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KölnerLeben Februar/März 2023

Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: 200 Jahre Karneval - Zwischen Anarchie und Festkomitee √ Leben in Köln: Grundsicherung - Wenn die Rente nicht reicht √ Gesund leben: Erkältung - Abwehr-Turbo anschalten

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Leben in Köln<br />

potenziellen Zugang machen. In dieser Zeit schnuppert<br />

er auch in andere Knubbel hinein. „Die unterscheiden<br />

sich alle ein bisschen im Charakter“, sagt<br />

Büttgenbach. Der Bewerber muss schließlich zwei<br />

Bürgen finden, die seine Aufnahme unterstützen.<br />

Dann tagt der Ballotage-Ausschuss und der Vorstand<br />

entscheidet.<br />

Die Aufnahme ist mit Kosten verbunden. Für die<br />

Uniform und die Verköstigung (Speis und Trank) von<br />

hundert Teilnehmern und mehr werden zum Einstand<br />

in den ersten Jahren ohne weiteres vierstellige<br />

Beträge fällig. Wer es indes geschafft hat, repräsentiert<br />

eine der bekanntesten Gesellschaften und steht<br />

fortan auch ein Stück weit für den Karneval insgesamt<br />

gerade. Die Mitgliedschaft bei den Funken gilt<br />

ein Leben lang.<br />

Erneut am Scheidepunkt?<br />

Im Jubiläumsjahr diskutieren nun alle intensiv über<br />

die Zukunft des Karnevals. Das verfolgt auch Hans-<br />

Josef Büttgenbach mit Interesse. Vor Veränderungen<br />

hat er keine Angst. „Wir wollen ja ein Teil dieser<br />

Gesellschaft bleiben“, sagt er. Herkunft, Status, sexuelle<br />

Orien tierung: Auf die Vielfalt unter den Funken<br />

ist er stolz. Das weibliche Dreigestirn sei nur eine<br />

Frage der Zeit. Dass aber bei den Funken Männer<br />

immer noch unter sich sind, das habe seine Vorteile.<br />

Ob sich das nicht erhalten ließe, wenn sich die<br />

Funken für Frauen öffnen würden? Büttgenbach<br />

wägt ab und zieht einen dieser typisch kölschen<br />

Schlüsse: „Entweder es funktioniert oder eben<br />

nicht.“<br />

Der Karneval muss jünger, weiblicher, diverser und<br />

kölscher werden, so lautet auch die These von Autorin<br />

Monika Salchert. Sie sieht ihn erneut an einem<br />

Scheidepunkt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker,<br />

neben dem Funkemariechen das einzige weibliche<br />

Mitglied der Roten Funken, hatte Ende Oktober<br />

ins Rathaus eingeladen, um das Programm des Festkomitees<br />

für die Jubiläumssession vorzustellen. Die<br />

vielen Veranstaltungen machen deutlich: Die Kölner<br />

sollen mitdiskutieren. Heinz-Günther Hunold, Präsident<br />

der Roten Funken, erklärte bei dieser Gelegenheit<br />

Offenheit zur Bedingung für den Frohsinn:<br />

„Selbstkritik braucht der Narr. Erst dann kann er über<br />

sich und andere lachen.“<br />

phh<br />

Foto: www.grevenarchivdigital.de/Oswald Kettenberger<br />

Seit 1823 hatte mit wenigen Ausnahmen jeder Rosenmontagszug<br />

ein Motto, wie etwa 1972: „Wir sind alle kleine Sünderlein“.<br />

Mehrmals in 200 Jahren fiel der Zug aus – wegen W<br />

Ukraine-Krieg demonstrierend zogen die Roten Funk<br />

<strong>KölnerLeben</strong> Heft 1 | 23

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