Dynamik ist beschränkt<br />

auf ff und fff und das Tempo wechselt zwischen „modéré“<br />

und „joyeux“. In Kontrast hierzu steht der langsamere<br />

Mittelteil in pp und ppp. Er beschreibt die Harmonie<br />

des H<strong>im</strong>mels mit sanften, sich wiederholenden<br />

Akkordfolgen <strong>im</strong> Klavier, als „gouttes d’eau en arc-enciel“<br />

begleitend zum fast gregorianischen Gesang von<br />

Violine und Violoncello.<br />

Abschnitt A In der Harmonik von Abschnitt A überwiegt<br />

der in [3] eingeführte „éffet de résonance inférieure“<br />

<strong>im</strong> Klavier (T. 1-11, die mit sfff betonten Akkorde<br />

<strong>im</strong> Bass).<br />

12<br />

12 <strong>Olivier</strong> Messiaen zu II, <strong>im</strong> "Préface"von [2]<br />

13 [2], p. 44<br />

Abbildung 23: Takt 1: „éffet de résonance“<br />

(rot markiert) ([2], QII T1-2)<br />

Wie Messiaen in [2] aber selber schon sagt, hat sein<br />

„éffet de résonance“ mit der natürlichen Resonanz nur<br />

einen entfernten Zusammenhang („Effets de pure fantaisie,<br />

ass<strong>im</strong>ilables par une très lointaine analogie au<br />

phénomène de la résonance naturelle“ 13 ).<br />

In Takt 7 (Abb.: 24) verwendet Messiaen erstmals das<br />

Tonmaterial, was zu seinem später begründeten und<br />

oft verwendeten „accord à résonance contractée“ führen<br />

wird (siehe [4]).<br />

Abbildung 24: Takt 7: Fundament<br />

zum später begründeten „accord à résonance<br />

contractée“(vgl. Abb.: 25) ([2],<br />

QII T7).

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