Kurier 2023
62. Jahrgang | Kurier der Prinzengarde der Stadt Krefeld 1914 e.V.
62. Jahrgang | Kurier der Prinzengarde der Stadt Krefeld 1914 e.V.
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Stadtgeschichte
„KREFELD, WIE ES GEWORDEN IST“
Autor Dr. Olaf Richter
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An welches Autohaus
denken Sie bei diesem Schild?
Es ist natürlich kein Zufall, dass
die meisten Krefelder unser
Autohaus erkennen. Schließlich
ist das Ensemble der Autohaus-
Architektur am Nassauerring,
Dahlerdyk und der Blumentalstraße
schwer zu übersehen.
*Danke an die Marke MB für diese Inspiration.
Autohaus Borgmann macht sich
stark für den Krefelder Sport.
Abgesehen von der Architektur
entlang des historischen Schirrhofes
gibt es noch eine Reihe von
Gründen, die uns unverkennbar
machen. So zum Beispiel die über
85-jährige Autohaus-Tradition,
allen Kunden stets sehr lösungsorientiert
und zügig weiter zu
helfen. Und das mit den modernen
Produkten der Marken VW, Audi,
VW Nutzfahrzeuge, Skoda und
Rent-A-Car.
Vielleicht ist es aber auch das
gute Gefühl, sehr persönlich und
menschlich im Hause Borgmann
bedient zu werden. Es ist nicht
unsere Art, Ihnen einfach nur den
Weg durch unsere Abteilungen
zu zeigen: Unser Anspruch ist es,
jeden Gast mit seinen Wünschen
durch unser Haus zu begleiten.
KREFELD
AMERICAN FOOTBALL
Um genauer herauszufinden,
warum Sie mit Ihren KFZ-Anliegen
zu uns kommen sollten, würden
wir Ihnen empfehlen, dies einfach
auszuprobieren. Vielleicht ist es
ja genau das, was Sie gesucht
haben.
www.borgmann-krefeld.de
Borgmann_Anz 160x230 Kurier PG Woran denken Sie.indd 1 14.12.22 11:37
Der Dichter Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798-1874), uns als Verfasser der
Strophen der deutschen Nationalhymne
bekannt, notierte im Jahr 1853 in seinen Lebenserinnerungen:
„Das Krefeld meiner Jugend war ein bescheidenes
Landstädtchen, das nicht einmal die
Hoffnung erweckte, als ob es jemals zu einer
Bedeutung gelangen könnte. Es hatte etwa
13.000 Einwohner. Das jetzige war eine Stadt
geworden mit vielen neuen Straßen, schönen
Häusern und 40.000 Einwohnern.“
Dieses Zitat führt unmittelbar in eine der sicherlich
spannendsten Phasen der Stadtgeschichte.
Damals wurden die bestehenden gesellschaftlichen
und ökonomischen Grundlagen in
jene Bahnen gelenkt, die teils auch heute noch
prägend sind:
Gemeint sind vor allem die beginnenden
Wandlungen der Textilindustrie, in deren
Gefolge sich Maschinenbau und Chemieindustrie
etablierten, sowie die planerische
Entwicklung der Kernstadt.
Betrachten wir die Historie Krefelds mit seinen
gegenwärtig etwas mehr als 234.000 Einwohnern
(2022), so stellt sich die Frage, ob es im
Vergleich zu benachbarten Kommunen so etwas
wie einen besonderen Charakter gibt, der
Voraussetzung dessen ist, was wir unter „Heimat“
verstehen? Und, wenn ja, was macht dieses
Charakteristische denn aus?
Schauen wir zunächst auf den Raum: Die Geschichte
der heutigen Gesamtstadt setzt sich
aus den Geschichten vor allem von (Alt-)Krefeld
– im Folgenden „Krefeld“ –, Uerdingen, Linn, Fischeln
und Hüls zusammen. Diese Gemeinden
gehörten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts
zwei recht unterschiedlichen Landesherrschaften
an, nämlich der kleinen protestantischen
Grafschaft Moers und dem mächtigen katholischen
Kurfürstentum Köln. Von ihrer Größe
sowie ihrer wirtschaftlichen, sozialen und religiösen
Ausprägung stellten sich diese Gemeinden
mitunter sehr verschieden dar. Das
schloss nicht aus, dass sie über lange Zeit in
engen Beziehungen und in vielfältigem Austausch
miteinander standen.
Die rasante Entwicklung Krefelds, welche
die Ortschaften des Krefelder Umlandes auf
dieses Zentrum hin ausgerichtet hat, setzte
im frühen 18. Jahrhundert bedingt durch
eine ökonomische Neuausrichtung ein.
Der Aufschwung verstärkte sich, wie im Zitat
angesprochen, besonders in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts ungemein. Verwaltungstechnisch
und politisch zusammengefügt wurden
die ehemals selbständigen Gemeinden
schließlich durch die kommunalen Gebietsreformen
des 20. Jahrhunderts.
„Vor-Geschichte“
Dort wo im heutigen Krefelder Stadtkern der
Kaiser-Wilhelm-Park angesiedelt ist, hat man
in Nähe der späteren mittelalterlichen Siedlung
Gräber der Bronze- und Eisenzeit entdeckt und
ist auf Funde der Römerzeit gestoßen. Unmittelbar
am Rhein bestand in Gellep zwischen
dem Jahr 70 und der Mitte des 5. Jahrhunderts
ein römisches Kastell, danach eine fränkische
Siedlung. Späterhin, wohl im Hochmittelalter
(11.-13. Jh.), büßte der Ort seine Bedeutung
ein – vermutlich aufgrund der Verschiebung
des Rheinlaufs nach Osten.
Die ehemals selbständigen Städte
und Gemeinden in ihrer Entwicklung
Die älteste rechtlich eigenständige Gemeinde
des heutigen Stadtgebietes ist Uerdingen. Aus
dem Jahr 812 sind die frühesten Nachrichten
über eine Besiedlung überliefert. Gut zweihundert
Jahre später, um 1090/1120 wurde
„Linne“ erstmals in den schriftlichen Quellen
erwähnt. Das im Laufe des 11. Jahrhunderts
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