20.02.2023 Aufrufe

FINE - Das Festivalmagazin

Magazin zum 26. Rheingau Gourmet & Wein Festival

Magazin zum 26. Rheingau Gourmet & Wein Festival

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ZEITREISE MIT<br />

EIN JAHRHUNDERTEREIGNIS: DIE<br />

VERKOSTUNG VON 91 JAHRGÄNGEN<br />

VOM ASSMANNSHÄUSER HÖLLENBERG<br />

ERLAUBTE EINEN BLICK ZURÜCK<br />

IN DIE WEINGESCHICHTE BIS 1882<br />

SPÄT BURGUNDER<br />

Fotos ARNE LANDWEHR<br />

Höllenberg – was für ein Name! Doch mit dem Inferno hat die berühmte Lage<br />

oberhalb von Assmannshausen am Ostufer des Mittelrheins zum Glück überhaupt<br />

nichts zu tun, weder in der Qualität der Weine, die sie hervorbringt, noch<br />

sprachhistorisch: Vermutlich ist die Bezeichnung mit dem Wort »Halde« verwandt<br />

und verweist auf den Steilhang mit seinen bis zu 65 Prozent Neigung.<br />

Da der Höllenberg überdies nach Süden bis Südwesten ausgerichtet ist und<br />

der Phyllitschiefer in seinem Boden die Sonnenwärme hervorragend speichert,<br />

reiften und reifen hier mitten im Rheingauer Riesling-Land außergewöhnliche<br />

Spätburgunder heran.<br />

Dem besonderen Rang dieser auch im Ausland geschätzten deutschen Rotweinlage entsprechend<br />

hat <strong>FINE</strong> schon mehrfach Höllenberg-Verkostungen durchgeführt, noch nie<br />

aber eine solche Punktbohrung wie jetzt am 25. und 26. April: Ging es bei früheren Gelegenheiten<br />

auch um den Vergleich verschiedener an diesem Hang vertretener Güter, konzentrierte<br />

sich diese Probe ganz auf die kaum fassbare Jahrgangstiefe, die in den Kellern des Weinguts<br />

Kloster Eberbach zu finden ist. Gewissermaßen als Aperitif gab es im barocken Wiesbadener<br />

Schloss Biebrich zunächst einen Flight vom Rüdesheimer Berg Schlossberg, danach bekamen<br />

die versammelten internationalen Experten 91 Jahrgänge Assmannshäuser Höllenberg mit<br />

unterschiedlichstem Charakter auf den Tisch. Große Gewächse aus jüngerer Zeit standen da<br />

neben den Spätlesen, Auslesen oder Eisweinen, die – vielfach als Weißherbst – in den 1970erbis<br />

90er-Jahren entstanden sind, aber auch verblüffend gut erhaltene historische Beispiele der<br />

1920er- bis 60er-Jahre, eine Edelbeerenauslese aus John F. Kennedys Geburtsjahr 1917 (die dem<br />

Präsidenten selbst 1963 serviert wurde) sowie schließlich ein nach Ehrfurcht erweckenden<br />

140 Jahren noch immer fruchtig-vitaler 1882er.<br />

Für <strong>FINE</strong> waren auf Schloss Biebrich neben dem Herausgeber Ralf Frenzel die erprobten<br />

Verkoster Stuart Pigott und Stephan Reinhardt dabei. Ihre Eindrücke und durchaus verschiedenen<br />

Blickwinkel sind auf den folgenden Seiten zusammengefasst.<br />

68 <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN | TASTING TASTING | <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!