In neuer S50 stecken Herz und Verstand - Windhoff Bahn
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glück auf Die<br />
4/2008<br />
EDITORIAL<br />
Lie be Kol le gin nen <strong>und</strong> Kol le gen,<br />
das Jahresende ist auch eine Zeit, um Danke<br />
zu sagen. Und das möchten wir heute tun,<br />
sozusagen in eigener Sache – auch wenn es<br />
alle betrifft. Denn danken möchten wir einmal<br />
all denen, die glück auf erst möglich machen:<br />
den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die recherchieren,<br />
schreiben, redigieren, fotografieren, Texte<br />
abstimmen <strong>und</strong> vieles andere mehr – <strong>und</strong> dies<br />
neben ihrem Tagesgeschäft. Danke! Ihnen <strong>und</strong><br />
der gesamten Belegschaft wünschen wir schöne<br />
<strong>und</strong> erholsame Festtage.<br />
Ihr Re dak ti ons team<br />
INHALT<br />
HOL DING _________________________<br />
Nachwuchs macht Freude – auch in den<br />
Reihen eines Unternehmens. Nur: Guter<br />
Nachwuchs muss es sein. Deshalb betreibt die<br />
GMH-Gruppe gezielte Nachwuchsförderung.<br />
Wie, schildert Wiebke Budde<br />
auf Sei te 4<br />
STAHL _____________________________<br />
Dampf ablassen tut bekanntlich gut. Besser<br />
ist allerdings, wenn man die dabei frei werdende<br />
Energie sinnvoll nutzen kann. So wie<br />
beim E-Ofen der GMHütte. Funktionsweise<br />
<strong>und</strong> neues Nutzungskonzept beschreibt<br />
Fred Brandebusemeyer<br />
auf Sei te 9<br />
SCHMIE DE _______________________<br />
Verzicht ist nicht jedermanns Sache. Und<br />
dennoch hatte die Schmiedag-Belegschaft<br />
sich dazu durchgerungen, Gratis-Überst<strong>und</strong>en<br />
zu leisten. Jetzt wurde das außergewöhnliche<br />
Engagement belohnt: mit einer neuen Vergüteanlage<br />
<strong>und</strong> einer neuen Blockkreissäge. Die<br />
näheren Umstände erläutern Karin Kriebel <strong>und</strong><br />
Roger Lüno<br />
auf Sei te 17<br />
GUSS ______________________________<br />
Beifall tut gut, auch wenn er einer Anlage<br />
gilt. Zeigt er doch, dass die Menschen<br />
dahinter vieles richtig gemacht haben. Der<br />
Kupolofen von Walter H<strong>und</strong>hausen hat reichlich<br />
Beifall eingeheimst. Gr<strong>und</strong> genug für das<br />
Unternehmen, ihn offiziell einzuweihen.<br />
Jörg Schneider berichtet<br />
auf Sei te 24<br />
ENGINEERING ____________________<br />
Fusion steht für vieles. Zum Beispiel für Jazzrock,<br />
die Verschmelzung zweier Atomkerne<br />
oder auch den Zusammenschluss zweier oder<br />
mehrerer Unternehmen zu einem einzigen<br />
Unternehmen. MAGNUM <strong>und</strong> IAG haben<br />
Letzteres gewagt. Über die Auswirkungen<br />
berichtet Jan-Peter Nissen<br />
auf Sei te 28<br />
SERVICE ___________________________<br />
Ypsilon kommt ziemlich weit hinten im<br />
Alphabet. Was Schienentechnik <strong>und</strong> Oberbausanierung<br />
angeht, liegt der Buchstabe hingegen<br />
ganz vorne: als Y-Stahlschwelle. Wie eine<br />
GET-Strecke damit saniert wurde, beschreibt<br />
Hubert Unland<br />
auf Sei te 34<br />
ROH STOFF-RE CY CLING __________<br />
Blase <strong>und</strong> heiße Luft sind beides Begriffe,<br />
die im Zuge der aktuellen Finanzkrise erneut<br />
Konjunktur haben. Die Frage, ob Stahl- <strong>und</strong><br />
Schrottmärkte ebenfalls wie eine Blase zerplatzt<br />
sind, aus der jetzt heiße Luft entweicht,<br />
beantwortet Armin Schröder<br />
auf Sei te 36<br />
Diesem Augenblick haben die<br />
Kollegen des Finalbetriebes<br />
regelrecht entgegengefiebert.<br />
Denn viele waren mit ihrem<br />
Wissen, ihrem Know-how, ihrer<br />
Erfahrung <strong>und</strong> mit <strong>Herz</strong>blut an<br />
der Entwicklung beteiligt (siehe<br />
Seite 7: „Neue Zeitrechnung“).<br />
Mit Stolz blicken sie deshalb auf<br />
die neue, betriebsbereite Stabstahlprüfstrecke<br />
<strong>S50</strong>.<br />
Mit über 120 m Länge zählt<br />
die <strong>S50</strong> zu den größten Anlagen<br />
im Finalbetrieb. Sie deckt mit<br />
ihren Aggregaten den Abmessungsbereich<br />
23–75 mm r<strong>und</strong><br />
ab. Moderne Technik, verb<strong>und</strong>en<br />
mit neuester Sicherheitsphilosophie,<br />
macht die Anlage<br />
zu einem begehrten <strong>und</strong> exponierten<br />
Arbeitsplatz. Die <strong>S50</strong> ist<br />
ein wahrer Hingucker: Farblich<br />
Zei tung für Freun de,<br />
Kun den <strong>und</strong> Mit ar bei ter der<br />
Ge orgs ma ri en hüt te Un ter neh mens grup pe<br />
Yes, we can!<br />
Wir auch – <strong>und</strong> jetzt erst recht.<br />
Unser rotes Signet ist das<br />
sichtbare Zeichen, das die<br />
Zusammengehörigkeit unserer<br />
52 Unternehmen zur GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe<br />
symbolisiert. Und es ist ein<br />
starkes Symbol. Stark deshalb,<br />
weil es ein unternehmerisches<br />
Leistungsversprechen widerspiegelt,<br />
auf das sich unsere<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter verlassen<br />
können. Auch in wirtschaftlich<br />
schwieriger Zeit, die uns<br />
jetzt mit großer Wucht erreicht.<br />
Vor drei Monaten glaubte niemand,<br />
dass die bis dahin gute<br />
Konjunktur, die uns volle Auftragsbücher<br />
<strong>und</strong> Auslastungen<br />
bis weit in das nächste Jahr<br />
hinein zu bescheren schien, in<br />
so rasantem Tempo einbrechen<br />
würde. Besonders drastisch erleben<br />
wir das an den Standorten<br />
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />
die indirekt<br />
oder direkt der Automobilindustrie<br />
zuliefern. Ob, wann <strong>und</strong><br />
wie stark diese Krise auf andere<br />
Märkte durchschlägt, kann heute<br />
nur spekuliert werden. Die<br />
Vorzeichen sind aber nicht gut.<br />
Wie geht die<br />
Georgsmarienhütte Gruppe<br />
mit dieser Situation um?<br />
Die Chinesen verwenden für<br />
das Wort Krise zwei Schriftzeichen:<br />
Das eine Zeichen be-<br />
Foto: Stan Honda<br />
Gutes Omen? Michelle Obama während<br />
der Wahlnacht im „GMH-Look“.<br />
deutet „Gefahr“, das andere<br />
„Chance“.<br />
Zur Gefahr: Unser unternehmerisches<br />
Credo ist es immer<br />
gewesen, für die Krise gerüstet<br />
zu sein. Deshalb gilt bei uns<br />
„Decke dein Dach, solange die<br />
Sonne scheint“. Und das haben<br />
wir getan. Fast alle Unternehmen<br />
der Gruppe haben in den<br />
letzten drei Jahren ihre strukturelle<br />
Position verbessert. Dabei<br />
haben wir uns finanziell kon-<br />
<strong>In</strong> <strong>neuer</strong> <strong>S50</strong> <strong>stecken</strong><br />
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> <strong>Verstand</strong><br />
GMHütte · Richt- <strong>und</strong> Prüfstrecke erfüllt hoch gesteckte Erwartungen.<br />
Treibende Kräfte: Dr. Henning Schliephake (links) <strong>und</strong> Hans-Günter Randel.<br />
abgehobene Verkehrs- <strong>und</strong> Gehwege<br />
umschließen die gesamte<br />
Fertigungsinsel <strong>und</strong> heben sie<br />
deutlich vom Umfeld ab. Sa-<br />
servativ verhalten. <strong>In</strong> der heutigen<br />
Situation zahlt es sich aus.<br />
Cash ist King – oder salopper:<br />
Bares ist Wahres. Vielleicht liegt<br />
darin unsere Chance, mit den<br />
Gefahren, die aus dem wirtschaftlichen<br />
Einbruch entstehen,<br />
fertig zu werden.<br />
Zur Chance: Unsere <strong>In</strong>dustrien<br />
haben in ihrer langen Tradition<br />
schon viele wirtschaftlich<br />
schwierige Phasen durchlebt.<br />
Erfolgreiche <strong>und</strong> schlechte<br />
Jahre wechselten sich mit Jahren<br />
der Konsolidierung ab. Die-<br />
se unterschiedlichen Phasen<br />
haben wir seit 1993 genutzt,<br />
um die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe<br />
zu dem zu<br />
machen, was sie heute ist. Viele<br />
unserer heute erfolgreichen<br />
Unternehmen sind in einem<br />
schwierigen Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
zur Gruppe gekommen.<br />
Hierin haben wir Potenzial <strong>und</strong><br />
eine Chance gesehen – <strong>und</strong> sie<br />
genutzt.<br />
Ich habe die amerikanische<br />
Wahlnacht im Fernsehen verfolgt.<br />
Als der neu gewählte amerikanische<br />
Präsident Barack Obama<br />
in Chicago vor seine Anhänger<br />
trat, wurde er von seiner<br />
Frau begleitet. Und ich war verblüfft.<br />
Das knielange Kleid mit<br />
rot auslaufenden Farbtupfern<br />
ober- <strong>und</strong> unterhalb der Taille<br />
lässt in der Tat vermuten, dass<br />
unser rotes Signet dem Mode-<br />
Foto: vl<br />
nitäre Einrichtungen gehören<br />
ebenfalls dazu. Auch die Ergonomie<br />
wurde bei der Planung<br />
großgeschrieben, was sich in<br />
designer inspirierend zur Seite<br />
gestanden haben könnte. Rot<br />
ist die Farbe der Kraft, die rot<br />
sprudelnden Punkte stehen für<br />
Ideen, Offenheit, Zuversicht<br />
<strong>und</strong> Selbstvertrauen. Um es mit<br />
den Worten des neuen Präsidenten<br />
zu sagen: Yes, we can!<br />
Viele Zuschauer bew<strong>und</strong>erten<br />
das elegante Kleid, ein amerikanischer<br />
Fre<strong>und</strong> entschlüsselte<br />
das Signal sofort. Noch in der<br />
Nacht erhielt ich eine Mail:<br />
„Hast du Frau Obamas Kleid<br />
gesehen? Woher kennt Frau<br />
Obama euch, sie trug euer Logo.<br />
Darf Frau Obama das?“ Und<br />
ich habe geantwortet: „Yes, she<br />
can!“<br />
Die nächsten Monate werden<br />
für unsere Unternehmen <strong>und</strong><br />
unsere Mitarbeiter besonders<br />
schwer werden. Darauf müssen<br />
wir uns alle einstellen.<br />
Im traditionellen Weihnachtsbrief<br />
an alle unsere Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
haben unser Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Dr. Walter Klosterfelde<br />
<strong>und</strong> ich betont, dass wir Erfolge<br />
gemeinsam erzielt haben.<br />
So werden wir auch die vor uns<br />
liegenden schweren Aufgaben<br />
gemeinsam bewältigen – <strong>und</strong><br />
denken <strong>und</strong> handeln wie optimistische<br />
Amerikaner: Wir fragen<br />
weniger „Warum“, sondern<br />
eher „Warum nicht“.<br />
Yes, we can!<br />
Wir auch – <strong>und</strong> jetzt erst recht.<br />
Ihnen allen wünsche ich erholsame<br />
Weihnachtsfeiertage <strong>und</strong><br />
einen guten Start in das neue<br />
Jahr.<br />
der Ausstattung der Steuerbühnen<br />
widerspiegelt. Voll visualisiert<br />
können von dort die Prozesse<br />
<strong>und</strong> einzelnen Maschinen<br />
gefahren <strong>und</strong> überwacht werden,<br />
die im Verb<strong>und</strong> mit den<br />
Rollgängen <strong>und</strong> Querfördereinrichtungen<br />
die Anlage zu einer<br />
Einheit werden lassen.<br />
„Automatisierung“ ist das<br />
Zauberwort. Ohne sie wäre kein<br />
Bewegungsablauf in der gesamten<br />
Strecke möglich. <strong>In</strong> diese<br />
Automatisierung ist das ganze<br />
(Fach-) Wissen aller am Neubau<br />
der Richt- <strong>und</strong> Prüfstrecke Beteiligten<br />
geflossen. Wenn auch<br />
manchem Programmierer dabei<br />
graue Haare wuchsen: Am Ende<br />
hatte man die kniffeligsten Zusammenspiele<br />
sauber abgebildet<br />
<strong>und</strong> eingearbeitet.<br />
Ab sofort wird mit bewährter<br />
Lager- <strong>und</strong> Transportlogistik<br />
die Versorgung der Richt- <strong>und</strong><br />
Prüfstrecke mit Stabstahlb<strong>und</strong>en<br />
sichergestellt. Am Ende der<br />
Richt- <strong>und</strong> Prüfprozesse werden<br />
die Stäbe konfektioniert <strong>und</strong><br />
nach dem Wiegen <strong>und</strong> Etikettieren<br />
als Fertigmaterialb<strong>und</strong>e<br />
dem Abtransport übergeben.<br />
hgr
HOLDING<br />
Akademie schafft<br />
Wissenstransfer<br />
Sie macht das tägliche Leben leichter <strong>und</strong> sichert jede Menge Arbeitsplätze:<br />
Technik. Die acatech möchte ihr in der öffentlichen Diskussion mehr Gehör<br />
verschaffen <strong>und</strong> vor allem mehr junge Menschen dafür begeistern.<br />
Im Oktober traf sich der Kommunikationskreis<br />
von acatech<br />
– Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />
– im Hamburger<br />
Büro der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH. Dem acatech-<br />
Kommunikationskreis gehören die<br />
Pressesprecher aus den Unternehmen,<br />
Verbänden <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
des Senats der Akademie<br />
an.<br />
22 Mitglieder des Kommunikationskreises<br />
diskutierten über die<br />
Nachwuchsförderung in <strong>In</strong>genieurberufen,Gestaltungsmöglichkeiten<br />
im Bildungsbereich sowie<br />
über gemeinsame <strong>In</strong>teressen der<br />
Mitgliedsunternehmen.<br />
Außerdem wurde die Bilanz<br />
eines Projektes für Technikfotografie<br />
vorgestellt. Im Vorfeld hatte<br />
acatech in Zusammenarbeit mit<br />
der Wochenzeitung „DIE ZEIT“<br />
die Türen der im Senat der Akademie<br />
vertretenen Unternehmen<br />
geöffnet, um den Leserinnen <strong>und</strong><br />
Lesern einen Einblick in die Arbeit<br />
deutscher Entwicklungsabteilungen<br />
<strong>und</strong> Labors zu geben. Eine<br />
Fotostrecke in der ZEIT zeigte eine<br />
Auswahl der Ergebnisse, unter<br />
anderem einen Kappenring in der<br />
Ultraschall-Tauchtechnikanlage<br />
– aufgenommen bei der Energietechnik<br />
Essen GmbH, einem Unternehmen<br />
der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH.<br />
Nachhaltiges Wachstum durch<br />
<strong>In</strong>novation – mit diesem übergeordneten<br />
Ziel versteht sich acatech<br />
als Dialogpartner für Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Politik im Bereich technologischer<br />
Zukunftsfragen. Besonders<br />
die sogenannten Hidden Champions,<br />
also Mittelstands-Unternehmen<br />
mit großem technologischen<br />
Know-how, die in den Medien für<br />
gewöhnlich kaum Beachtung finden,<br />
tragen durch <strong>In</strong>novationen<br />
dazu bei, vorhandene Arbeitsplätze<br />
zu sichern <strong>und</strong> neue zu schaffen.<br />
Als Arbeitsakademie will aca-<br />
tech eine Plattform für den institutionsübergreifenden<br />
Austausch<br />
bieten <strong>und</strong> den Wissenstransfer<br />
zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
erleichtern. acatech, seit<br />
Anfang 2008 nationale Wissenschaftsakademie<br />
für die Technikwissenschaften,<br />
versteht sich als<br />
unabhängige <strong>und</strong> selbstbestimmte<br />
Stimme der Technikwissenschaften<br />
in <strong>und</strong> für Deutschland. Ein zen-<br />
glück auf · 4/2008 ............ 2<br />
trales Thema der Akademie ist die<br />
Nachwuchsförderung. Denn nur<br />
mit gut ausgebildeten <strong>In</strong>genieuren<br />
kann das Technikland Deutschland<br />
seine gute Position behaupten.<br />
Mit aktuellen Projekten wie<br />
dem „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“<br />
möchte acatech<br />
die Attraktivität von <strong>In</strong>genieurs-<br />
<strong>und</strong> technischen Berufen bei<br />
Jugendlichen steigern. Bei einem<br />
weiteren Projekt, dem „Monitoring<br />
von Motivationskonzepten für den<br />
Techniknachwuchs“ (MoMotech),<br />
engagiert sich die Georgsmarienhütte<br />
GmbH seit Beginn stark.<br />
War in der Wochenzeitung DIE ZEIT abgedruckt: ein Kappenring für Turbogeneratoren der Energietechnik Essen GmbH bei der zerstörungsfreien Prüfung in einer<br />
Ultraschall-Tauchtechnikanlage.<br />
Foto: Thomas Ernsting<br />
Die Idee einer nationalen <strong>In</strong>teressensvertretung<br />
der Technikwissenschaften<br />
in Form einer Akademie<br />
reicht bis in das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zurück – doch erst mit<br />
der konstituierenden Sitzung der<br />
Arbeitsgemeinschaft Konvent für<br />
Technikwissenschaften am 21. November<br />
1997 wurde eine nationale<br />
Einrichtung auf wissenschaftlicher<br />
Ebene geschaffen. Mit der dama-<br />
Werksfoto<br />
acatech-Kommunikationskreissitzung: Vertreter aus großen deutschen Unternehmen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Einrichtungen trafen sich<br />
dieses Mal im Hamburger Büro der Georgsmarienhütte Holding GmbH.<br />
ligen Entscheidung der sieben<br />
deutschen Wissenschaftsakademien,<br />
sämtliche nationalen technikwissenschaftlichen<br />
Aktivitäten<br />
unter einem Dach zu bündeln,<br />
wurde dann am 15. Februar 2002<br />
der Konvent für Technikwissenschaften<br />
der Union der deutschen<br />
Akademien der Wissenschaften gegründet.<br />
Es folgte die Eintragung<br />
in das Vereinsregister <strong>und</strong> die Beantragung<br />
von Gemeinnützigkeit.<br />
Anfang 2008 wurde der Konvent<br />
umbenannt in acatech – Deutsche<br />
Akademie der Technikwissenschaften.<br />
Seitdem ist die Organisation<br />
eine von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />
geförderte nationale Akademie.<br />
Mittlerweile zählt die Akademie<br />
der Technikwissenschaften, mit<br />
Sitz in München, r<strong>und</strong> 300 namhafte<br />
Persönlichkeiten als Mitglieder.<br />
Geleitet wird acatech von<br />
einer Doppelspitze: Joachim Milberg<br />
<strong>und</strong> Reinhard Hüttl vertreten<br />
als Präsidenten die <strong>In</strong>teressen der<br />
<strong>In</strong>stitution nach außen. Ein Senat<br />
mit Vertretern aus Wirtschaftsorganisationen<br />
<strong>und</strong> Unternehmen berät<br />
die Akademie in strategischen <strong>und</strong><br />
inhaltlichen Fragen – Vorsitzender<br />
des Senats ist der ehemalige B<strong>und</strong>espräsident<br />
Roman <strong>Herz</strong>og.<br />
Die inhaltliche Arbeit der Akademie<br />
konzentriert sich auf insgesamt<br />
elf Arbeitskreise, die sogenannten<br />
Themennetzwerke. Sie<br />
setzen sich mit zukunftsbezogenen<br />
Fragen aus Forschung <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />
auseinander. Aber<br />
auch auf internationaler Ebene ist<br />
acatech durch Mitgliedschaften<br />
im European Council of Applied<br />
Sciences, Technologies and Engineering<br />
(Euro-CASE) sowie im <strong>In</strong>ternational<br />
Council of Academies<br />
of Engineering and Technological<br />
Sciences (CAETS) vertreten – Euro-<br />
CASE ist die europäische, CAETS<br />
die weltweite Vereinigung technikwissenschaftlicher<br />
Akademien.<br />
Der Kurzname acatech steht übrigens<br />
für die Verbindung von Akademie<br />
<strong>und</strong> Technik.<br />
ikw<br />
Was ist eigentlich …<br />
Euro-CASE?<br />
Euro-CASE (Europäischer Rat für<br />
angewandte Wissenschaften <strong>und</strong><br />
Technik) ist ein unabhängiger<br />
Zusammenschluss 21 nationaler<br />
technikwissenschaftlicher Akademien<br />
in Europa. Sie bilden mit<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 6.000 Mitgliedern<br />
ein Netzwerk von Experten aus<br />
allen Gebieten der Technikwissenschaften.<br />
Als Non-Profit-Organisation<br />
mit Sitz in Paris berät Euro-<br />
CASE Regierungen, Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Organisationen in technologischen<br />
Fragen mit einem<br />
europäischen Fokus. Zudem ist<br />
der Council ein Forum für den<br />
Austausch zwischen <strong>In</strong>dustrie <strong>und</strong><br />
Forschung.<br />
Mehr über Euro-CASE finden Sie<br />
unter www.acatech.de/de/ueberuns/internationales/euro-case.<br />
html<br />
CAETS?<br />
CAETS ist eine unabhängige,<br />
unpolitische <strong>und</strong> keiner Regierung<br />
verpflichtete internationale<br />
Organisation. Sie will Forum sein<br />
für technikbezogene Themen mit<br />
weltweiter Bedeutung. Dadurch<br />
will sie zum technischen Fortschritt<br />
aller Nationen beitragen.<br />
Mehr über CAETS finden Sie<br />
unter www.raeng.org.uk/links/<br />
international/caets.htm
HOLDING<br />
HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER<br />
Rezept zur Weihnachtszeit:<br />
Nachhaltigkeit<br />
Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />
liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser der glück auf,<br />
natürlich hätte auch ich mir gewünscht, diese Zeilen zum<br />
Jahresende in einem anderen wirtschaftlichen Umfeld zu<br />
schreiben. Gerade in der dunklen Jahreszeit wünscht sich die<br />
menschliche Natur doch etwas mehr Harmonie als sonst,<br />
etwas mehr Gemütlichkeit, etwas mehr die Möglichkeit, sich<br />
zurückzulehnen.<br />
<strong>In</strong> diesen Monaten wird es damit wohl nichts. Zu deutlich<br />
sind die Folgen der Finanzkrise in der gesamten Wirtschaft zu<br />
spüren. Sie bestimmen unsere Analysen, unsere Gespräche,<br />
unser Handeln, denn: Wir müssen reagieren. Das ist alternativlos.<br />
Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe handelt: Sie<br />
flexibilisiert, sie wird noch leistungsfähiger <strong>und</strong> spart, wo es<br />
möglich ist (ohne dabei den Abschwung zu verstärken), sie<br />
arbeitet an neuen Ideen angesichts der anstehenden Herausforderungen.<br />
Und unsere Firmen in der Gruppe haben sich<br />
in der Zeit, als wirtschaftlicher Rückenwind herrschte, für<br />
konjunkturelle Sturmtiefs gerüstet. Solch ein Tief müssen wir<br />
nun gemeinsam abwettern – ohne heute schon zu wissen, wie<br />
lange es dauern wird.<br />
Klar ist: Wenn jetzt die große Panik ausbricht, wenn Heulen<br />
<strong>und</strong> Wehklagen die überlegen-sachliche Auseinandersetzung<br />
mit den auftretenden Problemen verhindern – dann wird sich<br />
die Wirkung der Krise nur noch verstärken.<br />
<strong>In</strong> einem Magazin habe ich neulich ein sehr interessantes<br />
<strong>In</strong>terview mit Walter Krämer von der Universität Dortm<strong>und</strong><br />
gelesen, der dort Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialstatistik<br />
lehrt. Er warnt vor einer „Panik-Mechanik“.<br />
Was ist das?<br />
Krämer beschreibt dieses Phänomen an<br />
folgendem Beispiel: Ab einer gewissen Dosis<br />
ist alles giftig. Selbst in einem guten Rotwein sei Dioxin enthalten,<br />
ebenso Arsen oder das Pflanzengift E 605. Die Dosen<br />
hiervon seien allerdings so minimal, dass wir problemlos Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
überleben könnten, wenn wir jeden Tag einen Liter<br />
von diesem Wein tränken. Das klingt sehr skurril, leuchtet mir<br />
aber ein: Die „Panik-Mechanik“ schreit sofort Alarm, wenn<br />
irgendwo ein giftiger Stoff in einer ungiftigen Dosierung auftaucht.<br />
Und das macht jede Diskussion dann hysterisch <strong>und</strong><br />
irrational.<br />
Die jetzige Krise wird nicht besser, wenn sich ein jeder im<br />
Schwarzmalen der Zukunft übertrifft. Gleichwohl: Der Auslöser<br />
für die Bankenkrise war eine echte Überdosis Gier, gepaart mit<br />
einem gerüttelt Maß an Realitätsverlust.<br />
Schon vor geraumer Zeit hatte ich eine Diskussion mit<br />
anderen Unternehmern. Dort habe ich meine alte These<br />
vertreten, dass mir 10.000 Beschäftigte wichtiger sind als<br />
10.000 Punkte für den DAX.<br />
Das ist für manchen virtuellen Geschäftemacher altmodisch<br />
<strong>und</strong> für Zocker geradezu absurd. Aber: Wir kommen auch aus<br />
der aktuellen Krise (manch einer erinnert sich vielleicht an das<br />
Platzen der New-Economy-Blase) nur heraus, wenn wir auf<br />
glück auf · 4/2008 ............ 3<br />
„Mir sind 10.000<br />
Beschäftigte wichtiger<br />
als 10.000 Punkte für<br />
den DAX.“<br />
Nur das Schöne bleibt in Erinnerung<br />
Das Maximum ausgeschöpft: ein persönlicher Rückblick auf 22 Monate GISMA-Studium.<br />
Ende Oktober hat Melanie Arlt<br />
von der GMH-Holding ihre Abschlussklausur<br />
auf den Server der<br />
Purdue University in den USA<br />
hochladen. Nach 22 Monaten<br />
GISMA hat sie ihr Ziel erreicht:<br />
den Abschluss Master of Business<br />
Adminstration (MBA):<br />
Sehr gut kann ich mich noch an<br />
meinen ersten glück auf-Artikel<br />
zum Thema „GISMA“ Anfang<br />
2007 erinnern. Damals war ich gerade<br />
zur Einführungswoche in Purdue<br />
gewesen <strong>und</strong> hatte die ersten<br />
Wochen hinter mir. Alles war noch<br />
neu <strong>und</strong> die Unsicherheit groß,<br />
ob – <strong>und</strong> wenn ja wie – man das<br />
alles schaffen würde. Doch nach<br />
kurzer Zeit kam die Routine <strong>und</strong><br />
mit mehr <strong>und</strong> mehr sehr gut bestandenen<br />
Einzel- <strong>und</strong> Gruppenarbeiten<br />
auch das Gefühl, dass ich<br />
das IMM <strong>In</strong>ternational Masters in<br />
Management – so der Name des<br />
MBA-Programms, das durch den<br />
Verb<strong>und</strong> von der Purdue University<br />
(West Lafayette, USA), der CEU<br />
Central European University (Budapest,<br />
Ungarn), der TiasNimbas<br />
Business School (Tilburg, Holland)<br />
<strong>und</strong> der GISMA German <strong>In</strong>ternational<br />
School of Management Administration<br />
(Hannover, Deutschland)<br />
angeboten wird – meistern<br />
kann. Genauso schnell wurde mir<br />
aber auch klar: Das Programm ist<br />
ohne viel Arbeit <strong>und</strong> einen erheblichen<br />
Zeitaufwand nicht zu schaffen,<br />
vorausgesetzt man will nicht<br />
nur „irgendwie“ bestehen, sondern<br />
auch für sich persönlich so viel wie<br />
möglich mitnehmen.<br />
So wurde es langsam alltäglich,<br />
abends nach einem vollen Arbeitstag<br />
in der Holding <strong>und</strong> auch an den<br />
Wochenenden im Selbststudium<br />
die vorgegebenen Bücher <strong>und</strong> Fachartikel<br />
zu lesen <strong>und</strong> zu bearbeiten<br />
<strong>und</strong> regelmäßig kleinere oder auch<br />
größere Hausaufgaben abzugeben.<br />
Dazu kamen die wöchentlichen Telefonkonferenzen<br />
mit meiner Study<br />
Group, um Gruppenarbeiten zu<br />
Werksfoto<br />
Martin Brölsch, Melanie Arlt <strong>und</strong> Kai Albrecht nehmen vor Weihnachten ihr frisch<br />
erworbenes MBA-Diplom in Purdue entgegen.<br />
besprechen, Themenschwerpunkte<br />
zu diskutieren <strong>und</strong> sich gegenseitig<br />
bei Fragen weiterzuhelfen.<br />
Nach knapp drei Monaten stand<br />
dann das erste Highlight vor der<br />
Tür: unsere erste <strong>In</strong>-residence –<br />
ein zweiwöchiger Aufenthalt bei<br />
einer der teilnehmenden Business<br />
Schools. Dort wird in seminarähnlichen<br />
Vorlesungen diskutiert <strong>und</strong><br />
angewendet, was in den vorangegangenen<br />
Wochen im Selbststudium<br />
erarbeitet wurde. Dabei kam es<br />
Nachhaltigkeit setzen. Auf das Schaffen<br />
von Werten, die Bestand haben. Wenn<br />
wir Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit<br />
<strong>und</strong> absolute Zuverlässigkeit leben.<br />
Gerade jetzt. Und wenn wir den Kopf<br />
nicht in den Sand <strong>stecken</strong>.<br />
Panik bedeutet: Angst um die eigene Existenz <strong>und</strong> die<br />
Unfähigkeit, klar zu denken. Ich teile hier die Auffassung von<br />
Professor Krämer: Eine Panik wie 1929 hat sich in entwickelten<br />
Volkswirtschaften nicht wiederholt. Es gibt keinen Gr<strong>und</strong>,<br />
warum wir alle dies wieder zulassen sollten. Es sei denn, eine<br />
„Panik-Mechanik“, wie vorher verdeutlicht, setzt ein.<br />
Setzen wir auf unsere Leistungsfähigkeit, unsere Ideen <strong>und</strong><br />
unseren Willen zum Erfolg. „Gehirnschmalz schlägt Geldbeutel“<br />
– dieses Prinzip kennen wir in der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe nur allzu gut. Wenden wir es gemeinsam<br />
an, <strong>und</strong> trauen wir uns etwas zu. Ich habe dieses Vertrauen<br />
in Sie alle <strong>und</strong> bin sicher, nicht enttäuscht zu werden.<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, Ihnen wünsche ich ein<br />
frohes (!) Weihnachtsfest <strong>und</strong> ein gutes Jahr 2009 – mit<br />
Zuversicht, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Zufriedenheit.<br />
Glückauf,<br />
Ihr<br />
in unserer internationalen Gruppe<br />
von insgesamt 38 IMM-Studenten<br />
durch die unterschiedlichen kulturellen<br />
Hintergründe <strong>und</strong> besonders<br />
die unterschiedlichen Ausbildungen<br />
<strong>und</strong> beruflichen Werdegänge<br />
(Voraussetzung für das IMM<br />
sind ein abgeschlossenes Studium<br />
<strong>und</strong> gewisse Berufserfahrungen)<br />
oft zu sehr interessanten <strong>und</strong> kontroversen<br />
Diskussionen.<br />
Abends nach den Vorlesungen<br />
mussten dann in den Study Groups<br />
Fallstudien bearbeitet <strong>und</strong> der<br />
nächste Tag vorbereitet werden.<br />
Dennoch blieb Zeit, sich gegenseitig<br />
besser kennenzulernen <strong>und</strong> auszutauschen.<br />
Bald hatten wir uns zu<br />
einer tollen Gruppe entwickelt, die<br />
intensiv zusammenarbeitete, aber<br />
auch für jeden Spaß zu haben war.<br />
Der ersten <strong>In</strong>-residence in Holland<br />
folgten Aufenthalte in Hannover,<br />
Budapest, Purdue <strong>und</strong><br />
nochmals Holland. Als besonderes<br />
Highlight durften wir im Juni 2008<br />
auch nach Schanghai fliegen <strong>und</strong><br />
Young Professional<br />
Werksfoto<br />
an der CEIBS China Europe <strong>In</strong>ternational<br />
Business School – einer<br />
der besten Universitäten Chinas –<br />
zwei Wochen lang studieren. Alle<br />
<strong>In</strong>-residences waren spannend <strong>und</strong><br />
erlebnisreich, wobei Schanghai<br />
durch die fremde chinesische Kultur<br />
ein besonderes Abenteuer war.<br />
Das IMM ist besonders durch<br />
seine <strong>In</strong>ternationalität eine absolut<br />
lohnenswerte Erfahrung, <strong>und</strong> ich<br />
freue mich sehr, dass ich die Chance<br />
bekommen habe, sie machen zu<br />
dürfen. <strong>In</strong> der Einführungwoche<br />
hatte ein ehemaliger Student von<br />
seinen IMM-Erfahrungen berichtet.<br />
Er sagte damals „your body is<br />
able to forget pain“ – eure Körper<br />
werden die Schmerzen wieder vergessen,<br />
<strong>und</strong> nur die schönen Dinge<br />
werden in Erinnerung bleiben.<br />
Dies kann ich heute nur bestätigen.<br />
Die viele Arbeit, die oft sehr kurzen,<br />
weil arbeitsreichen Nächte <strong>und</strong> der<br />
Klausurenstress sind fast vergessen.<br />
Zurück bleibt das Gefühl, viel gelernt<br />
<strong>und</strong> sich persönlich weiterentwickelt<br />
zu haben, aber vor allem<br />
auch der Stolz, das IMM geschafft<br />
zu haben. Dazu habe ich tolle neue<br />
Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en, sodass ich glaube,<br />
dass ich insgesamt wirklich so<br />
viel wie möglich aus dem IMM-<br />
Programm mitgenommen habe.<br />
Neben dem IMM-Programm bietet die GISMA seit Kurzem auch den<br />
Young Professional MBA an. Das Programm dauert zwei Jahre <strong>und</strong> wird<br />
mit dem deutschen MBA-Titel der Leibniz Universität Hannover abgeschlossen.<br />
Der Unterricht findet an den Wochenenden (Freitag <strong>und</strong> Samstag)<br />
statt, sodass sich auch mit diesem MBA-Programm Beruf <strong>und</strong> Studium<br />
problemlos verbinden lassen.<br />
Weitere <strong>In</strong>formationen finden Sie unter www.gisma.com.
HOLDING<br />
<strong>Bahn</strong> frei für 3. NWK-R<strong>und</strong>e<br />
Nächste Generation von Nachwuchskräften ging bereits an den Start.<br />
chichtwechsel“ bei den<br />
„SNachwuchskräften (NWK)<br />
der GMH-Gruppe:<br />
Am 11. September fand das Abschlusstreffen<br />
der 2. NWK-R<strong>und</strong>e<br />
statt. Sechs Teams hatten die letzten<br />
Monate unternehmensüber-<br />
ir legen Wert auf qualifizierte Führungskräfte mit un-<br />
„Wternehmerischer <strong>In</strong>itiative <strong>und</strong> sozialer Kompetenz. Wir<br />
fordern <strong>und</strong> fördern das kreative Potenzial aller Beschäftigten.<br />
Jungen Menschen – Frauen <strong>und</strong> Männern – bieten wir eine<br />
qualifizierte Ausbildung. Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />
ergibt sich aus den steigenden Anforderungen von Markt,<br />
Technologie <strong>und</strong> Produktivität.“ Mit dieser Aussage des Leitbilds<br />
der Georgsmarienhütte Holding sind die wesentlichen<br />
Eckpunkte <strong>und</strong> Leitlinien der Personalarbeit markiert. Wir haben<br />
die zurückliegenden, wirtschaftlich guten Jahre genutzt,<br />
um unsere Personalarbeit weiterzuentwickeln <strong>und</strong> auf die Erfordernisse<br />
der Zukunft auszurichten. Es ging darum, Nachwuchs<br />
zu sichern, Flexibilität zu erhöhen, Produktivität zu steigern<br />
sowie Qualifikation <strong>und</strong> Motivation zu stärken. Oder mit anderen<br />
Worten: qualifizierte Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />
gewinnen, zu binden <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />
Arbeitsvolumen mit <strong>In</strong>strumenten anpassen<br />
Foto: Bernhard Lüttmann<br />
Der Anfang war überhaupt nicht schwer: Nachwuchskräfte der GMH-Gruppe beim<br />
Auftakttreffen in Winnekendonk.<br />
greifende Themen bearbeitet. Jetzt<br />
präsentierten sie der Geschäftsführung<br />
der GMH-Holding ihre<br />
Ergebnisse. Auch wenn einige abgesprungen<br />
waren: Die verbliebenen<br />
Nachwuchskräfte haben sich<br />
gut präsentiert <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />
Seit einigen Wochen entwickelt sich die in den USA ausgelöste<br />
Finanzkrise zu einer globalen Wirtschaftskrise, deren Dauer,<br />
Tiefe <strong>und</strong> Reichweite nicht abzusehen sind. Massiv betroffen<br />
sind heute schon alle automotivabhängigen Unternehmen der<br />
Gruppe. Nun heißt es, in der Personalarbeit die vorhandene<br />
Flexibilität zu nutzen, aber nachhaltige Personalarbeit nicht aus<br />
dem Auge zu verlieren.<br />
Flexibilität nutzen bedeutet, das zurückgehende Arbeitsvolumen<br />
mit den vorhandenen <strong>In</strong>strumenten anzupassen: Mehrarbeit<br />
<strong>und</strong> Leiharbeit abzubauen, die Arbeitszeitkonten, die<br />
uns in vielen Unternehmen die zurückliegenden Monate haben<br />
besser überstehen lassen als manchen Wettbewerber, weiter<br />
zu nutzen <strong>und</strong> gegebenenfalls zu erweitern <strong>und</strong> ausgelagerte<br />
Arbeit zur Sicherung von Beschäftigung wieder zurückzuholen.<br />
Es bedeutet auch, die gesetzlichen <strong>und</strong> tariflichen <strong>In</strong>strumente<br />
wie Kurzarbeit <strong>und</strong> Arbeitszeitreduzierung zu beanspruchen.<br />
Betriebsbedingte Kündigungen müssen das allerletzte Mittel<br />
bleiben, auch wenn sie in klaren Sanierungsfällen, die wir in<br />
der Gruppe haben, nicht auszuschließen sind.<br />
Nachhaltige Personalarbeit heißt, dass wir die Bewältigung<br />
des demografischen Wandels <strong>und</strong> einer längeren<br />
Lebensarbeitszeit, den steigenden Wettbewerb um qualifizierte<br />
Beschäftigte sowie Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte <strong>und</strong> die wachsenden<br />
Qualifikationsanforderungen im Blick behalten.<br />
Wir haben in den letzten Jahren in fast allen Gruppenunternehmen<br />
mehr Ausbildungsplätze geschaffen. Damit wollen<br />
wir dem künftigen Fachkräftemangel begegnen <strong>und</strong> den<br />
demografischen Wandel bewältigen. Durch Kooperation mit<br />
Schulen in der jeweiligen Region sorgen etliche Unternehmen<br />
dafür, dass die Berufsorientierung von Schulen <strong>und</strong> Schülern<br />
intensiv mit den Geschäftsführern<br />
<strong>und</strong> Projekt-Paten diskutiert.<br />
Ende Oktober war das Auftakttreffen<br />
der 3. NWK-R<strong>und</strong>e, deren<br />
Programm übrigens weiterentwickelt<br />
wurde. Neu ist vor allem, dass<br />
ihre Vorgesetzten aktiv den zweijährigen<br />
Ablauf begleiten.<br />
34 Nachwuchskräfte (davon sieben<br />
Frauen) aus zehn Gruppenunternehmen<br />
waren nach Winnekendonk<br />
bei Kevelaer am Niederrhein<br />
gereist. Die Neuen sind im Schnitt<br />
31,7 Jahre alt. Ihre verschiedenen<br />
Ausbildungs- bzw. Studienabschlüsse<br />
machen sie zu einer sehr heterogenen<br />
Gruppe mit guter fachlicher<br />
<strong>und</strong> persönlicher „Mischung“.<br />
Sowohl für Geschäftsführung<br />
als auch Nachwuchskräfte war der<br />
Auftakt Erfolg versprechend. Denn<br />
schon bei dem Treffen <strong>und</strong> in den<br />
Tagen danach wurden erste Kontakte<br />
geknüpft <strong>und</strong> Verabredungen<br />
fürs anstehende Seminarprogramm<br />
getroffen. Dies verspricht interessante<br />
zwei Jahre <strong>und</strong> eine engagierte<br />
Mitarbeit aller Teilnehmer.<br />
Wiebke Budde<br />
GRUSSWORT<br />
Flexibilität nutzen – Nachhaltigkeit sichern<br />
verbessert wird <strong>und</strong> wir im Wettbewerb um gute Auszubildende<br />
die Nase vorn haben. Das wird zunehmend wichtig, denn<br />
die Ausbildungsberufe <strong>und</strong> Branchen, die wir in unserer Gruppe<br />
zu bieten haben, sind nicht automatisch die erste Wahl junger<br />
Menschen. Nach wie vor gilt: <strong>In</strong>nerhalb der nächsten zehn<br />
Jahre scheiden bis zu 25 Prozent der heutigen Belegschaften<br />
altersbedingt aus – weit mehr, als nach heutigem Stand dann<br />
junge Facharbeiter nach der Ausbildung zur Verfügung stehen.<br />
Diese mittelfristige Sicht müssen wir uns auch in der aktuellen<br />
Krise bewahren. Darum ist für uns klar, dass wir die tarifvertraglichen<br />
Regelungen zur Übernahme der Auszubildenden<br />
nach der Ausbildung einhalten <strong>und</strong> uns darüber hinaus bemühen,<br />
so wenig junge Facharbeiter wie irgend möglich gehen<br />
zu lassen! Auf den Prüfstand gehören darum beispielsweise<br />
das umfassende Nutzen der Altersteilzeit, aber auch unkonventionelle<br />
Wege wie etwa die Übernahme der Facharbeiter in<br />
Teilzeitarbeitsverhältnisse <strong>und</strong> der teilweise Ausgleich der Rentenabschläge<br />
bei freiwilligem früherem Ausscheiden.<br />
Vor einem Jahr haben wir gruppenweit mit einer Mitarbeiterbefragung<br />
das Ges<strong>und</strong>heitsmanagement angeregt <strong>und</strong><br />
damit die Bemühungen vieler Gruppenunternehmen auf diesem<br />
Gebiet unterstützt <strong>und</strong> verstärkt. Die Ergebnisse der Befragung<br />
zeigten, dass die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter in<br />
den meisten Unternehmen den Unternehmenserfolg <strong>und</strong> die<br />
Arbeitsplatzsicherheit hoch schätzen, die Verdienst- <strong>und</strong> Entwicklungschancen<br />
mit „gut“ beurteilen <strong>und</strong> die Identifikation<br />
mit dem Unternehmen groß ist. Natürlich sind auch Mängel<br />
in der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Arbeitsbelastung, in der innerbetrieblichen<br />
Kommunikation <strong>und</strong> <strong>In</strong>formation sowie im Führungsverhalten<br />
deutlich geworden. Die erste Auswertung der<br />
Aktivitäten, von den Unternehmen zusätzlich im Rahmen des<br />
Projekts gestartet, ist überaus erfreulich: Auch nach Einschätzung<br />
der Vertreter von BKK <strong>und</strong> AOK in unserem Lenkungskreis<br />
geschieht zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung in den Gruppen<br />
sehr viel, teilweise weit mehr als in großen Konzernen oder in<br />
anderen Unternehmen vergleichbarer Größe. Mit zahlreichen<br />
Schritten <strong>und</strong> <strong>In</strong>itiativen werden Arbeitsplätze ergonomisch<br />
gestaltet, Belastungen abgebaut, Arbeitsplatzwechsel ermöglicht,<br />
Schichtpläne umgestaltet, aber auch Anreize gesetzt, das<br />
Ges<strong>und</strong>heitsverhalten der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />
verbessern. Die Erfolge des Ges<strong>und</strong>heitsmanagements sollen<br />
nicht nur die Krankenstände <strong>und</strong> die entsprechenden Kosten<br />
verringern, sondern auch die Beschäftigungsfähigkeit angesichts<br />
längerer Lebensarbeitszeiten erhöhen. Somit hängen die<br />
Bewältigung des demografischen Wandels <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
unmittelbar zusammen.<br />
Mit systematischer Personalentwicklung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
tragen die Unternehmen den steigenden Produktivitäts- <strong>und</strong><br />
Qualitätsanforderungen Rechnung. Vor allem auch um qua-<br />
glück auf · 4/2008 ............ 4<br />
Nachwuchs absolvierte<br />
umfassendes Programm<br />
Zum Auftrakt der 3. NWK-R<strong>und</strong>e erläuterte Wiebke Budde Ziele, Ablauf<br />
<strong>und</strong> <strong>In</strong>halt des Nachwuchskräfteprogramms. Dr. Klaus Lang präsentierte<br />
in seinem Vortrag „Unsere Gruppe – Unser Selbstverständnis – Unser<br />
Leitbild“ die GMH-Gruppe. Gastrednerin <strong>und</strong> Autorin Stefanie Unger von<br />
Booz & Company – sie veröffentlichte u. a. „Der Auftrag“ – referierte über<br />
Ethik, Unternehmenskultur <strong>und</strong> Werte in der Wirtschaft.<br />
An den folgenden Tagen nahmen die Nachwuchskräfte am LIFO-Verfahren<br />
zum Stärkenmanagement teil, begleitet vom Psychologen Marcus<br />
Stobbe. Sie befassten sich mit eigenen Persönlichkeitsmerkmalen, Stärken<br />
<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> hinterfragten ihr Verhalten in Gruppenarbeiten <strong>und</strong><br />
Outdoorübungen.<br />
Ziel des Verfahrens: eigene Verhaltensweisen hinterfragen, Stärken<br />
erweitern, sich selbst <strong>und</strong> andere besser einschätzen lernen. Die Ergebnisse<br />
gehen in ein Gespräch ein, das die Vorgesetzten mit ihren NWK führen,<br />
um gezielt Qualifizierungsbedarf <strong>und</strong> Perspektiven zu ermitteln.<br />
Jörg Welters von der GMH Systems stellte das neue Portal der Unternehmensgruppe<br />
vor. Dort findet sich auch die Teamwebseite „NWK“.<br />
Oliver Greve, Geschäftsführer der GMH-Holding, diskutierte die Funktionalitäten<br />
des Portals, die strategische Ausrichtung der IT <strong>und</strong> handfeste<br />
EDV-Probleme „vor Ort“.<br />
Am Samstagmittag, am Ende des ersten offiziellen Treffens, nahm Peter<br />
van Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH-Holding, an<br />
der Feedbackr<strong>und</strong>e teil. Auch er betonte noch einmal die Wichtigkeit der<br />
Nachwuchsförderung in der Unternehmensgruppe <strong>und</strong> den Netzwerkgedanken<br />
des NWK-Programms. Neben der eigenen Entwicklung sollen die<br />
NWK die Chance nutzen, über den Tellerrand der Einzelunternehmen zu<br />
schauen <strong>und</strong> das eigene Netzwerk auszubauen.<br />
lifizierte Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte zu gewinnen, haben wir<br />
unsere Kontakte zu Hoch- <strong>und</strong> Fachhochschulen ausgebaut.<br />
So sind wir u. a. bei den <strong>In</strong>ternationalen Studententagen <strong>und</strong><br />
der Ideen-Expo in Hannover präsent. Zur Personalentwicklung<br />
in diesem Bereich trägt ein Strauß von Aktivitäten bei: das<br />
Stipendienprogramm der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte,<br />
Ausbildungsangebote an der GISMA in Hannover, das<br />
Nachwuchskräfteprogramm (der dritte Zyklus hat im Herbst<br />
begonnen), die Ausweitung des Seminarangebotes der Berufsbildungsgesellschaft<br />
ebenso wie ein spezielles Seminarangebot<br />
für Führungskräfte in Zusammenarbeit mit der GISMA.<br />
Leitbild weiterhin ernst nehmen<br />
Diese Leistungen <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten in ihrer<br />
Gesamtheit, aber auch die Beteiligungsmöglichkeiten, vor<br />
allem auch die in ihrer Art in Deutschland einmalige Gewinnbeteiligung,<br />
machen die Unternehmen der Gruppe attraktiv –<br />
für Fachkräfte aus dem gewerblichen <strong>und</strong> technischen Bereich<br />
wie für Hochschulabsolventen. Dabei muss die Gewinnbeteiligung<br />
selbst wieder Anreiz für besondere Leistungen der<br />
gesamten Belegschaften sein.<br />
Gerade in der kritischen Phase, die vor uns steht, muss sich<br />
die Unternehmenskultur der Gruppe in allen ihren Elementen<br />
bewähren: Von den Belegschaften <strong>und</strong> Betriebsräten werden<br />
besondere Anstrengungen verlangt, wenn es darum geht, kritische<br />
Situationen mit Arbeitnehmerbeiträgen zu bewältigen<br />
helfen <strong>und</strong> notwendige Restrukturierungen vernünftig mitzugestalten.<br />
Für die Geschäftsführungen <strong>und</strong> Führungskräfte gilt<br />
andererseits, die Aussagen des Leitbildes weiterhin ernst zu<br />
nehmen, wie zum Beispiel: „Den offenen Austausch von Wissen<br />
<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationen verstehen wir als gemeinsames Arbeitsprinzip.<br />
Faire Diskussionen, konstruktive Kritik <strong>und</strong> der offene<br />
Umgang mit Fehlern kennzeichnen unsere Zusammenarbeit.“<br />
Leitbilder <strong>und</strong> Führungsgr<strong>und</strong>sätze zeigen gerade in Krisenzeiten,<br />
was sie wert sind. Die gute wirtschaftliche Entwicklung<br />
der letzten Jahre hat uns ermöglicht, wovon jeder Arbeitsdirektor<br />
träumt: deutlich mehr als bislang in Personalarbeit zu<br />
investieren – in eine höhere Ausbildungsquote, in mehr Personalflexibilität<br />
<strong>und</strong> in eine intensivere Personalentwicklung.<br />
<strong>In</strong>sofern sind wir gut für die Zukunft gerüstet. Wir alle wünschen,<br />
dass sich diese <strong>In</strong>vestitionen auch in anderer Hinsicht<br />
auszahlen: dass wir dadurch die Voraussetzungen geschaffen<br />
haben, um die aktuelle Krise schnell zu überwinden.
Nach fünf Jahren als Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Arbeitsdirektor<br />
Personal der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH <strong>und</strong> der Georgsmarienhütte<br />
GmbH scheidet Klaus<br />
Lang nach Vollendung des 65. Lebensjahres<br />
aus diesen Ämtern zum<br />
Jahresende aus.<br />
Klaus Lang kam von der IG Metall,<br />
wo er 24 Jahre in verschiedenen<br />
leitenden Positionen beschäftigt<br />
war zur Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe. Und<br />
er kam mit einem ganzen Paket<br />
voller guter Ideen für eine wachsende<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Dabei lag es ihm besonders am<br />
<strong>Herz</strong>en, den unternehmerischen<br />
Anspruch der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH in Einklang mit<br />
dem Wohl der Mitarbeiter zu halten.<br />
Das ist ihm gelungen. Zeugnis<br />
davon legt nicht nur die Einführung<br />
eines individuellen Leitbildes<br />
in allen Unternehmen der GMH-<br />
Gruppe ab, auch sein hoher Anspruch<br />
an qualifizierte Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung hat Maßstäbe für<br />
die Arbeitnehmer der Gruppe gesetzt.<br />
Hier kann die Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe auf<br />
eine Ausbildungsquote von über<br />
sieben Prozent verweisen.<br />
Damit liegt die Gruppe jeweils<br />
an der Spitze im b<strong>und</strong>esweiten<br />
Branchenvergleich. Aber auch die<br />
Arbeitssicherheit wurde unter seiner<br />
Leitung weiter ausgebaut. Die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des neuen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />
tragen seine<br />
unverkennbare Handschrift.<br />
Klaus Lang hat in seiner Amtszeit<br />
viel zum Wohle der gesamten<br />
Unternehmensgruppe <strong>und</strong> seiner<br />
Mitarbeiter geleistet <strong>und</strong> den Acker<br />
für seinen Nachfolger Harald Schartau<br />
gut bestellt. Dafür danken wir<br />
ihm sehr. Für den neuen Lebensabschnitt,<br />
der mit Sicherheit aktiv<br />
gestaltet sein wird, wünschen wir<br />
ihm alles erdenklich Gute.<br />
Peter van Hüllen<br />
Aber wer kennt Dr. Klaus Lang<br />
besser als seine engsten Weggefährten?<br />
Hier haben sich Vertraute<br />
zu Wort gemeldet <strong>und</strong><br />
einen Blick auf die letzten Jahre<br />
geworfen, die man gemeinsam<br />
erlebt hat.<br />
HOLDING<br />
Abschied von Klaus Lang<br />
Wechsel in der Personalführung<br />
Rohstoffe <strong>und</strong> Preise standen<br />
wieder einmal im Mittelpunkt<br />
GMH-Gruppe · Stahlwerks-, Gießerei- <strong>und</strong> Einkaufsleitertreffen<br />
Mitte September trafen sich 20<br />
Kaufleute <strong>und</strong> Techniker aus<br />
den Werken mit Primärmetallurgie.<br />
Die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
(FWH) als Gastgeberin hatte die<br />
Tagung auf Schloss Landsberg in<br />
Essen Kettwig organisiert, der Tagungs-<br />
<strong>und</strong> Seminarstätte des<br />
Thyssen-Krupp-Konzerns. Der Führung<br />
durch die Eisen- <strong>und</strong> Stahlgussproduktion<br />
der FWH folgte eine<br />
Besichtigung der original getreu<br />
erhaltenen Wohnräume von Au-<br />
Hans-Jürgen Reddehase, Leitung<br />
Personalwesen, Georgsmarienhütte<br />
GmbH:<br />
Mein Chef, Klaus Lang, wird nach<br />
fünfjähriger Tätigkeit Ende dieses Jahres<br />
in den „Unruhestand“ wechseln.<br />
<strong>In</strong> dem für die glück auf erbetenen<br />
kurzen Statement möchte ich mich<br />
nicht zu seiner sehr erfolgreichen<br />
Arbeit als Arbeitsdirektor (Einführung<br />
Leitbild, Mitarbeitergespräche, Führungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
etc.) äußern, diese<br />
Dinge sind eh allen bekannt, sondern<br />
über seine herausragenden Eigen-<br />
Werksfoto<br />
schaften, die mir immer imponiert <strong>und</strong><br />
mich auch teilweise fasziniert haben. Dr. Klaus Lang<br />
Klaus Lang hat es nach seiner<br />
Arbeitsaufnahme im August 2003 innerhalb kürzester Zeit geschafft, nicht nur<br />
die Georgsmarienhütte, sondern auch alle übrigen Gesellschaften der Gruppe im<br />
Detail kennenzulernen. Im Detail heißt bei ihm, nicht nur die Personalbereiche mit<br />
ihren Strukturen <strong>und</strong> Aufgaben zu kennen, sondern auch die jeweilige Technik,<br />
die Produkte, die Märkte <strong>und</strong> nicht zuletzt auch die Bilanzen der Gruppenunternehmen.<br />
Es war von Beginn an sein Ehrgeiz, über alle Entscheidungen, die er<br />
treffen oder mittragen wollte bzw. musste, vorher wesentliche Einzelheiten zu<br />
kennen. Dass er dieses weitestgehend erreichte, lag sicher an seiner zielgerichteten<br />
Recherche <strong>und</strong> seiner sehr guten Auffassungsgabe, aber auch in seinem enormen<br />
Arbeitseinsatz begründet (der 14-St<strong>und</strong>en-Tag ist bei ihm die Normalität).<br />
Über sein Meisterstück, das Leitbild, wird er sicherlich in der GMH-Gruppe<br />
dauerhaft in Erinnerung bleiben.<br />
Ihm <strong>und</strong> seiner Familie wünsche ich für die vor ihnen liegenden Jahre<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> alles alles Gute.<br />
Dietmar Hexel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der GMH Holding GmbH.<br />
Lieber Klaus,<br />
irgendwann ist Schluss – jedenfalls mit der Erwerbsarbeit. Aus gutem Gr<strong>und</strong><br />
sagen wir als Gewerkschafter: mit 65 Jahren. So alt bist Du nun geworden.<br />
Wir kennen uns schon länger – <strong>und</strong> man begegnet sich ja mindestens zwei<br />
Mal im Leben. Das erste Mal war es bei der IG Metall in der mutigen Zeit der<br />
35-St<strong>und</strong>en-Woche. Du als Tarifexperte, ich später als Organisationsleiter. Die<br />
gewaltigen Produktivitätsfortschritte hatten es damals erlaubt, die Arbeitszeit<br />
der Arbeitnehmer zu verkürzen: mehr Lebenszeit <strong>und</strong> anders verteilte Arbeitszeit<br />
statt noch mehr materieller Konsum. Das ist bei den knappen Ressourcen der<br />
Erde <strong>und</strong> zunehmender Massenarbeitslosigkeit heute noch richtiger als damals.<br />
Wie man mit kostbaren <strong>und</strong> knappen Personalressourcen gut <strong>und</strong> sinnvoll<br />
umgeht, hast Du später als Arbeitsdirektor der GMH gezeigt – natürlich kritisch<br />
begleitet von den Betriebsräten. Selbst bei montanmitbestimmten Unternehmen<br />
stehen Arbeitnehmerinteressen nicht automatisch an erster Stelle. Doch<br />
immerhin sind sie besser gesichert als bei anderen Unternehmen, z. B. bei den<br />
Banken, die vollm<strong>und</strong>ig viel Reichtum für alle versprachen <strong>und</strong> uns den volkswirtschaftlichen<br />
Ruin brachten. Das ist bei der GMH anders. Die gleichberechtigte<br />
Mitbestimmung der Arbeitnehmer war uns beiden stets sehr wichtig. Teilhabe<br />
<strong>und</strong> Verantwortung liegen dicht beieinander, wenn es darum geht, Unternehmen<br />
nach vorne zu entwickeln.<br />
Wenn Du auch jetzt gehst, Deine Spuren <strong>und</strong> die gleichberechtigte Mitbestimmung<br />
bei der GMH bleiben – denn die Arbeitnehmer haben gemeinsam mit<br />
einem mutigen Unternehmer die Gesellschaft aufgebaut. Bei der GMH sind wir<br />
uns zum zweiten Mal begegnet, mit anderen Rollen, Du als Vorstand, ich als<br />
„Aufseher“. Ich finde, Du hast Deine Aufgabe gut gemacht – <strong>und</strong> hast wie schon<br />
früher hart dafür gearbeitet!<br />
Vieles fällt mir ein, wenn ich zurückschaue – zu viel für diesen kurzen Beitrag.<br />
Eins aber ist aktuell <strong>und</strong> mir besonders wichtig:<br />
gust Thyssen. Er hatte 1903 Schloss<br />
Landsberg erworben <strong>und</strong> bis zu seinem<br />
Tode 1996 dort gelebt.<br />
Die Tagesordnung bot eine Vielzahl<br />
von aktuellen Themen. So<br />
ging es ausführlich um die mittlerweile<br />
international angelegte Beschaffung<br />
von Kokillen <strong>und</strong> erste<br />
Testergebnisse mit neuen Modellen.<br />
Testergebnisse <strong>und</strong> Kosteneinsparungen<br />
waren auch Thema bei<br />
der Bentonitumstellung <strong>und</strong> beim<br />
Einsatz von Additiven. Im Brenn-<br />
punkt standen aber wieder einmal<br />
die Rohstoffe. <strong>In</strong> drei weiteren Vorträgen<br />
ging es um die Preisentwicklung<br />
auf dem Legierungssektor <strong>und</strong><br />
bei den Grafit-Elektroden. Zudem<br />
sorgten zwei externe Experten um<br />
rege Diskussion bei den Themen<br />
„Feuerfeststoffe“ <strong>und</strong> „Versorgung<br />
mit Chromerzsand“. Dabei wurde<br />
vor allem deutlich, wie abhängig<br />
die hiesige Stahlindustrie von<br />
Ländern wie China <strong>und</strong> Südafrika<br />
ist. Zum Abschluss präsentierte die<br />
glück auf · 4/2008 ............ 5<br />
Dein Engagement für die ZUKUNFTSCAMPS – FUTURE NOW, unsere<br />
gemeinsame Bildungsinitiative von DGB-Gewerkschaften <strong>und</strong> Unternehmen,<br />
möchte ich besonders erwähnen <strong>und</strong> Dir dafür danken. Auch Deiner großartigen<br />
Unterstützung ist es zu verdanken, dass wir 2007 <strong>und</strong> 2008 zahlreichen von<br />
Arbeitslosigkeit bedrohten Jugendlichen die Chance geben konnten, ihre Stärken<br />
<strong>und</strong> Potenziale kennenzulernen. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie jedes<br />
Jahr 80.000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen. Wir brauchen<br />
diese jungen Menschen. Die ZUKUNFTSCAMPS haben gezeigt, welches tolle<br />
Potenzial in ihnen steckt. Hoffentlich haben wir mit Dir auch in Zukunft einen so<br />
begeisterten Unterstützer! Energie <strong>und</strong> Bildung, das sind die Stoffe der Zukunft!<br />
Lieber Klaus, für Deinen nächsten Lebensabschnitt wünsche ich Dir Glück <strong>und</strong><br />
alles Gute – Zeit für Dich <strong>und</strong> für das, was Dir wirklich, wirklich wichtig ist. Ich<br />
hoffe, ich begegne Dir noch oft.<br />
Wilfried Brandebusemeyer, Betriebsratsvorsitzender,<br />
Georgsmarienhütte GmbH:<br />
Es war für Klaus eine Selbstverständlichkeit, Sitzungen außerhalb der Arbeitszeit<br />
einzuberufen, zu denen ER viel Zeit mitbrachte. | Er kam pünktlich stets zu spät.<br />
| Der Spruch seiner Mitstreiter: Wenn Klaus schon da war, stellte sich die Frage,<br />
ob man selbst zu spät war! | Er erledigte mehrere Dinge in einem Arbeitsgang:<br />
mit Besuchern jemanden aufzusuchen, gleichzeitig zu telefonieren, Absprachen<br />
zu treffen, im Thema zu bleiben <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> ... | Ges<strong>und</strong>heitsförderung war<br />
nicht nur ein Wort. Er lässt seine Mitarbeiter laufen, ob Staffel oder J.P. Morgan<br />
Challenge in Frankfurt. Sein Motto: Arbeit ist Arbeit – auch Feiern ist wichtig –<br />
Arbeit Arbeit sein lassen.<br />
<strong>In</strong> den 5 ½ Jahren warst Du für mich ein Arbeitsdirektor, auf den man sich verlassen<br />
konnte, der viel bewirkt hat für die Belegschaft, der stets bemüht war, die<br />
<strong>In</strong>teressen von Arbeitnehmern <strong>und</strong> Arbeitgeber unter einen Hut zu bringen.<br />
Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb <strong>und</strong> Logistik, Georgsmarienhütte GmbH:<br />
Ich habe Herrn Dr. Lang in den wenigen Monaten der Zusammenarbeit als<br />
offenen <strong>und</strong> fairen Kollegen kennenlernen dürfen. Die intensiven Diskussionen<br />
der letzten Wochen in Verbindung mit den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
waren durch ihren sachlichen <strong>und</strong> unternehmensorientierten Verlauf<br />
geprägt. Ich wünsche Herrn Dr. Lang für die Zukunft alles Gute, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Glück. Glückauf!<br />
Wilfried Hülsmann, Geschäftsführer Finanzen, Georgsmarienhütte GmbH:<br />
Von Anfang an hat Klaus Lang auch die schwierige Doppelfunktion, Geschäftsführer<br />
Holding <strong>und</strong> GMH, innegehabt.<br />
Ich habe Klaus Lang in dieser Zeit als einen kollegialen <strong>und</strong> fairen Gesprächspartner<br />
erlebt. Mit ihm konnten Themen sachlich <strong>und</strong> detailliert besprochen <strong>und</strong><br />
ausdiskutiert werden. Besonders in den jährlichen Controlling-Gesprächen war<br />
es für ihn selbstverständlich, gegenüber der Holding die Seite der GMH zu vertreten.<br />
Die Einführung des Leitbildes <strong>und</strong> die Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />
in seiner Amtszeit werden immer mit dem Namen Klaus Lang verb<strong>und</strong>en sein.<br />
Ich wünsche ihm für seinen dritten Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.<br />
Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik, Georgsmarienhütte GmbH:<br />
Klaus Lang verbinde ich stets mit allen Aktivitäten zu unserem Projekt „Unsere<br />
Hütte – meine Sicherheit“. Aus der ursprünglichen Idee, die Arbeitssicherheit bei<br />
der Georgsmarienhütte GmbH weiter zu verbessern, entwickelte sich schnell viel<br />
mehr. Nach den Gr<strong>und</strong>sätzen zur Arbeitssicherheit ließen das Leitbild <strong>und</strong> die<br />
Führungsgr<strong>und</strong>sätze der Hütte nicht lange auf sich warten.<br />
Und nicht nur auf der Hütte, sondern auch bei allen anderen Unternehmungen<br />
der Gruppe wurden dann vergleichbare Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zu deren Umsetzung durch Klaus Lang angestoßen.<br />
Sabine Vogel, Personalmanagement, Georgsmarienhütte Holding GmbH:<br />
Was mich in unserer Zusammenarbeit immer beeindruckt hat, war die Unabhängigkeit<br />
seines Urteils, der strategische Weitblick <strong>und</strong> die Willenskraft mit<br />
der Bewegung in die personalpolitische Landschaft gebracht wurde. Auch der<br />
Blick für die großen politischen Themen – vor allem die Frage, was denn eine<br />
Gesellschaft sozial zusammenhält – ging im Arbeitsalltag nicht verloren. „Langweilig“<br />
war es jedenfalls nie mit ihm.<br />
Das Treffen der Stahlwerks-, Gießerei- <strong>und</strong> Einkaufsleiter hat sich bestens bewährt.<br />
Tagungsort im nächsten Jahr ist Gröditz.<br />
GMH Systems eine Einführung in<br />
das neue Portal der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe. Alle<br />
Beteiligten wollen den Dialog zwi-<br />
Foto: Jochen Graß<br />
schen Kaufleuten <strong>und</strong> Technikern<br />
fortsetzen. Im kommenden Jahr<br />
will man sich in Gröditz treffen.<br />
bmz
HOLDING<br />
Gute Reise<br />
Hamburg · Immer wenn Mitarbeiter der GMH-Gruppe auf Reisen gehen, haben<br />
sie einen verlässlichen Ansprechpartner: SENATOR-Reisen aus Hamburg.<br />
INTERVIEW<br />
Bereits seit 1993, dem Neustart<br />
der Georgsmarienhütte GmbH,<br />
arbeitet SENATOR-Reisen aus<br />
Hamburg für die GMHütte ud<br />
andere Unternehmen der GMH-<br />
Gruppe (ausgenommen: Auslandstöchter).<br />
Die Business-Reisespezialisten<br />
sind immer dann<br />
Ansprechpartner, wenn Mitarbeiter<br />
per Zug oder Flugzeug im<br />
<strong>In</strong>- <strong>und</strong> Ausland unterwegs oder<br />
auf Hotel-, Fahrzeug- <strong>und</strong> andere<br />
Buchungen angewiesen sind.<br />
glück auf sprach mit SENATOR-<br />
Reisen-Geschäftsführer Leon Radunovic:<br />
glück auf: Herr Radunovic, was unterscheidet<br />
Geschäftsreisen von Urlaubsreisen?<br />
Leon Radunovic: Geschäftsreisen<br />
sind meist Kurztrips <strong>und</strong> haben<br />
wesentlich strengere Vorgaben im<br />
Sinne von: Wann muss jemand<br />
am Reiseziel sein<br />
<strong>und</strong> bis wann<br />
muss er wieder<br />
zurück sein?<br />
Und die<br />
Der August stand in Peking in<br />
diesem Jahr ganz im Zeichen<br />
der Olympischen Spiele. „One<br />
World, One Dream“ war das Motto,<br />
welches viele Besucher aus aller<br />
Welt in die chinesische Metropole<br />
zog.<br />
Auch das GMH-Büro in Peking<br />
konnte im August einen besonderen<br />
Gast empfangen: Gesellschafter<br />
Dr. Jürgen Großmann besuchte<br />
im Rahmen einer Chinareise das<br />
GMH-Office <strong>und</strong> sprach mit den<br />
Mitarbeitern über die erfolgreiche<br />
Arbeit der Repräsentanz für die<br />
GMH-Unternehmen, die auch den<br />
chinesischen Markt beliefern. Thematisiert<br />
wurden aber auch die<br />
Probleme, die das Tagesgeschäft in<br />
China mit sich bringt.<br />
<strong>In</strong> lockerer Gesprächsr<strong>und</strong>e mit<br />
viel grünem Tee hatte die Mannschaft<br />
des GMH-Büros die Gelegenheit,<br />
Dr. Jürgen Großmann besser<br />
kennenzulernen <strong>und</strong> sich mit ihm<br />
auszutauschen.<br />
Jürgen Großmann freute sich<br />
sehr über das hell leuchtende<br />
GMH-Logo im Eingangsbereich des<br />
Büros, aber besonders auch über<br />
die Entwicklung der Repräsentanz<br />
in den letzen Jahren. Große Projekte<br />
vor allem im <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Logistikbereich<br />
werden in diesen Tagen<br />
hier bearbeitet.<br />
Auch die Gründung einer WOFE<br />
Reise sollte möglichst schnell, bequem<br />
<strong>und</strong> preiswert sein.<br />
Dann haben Sie sicher Pauschalreisen<br />
<strong>und</strong> Online-Buchung im Angebot?<br />
Radunovic: Das funktioniert leider<br />
nicht. Geschäftsreisen müssen oft<br />
kurzfristig <strong>und</strong> deshalb individuell<br />
geplant werden.<br />
… <strong>und</strong> preiswert.<br />
Radunovic: Richtig. Gerade was die<br />
Kosten angeht, müssen wir stets<br />
auch die aktuelle Angebots- bzw.<br />
Reisesituation berücksichtigen.<br />
Deshalb haben wir auch vor Billigfliegern<br />
keine Berührungsängste.<br />
Also recherchieren wir: Was ist die<br />
günstigste Verbindung? Offeriert<br />
eine bestimmte Fluglinie kurzfristig<br />
ein Top-Angebot? Oder ist ein<br />
Flug als Businessclass bei einem<br />
anderen Anbieter günstiger als die<br />
Economyclass der Konkurrenz?<br />
Welche Bonusklassen sind frei?<br />
Wann fährt der perfekte Anschlusszug?<br />
Wie können wir die Gesamtreisezeit<br />
<strong>und</strong> die Wartezeiten minimieren<br />
…<br />
Ich sehe schon: Pauschal-Angebote<br />
können da nicht weiterhelfen.<br />
Radunovic: Wir suchen jeweils das<br />
maßgeschneiderte Angebot.<br />
Das verlangt von<br />
uns neben der Recherche<br />
auch jede<br />
(Wholly Owned Foreign Enterprise)<br />
mit Kranbau Köthen als Mutterfirma<br />
ist in Bearbeitung. Ihre<br />
Umsetzung ist ein wichtiger Schritt<br />
für die Zukunft der Repräsentanz,<br />
um den chinesischen Markt noch<br />
besser bearbeiten zu können.<br />
Menge persönliche Beratung, um<br />
die ideale Lösung zu finden.<br />
Können Sie eigentlich buchen, was Sie<br />
wollen?<br />
Radunovic: Nein. Die GMH-Gruppe<br />
hat klare Reiserichtlinien, an die<br />
wir uns halten. Zum Beispiel bei<br />
den Buchungsklassen. Für Kurzstrecken<br />
im Flieger reicht Economy,<br />
für Langstrecken ist Business<br />
angesagt.<br />
Hell erleuchtetes Logo<br />
Alle Mitarbeiter haben sich über<br />
den Besuch von Dr. Großmann<br />
sehr gefreut <strong>und</strong> hoffen, dass sein<br />
Weg ihn bald einmal wieder nach<br />
Peking führt.<br />
Jöran F. Treppschuh<br />
glück auf · 4/2008 ............ 6<br />
Der Annehmlichkeiten wegen?<br />
Radunovic: Bedenken Sie: Langes<br />
Reisen belastet den Körper, vor<br />
allem auch bei älteren Mitarbeitern.<br />
Es geht also nicht um Luxus,<br />
sondern um Ges<strong>und</strong>heit. Zudem<br />
sollen die Mitarbeiter möglichst<br />
ausgeruht <strong>und</strong> nicht gerädert zu<br />
einem wichtigen Termin kommen.<br />
Denn oft finden die Verhandlungen<br />
noch am selben Tag statt.<br />
<strong>In</strong> welche Länder, Herr Radunovic, gehen<br />
in der Hauptsache die Geschäftsreisen<br />
der GMH-Gruppe?<br />
Radunovic: <strong>In</strong>nerhalb Europas sind<br />
es vor allem Österreich <strong>und</strong> Russland,<br />
außerhalb Europas die USA,<br />
China <strong>und</strong> Brasilien.<br />
Und welchen Service können Sie bieten?<br />
Radunovic: Wir kümmern uns um<br />
Reisetipps von Jennifer Harms<br />
GMH-OFFICE · Dr. Jürgen Großmann stattet Büro in Peking einen Besuch ab.<br />
USA-Reisende: Vom 12. Januar 2009 an müssen alle Urlauber<br />
<strong>und</strong> Geschäftsreisende, die ohne Visum in die USA einreisen<br />
wollen, vor dem Abflug eine elektronische Einreisegenehmigung<br />
beantragen (ESTA = Electronic System for Travel<br />
Authorization). Ohne ESTA kann es zu Verzögerungen bei<br />
der Grenz- <strong>und</strong> Zollabwicklung kommen oder die Einreise<br />
verwehrt werden.<br />
<strong>Bahn</strong>k<strong>und</strong>en: Ihnen stehen bei Verspätungen ab zwei St<strong>und</strong>en<br />
Erstattungen zu: bis zu 50 Prozent des Fahrpreises. Der Betrag muss<br />
auf Wunsch bar ausgezahlt werden. Wird wegen der Verspätung eine<br />
Übernachtung erforderlich, muss die <strong>Bahn</strong> eine kostenlose Hotelunterkunft<br />
anbieten. Die neue Regelung gilt auch für den Nahverkehr. Ausgenommen<br />
sind Verspätungen <strong>und</strong> Zugausfälle, an denen die <strong>Bahn</strong> schuldlos ist.<br />
DB-Online-Tickets: Hierfür benötigen wir von Ihnen eine Ausweis-ID<br />
(<strong>Bahn</strong>card, Kredit- oder ec-Karte), falls Sie im Zug kontrolliert werden.<br />
Denn Online-Tickets sind ohne Ausweis-ID ungültig. Bezahlt<br />
werden muss per Kreditkarte. Die Tickets sind kurzfristig vor Abfahrt<br />
des Zuges buchbar für fast alle Strecken in Deutschland ab 51 km.<br />
Nach der Buchung erhalten Sie eine E-Mail mit Fahrkarte, Sitzplatzreservierung,<br />
Reiseplan <strong>und</strong> Zahlungsinformationen.<br />
Werksfoto<br />
Büro <strong>und</strong> Gast (von links): Dr. Hans Schmidt-Horix, Susan Yang, Jöran F. Treppschuh,<br />
Professor Li, Steffie Zhan, Dr. Jürgen Großmann, Cathy Chen <strong>und</strong> Sandy Du (sitzend).<br />
Deutschland, ein<br />
schönes Land!<br />
PERSONALIA<br />
alles: die günstigste Route, die günstigsten<br />
Verbindungen, das Hotel,<br />
den Mietwagen, Tickets für Veranstaltungen<br />
aller Art <strong>und</strong> anderes<br />
mehr. Die elektronischen Reiseunterlagen<br />
gibt es dann per Mail.<br />
Wie groß ist Ihr Mitarbeiterstab?<br />
Radunovic: Wir haben mehr als<br />
zehn Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
die mehr oder weniger für die<br />
GMH-Gruppe arbeiten können.<br />
Meist haben aber die Unternehmen<br />
eine feste Beraterin, die sie betreut.<br />
Und meist kennt man sich schon<br />
sehr lange <strong>und</strong> hat eine entsprechend<br />
eingespielte <strong>und</strong> von Sympathie<br />
getragene Beziehung.<br />
Welcher Trend ist derzeit bei Business-<br />
Reisen zu erkennen, wenn es um die<br />
Verkehrsmittel geht?<br />
Radunovic: <strong>In</strong>nerdeutsch steigen<br />
viele wieder auf den Wagen<br />
um. Gerade, wenn man zu zweit<br />
oder zu dritt reist. Aber wenn das<br />
Schnäppchen kommt, ist Fliegen<br />
oder <strong>Bahn</strong>fahren dann doch attraktiver<br />
– <strong>und</strong> meist auch schneller.<br />
Und wenn ein Mitarbeiter irgendwo<br />
auf der großen weiten Welt nicht<br />
mehr weiterweiß?<br />
Radunovic: Dann helfen wir auch<br />
weiter, beispielsweise mit unserer<br />
24-St<strong>und</strong>en-Hotline. Das gehört<br />
auch zu unserer persönlichen Betreuung.<br />
Mein Name ist Steffie Zhan, <strong>und</strong> ich arbeite seit drei<br />
Jahren für das Georgsmarienhütte Representative<br />
Office Beijing. Im Schwerpunkt bin ich für den Bereich<br />
Metro <strong>und</strong> High Speed Projekte in China zuständig.<br />
Dieses Jahr bot mir die <strong>Windhoff</strong> GmbH die große Chance,<br />
ein mehrwöchiges Praktikum in Rheine zu absolvieren.<br />
Die erste Station war bei Frau Wersching in der Verwaltung.<br />
Dort wurde ich sehr herzlich von allen Mitarbeitern<br />
begrüßt. Die zweite Station war ein Besuch des ICE<br />
High Speed Depots in Berlin. Dies war für mich besonders<br />
aufschlussreich, da ich in den letzten Jahren mit der<br />
Planung der chinesischen High Speed Depots befasst<br />
.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
war. Dort wurden mir die erstklassigen <strong>Windhoff</strong>-Produkte im Tagesbetrieb<br />
vorgeführt, <strong>und</strong> ich bekam einen guten Eindruck von der Funktionsweise<br />
des Depot Equipments. Jeden Tag kümmerte sich ein <strong>Windhoff</strong>-Mitarbeiter<br />
um mich <strong>und</strong> gab mir das Gefühl, dass ich in Deutschland sehr willkommen<br />
bin. Es war mein erster Deutschland-Besuch. Deutschland hat auf mich einen<br />
sehr tiefen Eindruck gemacht. Ich sah sehr romantische Plätze in Hamburg<br />
<strong>und</strong> bin beeindruckt von den kulturellen Stätten Berlins. Ich werde die<br />
Erinnerungen für immer in meinem <strong>Herz</strong>en behalten <strong>und</strong> freue mich schon<br />
auf meinen nächsten Deutschlandbesuch, um mehr von diesem w<strong>und</strong>ervollen<br />
Land kennenzulernen. Ganz besonders möchte ich mich bei Herrn<br />
Schmitz, Herrn Dolkemeyer, Frau Wersching, Frau Joke von Royen <strong>und</strong> allen,<br />
die mir diese w<strong>und</strong>erbare Erfahrung möglich gemacht haben, ganz<br />
ganz herzlich bedanken.<br />
Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />
Steffie Zhan<br />
Werksfoto<br />
Die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding gratulierte Jürgen<br />
Böttrich zum 35-jährigen „Betriebsjubiläum“ in der Unternehmensgruppe<br />
<strong>und</strong> sagte Dank für langjährige Betriebstreue. Jürgen Böttrich ist seit<br />
1. Oktober 2002 für die <strong>In</strong>terne Revision zuständig <strong>und</strong> in den Unternehmen<br />
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe unterwegs.
STAHL<br />
Noch läuft die neue Richt- <strong>und</strong><br />
Prüfstrecke nicht auf Hochtouren.<br />
Im Augenblick geht es darum,<br />
die Baugruppen optimal<br />
aufeinander abzustimmen <strong>und</strong><br />
das eine oder andere zu optimieren.<br />
Aber eins ist schon heute<br />
gewiss: Die S 50 wird nicht<br />
nur in den Finalbetrieben<br />
der GMHütte ein neues<br />
Kapitel aufschlagen.<br />
Im glück auf-<strong>In</strong>terview<br />
geben Dr. Henning<br />
Schliephake (Geschäftsführer<br />
Technik)<br />
<strong>und</strong> Hans-Günter Randel<br />
(Leiter Finalbetriebe)<br />
erste Einblicke in<br />
die neue Richt-<br />
<strong>und</strong> Prüfstrecke:<br />
glück auf: Wer die neue Anlage sieht<br />
<strong>und</strong> in Aktion erlebt, ist tief beeindruckt.<br />
Wo kann man so was kaufen?<br />
Dr. Henning Schliephake: So was<br />
gibt es nicht auf dem Markt zu kaufen.<br />
Einzelne Elemente, ja. Aber das<br />
Konzept müssen Sie schon selbst<br />
entwickeln <strong>und</strong> die Einzelteile<br />
selbst zu einem sinnvollen Ganzen<br />
verbinden.<br />
Wer war dafür zuständig?<br />
Dr. Schliephake: Die Anlage wäre<br />
ohne das Know-how unserer Mitarbeiter<br />
gar nicht möglich gewesen.<br />
Da wurden quasi die Ideen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen unserer Leute<br />
eingebracht – aus der Produktion,<br />
Konstruktion, <strong>In</strong>standhaltung <strong>und</strong><br />
Arbeitssicherheit. Zusammen mit<br />
entsprechenden Fachfirmen haben<br />
wir dann das Konzept der Anlage<br />
umgesetzt.<br />
Wie stehen die Mitarbeiter zu der<br />
S 50?<br />
Hans-Günter Randel: Viele von<br />
ihnen waren bei der Entwicklung,<br />
dem Aufbau <strong>und</strong> dem Einfahren dabei<br />
<strong>und</strong> haben die Vorteile der Anlage<br />
erkannt. Deshalb sind auch alle<br />
scharf drauf, dran zu arbeiten. Sie<br />
finden die S 50 toll <strong>und</strong> haben sie<br />
voll angenommen.<br />
Welches Konzept steckt hinter der Anlage?<br />
Mit welchen Vorstellungen ging<br />
man an ihre Entwicklung?<br />
Dr. Schliephake: Die Vorstellung<br />
war: Man darf den einzelnen Stab<br />
gar nicht mehr anfassen. Er geht<br />
automatisch durch die Anlage bzw.<br />
durch die Bearbeitung <strong>und</strong> kann<br />
Stahlerzeugung: Ge orgs ma ri en hüt te GmbH · Stahl werk Bous GmbH · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG · GMH Blankstahl GmbH<br />
Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · SAW Blankstahl GmbH<br />
· Umformtechnik Bäuerle GmbH · Franz Maier Mechanische Werkstätte GmbH<br />
Neue Zeitrechnung<br />
GMHütte · Die ersten Probeaufträge wurden mit der S 50 bereits abgewickelt.<br />
Das Ergebnis überzeugt die Macher der neuen Anlage ebenso wie die K<strong>und</strong>en.<br />
INTERVIEW<br />
am Ende direkt auf den Verkehrsträger<br />
verladen werden. Viele Details,<br />
die unserer Meinung nach an<br />
alten Anlagen nicht optimal lösbar<br />
waren, haben wir an der S 50 besser<br />
gemacht.<br />
Große Einflussfaktoren auf die Anlagenproduktivität<br />
sind unter anderem<br />
neben Rüstzeiten auch mechanische<br />
<strong>und</strong> elektrische Störungen. Wie<br />
hat man versucht, sie zu minimieren?<br />
Dr. Schliephake: Wichtig<br />
ist in der Tat, dass die<br />
Anlage wirklich durchläuft.<br />
Deshalb wollen<br />
wir so wenig Stillstand<br />
wie möglich. Und wenn<br />
es zu einer Stö-<br />
12<br />
11<br />
rung kommt, soll sie uns zumindest<br />
wenig Zeit kosten. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> sind Teile der S 50 modular<br />
ausgelegt. Salopp gesagt: Bei Störungen<br />
wechseln wir einfach das<br />
entsprechende Modul aus.<br />
Randel: Diesen Modulwechsel<br />
kann jeder Schlosser vornehmen.<br />
Dr. Schliephake: Danach bauen wir<br />
ein Ersatzmodul ein <strong>und</strong> kümmern<br />
uns dann um das ausgetauschte<br />
Bauteil …<br />
… während die Anlage weiterläuft.<br />
Dr. Schliephake: … während die<br />
Anlage weiterläuft.<br />
Randel: <strong>In</strong> puncto Produktivität<br />
zahlt sich auch aus, dass der aktuelle<br />
Zustand der gesamten Anlage<br />
elektronisch erfasst wird. Am Leitstand,<br />
wo alle Daten zusammen-<br />
fließen, kann ich jedes Modul bzw.<br />
jede Baugruppe abrufen, überprüfen<br />
<strong>und</strong> Fehler lokalisieren. Oder<br />
ich kann an den Werten ablesen,<br />
wie sich der augenblickliche Anlagenzustand<br />
darstellt.<br />
Wie sieht es mit dem anderen Einflussfaktor<br />
Rüstzeit an der S 50 aus,<br />
z. B. dem Wechsel von einem auf den<br />
anderen Durchmesser?<br />
Randel: Da sind wir mit der neuen<br />
Anlage wesentlich schneller als mit<br />
der alten. Eine Umstellung<br />
auf der alten war immer<br />
recht zeitaufwendig.<br />
Also haben wir bestimmteAbmessungen<br />
möglichst lange<br />
gefahren. Das wird mit<br />
Dr. Henning Schliephake (links)<br />
<strong>und</strong> Hans-Günter Randel sind mit<br />
dem Leistungsvermögen der<br />
Anlage derzeit sehr zufrieden.<br />
Fertigungsinsel: Der Weg des Stabstahls<br />
1 Aufgabe <strong>und</strong> Einlauf<br />
2 Vorrichten<br />
3 Strahlanlage<br />
4 Fertigrichten<br />
5 Geradheitsprüfung, Planen, Fasen, Etikettieren<br />
6 Prüftisch<br />
7 Leitstand. Von dort aus werden sämtliche<br />
Aggregate der Anlage kontrolliert <strong>und</strong> gesteuert.<br />
10<br />
9<br />
8<br />
der neuen Anlage deutlich besser,<br />
denn das Umstellen erfolgt nicht<br />
mehr manuell, sondern automatisch<br />
ferngesteuert aus den Steuerständen.<br />
Wir können dadurch<br />
schneller umstellen <strong>und</strong> werden<br />
für unsere K<strong>und</strong>en noch flexibler.<br />
Auffällig sind die Schutzzäune um die<br />
gesamte Anlage herum <strong>und</strong> die speziell<br />
gesicherten Türen.<br />
Dr. Schliephake: Wir wollten auch<br />
ein neues Sicherheitskonzept umsetzen.<br />
Gr<strong>und</strong>gedanke war dabei:<br />
Es gibt nur einen einzigen Weg, Arbeitsplätze<br />
wirklich sicherer zu machen.<br />
Die Menschen müssen weg<br />
von der Maschine. Und sie müssen<br />
weg vom Material. Niemand darf<br />
in Teile greifen können, die sich<br />
bewegen.<br />
glück auf · 4/2008 ............ 7<br />
6<br />
7<br />
·<br />
Hier wird der Stabstahl aus dem Prüfrollgang aufgenommen <strong>und</strong> dann nach rechts<br />
weiter transportiert. Bevor er gebündelt werden kann, muss er unter anderem ohne<br />
Beanstandung das Spektrometer passieren.<br />
Randel: Wenn man Arbeitssicherheit<br />
will, dann muss diese auch<br />
anlagentechnisch konsequent<br />
umgesetzt werden. Deshalb<br />
haben wir alle Anlagenteile<br />
eingeschützt. Zu den Maschinen<br />
kommt nur, wer eine<br />
Zugangsberechtigung hat.<br />
Und an alle Bauteile kommt<br />
man nur heran, wenn sie<br />
ausgeschaltet sind.<br />
Brücke<br />
8 Fehlerklassen-Mulden<br />
9 Konfektionierhalle<br />
10 Planen, Fasen, Spektrometer <strong>und</strong> Etikettieren<br />
11 Bündelung<br />
12<br />
Auslaufpuffer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>abnahme<br />
5<br />
Foto: vl<br />
Ist das ein neues Sicherheitskonzept?<br />
Randel: Für uns auf jeden Fall. Es<br />
kam dazu, weil wir bei der Entwicklung<br />
der Anlage sozusagen<br />
ganzheitlich vorgegangen sind.<br />
Wir haben von Anfang an nicht<br />
nur den technischen Aspekt gesehen.<br />
Wir haben uns von Anfang<br />
an gefragt: Wie integrieren wir die<br />
Mitarbeiter? Wie schützen wir sie<br />
vor Unfallrisiken? Wie bewegen sie<br />
sich r<strong>und</strong> um die Anlage? Welche<br />
Risiken bergen Fahrzeuge <strong>und</strong> andere<br />
Dinge, die sich bewegen? Wie<br />
betten wir die Anlage in den Logistikfluss<br />
ein? Entsprechend wurde<br />
sie auch strukturiert. Was auch<br />
nach außen hin deutlich wird.<br />
Die Anlage macht in der Tat schon<br />
auf den ersten Blick einen sehr über-<br />
4<br />
3<br />
sichtlichen <strong>und</strong> aufgeräumten Eindruck.<br />
Dazu tragen sicherlich auch<br />
die farbigen Lauf- <strong>und</strong> Fahrwege bei.<br />
Was haben Sie sich dabei gedacht?<br />
Randel: Die Farben sollen auf den<br />
ersten Blick klar <strong>und</strong> deutlich signalisieren:<br />
Dies ist ein Gehweg<br />
für die Mitarbeiter, <strong>und</strong> das ist ein<br />
Fahrweg für Fahrzeuge. Auch hier<br />
wieder der Ansatz, Mensch <strong>und</strong><br />
Maschine zu trennen, um Zusammenstöße<br />
<strong>und</strong> damit Verletzungen<br />
zu vermeiden. Zudem hebt sich diese<br />
Anlage deutlich als Fertigungsinsel<br />
von ihrer Umgebung ab.<br />
Dass die S 50 für die GMHütte <strong>und</strong><br />
ihre Mitarbeiter viele Vorteile bringt,<br />
versteht sich von selbst. Aber was haben<br />
die K<strong>und</strong>en davon?<br />
Dr. Schliephake: Wir können nun<br />
unseren K<strong>und</strong>en u. a. eine weiter<br />
verbesserte Oberflächenausführung,<br />
noch exaktere Geradheit <strong>und</strong><br />
eine weitgehend stabile B<strong>und</strong>form<br />
anbieten.<br />
Fahrweg<br />
Fußweg<br />
Randel: Die stabile B<strong>und</strong>form ist<br />
ein kleines, aber feines Detail. Früher<br />
hätte man nicht gedacht, dass<br />
es möglich wäre, Stabstahl so formstabil<br />
konfektionieren zu können.<br />
Aber unsere Anlage kann das. Daraus<br />
ergeben sich weitreichende<br />
Vorteile: Die Bündel lassen sich<br />
kompakt <strong>und</strong> platzsparend lagern,<br />
ermöglichen eine optimale Verladung<br />
<strong>und</strong> eine weiter verbesserte<br />
Ladungssicherung.<br />
Wird die S 50 Schule machen?<br />
Randel: Auf jeden Fall! Sowohl die<br />
technischen Neuerungen als auch<br />
das Sicherheitskonzept werden<br />
bei Neu- <strong>und</strong> Altanlagen einfließen.<br />
Welche Rolle spielt sie im Gesamtkonzept<br />
der GMHütte?<br />
Dr. Schliephake: Die S 50 steht für<br />
Beschleunigung <strong>und</strong> ist ein weiterer<br />
Schritt auf unserem Weg zu unserer<br />
Vision: morgens schmelzen,<br />
mittags walzen, abends konfektionieren<br />
<strong>und</strong> am anderen Morgen<br />
versenden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
2<br />
1<br />
Foto: vl
Langfingern droht<br />
kurzer Prozess<br />
GMHütte · Diebstähle nehmen zu – die Wut der<br />
Mitarbeiter auch. Gesucht: Hinweise auf die Täter.<br />
Kein Kein Zweifel: Den Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
der GMHütte ging es in den letzten<br />
vier Jahren nicht schlecht. Das Unternehmen<br />
hat sich hervorragend<br />
entwickelt. Es wurde investiert <strong>und</strong><br />
modernisiert, die Einkommen der<br />
Belegschaft sind gestiegen, <strong>und</strong> die<br />
Gewinnbeteiligung brachte jedem<br />
nochmals Topzuschläge.<br />
Dass es dennoch vereinzelt<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterinnen gibt,<br />
die ihr Unternehmen<br />
<strong>und</strong> ihre Kollegen gewissen-<br />
<strong>und</strong> rücksichtslos<br />
schädigen, zeigen die<br />
vielen Diebstähle seit Juli<br />
dieses Jahres.<br />
Gestohlen wurden u. a. 16 Behälter<br />
Komponentenkleber, Schrott,<br />
240 kg Kupferkabel aus dem Schalthaus<br />
<strong>S50</strong>, ein Bildschirm, ein Fahrrad<br />
<strong>und</strong> ein schnurloses Telefon.<br />
KURZ NOTIERT …<br />
Netzwerker!<br />
Sogar Spinde von Kollegen wurden<br />
aufgebrochen. Entwendet wurden<br />
neben Geld- <strong>und</strong> Wertgegenständen<br />
sogar Wasch- <strong>und</strong> Badeartikel.<br />
Der spektakulärste Diebstahl<br />
ereignete sich Anfang Oktober.<br />
Gestohlen wurden 26 Fässer Ferro<br />
Vanadium mit einem Wert von<br />
250.000 Euro. Die exakten Orts-<br />
<strong>und</strong> Zeitkenntnisse der Täter<br />
lassen den Schluss zu: Hier<br />
waren vermutlich Mitarbeiter<br />
als <strong>In</strong>formanten<br />
beteiligt.<br />
Geschäftsleitung, Betriebsrat<br />
<strong>und</strong> Belegschaft<br />
sind sich einig: Wer das<br />
Unternehmen oder die Kollegen<br />
bestiehlt, kann nicht mit<br />
Nachsicht, sondern muss mit der<br />
sofortigen fristlosen Kündigung<br />
rechnen.<br />
pkm<br />
Austausch! Im Oktober begrüßten der Personalbereich der GMHütte<br />
<strong>und</strong> Vertreter der GMH-Holding Gäste von ThyssenKrupp Nirosta:<br />
Klaus-Peter Hennig (Arbeitsdirektor), Peter Wevers (Abteilungsdirektor<br />
Personalplanung <strong>und</strong> Arbeitsgestaltung), Thomas Müller (Leiter<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement), Lothar Brunner (Leiter Personal- <strong>und</strong><br />
Sozialwesen) <strong>und</strong> Elke Humpert (Leiterin Personalentwicklung). Sie<br />
waren gekommen, um sich über Themen wie demografischer Wandel,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Lebensarbeitszeitkonten, Ausbildung <strong>und</strong><br />
Personalmarketing auszutauschen. Man will den Erfahrungsaustausch<br />
fortsetzen.<br />
Wiebke Budde<br />
Foto: vl<br />
Einen ungewöhnlicheren Ort für ein Frühstück<br />
dürfte es kaum geben: Mitten in der<br />
Ausbildungswerkstatt der GMHütte, umgeben von Maschinen <strong>und</strong> Werkzeug,<br />
trafen sich r<strong>und</strong> 90 Vertreter Georgsmarienhütter Unternehmen<br />
zum 2. Business-Frühstück. Eingeladen hatte der Stadtmarketingverein,<br />
der mit dieser Veranstaltungsreihe Unternehmen in seine Arbeit einbinden,<br />
eine Plattform für <strong>In</strong>formationsaustausch bieten <strong>und</strong> Netzwerke<br />
schaffen will. Bei Kaffee <strong>und</strong> Brötchen berichtete Arbeitsdirektor <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer Dr. Klaus Lang über die vielen Kooperationsmöglichkeiten<br />
zwischen Schule <strong>und</strong> Wirtschaft. Dabei erläuterte er nicht nur die bereits<br />
erfolgreich laufenden Projekte des Stahlwerks. Er freue sich, wenn auch<br />
andere Unternehmen die Chancen zu kooperieren nutzen würden. „Ein<br />
Gewinn ist es für beide Partner“, so Dr. Lang. Ein funktionierendes Beispiel<br />
konnten die Gäste sogar schmecken: Die Schülerfirma der Sophie-Scholl-<br />
Schule, mit der die GMHütte einen Kooperationsvertrag geschlossen hat,<br />
sorgte beim Frühstück für die Bewirtung. Umrahmt <strong>und</strong> umringt vom<br />
„Personal“ der Schülerfirma (von links): Olaf Bick (Geschäftsführer Stadtmarketing<br />
Georgsmarienhütte), Rudolf Festag (Vorsitzender Stadtmarketing<br />
Georgsmarienhütte) <strong>und</strong> Dr. Klaus Lang.<br />
Marcus Wolf<br />
STAHL<br />
Mit Sicherheit<br />
auf gutem Fuß<br />
GMHütte · Bewusstsein ist alles. Deshalb fängt Arbeitssicherheit sicherlich<br />
im Kopf an – hört aber bei den Füßen noch lange nicht auf.<br />
<strong>In</strong>sgesamt 41 Sicherheitsbeauftragte<br />
der GMHütte machten sich<br />
Mitte September auf den Weg nach<br />
Dortm<strong>und</strong>. Ihr Ziel: die ATLAS-<br />
Schuhfabrik GmbH & Co.KG. Mit<br />
der Fahrt dankte die Geschäftsführung<br />
den Sicherheitsbeauftragten<br />
für ihr ehrenamtliches Engagement.<br />
ATLAS beliefert die GMHütte<br />
bereits seit 40 Jahren mit Sicherheitsschuhen.<br />
Ob Sicherheitsstiefel,<br />
Sicherheitsschnürstiefel, hohe<br />
Sicherheitsschuhe (GMHütte-<br />
Standardschuhe), Sicherheitshalbschuh<br />
oder Sicherheitssandale: Die<br />
Belegschaft profitiert von der hochwertigen<br />
Qualität des Dortm<strong>und</strong>er<br />
Schuhspezialisten.<br />
Das Unternehmen<br />
<strong>In</strong> Dortm<strong>und</strong> fertigt die Firma<br />
ATLAS mit 210 Mitarbeitern<br />
täglich etwa 8.000 Paar Schuhe.<br />
Kaum zu glauben, aber 300 verschiedene<br />
Schuhmodelle werden<br />
angeboten. <strong>In</strong>sgesamt verlassen<br />
im Jahr etwa 1,7 Mio. Paar<br />
das Werk. Weltweit sind 1.200<br />
Mitarbeiter bei ATLAS beschäftigt.<br />
Die GMHütte hat im Jahr<br />
2007 über die Firma Piel 1.372<br />
Paar Sicherheitsschuhe bestellt.<br />
Ermöglicht wurde der Besuch der<br />
Sicherheitsbeauftragten übrigens<br />
durch Jürgen Vrankar, Mitglied der<br />
Geschäftsführung bei ATLAS. Er ist<br />
seit vielen Jahren Ansprechpartner<br />
für die GMHütte <strong>und</strong> betreut sie<br />
bei allen auftretenden Problemen.<br />
Dank seiner Hilfe konnte bei individuellen<br />
Schwierigkeiten von einzelnen<br />
Mitarbeitern schnell Abhilfe<br />
geschaffen werden – durch individuelle<br />
Lösungen (z. B. Absatzerhöhungen).<br />
Aktiv etwas für die eigene Ges<strong>und</strong>heit<br />
tun, das ist Sinn <strong>und</strong><br />
Zweck der BKK-Aktivwoche. Sie ermöglicht,<br />
sich für ein paar Tage aus<br />
dem Alltag auszuklinken.<br />
Also worauf warten Sie noch?<br />
Unternehmen Sie in landschaftlich<br />
schöner Umgebung etwas für Ihre<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> tanken Sie Energie<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität.<br />
Die BKK DER PARTNER übernimmt<br />
die Kosten für das jeweilige<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprogramm vor Ort.<br />
Die Kosten für Unterkunft <strong>und</strong> Freizeitprogramm<br />
müssen Sie selbst<br />
tragen. Wo <strong>und</strong> wann Sie diesen<br />
Kurzurlaub absolvieren wollen, entscheiden<br />
Sie selbst.<br />
Für welchen Kurort Sie sich auch<br />
entscheiden: Die Ges<strong>und</strong>heitsprogramme<br />
führen qualifizierte,<br />
erfahrene Fachleute durch, die<br />
glück auf · 4/2008 ............ 8<br />
Thomas Lanski, Mitglied der ATLAS-Geschäftsführung (rechts), erläutert den Sicherheitsbeauftragten<br />
die Herstellung eines Sicherheitsschuhs (von links nach rechts): Frank<br />
Ullrich, Michael Thiede, Wolfgang Grewien <strong>und</strong> Klaus-Dieter Oehlke.<br />
Auch was <strong>In</strong>novation betrifft,<br />
ist ATLAS immer mit an der Spitze.<br />
Dies beweisen Mehrweitensystem,<br />
Fersendämpfung, besonders<br />
profilierte <strong>und</strong> hitzebeständige<br />
Nitrilsohle, zweischichtige Duosoft-<br />
Sohle, MPU-Sohle, standardmäßiges<br />
Ergo-Tex-Funktonsinnenfutter, hochwertiges<br />
Gore-Tex-Futter, durchtrittsichere<br />
Sohle dank flexibler Keramikfolie<br />
<strong>und</strong> vieles andere mehr.<br />
Aber schon sind wieder neue Verbesserungen<br />
in Planung – für noch<br />
mehr Sicherheit <strong>und</strong> Laufkomfort.<br />
Beispielsweise eine Schutzkappe,<br />
die es jetzt auch als Aluminiumausführung<br />
gibt. Ihre verbesserte Form<br />
bietet noch besseren Schutz. Die<br />
Abteilung Arbeitssicherheit freut<br />
sich darüber. Schließlich garantieren<br />
sie, dass die Mitarbeiter ihre Schuhe<br />
gerne tragen – <strong>und</strong> auf Nummer<br />
sicher gehen.<br />
Von den Produkten <strong>und</strong> wie sie<br />
hergestellt werden, konnten sich die<br />
BKK – DER PARTNER<br />
Weihnachtsgeschenk<br />
für alle: Ges<strong>und</strong>heit<br />
Ihnen auch Hilfestellung für Ihre<br />
Ges<strong>und</strong>heit sowohl am Arbeitsplatz<br />
als auch zu Hause geben.<br />
Sie können zwischen verschiedenen<br />
Programmen <strong>und</strong><br />
Schwerpunkten wählen, darunter<br />
Basisprogramm, Aktiv Plus (Das<br />
Programm für Fortgeschrittene)<br />
oder auch Spezialprogramme mit<br />
dem Schwerpunkt Venen, <strong>Herz</strong> <strong>und</strong><br />
Kreislauf, Ernährung, Stress, Rücken,<br />
Fit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> in den Ruhestand<br />
oder Körperhaltung in Beruf <strong>und</strong><br />
Freizeit.<br />
Darüber hinaus sind im Angebot<br />
enthalten: das Familienprogramm<br />
(das Programm für Familien <strong>und</strong><br />
Alleinerziehende mit Kindern ab<br />
vier Jahren), Top in Form (für junge<br />
Leute bis 35 Jahre), das 60-plus-<br />
Programm (speziell für Junggebliebene)<br />
<strong>und</strong> Frauen Spezial.<br />
Foto: Markus Beckmann<br />
Sicherheitsbeauftragten jetzt selbst<br />
ein Bild machen – <strong>und</strong> zeigten sich<br />
beeindruckt, was die Auswahl der<br />
Vormaterialien <strong>und</strong> die Qualität der<br />
Schuhfertigung betraf. Für alle war<br />
auch interessant zu erfahren, wie<br />
das Thema Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei<br />
ATLAS gelebt wird. Täglich stehen<br />
dort für alle Beschäftigte Fruchtsäfte<br />
<strong>und</strong> Obst bereit.<br />
Zudem erlebten die GMHütter<br />
eine weitere Werksbesichtigung<br />
ganz besonderer Art: Mit Hilfe<br />
einer <strong>In</strong>ternet-Live-Schaltung nach<br />
Brasilien bekamen sie interessante<br />
Einblicke in das dortige Werk <strong>und</strong><br />
dessen Fertigung. Aus Brasilien<br />
bezieht man das Leder für die<br />
Schuhfertigung.<br />
Die ereignisreiche <strong>und</strong> aufschlussreiche<br />
Fahrt endete mit<br />
einem gemeinsamen Abendessen<br />
im Kolpinghaus.<br />
Norbert Kölker<br />
Sie zahlen lediglich den im Katalog<br />
ausgewiesenen Eigenanteil für<br />
Ihre Unterkunft (inklusive Freizeitprogramm)<br />
<strong>und</strong> Verpflegung. Die<br />
BKK DER PARTNER übernimmt<br />
einmal jährlich die Kosten für das<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprogramm: für Erwachsene<br />
160 Euro <strong>und</strong> für Kinder ab<br />
vier Jahren 110 Euro im Familienprogramm.<br />
Selbstverständlich können auch<br />
Nicht-BKK-Versicherte daran teilnehmen.<br />
Sie zahlen zu dem jeweiligen<br />
Eigenanteil die Kosten des<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprogramms.<br />
Wollen Sie mehr darüber wissen?<br />
Den Katalog „BKK-Aktivwoche“ für<br />
2009 erhalten Sie in Ihrem Service-<br />
Center oder auch unter unserer<br />
Service-Telefon-Nr. 01 80.2 22 71 71<br />
(6 Cent/Anruf).<br />
Christian Kluge
Blick übern Werkszaun<br />
GRUSSWORT<br />
STAHL<br />
GMHütte · Ausbildung wird auch beim K<strong>und</strong>en Dirostahl großgeschrieben.<br />
Dirostahl-Besuchergruppe vor dem Gebäude der Berufsbildungsgesellschaft<br />
Anfang September besuchte die<br />
Karl Diederichs KG die GM-<br />
Hütte. Die sage <strong>und</strong> schreibe 54<br />
Personen starke Gruppe umfasste<br />
vor allem Auszubildende aller<br />
Lehrjahre <strong>und</strong> verschiedener Lehrberufe.<br />
Angeführt wurden sie von<br />
den Dirostahl-Geschäftsführern<br />
Dr. Manfred Diederichs <strong>und</strong> Dr. Roman<br />
Diederichs sowie den Leitern<br />
der Personal- <strong>und</strong> Ausbildungsabteilung.<br />
Der jährliche Azubi-Ausflug hat<br />
Tradition im Hause Dirostahl. Er<br />
soll der Nachwuchsgeneration ei-<br />
Die zurückliegenden Jahre sind wie im Flug vergangen.<br />
Von Hermann Cordes habe ich damals<br />
eine Aufgabe übernommen, die schwer <strong>und</strong> leicht zu<br />
bewältigen war: Schwer, weil Hermann Cordes eine<br />
Personalarbeit in der Hütte <strong>und</strong> eine Verankerung in<br />
der Region geprägt hat, die ihresgleichen sucht. Leicht,<br />
weil ich das Glück hatte, in die beginnende wirtschaftliche<br />
Boomphase, besonders der Stahlindustrie, zu<br />
kommen.<br />
Ich weiß, wem ich diese Aufgabe in erster Linie verdanke:<br />
der IG Metall, die mich für diese Position vorgeschlagen<br />
hat, der mein Dank <strong>und</strong> meine Verb<strong>und</strong>enheit<br />
auch weiterhin gilt. Das bezieht insbesondere auch die<br />
IG Metall vor Ort ein. Gewerkschaften sind ein unverzichtbarer<br />
Teil unseres Wirtschaftlebens <strong>und</strong> unserer<br />
Gesellschaft. Ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad<br />
<strong>und</strong> erfolgreiches Wirtschaften stellen keine<br />
Gegensätze dar.<br />
Ich hätte diese Aufgabe nicht übernehmen <strong>und</strong><br />
ausüben können ohne die Zustimmung des Gesellschafters,<br />
Dr. Jürgen Großmann. Sein Bekenntnis zum<br />
Standort Deutschland, zu den Menschen als Stärke des<br />
Unternehmens, zu einer hohen Ausbildungsquote <strong>und</strong><br />
guter Unternehmenskultur, zur offenen <strong>In</strong>formation<br />
<strong>und</strong> spektakulärer Gewinnbeteiligung haben diese Personalarbeit,<br />
die ich in den letzten Jahren machen konnte,<br />
überhaupt erst ermöglicht. Ich habe mich damals<br />
sehr gefreut, diese Chance zu bekommen, <strong>und</strong> danke<br />
Jürgen Großmann dafür.<br />
Meinen Kollegen in den Geschäftsführungen von<br />
Hütte <strong>und</strong> Holding bin ich für den mehr als fairen<br />
Umgang untereinander verpflichtet. Ich kann mir kaum<br />
ein anderes Unternehmen vorstellen, in dem es eine so<br />
unkomplizierte, offene, direkte <strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit<br />
gibt wie bei uns. Immer ist der Umgang<br />
untereinander von hoher gegenseitiger Wertschätzung<br />
gekennzeichnet. Peter van Hüllen ist Garant für diesen<br />
Stil der Führung – in der Holding <strong>und</strong> in den Gruppenunternehmen.<br />
Den Kolleginnen des Sekretariats mein Dank für<br />
die Unterstützung, allen voran Frau Driemeyer, die<br />
mich – wie sie einmal selbst sagte – „organisiert hat“<br />
<strong>und</strong> die mich ertragen <strong>und</strong> manchmal auch erleiden<br />
musste. Ich danke auch allen Mitarbeiterinnen der<br />
Personalbereiche von Hütte <strong>und</strong> Holding für ihren<br />
nen Blick über den Zaun ermöglichen.<br />
Begrüßt wurden die Gäste von<br />
den Geschäftsführern Dr. Henning<br />
Schliephake <strong>und</strong> Frank Koch sowie<br />
dem Leiter der Berufsbildungsgesellschaft,<br />
Christian Bloom. Nach<br />
kurzer Unternehmenspräsentation<br />
begann die Werksführung.<br />
Der Gang durch die Produktionsanlagen<br />
war für die Auszubildenden<br />
natürlich hochinteressant.<br />
Denn hier wird der Stahl hergestellt,<br />
der bei Dirostahl als Gussblock<br />
oder Rohstranggussblock<br />
weiterverarbeitet wird. Dem Prozess<br />
im Stahlwerk mit E-Ofen, Sek<strong>und</strong>ärmetallurgie,Stranggießanlage<br />
<strong>und</strong> Blockgießen galt deshalb<br />
ihr großes Augenmerk.<br />
Die vielen Fragen zu Einsatzstoffen<br />
<strong>und</strong> Schmelzprozess zeigten,<br />
wie interessiert die Teilnehmer waren.<br />
Im Walzwerk, der Adjustage<br />
<strong>und</strong> der Blankstahlfertigung wurde<br />
deutlich, welche Produkte die GM-<br />
Hütte selbst aus den Stranggussblöcken<br />
fertigt.<br />
Dass die Firmenchefs ihre Azubis<br />
beim Azubi-Ausflug begleiten,<br />
beweist: Auch bei Dirostahl hat die<br />
Ausbildung einen hohen Stellenwert.<br />
Schließlich sind die Auszubildenden<br />
im eigenen Unternehmen<br />
von heute die gut qualifizierten <strong>und</strong><br />
hoch motivierten Fachkräfte von<br />
morgen. Diese Philosophie zählt bei<br />
Dirostahl genauso wie bei der GM-<br />
Hütte zu den Erfolgsfaktoren.<br />
Nach einer kurzen Stärkung mit<br />
Schnitzel <strong>und</strong> Pommes im Kolpinghaus<br />
machten sich die Gäste auf<br />
den Weg in den Museumspark Kalk-<br />
riese. Dort ist der vermutete Ort<br />
der legendären „Varusschlacht“<br />
zwischen den Römern <strong>und</strong> Germanen<br />
im September des Jahres 9<br />
nach Christus.<br />
Dr. Robert Lange<br />
engagierten Einsatz <strong>und</strong> ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Der Betriebsrat mit Wilfried Brandebusemeyer an der<br />
Spitze ist ein absolut fairer Partner, <strong>und</strong> unser gegenseitiges<br />
Verständnis sowie die Verständigung waren mehr<br />
als gut. Er setzt sich durch, dort wo es aus seiner Sicht<br />
notwendig ist, <strong>und</strong> er schließt Kompromisse, dort wo<br />
es sinnvoll ist.<br />
Einen Menschen muss ich ganz besonders ansprechen,<br />
ohne den ich meine Arbeit überhaupt nicht hätte<br />
erledigen können, nämlich Hans-Jürgen Reddehase.<br />
Die Hütte hat in ihm einen ausgezeichneten Personalleiter,<br />
ich hatte über all die Jahre einen äußert loyalen<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> habe einen gleichberechtigten Partner<br />
gewonnen.<br />
All das, was erreicht wurde, wäre aber nicht möglich<br />
gewesen ohne Sie <strong>und</strong> Euch alle, ohne die Menschen,<br />
die die Stärke dieses Unternehmens sind. Sie sind es,<br />
die durch Ihren Einsatz Aufträge gebucht, bearbeitet,<br />
versandfertig gemacht <strong>und</strong> versandt haben. Sie sind<br />
es, die dafür sorgen, dass unsere Maschinen <strong>und</strong> Anlagen<br />
laufen <strong>und</strong> Störungen so rasch wie möglich beseitigt<br />
werden. Sie sind es, die erreichen, dass wir dem<br />
„morgens schmelzen, mittags gießen, abends walzen<br />
<strong>und</strong> am nächsten Tag versenden“ Schritt für Schritt<br />
näherkommen. Sie sind es, die Flexibilität beweisen,<br />
die Produktivität steigern, die Qualität verbessern, die<br />
Arbeitssicherheit erhöhen <strong>und</strong> die Zahl der Verbesserungs-Ideen<br />
vergrößern. Mein Dank gilt daher Ihnen<br />
<strong>und</strong> Euch allen, den Führungskräften ebenso wie jeder<br />
Mitarbeiterin, jedem Mitarbeiter.<br />
Die Hütte geht einem schwierigen Jahr entgegen. Es<br />
fällt mir schwer, mich gerade in einer solchen Situation<br />
zu verabschieden. Aber ich weiß, dass Sie die Situation<br />
meistern können: gerade aufgr<strong>und</strong> der genannten<br />
Qualitäten, gemeinsam mit meinem Nachfolger Harald<br />
Schartau, einer einfallsreichen Geschäftsführung <strong>und</strong><br />
einer Holding, die stützt <strong>und</strong> nicht stürzt.<br />
Für mich waren die fünfeinhalb Jahre mit die<br />
schönsten Berufsjahre meines Lebens. Der Hütte nun<br />
das Beste in schwieriger Zeit.<br />
Glück auf!<br />
Foto: vl<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen!<br />
glück auf · 4/2008 ............ 9<br />
E-Ofen macht<br />
mächtig Dampf<br />
GMHütte · Neues Nutzungskonzept entwickelt<br />
Aus dem Deckel des<br />
E-Ofens treten Ofenabgase<br />
aus, deren Spitzentemperaturen<br />
bis zu 1.800 °C<br />
betragen können. Im Abgaskanal<br />
werden sie heruntergekühlt.<br />
<strong>In</strong> den aus einer Rohrkonstruktion<br />
bestehenden<br />
Wandflächen wird durch die<br />
abgegebene Wärme Dampf<br />
erzeugt. Einige Bauteile<br />
dieses Abgaskühlsystems<br />
müssen ersetzt werden, vor<br />
allem die Kesselkomponenten<br />
wie Dampftrommel,<br />
Pumpen <strong>und</strong> Kondensatoren<br />
– Komponenten, die noch vom<br />
Konverterstahlwerk stammen, somit<br />
seit 1980 im Dienst sind <strong>und</strong><br />
den Anforderungen einfach nicht<br />
mehr standhalten. Sie sind im<br />
Stahlwerksgebäude derzeit allerdings<br />
ungünstig platziert: oberhalb<br />
des Elektro-Ofens. Kontrollgänge<br />
bzw. Reparaturen sind deshalb nur<br />
zu eingeschränkten Zeiten oder<br />
unter besonderen Schutzmaßnahmen<br />
möglich. Das wird sich ändern.<br />
Denn die Bauteile werden<br />
ausgelagert <strong>und</strong> in einem neuen<br />
Kesselhaus untergebracht. Zu diesem<br />
Zweck wurde der Siloturm, wo<br />
früher Kalk <strong>und</strong> Braunkohlenstaub<br />
lagerten, saniert, umgebaut <strong>und</strong> erweitert<br />
– Arbeiten, die während des<br />
Stahlwerksbetriebs erfolgen konnten.<br />
Nur der Umschluss an die vorhandene<br />
Abgaskühlstrecke <strong>und</strong> andere<br />
Schnittstellen-Arbeiten fallen<br />
im Weihnachtsstillstand an.<br />
Mit dem neuen Kesselhaus will<br />
man auch ein neues Nutzungskonzept<br />
verwirklichen. Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Während eines Schmelzvorganges<br />
arbeiten Elektrolichtbogenöfen mit<br />
starken Lastschwankungen. Entsprechend<br />
stark variiert auch die<br />
Wärmebelastung des Abgaskanals<br />
<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Dampferzeugung.<br />
Bislang musste man<br />
diese Leistungsspitzen kappen, also<br />
zeitnah herunterkühlen. Folge:<br />
Den erzeugten Dampf konnte man<br />
nicht in vollem Umfang nutzen.<br />
Deshalb hat man die aus der Abgasenergie<br />
zur Verfügung stehende<br />
Bingo!<br />
Kurzporträt des Kühlsystems<br />
Betriebsüberdruck in der<br />
Dampftrommel<br />
13 bis 20,5 bar<br />
Betriebstemperatur 195 bis 216 °C<br />
Dampf Speicherkapazität der<br />
Gesamtanlage<br />
Volumen Speicherwasser<br />
der Dampfspeicher<br />
etwa 12,0 t<br />
etwa 200 m³<br />
Volumen Kühlsystem etwa 55 m³<br />
Erzeugte Sattdampfmenge<br />
Prognose Mittelwert<br />
12 t/h<br />
Umwälzpumpen Umwälzmenge 2.400 m³/h<br />
Dampfmenge ermittelt. Zugleich<br />
wurden Mengenbedarf <strong>und</strong> Abnahmeverhalten<br />
aller Dampfabnehmer<br />
betrachtet. Dabei stellte sich<br />
heraus: Der erzeugte Dampf muss<br />
zwischengespeichert werden, um<br />
den zeitlichen Versatz zwischen<br />
Dampferzeugung <strong>und</strong> Abnahme zu<br />
überbrücken. Diese Aufgabe übernehmen<br />
bei der Neuanlage zwei<br />
Dampfspeicher. Sie werden ebenso<br />
wie der gesamte Dampfkessel<br />
im Gleitdruck von 13 bis 20,5 bar<br />
betrieben. Die Abnehmer in der<br />
GMH-Medienzentrale wie Vakuumanlage<br />
(Stahlentgasung), Kesselspeisewasseraufheizung,Sauerstoffanlage<br />
u. a. m. werden künftig<br />
über eine Regelstrecke mit einem<br />
konstanten Dampfdruck von 13 bar<br />
versorgt.<br />
Und wenn der E-Ofen mal zu<br />
wenig oder keinen Dampf erzeugt?<br />
Dann springen die bereits<br />
steuerungstechnisch umgebauten<br />
Dampfkessel der Medienzentrale<br />
ein. Eingespeist wird ihr Dampf<br />
in das neue 13-bar-Netz über eine<br />
ebenfalls neu erstellte Regelstation.<br />
Und wird die erzeugte Abwärme<br />
nicht genutzt, kann der Dampf<br />
über Kondensatoren auf dem Dach<br />
des E-Ofen-Kesselhauses wieder heruntergekühlt<br />
werden.<br />
Das neue Nutzungskonzept rechnet<br />
sich. Man geht davon aus, dass<br />
sich der bisherige Erdgasverbrauch<br />
in der Medienzentrale halbiert.<br />
Fred Brandebusemeyer<br />
Foto: vl<br />
Bei der 17. IdeeM-Verlosung der GMHütte gewann<br />
Klaus-Dieter Oehlke (GMHütte) den Hauptgewinn: einen<br />
VW Golf. Eine Reise im Wert von 1.000 Euro (2. Preis) holte sich Michael<br />
Schreiber (GMHütte). Den 3. Preis, ein Laptop, teilten sich Willi Vogt <strong>und</strong><br />
Torsten Berdelsmann (beide GSG). Zudem wurden drei Jahreslose der<br />
Aktion Mensch <strong>und</strong> sechs Jahreskarten für den Zoo Osnabrück verlost. Bei<br />
der Schlüsselübergabe (von links nach rechts): Golf-Gewinner Klaus-Dieter<br />
Oehlke, Betriebsratsvorsitzender Wilfried Brandebusemeyer, Ideenmanager<br />
Ralf Kübeck <strong>und</strong> Glücksfee Nicole Kasselmann.<br />
hg
R<strong>und</strong>e Sache!<br />
Auszubildende von GMHütte <strong>und</strong> IAG<br />
MAGNUM wurden damit betraut,<br />
zwei Einrichtungsgegenstände für die Mehrzweckhalle der GMHütte zu<br />
konstruieren, zu gestalten <strong>und</strong> schließlich zu fertigen: ein TV-Rack für einen<br />
Flachbildfernseher <strong>und</strong> vier Stehtische. Das Besondere an der Aufgabe: Die<br />
fünf Gebrauchsgegenstände sollten der Aufmachung der Mehrzweckhalle<br />
angepasst sein. Zudem hatten sie als Vorgabe, Oldtimer-Räder mit in die<br />
Stehtisch-Konstruktion einzubinden. Hoch motiviert <strong>und</strong> mit großer Sorgfalt<br />
gingen die Anlagenmechaniker, <strong>In</strong>dustriemechaniker <strong>und</strong> Zerspanungsmechaniker<br />
gemeinsam an die gestellten Auf- <strong>und</strong> Vorgaben. Das Ergebnis<br />
kann sich sehen lassen, denn die Einrichtungsgegenstände sind zu einem<br />
wahren Blickfang geworden. Dazu tragen vor allem die in den Stehtisch<br />
eingebauten Oldtimer-Räder bei. Sie steuern einen interessanten Akzent zu<br />
dem harmonischen Gesamteindruck der Halle <strong>und</strong> deren Ambiente bei.<br />
Heino Knobbe <strong>und</strong> Florian Menke<br />
Rück-Besinnung<br />
Foto: Florian Menke<br />
GMHütte · Jugendliche besuchten Gedenkstätte.<br />
R<strong>und</strong> 60 Auszubildende des ersten<br />
Lehrjahres von GMHütte, RRO,<br />
WBO, IAG MAGNUM <strong>und</strong> Weser-<br />
Wind besuchten Ende Oktober in<br />
zwei Gruppen die Gedenkstätte<br />
Augustaschacht in Holzhausen.<br />
Tobias Schoo, Timo Behrenswerth,<br />
Dennis Panek <strong>und</strong> Dennis<br />
Peistrup berichten über ihre Eindrücke:<br />
Dr. Michael Gander führte uns<br />
durch Gelände <strong>und</strong> Gebäude. Dabei<br />
haben wir viel über den Ort <strong>und</strong> die<br />
Geschichte gelernt.<br />
Zum Beispiel auch über Volker<br />
Issmer, der 1946 aus Schlesien<br />
vertrieben worden war. Er beschäftigte<br />
sich mit der Erforschung von<br />
Zwangsarbeit während des Zweiten<br />
Weltkrieges, wobei er sich vorrangig<br />
auf das Arbeitserziehungslager Ohrbeck<br />
konzentrierte. Und er setzte<br />
sich erfolgreich für die Entschädi-<br />
gung ehemaliger Zwangsarbeiter<br />
des Lagers ein – was ihm in den<br />
folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen<br />
für sein Engagement<br />
einbrachte.<br />
Die GMHütte verkaufte das<br />
Gebäude im Januar 2002 für den<br />
symbolischen Preis von einem Euro<br />
an den Verein zur Gedenkstättenarbeit.<br />
Heute wird es als Gedenkstätte<br />
genutzt. Es soll an die Opfer der<br />
NS-Herrschaft erinnern <strong>und</strong> zum<br />
Verständnis von Demokratie <strong>und</strong><br />
Menschenrechten beitragen.<br />
Wir, die Auszubildenden, fanden<br />
den Tag in Ohrbeck sehr<br />
interessant. Es ist gut zu wissen,<br />
was damals in unserer Umgebung<br />
passiert ist. Wir wünschen uns, dass<br />
auch nachfolgende Lehrjahre zu<br />
diesem Mahnmal fahren, da unsere<br />
Geschichte niemals in Vergessenheit<br />
geraten darf.<br />
Blick in die Geschichte<br />
Der Augustaschacht wurde 1860 erbaut <strong>und</strong> diente als Pumpenhaus der<br />
Klöckner Werke AG. Anfang 1944 richtete hier die Gestapo Osnabrück ein<br />
Arbeitserziehungslager ein. Die Einrichtung erinnert heute an die Opfer<br />
des Zwangsarbeiterlagers Augustaschacht im Zweiten Weltkrieg. <strong>In</strong> diesem<br />
Arbeitserziehungslager Ohrbeck waren von Januar 1944 bis zum Kriegsende<br />
1945 mehr als 2.000 Menschen aus 18 Nationen inhaftiert. Unter<br />
dem Kommando der Gestapo wurden sie unter anderem auch zur Arbeit<br />
auf dem Hüttenwerk gezwungen. Mindestens 100 Häftlinge verloren in<br />
dem Straflager ihr Leben.<br />
STAHL<br />
AZUBI-ECKE<br />
Volles Programm<br />
GMHütte · Einführungsseminar in Rulle kam bei Azubis blendend an.<br />
<strong>In</strong>sgesamt 59 neue Auszubildende<br />
von GMHütte, RRO, WBO, IAG<br />
MAGNUM <strong>und</strong> WeserWind kamen<br />
Mitte Oktober nach Rulle ins Haus<br />
Maria Frieden. Dort erwartete sie<br />
ein Einführungsseminar. Was sie<br />
dabei erlebten, berichten Dennis<br />
Peistrup, Dennis Panek, Timo Behrenswerth<br />
<strong>und</strong> Tobias Schoo:<br />
Die Teamer begrüßten uns, gaben<br />
einen kurzen Einblick in die Woche<br />
<strong>und</strong> machten uns mit den Regeln<br />
<strong>und</strong> Räumen des Hauses vertraut.<br />
Dann gab es ein paar Kennenlernspiele<br />
mit der gesamten Gruppe.<br />
Danach wurden wir in zwei Gruppen<br />
aufgeteilt, um uns noch besser kennenzulernen.<br />
Am Dienstag war „Kommunikation“<br />
angesagt. Zwei Aufgaben waren<br />
spielerisch zu lösen, wobei die<br />
Spieler auf unterschiedliche Art <strong>und</strong><br />
Weise miteinander kommunizieren<br />
mussten (z. B. durch vorher besprochene<br />
Zeichen oder Signale).<br />
Nachmittags trafen wir mit der<br />
gesamten Gruppe einen Ex-Junkie.<br />
Er erzählte von seinen Erfahrungen<br />
mit Drogen <strong>und</strong> gab uns einen<br />
erschreckenden Einblick in das<br />
Leben eines Drogenabhängigen.<br />
Der Mittwoch begann mit Teamarbeit.<br />
Wir mussten drei Aufgaben<br />
lösen, die nur im Team zu lösen<br />
waren. Nachmittags ging es in den<br />
Sie wollen Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler für Technik begeistern.<br />
Deshalb engagieren sich Auszubildende<br />
der GMHütte <strong>und</strong> Studierende<br />
der Fachhochschule Osnabrück<br />
(FH) an Schulen in der Region. Dort<br />
bieten sie gemeinsam Kurse mit Lego-Mindstorms-Roboter-Baukästen<br />
an – eine Kooperation, die nun mit<br />
einem beispielhaften Vertrag verfestigt<br />
<strong>und</strong> weiterentwickelt wurde.<br />
Zur Unterzeichnung trafen sich<br />
Prof. Dr. Karsten Morisse (Fakultät<br />
<strong>In</strong>genieurwissenschaften &<br />
<strong>In</strong>formatik der FH), Dr. Klaus Lang<br />
(Geschäftsführer Personal GMHütte)<br />
<strong>und</strong> Christian Bloom (Geschäftsführer<br />
BGG Berufsbildungsgesellschaft<br />
Georgsmarienhütte) in der Ausbildungswerkstatt.<br />
Das erklärte Ziel der<br />
Vertragspartner:<br />
Sie wollen eine regionale Arbeitsgemeinschaft<br />
aus Schulen, Hochschulen<br />
<strong>und</strong> Betrieben bilden, den<br />
Mehrwert der Roboterkurse für die<br />
Auszubildenden im Rahmen ihrer<br />
Ausbildungsberufe untersuchen <strong>und</strong><br />
einen Roboter-Wettbewerb für Schulen<br />
der Region etablieren.<br />
FH <strong>und</strong> GMHütte arbeiten seit<br />
2007 gemeinsam mit den Lego-<br />
Robotern. Zunächst hat die FH<br />
die Azubis als Kursleiter geschult<br />
(zukünftig mit Zertifikat). Jetzt sind<br />
auch Lehrer-Workshops vorgesehen.<br />
Prof. Dr. Morisse: „Ein Highlight<br />
in diesem Jahr war der Field Robot<br />
Junior Wettbewerb an der FH mit<br />
über 30 Schülergruppen“ (siehe<br />
glück auf · 4/2008 .......... 10<br />
Kletterwald im Nettetal. Dort muss-<br />
ten wir uns gegenseitig absichern<br />
<strong>und</strong> unsere Teamkameraden auf<br />
Fehler hinweisen. Abends informierte<br />
die Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung<br />
über ihre Arbeit, die<br />
IG Metall <strong>und</strong> den Betriebsrat <strong>und</strong><br />
dessen Aufgaben.<br />
„Projektarbeit“ war das Thema<br />
am Donnerstag. Den ganzen Morgen<br />
<strong>und</strong> Nachmittag wurde in<br />
Gruppen an den Projekten gearbeitet.<br />
Abends mussten wir die<br />
einzelnen Projekte präsentieren. Mit<br />
dabei waren auch Werkstattleiter<br />
Peter Leimbrink <strong>und</strong> Mitglieder der<br />
glück auf 3/2008). Dabei geht es<br />
darum, die Lego-Roboter so zu konfigurieren,<br />
dass sie einen vorgegebenen<br />
Parcours bewältigen.<br />
Christian Bloom: „Durch diesen<br />
Wettbewerb haben die Schüler ein<br />
klares Ziel, auf das sie hinarbeiten<br />
können. Diesen zusätzlichen Elan<br />
wollen wir 2009 nutzen.“ So hat die<br />
GMHütte zehn Lego-Roboter angeschafft<br />
<strong>und</strong> will im Juni 2009 den<br />
Wettbewerb selbst ausrichten.<br />
Dr. Klaus Lang: „<strong>In</strong> der Vorbereitung<br />
haben die Schüler die Chance,<br />
gemeinsam mit Studierenden, FH-<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> Azubis zu erleben,<br />
wie viel Spaß Technik macht, wozu<br />
naturwissenschaftliche Kenntnisse in<br />
Werksfoto<br />
Keine Wünsche offen: Die 59 Auszubildenden, die am Einführungsseminar in Rulle<br />
teilgenommen hatten, waren mit dem Seminar mehr als zufrieden.<br />
Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung.<br />
Freitagmorgen besuchte uns<br />
Dr. Klaus Lang <strong>und</strong> ließ die gesamte<br />
Woche mit uns Revue passieren.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass es<br />
ausschließlich Positives über die<br />
Woche zu berichten gab.<br />
Fazit: Wir haben uns gegenseitig<br />
besser kennengelernt, Fre<strong>und</strong>schaften<br />
geschlossen <strong>und</strong> sind zu<br />
einem großen Team zusammengewachsen,<br />
in dem sich jeder um den<br />
anderen kümmert <strong>und</strong> man sich<br />
gegenseitig unterstützt.<br />
Roboter begeistern für Technik<br />
GMHütte · Erfolg versprechende Kooperation mit Fachhochschule Osnabrück<br />
Foto: vl<br />
Man lernt nie aus: Azubis der Lego-Gruppe demonstrieren, wie die Roboter funktionieren<br />
(von links nach rechts): Schulleiter Rudolf Meyer (roter Pullover), Christian Bloom,<br />
Dr. Klaus Lang <strong>und</strong> Prof. Dr. Karsten Morisse.<br />
Schulbüchern gut sind <strong>und</strong> was in<br />
einer Ausbildung auf sie zukommt.“<br />
Für ihr bisheriges Engagement<br />
erhielten die Azubis ein großes Dankeschön:<br />
einen Gutschein für einen<br />
Azubi-Abend, überreicht von der<br />
GMHütte sowie Schulleiter Rudolf<br />
Meyer <strong>und</strong> Lehrer Hans-Georg Klap-<br />
hake von der Realschule Georgsmarienhütte.<br />
Mit deren Schülern hatten<br />
sie 2008 sehr intensiv mit den Lego-<br />
Robotern gearbeitet.<br />
Bleibt zu hoffen, dass sich 2009<br />
möglichst viele Schulen für die<br />
Roboterkurse <strong>und</strong> den Wettbewerb<br />
interessieren.<br />
Christian Bloom
Oldie-Bus steuerte<br />
ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Es ist kurz nach Dienstschluss.<br />
Die Belegschaft der Stahlzentrale<br />
wartet vor dem Werkstor der<br />
GMHütte. Pünktlich zum Schichtwechsel<br />
fährt ein Bus vor, um die<br />
Gruppe an Bord zu nehmen: ein<br />
„Büssing 4500 T“. 1955 gebaut, mit<br />
einem 6-Zylinder-Motor, 5.430 cm3 Hubraum <strong>und</strong> 100 PS bringt er in<br />
der Spitze 82 km/h.<br />
Derartige Busse haben bereits in<br />
den 50er Jahren die Hüttenarbeiter<br />
zu den Klöcknerwerken Georgsmarienhütte<br />
<strong>und</strong> Osnabrück gefahren.<br />
Er gehört dem Verein Traditionsbus<br />
Osnabrück e. V.<br />
Voll besetzt startet die historische<br />
R<strong>und</strong>fahrt um 16.30 Uhr mit<br />
klangvollem Geräusch. Bei sonnigem<br />
Oktoberwetter lenkt der Fahrer<br />
den Bus durch das Osnabrücker<br />
<strong>und</strong> Tecklenburger Land – vorbei<br />
an geschichtsträchtigen Orten, die<br />
als Bilderbuch-Panorama an den<br />
Busfenstern vorübergleiten:<br />
Altbergbaustätten im Teutoburger<br />
Wald: Erz-, Kohle- <strong>und</strong> Kalkvorkommen<br />
in dieser Region waren im<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert die Voraussetzung<br />
für die Entstehung des Hüttenwerkes<br />
in Georgsmarienhütte.<br />
Toneisenzeche am Ellenberg<br />
in Hagen: Bereits die Beckeroder<br />
Eisenhütte <strong>und</strong> später das Hüttenwerk<br />
bezogen von dort Eisenerz<br />
mit Pferdefuhrwerken. Durch<br />
Schürfarbeiten <strong>und</strong> Stollenbetrieb<br />
hatte man den blassgelben bis<br />
braunen, durchsichtigen Toneisenstein<br />
(Siderit) gefördert. Die Stollen<br />
dienten im Zweiten Weltkrieg als<br />
Luftschutzbunker. Die Eingänge<br />
sind heute aus Sicherheitsgründen<br />
weitgehend verschlossen. Nur<br />
noch Fledermäuse haben Eintritt.<br />
Westerbecker Berg bei Lienen:<br />
Der Berg liegt im Kreis Tecklenburg<br />
<strong>und</strong> besteht ganz aus Kalkstein.<br />
1936/37 ließen die Klöckner-Werke<br />
an den dort erworbenen Gr<strong>und</strong>stücken<br />
eine Drahtseilbahn erbauen.<br />
Sie diente dazu, Kalksteine von<br />
diesem Berg zur 6,3 km entfernten<br />
Entladestation an der Georgsmarienhütten-Eisenbahn<br />
zu transportieren.<br />
Seilbahnen für den Gütertransport<br />
gehörten damals zu den technischen<br />
Besonderheiten. Die angehängten<br />
Seilbahnwagen hatten<br />
eine Nutzlast von etwa 1.200 kg,<br />
sodass stündlich zwischen 52 <strong>und</strong><br />
104 Wagen zu befördern waren.<br />
Die Zugseilgeschwindigkeit betrug<br />
2,5 m in der Sek<strong>und</strong>e. Da vom<br />
Start bis zum Ziel ein Seilbahnge-<br />
Schicht!<br />
STAHL<br />
GMHütte · Das Jubiläum dreier Mitarbeiter war Anlass für die Stahlzentrale,<br />
in einem historischen Omnibus auf Entdeckungsreise zu gehen.<br />
Jetzt geht’s los: die Belegschaft der<br />
Stahlzentrale kurz vor der Abfahrt.<br />
Dem Schutzengel sei Dank!<br />
Die Idee zu der historischen Busfahrt kam mir in der<br />
ehemaligen Pfarrkirche in Hagen a. T. W. Dort sah ich<br />
mir einen Stummfilm vom dortigen Heimatverein aus<br />
dem Jahre 1955 an. Man sah, wie an der Bushaltestelle<br />
in Hagen viele Hüttenarbeiter den Feierabendbus verließen.<br />
Plötzlich kamen wieder Erinnerungen hoch …<br />
Bereits 1954, im Alter von drei Jahren, hatte ich<br />
eine erste Begegnung mit dem Klöckner-Werk – eine<br />
schicksalhafte. Im Stahlwerk Georgsmarienhütte war die<br />
Frühschicht beendet. Ein blau lackierter Pendelbus mit<br />
Anhänger – voll besetzt mit Hüttenarbeitern – befuhr<br />
die Hüttenstraße in Richtung Hagen. An dieser damals<br />
schon belebten Straße wohnten wir. Direkt gegenüber<br />
der Straße führte ein kleiner Waldweg zum Haus meiner<br />
fälle von über 60 m lag, brauchte<br />
der Antrieb nur etwa 10 PS, da die<br />
abwärtslaufenden vollen Körbe die<br />
leeren Körbe wieder hinaufzogen<br />
(Bleichertsches System).<br />
Die Anlage blieb bis in die 60er<br />
Jahre in Betrieb. 1970 wurde die<br />
Seilbahn demontiert, da man den<br />
Kalksteinbruch aufgegeben hatte.<br />
Nur einige F<strong>und</strong>amentreste <strong>und</strong><br />
eine kaum zu erkennende Waldschneise<br />
am Hüggel erinnern noch<br />
an die technische Meisterleistung.<br />
Arbeiter beim Schichtwechsel am Belegschaftshaus<br />
Osterberg. Es ist 13.30 Uhr. Man schreibt das Jahr<br />
1960. Der Büssing-Bus wurde vom Klöckner-Werk als Pendelbus eingesetzt.<br />
Züge waren ebenfalls nicht fern. Die Haller-Willem-Strecke verlief bis<br />
1955 noch direkt vor den Kranbahnen hinter dem Werkszaun.<br />
glück auf · 4/2008 .......... 11<br />
Drei Mitarbeiter<br />
der Stahlzentrale der GMHütte<br />
feierten am 10. Oktober ihr<br />
Dienstjubiläum: Silke Flaspöhler, Sekretärin <strong>und</strong> Sachbearbeiterin (25 Jahre),<br />
Günter Raupach, technische Auftragsbearbeitung (35 Jahre), <strong>und</strong> Reinhard<br />
Frauenheim, technische K<strong>und</strong>enberatung (35 Jahre). Die drei haben insgesamt<br />
95 Jahre auf der Hütte gearbeitet. Ein schöner Anlass, fanden sie, um<br />
einmal innezuhalten <strong>und</strong> sich an bestimmte Ereignisse aus der „Hüttenzeit“<br />
zu erinnern. Auch privat sind sie der Geschichte nahe (von links nach<br />
rechts): Günter Raupach wohnt in einem der Hüttenhäuser am Rehlberg,<br />
die das Stahlwerk in den 50er Jahren für leitende Angestellte gebaut hatte,<br />
Silke Flaspöhler in der Nähe der alten Beckeroder Eisenhütte <strong>und</strong> Reinhard<br />
Frauenheim auf dem Ellenberg.<br />
Foto: Brigitte Frauenheim<br />
Oma. Und von der kamen mein<br />
vier Jahre älterer Bruder Martin <strong>und</strong> ich<br />
gerade zurück. Nur noch über die Straße, <strong>und</strong> wir<br />
wären zu Hause.<br />
Obwohl der große Bus schon sehr nahe war, rannte<br />
ich plötzlich los. Der Bus konnte nicht mehr stoppen –<br />
<strong>und</strong> rollte über mich hinweg. Als er zum Stehen kam,<br />
lag ich einen halben Meter vor dem Hinterrad des<br />
Anhängers. Der Schutzengel hatte ganze Arbeit geleis-<br />
tet.<br />
Die Eltern beschlossen schnell, weit weg von der<br />
belebten Hüttenstraße auf dem Ellenberg ein Haus zu<br />
bauen. Heute sind Martin <strong>und</strong> ich bei der GMHütte<br />
beschäftigt.<br />
Foto: Sammlung W. Beermann<br />
Steinkohlebergwerk Ibbenbüren:<br />
Über Leeden erreichen wir die<br />
Stadt Tecklenburg, ein Kneippkurort<br />
mit einer besonders reizvollen<br />
Lage an den westlichen Ausläufern<br />
des Teutoburger Waldes. Bald sehen<br />
wir das Wahrzeichen des Tecklenburger<br />
Landes, das Steinkohlekraftwerk<br />
in Ibbenbüren.<br />
Vorbei an Laggenbeck fahren<br />
wir die Alpenstraße hinauf, direkt<br />
auf das Kraftwerk zu. Unser Büssing<br />
benötigt dafür alle 100 PS. Die<br />
Kraftwerksleistung von 770 Megawatt<br />
wird hauptsächlich mit Anthrazitkohle<br />
aus der benachbarten<br />
Zeche Ibbenbüren erzeugt. Unsere<br />
Köpfe richten sich nach oben zu<br />
dem 275 m hohen Kamin. Der Betreiber<br />
dieses Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittellastkraftwerkes<br />
ist die RWE.<br />
Das Steinkohlebergwerk Ibbenbüren<br />
der „RAG“ Anthrazit Ibbenbüren<br />
GmbH ist eines der sieben<br />
noch aktiven Steinkohlebergwerke<br />
in Deutschland. Der Nordschacht<br />
mit einer Tiefe von 1.545 m liegt<br />
in der Nähe des Kraftwerkes, das<br />
Abbaugebiet erstreckt sich auf<br />
Gebiete unterhalb der Gemeinde<br />
Mettingen.<br />
Am Hüggel: Ein Gebiet mit über<br />
850-jähriger Bergbaugeschichte im<br />
Teutoburger Wald. Seit 1180 wurde<br />
hier Silber abgebaut, später gab<br />
es zwei kleine Silberbergwerke am<br />
Silberberg.<br />
Die Silbergrube stand bis in das<br />
Jahr 1782 in Förderung. <strong>In</strong> diesen<br />
Foto: Brigitte Frauenheim<br />
Jahren wurden die Osnabrükker<br />
Münzen aus dem Silber geprägt,<br />
das im Hüggel abgebaut wurde. Der<br />
sogenannte Silberstollen im Hüggelgebiet<br />
ist teilweise verbrochen<br />
<strong>und</strong> mit einem Fledermausschutzgitter<br />
fest verschlossen.<br />
Der wohl größte Bergbaubetrieb<br />
im Hüggel begann um 1800 mit<br />
dem Abbau von Eisenerz. Die alten<br />
Stollen wurden noch in Handarbeit<br />
in das Hüggelmassiv getrieben.<br />
Als 1856 der Georgs-Marien-Bergwerks-<br />
<strong>und</strong> Hüttenverein entstand,<br />
waren zwei Jahre später die ersten<br />
beiden Hochöfen am neuen Standort<br />
Georgsmarienhütte in Betrieb.<br />
An der Hüggelbahn: Zur Förderung<br />
der Erze über Tage entstand<br />
die über sechs Kilometer lange sogenannte<br />
Hüttenbahn, die vom<br />
Roten Berg im Hüggel bis nach<br />
Georgsmarienhütte führte. 1867<br />
wurden die nächsten Grubenfelder<br />
freigegeben.<br />
Um die geförderten Mineralien<br />
abzutransportieren, wurde eine<br />
Schleppbahn angelegt. Ein Fuhrunternehmer<br />
aus dem Harz besaß<br />
100 Gespanne mit r<strong>und</strong> 200 Zossen,<br />
um das Fördergut von den Zechen<br />
im Hüggel zur Eisenhütte zu<br />
transportieren.<br />
Gaststätte Jägerberg: Bei eintretender<br />
Dunkelheit endete die<br />
historische Busfahrt in der Nähe<br />
des Silbersees in der Gaststätte Jägerberg.<br />
Nun begann der gesellige<br />
Teil der Jubilarfeier.<br />
Monika Friebe, stellvertretende<br />
Betriebsratsvorsitzende <strong>und</strong> Kollegin<br />
in der Stahlzentrale, überreichte<br />
gemeinsam mit Cornelia<br />
Börger den drei Jubilaren u. a. ein<br />
wertvolles Buch über die Geschichte<br />
der Georgsmarienhütte.<br />
Dr. Robert Lange, Leiter der Stahlzentrale,<br />
überbrachte weitere<br />
Glückwünsche. So endete ein schöner<br />
Tag, der allen lange in Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Reinhard Frauenheim
STAHL<br />
Vom Kumpel zum Chef<br />
Wie Carl Stahmer aus dem Harz in Georgsmarienhütte Karriere macht.<br />
Die Gründung der Hütte im Jahr<br />
1856 zog zahlreiche Arbeiter,<br />
Facharbeiter <strong>und</strong> <strong>In</strong>genieure an.<br />
R<strong>und</strong> 2.000 Arbeitskräfte benötigte<br />
das Werk während der Aufbauphase<br />
der Anlagen. Aber obwohl der<br />
Landstrich nahe am Teutoburger<br />
Wald besonders arm <strong>und</strong> Arbeits<strong>und</strong><br />
Verdienstmöglichkeiten Mangelware<br />
waren, ließ sich die einheimische,<br />
landwirtschaftlich orientierte<br />
Bevölkerung nur schwer bewegen,<br />
auf dem Werk eine Arbeit<br />
aufzunehmen.<br />
Also warb die Werksleitung Arbeiter<br />
aus anderen Gebieten des<br />
Hannoverschen Königsreichs an.<br />
Viele folgten der Werbung, um sich<br />
das Geld für die Auswanderung<br />
nach Amerika zu verdienen. Einer<br />
von ihnen aber kam <strong>und</strong> blieb: der<br />
23-jährige Carl Stahmer aus Zellerfeld<br />
im Harz.<br />
Carl Stahmer arbeitete sich<br />
bei der Hütte rasch empor<br />
Mit der Montage der Maschine<br />
<strong>und</strong> Pumpen beim neu angelegten<br />
Glückauf-Schacht in Oesede betraut,<br />
arbeitete er sich rasch empor. Von<br />
1860 bis zum Absaufen der Kohlegrube<br />
1866 versah er den Posten als<br />
Maschinen-Werkmeister. Zusätzlich<br />
überantwortete ihm die Werksleitung<br />
ab 1863 die Leitung zweier<br />
Schmieden <strong>und</strong> die Aufsicht über<br />
die Eisenerzgruben am Hüggel.<br />
Doch noch immer war Carl<br />
Stahmer nicht ausgelastet. 1862<br />
begann er innerhalb seiner Werkstätigkeit,<br />
Schmiedearbeiten für das<br />
Werk <strong>und</strong> für den Otto-Schacht in<br />
Kloster Oesede auszuführen – auf<br />
eigene Rechnung. Der Gr<strong>und</strong>stein<br />
für sein Unternehmen war gelegt.<br />
Bald kamen erste größere Aufträge<br />
hinzu, beispielsweise der Bau der<br />
Waggons für die Hüggelbahn <strong>und</strong><br />
die Anfertigung der Förderwagen<br />
für die Eisenerzförderung.<br />
1870 errichtete er auf dem Werksgelände<br />
eine eigene kleine Werkstatt,<br />
schaffte eine Dampfmaschine<br />
an <strong>und</strong> stellte zwei Mitarbeiter, einen<br />
<strong>In</strong>genieur <strong>und</strong> einen Buchhalter,<br />
ein. Die ersten Aufträge von<br />
außerhalb des Werkes kamen: 1873<br />
lieferte er die ersten Waggons an die<br />
Oldenburger Schmalspurbahn.<br />
Die Werksleitung hatte Stahmers<br />
Betrieb im Betrieb geduldet. Das ist<br />
erstaunlich, denn das Werk achtete<br />
genauestens auf die Einhaltung<br />
der Arbeitsordnung, insbesondere<br />
der Arbeitszeiten. Vermutlich hat<br />
sie mit der Duldung einerseits verhindern<br />
wollen, dass Carl Stahmer<br />
wie so viele findige Köpfe vor ihm<br />
nach Amerika zog, wo die Bedingungen<br />
für einen unternehmerisch<br />
denkenden Meister erheblich besser<br />
waren. Andererseits ergänzten<br />
die Arbeiten, die Carl Stahmer in<br />
seiner Schmiede ausführte, die Arbeit<br />
des Werkes <strong>und</strong> eine andere,<br />
so nah gelegene Schmiede gab es<br />
nicht.<br />
Carl Stahmer baute seinen Betrieb<br />
immer weiter aus, erweiterte<br />
bald seine Produktpalette <strong>und</strong> spezialisierte<br />
sich auf qualitativ hochwertige<br />
Schrankenanlagen. Sie<br />
wurden überall dort gebraucht, wo<br />
neue Eisenbahnlinien entstanden.<br />
Aufträge aus den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> aus Dänemark wurden erteilt.<br />
Stahmer beschäftigte 1876 zwischen<br />
50 <strong>und</strong> 60 Mitarbeiter <strong>und</strong> war weiter<br />
auf Expansionskurs.<br />
Als er aber anfing, Stellwerke<br />
herzustellen, reichten die Kapazitäten<br />
auf dem Werksgelände endgültig<br />
nicht mehr aus. Carl Stahmer<br />
erwarb von Bauer Möller ein<br />
Gr<strong>und</strong>stück nahe der Werksgrenze,<br />
aber außerhalb des Werksgeländes.<br />
Damit löste er sich endgültig aus<br />
der Abhängigkeit des Werkes <strong>und</strong><br />
vollzog einen wichtigen Schritt in<br />
Richtung Selbstständigkeit.<br />
Noch ein anderer Umstand ist<br />
1885 bei der Umsiedlung des Betriebes<br />
wichtig: Das neue Gr<strong>und</strong>stück<br />
liegt auf Oeseder Gemeindegr<strong>und</strong>.<br />
Die Firma Stahmer zahlt<br />
somit fortan ihre Steuern in der<br />
Nachbargemeinde Oesede – <strong>und</strong><br />
nicht mehr in Georgsmarienhütte.<br />
Dies war bedeutsam, denn die<br />
gar nicht mehr so kleine Gemeinde<br />
Oesede musste für ihre meist bei<br />
der Hütte beschäftigten Einwohner<br />
eine komplette <strong>In</strong>frastruktur<br />
vorhalten: Straßen, Schule etc.<br />
Die Steuereinnahmen der Hütte<br />
jedoch flossen ins benachbarte<br />
Georgsmarienhütte. Der Stahmersche<br />
Betrieb glich diese ungleiche<br />
Verteilung der Steuergelder ein<br />
wenig aus.<br />
Der Betrieb wuchs weiter. 1898<br />
wandelte der inzwischen 65-jährige<br />
Carl Stahmer die Firma in eine<br />
Aktiengesellschaft um <strong>und</strong> ernannte<br />
zwei seiner Söhne, Robert<br />
<strong>und</strong> Ernst, zu Direktoren. Als er<br />
1905 starb, hinterließ er einen Betrieb<br />
mit 500 Beschäftigten.<br />
Während Carl mit seiner Frau<br />
Auguste noch eine relativ bescheidene<br />
Villa direkt auf seinem<br />
Werksgelände bewohnte, ließ er<br />
für seine Söhne um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende<br />
je eine repräsentative<br />
Villa am Abhang des Rehlbergs<br />
inmitten eines parkähnlichen Geländes<br />
errichten.<br />
Ernst Stahmer baute die Firma<br />
zu einem kleinen Konzern aus<br />
Ernst, der jüngere <strong>und</strong> ernstere<br />
der Söhne, bewohnte die größere<br />
der beiden Villen <strong>und</strong> leitete die<br />
Geschäfte in Oesede. Sein Bruder<br />
Robert zog mit seiner Familie nach<br />
Bruchsal, um dort ein Zweigwerk<br />
Quelle: Werksfoto<br />
Unternehmensgründer Carl Stahmer ließ sich anlässlich seines 70. Geburtstages fotografieren.<br />
Als er zwei Jahre später stirbt, hinterlässt er seinen Söhnen Robert <strong>und</strong> Ernst<br />
einen florierenden Betrieb mit etwa 50 Beschäftigten.<br />
aufzubauen. <strong>In</strong> den nächsten dreißig<br />
Jahren baute vor allem Ernst<br />
die Firma zu einem kleinen Konzern<br />
aus. Er kaufte Konkurrenzunternehmen<br />
auf oder erwarb die<br />
Aktienmehrheit anderer Betriebe.<br />
Ernst Stahmer gehörte zu den angesehensten<br />
Geschäftsleuten der<br />
Region. 1912 erfolgte die Ernennung<br />
zum königlich-preußischen<br />
Kommerzienrat, 1921 wurde ihm<br />
der Titel eines Ehrendoktors der<br />
Technischen Hochschule Hannover<br />
verliehen <strong>und</strong> von 1915 bis zu<br />
seinem Tod 1929 war er Präsident<br />
der <strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />
zu Osnabrück. Mit Ernst Stahmer<br />
erreichte die Firma eine Hochphase,<br />
die sie nie wieder erreichen sollte.<br />
Während dieser Phase, die auch<br />
für die Hütte eine sehr erfolgreiche<br />
Zeit war, berührten sich die beiden<br />
großen Werke im Dütetal noch ein-<br />
glück auf · 4/2008 .......... 12<br />
mal: 1913, nach dem Tod des Generaldirektors<br />
August Haarmann,<br />
wurde auf der Hütte der Posten<br />
eines Aufsichtsrates frei. Die Deutsche<br />
Bank empfahl Ernst Stahmer,<br />
der in einem Schreiben an den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
noch einmal<br />
die Vorzüge einer personellen<br />
Verbindung zwischen den beiden<br />
Werken hervorhob.<br />
„Es ist Ihnen ja bekannt, daß<br />
durch die Ausdehnung meines<br />
Werks die Arbeiter <strong>und</strong> lokalen<br />
Verhältnisse auf der Hütte sich von<br />
Jahr zu Jahr mehr zuspitzen <strong>und</strong><br />
schwieriger gestalten, <strong>und</strong> ich bin<br />
überzeugt, daß durch eine derartige<br />
Personalverbindung von mir für<br />
beide Werke zweckdienlich Arbeit<br />
würde geleistet werden können.<br />
Nicht ganz wertlos dürfte auch<br />
der Hinweis auf meine umfangreiche<br />
Bekanntschaft in den Kreisen<br />
der Eisenbahnbehörden sein.<br />
Sie wissen, daß ich in 22jährigem<br />
Kampfe meine Firma auf den heutigen<br />
Platz geführt habe, was mir<br />
aber nicht möglich gewesen wäre,<br />
wenn ich nicht gute persönliche<br />
Beziehungen zu den Eisenbahndirektionen<br />
<strong>und</strong> dem Ministerium<br />
unterhalten hätte. Über meine<br />
Verbindungen zu den Banken zu<br />
sprechen, erübrigt sich wohl, daß<br />
ich mit der D. B. gut stehe, beweist<br />
wohl die Anregung derselben bei<br />
Ihrem Aufsichtsrat. Durch meine<br />
Mitgliedschaft zum Aufsichtsrat<br />
des Barmer Bank Vereins habe ich<br />
auch recht gute Beziehungen zur<br />
Diskonto Gesellschaft.“<br />
Was genau Ernst Stahmer mit<br />
der Zuspitzung der Verhältnisse<br />
auf der Hütte gemeint hat, darüber<br />
kann nur spekuliert werden. Aus<br />
dieser Zeit ist jedoch bekannt, dass<br />
die beiden Werke um gut ausgebildete<br />
Fachkräfte konkurrierten <strong>und</strong><br />
Ernst Stahmer nichts unversucht<br />
ließ, um für seine Mitarbeiter ein<br />
angenehmes Umfeld zu schaffen.<br />
Er setzte sich für eine Mittelschule<br />
ein, die vor allem Kinder<br />
von Führungskräften auf das Gymnasium<br />
oder Lyceum vorbereiten<br />
sollte. Er ließ zudem die Stahmersche<br />
Kolonie bauen, richtete ein<br />
firmeneigenes Kaufhaus ein <strong>und</strong><br />
ließ die Karolinenhöhe bauen, eine<br />
Siedlung für Führungskräfte <strong>und</strong><br />
verdiente Mitarbeiter in Oesede.<br />
Stahmer sorgte gut für seine<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> ihre Familien, damit<br />
sie seinem Betrieb treu blieben.<br />
Noch geht es bei den Stahmer-Werken unaufhaltsam aufwärts: Blick in eine der Werkshallen um das Jahr 1920.<br />
Mit einer personellen Verbindung<br />
der beiden Werke durch einen Sitz<br />
Stahmers im Aufsichtsrat der Hütte<br />
hätte man die besten Kräfte anwerben<br />
<strong>und</strong> innerhalb der Werke austauschen<br />
können.<br />
Am Ende lag sein Lebenswerk<br />
in den Händen der Konkurrenz<br />
Stahmer schien der geeignetste<br />
Kandidat zu sein, doch mangelt es<br />
ihm an einer Qualifikation: Er ist<br />
kein Techniker, keiner wie Haarmann,<br />
kein Manager <strong>und</strong> Erfinder,<br />
er ist nur Manager – <strong>und</strong> sieht es<br />
selber: „Selbstredend bin ich nicht<br />
in der Lage, Ihnen nach dieser<br />
Richtung hin Ersatz [für August<br />
Haarmann. I. B.] zu bieten oder<br />
besondere Dienste zu leisten <strong>und</strong><br />
doch glaube ich, daß meine Mitgliedschaft<br />
zum Aufsichtsrat für<br />
den Verein von nicht unerheblichem<br />
Nutzen sein würde.“<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
sieht das anders – <strong>und</strong> sagt Ernst<br />
Stahmer in einem kurzen Schreiben<br />
ab. Alles Weitere werde man<br />
mündlich besprechen. Schade, so<br />
wissen wir nicht, mit welcher Begründung<br />
Ernst Stahmer abgelehnt<br />
wurde.<br />
1927 erwirbt die Siemens &<br />
Halske A. G. die Aktienmehrheit<br />
der Stahmerschen Unternehmungen,<br />
<strong>und</strong> Ernst Stahmer verblieben<br />
nur noch einige wenige kleinere<br />
Betriebe, die nicht an die Aktiengesellschaft<br />
angeschlossen waren<br />
<strong>und</strong> noch viele Jahrzehnte Bestand<br />
hatten. Aber Stahmers Lebenswerk<br />
lag eindeutig in den Händen<br />
der Konkurrenz. 1929 stirbt Ernst<br />
Stahmer überraschend in seiner<br />
Villa am Hang, die 1938, nach vielen<br />
Jahren Leerstand, abgerissen<br />
wurde.<br />
Mit der Übernahme der Aktiengesellschaft<br />
durch Siemens &<br />
Halske wurde ein Großteil der Produktion<br />
nach Braunschweig verlagert.<br />
Die seit 1885 im Laufe der<br />
Jahre ständig vergrößerten <strong>und</strong> direkt<br />
am Hüttengelände gelegenen<br />
Werksanlagen kaufte später die<br />
Hütte ebenso wie die Villa Robert<br />
Stahmers.<br />
So kehrten die Stahmerschen<br />
Anlagen wieder dorthin zurück, wo<br />
1856 alles seinen Anfang genommen<br />
hatte: zur Georgsmarienhütte.<br />
<strong>In</strong>ge Becher<br />
Quelle: Werksfoto
„Für uns wird<br />
ein Traum wahr“<br />
Freibettenfonds erhält über 90.000 Euro.<br />
Dr. Heiner Ehrenbrink konnte es<br />
kaum glauben: Die Stiftung<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt<br />
den Freibettenfonds am<br />
Franziskushospital mit über 90.000<br />
Euro. „Damit wird ein Traum für<br />
uns wahr“, freute sich der Chefarzt<br />
für Orthopädie, der den Fonds seit<br />
über 30 Jahren aktiv unterstützt:<br />
„Mit dem Geld können wir noch<br />
intensiver tun, was wir seit vielen<br />
Jahren leisten: Kindern aus den<br />
Krisengebieten dieser Welt wieder<br />
etwas vom Leben zurückzugeben.“<br />
Trotz ehrenamtlicher Arbeit<br />
von Ärzten, Pflegepersonal <strong>und</strong><br />
Krankenhausmitarbeitern wird der<br />
Einsatz für junge Kriegsopfer immer<br />
aufwendiger. Dr. Ehrenbrink: „Die<br />
Zeichen setzen<br />
Kunst- <strong>und</strong> Friedensaktion erhält 70.000 Euro.<br />
Nächstes Jahr liegt sie 2.000 Jahre<br />
zurück <strong>und</strong> wird gebührend gefeiert:<br />
die Schlacht im Teutoburger<br />
Wald im Jahre 9 n. Chr. Aus diesem<br />
Anlass können Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />
im Osnabrücker Land 2.000 moderne<br />
Feldzeichen-Rohlinge kreativ<br />
gestalten. Sie werden an Gebäuden,<br />
in Straßen <strong>und</strong> auf Plätzen des Osnabrücker<br />
Landes platziert, um auf<br />
das Ereignis <strong>und</strong> eine Ausstellung in<br />
Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese hinzuweisen<br />
– den Ort, wo die Schlacht<br />
stattgef<strong>und</strong>en haben soll, bei der<br />
Germanen den Römern eine empfindliche<br />
Niederlage bescherten.<br />
Die gesamte Aktion steht unter dem<br />
Foto: vl<br />
Bei der Scheckübergabe (von links nach rechts): Dr. Heiner Ehrenbrink, Hermann Cordes<br />
<strong>und</strong> Dr. Beate-Maria Zimmermann (beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte).<br />
komplizierte Krankenhausfinanzierung<br />
bringt unglaublich viel Bürokratie<br />
mit sich, worunter auch der<br />
Fonds leidet.“ Hermann Cordes,<br />
Vorsitzender der Stiftung, begründet<br />
die hohe Spende: „Wir sind von der<br />
Arbeit des Freibettenfonds überzeugt.<br />
Hier wird mit großem Einsatz<br />
denen geholfen, die unverschuldet<br />
in größte Not geraten sind.“ Ihn habe<br />
tief berührt, dass immer wieder<br />
kriegsverletzte Kinder ins Franziskus<br />
kämen. Das Spendengeld stammt<br />
von Fre<strong>und</strong>en der GMH-Gruppe,<br />
die man im Sommer zu einer Oldtimerfahrt<br />
eingeladen hatte. Anstatt<br />
ein Startgeld zu zahlen, so die Bitte,<br />
sollten sie den Fonds unterstützen.<br />
bmz<br />
Foto: Hermann Pentermann<br />
Im kreativen Einsatz (von links nach rechts): Dr. Beate-Maria Zimmermann,<br />
Hermann Cordes (beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Dr. Josef Rottmann<br />
(Geschäftsführer Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese) <strong>und</strong> Manfred Hugo (Landrat). Wer sich<br />
das fertige Feldzeichen anschauen will: Es steht bei der GMHütte vor Haus III.<br />
Motto „Feldzeichen zu Friedenszeichen“.<br />
Das Muster für die Rohlinge<br />
wurde vom Künstler Volker Johannes<br />
entworfen. Die Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte hat die Kunst-<br />
<strong>und</strong> Friedensaktion mit 70.000 Euro<br />
gefördert. Feldzeichen waren in der<br />
römischen Armee Militärsymbole,<br />
die auf Stangen getragen wurden.<br />
Sie repräsentierten einen Truppenteil<br />
<strong>und</strong> ermöglichten den Soldaten,<br />
sich auch im Eifer des Gefechts zu<br />
orientieren. Der Verlust eines Feldzeichens<br />
galt als größte Schande.<br />
Deshalb wurden sie stets mit großer<br />
Opferbereitschaft verteidigt.<br />
pkm<br />
STAHL<br />
Fernsehen hatte<br />
das Nachsehen<br />
NDR-TV-Team dreht Reportage über einmalige Mathe-Frühförderung.<br />
Wenn Maren, Hanna <strong>und</strong> Ole<br />
mit ihrer Rechenwendeltreppe<br />
spielen, vergessen sie die Welt um<br />
sich herum – auch wenn ein Kameramann,<br />
ein Tontechniker <strong>und</strong> ein<br />
Redakteur direkt hinter ihnen stehen<br />
<strong>und</strong> alles ganz genau beobachten.<br />
Denn dieses Mal berichtete der NDR<br />
mit Redakteur Jörg Holzapfel über<br />
das niedersachsenweit einmalige<br />
Mathematik-Projekt.<br />
Die drei Kleinen gehören zu einer<br />
Gruppe Fünf- bis Sechsjähriger im<br />
St.-Marien-Kindergarten in Bad Laer,<br />
die einmal die Woche spielerisch<br />
mathematische Gr<strong>und</strong>sätze zu verstehen<br />
lernen. Durchgeführt wird die<br />
Frühförderung von Professorin <strong>In</strong>ge<br />
Schwank vom <strong>In</strong>stitut für Kognitive<br />
Mathematik an der Universität Osnabrück.<br />
Gefördert wird das Projekt<br />
unter anderem von der Stiftung<br />
Stahlwerk Georgsmarienhütte über<br />
drei Jahre mit einer Summe von<br />
30.000 Euro.<br />
„Unser <strong>neuer</strong> Ansatz soll Kinder<br />
befähigen, sich mathematische<br />
Denkprozesse selbst zu erarbeiten<br />
<strong>und</strong> dabei Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Freude<br />
zu erleben“, erklärt die Uni-Professorin.<br />
Eins der Hilfsmittel dafür sei die<br />
selbst entwickelte Rechenwendeltreppe.<br />
Mit der Treppe – einem Objekt<br />
aus Stangen <strong>und</strong> Kugeln – können<br />
die Kinder erste systematische Zahlenbeziehungen<br />
erleben <strong>und</strong> nachvollziehen.<br />
„Und wenn die Biene Billi<br />
glück auf · 4/2008 .......... 13<br />
von Kugelreihe zu Kugelreihe auf-<br />
oder abfliegt, veranschaulicht das<br />
bestimmte Additions- oder Subtraktionsvorgänge“,<br />
so Schwank.<br />
Auch die Kindergartenleiterin<br />
Gudrun Henke freut sich für die Kinder:<br />
„Ich bin mir sicher, dass es sich<br />
positiv auf die Schulzeit auswirken<br />
wird.“ Die Bedeutung der frühen<br />
Förderung betonte auch Hans-Jürgen<br />
Fip, Vorstandsmitglied der Stiftung.<br />
„Was den Kindern hier vermittelt<br />
wird, legt den Gr<strong>und</strong>stein für <strong>In</strong>teresse<br />
<strong>und</strong> Spaß an Zahlen.“<br />
Marcus Wolf<br />
Hilfe, die ankommt<br />
KURZ NOTIERT …<br />
Ausbildung statt Ausbeutung<br />
Stiftung <strong>und</strong> terre des hommes ziehen höchst erfreuliche Zwischenbilanz.<br />
chule statt Arbeit“ gehört zu<br />
„Seinem der ersten Projekte, die<br />
die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
in ihrem Gründungsjahr<br />
2006 förderte. Seitdem unterstützte<br />
sie terre des hommes über drei Jahre<br />
hinweg in ihrem Kampf gegen<br />
Kinderarbeit in <strong>In</strong>dien mit insgesamt<br />
60.000 Euro. Aber kommt das Geld<br />
auch dort an, wo es benötigt wird?<br />
Eine Zwischenbilanz beweist: ja!<br />
Partnerorganisation von terre des<br />
hommes vor Ort ist die Salesianer-<br />
Gemeinschaft Don Bosco. <strong>In</strong> 68 Dörfern<br />
im südindischen B<strong>und</strong>esstaat<br />
Karnataka ist sie aktiv. Dort werden<br />
Tausende von Kindern in Eisenerzminen<br />
ausgebeutet. Die Helfer nehmen<br />
sich der Kinder an, befreien sie von<br />
der Arbeit <strong>und</strong> bieten ihnen einen<br />
Platz in einer Zeltschule. Später<br />
können die Kinder auch in staatliche<br />
Schulen wechseln.<br />
Weitere Hilfen sind warme Mahlzeiten<br />
<strong>und</strong> eine medizinische Versorgung.<br />
Zudem fördert das Projekt die<br />
Selbstorganisation der Menschen im<br />
Kampf gegen die Ausbeutung <strong>und</strong><br />
ihre Bemühungen, auf juristischem<br />
Weg ihr Recht einzufordern.<br />
Hermann Cordes, Vorsitzender<br />
des Stiftungsvorstands, ist froh über<br />
das wirkungsvolle Projekt: „Kinder<br />
sind unsere Zukunft. Nur wenn sie<br />
altersgerecht aufwachsen <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert<br />
lernen, werden sie selbst die<br />
Gesellschaft positiv gestalten.“<br />
bmz<br />
Foto: Marcus Wolf<br />
Ließen sich nicht stören: Rechenspiele waren viel spannender als der Kameramann.<br />
Acht plus! Das in diesem Jahr<br />
aufgelegte Stipendienprogramm<br />
der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />
nimmt Fahrt auf: Denn<br />
der Stiftungsvorstand hat für das<br />
kommende Sommersemester<br />
2009 acht Stipendien vergeben.<br />
Damit sind jetzt insgesamt 23 Stipendiaten<br />
bei der Stiftung unter<br />
Vertrag.<br />
Foto: vl<br />
Halten Motive aus einer Brückenschule <strong>und</strong> Unterschriften von Schülern in Händen (von<br />
links nach rechts): Bärbel Baum (tdh), Dr. Beate-Maria Zimmermann, Hermann Cordes<br />
(beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte) <strong>und</strong> Wolf-Christian Ramm (tdh).<br />
• 2.144 Kinder haben Zeltschulen besucht.<br />
• 1.113 von ihnen sind in eine staatliche Schule gewechselt.<br />
• 151 Kinder konnten die intensivere Betreuung in einer Brückenschule<br />
genießen. 121 von ihnen wechselten in eine staatliche Schule, 88 in Verbindung<br />
mit einer einfachen <strong>In</strong>ternatsbetreuung.<br />
• 1.041 Kinder haben Nachhilfe erhalten, teils zusätzlich zu anderen Angeboten.<br />
88 konnten dank dieser Nachhilfe in eine Schule zurückkehren.<br />
• 2.783 Frauen haben sich in 173 Frauengruppen zur Selbsthilfe zusammengeschlossen.<br />
Sie haben Spar- <strong>und</strong> Mikrokreditprogramme aufgebaut.<br />
• 14 Gruppen mit 340 Mitgliedern thematisieren das Problem Kinderarbeit<br />
öffentlich, um bewusst zu machen, wie notwendig Schulbesuche sind.<br />
Quelle: terre des hommes
Abgehoben!<br />
Seit zwölf Jahren fliegt Tobias Tetzlaff<br />
(Walzwerk GMHütte) die Königsklasse<br />
im Flugmodellbau: Modellhubschrauber. Ein Modell zu steuern erfordert<br />
mehr Geschick, als das Original zu fliegen – sagt man. Der besondere<br />
Clou seines Helikopters: Mit 48 Leuchtdioden je Rotorblatt, einer Rotorkopfdrehzahl<br />
von 1.500 – 2.200 U/min <strong>und</strong> einem eigens entwickelten<br />
PC-Programm kann er auf dessen Rotorblättern jedes erdenkliche Bild<br />
aufleuchten lassen – auch das Logo der GMHütte. Augenzeugen sind<br />
begeistert. Bei einem Rotordurchmesser von 135 cm ist das „fliegende<br />
Hüttenlogo“ eine spektakuläre Erscheinung. Vorkenntnisse im Bereich<br />
Mikrocontroller oder PC-Programmierung hatte Tobias Tetzlaff keine. Also<br />
musste er fünf Jahre lang tüfteln, um das Programm zu entwickeln. Auch<br />
die Kosten waren nicht unerheblich. Der flugfertige Helikopter verschlang<br />
2.000 Euro, die LED-bestückten Rotorblätter sage <strong>und</strong> schreibe sogar<br />
etwa 7.000 Euro Entwicklungskosten.<br />
pkm<br />
MacGyver hat seine<br />
Meister gef<strong>und</strong>en<br />
FMMW · Lösungen zu finden ist ihr tägliches Metier.<br />
Die Zwei: Markus Senn (links) <strong>und</strong> Viktor Brückmann.<br />
Wissen Sie noch, was der Fernseh-bekannte<br />
MacGyver mit<br />
Spiralfeder <strong>und</strong> Kaugummi ausrichten<br />
kann? Vergessen Sie es. Was er<br />
kann, können Viktor Brückmann<br />
<strong>und</strong> Markus Senn schon lange.<br />
Das Motto der beiden ist Programm:<br />
„Geht nicht gibt's nicht.“<br />
Wann immer ein scheinbar unüberwindbares<br />
Problem auftritt –<br />
Brückmann <strong>und</strong> Senn sind schon<br />
zur Stelle, um eine passende Lösung<br />
zu finden. So werden z. B. aus<br />
hochabriebsfesten Gummimatten<br />
Spezialdichtungen, die den Spänefluss<br />
beim Zentrifugieren optimieren.<br />
Die raffinierte Konstruktion<br />
minimiert das Herausschleudern<br />
der Späne – <strong>und</strong> verhindert dadurch<br />
weitgehend Beschädigungen<br />
an den Transportbändern.<br />
Selbstverständlich beschränkt<br />
sich ihre Arbeit nicht nur auf die<br />
Foto: Tobias Tetzlaff<br />
Foto: Nadine Klein<br />
Lösung laufender Probleme aus<br />
der Fertigung. Zuständig sind sie<br />
auch für Maschinenumbauten sowie<br />
die Konstruktion <strong>und</strong> den Bau<br />
verschiedenster Spannmittel <strong>und</strong><br />
Handhabungsgeräte.<br />
So waren sie maßgeblich an der<br />
<strong>In</strong>stallation eines Portal-Ladesys-<br />
tems beteiligt – <strong>und</strong> trugen durch<br />
ihre Ideen <strong>und</strong> Erfahrung zum Erfolg<br />
bei. Dabei ging es darum, die<br />
zusätzlichen Beladeluken mit Teilen<br />
abzustimmen, die für diese Art<br />
der Beladung eigentlich zu lang<br />
waren.<br />
Bei Franz Maier ist man sich sicher:<br />
Viktor Brückmann <strong>und</strong> Markus<br />
Senn werden weiterhin mit<br />
pfiffigen Ideen <strong>und</strong> gewohnt hoher<br />
Einsatzbereitschaft die kleinen <strong>und</strong><br />
großen Herausforderungen meis-<br />
tern.<br />
Nadine Klein<br />
STAHL<br />
CHANCE beim Schopf ergriffen<br />
GMHütte · 11. Osnabrücker Kontaktmesse bietet Vorteile für alle Teilnehmer.<br />
Schlagkräftiges Team: Christoph Schöne (links) <strong>und</strong> Maik Frische.<br />
Auch die GMHütte war Anfang<br />
Oktober bei der Firmenkontaktmesse<br />
CHANCE wieder einmal<br />
mit einem eigenen Stand vertreten.<br />
Man nutzte die Plattform, um sich<br />
<strong>und</strong> die GMH-Gruppe den Studierenden<br />
als innovatives Unternehmen<br />
zu präsentieren.<br />
CHANCE ermöglicht den Studierenden<br />
der Fachhochschule Osnabrück,<br />
erste Kontakte zu regionalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen Unternehmen<br />
zu knüpfen. Dabei erhalten sie Ein-<br />
glück auf · 4/2008 .......... 14<br />
blicke in mögliche Praktika, Bachelor-<br />
<strong>und</strong> Master-Abschlussarbeiten<br />
oder auch Themen für Diplomarbeiten.<br />
Etwa 100 Unternehmen unterschiedlicher<br />
Branchen haben sich<br />
an der Messe beteiligt, die heute zu<br />
den größten Veranstaltungen dieser<br />
Art in Norddeutschland zählt.<br />
Organisiert wurde sie von der<br />
Nordwestdeutschen Akademie für<br />
wissenschaftlich-technische Weiterbildung.<br />
Die GMHütte war mit Maik Frische<br />
(Finalbetrieb), Petra Rahe <strong>und</strong><br />
Christoph Schöne (beide Personalservice)<br />
vertreten. Das dreiköpfige<br />
Team konnte wie schon in den Jahren<br />
zuvor ein großes <strong>In</strong>teresse bei<br />
den FH-Absolventen ausmachen.<br />
Sie selbst nutzten die Messe, um<br />
den Personalmarkt zu sondieren<br />
<strong>und</strong> gezielt Personalmarketing zu<br />
betreiben.<br />
Blankbetrieb ist bald<br />
vollständig auf Linie<br />
GMHütte · Zwei neue Schälmaschinen wurden installiert.<br />
Die umfangreiche Umstrukturierung<br />
des Blankbetriebes geht<br />
weiter – mit greifbaren Ergebnissen.<br />
Denn eine der ersten Fertigungslinien,<br />
die optimiert werden<br />
sollten, ist bereits erweitert: die Linie<br />
4 mit Schälmaschine <strong>und</strong> Zweiwalzen-Richt-<br />
<strong>und</strong> Poliermaschine.<br />
Linie 4 produziert Stäbe mit Fertigdurchmessern<br />
bis 55 mm <strong>und</strong> einer<br />
Länge bis 12 m.<br />
Eine integrierte Fasmaschine<br />
kann jeden Stab einseitig anfasen<br />
<strong>und</strong> die Stirnfläche planfräsen. Ein<br />
automatisches Spektroskop sortiert<br />
vor dem Schälen bei der Verwechslungsprüfung<br />
falsches Material aus.<br />
Ultraschall-, Riss- <strong>und</strong> Durchmesserprüfung<br />
sowie eine Bandsäge ergänzen<br />
die Anlage.<br />
<strong>In</strong> die Fertigungslinie 5 wird<br />
derzeit ebenfalls eine neue Schälmaschine<br />
PM3 mit beidseitiger<br />
Fasmaschine eingebaut. Die Linie<br />
produziert Blankstahl bis zu einem<br />
Durchmesser von 125 mm <strong>und</strong> einer<br />
Länge bis zu 12 m.<br />
Die Prüftechnik dieser Linie – sie<br />
besteht aus einer Ultraschall-, Riss<strong>und</strong><br />
Durchmesserprüfung – <strong>und</strong> ei-<br />
Foto: Petra Rahe<br />
Christoph Schöne<br />
Ohne Kommunikation geht nichts: Schumag-Montageleiter Stefan Huppertz (rechts) <strong>und</strong><br />
Koordinator Helmut Schulenburg (GMH Blankstahl) bei den täglichen Abstimmungsgesprächen<br />
zur Montage der neuen Schälmaschine PM3.<br />
ne Bandsäge hatte man bereits in<br />
der Vergangenheit er<strong>neuer</strong>t.<br />
Und so wird es weitergehen: <strong>In</strong><br />
der Fertigungslinie 5 fehlt jetzt nur<br />
noch die Zweiwalzen-Richt- <strong>und</strong><br />
Foto: Dieter Langschmidt<br />
Poliermaschine WRP 125/160. Sie<br />
soll die Linie im nächsten Jahr ab<br />
Oktober leistungsstark ergänzen.<br />
Dieter Langschmidt
STAHL<br />
Landesvater zu Gast<br />
SBS · Vor allem die Großbaustelle der neuen Stranggussanlage <strong>und</strong> die<br />
Arbeitsbedingungen im Stahlwerk konnten die Gäste beeindrucken.<br />
Es kommt nicht alle Tage vor,<br />
dass sich im Stahlwerk Bous<br />
hochkarätige Gäste aus Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Politik die Klinke in die Hand<br />
geben. Es kann allerdings auch<br />
nicht ausbleiben, wenn ein solcher<br />
Mann zu Besuch kommt, wie dies<br />
am Mittwoch, dem 13. August der<br />
Fall war.<br />
Auf der Gästeliste stand nämlich<br />
der amtierende Ministerpräsident<br />
des Saarlandes: Peter Müller. Begleitet<br />
wurde er von seinem Wirtschaftsminister<br />
Joachim Rippel,<br />
dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium<br />
Albert Hettrich <strong>und</strong><br />
Foto: Horst Thoma<br />
Gaben sich in Bous ein entspanntes Stelldichein (von links nach rechts): Joachim<br />
Rippel, Peter van Hüllen, Dr. Jürgen Großmann, Ministerpräsident Peter Müller, Tim<br />
Hartmann (Mitglied VSE-Vorstand), Albert Hettrich, Dr. Gerd Jäger (Mitglied RWE-<br />
Vorstand), Markus Körbel, Ralf von der Heiden (SBS-Geschäftsführer) <strong>und</strong> Franz Josef<br />
Schu (SBS-Geschäftsführer).<br />
dem Referatsleiter Energie <strong>und</strong><br />
Bergbau im Wirtschaftsministerium<br />
Markus Körbel.<br />
Wie immer zu solchen Anlässen<br />
war auch die Georgsmarienhütte<br />
Holding vertreten. Denn auch Dr.<br />
Jürgen Großmann <strong>und</strong> Peter van<br />
Hüllen (Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der GMH-Gruppe) hatten<br />
sich am Standort eingef<strong>und</strong>en.<br />
Die Geschäftsführung des Stahlwerkes<br />
Bous nutzte natürlich die<br />
Chance zu zeigen, wie positiv sich<br />
der Standort seit 1998 entwickelt<br />
hat. <strong>In</strong> diesem Jahr hatte die GMH-<br />
Holding das Unternehmen über-<br />
nommen. Damit verb<strong>und</strong>en war<br />
auch der Hinweis, dass seit diesem<br />
Zeitpunkt erstmals ein saarländischer<br />
Ministerpräsident zu einem<br />
Besuch gekommen war.<br />
Selbstverständlich hatte das<br />
Stahlwerk auch Wünsche an die<br />
Landesregierung, vor allem was<br />
die Verkehrsinfrastruktur angeht.<br />
Dabei ging es um eine Straßenanbindung,<br />
die seit fast zehn Jahren<br />
diskutiert wird. Ministerpräsident<br />
Müller versprach, sich persönlich<br />
dafür einzusetzen, dass das Projekt<br />
endlich beschleunigt in Angriff genommen<br />
wird.<br />
Der Betriebsr<strong>und</strong>gang beeindruckte<br />
nicht nur den Ministerpräsidenten<br />
<strong>und</strong> seine Begleiter<br />
aus dem Wirtschaftsministerium.<br />
Auch Dr. Jürgen Großmann <strong>und</strong><br />
Peter van Hüllen imponierten die<br />
laufenden <strong>In</strong>vestprojekte.<br />
Dazu trug vor allem die Größe<br />
der Baustelle für die neue Stranggussanlage<br />
bei. Der Neubau <strong>und</strong><br />
weitere <strong>In</strong>vestitionen sollen dazu<br />
beitragen, den Standort auszubauen,<br />
auf lange Sicht wettbewerbsfähig<br />
zu halten <strong>und</strong> Arbeitsplätze zu<br />
sichern.<br />
Abschließend ging die Besuchergruppe<br />
auch durch den laufenden<br />
Gießbetrieb. Dort waren Ministerpräsident<br />
<strong>und</strong> Begleiter vor allem<br />
von einem überrascht – wie schwierig<br />
<strong>und</strong> körperlich anstrengend die<br />
Bedingungen sind, unter denen die<br />
Mitarbeiter von Bous dort Blockguss<br />
herstellen.<br />
Franz Josef Schu<br />
Judenburger Werksfeuerwehr<br />
ist nicht mehr wegzudenken<br />
STJ · 27 Firmen als „Feuerwehrfre<strong>und</strong>liche Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />
Die Auszeichnung wurde das erste<br />
Mal vergeben. Sie soll Unternehmen<br />
darin bestärken, ihren<br />
Mitarbeitern weiterhin zu ermöglichen,<br />
Aufgaben bei der Feuerwehr<br />
zu übernehmen.<br />
Ausgezeichnet wurden die Unternehmen,<br />
weil sie ihre Beschäftigen,<br />
die ehrenamtlich Mitglied<br />
einer Feuerwehr sind, fördern –<br />
etwa durch Freistellungen für die<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildung oder für die<br />
Erledigung von Führungsaufgaben.<br />
Weiteres Kriterium ist, eine Betriebsfeuerwehr<br />
zu haben.<br />
Die freiwillige Betriebsfeuerwehr<br />
der Stahl Judenburg existiert seit<br />
1969. Ihr gehören 26 aktive <strong>und</strong><br />
sieben Mitglieder a. D. an. Diese<br />
Helfer erledigen am Standort alles<br />
r<strong>und</strong> um das Thema Brandschutz.<br />
Zu ihren Hauptaufgaben zählen<br />
Kontrollgänge durchs Werk, die<br />
Wartung der Feuerlöscher <strong>und</strong> die<br />
Unterweisung aller Mitarbeiter, wie<br />
sie sich im Brandfall verhalten <strong>und</strong><br />
mit Feuerlöschern umgehen müssen.<br />
Um im Alarmfall sicher <strong>und</strong><br />
schnell zu reagieren, führen sie wöchentlich<br />
eine Übung durch.<br />
Der Fahrzeugpark besteht aus<br />
vier Fahrzeugen – vom Mannschafts-<br />
bis zum Tanklöschfahr-<br />
zeug. Bei diversen Umbauten wurden<br />
2006 eine Feuerwehrgarage<br />
mit vier Stellplätzen, Umkleiden<br />
<strong>und</strong> ein Wasch- <strong>und</strong> Sanitärbereich<br />
errichtet.<br />
2007 hat man für die Betriebsfeuerwehr<br />
ein altes Gebäude zu einem<br />
zweckmäßigen Mannschafts-<br />
<strong>und</strong> Verwaltungsgebäude umgebaut,<br />
finanziert von Stahl Judenburg<br />
<strong>und</strong> der Styria Federn GmbH.<br />
Foto: Pressedienst Land Steiermark<br />
Stellvertretend ausgezeichnet: Manfred Mazohl (3. von links), Stellv. Kommandant der<br />
Betriebsfeuerwehr Stahl Judenburg, <strong>und</strong> STJ-Mitarbeiter Thomas Krenn (5. von links).<br />
Im Herbst 2007 ist die Mannschaft<br />
in dieses Gebäude eingezogen. Die<br />
Freiwillige Betriebsfeuerwehr der<br />
Stahl Judenburg betreibt u. a. auch<br />
den Atemschutzstützpunkt des Bezirkes<br />
Judenburg. Sie ist mit ihrer<br />
ständigen Bereitschaft in der Notfallhilfe<br />
unentbehrlich – sowohl<br />
für die Nachbarschaft als auch für<br />
den Standort.<br />
Thomas Krenn<br />
glück auf · 4/2008 .......... 15<br />
Mit glatter „Eins“<br />
auf nach München<br />
SBS · Stahlwerk in Bous macht nicht nur guten<br />
Stahl – sondern auch eine gute Ausbildung.<br />
Sehenswert: Angela Grasmück mit Urk<strong>und</strong>e, Franz Josef Schu (links) <strong>und</strong> Horst Tuillier.<br />
Angela Grasmück hat es geschafft.<br />
Sie ist die beste Auszubildende<br />
der GMH-Gruppe im<br />
Bereich Recycling/Stahlerzeugung.<br />
Entsprechend exzellent ist natürlich<br />
ihr Prüfungsergebnis, das sie<br />
vorweisen kann: Angela hat ihre<br />
Ausbildung fast mit einer glatten<br />
„Eins“ abgeschlossen. Damit konnte<br />
sie mehr als zufrieden sind.<br />
Ihre Ausbilder in Bous waren<br />
ebenfalls von ihrer Leistung sehr<br />
angetan. Im Namen der Holding<br />
überreichten ihr Personalleiter<br />
Horst Tuillier <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Franz Josef Schu die Urk<strong>und</strong>e für<br />
den Azubi-Award 2008. Damit verb<strong>und</strong>en<br />
ist ein Geschenkgutschein<br />
Tue Gutes!<br />
Foto: Horst Thoma<br />
für ein Wochenende zu zweit in<br />
München. Und da solch eine Leis-<br />
tung noch mehr Anerkennung verdient,<br />
legte das Stahlwerk einen<br />
kostenfreien Restaurantbesuch in<br />
München obendrauf.<br />
Auch die IHK des Saarlandes hat<br />
Angela Grasmück geehrt – als eine<br />
der besten Absolventen des letzten<br />
Prüfungsjahres. Und das Stahlwerk<br />
Bous wurde bei der gleichen Gelegenheit<br />
als Ausbildungsbetrieb<br />
ausgezeichnet.<br />
<strong>In</strong>zwischen ist Angela Grasmück<br />
im Stahlwerk Bous fest angestellt.<br />
Sie arbeitet im Controlling.<br />
Franz Josef Schu<br />
Foto: Uwe Söllradl<br />
Anlässlich der EURO 2008 hatte die Stahl<br />
Judenburg ein internationales Hallenfußballturnier<br />
mit insgesamt zehn Teams aus Deutschland, den Niederlanden<br />
<strong>und</strong> Österreich (K<strong>und</strong>en der Stahl Judenburg) ausgerichtet (siehe<br />
glück auf 3/08). Die Geschäftsführungen der beiden Siegermannschaften<br />
(Schierle Stahlhandel, Düsseldorf, <strong>und</strong> Rohr Mertl, Wien) waren von der<br />
Veranstaltung derart begeistert, dass sie für einen guten Zweck spendeten.<br />
Stahl Judenburg beteiligte sich ebenfalls mit einem namhaften<br />
Betrag an dieser spontanen Idee. Die beiden Organisatoren des Turniers,<br />
Mario Griesmaier (Vertriebsleiter Kolbenstangen) <strong>und</strong> Werner Steinwidder<br />
(Abteilung Projektmanagement/Anwendungstechnik), hatten dann die<br />
Idee, dass der Betrag alleinerziehenden Frauen, die in finanziellen Nöten<br />
sind, zugute kommt. Deshalb kontaktierte man das Sozialamt der Stadt<br />
Judenburg, das den Vorschlag sehr gerne aufnahm. Und so konnten<br />
ansehnliche 3.500 Euro übergeben werden (von links nach rechts): Mario<br />
Griesmaier, Geschäftsführer Ewald Thaller, Bürgermeisterin Grete Gruber<br />
<strong>und</strong> Werner Steinwidder.<br />
Hans-Bernhard Zäuner
Eine r<strong>und</strong>um r<strong>und</strong>e Sache<br />
MS · Spezialprofile für unterschiedlichste <strong>In</strong>dustriebereiche<br />
Profilstangen werden im Allgemeinen<br />
von den K<strong>und</strong>en zu<br />
Endprodukten verarbeitet. Anders<br />
im Falle der Drehkanzfertigung.<br />
Hier stellt Mannstaedt bereits seit<br />
einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert einbaufertige<br />
Kugellager in eigener Fertigung<br />
her – für Lenkachsen von<br />
Lkw-Anhängern mit einem Durchmesser<br />
von bis zu 1.200 mm.<br />
Um bei diesen Produkten die<br />
gestiegenen Qualitätsansprüche<br />
der K<strong>und</strong>en auch langfristig zu<br />
garantieren, hat Mannstaedt sei-<br />
Ein großer Tag<br />
STJ · Ausbildung auf dem Prüfstand<br />
Im September konnte die Stahl<br />
Judenburg je einen Vertreter der<br />
Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer<br />
<strong>und</strong> der Gewerkschaft<br />
begrüßen. Alle drei Gäste sind im<br />
Ausbildungsbereich tätig <strong>und</strong> interessierten<br />
sich für die Ausbildungsschwerpunkte<br />
des Unternehmens.<br />
Judenburg hat ihren Azubis<br />
einiges zu bieten: eine gut eingerichtete<br />
Lehrwerkstätte <strong>und</strong> einen<br />
eigenen Lehrsaal. Sie absolvieren<br />
zudem die Berufsschule <strong>und</strong> profitieren<br />
von Trainings: „TRIALITY“<br />
im Schulungszentrum Fohnsdorf<br />
<strong>und</strong> bedarfsorientierte Zusatztrainings<br />
in Theorie <strong>und</strong> Praxis.<br />
Vorgestellt wurde auch ein Projekt<br />
der jungen Kollegin Silke Sagmeister.<br />
Ihre Lehre als Werkzeugmaschineurin<br />
hat sie bereits am<br />
nen Maschinenpark modernisiert.<br />
Davon betroffen waren sämtliche<br />
Anlagen der ersten Herstellungsschritte.<br />
Dabei handelt es sich um eine<br />
R<strong>und</strong>ungsanlage, eine Abbrennstumpfschweißmaschine<br />
<strong>und</strong> eine Kalibrierpresse. Sie wurden<br />
nach dem neusten Stand der<br />
Technik ausgesucht <strong>und</strong> vor einigen<br />
Wochen in Betrieb genommen.<br />
Die damit gefertigten Ringe<br />
weisen – im Vergleich zur bisheri-<br />
AZUBI-ECKE<br />
Foto: Werksfoto<br />
Setzten Akzente: Wolfgang Pally (3. von links) <strong>und</strong> Silke Sagmeister (4. von rechts)<br />
sowie die Azubis Bernd Peischler (5. von links) <strong>und</strong> Georg Porkristl (7. von links).<br />
3. April dieses Jahres abgeschlossen.<br />
Ihre Berufsreifeprüfung absolviert sie<br />
derzeit an der Abendschule.<br />
Silke vermittelt den Azubis<br />
des ersten Lehrjahres regelmäßig<br />
Neue Akzente!<br />
STAHL<br />
Theorie. Dies stärkt das Gr<strong>und</strong>verständnis<br />
für die ersten praktischen<br />
Übungen <strong>und</strong> bereitet auch auf den<br />
Berufsschulbesuch vor. Die Azubis<br />
halten zudem regelmäßig Referate.<br />
So können sie ihre Fachkompetenz<br />
<strong>und</strong> Präsentationskenntnisse verbessern<br />
– auch im Hinblick auf ihre<br />
Lehrabschlussprüfung.<br />
Für zwei der ehemaligen Lehrlinge<br />
war der 17. September<br />
ein ganz besonderer Tag: Georg<br />
Porkristl wurde für seinen guten<br />
Lehrabschluss zum Werkzeugmaschineur<br />
ausgezeichnet. Und Bernd<br />
Peischler erhielt für seine Leistung<br />
beim Lehrabschluss zum Werkzeugmechaniker<br />
den Azubi-Award der<br />
GMH-Holding für den Geschäftsbereich<br />
Blankstahl/Stahlverarbeitung.<br />
Ewald Thaller (Kaufmännischer<br />
Geschäftsführer) überreichte ihm<br />
einen Gutschein für ein Wochenende<br />
für zwei Personen in München<br />
mit Fahrkosten, Übernachtung,<br />
Eintritt ins Deutsche Museum <strong>und</strong><br />
Taschengeld.<br />
Klaus Seybold <strong>und</strong> Hans-<br />
Bernhard Zäuner<br />
Stahl Judenburg hat in diesem Jahr<br />
sieben neue Azubis aufgenommen.<br />
Das bewährte Ausbildungsteam um Wolfgang Pally hat sich mit Silke<br />
Sagmeister verstärkt – <strong>und</strong> setzt neue Akzente: Alle Lehrlinge müssen<br />
Fachvorträge halten, die hinsichtlich <strong>In</strong>halt <strong>und</strong> Vortragsqualität bewertet<br />
werden. Zudem müssen sie regelmäßig ihren Lernerfolg mit internen<br />
Prüfungsstücken nachweisen, die ebenfalls benotet werden. Zusammen<br />
mit den Rückmeldungen über ihre externe Weiterbildung <strong>und</strong> den Noten<br />
aus der Berufsschule kann man ihre Leistungen dann gut bewerten. Die<br />
Ergebnisse werden am Ende des Schuljahres den Eltern präsentiert. Mit<br />
ihnen gemeinsam will man die nächste Generation von Mitarbeitern zeitgemäß<br />
<strong>und</strong> möglichst gut auf den Beruf vorbereiten – <strong>und</strong> gleichzeitig ein<br />
möglichst gutes Auftreten <strong>und</strong> Umgangsformen vermitteln.<br />
Klaus Seybold<br />
Foto: Ute Pellenz<br />
gen Fertigung – wesentlich bessere<br />
R<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Ebenheitstoleranzen<br />
auf. Dies kommt sowohl der<br />
nachfolgenden Zerspanung als<br />
auch dem K<strong>und</strong>en zugute.<br />
Bei dem übergreifenden Projekt<br />
hat man natürlich auch die Kos-<br />
tengesichtspunkte berücksichtigt.<br />
Fazit: Die modernisierte Anlage<br />
spart Material <strong>und</strong> Energiekosten.<br />
Eine komplett r<strong>und</strong>e Sache eben.<br />
Dr. Franz-Dieter Philipp <strong>und</strong><br />
Foto: Martin Skupin<br />
Martin Skupin Adam Mita entnimmt einen Drehkranzring aus der R<strong>und</strong>ungsanlage.<br />
Hoch hinaus!<br />
Das möchten selbstverständlich<br />
auch die Azubis bei Mannstaedt.<br />
Eine „Steighilfe“ bietet das Unternehmen<br />
den Jugendlichen schon<br />
seit Jahren: eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung. Mitte Oktober<br />
kam eine weitere Hilfe hinzu: eine<br />
Teamentwicklungsmaßnahme.<br />
Dabei erhielten die Azubis <strong>In</strong>formationen<br />
r<strong>und</strong> ums Unternehmen.<br />
Zudem konnten sie in einem Hochseilgarten<br />
ihre Stärken <strong>und</strong> Grenzen<br />
erkennen <strong>und</strong> lernen, sich gemeinsam<br />
auf ein Ziel zu konzentrieren,<br />
um Hindernisse zu überwinden.<br />
Diese Erfahrungen wollen sie jetzt<br />
in ihrem beruflichen Alltag umsetzen.<br />
Ute Pellenz<br />
glück auf · 4/2008 .......... 16<br />
Zurück zur Natur!<br />
Die Stahl Judenburg ist<br />
nach ISO/TS 16949:2002<br />
<strong>und</strong> ISO 14001:2004 zertifiziert <strong>und</strong> in ganz Österreich einer der ersten<br />
<strong>In</strong>dustriebetriebe, der über einen konsolidierten Anlagenbescheid verfügt.<br />
Dies bedeutet im Klartext: Sämtliche Anlagen <strong>und</strong> Geräte sind behördlich<br />
nach letztem Stand geprüft <strong>und</strong> genehmigt. Umso größer war das <strong>In</strong>teresse<br />
der Berg- <strong>und</strong> Naturwacht Ortsgruppe Weisskirchen, den Leitbetrieb<br />
des Bezirkes Judenburg zu besichtigen. Vertriebsleiter Hans-Bernhard<br />
Zäuner begrüßte insgesamt neun Damen <strong>und</strong> Herren. Bei der Firmenpräsentation<br />
<strong>und</strong> Werksführung unterstützte ihn Christian Sunnitsch von der<br />
Qualitätsstelle. Die Gäste, denen Natur <strong>und</strong> Umweltschutz besonders am<br />
<strong>Herz</strong>en liegen, konnten mit eigenen Augen sehen, dass Judenburg auch<br />
in anderer Hinsicht die Messlatte hoch gelegt hat: Das Unternehmen setzt<br />
in puncto Ökologie ebenfalls hohe Standards <strong>und</strong> legt auf Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> Umweltverträglichkeit ein extrem hohes Augenmerk. Zudem konnten<br />
sie nach ihrem Besuch nachvollziehen, was die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter geleistet haben <strong>und</strong> wie gewaltig sich das Unternehmen in<br />
den letzten Jahren wirtschaftlich weiterentwickelt hat. Das Foto zeigt die<br />
Gäste aus Weisskirchen mit ihrem Ortsgruppenleiter Franz Eregger (außen<br />
rechts).<br />
Hans-Bernhard Zäuner<br />
PERSONALIA<br />
Foto: Berg- <strong>und</strong> Naturwacht<br />
Be triebs ju bi lä en, 4. Quar tal 2008<br />
Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />
Georgsmarienhütte GmbH<br />
25 Jahre: Dirk Gerstmann (Stahlwerk)<br />
35 Jahre: Ralf Elixmann (Walzwerk), Hartmut Gattmann (Personalwesen),<br />
Herbert Heckmann (REHA-Werkstatt), Günter Raupach (Stahlzentrale),<br />
Hans-Dieter Schmölders (Walzwerk) <strong>und</strong> Mehmet Yankaya (Finalbetrieb)<br />
Mannstaedt GmbH<br />
35 Jahre: Santos Benegas Domingo (Mechanische Werkstatt)<br />
45 Jahre: Mischak Reinhold (<strong>In</strong>standhaltung)<br />
Stahlwerk Bous GmbH<br />
45 Jahre: Werner Jung (Erhaltung)
SCHMIEDE Freiformschmiede:<br />
Bei der Schmiedag ist die vielbeschworene<br />
Identifikation mit<br />
dem Unternehmen keine Leerformel,<br />
sondern gelebte Realität. Denn<br />
ansonsten wäre wohl niemand bereit<br />
gewesen, sich auf den Handel<br />
einzulassen: Alle Beschäftigten arbeiten<br />
2008 <strong>und</strong> 2009 pro Tag unentgeltlich<br />
30 Minuten länger. Den<br />
Mehrwert wollte man für <strong>In</strong>vestitionen<br />
in der Produktion nutzen.<br />
Die Rechnung ist aufgegangen.<br />
Denn dank Lohnverzicht konnte<br />
man in diesem Jahr in zwei Anlagen<br />
investieren: in eine neue Vergüteanlage<br />
in Doppelstockausführung<br />
<strong>und</strong> eine neue Blockkreissäge<br />
für die Trennerei. Die <strong>In</strong>vestitionen<br />
ermöglichen, weniger Aufträge an<br />
Externe zu vergeben <strong>und</strong> somit die<br />
eigene Wertschöpfung zu stärken.<br />
Die neue Vergüteanlage<br />
Die Vergüteanlage besteht aus<br />
einem Härte-Drehherdofen, einem<br />
Anlass-Drehherdofen, einem Ölbad<br />
<strong>und</strong> einem Isotherm-Glühofen.<br />
Angeschafft wurde sie für<br />
die Warmbehandlung von Schmiedeteilen<br />
mit Stückgewichten zwischen<br />
1 <strong>und</strong> 400 kg.<br />
Nach Vermessung <strong>und</strong> Baufeld-<br />
Freilegung waren im April die Bagger<br />
angerückt. Und nachdem das<br />
F<strong>und</strong>ament gegossen war, begann<br />
die IOB <strong>In</strong>dustrie-Ofen-Bau GmbH<br />
den Ofen zu montieren. Die Mitarbeiter<br />
der Schmiedag nahmen die<br />
Behinderungen durch die Montage<br />
gelassen hin. Brachte doch jeder<br />
Tag Baufortschritte, <strong>und</strong> die Anlage<br />
wuchs in Breite <strong>und</strong> Höhe.<br />
Anfang September ging der<br />
Ofen pünktlich in Betrieb – nach<br />
einjähriger Planung <strong>und</strong> fünfmonatiger<br />
Bauzeit. Schon im selben<br />
Monat konnte die Schmiedag bei<br />
der Fremdvergabe etwa 100.000<br />
Euro einsparen. Die Beschäftigten<br />
können also sicher sein: Ihr „Mehrwert“<br />
ist gut angelegt.<br />
Das Be- <strong>und</strong> Entladen besorgt<br />
ein vollautomatischer Chargierautomat.<br />
Von einem Bedienstand aus<br />
lassen sich alle Bewegungen wahlweise<br />
auch per Hand steuern. Die<br />
Ofenleistung liegt bei 750 – 1.000 kg<br />
pro St<strong>und</strong>e bei einem Arbeitstemperaturbereich<br />
von 450– 1.050 °C<br />
(Erdgasbeheizung).<br />
Der Härte-Drehherdofen hat<br />
acht Belegplätze. Der Antrieb wird<br />
elektromechanisch über Frequenzumrichter<br />
geregelt <strong>und</strong> erfolgt für<br />
das Be- <strong>und</strong> Entladen durch Drehen<br />
des Drehherdes im Pilgerschritt.<br />
Bei einer Taktzeit von 36 Minuten<br />
ergibt sich eine maximale Warmbehandlungszeit<br />
von 288 Minuten<br />
bzw. 4,8 St<strong>und</strong>en. Dies entspricht<br />
bei einer St<strong>und</strong>enleistung von<br />
1.000 kg einem Chargengewicht<br />
von netto 600 kg.<br />
Zum Härte-Drehherdofen gehören<br />
ein Öl- <strong>und</strong> ein Wasserhärtebad<br />
zum Ablöschen der Teile. Eine<br />
Chargiermaschine (maximale<br />
Tragkraft: 1.100 kg) entnimmt die<br />
Transportroste, auf denen die Teile<br />
lagern, aus dem Härteofen <strong>und</strong><br />
Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl<br />
Burg GmbH · Energietechnik Essen GmbH Gesenkschmiede: Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />
<strong>Bahn</strong>technik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH<br />
Engagement besonderer Güte<br />
Schmiedag · Eine Belegschaft steht zu ihrem Werk – <strong>und</strong> absolviert unentgeltlich Überst<strong>und</strong>en. Was das<br />
Unternehmen dabei spart, wurde jetzt dort investiert, wo es sich bezahlt macht: in der Produktion.<br />
Foto: Karin Kriebel<br />
Jeder fängt mal klein an: der neue Vergüteofen in einer frühen „Wachstumsphase“.<br />
taucht sie ins Öl- bzw. Wasserhärtebad.<br />
Positioniert werden die Roste<br />
dabei auf einem eingebauten Hubtisch.<br />
Unter diesem Hubtisch ist ein<br />
Düsenstock montiert. Er sorgt für<br />
eine starke Umwälzung des Abschreckmediums.<br />
Eine Kühl- <strong>und</strong><br />
eine Umwälzpumpe komplettieren<br />
die Umwälzeinrichtung. Ein externer<br />
Wärmetauscher sorgt für eine<br />
Rückkühlung der Abschreckmedien.<br />
Bei Bedarf werden die Teile in einer<br />
Isothermkammer austenitisiert.<br />
Dort sind zwei Brenner <strong>und</strong> ein<br />
Umwälzventilator für eine Temperaturzone<br />
zuständig. Be- <strong>und</strong> ent-<br />
glück auf · 4/2008 ......... 17<br />
Foto: Karin Kriebel<br />
Bald geht es r<strong>und</strong>: Blockkreissäge während der Einstell- <strong>und</strong> Einarbeitungsphase.<br />
laden wird die Kammer ebenfalls<br />
mit der Chargiermaschine. Eine<br />
spezielle Umwälzeinrichtung kühlt<br />
die Charge gezielt (Warmluftkühlung),<br />
rasch <strong>und</strong> sanft ab: auf etwa<br />
630– 670 °C.<br />
Der Anlass-Drehherdofen hat<br />
14 Belegplätze. Bei einer Taktzeit<br />
von 36 Minuten ergibt sich<br />
eine Warmbehandlungszeit von<br />
504 Minuten bzw. 8,4 St<strong>und</strong>en.<br />
Beheizt wird er mit Gas-Impuls-<br />
Brennern, ausgelegt für Heißluft-<br />
Rekuperation <strong>und</strong> aufgeteilt in<br />
drei Beheizungszonen. Die Brenner<br />
werden in Auf-Zu-Technik gefahren,<br />
ihre Leistung im R<strong>und</strong>umsteuersystem<br />
über Variation der<br />
Können mit Recht auf das, was sie durch ihr besonderes Engagement geleistet haben, stolz sein: die Schmiedag-Mannschaft mit „ihrer“ Vergüteanlage.<br />
Heiz- <strong>und</strong> Pausenzeiten dosiert.<br />
Jeder Brenner ist zudem mit einer<br />
Zünd- <strong>und</strong> Überwachungsvorrichtung<br />
bestückt.<br />
Die neue Blockkreissäge<br />
Die neue Blockkreissäge (Typ KKS<br />
800) kommt von der Framag <strong>In</strong>dustrieanlagenbau<br />
GmbH aus Frankenburg<br />
in Österreich. Es ist eine<br />
Vertikalkreissäge mit Hartmetall-<br />
Sägeblättern bis 960 mm. Sie kann<br />
Vollmaterial der verschiedensten<br />
Güten <strong>und</strong> Querschnitte sägen –<br />
Blöcke von 70 bis 320 mm Durchmesser<br />
<strong>und</strong> max. 1.100 mm Länge.<br />
Für die <strong>In</strong>vestition gab es einen<br />
guten Gr<strong>und</strong>: Die alten Sägen waren<br />
ausgelastet, unter anderm wegen<br />
ihrer langen Durchlaufzeiten.<br />
Die „Neue“ verringert die Sägezeiten<br />
erheblich. Beispiel: Für R<strong>und</strong>material<br />
mit einem Durchmesser<br />
von 320 mm benötigte man bislang<br />
auf einer Bandsäge 20 Minuten.<br />
Die Blockkreissäge erledigt<br />
dieselbe Arbeit in weniger als drei<br />
Minuten – woraus sich ein Rationalisierungspotenzial<br />
von zwei<br />
Maschinen ergibt.<br />
Im Oktober 2007 hatte man die<br />
Säge bestellt. Nach fast einjähriger<br />
Lieferzeit wurde sie am 2. Oktober<br />
2008 angeliefert, zerlegt auf drei<br />
Sattelschleppern. Ein Autokran<br />
musste sie auf das 80 m² große F<strong>und</strong>ament<br />
hieven. Schon eine Woche<br />
später konnte man mit dem Sägen<br />
der ersten Abschnitte beginnt.<br />
Als Nächstes will die Schmiedag<br />
die Anlage in einem zweiten Bauabschnitt<br />
erweitern. Eine der alten<br />
Blocksägen, die nun überflüssig<br />
ist, wird demontiert, dann das<br />
F<strong>und</strong>ament für einen Palettier-Roboter<br />
vom Typ KUKA KR 350 erweitert.<br />
Er soll die Sägeabschnitte<br />
auf Flachpaletten palettieren <strong>und</strong><br />
so zum vollautomatisierten Sägen<br />
beitragen.<br />
Karin Kriebel<br />
<strong>und</strong> Roger Lüno<br />
Foto: Karin Kriebel
Ein perfekter Tag<br />
GKW · Nur wer sein Fahrzeug sicher beherrscht, ist<br />
auch sicher im Verkehr – vor allem auf zwei Rädern.<br />
Sonntag, 14. September, 7.30 Uhr,<br />
Wildau. Es ist ein klarer, kalter,<br />
aber dennoch sonniger Herbsttag.<br />
Sechs Kollegen der Gröditzer Kurbelwelle<br />
Wildau treffen sich auf ihren<br />
Motorrädern zur Fahrt ins etwa<br />
85 km entfernte Linthe im Westen<br />
Brandenburgs. Dort wollen sie ein<br />
intensives Sicherheitstraining absolvieren<br />
– auf der größten <strong>und</strong> modernsten<br />
ADAC-Anlage Europas.<br />
Ermöglicht hatte den Kurs eine<br />
Nachfrage, die über den Betriebsrat<br />
an die Berufsgenossenschaft Metall<br />
Nord Süd Hannover ging. Und<br />
da die GKW-Geschäftsleitung die<br />
Idee im <strong>In</strong>teresse der betrieblichen<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Verkehrssicherheit<br />
ebenfalls gut fand, unterstützte sie<br />
das Vorhaben.<br />
9 Uhr, Linthe. Der professionelle<br />
Trainer mit Motorrad-Rennerfahrung<br />
gibt eine kurze theoretische<br />
Einweisung. Dann geht’s auf das<br />
sechs Kilometer lange Streckengelände<br />
mit 14 Fahrmodulen, einschließlich<br />
Kreiseln <strong>und</strong> Serpentinen.<br />
Alle waren aufgeregt <strong>und</strong><br />
gespannt darauf, was ihnen in<br />
den nächsten St<strong>und</strong>en abverlangt<br />
würde. Viele alltägliche Fahrsituationen<br />
wurden trainiert – Bremstechniken,<br />
Kurvenfahren, Bremsen<br />
in der Kurve, Gefahrensituationen<br />
erkennen <strong>und</strong> beherrschen, Ausweichen<br />
mit Lenkimpulstechnik,<br />
langsam fahren <strong>und</strong> Stabilisierung.<br />
13.30 Uhr. Nach dem Mittagessen<br />
war die Einheit von Kopf,<br />
Bauch <strong>und</strong> Motorrad gefragt. Jetzt<br />
wurden die Biker ganz individuell<br />
nach ihrem Können gefördert <strong>und</strong><br />
gefordert. Und jeder konnte seine<br />
Grenzen austesten <strong>und</strong> Sicherheit<br />
trainieren.<br />
Nach dem Abschlussgespräch<br />
stand für alle fest: Es war ein perfekter<br />
Tag, bei dem alle an Sicherheit,<br />
Erfahrung <strong>und</strong> Erkenntnis gewonnen<br />
haben. Kein W<strong>und</strong>er, dass<br />
die Biker im nächsten Jahr erneut<br />
nach Linthe wollen, um weitere Sicherheitslücken<br />
zu schließen <strong>und</strong><br />
das Gelernte zu festigen.<br />
Andreas Swinka<br />
Foto: Andreas Swinka<br />
Fahren nach dem Kurs sicherer denn je: die Biker der Gröditzer Kurbelwelle Wildau.<br />
Foto: Christian Dinter<br />
SCHMIEDE<br />
Die Ausgezeichneten<br />
SWG/ESG · Dass ihr Engagement für Behinderte kein Lippenbekenntnis ist,<br />
wurde den beiden Gröditzer Unternehmen jetzt von höchster Stelle bestätigt.<br />
Öffentliche Anerkennung, die gut tut (von links nach rechts): Iris Brestel (SWG), Andreas Werner (KSV-Direktor), Liselotte Müller<br />
(SWG), Staatsministerin Christine Clauß <strong>und</strong> Jürgen Scholz (Leiter <strong>In</strong>tegrationsamt).<br />
Die Schmiedewerke Gröditz <strong>und</strong><br />
die Elektrostahlwerke Gröditz<br />
wurden am 6. November zusammen<br />
mit vier weiteren sächsischen<br />
Unternehmen als „Behindertenfre<strong>und</strong>licher<br />
Betrieb 2008“ ausgezeichnet.<br />
Alle fünf Unternehmen<br />
haben sich besonders um die <strong>In</strong>tegration<br />
von behinderten Menschen<br />
in das Berufsleben verdient<br />
gemacht.<br />
Verliehen wurde die Auszeichnung<br />
von zwei Vertretern der sächsischen<br />
Landesregierung: Sozialministerin<br />
Christine Clauß <strong>und</strong> Wirtschaftsminister<br />
Thomas Jurk.<br />
„Das Spektrum der auszuzeichnenden<br />
Unternehmen“, so Christine<br />
Clauß, „macht auf eindrucksvolle<br />
Weise deutlich, wie vielseitig<br />
Powerhub! Ende<br />
September<br />
angeliefert: ein <strong>neuer</strong><br />
Gabelstapler der Herbst Förder- <strong>und</strong><br />
Hebetechnik GmbH aus Braunschweig.<br />
Er soll den Mitarbeitern<br />
der Wildauer Schmiedewerke vor<br />
allem beim Vorschmieden von Pleuelstangen<br />
<strong>und</strong> beim TR-Schmieden<br />
zur Hand gehen. Die großen<br />
Vorteile des neuen Staplers: seine<br />
Hubkraft von 13,5 t, seine Gabelzinken<br />
<strong>und</strong> seine kompakte Bauweise.<br />
Nicht größer als ein 5-t-Stapler,<br />
ermöglicht seine Wendigkeit ein<br />
souveränes Handling auf engstem<br />
Raum. Eine weitere Besonderheit<br />
ist die mitgelieferte Drehzange der<br />
Cascade GmbH, die Anbaugeräte<br />
für Gabelstapler fertigt. Mit ihr<br />
können Vorschmiedeteile mit einem<br />
Gewicht bis zu 4,5 t bewegt werden<br />
– was wertvolle Produktionszeit<br />
einspart. Zudem verbessern sich die<br />
Arbeitsbedingungen der Kollegen.<br />
Die in die Jahre gekommenen alten<br />
Manipulatoren wurden ausgemustert.<br />
Sind schon jetzt von dem<br />
neuen Stapler begeistert: Dr. Alexis<br />
Bömcke (links) <strong>und</strong> Frank Ledderbohm.<br />
Carsten Flögel<br />
<strong>und</strong> Christian Dinter<br />
glück auf · 4/2008 ......... 18<br />
behinderte Menschen im Berufsleben<br />
eingesetzt werden können.“<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> -bereitschaft<br />
behinderter Menschen seien<br />
sehr groß, würden jedoch oft<br />
unterschätzt. Die Sozialministerin<br />
lobte zudem das besondere Engagement<br />
der ausgezeichneten Unternehmen<br />
<strong>und</strong> dankte für das<br />
vorbildhafte Handeln der Preisträger.<br />
Auch Wirtschaftsminister Thomas<br />
Jurk sprach sein Lob aus: „Behinderte<br />
Menschen sind noch viel<br />
zu oft vom ersten Arbeitsmarkt<br />
ausgeschlossen. Ich bin sehr froh<br />
über Unternehmer, die hier in vorbildlicher<br />
Weise vorangehen.“<br />
Für SWG <strong>und</strong> ESG nahmen<br />
stellvertretend Liselotte Müller<br />
(Betriebsrat) <strong>und</strong> Iris Brestel (Per-<br />
Soziale Verantwortung<br />
Die Schmiedewerke Gröditz <strong>und</strong> die Elektrostahlwerke Gröditz gehören<br />
zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region. Beide Unternehmen leiten<br />
daraus auch eine soziale Verantwortung ab. Sie wollen ihr gerecht werden,<br />
indem sie sich unter anderem für Menschen mit Behinderungen einsetzen.<br />
Zum einen versucht man, im Unternehmen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
zu schaffen. Zum anderen unterstützt man Einrichtungen, in denen Menschen<br />
mit Behinderung arbeiten bzw. betreut werden. Darüber hinaus<br />
engagieren sich Schmiedewerke <strong>und</strong> Elektrostahlwerke für einen umfassenden<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz. Das Ziel dabei ist es, Unfälle <strong>und</strong><br />
arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden. Bestandteil dieser Überlegungen<br />
ist auch, Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen schrittweise abzubauen, die<br />
es in der Schwerindustrie auf Gr<strong>und</strong> der besonderen Produktionsbedingungen<br />
nach wie vor gibt.<br />
KURZ NOTIERT …<br />
Foto: Sächsisches Staatsministerium für Soziales<br />
sonalabteilung) die Auszeichnung<br />
entgegen. Sie erhielten eine Urk<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> ein Geschenk, ein Wandbild<br />
des Zschopauer Holzgestalters<br />
Frieder Weisflog. Das Bild aus Holz<br />
<strong>und</strong> Zinn soll den Lebensfluss mit<br />
seinen Höhen <strong>und</strong> Tiefen darstellen.<br />
Bei SWG <strong>und</strong> ESG sind derzeit<br />
43 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
mit Schwerbehinderung bzw.<br />
Gleichstellung beschäftigt. Sie arbeiten<br />
im Angestellten- <strong>und</strong> im gewerblichen<br />
Bereich. Entsprechend<br />
vielfältig ist ihre Tätigkeit als Kranfahrer,<br />
Endkontrolleur, Ofenheizer,<br />
Anschlusseisenbahner, <strong>In</strong>standhalter,<br />
Einkäufer, Sachbearbeiter, <strong>In</strong>genieur<br />
<strong>und</strong> Pförtner.<br />
Gratulation! ... <strong>und</strong> noch eine Auszeichnung. Anlass waren die erfolgreichen<br />
Audits zur Zertifikatser<strong>neuer</strong>ung, die am Standort Gröditz gleich<br />
fünf Unternehmen absolviert haben: die Schmiedewerke Gröditz, die<br />
Elektrostahlwerke Gröditz, Stahlguss Gröditz, die Gröditzer Kurbelwelle<br />
Wildau <strong>und</strong> die Gröditzer Vertriebsgesellschaft. Auditor war die Lloyd’s<br />
Register Quality Assurance. Sie hat den Schmiedewerken Gröditz den<br />
„Gold Award“ überreicht. Diese Auszeichnung verdienten sich die Gröditzer<br />
für die mehr als 10-jährige Zusammenarbeit mit dem Zertifizierungsunternehmen.<br />
Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der glück auf.<br />
ik
Alles noch besser<br />
auf die Kette kriegen<br />
SWG/ESG · Eine Wertschöpfungskette ist nur so<br />
stark wie ihr schwächstes Glied. SCM hilft mit, den<br />
Gesamtablauf zu optimieren – an jeder Stelle.<br />
INTERVIEW<br />
Foto: <strong>In</strong>a Klix<br />
Klauspeter Dehnert (Werkssteuerung)<br />
Mitte August war in Gröditz das<br />
Kick-off-Meeting zur Einführung<br />
des Supply Chain Managements<br />
(SCM). Klauspeter Dehnert<br />
(Werkssteuerung) erklärt, was es<br />
mit dem SCM auf sich hat.<br />
glück auf: Welches Ziel verfolgt Ihr<br />
Unternehmen mit der Einführung des<br />
Supply-Chain-Management-Systems?<br />
Klauspeter Dehnert: Im Fokus<br />
stand von Anfang an die Optimierung<br />
der internen Lieferkette,<br />
das heißt aller Stationen – vom<br />
Einkauf der Rohstoffe bis hin zur<br />
Auslieferung unserer Produkte an<br />
die K<strong>und</strong>en. Ziel war vor allem, die<br />
Liefertreue zu steigern, die Durchlaufzeiten<br />
<strong>und</strong> Bestände zu reduzieren<br />
<strong>und</strong> eine zuverlässigere <strong>und</strong><br />
transparentere Planung.<br />
Wie sind Sie dabei vorgegangen?<br />
Dehnert: Die Vorbereitungen zur<br />
Einführung eines SCM begannen<br />
bereits 2006. Gemeinsam mit SAP-<br />
Beratern haben wir zunächst bei<br />
einer Studie die Anforderungen<br />
der verschiedenen Planungsebenen<br />
analysiert, also der Absatzplanung,<br />
Produktionsgrob- <strong>und</strong><br />
-feinplanung <strong>und</strong> Beschaffungsplanung.<br />
Entwickelt haben wir daraus<br />
ein erstes Lösungskonzept, in das<br />
schon viele Standortbesonderheiten<br />
eingeflossen sind – sowohl unsere<br />
Vertriebsstrategie als auch die<br />
Spezifika der Produktionsprozesse<br />
<strong>und</strong> Materialflüsse von Schmiede,<br />
Ringwalzwerk <strong>und</strong> Stahlwerk.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Dehnert: Basierend auf den Ergebnissen<br />
dieser Studie erfolgte eine<br />
umfassende Systemauswahl. Verschiedenste<br />
Software-Anbieter präsentierten<br />
ihre Lösungsansätze <strong>und</strong><br />
demonstrierten Referenzlösungen.<br />
Dabei wurde uns klar: Es gibt in der<br />
Stahlbranche nur wenige Lösungen,<br />
die sich in der Praxis bewährt<br />
haben <strong>und</strong> unseren Anforderungen<br />
gerecht werden.<br />
Für welches System haben Sie sich<br />
entschieden?<br />
Dehnert: So weit waren wir noch<br />
lange nicht. Wir mussten zunächst<br />
ein Lastenheft erstellen, was wir im<br />
Frühjahr 2008 mit Hilfe der Firma<br />
4Production auch getan haben.<br />
Im Rahmen intensiver Workshops<br />
mit Vertretern aller Bereiche der<br />
SWG/ESG entstand eine detaillier-<br />
te Darstellung der Aufgaben, die<br />
das SCM-System bewältigen musste.<br />
Dadurch haben wir die spezifischen<br />
Abläufe in Gröditz in den<br />
verschiedenen Planungsebenen<br />
berücksichtigt. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
dieses Lastenheftes fiel letztlich die<br />
Entscheidung zur Einführung von<br />
SAP SCM 2007.<br />
Damit waren die vorbereitenden Arbeiten<br />
abgeschlossen?<br />
Dehnert: Ja, das Kick-off-Meeting<br />
im August war das Ende der Vorbereitungen<br />
– <strong>und</strong> zugleich Projektstart<br />
für die Einführung des SCM-<br />
Systems. Die GMH-Systems Ost<br />
wird als Auftragnehmer zusammen<br />
mit SAP-Beratern das Projekt jetzt<br />
realisieren. 4Production wird uns<br />
weiterhin begleiten, vor allem um<br />
die Umsetzung des Lastenhefts im<br />
Auge zu behalten <strong>und</strong> uns bei den<br />
Veränderungsprozessen zu unterstützen.<br />
Die Hauptverantwortung<br />
liegt aber bei unserem Projektteam.<br />
Dessen engagierte Mitarbeit ist<br />
weiterhin Gr<strong>und</strong>voraussetzung für<br />
den Erfolg des Projekts.<br />
Wie sieht die Projektarbeit jetzt aus?<br />
Dehnert: Gegenwärtig werden der<br />
Blueprint erarbeitet <strong>und</strong> eine Prototyp-Lösung<br />
implementiert. Durch<br />
diese Prototyp-Lösung werden zeitgleich<br />
die wesentlichen Teilprozesse<br />
exemplarisch implementiert <strong>und</strong><br />
kritische Abläufe bzw. alternative<br />
Lösungsansätze getestet …<br />
… das heißt, Sie machen zunächst<br />
Trockenübungen: Sie spielen mit einem<br />
vorläufigen Programm Probeläufe<br />
durch, um auszutesten, was funktioniert,<br />
was Schwierigkeiten macht, was<br />
geändert werden müsste etc.?<br />
Dehnert: Richtig. Dadurch können<br />
wir schon in einem frühen Stadium<br />
prüfen, inwieweit die Umsetzung<br />
des Blueprints machbar ist, <strong>und</strong> wir<br />
können Teillösungen bewerten.<br />
Wie geht es dann weiter?<br />
Dehnert: Im ersten Quartal 2009<br />
soll das Projekt in die Realisierungs-<br />
<strong>und</strong> Testphase. Hier ist geplant,<br />
schrittweise vorzugehen <strong>und</strong><br />
dazu Teilprozesse auszuwählen. So<br />
könnte zum Beispiel die Produktionsplanung<br />
der Schmiede separat<br />
getestet <strong>und</strong> in Betrieb genommen<br />
werden. Ziel ist es, so früh wie möglich<br />
ersten Nutzen aus der Anwendung<br />
des SCM-Systems zu ziehen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Was ist eigentlich ein …<br />
Blueprint?<br />
Im Blueprint werden die Lösungen<br />
zur Umsetzung der Anforderungen<br />
aus dem Lastenheft<br />
aufgezeigt. Jeder darin enthaltene<br />
Teilprozess wird gemeinsam mit<br />
den späteren Anwendern bezüglich<br />
seiner Eingangsinformationen,<br />
Abläufe, Ergebnisse <strong>und</strong><br />
Akzeptanzkriterien sowie Verknüpfungen<br />
mit anderen Teilprozessen<br />
diskutiert <strong>und</strong> dokumentiert.<br />
SCHMIEDE<br />
Druck von allen Seiten<br />
SWG · Kurbelwellenrohlinge im TR-Verfahren sind qualitativ besser.<br />
Heiße Sache: Kurbelwellenrohling beim Schmieden in der TR-Vorrichtung.<br />
Erstmals haben die Schmiedewerke<br />
Gröditz Großkurbelwellenrohlinge<br />
im TR-Verfahren faserflussgeschmiedet.<br />
Die etwa 7 m<br />
langen <strong>und</strong> 16 t schweren Rohlinge<br />
gehen an die Gröditzer Kurbelwelle<br />
Wildau GmbH. Dort werden sie<br />
zu einbaufertigen Kurbelwellen für<br />
Schiffsdieselmotoren weiterverarbeitet<br />
(Typ 6M43/6M43C).<br />
Das TR-Schmieden – benannt<br />
nach den <strong>In</strong>itialen seines Entwicklers<br />
Prof. Tadeusz Rut – entspricht<br />
glück auf · 4/2008 ......... 19<br />
einem hubweisen Gesenkschmieden.<br />
Während der Hub vertikal<br />
durchgesetzt wird, werden die<br />
Hubwangen gleichzeitig horizontal<br />
angestaucht.<br />
Das Verfahren führt zu einem<br />
kontinuierlichen, belastungsoptimierten<br />
Faserverlauf – was die<br />
Qualität der Wellen erheblich verbessert.<br />
So haben sie gegenüber<br />
freiformgeschmiedeten Wellen eine<br />
deutlich bessere Dauerwechselfestigkeit.<br />
Und was wirst du?<br />
Foto: Wulf-Jochen Maak<br />
Die Fachleute der Schmiedewerke<br />
haben lange auf diese ersten<br />
Exemplare „made in Gröditz“ hingearbeitet.<br />
Der Erfolg hat im Übrigen<br />
viele „Väter“: das große Engagement<br />
der beteiligten Schmiedemannschaften,<br />
die tatkräftige<br />
Mithilfe der Werkserhaltung – <strong>und</strong><br />
eine 210 t schwere Spezialvorrichtung,<br />
mit der die 6.000-t-Presse bestückt<br />
werden musste.<br />
Axel Voß<br />
<strong>und</strong> Dr. Robert Kühn<br />
SWG · Wer guten Nachwuchs will, muss am Ausbildungsmarkt Flagge zeigen.<br />
Ende September hatte die IHK<br />
Dresden wie jedes Jahr zu ihrem<br />
„Aktionstag Bildung“ geladen.<br />
Jugendliche konnten sich dort<br />
über Berufe in <strong>In</strong>dustrie, Handwerk,<br />
Handel <strong>und</strong> Dienstleistung,<br />
bei B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Polizei<br />
oder auch im öffentlichen<br />
Dienst informieren. Und da viele<br />
Arbeitgeber mit einem Stand vertreten<br />
waren, konnten sie auch<br />
erste Kontakte knüpfen. Die<br />
Schmiedewerke Gröditz (SWG)<br />
nahmen zum zweiten Mal am<br />
Aktionstag teil. Mit dabei waren<br />
Andreas Donat (Betrieblicher<br />
Ausbilder), Vladislav Seibold<br />
(Azubi Zerspanungsmechaniker,<br />
3. Ausbildungsjahr), Torsten Papke<br />
(Azubi Verfahrensmechaniker,<br />
4. Ausbildungsjahr) <strong>und</strong> die Studentin<br />
Katrin Thomas. Im Rahmen<br />
ihres BWL-Studiums an der<br />
HTWK Leipzig absolviert sie ein<br />
Praktikum bei der SWG. Hier ihr<br />
Bericht:<br />
Die zukünftigen Schulabgänger/innen<br />
konnten an diesem Tag Ausbildern<br />
<strong>und</strong> Lehrlingen von r<strong>und</strong><br />
100 Unternehmen <strong>und</strong> <strong>In</strong>stitutionen<br />
über die Schulter schauen<br />
<strong>und</strong> gezielt Fragen zum Ausbildungsalltag<br />
stellen. Die Unternehmen<br />
boten Berufsinteressentests,<br />
Bewerbertrainings, Werbemittel,<br />
<strong>In</strong>formationen oder auch Verkos-<br />
tungen. Unser Messestand bot ei-<br />
Mussten den Jugendlichen Rede <strong>und</strong> Antwort stehen (von links nach rechts): Andreas<br />
Donat, Katrin Thomas, Vladislav Seibold <strong>und</strong> Torsten Papke.<br />
nen attraktiven Rahmen, um die<br />
SWG <strong>und</strong> ihre Ausbildungsmöglichkeiten<br />
umfangreich vorzustellen.<br />
Als wichtigste Gesprächspartner<br />
für interessierte Jugendliche<br />
bewährten sich dabei unsere zwei<br />
Auszubildenden. Denn der Beruf<br />
des Verfahrensmechanikers <strong>und</strong> des<br />
Zerspanungsmechanikers waren an<br />
diesem Tag besonders gefragt.<br />
Unser Flyer „Wir bilden aus“<br />
<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationsblätter zu den<br />
Werksfoto<br />
einzelnen Berufen gaben den interessierten<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> deren<br />
Eltern einen guten Überblick über<br />
Verlauf <strong>und</strong> Anforderungen der<br />
verschiedenen Ausbildungsberufe.<br />
Alle SWG-Angebote waren sehr<br />
gefragt. Und so entpuppte sich der<br />
Aktionstag wieder als eine r<strong>und</strong>um<br />
gelungene Veranstaltung, bei der<br />
sich die SWG als Ausbildungsbetrieb<br />
erfolgreich in der Öffentlichkeit<br />
präsentieren konnte.
SCHMIEDE<br />
Erfolg führt über Brünn<br />
SWG/GWB · 36,5 Prozent Zuwachs sprechen für Maschinenbaumesse.<br />
Die <strong>In</strong>ternationale Maschinenbaumesse<br />
MSV in Brünn (Tschechische<br />
Republik, CZ) ist auch für<br />
die Schmiedewerke Gröditz (SWG)<br />
<strong>und</strong> die Gröditzer Werkzeugstahl<br />
Burg (GWB) ein Highlight. Sie haben<br />
sich dort Mitte September mit<br />
einem Gemeinschaftsstand präsentiert.<br />
„Sie ist zweifellos das bedeutendste Treffen<br />
der tschechischen <strong>und</strong> ausländischen<br />
Aussteller in unserem Land <strong>und</strong> wichtiger<br />
Treffpunkt der internationalen Unternehmergemeinde.<br />
“ VÁCLAV KLAUS,<br />
Präsident der Tschechischen Republik<br />
Auf der Messe, die zum 50. Mal<br />
stattfand, konnten 2.000 Aussteller<br />
<strong>und</strong> fast 100.000 Besucher<br />
begrüßt werden. Der Anteil der<br />
ausländischen Aussteller stieg gegenüber<br />
dem Vorjahr auf 36,5 Prozent.<br />
Dabei präsentierten Firmen<br />
aus 29 Ländern ihre Technologien,<br />
Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />
Die Seite der Nachfrager vertraten<br />
knapp 100.000 Fachbesucher aus<br />
54 Ländern.<br />
Auf dem Gröditzer Messestand<br />
wurden fast 100 Firmen aus dem<br />
Stahlbereich registriert. Darunter<br />
waren natürlich viele Vertreter<br />
von Unternehmen, mit denen<br />
bereits eine Geschäftsbeziehung<br />
besteht. Aber auch viele potenzielle<br />
K<strong>und</strong>en suchten das Gespräch.<br />
Sie alle haben die Präsenz der<br />
Gröditzer sehr positiv bewertet –<br />
ein Zuspruch, der nach der Messe<br />
im Büro in Kladno bereits spürbar<br />
war. Dort müssen viele Anfragen<br />
beantwortet <strong>und</strong> Aufträge bearbeitet<br />
werden, die zum Teil schon auf<br />
dem Messestand besprochen worden<br />
waren.<br />
Fest steht: Für die zukünftigen<br />
Geschäfte in Osteuropa ist sehr<br />
wichtig, dass sich SWG <strong>und</strong> GWB<br />
auch in den nächsten Jahren in<br />
Brünn präsentieren.<br />
„Die Brünner Messe ist eine der Vitrinen<br />
mit dem höchsten Prestige in Europa <strong>und</strong><br />
in der Welt. “<br />
CHARLES FRIES, Botschafter Frankreichs<br />
Die Feier zum 50. Messejubiläum<br />
fand übrigens in würdigem Rahmen<br />
statt. Unter den prominenten<br />
Gratulanten aus dem <strong>In</strong>- <strong>und</strong> Ausland<br />
waren auch Václav Klaus (Präsident<br />
CZ), Mirek Topolánek (Ministerpräsident<br />
CZ), Miloslav Vlček<br />
(Vorsitzender des Parlaments CZ),<br />
EU-Kommissar Vladimír Špidla<br />
<strong>und</strong> der deutsche Botschafter Hel-<br />
Porsche in Form bringen<br />
Frontend- <strong>und</strong> Heckverkleidungen<br />
zählen zu den größten<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig anspruchsvollsten<br />
Kunststoffteilen im Pkw-Design.<br />
Landläufig werden sie oft als „Stoßfänger“<br />
bezeichnet. Zu Unrecht.<br />
Denn diese Aufgabe übernehmen<br />
hochfeste Stahlelemente unterhalb<br />
der Verkleidung.<br />
Die großflächigen Kunststoffteile<br />
der Verkleidung werden in sehr<br />
aufwendiger Werkzeug- <strong>und</strong> Ferti-<br />
mut Elfenkämper. Václav Klaus bezeichnete<br />
die Messe in seiner Eröffnungsrede<br />
als Leistungsschau des<br />
enormen technischen Fortschritts.<br />
Auch Helmut Elfenkämper hob die<br />
gewachsene Bedeutung der Messe<br />
hervor:<br />
„Die MSV ist in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zur<br />
wichtigsten Messe in Osteuropa<br />
geworden. Die deutsch-tschechische<br />
Wirtschaftszusammenarbeit<br />
entwickelt sich in den letzten<br />
Jahren sehr erfolgreich, <strong>und</strong> zwar<br />
auch aufgr<strong>und</strong> dieser Messe.“<br />
Zudem freute sich der Botschafter<br />
darüber, dass deutsche Firmen<br />
die größte ausländische Ausstellergruppe<br />
stellten <strong>und</strong> Deutschland<br />
das Partnerland der 50. MSV war.<br />
Katerina Kosnovska <strong>und</strong><br />
Ondˇrej Kosňovský<br />
GWB · Neuer Luxusliner wird mit Hilfe von Gröditzer Formenstahl modelliert.<br />
Walter Grimm neben der vorbearbeiteten Matrize aus Gröditzer Werkzeugstahl<br />
Arbeitsatmosphäre prägte das Bild auf dem Gröditzer Messestand.<br />
Werksfoto<br />
Foto: Katerina Kosnovska<br />
gungstechnologie im Spritzgießverfahren<br />
hergestellt. Gradmesser<br />
für die Qualität ist dabei in erster<br />
Linie das Auge des K<strong>und</strong>en. Und<br />
das ist äußerst kritisch. Denn im<br />
hochglanzlackierten Zustand darf<br />
kein Unterschied zwischen Metall-<br />
<strong>und</strong> Kunststoffoberfläche zu erkennen<br />
sein.<br />
Dies gilt natürlich ganz besonders<br />
für die gehobenen Fahrzeuge<br />
der Luxusklasse – wozu auch eine<br />
viertürige Limousine zählt, die im<br />
nächsten Jahr sicherlich für Aufregung<br />
sorgen wird: der Porsche<br />
Panamera.<br />
Mit der Frontend- <strong>und</strong> Heckverkleidung<br />
wurde der Spezialist<br />
<strong>und</strong> Marktführer Zimmermann<br />
Formenbau aus dem hessischen<br />
Gladenbach betraut. Die Gröditzer<br />
Werkzeugstahl Burg GmbH liefert<br />
für die hochwertigen Großwerkzeuge<br />
den vorbearbeiteten <strong>und</strong> vergüteten<br />
Formenstahl. Das Gesamtgewicht<br />
der Formen beträgt über<br />
100 t, der Wert beider Werkzeuge<br />
weit über 1 Mio. Euro.<br />
Walter Grimm<br />
glück auf · 4/2008 ......... 20<br />
Stromriese nimmt<br />
langsam Form an<br />
SWG · <strong>In</strong> Grevenbroich-Neurath steht ein Kraftwerk<br />
der Superlative, gebaut mit Teilen aus Gröditz. Jetzt<br />
wollten Mitarbeiter sehen, wo sie geblieben sind.<br />
Komponenten im Gesamtwert<br />
von r<strong>und</strong> 4,5 Mio. Euro hatten<br />
die Schmiedewerke Gröditz für das<br />
Kraftwerk Neurath F+G geliefert.<br />
Jetzt bot sich SWG-Mitarbeitern<br />
die Gelegenheit, gemeinsam mit<br />
einem ihrer K<strong>und</strong>en, der Sempell<br />
AG, die Kraftwerksbaustelle zu besichtigen.<br />
Allein schon einige Zahlen lassen<br />
erahnen, um welche Dimensionen<br />
es bei dem Neubau in Grevenbroich-Neurath<br />
geht: 1,4 Mio. m³<br />
Löss <strong>und</strong> Kies mussten abgetragen<br />
<strong>und</strong> weitere 1 Mio. m³ Erde ausgehoben<br />
werden. 90.000 t Stahl wurden<br />
verbaut (zum Vergleich: Eiffelturm<br />
7.300 t), 380.000 m³ Beton<br />
vergossen <strong>und</strong> 2.500 km Kabel verlegt<br />
– was einer Strecke von Köln<br />
nach Moskau entspricht.<br />
Beeindruckend war auch der<br />
erste Blick auf die Anlage. Der fiel<br />
automatisch auf die 170 m hohen<br />
Kraftwerkskühltürme. Sie gehören<br />
zu den weltgrößten. Wesentlich<br />
höhere wird es in absehbarer Zeit<br />
auch nicht geben. Zwar „zierli-<br />
Klarschiff machen<br />
mit Floßfahrt belohnt<br />
GWB · Aufräumen, was Tagesgeschäft zurücklässt<br />
Familiäre Atmosphäre: Bei einer Flussfahrt mit Kaffee <strong>und</strong> Kuchen erholten sich die<br />
GWB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> -Mitarbeiter vom Aufräumtag.<br />
Was für zu Hause gilt, gilt auch<br />
für den Arbeitsplatz: Immer<br />
bleibt was liegen. Hier wie dort<br />
sammelt sich Unnützes an. Und<br />
das Tagesgeschäft lässt kaum Zeit,<br />
gründlich aufzuräumen. Um wieder<br />
Klarschiff zu machen, gibt es<br />
für die Hausfrau den Frühjahrsputz<br />
– <strong>und</strong> für die Gröditzer Werkzeugstahl<br />
Burg den Aufräumtag. Der gehört<br />
zur festen Jahresplanung.<br />
Dieses Jahr war es am 13. September<br />
so weit. Fast die ganze Belegschaft<br />
traf sich um 8 Uhr auf<br />
dem Werksgelände – darunter auch<br />
die Geschäftsleitung <strong>und</strong> Bernd<br />
Romeikat von der GVG. Gut gelaunt<br />
<strong>und</strong> schwungvoll ging’s ans<br />
Werk. Die Hallen wurden ausgefegt<br />
<strong>und</strong> die Maschinen gründlich ge-<br />
cher“, aber ebenso hoch sind die<br />
vier Treppenhaus-/Aufzugstürme,<br />
die man für die beiden Dampf-Erzeuger-Anlagen<br />
errichten musste.<br />
Das Kraftwerk besteht aus zwei<br />
Doppelblöcken mit mehr als<br />
2.200 MW Leistung. Die beiden<br />
Maschinenhäuser (je eins für Block<br />
F bzw. G) werden zurzeit noch eingerichtet.<br />
Überall muss man Rohre,<br />
dazugehörige geschmiedete Rohrformteile<br />
oder Armaturen installieren.<br />
Auch Turbine <strong>und</strong> Generator<br />
sind derzeit im Aufbau. Die SWG<br />
hatte dem Turbinenbauer Alstom<br />
die Schmiedeteile für die Niederdruckturbinen<br />
geliefert.<br />
Die <strong>In</strong>betriebnahme des Kraftwerkes<br />
ist für das Jahr 2010 geplant.<br />
Momentan arbeiten mehr<br />
als 2.000 Personen auf der Baustelle.<br />
Das wird sich drastisch ändern.<br />
Denn der Stromriese wird bei regulärem<br />
Betrieb lediglich von zwei<br />
Mann gesteuert.<br />
Andreas Bruntsch<br />
<strong>und</strong> Detlef Schwerdt<br />
Foto: Uwe Reinecke<br />
reinigt. Draußen rückte man dem<br />
Unkraut zu Leibe. Und während<br />
man ackerte <strong>und</strong> schwitzte, blieb<br />
noch ausreichend Luft, um ganz<br />
nebenbei über das eine oder andere<br />
Thema zu diskutieren – auch über<br />
Geschäftliches. Am Ende der Aufräumaktion<br />
konnten alle stolz sein<br />
auf das, was geschafft war.<br />
Aber wer so feste arbeitet, der<br />
darf auch feste feiern. Und so ging<br />
es anschließend zur „Alten Elbe“ –<br />
ein für kleine Feierlichkeiten umgebautes<br />
Floß. Bei herrlichem Wetter<br />
genossen alle bei einer Floßfahrt<br />
Sonnenschein <strong>und</strong> Natur. Wieder<br />
an Land, klang der Aufräumtag bei<br />
einem kleinen Imbiss aus …<br />
Jens Hammecke
Let’s shake<br />
Im Mai wurde beim Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik ein <strong>neuer</strong><br />
Akustik-Prüfstand in Betrieb genommen.<br />
Mit seiner Hilfe kann das<br />
akustische Verhalten einzelner Räder<br />
oder auch kompletter Radsätze<br />
überprüft <strong>und</strong> optimiert werden.<br />
Ermöglicht wird dies durch eine<br />
etwa 13 m2 große Schallschutzkabine.<br />
Sie beherbergt entsprechende<br />
Aufnahmeeinrichtungen für Räder<br />
bzw. Radsätze <strong>und</strong> Messeinrichtungen.<br />
Getrennt davon befindet sich<br />
der Steuerstand zur Ansteuerung<br />
der Messeinrichtungen <strong>und</strong> Aufbereitung<br />
der Ergebnisse.<br />
Die Räder moderner Schienenfahrzeuge<br />
sind im Regelfall die<br />
dominante Schallquelle – zumindest<br />
bis zu Geschwindigkeiten von<br />
300 km/h. Erst bei noch höheren<br />
Geschwindigkeiten wird eine andere<br />
Lärmquelle pegelbestimmend:<br />
aerodynamische Geräusche, verursacht<br />
durch Stromabnehmer,<br />
Dachleitungen usw.<br />
Im Reise- <strong>und</strong> Güterzugverkehr<br />
bestimmen aber hauptsächlich die<br />
Rollgeräusche die Schallemission.<br />
Im Nahverkehr bei Straßenbahnen<br />
<strong>und</strong> U-<strong>Bahn</strong>en sind häufig die Kurvengeräusche<br />
beim Befahren enger<br />
Bögen besonders störend.<br />
<strong>In</strong> beiden Fällen wird das Rad<br />
zu Eigenschwingungen angeregt:<br />
beim Rollgeräusch im Kontaktpunkt<br />
mit der Schiene durch die<br />
vorhandenen Rauigkeiten, Formabweichungen<br />
usw. auf der Rad<strong>und</strong><br />
Schienenoberfläche; bei den<br />
Kurvengeräuschen durch Quergleiten<br />
zwischen Rad <strong>und</strong> Schiene.<br />
Während beim Rollgeräusch somit<br />
in erster Linie radiale Rad-Eigenformen<br />
angeregt werden, sind<br />
bei den Kurvengeräuschen axiale<br />
Eigenformen ausschlaggebend. Dabei<br />
reichen bei den Eigenfrequenzen<br />
des Rades bereits kleine Anregekräfte<br />
aus, um hohe Schallpegel<br />
zu erzeugen.<br />
Beim Rollgeräusch werden<br />
gleichzeitig mehrere Eigenfrequenzen<br />
im hörbaren Bereich angeregt,<br />
die als Lärm empf<strong>und</strong>en werden.<br />
Bei Kurvengeräuschen wird im All-<br />
SCHMIEDE<br />
BVV · „Musik wird störend oft empf<strong>und</strong>en, weil sie mit Geräusch verb<strong>und</strong>en“,<br />
reimte Wilhelm Busch. Weit störender sind allerdings manche Geräusche vieler<br />
Schienenfahrzeuge. Ein <strong>neuer</strong> Akustik-Prüfstand verspricht neue Erkenntnisse.<br />
Werbung für ein<br />
Mauerblümchen<br />
BVV · Verfahrensmechaniker sind im Kommen.<br />
Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker<br />
(Fachrichtung Stahl-<br />
Umformung) führt immer noch ein<br />
Schattendasein – zu Unrecht, wie<br />
die Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />
weiß. Seit August bildet man<br />
dort wieder Verfahrensmechaniker<br />
für Schmiede <strong>und</strong> Wärmebehandlung<br />
aus. Auch andere Stahlunternehmen<br />
haben das fast vergessene<br />
Berufsbild wiederentdeckt.<br />
Mit dem Beruf des Schmieds<br />
oder Hüttenfacharbeiters aus der<br />
Vergan genheit ist das neue Berufsbild<br />
allerdings qualitativ kaum<br />
noch zu vergleichen. Denn zur<br />
Ausbildung zählen neben dem<br />
Lesen, Anwenden <strong>und</strong> Erstellen<br />
von technischen Unterlagen auch<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Produktions- <strong>und</strong><br />
Prozesssteuerung.<br />
Zudem werden Fachkenntnisse<br />
von der Metallurgie <strong>und</strong> Umformung<br />
über die Pneumatik <strong>und</strong><br />
Hydraulik bis hin zur Elektrotechnik<br />
<strong>und</strong> Qualitätssicherung vermittelt.<br />
Trotz dieser attraktiven Ausbildung<br />
ist „Aufklärungsarbeit“ ange-<br />
Der „Lärminator“ bei der Arbeit: Schallschutzkabine mit RAFIL-Rad <strong>und</strong> Shaker.<br />
sagt. Denn viele Jugendliche, die für<br />
den Beruf in Frage kämen, bevorzugen<br />
nach wie vor Modeberufe wie<br />
z. B. den Mechatroniker.<br />
Verfahrensmechaniker übernehmen<br />
die Überwachung, Steuerung,<br />
Wartung <strong>und</strong> Bedienung von<br />
Maschinen <strong>und</strong> Maschinengruppen,<br />
die Rohstoffe weiterverarbeiten.<br />
Zu ihren zentralen Aufgaben zählt<br />
das Steuern <strong>und</strong> Bedienen dieser<br />
Maschinen.<br />
Abhängig von dem hergestellten<br />
Produkt ergeben sich dabei unterschiedliche<br />
Einsatzmöglichkeiten.<br />
Gesteuert werden die Maschinen<br />
größtenteils mit Hilfe der EDV.<br />
Während der Produktion achtet der<br />
Verfahrensmechaniker auch auf die<br />
Qualitätsvorgaben. Er entnimmt zur<br />
Kontrolle laufend Prüfmuster aus<br />
der Produktion. Zudem sind Verfahrensmechaniker<br />
für die <strong>In</strong>standsetzung,<br />
Wartung <strong>und</strong> Reinigung der<br />
Maschinen verantwortlich.<br />
Dr. Irina Hucklenbroich <strong>und</strong><br />
Ute Leifert<br />
Foto: Franz Murawa<br />
gemeinen nur eine einzelne Rad-<br />
Eigenfrequenz angeregt, die als<br />
Ton zu hören ist. Die so abgestrahlten<br />
Töne – sie können abhängig<br />
von den Anregebedingungen auch<br />
während der Kurvenfahrt wechseln<br />
– sind als Kurvenkreischen oder<br />
-quietschen bekannt.<br />
Die Frequenz dieser abgestrahlten<br />
Töne hängt u. a. von der Größe<br />
der Räder ab. Bei der axialen<br />
Gr<strong>und</strong>frequenz des Rades liegt sie<br />
im Mittel bei etwa 500 Hz <strong>und</strong> bei<br />
der 1. Oberschwingung bei etwa<br />
1.200 Hz. (Zur Einschätzung: Der<br />
Kammerton A hat eine Frequenz<br />
AZUBI-ECKE<br />
glück auf · 4/2008 ......... 21<br />
von 440 Hz.) Der Akustik-Prüfstand<br />
ermöglicht, die geschilderten Anregemechanismen<br />
nachzubilden<br />
– indem das in der Nabenbohrung<br />
aufgenommene Rad bzw. der über<br />
der Radsatzwelle gelagerte Radsatz<br />
im Bereich der Radlauffläche mit<br />
einem Shaker angeregt wird. Das<br />
Rad kann dann frei schwingen.<br />
Misst man die Anregekraft <strong>und</strong><br />
die dabei wirkende Beschleunigung<br />
am Rad, dann kann man feststellen,<br />
mit welcher <strong>In</strong>tensität bei welchen<br />
Frequenzen das Rad schwingt, welche<br />
Eigenformen angeregt werden<br />
usw. Mit anderen Worten: Es können<br />
Aussagen getroffen werden,<br />
ob das Rad im Betriebseinsatz laut<br />
oder leise sein wird.<br />
Übrigens: Dies ist bei den Versuchen<br />
in Originallautstärke hörbar.<br />
Deswegen ist die Schallschutzkabine<br />
auch auf dem neusten Stand<br />
der Technik, was die eigene Schallschutzdämmung<br />
angeht.<br />
Derartige Untersuchungen führten<br />
bereits u. a. zur Entwicklung der<br />
bekannten BVV-Radschallabsorber.<br />
Ausgerüstet damit sind z. B. die<br />
ICE-Züge der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG.<br />
Ein breites Anwendungsfeld der<br />
Absorber-Technologie bietet auch<br />
der Nahverkehr. So sind u. a. die U-<br />
<strong>Bahn</strong>en in Berlin <strong>und</strong> Hamburg zur<br />
Bedämpfung des Kurvenkreischens<br />
mit Absorbern ausgerüstet. Auch<br />
bei vielen Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen<br />
leisten die Schallabsorber einen<br />
wichtigen Beitrag zur guten<br />
Umweltverträglichkeit des Schienenverkehrs.<br />
Das Motto „Weniger Lärm“ gewinnt<br />
zukünftig auch im Güterverkehr<br />
an Bedeutung. Vieles hat<br />
man bereits erreicht – durch spannungsarme<br />
Radkonstruktionen,<br />
die den Umstieg von Grauguss- auf<br />
Verb<strong>und</strong>stoff-Bremssohlen ermöglichen.<br />
Hier fehlen die Verriffelungen<br />
der Radlaufflächen, die u. a.<br />
Lärm erzeugen.<br />
Aber dies reicht noch nicht.<br />
Deshalb wird derzeit auf dem neu-<br />
Foto: Robert Bienert<br />
en Prüfstand eine Neuentwicklung<br />
der Radsatzfabrik Ilsenburg getestet:<br />
ein geräuschgedämpftes Güterwagenrad<br />
mit speziellen Durchbrüchen<br />
für eine maximale Radsatzfahrmasse<br />
von 25,5 t.<br />
Diese Radkonstruktion ist eine<br />
Modifikation des Güterwagenrades<br />
BA 304 / BA 303, das bereits<br />
langjährig in Betrieb ist. Ziel der<br />
Entwicklung: Man will die guten<br />
mechanischen <strong>und</strong> thermomechanischen<br />
Eigenschaften der bestehenden<br />
Radkonstruktion mit einer<br />
integrierten Geräuschdämpfung<br />
verbinden – ohne zusätzliche Absorbersysteme<br />
zu montieren.<br />
Symmetrisch angeordnete<br />
Durchbrüche im Scheibenblatt<br />
führen zu einer günstigen Beeinflussung<br />
der Eigenfrequenzen des<br />
Vollrades – <strong>und</strong> dämpfen dadurch<br />
Geräusche. Das vorliegende Vollrad<br />
hat RAFIL beim Deutschen Patent-<br />
<strong>und</strong> Markenamt zum Patent angemeldet<br />
<strong>und</strong> unter dem Zeichen<br />
DE 10 2007 001 088 A1 als Offenlegungsschrift<br />
veröffentlicht.<br />
Franz Murawa<br />
Was ist eigentlich ein …<br />
Shaker?<br />
Unter einem Shaker versteht<br />
man einen elektrodynamischen<br />
Schwingungserreger, der beispielsweise<br />
mit einer bestimmten<br />
Frequenz unter konstanter Kraftamplitude<br />
das Rad anregt. Die<br />
Anregung kann mittels Rauschsignal,<br />
bei dem alle Frequenzen<br />
über das gesamte akustisch relevante<br />
Frequenzband gleichzeitig<br />
angeregt werden, oder aber auch<br />
durch Durchfahren des zu prüfenden<br />
Frequenzbandes, d. h. indem<br />
jeder einzelne Frequenzwert sukzessiv<br />
angefahren wird, erfolgen.<br />
Respekt! Alljährlich<br />
zeichnet die<br />
<strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handelskammer im<br />
mittleren Ruhrgebiet zu Bochum<br />
die besten Auszubildenden mit<br />
dem Max-Greve-Preis aus. Im Ausbildungsjahr<br />
2008 schlossen von<br />
den 2.411 Kandidaten 110 ihre<br />
Ausbildung mit „sehr gut“ ab. Zu<br />
den „Besten der Besten“ gehörten<br />
auch zwei nunmehr ehemalige<br />
Auszubildende des Bochumer Vereins<br />
Verkehrstechnik: Ann-Kathrin<br />
Flentje (<strong>In</strong>dustriekauffrau) <strong>und</strong><br />
Julian Bratz (<strong>In</strong>dustriemechaniker).<br />
Beide hatten im Übrigen ihre Prüfung<br />
vorgezogen <strong>und</strong> bereits im<br />
Juni vor der Kammer absolviert.<br />
IHK-Präsident Gerd Pieper verabschiedete<br />
die Ausbildungsbesten<br />
mit aufmunternden Worten: „Die<br />
Wirtschaft braucht junge <strong>und</strong> leistungsfähige<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter, die sich beruflichen<br />
Anforderungen engagiert stellen.<br />
Übernehmen Sie Verantwortung,<br />
<strong>und</strong> bleiben Sie nicht stehen – bilden<br />
Sie sich weiter.“ Dieser Aufforderung<br />
hätte es bei den beiden<br />
allerdings nicht bedurft. Denn Ann-<br />
Kathrin Flentje <strong>und</strong> Julian Bratz<br />
arbeiten sich bereits konzentriert in<br />
ihren Aufgabenbereiche beim BVV<br />
ein <strong>und</strong> haben vor allem schon<br />
jetzt klare Vorstellungen über ihre<br />
Weiterbildung.<br />
Robert Bienert
Hauptsache ges<strong>und</strong><br />
BTBED · 150.000 Euro sind gut angelegt: in ideale<br />
Arbeitsbedingungen für sechs Zerspaner – plus X.<br />
Es sah alles so einfach aus: Für<br />
Freiform-Schmiedestücke <strong>und</strong><br />
gewalzte Ringe sollte die Zerspanungskapazität<br />
erhöht werden.<br />
Also installierte man zwei manuelle<br />
Zerspanungsmaschinen in der<br />
Endfertigung <strong>und</strong> der Achsenzerspanung.<br />
Doch es gab immer wieder erhebliche<br />
logistische Probleme. Es<br />
gelang einfach nicht, die Bearbeitung,<br />
die von der CNC-Achsenbearbeitung<br />
abweicht, in einen sinnvollen<br />
Materialfluss zu integrieren.<br />
Auch für die Mitarbeiter lief nicht<br />
alles r<strong>und</strong>. Sie litten vor allem im<br />
Winter unter schlechten Arbeitsbedingungen,<br />
weil es keine flächendeckende<br />
Hallenbeheizung gab.<br />
Ganz im Sinne des Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />
wurde gefragt, wie<br />
man für die sechs Zerspaner optimale<br />
Arbeitsbedingungen schaffen<br />
könne. Erst viele Maßnahmen<br />
Dranbleiben!<br />
Werksfoto<br />
Kann sich wieder voll <strong>und</strong> ganz auf seine Arbeit konzentrieren: Friedhold Gläser bei der<br />
Handzerspanung einer Stegwelle für Siemens Nürnberg mit einer Spitzendrehmaschine.<br />
führten zum Ziel: Lärmschutzmaßnahmen,<br />
eine Gr<strong>und</strong>instandsetzung,<br />
eine neue Beheizung aus<br />
der Abwärme der Schmiedeprozesse<br />
<strong>und</strong> eine neue energiesparende<br />
Hallenbeleuchtung für die Bereiche<br />
der ehemaligen, bis dahin vermieteten<br />
Zentralwerkstatt.<br />
Die idealen Arbeitsbedingungen<br />
könnten auch weiteren Arbeitsplätzen<br />
zugute kommen. Denn die<br />
umfunktionierte Halle lässt jede<br />
Menge Raum für weitere Zerspanungsanlagen.<br />
2009 will man dort<br />
eine kleine NC-Drehmaschine für<br />
Ringe <strong>und</strong> Werkzeuge sowie eine<br />
Abläng- <strong>und</strong> Zentriermaschine für<br />
Freiformwellen aufstellen.<br />
<strong>In</strong> unmittelbarer Nähe der Halle<br />
sind weitere Arbeitsplätze geplant:<br />
für die Zerspanungskalkulation,<br />
-programmierung <strong>und</strong> -steuerung.<br />
Bernd Vogel<br />
Foto: Ute Leifert<br />
Weiterbildung ist Pflicht. Dies gilt vor<br />
allem für langjährig Beschäftigte. Da<br />
sich die Anforderungen, die ihre Arbeitsplätze stellen, ständig ändern, ist<br />
ihr Wissen oft nicht mehr up to date. Deshalb führt der Bochumer Verein<br />
Gespräche mit der <strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handeskammer zum Thema „Modulare<br />
Ausbildung“. Ziel seiner <strong>In</strong>itiative: Beschäftigte sollen die Möglichkeit<br />
bekommen, eine Teilqualifikation zu absolvieren – zum Beispiel im Bereich<br />
Werkstoff technik. Bis es zu einer offiziellen Regelung kommt, nutzt der<br />
BVV die Freiräume für interne Qualifizierungen. Gute Erfahrungen macht<br />
man bei Kurzschulungen. Hier werden nicht nur neue theoretische<br />
Kennnisse vermittelt <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>lagenwissen aus dem Bereich „Werkstofftechnik“<br />
aufgefrischt. Die Schulungen ermöglichen auch Beratung<br />
zu aktuellen Arbeitsproblemen. Das Foto zeigt Dr. Irina Hucklenbroich<br />
(Leiterin des Werkstoff technischen Zentrums) bei einer Kurzschulung der<br />
Beschäftigten des Ringwalzwerkes.<br />
Ute Leifert<br />
SCHMIEDE<br />
<strong>In</strong> der Schmiede zu Gast<br />
BTBED · Offenheit belohnt: großer Andrang beim ersten Tag der offenen Tür.<br />
Der letzte Tag im September<br />
sollte für die <strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf ein besonderer Tag<br />
werden. Nicht nur, weil Betriebsfest<br />
war. Vor allem, weil die Organisatoren<br />
Simone Thiele, Martina<br />
Hinz, Simone Richter <strong>und</strong> Harald<br />
Olbrich gemeinsam mit Geschäftsleitung<br />
<strong>und</strong> Betriebsrat eine besondere<br />
Idee hatten: Nach mittlerweile<br />
fünf Jahren Zugehörigkeit zur<br />
GMH-Gruppe wollte man Externen<br />
einen Blick hinter die Kulissen<br />
gestatten.<br />
Und so konnten Partner/-innen,<br />
Kinder, Enkelkinder <strong>und</strong> andere<br />
Angehörige der <strong>Bahn</strong>techniker<br />
erstmals die Abläufe der Schmiede<br />
vor Ort begutachten. Sie erlebten<br />
hautnah mit, was man alles aus etwa<br />
1.230 °C heißem Stahl machen<br />
kann. Aber auch die Angebote der<br />
Bastelstraße, eine Hüpfburg, die<br />
Tombola <strong>und</strong> nicht zuletzt Essen<br />
<strong>und</strong> Trinken stießen auf reges <strong>In</strong>teresse.<br />
Zuvor hatte Geschäftsführer<br />
Jörg Villmann die über 300 Gäste<br />
<strong>und</strong> Unternehmensangehörigen<br />
begrüßt. <strong>In</strong> seiner Eröffnungsrede<br />
ließ er die Vergangenheit des Unternehmens<br />
Revue passieren <strong>und</strong><br />
skizzierte dabei den steten Weg<br />
nach vorn. Für 2008 erwarte man<br />
einen Umsatz von etwa 55 Mio. Euro.<br />
Jörg Villmann: „Die gute Arbeit<br />
der Belegschaft <strong>und</strong> ein zielstrebiges<br />
Management haben es<br />
vermocht, dass die <strong>Bahn</strong>technik<br />
immerhin unter den europäischen<br />
Radsatzwellenherstellern den<br />
Markt zu über einem Drittel bedient.<br />
Dies ist eine Tatsache, an der<br />
niemand vorbeikommt <strong>und</strong> die ein<br />
Ausdruck für die solide Arbeit der<br />
Schmiede ist.“<br />
Die BTBED sei nicht mehr nur<br />
allein auf <strong>Bahn</strong>produkte fixiert.<br />
Man beliefere mittlerweile auch<br />
den Maschinenbau, die Druckmaschinenindustrie<br />
<strong>und</strong> den Motorenbau.<br />
Villmann: „Eine hohe<br />
Flexibilität in der Umsetzung von<br />
glück auf · 4/2008 ......... 22<br />
Aufträgen <strong>und</strong> ein guter Name gestatten,<br />
auch bei rauem Fahrwasser<br />
in der Krise den Kurs zu halten <strong>und</strong><br />
gewisse Turbulenzen auszugleichen.“<br />
Ehrengast Dr. Martin Antonow,<br />
Oberbürgermeister von Brand-<br />
Erbisdorf, betonte in seiner Rede<br />
die Bedeutung des Werkes als Arbeitgeber:<br />
„Nach dem Zusammenbruch<br />
der PSW haben die anfäng-<br />
lich 68 Mitarbeiter neu Lohn <strong>und</strong><br />
Brot gef<strong>und</strong>en. Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung ging einher mit einer<br />
wachstumsorientierten Beschäftigungspolitik.“<br />
Und in der Tat: Die BTBED beschäftigt<br />
derzeit 88 Mitarbeiter sowie<br />
neun Auszubildende, die eine<br />
bedarfsgerechte Berufsausbildung<br />
erhalten.<br />
em<br />
Geld für einen guten Zweck<br />
Werksfoto<br />
Spendenübergabe für den Kinder-Spielplatz (von links nach rechts): die Geschäftsführer<br />
Norbert Klein <strong>und</strong> Jörg Villmann sowie Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow.<br />
„Soziale Verantwortung“ ist für die <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf kein<br />
Fremdwort. Eindrucksvoller Beleg war ein Spendenscheck von über<br />
1.000 Euro, den die Geschäftsführung an Oberbürgermeister Dr. Martin<br />
Antonow übergab. Die Spende soll für den Wiederaufbau eines Kinder-<br />
Spielplatzes im Ortsteil Linda in Brand-Erbisdorf genutzt werden. Die<br />
BTBED hofft, dass sich weitere Firmen mit einer Spende engagieren, um<br />
den Kindern sichere Spielgeräte bieten zu können.<br />
Aber nicht nur diese Spende kam der Region Freiberg zugute. Auch der<br />
Erlös aus der Tombola, den die Geschäftsführung auf 1.600 Euro verdoppelt<br />
hatte, kam einer sozialen Einrichtung zugute: der Freiberger Tafel e. V.<br />
Mit dem Geld soll ein Kühlfahrzeug mitfinanziert werden. Die Tafel ist in<br />
der Region zunehmend zu einem Faktor der Lebenshilfe für eine erhebliche<br />
Anzahl der Mitbürger <strong>und</strong> Kinder geworden. Denn sie können sich mit<br />
ihrer Hilfe auch bei geringem Budget ges<strong>und</strong>heitsbewusst ernähren.<br />
Werksfoto<br />
Geschäftsführer Jörg Villmann erläutert Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow die Arbeitsschritte der mechanischen Bearbeitung von<br />
Freiformschmiedestücken.
Der September war der Monat<br />
der innovativen <strong>Bahn</strong>technik<br />
– mit der größten <strong>In</strong>noTrans, die<br />
es bislang gab. Der Veranstalter<br />
der Schienenfahrzeugschau konnte<br />
über 86.000 Fachbesucher aus<br />
über 100 Ländern begrüßen: r<strong>und</strong><br />
30 Prozent mehr als 2006.<br />
Wenn man führenden Schienenfahrzeug-Bauunternehmenglauben<br />
darf, wurden Aufträge im Gesamtwert<br />
von mehr als 2 Mrd. Euro<br />
gezeichnet oder mit der Übergabe<br />
von Fahrzeugen realisiert – trotz Finanzkrise.<br />
Und noch nie war das<br />
<strong>In</strong>teresse für umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Transporte von Personen <strong>und</strong> Gütern<br />
nebst Dienstleistungen größer<br />
als in diesem Jahr.<br />
Auch Unternehmen der GMH-<br />
Gruppe zeigten Flagge. Denn unter<br />
den 1.912 Ausstellern in den Hallen<br />
<strong>und</strong> auf den Freiflächen waren<br />
sieben von ihnen vertreten: Bochu-<br />
SCHMIEDE<br />
Messe der leisen Töne<br />
RAFIL · Impulse setzen <strong>und</strong> Impulse spüren. Die <strong>In</strong>noTrans in Berlin erwies<br />
sich wieder einmal als eine Schienenfahrzeugschau der Superlative.<br />
Publikumsmagnet: reger Besucherstrom auf dem Gemeinschaftsstand, auf dem sich<br />
die Unternehmen der GMH-Unternehmensgruppe präsentierten.<br />
mer Verein, RAFIL, <strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf, Schmiedag, Wildauer<br />
Schmiedewerke, <strong>Windhoff</strong><br />
<strong>und</strong> Walter H<strong>und</strong>hausen.<br />
Ihr Messestand erwies sich Tag<br />
für Tag als ein Besuchermagnet für<br />
das Fachpublikum. Aber nicht nur<br />
innen herrschte reger Andrang.<br />
Erstmals hatte <strong>Windhoff</strong> auf dem<br />
Freigelände ausgestellt. Auf 120 m<br />
Gleisanlage zeigte sie „Technik<br />
zum Anfassen“, unter anderem ein<br />
Feuerlösch- <strong>und</strong> Rettungszug, der<br />
am K<strong>und</strong>entag der Schweiz an die<br />
Schweizer B<strong>und</strong>esbahnen übergeben<br />
wurde.<br />
Dass <strong>In</strong>novation <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
zusammengehen, zeigte der<br />
Stand des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie. Unter<br />
dem Motto „Schienenverkehr<br />
– sicher, leise, effizient“ hatten Bochumer<br />
Verein <strong>und</strong> RAFIL dort ein<br />
Drehgestell mit Güterwagenradsätzen<br />
ausgestellt, die mit Schallabsorbern<br />
ausgestattet waren.<br />
Hintergr<strong>und</strong> war das LZarG-Projekt<br />
(Leiser Zug auf realem Gleis).<br />
Dort werden u. a. mit anderen <strong>In</strong>dustriepartnern<br />
alle Aspekte untersucht,<br />
die zu Lärm führen: Lauftechnik<br />
<strong>und</strong> Geräuschentstehung,<br />
Aufrauung von Rad <strong>und</strong> Schiene,<br />
Unr<strong>und</strong>heiten an den Rädern,<br />
Bremstechnik der Güterwagen oder<br />
auch Federung <strong>und</strong> Dämpfung.<br />
Azubis, die zu uns passen<br />
RAFIL · Tage der Berufsfindung interessieren immer mehr Jugendliche.<br />
INTERVIEW<br />
Bereits zum siebten Mal fanden<br />
im Landkreis Harz die „Tage der<br />
Berufsfindung“ statt. Auch die<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg hat daran<br />
teilgenommen <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
Einblicke ermöglicht. Was<br />
die Veranstaltung gebracht hat,<br />
bewertet Personalsachbearbeiterin<br />
Sabine Dannhauer in einem<br />
glück auf-<strong>In</strong>terview.<br />
glück auf: Frau Dannhauer, was<br />
muss man sich unter den „Tagen der<br />
Berufsfindung“ vorstellen?<br />
Sabine Dannhauer: Die Berufsfindungswoche<br />
ist eine der Veranstaltungen,<br />
die der Landkreis Harz<br />
zusammen mit der B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit <strong>und</strong> ansässigen Unternehmen<br />
der Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie<br />
organisiert. Zielgruppe<br />
sind Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen aus<br />
den Sek<strong>und</strong>ar- <strong>und</strong> Realschulen im<br />
Landkreis Harz.<br />
Auch die RAFIL hatte sich bereit erklärt,<br />
ihre Tore für technisch interessierte<br />
Jugendliche zu öffnen. Hat es<br />
sich gelohnt?<br />
Dannhauer: Das kann man wohl<br />
sagen. Dank der Unterstützung<br />
der Ausbildungsoffensive Harz ist<br />
es dieses Jahr endlich gelungen,<br />
eine größere Schülergruppe zu gewinnen<br />
– Schüler der umliegenden<br />
Haupt- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschulen, des<br />
BGJ der Berufsbildenden Schulen<br />
Wernigerode <strong>und</strong> Schüler, die auf<br />
eigene <strong>In</strong>itiative kamen. Sie haben<br />
Werksfoto<br />
interessiert zugehört <strong>und</strong> mutig<br />
Fragen gestellt.<br />
War das gestiegene <strong>In</strong>teresse der „Stillen<br />
Post“ zu verdanken oder haben Sie<br />
nachgeholfen?<br />
Dannhauer: Mit „Stiller Post“ geht<br />
gar nichts. Das <strong>In</strong>teresse muss bei<br />
den Jugendlichen gezielt geweckt<br />
werden. Ansonsten überdecken die<br />
täglichen Freizeitangebote der Medien<br />
schnell den Blick fürs Wesentliche<br />
– <strong>und</strong> damit auch die Frage:<br />
Was fange ich nach der Schule mit<br />
mir an <strong>und</strong> was will ich? Uns haben<br />
im Vorfeld zwei Damen unterstützt,<br />
das <strong>In</strong>teresse der Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
zu gewinnen: als <strong>In</strong>itiator<br />
seitens der Ausbildungsoffensive<br />
Harz Nadine Bleße, zuständig für<br />
Ausbildungsplatzentwicklung <strong>und</strong><br />
externes Ausbildungsmanagement,<br />
<strong>und</strong> Nicole Müller vom Partnerschaften<br />
Unternehmen-Schulen &<br />
Netzwerkmanagement.<br />
Konnten die Jugendlichen den <strong>In</strong>dustriealltag<br />
erleben <strong>und</strong> „begreifen“?<br />
Dannhauer: Aber selbstverständlich.<br />
Gunar-Erik Schreier, unser<br />
Ausbildungsleiter, <strong>und</strong> Peter Wegener,<br />
Mitarbeiter im Leitstand,<br />
führten die Schüler durch die Fertigungshallen.<br />
Dort erklärten sie<br />
ihnen einzelne technologische<br />
Prozesse. Im Anschluss daran gab<br />
ein Film Einblicke in unser Unternehmen,<br />
die GMH-Gruppe <strong>und</strong> deren<br />
Entwicklung. Die Jugendlichen<br />
hörten sehr diszipliniert zu. Und<br />
zum Abschluss informierte Herr<br />
Schreier über die Ausbildungsmög-<br />
lichkeiten bei der RAFIL <strong>und</strong> beantwortete<br />
etliche Fragen dazu.<br />
War es eine gelungene Veranstaltung?<br />
Dannhauer: Ja. Und ich hoffe, dass<br />
weitere Veranstaltungen dieser Art<br />
folgen. Im Hinblick auf den demografischen<br />
Wandel <strong>und</strong> sinkende<br />
Bewerberzahlen müssen wir in dieser<br />
Richtung aktiv bleiben. Nur so<br />
können wir auch künftig Auszubildende<br />
finden, die zu uns passen.<br />
Was kann man an der Berufsfindungswoche<br />
noch verbessern?<br />
Dannhauer: Ziel für künftige Veranstaltungen<br />
sollte sein, dass<br />
Schulen <strong>und</strong> Unternehmen generell<br />
breiter zusammenarbeiten. So<br />
könnte man das <strong>In</strong>teresse gleichermaßen<br />
bei allen wecken, gleich ob<br />
Schüler oder Lehrer.<br />
Haben Jugendliche noch andere Chancen,<br />
sich Einblicke in <strong>In</strong>dustrie, Studium<br />
<strong>und</strong> Forschung zu verschaffen?<br />
Dannhauer: Natürlich, sonst wäre<br />
unsere Kooperation mit der B<strong>und</strong>esagentur<br />
für Arbeit <strong>und</strong> den Bildungsträgern<br />
ja nicht so flächendeckend.<br />
Beispiele dafür sind das<br />
Schülerforum „Technik zum Anfassen<br />
<strong>und</strong> Begreifen“ oder auch<br />
die IHK-Lehrstellenbörse. Weitere<br />
Möglichkeiten, sich über Studienrichtungen,<br />
neue Berufe <strong>und</strong> Ausbildungswege<br />
zu informieren, bieten<br />
die hiesige Hochschule „Harz“<br />
in Wernigerode <strong>und</strong> verschiedene<br />
Bildungsträger in der Region.<br />
Vielen Dank für das Gespräch<br />
glück auf · 4/2008 ......... 23<br />
Mit Kooperation zum Erfolg: Dr.-<strong>In</strong>g. Matthieas Goldhammer (links) erläutert für das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie Norbert Klein (Geschäftsführer<br />
<strong>Bahn</strong>technik) die Fortschritte des LZarG-Projektes.<br />
Im Teilprojekt „Rad/Schiene-<br />
Kontakt“ geht es um den Rollkontakt<br />
zwischen Rad <strong>und</strong> Schiene,<br />
der maßgeblich zum Lärm beiträgt<br />
– <strong>und</strong> wie man ihn reduzieren<br />
könnte.<br />
Die Deutsche <strong>Bahn</strong> will bis zum<br />
Jahr 2020 den Schienenlärm um<br />
20 dB(A) reduzieren. Dabei entfällt<br />
auf die Drehgestelle der etwa<br />
80.000 Güterwagen ein möglicher<br />
PERSONALIA<br />
Anteil von 2–3 dB(A). Hier könnte<br />
die RAFIL mit Forschungsbeiträgen<br />
<strong>und</strong> neu entwickelten Rädern<br />
vieles beisteuern. So präsentierte<br />
sie auf dem Messestand auch eine<br />
zum Patent angemeldete Studie:<br />
ein Vollrad mit Aussparungen im<br />
Scheibenblatt, die lärmerzeugende<br />
Schwingungen erheblich reduzieren<br />
sollen.<br />
em<br />
Gelungener Feier-Abend<br />
SWG/ESG · Jubilare am Standort Gröditz mit<br />
einer Busfahrt nach Meißen <strong>und</strong> Feier geehrt<br />
Wie schon in den Vorjahren kannte keiner der Jubilare das Ziel der Busreise.<br />
Die mysteriöse Fahrt endete nach etwa 30 Minuten in Meißen.<br />
<strong>In</strong> der Porzellan-Manufaktur erwarteten die Jubilare <strong>und</strong> deren Partner<br />
bereits die Geschäftsführer Dr. Michael Schiller <strong>und</strong> Dr. Robert Kühn. Sie<br />
begrüßten <strong>und</strong> beglückwünschten die Jubilare.<br />
Danach folgte ein eindrucksvoller R<strong>und</strong>gang durch die Manufaktur, zu<br />
dem auch eine Schauvorführung gehörte. Dort wurde gezeigt, wie das<br />
„weiße Gold“ hergestellt <strong>und</strong> bemalt wird. Als kleine Erinnerung erhielten<br />
alle Jubilare eine Mokkatasse aus Meissener Porzellan; außerdem gab es<br />
einen Sektempfang.<br />
Die eigentliche Jubilarfeier fand am Abend im Waldhotel in Weinböhla<br />
statt. <strong>In</strong> einem sehr festlich geschmückten Raum erwartete die 59 Jubilare<br />
nebst Partner/-innen ein reichhaltiges Buffet, eine Verlosung mit attraktiven<br />
Preisen <strong>und</strong> die Live-Band „Jackpot“. Höhepunkt war eine einzigartige<br />
Feuershow in der Dunkelheit: feurige Rhythmen <strong>und</strong> temperamentvolle<br />
Bewegungen gepaart mit der Faszination des Feuers. Offensichtlich<br />
inspiriert von den Eindrücken, war danach die Tanzfläche noch einmal gut<br />
besucht. Spät am Abend machte sich der Bus auf die Heimfahrt. Der Dank<br />
gilt den Organisatoren für die gelungene Gestaltung.<br />
Beate Thiele<br />
Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />
Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />
35 Jahre: Manfred Dorsch (Auftragsmanagement), Carlos dos Santos-<br />
Coelho (Mechanische Bearbeitung), Werner Schiecke (Betriebsrat) <strong>und</strong><br />
Peter Wenzel (Reparaturfertigung)<br />
Elektrostahlwerke Gröditz GmbH<br />
30 Jahre: Edelgard Donat<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />
20 Jahre: Andreas Häusler (Werkerhaltung)<br />
30 Jahre: Heinz-Werner Gongoll (Fertigung)<br />
Schmiedag GmbH & Co. KG, Homburg<br />
25 Jahre: Rudolf Schwarz (<strong>In</strong>standhaltung)<br />
Schmiedewerke Gröditz GmbH<br />
10 Jahre: Jana Grafe (Mechanische Bearbeitung)<br />
30 Jahre: Uwe Jahn (Betriebsrat)<br />
40 Jahre: Peter Mukian (Ringwalzwerk)<br />
Werksfoto
GUSS Eisenguss<br />
Au to mo ti ve: Wal ter H<strong>und</strong> hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />
Eisenguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss GmbH · Pleiss ner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Stahlguss GmbH<br />
· Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH · MWK Maulbronn GmbH<br />
Einweihungsfeier krönt<br />
gelungene Feuertaufe<br />
WH · Seit dem 13. August ist der neue Kupolofen in Betrieb <strong>und</strong> verrichtet<br />
zuverlässig seinen Dienst. Gr<strong>und</strong> genug, ihn offiziell in Betrieb zu nehmen.<br />
Die Optimisten waren bei Walter<br />
H<strong>und</strong>hausen schon immer in<br />
der Überzahl – <strong>und</strong> die Bedenken,<br />
ob der neue Kupolofen pünktlich<br />
<strong>und</strong> erfolgreich anlaufen würde,<br />
schnell ausgeräumt: Er war pünktlich<br />
<strong>und</strong> erfolgreich angelaufen.<br />
Jetzt war es an der Zeit, die <strong>In</strong>betriebnahme<br />
auch offiziell zu feiern.<br />
Peter van Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Georgsmarienhütte Holding<br />
Am 31. Oktober fand daher die<br />
Einweihungsfeier statt. Der symbolische<br />
Druck auf den „roten Knopf“<br />
fehlte zwar, aber als Ausgleich hatte<br />
man die Möglichkeit, den Kupol-<br />
ofen in Betrieb zu erleben – was für<br />
den fehlenden Knopfdruck mehr<br />
als reichlich entschädigte. Zu den<br />
Gästen zählten neben Mitarbeitern<br />
Das Objekt der<br />
Studienbegierde<br />
WH · Studenten <strong>und</strong> wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
besichtigen neuen Kupolofen.<br />
Studenten <strong>und</strong> wissenschaftliche Mitarbeiter des Gießerei-<strong>In</strong>stitutes Aachen zusammen<br />
mit Andreas Beck (links, Geschäftsführung Technik/Vertrieb) <strong>und</strong> Götz-Stefan Leo<br />
(rechts, Leitung Entwicklung)<br />
Auslöser waren die Freiberger<br />
Studententage, bei denen die<br />
GMH-Holding als Hauptsponsor<br />
aufgetreten war (siehe glück auf<br />
1/2008). Damals hatten die Studenten<br />
vom Kupolofen bei Walter<br />
H<strong>und</strong>hausen gehört – <strong>und</strong> wollten<br />
sich die Anlage gerne vor Ort anschauen.<br />
Schnell hatte man einen Besichtigungstermin<br />
festgelegt. Andreas<br />
Beck (Geschäftsführer Technik/<br />
Vertrieb), der sein Studium an der<br />
RWTH Aachen absolviert hat, führte<br />
sogar eine der Gruppen angehender<br />
<strong>In</strong>genieure bzw. Doktoranden<br />
selbst durch den Betrieb. Die waren<br />
vor allem vom neuen Schmelzaggregat<br />
stark beeindruckt.<br />
des Unternehmens auch Repräsentanten<br />
der GMH-Holding, der an<br />
Bau <strong>und</strong> Montage beteiligten Firmen<br />
<strong>und</strong> der Behörden. Schließlich<br />
musste im Zuge der Umsetzung<br />
einiges beantragt <strong>und</strong> genehmigt<br />
werden.<br />
Eröffnet wurde der offizielle Teil<br />
mit gleich drei Grußworten. Denn<br />
Foto: Foto Morgana Foto: Foto Morgana<br />
Andreas Beck, Geschäftsführer Technik <strong>und</strong> Vertrieb bei Walter<br />
H<strong>und</strong>hausen<br />
Werksfoto<br />
Zum Abschluss wiesen Geschäftsführung<br />
<strong>und</strong> Werksleitung<br />
darauf hin, dass die GMH-Gruppe<br />
einen hohen <strong>In</strong>genieurbedarf habe.<br />
Zudem könnten H<strong>und</strong>hausen <strong>und</strong><br />
die Schwesterunternehmen in der<br />
Gussgruppe angehenden Gießern<br />
bieten, was für sie besonders interessant<br />
sei: Themen für Diplom-<br />
arbeiten <strong>und</strong> interessante Praktikantenplätze.<br />
Der gute Ruf der Gussgruppe<br />
zeigte Wirkung: Werksleiter Joachim<br />
Speh konnte die ersten Bewerbungsunterlagen<br />
bereits entgegennehmen<br />
– schon vor der Abfahrt<br />
der Studenten.<br />
Götz-Stefan Leo<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Guss<br />
tagt in der Regel einmal im<br />
Quartal an wechselnden Tagungsorten.<br />
Für das letzte Treffen 2008<br />
entschied man sich für Schwäbisch<br />
Gmünd, den Standort der<br />
MWK Aluminium Werke (weitere<br />
MWK-Standorte: Renningen <strong>und</strong><br />
Maulbronn). Da die Leichtmetall-<br />
Spezialisten jüngst dem Guss-Bereich<br />
zugeordnet wurden, sind sie<br />
seit Anfang des Jahres Mitglied der<br />
ARGE.<br />
Natürlich stand auch eine<br />
Werksbesichtigung auf dem Programm.<br />
Sachk<strong>und</strong>ige Führer waren<br />
einige Betriebsräte, insbesondere<br />
der Betriebsratsvorsitzende Walter<br />
Noller. Die Guss- <strong>und</strong> Stahlgießer<br />
waren höchst begeistert, wie bei<br />
MWK das Leichtmetall ver- <strong>und</strong><br />
bearbeitet wird.<br />
Ernst wurden ihre Mienen wieder,<br />
als es um die Situation in den<br />
jeweiligen Unternehmen ging.<br />
Festzustellen war: Die Auftragslage<br />
der Gussgruppe lässt in allen Werken<br />
zu wünschen übrig. Und vor<br />
allem im Bereich Automotive war<br />
sie für das 4. Quartal sogar rückläufig.<br />
Hinzu kommen andere betriebliche<br />
Probleme, die zum Teil<br />
nur innerbetrieblich gelöst werden<br />
können, wobei vor allem die Geschäftsführungen<br />
<strong>und</strong> Betriebsräte<br />
gefordert sind.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz war ebenfalls<br />
Thema. Er zieht sich in allen Werken<br />
wie ein roter Faden durch die<br />
letzten Sitzungen. Wenn auch die<br />
internen Diskussionsstände von<br />
Unternehmen zu Unternehmen<br />
unterschiedlich sind – im Gr<strong>und</strong>-<br />
glück auf · 4/2008 ......... 24<br />
Im geschmackvoll dekorierten Festzelt erwarteten die Gäste die ersten Grußworte.<br />
neben Andreas Beck, WH-Geschäftsführer<br />
Technik <strong>und</strong> Vertrieb,<br />
sprachen auch Peter van Hüllen,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der GMH-Holding, <strong>und</strong> Rudolf<br />
Pohl, stellvertretender Bürgermeis-<br />
ter der Stadt Schwerte.<br />
Andreas Beck wies nach einem<br />
kurzen Streifzug durch die Firmengeschichte<br />
vor allem auf die zahlreichen<br />
<strong>In</strong>vestitionen der letzten<br />
Jahre hin: „Vorläufiger Schluss-<br />
punkt war sicherlich die <strong>In</strong>vestition<br />
in den Kupolofen – immerhin<br />
mit 19 Mio. Euro die größte Einzelinvestition<br />
der Firmengeschichte.“<br />
Sein Dank galt allen Personen<br />
<strong>und</strong> Gremien, die zum Gelingen<br />
dieses anspruchsvollen Projektes<br />
beigetragen hatten: den Technikern<br />
<strong>und</strong> Planern im eigenen Haus,<br />
den Behörden <strong>und</strong> <strong>In</strong>stitutionen<br />
auf Stadt- <strong>und</strong> Landesebene, den<br />
Entscheidern in der GMH-Gruppe<br />
<strong>und</strong> der GMH-Holding, den aus-<br />
Es kommen härtere Tage<br />
Bei der Verabschiedung (von links nach rechts): Stellvertretender ARGE-Vorsitzender<br />
Wolfgang Janjevic (Betriebsratsvorsitzender Friedrich Wilhelms-Hütte), Sadi Demir<br />
(Betriebsratsvorsitzender Dieckerhoff Guss), Lothar Grüneberg (Pleissner Guss), ARGE-<br />
Vorsitzender Peter Schiele (Betriebsratsvorsitzender Harz Guss Zorge) <strong>und</strong> ARGE-Schriftführer<br />
Reinhard Pilk (Betriebsratsvorsitzender Walter H<strong>und</strong>hausen).<br />
satz ist man sich einig: Die Belegschaften<br />
müssen die positiven<br />
Signale spüren, die vom Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
in den Werken<br />
ausgehen. Deshalb wird das Thema<br />
Bestandteil der betrieblichen Diskussion<br />
bleiben.<br />
Diskutiert wurde auch die Situation<br />
der Schwerbehinderten. Hier<br />
berichtete Rüdiger Keune (Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte) über aktuelle<br />
Maßnahmen in der Guss-Gruppe.<br />
<strong>In</strong>teressant sei unter anderem die<br />
Einrichtung von Schwerbehinderten-Parkplätzen.<br />
Auch wenn dies<br />
erst wenig praktiziert werde, nachahmenswert<br />
sei es allemal.<br />
Foto: Foto Morgana<br />
führenden Fremdunternehmen<br />
<strong>und</strong> natürlich der gesamten Mannschaft<br />
von Walter H<strong>und</strong>hausen.<br />
Peter van Hüllen wies auf die<br />
Bedeutung der <strong>In</strong>vestition für die<br />
gesamte Gruppe hin. Die <strong>In</strong>vestition<br />
sei ein Beleg dafür, dass man<br />
Vertrauen in den Standort habe.<br />
Und Bürgermeister Rudolf Pohl betonte<br />
zwei besondere Aspekte des<br />
Kupolofens: die Zukunftsfähigkeit<br />
des Standortes <strong>und</strong> die umwelttechnischen<br />
Komponenten des<br />
neuen Ofens, die unter anderem<br />
die Staubbelastung verringern.<br />
Nachdem der Worte genug gewechselt<br />
waren, konnte der so gelobte<br />
Kupolofen ausgiebig in Augenschein<br />
genommen werden. Anschließend<br />
beim Büfett nutzten die<br />
Gäste dann die Gelegenheit, sich<br />
besser kennenzulernen <strong>und</strong> alte<br />
Kontakte zu vertiefen.<br />
Jörg Schneider<br />
Erstmals tagte die Guss-ARGE in Schwäbisch Gmünd. Ihr Fazit: Auch wenn in<br />
den Betrieben vieles optimiert wurde – die Zeichen stehen auf Sturm.<br />
Werksfoto<br />
Bei der Tagung wurde auch<br />
ein Kollege verabschiedet: Lothar<br />
Grüneberg von Pleissner Guss aus<br />
<strong>Herz</strong>berg. Er war zum letzten Mal<br />
bei der ARGE dabei, da er in den<br />
wohlverdienten Ruhestand geht.<br />
Das Präsidium wünschte ihm für<br />
den nächsten Lebensabschnitt alles<br />
Gute.<br />
Das nächste Treffen ist für Mitte<br />
Januar 2009 geplant. Tagungsort:<br />
Harz Guss Zorge im Harz. Dort wird<br />
die Teilnehmer sicherlich wieder<br />
eine umfangreiche Tagesordnung<br />
erwarten.<br />
Peter Schiele<br />
<strong>und</strong> Reinhard Pilk
Befragungsergebnisse<br />
zeigen, wo’s lang geht<br />
WH · Ges<strong>und</strong>heitsmanagement macht Fortschritte.<br />
Was macht den Mitarbeitern<br />
von Walter H<strong>und</strong>hausen ges<strong>und</strong>heitlich<br />
am meisten zu schaffen?<br />
Lärm, Staub, Hitze – <strong>und</strong> vor<br />
allem Rückenprobleme. Dies war<br />
das Ergebnis der Mitarbeiter-Befragung<br />
im Rahmen des Betrieblichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagements (BGM).<br />
Nach der Befragung stellte man<br />
vier Kompetenzteams zusammen<br />
mit den Schwerpunkten Arbeitsumgebung,<br />
<strong>In</strong>formation <strong>und</strong><br />
Kommunikation, Prävention <strong>und</strong><br />
einem abteilungsbezogenen Team.<br />
Sie sollten Maßnahmen erarbeiten,<br />
um unter anderem die festgestellten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdefizite abzubauen.<br />
Das Team Prävention wurde<br />
jetzt im Sinne von „Vorsorgen ist<br />
besser als heilen“ aktiv. Ein Test<br />
der Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskulatur<br />
der Mitarbeiter sollte Ansatzpunkte<br />
zeigen, um „vorbeugende <strong>In</strong>standhaltung“<br />
zu betreiben.<br />
Erinnerungen!<br />
Werksfoto<br />
Auf dem Prüfstand: Katrin Hamann aus der Personalabteilung lässt sich von Andreas<br />
Hermanski <strong>und</strong> Viviane Gebauer in den Test einweisen.<br />
Eine große im Unternehmen<br />
vertretene Krankenkasse stellte<br />
Equipment <strong>und</strong> sachk<strong>und</strong>iges Personal<br />
zur Verfügung. Qualifizierte<br />
lokale Fitnessstudios hatten Angebote<br />
ausgelegt, zugeschnitten auf<br />
Mitarbeiter im Schichtbetrieb.<br />
Geboten wurde ein komplettes<br />
Vorsorge-Paket. Es bestand aus<br />
Test, schriftlicher Auswertung des<br />
Tests, Angebot von zwei unterschiedlichen<br />
Studios <strong>und</strong> einem<br />
Gutschein.<br />
Hintergr<strong>und</strong> des Gutscheins: Die<br />
gesetzlichen Krankenkassen zahlen<br />
nicht immer die gesamten Kosten<br />
für Präventionsmaßnahmen. Deshalb<br />
wird H<strong>und</strong>hausen ggf. bei<br />
Unterdeckung die Kostendifferenz<br />
übernehmen.<br />
Die Aktion war ein voller Erfolg:<br />
Über 150 Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
haben sich checken lassen.<br />
Gottfried Bocks<br />
Werksfoto<br />
Beim diesjährigen Ausflug der Ehemaligen<br />
von Walter H<strong>und</strong>hausen<br />
ging die Fahrt nach Mülheim. Nach einer Stadtr<strong>und</strong>fahrt wartete im Mülheimer<br />
Wasserbahnhof bereits das Mittagessen (siehe Foto). Doch bevor<br />
das Büfett eröffnet wurde, informierte Betriebsratsvorsitzender Reinhard<br />
Pilk über die aktuelle Situation des Unternehmens. Nach dem Mittagessen<br />
ging es nach Duisburg. Dort stand eine geführte Schiffsr<strong>und</strong>fahrt<br />
im größten Binnenhafen Europas auf dem Programm, wo bei Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen nochmals ausgiebig über alte Zeiten geplaudert werden konnte.<br />
<strong>In</strong> Abwandlung eines bekannten Mottos könnte man sagen: „Nach der<br />
Fahrt ist vor der Fahrt.“ Die Rentnerinnen <strong>und</strong> Rentner freuen sich schon<br />
auf den Ausflug 2009. Und den Organisatoren wird mit Sicherheit wieder<br />
etwas einfallen, was den Ehemaligen gefällt.<br />
Katrin Hamann<br />
GUSS<br />
Neuer Schwung<br />
FWHE · Serienproduktion von Rotornaben M 5000 gut angelaufen<br />
INTERVIEW<br />
Die Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss<br />
hat mit AREVA Multibrid<br />
für die Rotornaben der 5-MW-<br />
Klasse eine neue Stückzahl-Vereinbarung<br />
getroffen. <strong>In</strong>zwischen<br />
wird – abhängig vom Projektbedarf<br />
– bis zu eine Rotornabe pro<br />
Woche gefertigt. Wie sich diese<br />
„Taktzahl“ auf die Produktion<br />
auswirkt, schildert Mark Vierbaum.<br />
glück auf: Sie fertigen bis zu eine Rotornabe<br />
pro Woche: Ist das viel oder<br />
ist das wenig?<br />
Mark Vierbaum: Das ist eine hervorragende<br />
Produktionsleistung<br />
– bezogen auf die Größenordnung<br />
mit einem Gewicht von 42 t <strong>und</strong><br />
dem entsprechendem Fertigungsaufwand.<br />
… den Sie mit Leichtigkeit heben?<br />
Vierbaum: Weil wir eine hoch motivierte<br />
<strong>und</strong> zuverlässige Mannschaft<br />
haben. Sie hat sich erfolgreich Gedanken<br />
darüber gemacht, wie man<br />
den Ablauf verbessern kann, <strong>und</strong><br />
sie engagiert sich stark in der Umsetzung<br />
– im Rahmen der Gegebenheiten.<br />
Wieso, sind die nicht optimal?<br />
Vierbaum: Für eine dauerhafte Produktion<br />
auf diesem Niveau brauchen<br />
wir den neuen Fertigungsbereich<br />
für Rotornaben, den wir derzeit<br />
einrichten. Er entsteht in der<br />
Verlängerung der Hallen 6 <strong>und</strong> 7,<br />
kostet uns 1,7 Mio. Euro <strong>und</strong> wird<br />
Ende des Jahres in Betrieb gehen.<br />
Sollte er nicht schon lange fertig sein?<br />
Vierbaum: Eigentlich ja. Aber der<br />
Boden war belastet <strong>und</strong> musste<br />
entsprechend entsorgt werden. Das<br />
hat uns eine ganze Menge Zeit gekostet.<br />
Deshalb sind wir etwa drei<br />
Monate im Verzug.<br />
Von diesen Schwierigkeiten abgesehen:<br />
Wie läuft der Umbau?<br />
Vierbaum: Unsere schmalen Hallenschiffe<br />
haben uns bei der Planung<br />
gewisse Grenzen gesetzt.<br />
Andererseits ergaben sich für die<br />
Logistik des Kerntransportes in die<br />
Formerei kurze Wege. Durch die<br />
Platzierung in der Hallenverlängerung<br />
können wir das Eisen direkt<br />
glück auf · 4/2008 ......... 25<br />
Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt: eine versandfertige verladene Rotornabe M5000.<br />
anliefern – ohne dass die Krane des<br />
Schmelzbetriebes die Pfannen absetzen<br />
müssen.<br />
Und wie haben die Mitarbeiter den<br />
Umbau erlebt?<br />
Vierbaum: Bauen im Bestand tangiert<br />
immer auch Bereiche, die an<br />
die Baufläche grenzen. Trotz Gegenmaßnahmen<br />
mussten die Mitarbeiter<br />
zumindest erschwerte klimatische<br />
Bedingungen ertragen.<br />
Sie haben es geduldig ertragen. Dafür<br />
wollen wir uns an dieser Stelle<br />
noch einmal herzlich bedanken.<br />
Was genau wird dann im neuen Bereich<br />
gefertigt werden?<br />
Vierbaum: Vorgesehen ist dort das<br />
Kernfertigen, das Formen <strong>und</strong> Gießen<br />
der Rotornaben in der Größenordnung<br />
von 35 Stück pro Jahr.<br />
<strong>In</strong>sgesamt wollen wir dabei einen<br />
Umsatz von etwa 3,9 Mio. Euro pro<br />
Jahr erzielen.<br />
Was wird der neue Fertigungsbereich<br />
noch verändern?<br />
Vierbaum: Mit der neuen Kapazität<br />
haben wir eine gute Basis, zusätzliche<br />
Teile wie Rotorhohlwellen <strong>und</strong><br />
Maschinengehäuse ins Lieferprogramm<br />
aufzunehmen. Die Nachfrage<br />
wäre bei AREVA Multibrid<br />
gegeben.<br />
Aber AREVA Multibrid will 2009 mit<br />
einer hauseigenen Gießerei produzieren.<br />
Ist das nicht kontraproduktiv?<br />
Vierbaum: Wir können dennoch<br />
von einer weiteren Steigerung der<br />
Liefermenge ausgehen. Denn das<br />
Unternehmen will bis 2011 bereits<br />
100 Anlagen montieren. Und dafür<br />
benötigt man langfristig erstklassige<br />
Lieferanten. Unser Qualitätsniveau<br />
<strong>und</strong> unsere hervorragende<br />
Lieferperformance werden von unseren<br />
K<strong>und</strong>en hoch geschätzt.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Die AREVA Multibrid GmbH<br />
Das Unternehmen Multibrid ist seit seiner Gründung im Jahre 2000 in der<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung der Offshore-Windenergieanlage Multibrid<br />
M5000 tätig. Deren Leistung liegt bei 5 MW. Darüber hinaus fließen<br />
durch die Zugehörigkeit zur PROKON Nord Gruppe langjährige Erfahrungen<br />
aus der Windparkrealisierung in die Multibrid-Technologie ein. Mit<br />
dem französischen Energiekonzern AREVA ist im Oktober 2007 ein starker<br />
Partner hinzugekommen, der die Positionierung des Unternehmens am<br />
Markt unterstützt.<br />
Werksfoto<br />
Riesig!<br />
Werksfoto<br />
<strong>In</strong> der Familie<br />
Pillich können die<br />
Weihnachtsgeschenke etwas größer<br />
ausfallen. Denn Olaf Pillichs Vorschlag,<br />
die Farbgebung vom Airlessauf<br />
das Airmix-Verfahren umzustellen,<br />
wurde von der Harz Guss Zorge<br />
geprüft, für gut bef<strong>und</strong>en, umgesetzt<br />
<strong>und</strong> honoriert – mit 5.800<br />
Euro. Die Umstellung erspart jährlich<br />
etwa 30.000 Euro Farbe <strong>und</strong> Filtermatten.<br />
Zudem kann man schneller<br />
lackieren <strong>und</strong> reduziert den Aufwand<br />
beim Filterplattenwechsel um 30<br />
Prozent. Die pfiffige Idee kam nicht<br />
von ungefähr. Olaf Pillich (hier links<br />
mit Abteilungsleiter Mario Zimmer)<br />
hatte sich zuvor in Fachzeitschriften<br />
<strong>und</strong> auf Messen über moderne Verfahren<br />
der Farbgebung informiert.<br />
Martin Hartung
GUSS<br />
Büro oder Werkstatt?<br />
DHG · Wer nicht weiß, ob er studieren oder eine praktische Ausbildung<br />
absolvieren soll, ist mit einem Eignungstest gut beraten.<br />
Das Gymnasium am Ochsenkamp<br />
(Gevelsberg) machte seinen<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
ein Angebot, das sie einfach nicht<br />
ausschlagen konnten: die Teilnahme<br />
an einem Einstufungstest des<br />
„Thimm-<strong>In</strong>stituts für Bildung <strong>und</strong><br />
Karriereberatung“.<br />
119 Euro sollte der Test pro<br />
Schüler kosten. 20 Euro zahlten die<br />
Teilnehmer selbst, den Rest übernahmen<br />
heimische Sponsoren, darunter<br />
auch Dieckerhoff Guss. Dort<br />
sah man die Finanzspritze als <strong>In</strong>vestition<br />
ins eigene Unternehmen.<br />
Schließlich könne man sich dank<br />
eines solchen Verfahrens auf sichere<br />
<strong>und</strong> engagierte Bewerber freuen.<br />
<strong>In</strong>sgesamt nahmen 72 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler am Test teil, der<br />
nicht umsonst an den Start der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
II gelegt wurde. Denn<br />
Schulleiter Jürgen Hein weiß: „Die<br />
Schüler erfahren hier einiges über<br />
ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> sich selbst<br />
<strong>und</strong> können so auch ihre Kurse viel<br />
zielgerichteter wählen.“ An drei<br />
Tagen wurden die Schüler in den<br />
Auch Jara Strauß <strong>und</strong> Kim Rohde absolvierten den Test. Ihre Lehrer, Mitschüler <strong>und</strong> die<br />
heimischen Sponsoren wagten dabei mal einen Blick über ihre Schultern.<br />
Bereichen Mathematik, Sprachen,<br />
Kreativität, räumliches Denken<br />
<strong>und</strong> Naturwissenschaften getestet.<br />
„Die Schüler waren mit Spaß bei<br />
der Sache <strong>und</strong> zeigten sich oftmals<br />
von einer ganz anderen Seite“, betont<br />
Lehrerin Annika Rosowski, die<br />
sich am Gymnasium um die Berufsorientierung<br />
kümmert.<br />
Auch die Schüler zogen ein positives<br />
Fazit. „Die Selbsteinschätzung<br />
war zwar schwer, doch wir haben<br />
viele hilfreiche Tipps bekommen<br />
<strong>und</strong> eine Menge gelernt“, so Kim<br />
Rohde <strong>und</strong> Jara Strauß, die beide<br />
die Jahrgangsstufe 11 besuchen.<br />
Wegen der großen Resonanz<br />
möchte Schulleiter Jürgen Hein<br />
auch in Zukunft Einstufungstests<br />
anbieten.<br />
„Schnüffler“ kamen schnell<br />
dem Rauschgift auf die Spur<br />
HGZ · Polizeih<strong>und</strong>e aus Nienburg absolvierten im Werk Suchübung.<br />
Foto: ??<br />
Foto: Daniela Schüssler<br />
Michael Stähler<br />
War selbst mit extremen Gerüchen nicht zu bremsen: H<strong>und</strong> „Asco“ steckte seine Nase in alles, was Erfolg versprechend roch.<br />
Ungewöhnlicher Besuch für die<br />
Harz Guss Zorge (HGZ) Ende<br />
November: Unter der Leitung von<br />
Polizeihauptkommissar Oliver<br />
Kunth waren Beamte der Polizeiakademie<br />
Nienburg angereist. Mit<br />
dabei hatten sie fünf Suchh<strong>und</strong>e.<br />
Sie sollten bei einer Übung auf dem<br />
HGZ-Gelände unter erschwerten<br />
Bedingungen zeigen, was sie alles<br />
draufhaben. Zuvor hatten die H<strong>und</strong>e<br />
mehrere Ausbildungen durchlaufen.<br />
Sie sollen im Dienstalltag<br />
unter anderem eingesetzt werden,<br />
um Rauschgift, Waffen oder auch<br />
Leichenteile aufzuspüren. Andreas<br />
Glaßmeyer, Leiter des HGZ-Werks-<br />
dienstes, <strong>und</strong> Stellvertreter Thomas<br />
Müller führten den Hauptkommissar<br />
zunächst durch Teile<br />
des Werkes. Dabei ging es darum,<br />
die richtigen „Testfelder“ für die<br />
H<strong>und</strong>e zu finden.<br />
Als „geradezu ideal“ bezeichnete<br />
Kunth die vorgef<strong>und</strong>enen Örtlichkeiten<br />
für seine Übungszwecke.<br />
Verschiedene, teils extreme<br />
Gerüche <strong>und</strong> unterschiedliche Beleuchtung<br />
würden die Suche der<br />
H<strong>und</strong>e nach Rauschgift erheblich<br />
erschweren. „Aber ich vertraue auf<br />
das Können der Tiere“, so Kuhnt.<br />
Und er wurde von seinen<br />
Schützlingen nicht enttäuscht. Es<br />
Werksfoto<br />
war beeindruckend zu sehen, wie<br />
die drei Belgischen Schäferh<strong>und</strong>e,<br />
der Deutsche Schäferh<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
der Holländische Hirtenh<strong>und</strong> die<br />
Suche angingen. Am Ende hatten<br />
sie das gesamte vorher versteckte<br />
Rauschgift aufgespürt.<br />
Bei einer kleinen Kaffeepause<br />
in der Werkskantine bedankte sich<br />
Oliver Kunth nach der Übung bei<br />
der Werksleitung. Dabei freute er<br />
sich nicht nur, dass man für die<br />
Prüfung die Örtlichkeiten bereitgestellt<br />
hatte, sondern auch über den<br />
fre<strong>und</strong>lichen Empfang.<br />
Markus Hoffmann<br />
glück auf · 4/2008 ......... 26<br />
Besser als alle Theorie<br />
DHG · Neue Entstaubung für Sandaufbereitung<br />
<strong>In</strong> der Formsand-Aufbereitung<br />
wurde im Juni eine neue Trockenfilter-Entstaubungsanlage<br />
in<br />
Betrieb genommen – anstelle einer<br />
störanfälligen Nassentstaubung.<br />
Die neue Anlage hat für Dieckerhoff<br />
in vielerlei Hinsicht gravierende<br />
Vorteile. Dies ergab schon<br />
ein Vergleich der theoretischen<br />
Anlagengrenzwerte zwischen alter<br />
<strong>und</strong> <strong>neuer</strong> Anlage. Denn demnach<br />
müsste sich die emittierte Staubmenge<br />
im Jahr um etwa 8 Tonnen<br />
verringern – theoretisch.<br />
Und praktisch? Die tatsächlichen<br />
Messwerte waren noch eindrucksvoller:<br />
• Die alte Nassentstaubung emittierte<br />
bei einer Ventilatorleistung<br />
von 80.000 m³ pro St<strong>und</strong>e etwa<br />
25 mg/m³. Dies ergab auf die jährliche<br />
Betriebszeit berechnet eine<br />
Gesamtstaub-Emission von 13 t.<br />
• Die neue Trockenentstaubung hat<br />
ebenfalls eine Ventilatorleistung<br />
von 80.000 m³ pro St<strong>und</strong>e. Ist ei-<br />
Für gut bef<strong>und</strong>en<br />
ne geringere Absaugleistung gefragt,<br />
wird sie automatisch heruntergeregelt.<br />
So erreicht die Anlage<br />
eine durchschnittliche Abluftmenge<br />
von etwa 50.000 m³ pro<br />
St<strong>und</strong>e. Der Staubauswurf liegt<br />
bei voller Leistung bei 1,5 mg/m³.<br />
Gesamtstaub-Emission pro Jahr:<br />
0,5 t Staub.<br />
Fazit: Der Staubauswurf hat sich an<br />
diesem Kamin um 12,5 t pro Jahr<br />
reduziert. <strong>In</strong>sgesamt ist die Staubemission<br />
auf 2,8 kg/Tag gesunken.<br />
Auch bei der Lärmbelastung<br />
kann die Neue punkten: Die alte<br />
Anlage hatte an ihrer Kaminmündung<br />
einen Schallleistungspegel<br />
von 95 dB(A), die neue hat<br />
81 dB(A). Unter Berücksichtigung<br />
der jetzigen Gesamt-Lärmemission<br />
der Gießerei könnte man Betriebszeiten<br />
auf Sonn- <strong>und</strong> Feiertage<br />
verlegen – ohne zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen.<br />
Wolfgang Bränder<br />
DHG · Erfolgreiches Audit nach ISO TS 16949:<br />
2002 <strong>und</strong> DIN EN ISO 14001:2005 absolviert<br />
Ende September absolvierte<br />
Dieckerhoff Guss ein Überwachungsaudit<br />
nach ISO TS<br />
16949:2002 <strong>und</strong> DIN EN ISO<br />
14001:2005. Bewertet wurden<br />
Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagement.<br />
Auditoren waren Dr. Michael<br />
Zimmer <strong>und</strong> Gerhard Schmitz von<br />
der DQS GmbH Deutsche Gesellschaft<br />
zur Zertifizierung von<br />
Managementsystemen. Am Ende<br />
des dritten Tages stand fest: Das<br />
Überwachungsaudit war geschafft.<br />
Schwerpunkt des Audits waren:<br />
Umweltaspekte, Beschaffungsprozess,<br />
k<strong>und</strong>enspezifische Forderungen,<br />
Managementbewertung, Notfallplanung,<br />
Fertigungsprozesse,<br />
Verpflichtung der Leitung, Messsystemanalysen<br />
sowie K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Umweltprozesse. Als<br />
besonders positiv wurden bewertet:<br />
Problemlösungen für die K<strong>und</strong>en,<br />
die stabile Qualitätslage, die Schulung<br />
der Mitarbeiter <strong>und</strong> die verbesserte<br />
Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit.<br />
Achim Röder<br />
Markt als Wegweiser<br />
PG · Auch in Zukunft vom Zuwachs profitieren<br />
Pleissner Guss liefert seit einigen<br />
Jahren auch Teile für Maschinen<br />
zur Energieerzeugung. Dabei<br />
handelt es sich in erster Linie um<br />
Komponenten für Dampfturbinen,<br />
die in Kraftwerken oder für die<br />
Stromerzeugung im <strong>In</strong>dustriesektor<br />
benötigt werden. Auch bei regenerativen<br />
Energien ist Pleissner Guss<br />
anerkannter Lieferant von hochwertigen<br />
Stahlguss-Erzeugnissen,<br />
die man für die Stromerzeugung<br />
durch Wind <strong>und</strong> Wasserkraft benötigt.<br />
Die meisten Stahlgussteile landen<br />
jedoch in Dampfturbinen.<br />
Die einzelnen Komponenten<br />
bzw. Gussstücke werden in unterschiedlichen<br />
Ausführungen nach<br />
K<strong>und</strong>enwünschen geliefert – entweder<br />
mechanisch vorbearbeitet<br />
oder fertigbearbeitet. Ausgeführt<br />
werden die Arbeiten in der eigenen<br />
Mechanischen Werkstatt oder von<br />
qualifizierten Unterlieferanten, die<br />
den hohen K<strong>und</strong>enanforderungen<br />
gerecht werden.<br />
Die jeweiligen K<strong>und</strong>en kommen<br />
aus Deutschland, der EU <strong>und</strong> der<br />
Volksrepublik China. Größter K<strong>und</strong>e<br />
auf diesem Gebiet aber ist die<br />
„Siemens AG Energy Sector“. Für<br />
sie wurde in <strong>Herz</strong>berg eine eigene<br />
kleine Fertigungslinie installiert.<br />
Hier fügen qualifizierte Schweißer<br />
Turbinengehäusehälften mit<br />
kleineren Komponenten aus Stahlguss<br />
zusammen, die ebenfalls Pleissner<br />
produziert (Ventile, Düsenkästen<br />
u. a.). Zudem werden weitere<br />
Zubehörteile, die der K<strong>und</strong>e stellt,<br />
durch die Konstruktionsschweißungen<br />
mit dem Gehäuseoberteil<br />
oder -unterteil verb<strong>und</strong>en. Dabei<br />
handelt es sich um Rohre, Rohrbögen,<br />
DIN-Flansche, Reduzierstücke,<br />
Entwässerungsstutzen etc.<br />
Experten gehen davon aus, dass<br />
die installierte Energie die nächsten<br />
20 Jahre stetig wächst. Hochrechnungen<br />
sprechen von einem<br />
jährlichen Zuwachs von 2–3 Prozent.<br />
Durch qualifizierte Teilelieferungen<br />
mit hoher Fertigungstiefe<br />
wird Pleissner Guss diesem Markt<br />
folgen.<br />
Eckhard Neumann
GUSS<br />
AZUBI-ECKE<br />
Landesbester bleibt bescheiden<br />
MWK · Jérôme Bullinger soll sich für Begabten-Studium bewerben.<br />
Jérôme Bullinger (Metallwerke<br />
Kloß) absolvierte seine Ausbildung<br />
als Landesbester. Ein Bericht<br />
aus der Leonberger Kreiszeitung<br />
von Barbara Bross-Winkler:<br />
Sein Leben minutiös durchzuplanen,<br />
ist Jérôme Bullingers Sache nicht.<br />
Erfolg hat er dennoch: Er hat seine<br />
Ausbildung zum Modellbauer als<br />
Landesbester – <strong>und</strong> Zweitbester<br />
b<strong>und</strong>esweit – abgeschlossen. Auf<br />
seinen Lorbeeren ausruhen wird er<br />
sich aber nicht. Eigentlich träumt<br />
Jérôme Bullinger, kaum hat er seine<br />
erste eigene Wohnung in Höfingen<br />
bezogen, von einem Motorrad.<br />
Doch wenn ein Bugatti oder Bentley,<br />
ein Aston Martin, Mercedes oder<br />
Porsche an ihm vorbeifährt, kann er<br />
sich inzwischen selbst ein wenig auf<br />
die Schulter klopfen <strong>und</strong> sich freuen,<br />
dass auch seine Arbeit gewissermaßen<br />
in diese Autos eingeflossen ist<br />
– auch wenn der junge Mann das<br />
selbst ganz anders, vor allem viel<br />
bescheidener ausdrücken würde.<br />
Stolz ist der gebürtige Stuttgarter<br />
Zur diesjährigen Abschlussfahrt<br />
waren 19 Auszubildende der<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH)<br />
aus den Prüfungsjahrgängen<br />
2007/2008 eingeladen. Gemeinsam<br />
mit ihren ehemaligen Ausbildern<br />
<strong>und</strong> in Begleitung von Personalleiter<br />
Horst Rüsing ging die Reise Richtung<br />
Augsburg.<br />
Dort besichtigte man die Großmotorenfertigung<br />
bei MAN-Diesel.<br />
Eindrucksvoll präsentierte sich der<br />
Traditionsbetrieb im Besucherforum,<br />
das auch als Museum dient. Rudolf<br />
Diesel brachte 1897 hier in Augsburg<br />
seine bahnbrechende Entwick-<br />
jetzt aber trotzdem auf seinen Titel<br />
als Landesbester seines Ausbildungsjahrgangs<br />
<strong>und</strong> dieser Stolz wird nur<br />
noch übertroffen von seiner eigenen<br />
Überraschung. „Die Zeit war<br />
knapp“, erzählt er vom praktischen<br />
Teil der Prüfung, „<strong>und</strong> ich war nicht<br />
sicher, ob es wirklich passt.“ Es, das<br />
Gesellenstück, eine Art Verteilergehäuse,<br />
das Bullinger nach einer vorgegebenen<br />
Zeichnung mit etlichen<br />
Flächen, Formschrägen <strong>und</strong> dazugehörigen<br />
Einzelteilen aus Kunststoff<br />
fertigen musste, passte ganz w<strong>und</strong>erbar,<br />
ließ sich butterweich aus<br />
seinem Kunstharznegativ schälen –<br />
<strong>und</strong> wurde mit Bestnoten bedacht.<br />
Jetzt ist der 22-Jährige sogar noch<br />
aufgefordert worden, sich für ein<br />
Begabten-Stipendium zu bewerben.<br />
Dabei hat Jérôme Bullinger als<br />
Kind gewiss nicht von einer Karriere<br />
als Modellbauer geträumt. „Ich<br />
hatte die üblichen Bubenträume<br />
<strong>und</strong> wollte Polizist werden, war<br />
aber im Gr<strong>und</strong>e eher planlos <strong>und</strong><br />
dachte, nach der Schule wüsste<br />
ich vielleicht automatisch, was ich<br />
Am Schluss der Reise<br />
gab es Frischgezapftes<br />
FWH · Alle zwei Jahre treffen sich ehemalige Auszubildende <strong>und</strong> Ausbilder<br />
zu einer gemeinsamen Ausbildungsabschlussfahrt.<br />
Gut gelaunt ins Wochenende (von links): Rainer Hammelsbrock, Horst Rüsing, Daniel Poszwa, Leschek Paschke, Andre Berger,<br />
Daniel Ocana-Garcia, Mario Salvo, Christoph Drescher, Sascha Dams, Karsten <strong>Herz</strong>og, Andreas Hayessen, Mike Werkmann,<br />
Hasan Aslan, Mike Häring, Markus Mendola, Eva Kujawa, Markus Jaskolka, Danny Writsch, Daniel Czaja, Tommy Berger,<br />
Malte Neukamp <strong>und</strong> Axel Gröger.<br />
lung erstmals zum Laufen. Im Augsburger<br />
Werk werden Zweitakt- <strong>und</strong><br />
Viertaktmotoren als Haupt- oder<br />
Hilfsmotor hergestellt – mit einer<br />
Leistung bis zu 115.000 PS.<br />
Beim Betriebsr<strong>und</strong>gang hinterließen<br />
die Antriebsriesen bei den<br />
jungen Leuten einen bleibenden<br />
Eindruck, ebenso wie die riesigen<br />
Abmessungen der Kurbelwellen,<br />
Pleuelstangen <strong>und</strong> Kolben.<br />
Beim R<strong>und</strong>gang konnte auch ein<br />
Motorenblock vom Typ 8 L 58/64<br />
in der Teilmontage begutachtet<br />
werden, der bei der FWH gegossen<br />
worden war. Die Motorengehäuse<br />
werden wolle“, erzählt er. Nur eines<br />
wurde ihm während seiner Schulzeit<br />
an einer Stuttgarter Waldorfschule<br />
ganz klar: Die praxisbezogenen<br />
Fächer wie Schreinern <strong>und</strong> Steinbildhauen<br />
machten ihm mehr<br />
Spaß als die reine Theorie. Und so<br />
blieb auch das kurzzeitig ins Auge<br />
gefasste Psychologie-Studium eine<br />
theoretische Möglichkeit.<br />
Ein Praktikum bei den Metallwerken<br />
Kloß (MWK) in Renningen, an<br />
das er eher zufällig kam, machte<br />
ihm dann so viel Spaß, dass er sich<br />
schon vor der Fachhochschulreife<br />
dort um einen Ausbildungsplatz im<br />
Gießereimodellbau bewarb. Das<br />
Unternehmen gehört seit 2007 ganz<br />
zur Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte<br />
<strong>und</strong> entwickelt <strong>und</strong><br />
vertreibt Aluminiumguss-Bauteile für<br />
die Automobilindustrie wie Saugrohre<br />
oder Getriebegehäuse.<br />
An der Ausbildung hat dem<br />
frischgebackenen <strong>und</strong> preisgekrönten<br />
Gesellen besonders gefallen,<br />
dass die Arbeit mit ihren handwerklichen<br />
Tätigkeiten wie fräsen, schlei-<br />
Werksfoto<br />
werden von CNC-gesteuerten Portalfräsmaschinen<br />
bearbeitet.<br />
Untergebracht waren die Azubis<br />
in der Augsburger Jugendherberge.<br />
Abends ging es zu Fuß am Lech<br />
entlang ins Wirtshaus. Dort klang<br />
der Abend bei deftigen bayrischen<br />
Spezialitäten aus.<br />
Nach einem kräftigen Frühstück<br />
fuhr der Bus Richtung Ruhrgebiet.<br />
Bei einem Zwischenstopp wurde<br />
noch eine Darmstädter Privatbrauerei<br />
besichtigt. Nach einer Probe des<br />
Frischgebrauten ging es schließlich<br />
auf die Heimreise.<br />
Rainer Hammelsbrock<br />
glück auf · 4/2008 ......... 27<br />
Mit Bestnoten bedacht: die Einzelteile aus Kunststoff für ein Verteilergehäuse. Sie ließen<br />
sich butterweich aus dem Kunstharznegativ schälen.<br />
fen, drehen <strong>und</strong> raspeln viel<br />
Abwechslung geboten hat. Neuerdings<br />
arbeitet der 22-Jährige in der<br />
CAM-Abteilung, in der computerunterstützten<br />
Produktionsvorbereitung,<br />
<strong>und</strong> findet die Arbeit jetzt noch<br />
spannender, da er sich für jedes<br />
neue Bauteil eine neue Frässtrategie<br />
überlegen muss <strong>und</strong> zwischen PC<br />
<strong>und</strong> Fräse hin- <strong>und</strong> herpendelt. Bei<br />
allem Erfolg bleibt Jérôme Bullinger<br />
gelassen: „Ich bin gerade mit meiner<br />
Arbeit r<strong>und</strong>um glücklich, aber<br />
Bravo!<br />
Auch in diesem Jahr prämierte die GMH-Gruppe ihre<br />
besten Nachwuchskräfte nach abgeschlossener Ausbildung.<br />
Im Geschäftsbereich Guss überzeugte Patrick Schink von Walter<br />
H<strong>und</strong>hausen mit seinen Leistungen. Der <strong>In</strong>dustriemechaniker (Fachbereich<br />
Betriebstechnik) wurde Prüfungsbester bei der Winterprüfung 2007/2008.<br />
Auf einer Belegschaftsversammlung gratulierte ihm Andreas Beck (Geschäftsführer<br />
Technik <strong>und</strong> Vertrieb) zu seinen hervorragenden Prüfungsergebnissen.<br />
Belohnt wurde er mit einer Wochenendreise für zwei Personen nach<br />
München, die auch einen Besuch im Deutschen Museum beinhaltet. Der<br />
Azubi-Award ist ein sehr guter Ansatz für Engagement <strong>und</strong> Motivation in der<br />
Ausbildung.<br />
Andrea Redmann<br />
Optimal!<br />
PERSONALIA<br />
Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />
Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong><br />
sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht<br />
alles Gute für die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />
Dieckerhoff Guss GmbH<br />
25 Jahre: Elman Arslanbey (Versand), Salvatore Farraguto (Endfertigung),<br />
Musa Sahin (Kontrolle), Mustafa Tuluk (Kernmacherei), Cemal<br />
Turkmenoglu (Kernmacherei)<br />
Harz Guss Zorge GmbH<br />
40 Jahre: Josef Welzel (<strong>In</strong>standhaltung)<br />
Werksfoto<br />
ich lebe nicht, um zu arbeiten, denn<br />
es gibt noch andere Dinge, die ich<br />
gerne mache.“ Früher hat er sich<br />
beim Fußball, Taekwondo oder<br />
Snowboardfahren ausgetobt, doch<br />
<strong>neuer</strong>dings ist das Boxen sein Ausgleich<br />
zur Arbeit. „Der Vater eines<br />
Fre<strong>und</strong>es ist zufällig Boxtrainer“,<br />
erzählt Jérôme Bullinger <strong>und</strong> stellt<br />
fest, dass er sein Leben gar nicht so<br />
perfekt zu planen braucht, weil ihm<br />
doch viele kleine Zufälle schon so<br />
viel Gutes beschert haben.<br />
Seit 2004 bildet Walter H<strong>und</strong>hausen Jahr für Jahr<br />
mehr junge Menschen aus. Nicht immer jedoch<br />
reichen die Ressourcen im eigenen Haus <strong>und</strong> in der Ausbildungswerkstatt<br />
von Partnerunternehmen aus, den Bedarf an guter Ausbildung zu decken.<br />
Manche Dinge bleiben auf der Strecke, z. B. aus Zeit- oder Personalmangel.<br />
Um solche Probleme aufzudecken <strong>und</strong> Lösungen zu erarbeiten, trafen sich<br />
die betrieblichen Ausbilder Ende Oktober erstmals zu einem gemeinsamen<br />
Workshop. Mithilfe externer Moderation entspann sich eine lebhafte Diskussion.<br />
Schnell wurde bewusst, welche Probleme vorliegen. Aber auch an<br />
Lösungsvorschlägen mangelte es nicht, die teilweise auch leicht umzusetzen<br />
sind. So konnte ein Vorschlag bereits umgesetzt werden (Optimierung des<br />
Auswahlverfahrens). Weitere Themen wie die frühere Einbindung der Azubis<br />
in den Betrieb oder die Vermittlung gießereispezifischer Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />
waren ebenfalls auf der Tagesordnung.<br />
Andrea Redmann<br />
Walter H<strong>und</strong>hausen GmbH<br />
25 Jahre: <strong>In</strong>go Breer (Endfertigung)<br />
35 Jahre: Rolf Gerke (Personal- <strong>und</strong> Arbeitswirtschaft), Manfred Stollenwerk<br />
(KVP-Beauftragter) <strong>und</strong> Bernhard Tekhaus (Materialwirtschaft)
Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · KFT GmbH Kran- <strong>und</strong> Fördertechnik Nürnberg · Saalfelder Hebezeugbau<br />
GmbH Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction · EICKHOFF <strong>In</strong>dustrie-Anlagenbau & Montagen<br />
ENGINEERINGKrantechnik:<br />
GmbH · <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Anlagentechnik GmbH<br />
Zu zweit in die Zukunft<br />
IAGM ∙ Wenn sich zwei starke Partner verbünden, winken Synergieeffekte:<br />
Ihre Gesamtleistung wird größer als die Summe ihrer Einzelleistungen.<br />
Am 25. September kam vom Handelsregister<br />
des Amtsgerichts Osnabrück<br />
die offizielle Bestätigung:<br />
Die MAGNUM Metallbearbeitung<br />
GmbH <strong>und</strong> die IAG <strong>In</strong>dustrie-Anla-<br />
Ziehung!<br />
Auf der <strong>In</strong>noTrans in Berlin hatte<br />
man den ersten 2-Wege-Lkw<br />
mit Reinigungsaufbau für die Genfer<br />
Straßenbahn präsentiert. Jetzt<br />
konnte <strong>Windhoff</strong> weitere K<strong>und</strong>en<br />
für die wegweisende Technik aus<br />
Rheine gewinnen: die zur Schweizer<br />
ATEL-Gruppe gehörige GA<br />
Fahrleitungsbau aus Fellbach bei<br />
Stuttgart.<br />
Das Unternehmen hatte bereits<br />
im Sommer den dreiachsigen Lkw<br />
mit 26 t Gesamtgewicht bestellt.<br />
Er wurde mit einer Schienenfahreinrichtung<br />
bestückt – zwei Drehgestellen,<br />
einem Trommelbock zur<br />
Er<strong>neuer</strong>ung von Fahrleitungen<br />
<strong>und</strong> einer Hubarbeitsbühne, die<br />
gen-Bau Georgsmarienhütte GmbH<br />
sind miteinander verschmolzen –<br />
zur IAG MAGNUM GmbH.<br />
Das neue Unternehmen hat<br />
seinen Hauptsitz am Standort Os-<br />
Viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen hatten sich im<br />
Frühsommer auf die Suche nach einem neuen<br />
Namen für das neue Unternehmen gemacht. Unter allen Teilnehmern<br />
wurden zwei Gutscheine für ein Abendessen verlost. Glücksfee waren<br />
Felicia <strong>und</strong> Florian Nissen. Für die Gewinner freuten sich zudem (von<br />
links nach rechts) Jan-Peter Nissen (Geschäftsführung), Ursula Wiesinger<br />
(Sekretariat Geschäftsführung), Alfred Bücker (Geschäftsführung), Mathias<br />
Debbrecht (Betriebsrat), Lothar Leimbrock (Betriebsrat) <strong>und</strong> Peter Schnittfeld<br />
(Geschäftsführung).<br />
Eine von vielen Varianten: der dreiachsige Lkw mit<br />
Schienenfahreinrichtung, Drehgestellen, Hubarbeitsbühne<br />
<strong>und</strong> Trommelblock.<br />
Foto: Ferdinand Igelbrink<br />
man gemeinsam mit der Palfinger<br />
GmbH neu entwickelt hat.<br />
Die für diesen Fahrzeugtyp entwickelten<br />
Drehgestelle haben einen<br />
hydrostatischen Fahrantrieb.<br />
Versehen wird er mit der gleichen<br />
Steuerung wie reine Schienen-Fahrzeuge.<br />
Dies ermöglicht ihm auf der<br />
Schiene eine maximale Geschwindigkeit<br />
von 60 km/h.<br />
Der besondere technische Clou<br />
des Fahrzeuges: Es kann sowohl<br />
für das Befahren von DB-Strecken<br />
(EBA-Zulassung) als auch für das<br />
Befahren von Straßenbahnstrecken<br />
mit Spurweiten von 1.000 bis<br />
1.458 mm (Betriebserlaubnis nach<br />
nabrück <strong>und</strong> darüber hinaus Vorfertigungskapazitäten<br />
am Standort<br />
Georgsmarienhütte. Seine drei Geschäftsfelder<br />
sind Schweißtechnik<br />
(Apparate- <strong>und</strong> Behälterbau), Bearbeitung<br />
(Guss- <strong>und</strong> Schmiedeteile)<br />
<strong>und</strong> Service.<br />
Schon früher hatten IAG <strong>und</strong><br />
MAGNUM eine große Schnittmenge<br />
<strong>und</strong> Gemeinsamkeiten. So waren<br />
beide dem Geschäftsbereich<br />
„Anlagenbau“ der GMH-Gruppe<br />
zugeordnet, <strong>und</strong> beide hatten gemeinsame<br />
K<strong>und</strong>en – die übrigens<br />
von der Zusammenführung nur gewinnen<br />
können. Denn sie profitieren<br />
zukünftig von einem breiteren<br />
Leistungsspektrum entlang der<br />
Wertschöpfungskette direkt aus einer<br />
Hand. <strong>In</strong>sofern können die ers-<br />
ten Reaktionen der K<strong>und</strong>en nicht<br />
überraschen: Sie bewerten die Fusion<br />
als überaus positiv.<br />
Im Zuge der Zusammenführung<br />
hat man auch ein sehr umfangreiches<br />
<strong>In</strong>vestitionspaket geschnürt.<br />
R<strong>und</strong> zwei Drittel der<br />
Wegweisende Technik<br />
WBA ∙ Ein flexibler 2-Wege-Lkw startet äußerst erfolgreich – nicht zuletzt dank<br />
modularem Aufbau. Die K<strong>und</strong>en sind von dem neuen Konzept überzeugt.<br />
BOStrab-Bedingungen) zugelassen<br />
werden.<br />
Das konsequent modulare Konzept<br />
konnte auch die Stuttgarter<br />
Straßenbahn überzeugen. Auch<br />
sie haben ein 2-Wege-Fahrzeug<br />
bestellt. Als Aufbau wählten sie allerdings<br />
einen Spezialkran, der ihnen<br />
zwei unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten<br />
eröffnet: die Lastaufnahme<br />
bei der Montage von<br />
Schaltschränken im Tunnelbereich<br />
<strong>und</strong> – durch die Adaption eines Arbeitskorbes<br />
– normale Wartungsarbeiten<br />
an der Oberleitung.<br />
Detlef Müller<br />
glück auf · 4/2008 ......... 28<br />
Andreas Rodefeld (links) von der Maßkontrolle <strong>und</strong> Edgar Vette vom Personalwesen<br />
waren die glücklichen Gewinner der Namensverlosung (siehe: Viel Glück!). Überreicht<br />
hatten die Preise die Geschäftsführer Alfred Bücker <strong>und</strong> Peter Schnittfeld.<br />
<strong>In</strong>vestitionen gehen in die Er<strong>neuer</strong>ung<br />
der Technologie-Basis, ein<br />
Drittel wird in eine neue <strong>In</strong>frastruktur<br />
fließen.<br />
So werden am Standort Osnabrück<br />
Kapazitäten geschaffen, um<br />
sowohl die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
aus Georgsmarienhütte als<br />
auch die zu verlagernden oder neu<br />
anzuschaffenden Maschinen <strong>und</strong><br />
Produktionsmittel aufzunehmen.<br />
Der Neustart bietet zudem gute<br />
Chancen, Prozesse <strong>und</strong> Strukturen<br />
neu auszulegen <strong>und</strong> so ein Plus an<br />
Produktivität <strong>und</strong> Qualität zu erzielen.<br />
Doch nicht nur der Gesellschafter<br />
bekennt sich mit dem <strong>In</strong>vestitionspaket<br />
zur Zukunft der IAG<br />
MAGNUM <strong>und</strong> dem Standort Osnabrück.<br />
Auch die Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen tragen erheblich zu<br />
US-Premiere!<br />
Foto: Thorsten Lippmann<br />
einem guten Start bei – durch den<br />
im Sommer zwischen Betriebsrat,<br />
IG Metall <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />
ausgehandelten Zukunftstarifvertrag.<br />
Die Verhandlungen waren getragen<br />
von dem gemeinsamen Willen,<br />
das neue Unternehmen nachhaltig<br />
zum Erfolg zu führen.<br />
Ein Großteil der Arbeitsplätze<br />
wurde bereits von Georgsmarienhütte<br />
nach Osnabrück verlegt. Im<br />
Vorfeld hatte man Hallenbereiche<br />
<strong>und</strong> Büroräume in Osnabrück renoviert<br />
<strong>und</strong> neu ausgelegt.<br />
Mittlerweile steht schweres Baugerät<br />
auf dem Werksgelände. Denn<br />
die <strong>In</strong>vestitionen sollen schnell<br />
Früchte tragen. Jetzt beginnen die<br />
Verlängerung der Halle 4 <strong>und</strong> der<br />
Bau des neuen Sozial- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes.<br />
Jan-Peter Nissen<br />
Foto: Norbert Klein<br />
Anfang Oktober präsentierte sich<br />
<strong>Windhoff</strong> erstmals auf einer Messe in<br />
den USA: der APTA-Expo in San Diego (APTA steht für American Public<br />
Transportation Association). Die Fachveranstaltung gilt als eine der führenden<br />
Events für den öffentlichen Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr in Amerika.<br />
Dieser Bedeutung angemessen waren dort über 800 Aussteller vertreten.<br />
Gespannt reiste ein dreiköpfiges <strong>Windhoff</strong>-Messeteam nach San Diego,<br />
um das Unternehmen aus Rheine auf einem fast 30 m2 großen Messestand<br />
zu präsentieren. Dabei ging es vorrangig um Werkstattausrüstung,<br />
Rangiertechnik <strong>und</strong> Fahrzeuge zum Bau <strong>und</strong> zur <strong>In</strong>standhaltung von<br />
Fahrleitungen <strong>und</strong> Gleisanlagen. Die Messebesucher waren nicht nur an<br />
den ausgestellten <strong>Windhoff</strong>-Produkten, sondern auch an Fachgesprächen<br />
interessiert. Und so ergaben sich auch Anknüpfungspunkte, einige informative<br />
Gespräche zum Thema „<strong>Windhoff</strong>-Markteinstieg“ zu führen. Im<br />
Anschluss an die Messe bot sich dem <strong>Windhoff</strong>-Team die Gelegenheit, in<br />
San Diego das Depot des MTS (Metropolitan Transit System) anzusehen.<br />
Auf der APTA-Expo in San Diego von links nach rechts: Wolfgang Klein-<br />
Katthöfer, Anja Wersching <strong>und</strong> Martin Freier.<br />
Anja Wersching
ENGINEERING<br />
AZUBI-ECKE<br />
Fachkräfte kommen<br />
aus dem eigenen Stall<br />
WBA ∙ Arbeitsteilung in der Gruppe: <strong>Windhoff</strong>-Azubis machen gewerbliche<br />
Ausbildung bei der Berufsbildungsgesellschaft in Georgsmarienhütte.<br />
Neue <strong>und</strong> bekannte Gesichter (von links nach rechts): Marius Brümmer (angehender <strong>In</strong>dustriekaufmann), Klaus Remberg, Sebastian<br />
Volkert (angehender <strong>In</strong>dustriemechaniker), Christof Korte, Eike Janßen (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Manfred Letzel,<br />
Jürgen Auschner, Yannic Beckmann (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Stefanie Schönheit, Uwe Spielmann, Robin<br />
Schneider (angehender Technischer Zeichner Fachrichtung Maschinenbau), Andre Wiesch (angehende Fachkraft für La gerlogistik),<br />
Matthias Kranewitz (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Tim Akamp (angehender Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration),<br />
Simon Rosetti (angehender <strong>In</strong>dustriemechaniker), Thorsten Löwe (angehender <strong>In</strong>dustrie mechaniker) <strong>und</strong> Philipp Spielmann<br />
(angehender Technischer Zeichner Fachrichtung Maschinenbau).<br />
Kaum sind die einen verabschiedet<br />
(siehe: „Ex-Azubis genießen<br />
Nachwuchsförderung“), kommen<br />
schon die nächsten an die Reihe.<br />
Und so konnten Personalleiterin Stefanie<br />
Schönheit <strong>und</strong> Produktionsleiter<br />
Jürgen Auschner elf neue Azubis<br />
begrüßen. Gelegenheit dazu bot<br />
eine zentrale Einführungsveranstaltung,<br />
an der auch Ausbildungsbeauftragte<br />
<strong>und</strong> Betriebsrat teilnahmen.<br />
Das Besondere des Azubi-Jahrgangs:<br />
Erstmals bildet <strong>Windhoff</strong><br />
eine Fachkraft für Lagerlogistik<br />
aus. Zudem konnte man wieder<br />
einen Fachinforma tiker <strong>und</strong> einen<br />
angehenden Bachelor willkommen<br />
heißen. Er wird einen dualen Studiengang<br />
Fachrichtung Ma schinenbau<br />
absolvieren.<br />
Die vierjährige Ausbildung beinhaltet<br />
neben dem Studium an der<br />
Fachhochschule Osnabrück auch<br />
eine verkürzte Berufsausbildung<br />
zum <strong>In</strong>dustriemechaniker. Dieser<br />
Studiengang mit seinen vielseitigen<br />
Fachrichtungen soll bei <strong>Windhoff</strong> in<br />
Zukunft zum festen Bestandteil der<br />
Ausbildung werden.<br />
Wie immer arbeitet man in den<br />
gewerblichen Ausbildungsberufen<br />
mit der Berufsbildungsgesellschaft<br />
Georgsmarienhütte GmbH in<br />
Georgsmarienhütte zusammen. Dort<br />
müssen die Azubis ihre gewerb-<br />
Foto: Aret Cezveciyan<br />
Foto: Anja Wersching<br />
lichen Gr<strong>und</strong>ausbildungskurse absolvieren.<br />
<strong>Windhoff</strong> will auch zukünftig seinen<br />
Fachkräftebedarf mit eigenem<br />
Nachwuchs decken. So kann man<br />
zudem seiner sozialen Verantwortung<br />
gerecht wer den <strong>und</strong> jungen<br />
Menschen eine Berufsausbildung<br />
ermöglichen.<br />
Derzeit beschäftigt <strong>Windhoff</strong> insgesamt<br />
256 Mitarbeiter, davon<br />
24 Auszubildende. Daraus ergibt<br />
sich im Übrigen eine Ausbildungsquote,<br />
die über dem Durchschnitt<br />
des deutschen Maschinen- <strong>und</strong><br />
Anlagenbaus liegt.<br />
Stefanie Schönheit<br />
Premiere! Erstmals<br />
bildet<br />
WeserWind vier junge Leute aus (von<br />
links nach rechts): Kevin Engelbert<br />
aus Langen, Matthias Maurer aus<br />
Spaden, Jannis Plump aus Butjadingen<br />
<strong>und</strong> Johannes Steinke aus Schiffdorf.<br />
Die angehenden Konstruktionsmechaniker<br />
müssen von Anfang an<br />
Mobilität zeigen. Denn Wochenende<br />
<strong>und</strong> Berufsschulausbildung (teils<br />
donnerstags <strong>und</strong> jeden Freitag)<br />
absolvieren sie in <strong>und</strong> im Umkreis<br />
von Bremerhaven – das erste Ausbildungsjahr<br />
aber in der Lehrwerkstatt<br />
der Berufsbildungsgesellschaft in<br />
Georgsmarienhütte. Anschließend<br />
geht es für ein halbes Jahr zur IAG<br />
MAGNHUM GmbH in Osnabrück.<br />
Den Rest der Ausbildung absolvieren<br />
sie dann wieder bei WeserWind.<br />
Lutz Saller<br />
glück auf · 4/2008 ......... 29<br />
Viel Glück!<br />
<strong>In</strong> diesem Jahr bildet EICKHOFF zwei weitere<br />
Azubis im gewerblichen Bereich aus. Was an<br />
eigenem Wissen fehlt, ersetzt die bewährte Verb<strong>und</strong>ausbildung mit dem<br />
Schwesterunternehmen: der Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH). Dank dieser<br />
Kooperation kann man Christian Scheller (links) <strong>und</strong> Marc Oldenburg<br />
r<strong>und</strong>um eine qualitativ hochwertige Ausbildung bieten. <strong>In</strong> diesem Jahr<br />
steht übrigens die Abschlussprüfung der ersten „Verb<strong>und</strong>-Azubis“ an.<br />
Während ihrer 1,5-jährigen Gr<strong>und</strong>ausbildung in der Ausbildungswerkstatt<br />
der FWH sind sie nur für kurze Zeit bei EICKHOFF, damit sie erste Kontakte<br />
zu ihrem Ausbildungsbetrieb knüpfen können. Im Anschluss werden<br />
sie aber ausschließlich im EICKHOFF-Werk bzw. in den EICKHOFF-Betriebsstätten<br />
weiter ausgebildet. Und noch in anderer Hinsicht machen FWH<br />
<strong>und</strong> EICKHOFF gemeinsame Sache: Auch in diesem Jahr haben sich ihre<br />
Azubis auf einem 3-tägigen Einführungsseminar kennen gelernt, diesmal<br />
in Simmerath Rurberg.<br />
Kirsten Gottwald<br />
Ex-Azubis genießen<br />
Nachwuchsförderung<br />
WBA ∙ Schöne Aussichten: Zwei von drei setzen<br />
ihre Ausbildung an einer Fachhochschule fort.<br />
Alle sind r<strong>und</strong>um zufrieden (von links): Stefanie Schönheit (Personalleiterin), Manfred<br />
Letzel (Ausbilder gewerbl. Auszubildende), Denis Breucker, Georg Vennemann<br />
(Geschäftsführer), Verena Haverbeck <strong>und</strong> Karl-Heinz Beckers (Betriebsratsvorsitzender).<br />
Andrej Gritzmann konnte den Fototermin leider nicht wahrnehmen.<br />
Sie haben erfolgreich ihre Abschlussprüfungen<br />
absolviert:<br />
Verena Haverbeck als <strong>In</strong>dustriekauffrau,<br />
Denis Breucker als Elektroniker<br />
für Betriebstechnik <strong>und</strong> Andrej Gritzmann<br />
als Technischer Zeichner.<br />
Mit Verena Haverbeck hatte<br />
<strong>Windhoff</strong> bereits im Vorfeld einen<br />
zusätzlichen Ausbildungsvertrag<br />
abgeschlossen. Man will sie bei<br />
ihrem Studium „European Business<br />
Programme“ an der Fachhochschule<br />
Münster unterstützen.<br />
Auch Denis Breucker hat sich für<br />
einen weiterführenden Studiengang<br />
eingeschrieben. Er studiert bereits<br />
Elektrotechnik an der Fachhochschule<br />
Steinfurt – finanziell unterstützt<br />
durch ein Stipendium der Stif-<br />
Werksfoto<br />
Foto: Anja Wersching<br />
tung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />
Andrej Gritzmann wurde in die<br />
Konstruktionsabteilung <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>In</strong>dustrietechnik übernommen. Er<br />
arbeitet dort seitdem in einer integrierten<br />
3-D-CAD-(Solid-Works),<br />
EDM- (keytech) <strong>und</strong> SAP-R/3-Umgebung<br />
an der Lösung von K<strong>und</strong>enproblemen<br />
mit.<br />
Bei einer Feier gratulierten<br />
Geschäftsführer Georg Vennemann,<br />
Personalleiterin Stefanie Schönheit<br />
<strong>und</strong> Betriebsratsvorsitzender Karl-<br />
Heinz Beckers den dreien zum<br />
Erfolg. Sie überreichten die Prüfungsdokumente<br />
<strong>und</strong> dankten für<br />
ihr Engagement während der Ausbildung.<br />
Stefanie Schönheit
Der diesjährige Auftritt auf der<br />
<strong>In</strong>noTrans in Berlin Ende September<br />
war für <strong>Windhoff</strong> alles andere<br />
als Routine. Denn erstmals<br />
präsentierten sich die <strong>Bahn</strong>spezialisten<br />
aus Rheine auf dem Außengelände<br />
der internationalen<br />
Leitmesse der Schienenverkehrstechnik.<br />
Wie sich <strong>Windhoff</strong> präsentierte,<br />
weiß Anja Wersching.<br />
Sie war mit dabei:<br />
glück auf: So groß wie diesmal hat<br />
sich <strong>Windhoff</strong> noch nie auf der <strong>In</strong>noTrans<br />
präsentiert.<br />
Sendai liegt ganz im Süden von<br />
Japan auf der <strong>In</strong>sel Kyūshū. Die<br />
klimatischen Verhältnisse sind für<br />
Mitteleuropäer sehr gewöhnungsbedürftig:<br />
Temperaturen um 35<br />
Grad <strong>und</strong> eine Luftfeuchtigkeit<br />
von 90 Prozent. Hinzu kommt der<br />
zwischen August <strong>und</strong> September<br />
herrschende Dauerregen – klimatische<br />
Bedingungen, unter denen<br />
auch Hasan Sadi Wroblewsky zu<br />
leiden hatte.<br />
Seine Arbeit als Supervisor ließ<br />
ihm allerdings keine Zeit, Trübsal<br />
zu blasen. Schließlich musste er im<br />
Auftrag des K<strong>und</strong>en den Austausch<br />
von Wärmeschutzmänteln am<br />
Turbinengehäuse im Kraftwerk in<br />
Sendai begleiten <strong>und</strong> überwachen.<br />
Das Kraftwerk liegt etwa 30 km außerhalb<br />
von Sendai mit direktem<br />
Zugang zum Meer.<br />
Als Projektkoordinator musste<br />
Hasan Sadi Wroblewsky die Montagearbeiten<br />
leiten, das Montagepersonal<br />
führen, die Arbeitssicherheit<br />
überwachen, die Schweißarbeiten<br />
Anja Wersching: Das ist richtig. Wir<br />
hatten einen über 200 m 2 großen<br />
Gemeinschaftsstand in der Halle<br />
<strong>und</strong> 120 m Gleis in bester Lage<br />
auf dem Außengelände. Dort präsentierten<br />
wir Neuheiten <strong>und</strong> das<br />
bekannte Produktprogramm zur<br />
<strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Schienenfahrzeugtechnik.<br />
Was war genau zu sehen?<br />
Wersching: <strong>In</strong> der Produktreihe<br />
der Rangierfahrzeuge waren ein<br />
2-Wege-Fahrzeug – ein ZRW15<br />
AEM – <strong>und</strong> ein Tele-Trac-Rangierfahrzeug<br />
zu sehen. Hinzu kamen<br />
zwei neue Produkte: ein 2-Wege-<br />
Lkw mit Spezialaufbauten, der<br />
ENGINEERING<br />
<strong>Windhoff</strong> fuhr zweigleisig<br />
WBA ∙ Die letzte <strong>In</strong>noTrans war keine <strong>In</strong>noTrans wie jede andere. Denn das<br />
Unternehmen aus Rheine zeigte innen wie außen, was es alles zu bieten hat.<br />
INTERVIEW<br />
Das 120-m-Gleis auf dem Außengelände<br />
nach K<strong>und</strong>enwunsch bestückt<br />
werden kann, <strong>und</strong> eine neu entwickelte<br />
Rangierlok. Sie gibt es ebenfalls<br />
in verschiedenen technischen<br />
Ausführungen. Zudem wurde ein<br />
speziell für die SBB entwickeltes<br />
Fahrzeug zur Wartung von Oberleitungen<br />
– genannt Hubi – präsentiert.<br />
Highlight war sicherlich der imposante<br />
Lösch- <strong>und</strong> Rettungszug für die<br />
Schweizer B<strong>und</strong>esbahn.<br />
Wersching: Das kann man wohl sagen.<br />
Mit seiner Länge von 61 m war<br />
er ein absoluter Hingucker. Täglich<br />
wurde der Lösch- <strong>und</strong> Rettungszug<br />
im Zuge der Neuheitenr<strong>und</strong>gänge<br />
Foto: Anja Wersching<br />
Japanische Impressionen<br />
EIAB ∙ Ein Supervisor-Auftrag führte Hasan Sadi Wroblewsky<br />
für zwei Monate nach Sendai (Japan).<br />
Foto: Herr Sayto<br />
Hasan Sadi Wroblewsky (EICKHOFF) mit zwei Mitarbeitern der NPC Company: Herrn<br />
Schomul <strong>und</strong> Herrn Semikami.<br />
glück auf · 4/2008 ......... 30<br />
Übergabe des symbolischen Schlüssels an Heinz Hügle (2. von links). Überbracht hatten<br />
ihn die Konsortiumsmitglieder (von links nach rechts) Jürg Vogt (Geschäftsleitung,<br />
Vogt AG), Manfred Schmitz (Geschäftsführer, <strong>Windhoff</strong>), Titus Marbet (Geschäftsführer<br />
Marketing <strong>und</strong> Verkauf, Josef Meyer Transport Technology AG) <strong>und</strong> Urs J. Weder<br />
(Geschäftsführer, Dräger Safety Schweiz AG).<br />
gezielt durch die Messe Berlin angesteuert.<br />
Unser Projektleiter Ralf Dittrich<br />
hat ihn dann vorgestellt <strong>und</strong><br />
die technischen Details erläutert.<br />
Können Sie mehr dazu sagen?<br />
Wersching: Die Schweizerischen<br />
B<strong>und</strong>esbahnen hatten 2006<br />
beim <strong>In</strong>dustriekonsortium „LRZ<br />
NT SBB“ acht neue Lösch- <strong>und</strong><br />
Rettungszüge bestellt. Das Konsortium<br />
besteht aus <strong>Windhoff</strong> als<br />
Konsortialführer, der Dräger Safety<br />
Schweiz AG, der Josef Meyer Transport<br />
Technology AG <strong>und</strong> der Vogt<br />
AG. Basis für den dreiteiligen Zug<br />
sind Fahrzeuge aus der bewährten<br />
MPV-Familie. Unsere Geschäftsführer<br />
Georg Vennemann <strong>und</strong><br />
Manfred Schmitz haben den Zug<br />
am zweiten Messetag offiziell an<br />
die Schweizerischen B<strong>und</strong>esbahnen<br />
übergeben, an Heinz Hügle, den<br />
Leiter Strategischer Einkauf.<br />
kontrollieren,<br />
die Qualität<br />
der<br />
Fertigungs<strong>und</strong>Montageleistungen<br />
sicherstellen<br />
<strong>und</strong> dafür<br />
sorgen, dass<br />
der Termin-<br />
Tokio<br />
planeingehalten wird.<br />
Wie die meisten<br />
dort tätigen<br />
Arbeitnehmer auch<br />
wohnte er außerhalb<br />
Sendai des Kraftwerks in einer<br />
Pension. Morgens wurde er<br />
mit einem Bus abgeholt <strong>und</strong><br />
abends wieder zurückgebracht.<br />
Die Japaner arbeiten in der Regel<br />
an sechs Tagen in der Woche<br />
<strong>und</strong> 10–12 St<strong>und</strong>en am Tag. Obwohl<br />
sie nur wenige Tage Jahresurlaub<br />
haben, neigen sie dazu,<br />
Krankheitstage mit Urlaubstagen<br />
auszugleichen oder generell nur<br />
die Hälfte des gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Urlaubs in Anspruch<br />
zu nehmen. Die Bereitschaft,<br />
Überst<strong>und</strong>en zu leisten, wird vorausgesetzt.<br />
Das Arbeitsklima hingegen ist<br />
überaus angenehm. Alle Japaner<br />
waren sehr fre<strong>und</strong>lich im Umgang<br />
Foto: Anja Wersching<br />
Haben Sie die Übergabe auch offiziell<br />
gefeiert?<br />
Wersching: Abends fand auf dem<br />
<strong>In</strong>nenstand der <strong>Windhoff</strong>-K<strong>und</strong>enabend<br />
mit gut 100 geladenen<br />
Gästen statt. Für eine entspannte<br />
<strong>und</strong> gute Gesprächsatmosphäre<br />
sorgten unter anderem ein leckeres<br />
Essen, Cocktails <strong>und</strong> die Band<br />
Jambezi mit lateinamerikanischen<br />
Klängen. Sowohl die asiatischen<br />
Gäste als auch die Gäste aus den<br />
europäischen Ländern fühlten sich<br />
sehr wohl. So konnten wir in lockerer<br />
Atmosphäre neue Kontakte<br />
knüpfen <strong>und</strong> alte auffrischen.<br />
Sie ziehen also eine positive Bilanz?<br />
Wersching: Auf jeden Fall. Wir bereiten<br />
bereits die <strong>In</strong>noTrans 2010<br />
vor. Nach der Messe ist schließlich<br />
vor der Messe.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Mehr <strong>In</strong>noTrans denn je<br />
<strong>In</strong>sgesamt gab es einen Fachbesucherzuwachs von 30 Prozent <strong>und</strong> einen<br />
Ausstellungsflächenzuwachs von gut 50 Prozent. Über 1.900 Aussteller aus<br />
41 Ländern präsentierten innovative Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen (Quelle:<br />
Abschlussbericht der <strong>In</strong>noTrans, Messe Berlin GmbH).<br />
untereinander <strong>und</strong> auch gegenüber<br />
neuen Mitarbeitern <strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />
Vorgesetzten gegenüber zollen<br />
sie großen Respekt. Die Arbeitsumgebung<br />
ist ordentlich <strong>und</strong> sauber.<br />
Arbeitssicherheitsbestimmungen<br />
werden jeden Tag kontrolliert.<br />
Allerdings weichen die Schutzbestimmungen<br />
in Japan in einigen<br />
Punkten doch sehr von den deutschen<br />
Regularien ab. So fehlt zum<br />
Beispiel der Schutz an Schleif-/<br />
Trennmaschinen. Auch die unterschiedlichen<br />
Arbeitsmaschinen<br />
sind gewöhnungsbedürftig, weil<br />
luftgesteuert.<br />
Von seinem Auslandseinsatz<br />
nahm Hasan Sadi Wroblewsky<br />
zahlreiche neue Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Eindrücke mit nach Hause – neue<br />
Kenntnisse über andere Länder <strong>und</strong><br />
Kulturen <strong>und</strong> deren Arbeitsweisen.<br />
Wobei gerade Japan interessant ist,<br />
weil sie signifikant von denen in<br />
Deutschland abweichen.<br />
Diese Erfahrungen <strong>und</strong> der Blick<br />
über den Tellerrand erweitern auch<br />
den Horizont des Mitarbeiters –<br />
<strong>und</strong> münden nicht selten in neue<br />
Ideen fürs eigene Unternehmen.<br />
Einen weiteren Supervisor-Auftrag<br />
führt EICKHOFF aktuell in<br />
China aus.<br />
Kirsten Gottwald
Zur Husum WindEnergy 2008<br />
ließ sich Petrus nicht lange bitten:<br />
Er schickte Sonne in den hohen<br />
Norden. Doch nicht nur das<br />
Wetter ließ die Mienen der Verantwortlichen<br />
strahlen.<br />
Über 23.000 Besucher aus aller<br />
Welt fanden vom 9. bis 13. September<br />
den Weg in die norddeutsche<br />
Küstenstadt, um die internationale<br />
Leitmesse der Windenergiebranche<br />
zu besuchen.<br />
Mit den r<strong>und</strong> 750 Ausstellern<br />
aus 35 Ländern, die gekommen waren,<br />
durften die Messe Husum <strong>und</strong><br />
die Hamburger Messe, die erstmals<br />
gemeinsam für die Veranstaltung<br />
verantwortlich zeichneten, ebenfalls<br />
zufrieden sein. Denn damit<br />
haben r<strong>und</strong> 20 Prozent Aussteller<br />
mehr als im Vorjahr die Gelegenheit<br />
genutzt, ihre Produkte, <strong>In</strong>novationen<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen zur<br />
Schau zu stellen.<br />
Dass die Windenergie im Aufwind<br />
ist, ist auch B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />
Michael Glos (CSU)<br />
nicht entgangen: „Die Windenergie<br />
ist das Paradepferd im Stall des<br />
Exportweltmeisters Deutschland“,<br />
ENGINEERING<br />
Das große Stelldichein<br />
WW · Ein Boom setzt sich fort – <strong>und</strong> alle Beteiligten profitieren: Auch die<br />
4. Beteiligung an der Husum WindEnergy war ein durchschlagender Erfolg.<br />
betonte er zur offiziellen Eröffnung<br />
der Messe.<br />
Und wieder einmal stand die<br />
Offshore-Branche im Mittelpunkt<br />
vieler Fachbesucher, darunter auch<br />
der Gemeinschaftsstand der WeserWind<br />
GmbH, der HOCHTIEF<br />
Construction AG, der NL CEM<br />
<strong>und</strong> der Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
Eisenguss GmbH.<br />
<strong>In</strong> ihrer direkten Nähe: der Gemeinschaftsstand<br />
der Windenergie-Agentur<br />
Bremerhaven/Bremen<br />
e. V. (WAB), deren Mitglieder WeserWind<br />
<strong>und</strong> HOCHTIEF sind.<br />
Gemeinschaftsstand: Die brandneuen Exponate im Vordergr<strong>und</strong> repräsentieren w<strong>und</strong>erbar die Produktpalette der WeserWind (von<br />
links nach rechts): VARIOBASE Jacket ®, BARD Tripile, Tripod <strong>und</strong> die Trafostation alpha ventus. Im Hintergr<strong>und</strong> ist die Hubinsel<br />
Odin von HOCHTIEF zu erkennen.<br />
Kurze Lösung<br />
WW · Mit der Länge der Gründungspfähle wachsen<br />
auch Aufwand <strong>und</strong> Kosten. Geht es auch kürzer?<br />
Wie werden eigentlich Gründungsstrukturen<br />
von Offshore-Windenergieanlagen<br />
am<br />
Meeresboden befestigt? Ganz einfach:<br />
Man nehme einen dicken<br />
„Nagel“, haue ihn mit einem großen<br />
Hammer durch eine Halterung<br />
an der Gründungsstruktur kräftig<br />
in den Boden <strong>und</strong> schon steht die<br />
Anlage für die nächsten 20 Jahre<br />
unverrückbar an ihrem Platz. Der<br />
Haken ist: Ein solcher „Nagel“ hat<br />
einen Durchmesser von bis zu 3 m,<br />
kann bis zu 50 m lang sein <strong>und</strong><br />
über 100 t wiegen! Mit dem richtigen<br />
Werkzeug ist das zwar kein<br />
Problem, aber WeserWind will das<br />
ganze Verfahren vereinfachen. Um<br />
den Aufwand bei Fertigung, Transport<br />
<strong>und</strong> <strong>In</strong>stallation zu minimieren,<br />
hat man ein Forschungsprojekt<br />
initiiert: „<strong>In</strong>nopile“.<br />
Ziel sind kürzere Gründungspfähle.<br />
Konstruktive Lösungen<br />
sollen die benötigten Dimensionen<br />
der Konstruktionen minimieren<br />
– <strong>und</strong> die <strong>In</strong>stallation von<br />
Offshore-Anlagen wirtschaftlicher<br />
machen. Gefördert wird das Projekt<br />
vom B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit.<br />
Partner sind das <strong>In</strong>stitut<br />
für Gr<strong>und</strong>bau, Bodenmechanik<br />
<strong>und</strong> Energiewasserbau (IGBE) der<br />
Leibniz Universität Hannover, die<br />
Technologiekontor Bremerhaven<br />
GmbH <strong>und</strong> die REpower Systems<br />
AG.<br />
Beim IGBE will man die Probe<br />
aufs Exempel machen. Dort steht<br />
ein 5,5 m hoher Tank mit etwa 5 m<br />
Durchmesser. <strong>In</strong> dem Tank kann<br />
man den Boden der Nord- bzw. Ostsee<br />
nachbilden. Aus Simulationen<br />
<strong>und</strong> Berechnungen lassen sich Ergebnisse<br />
für die Praxis gewinnen.<br />
Das Forschungsvorhaben soll langfristig<br />
gesicherte Gr<strong>und</strong>lagen für<br />
die Bemessung der Gründungen<br />
von Offshore-F<strong>und</strong>amenten verschaffen<br />
– <strong>und</strong> die technischen<br />
Möglichkeiten von WeserWind<br />
erweitern.<br />
Bastian Biedermann<br />
Foto: Matthais Ibeler<br />
Anlass war die 30. Jahrestagung<br />
der British Wind Energy Association<br />
(BWEA) im ExCeL Exhibition<br />
and Conference Centre in den Londoner<br />
Docklands. Dort nutzte WeserWind<br />
die Gelegenheit, sich auf<br />
dem britischen Markt einer breiten<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Denn parallel zur Jahrestagung, zu<br />
der r<strong>und</strong> 2.500 Gäste angemeldet<br />
waren, fand in den Messehallen eine<br />
Ausstellung statt. Dort präsentierten<br />
sich r<strong>und</strong> 190 Unternehmen<br />
aus der Windenergiebranche.<br />
<strong>In</strong> Großbritannien liefert die<br />
Windenergie einen erheblichen<br />
Beitrag zur Stromerzeugung: nahezu<br />
2,5 Gigawatt. Weitere 16 Gigawatt<br />
sollen Projekte beisteuern,<br />
die sich derzeit in verschiedenen<br />
Planungsstadien befinden – vor<br />
allem die Projekte der sogenannten<br />
„R<strong>und</strong>e 1“ <strong>und</strong> „R<strong>und</strong>e 2“.<br />
<strong>In</strong>teressant für WeserWind sind<br />
allerdings mehr die neuen Offshore-Windparks<br />
der „R<strong>und</strong>e 3“.<br />
Denn sie werden unter ähnlichen<br />
glück auf · 4/2008 ......... 31<br />
Standen auf dem WeserWind-Messestand im TV-<strong>In</strong>terview Rede <strong>und</strong> Antwort (von links<br />
nach rechts): Dirk Kassen (Geschäftsführer WeserWind), Jan-Peter Nissen (Geschäftsführer<br />
WeserWind), Jörg Schulz (Oberbürgermeister Bremerhaven) <strong>und</strong> Nils Schnorrenberger<br />
(BIS-Geschäftsbereichsleiter).<br />
Die WAB stellt das Firmennetzwerk<br />
für die Windenergiewirtschaft<br />
der Nordwest-Region dar <strong>und</strong> vertritt<br />
seit über fünf Jahren sehr erfolgreich<br />
die <strong>In</strong>teressen ihrer Mitglieder.<br />
Denen bot sie auch in diesem<br />
Jahr wieder die Möglichkeit, sich<br />
zu profilieren. Sie konnten im<br />
WAB-Forum in Fachvorträgen die<br />
aktuellen Entwicklungen ihrer<br />
Projekte, Produkte <strong>und</strong> Dienstleis-<br />
tungen für Windenergie an Land<br />
<strong>und</strong> offshore vorstellen.<br />
René Surma, Leiter der Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsabteilung<br />
bei WeserWind, nutzte<br />
ebenfalls die Chance, die das<br />
WAB-Forum bot. Er referierte dort<br />
vor interessiertem Publikum über<br />
„Offshore-Gründungsstrukturen:<br />
Konstruktion, Fertigung <strong>und</strong> Montage“.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war<br />
auch in diesem Jahr die Hallenparty,<br />
die mit einem formalen Teil<br />
begann. Etwa 500 Gäste waren der<br />
Einladung der WAB zu Empfang<br />
<strong>und</strong> Podiumsdiskussion gefolgt.<br />
Thema war in diesem Jahr die „Offshore-Windenergie<br />
zwischen Ko-<br />
operation <strong>und</strong> Wettbewerb“.<br />
Wind of Change<br />
WW · Britische Offshore-Windparks mit großen<br />
Wassertiefen eröffnen lukrative Marktchancen.<br />
Foto: Aret Cezveciyan<br />
Ist eine Jacket-Gründungsstruktur auch<br />
für den britischen Markt interessant?<br />
Bedingungen wie die deutschen<br />
Offshore-Windparks entstehen –<br />
also weit entfernt von der Küste<br />
in Wassertiefen jenseits der 25-m-<br />
Marke.<br />
Für WeserWind ergibt sich damit<br />
ein sehr guter Anknüpfungs-<br />
Foto: ???<br />
punkt, um sich auf dem britischen<br />
Markt zu präsentieren. Sind doch<br />
Foto: Matthais Ibeler<br />
WeserWind hatte zu dem Event<br />
ebenfalls ihre K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartner<br />
eingeladen.<br />
Für Wirbel sorgte auch hoher<br />
Besuch aus Politik <strong>und</strong> Presse.<br />
Denn bei einem <strong>In</strong>terview mit Radio<br />
Bremen TV „buten <strong>und</strong> binnen“<br />
standen unter anderem Dirk<br />
Kassen (Geschäftsführung Weser-<br />
Wind) <strong>und</strong> Jan-Peter Nissen (Geschäftsführung<br />
WeserWind) Rede<br />
<strong>und</strong> Antwort.<br />
Zu den weiteren Befragten der<br />
Journalisten gehörten Oberbürgermeister<br />
Jörg Schulz (Seestadt Bremerhaven)<br />
<strong>und</strong> Nils Schnorrenberger<br />
(Geschäftsbereichsleiter der BIS<br />
Bremerhavener Gesellschaft für <strong>In</strong>vestitionsförderung<br />
<strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />
mbH).<br />
Fazit: Die Teilnahme an der Husum<br />
WindEnergy 2008 war für den<br />
Gemeinschaftsstand der Weser-<br />
Wind so erfolgreich, dass die Planungen<br />
für die Husum WindEnergy<br />
2010 bereits während der diesjährigen<br />
Messe begonnen haben.<br />
Mit einem großen Unterschied allerdings:<br />
Die Standfläche wird für<br />
2010 mehr als verdoppelt.<br />
Kirstin Campen<br />
eben jene Offshore-Verhältnisse<br />
das tägliche Brot der WeserWind-<br />
<strong>In</strong>genieure.<br />
<strong>In</strong> diesem Jahr konnte Großbritannien<br />
erstmals Dänemark von<br />
Platz 1 der Windenergie-Erzeugerländer<br />
verdrängen. Es ist anzunehmen,<br />
dass dort die Windenergie in<br />
weniger als fünf Jahren die Energieerzeugung<br />
aus Kernspaltung<br />
überholen wird, was die erzeugte<br />
Leistung angeht.<br />
Ebenso wie andere europäische<br />
Staaten hat sich Großbritannien<br />
dazu verpflichtet, bis 2020 einen<br />
Großteil seiner Energie aus regenerativen<br />
Quellen zu erzeugen – <strong>und</strong><br />
damit deutlich den CO 2-Ausstoß<br />
zu senken. Wind wird dabei mit<br />
r<strong>und</strong> 33 Gigawatt den Löwenanteil<br />
ausmachen.<br />
Die Teilnahme an der Messe war<br />
für WeserWind ein großer Erfolg.<br />
Man konnte neue wichtige Kontakte<br />
zu Projektentwicklern <strong>und</strong><br />
Energieversorgern knüpfen <strong>und</strong> alte<br />
Kontakte auffrischen.<br />
Der Technologievorsprung,<br />
den sich WeserWind in den vergangenen<br />
Jahren aufgebaut hat,<br />
wurde auf der Messe mehr als deutlich.<br />
Und so wird aus dem „Made<br />
in Germany“ in der Offshore-<br />
Windenergie in Großbritannien<br />
sicherlich bald „Made in Bremerhaven“.<br />
rs
Maßanzug statt<br />
Massenfertigung<br />
SHB · Saalfelder sind starke Partner, wenn es um<br />
Sonderkonstruktionen geht – seit über 60 Jahren.<br />
Montage-Einsatz: Mitarbeiter aus der Elektrofertigung bei der Elektroinstallation am<br />
Schrottplatzkran: Holger Zeise (links) <strong>und</strong> Lajos Csarnai.<br />
Viel Motivation, Erfahrung <strong>und</strong><br />
<strong>In</strong>novationskraft sind in der<br />
Entwicklungsphase gefragt. Und<br />
die haben die Saalfelder Kranbauer!<br />
Eindrucksvoller Beleg ist die Vielfalt<br />
k<strong>und</strong>enspezifischer Anlagen,<br />
die bislang ausgeliefert wurden,<br />
<strong>und</strong> deren Einsatzmöglichkeiten.<br />
Beispiele für solche Sonderkonstruktionen<br />
sind Krane für Müllverbrennungsanlagen<br />
<strong>und</strong> Kernkraftwerke,<br />
aber auch schwere<br />
Krane für die Stahlindustrie <strong>und</strong><br />
Gießereibetriebe. Sie alle stehen für<br />
individuelle Sonderlösungen, um<br />
k<strong>und</strong>enspezifische Transportaufgaben<br />
zu lösen.<br />
Diese <strong>In</strong>dividualität beweisen<br />
auch zwei in diesem Jahr gelieferten<br />
Sonderkrane für ein deutsches<br />
Edelstahlwerk. Die Besonderheiten<br />
der Anlagen ergaben sich schon<br />
aus den örtlichen Gegebenheiten.<br />
• Wichtige Vorgabe des Auftraggebers<br />
war unter anderem eine Erhöhung<br />
der bisherigen Hubhöhe<br />
um 1,5 m über Flur. Die Hubhöhe<br />
unter Flur beträgt 5,0 m. Hinzu<br />
kam, dass vorhandene Greifer beziehungsweise<br />
Magnete als Lastaufnahmemittel<br />
verwendet werden<br />
mussten. Der Greifer wird<br />
direkt in die 25-t-Unterflasche<br />
eingehängt.<br />
• Die Magnetanlage besteht aus<br />
zwei Magneten, getragen von einer<br />
gemeinsamen Traverse. Sie<br />
können einzeln oder gleichzeitig<br />
betrieben werden. Im Vergleich<br />
Katze mit Antriebseinheit<br />
Foto: Peter Hausmann<br />
Foto: Peter Hausmann<br />
zu den Altkranen wurden Kranfahrt-<br />
<strong>und</strong> Hubgeschwindigkeit<br />
um 30 Prozent <strong>und</strong> Tragfähigkeit<br />
um 5 t auf 25 t erhöht. Nur so ließ<br />
sich die geforderte höhere Umschlagsleistung<br />
erzielen.<br />
• Die Antriebsgruppen sind mit<br />
DS-Kurzschluss-Läufermotoren<br />
bestückt, die über Frequenzumrichter<br />
drehzahlgeregelt betrieben<br />
werden. Die in den Frequenzumrichtern<br />
parametrierten<br />
Hochlauf- <strong>und</strong> Bremsrampen<br />
verhindern extreme Belastungen<br />
der mechanischen Antriebsgruppen.<br />
Die elektrische Steuerung<br />
ist in einem E-Container untergebracht,<br />
was eine Wartung auch<br />
bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />
ermöglicht.<br />
• Eine im mittleren Bereich des<br />
Kranträgers angeordnete Krankanzel<br />
garantiert dem Kranfahrer<br />
gute Sichtverhältnisse. Sichtkontakt<br />
zwischen den Krankanzeln<br />
beider Krane ermöglicht den Fahrern,<br />
ihr Timing beim Befüllen<br />
der Chargierkörbe untereinander<br />
gut abzustimmen.<br />
Technische Präzision ist für die<br />
Konstrukteure ein Muss <strong>und</strong> steht<br />
an erster Stelle. Aber die spezifischen<br />
Vorstellungen des K<strong>und</strong>en<br />
sind ebenso wichtig. So viel Flexibilität<br />
muss sein!<br />
Das zeigt auch die Farbgebung<br />
der beiden Krananlagen. Sie passt<br />
sich einem Farbkonzept an, das ein<br />
Studio für Farbentwürfe für das gesamte<br />
Werk umgesetzt hat. Auch<br />
die Krananlagen wurden farblich<br />
nach diesem NCS-Farbsystem (Natural<br />
Color System) gestaltet.<br />
Am Ende der konzeptionellen<br />
<strong>und</strong> fertigungstechnischen Phase<br />
stand natürlich die Montage vor<br />
Ort. Sie erwies sich als aufwendig.<br />
Schwerpunkte waren die Schraubverbindungen<br />
zwischen den Brückenträgern<br />
<strong>und</strong> festen Stützen auf<br />
den Kopfträgern, die angehängten<br />
Antriebspodeste <strong>und</strong> die mittig angebrachte<br />
Kabine.<br />
Aber allem Aufwand zum Trotz<br />
musste die <strong>In</strong>betriebnahme während<br />
der kurzen Stillstandszeit des<br />
Stahlwerks über die Bühne gehen.<br />
So viel Timing muss sein!<br />
Lothar Heinze<br />
ENGINEERING<br />
MUT für Mittelständler<br />
KK · Präsenz auf Stand des Kreisverbandes ermöglichte Kontakte.<br />
Auch der 4. Mittelständische<br />
Unternehmertag (MUT) wurde<br />
wieder einmal zur zentralen Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationsplattform<br />
für Führungskräfte. <strong>In</strong>itiator<br />
war der B<strong>und</strong>esverband mittelständische<br />
Wirtschaft (BVMW),<br />
Veranstaltungsort das Congress<br />
Center der Neuen Messe Leipzig.<br />
Der diesjährige Unternehmertag<br />
brach alle Rekorde. Unter dem<br />
Motto „<strong>In</strong>novationen nutzen – Änderungen<br />
meistern – Zukunft gestalten“<br />
wurde den fast 2.500 Teilnehmern<br />
aus neun B<strong>und</strong>esländern<br />
ein umfangreiches <strong>und</strong> qualitativ<br />
Was ist eigentlich der …<br />
BVMW?<br />
Der BVMW (B<strong>und</strong>esverband mittelständische<br />
Wirtschaft) bezeichnet<br />
sich selbst als die Stimme des<br />
Mittelstandes. „Als wichtigster<br />
Mittelstandsverband“, so BVMW-<br />
Präsident Mario Ohoven auf der<br />
<strong>In</strong>ternet-Seite des Verbandes,<br />
„vertritt er machtvoll die <strong>In</strong>teressen<br />
der mehr als drei Millionen<br />
Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe in<br />
unserem Land. Der BVMW ist<br />
Kritiker <strong>und</strong> Partner der Politik<br />
zugleich.“ Die Mitglieder profitieren<br />
von einer breiten Palette<br />
attraktiver Dienstleistungen. Mehr<br />
als 200 Geschäftsstellen betreuen<br />
die BVMW-Mitglieder b<strong>und</strong>esweit<br />
vor Ort. Ohoven: „So können<br />
die mittelständischen Betriebe<br />
Wettbewerbsnachteile gegenüber<br />
Großunternehmen ausgleichen.“<br />
Mehr als 150.000 Unternehmen<br />
sind Mitglied des Verbandes.<br />
Alle viere!<br />
Bereits der dritte von vier Gießkranen für die schwedische SSAB Tunnplåt AB Luleå, die<br />
in diesem Jahr an den K<strong>und</strong>en übergeben werden, wurde Ende September ausgeliefert.<br />
Der Kran hat eine Tragfähigkeit von 210 t <strong>und</strong> eine Spannweite von 22,5 m. Nach umfangreichen Tests im<br />
Werk Köthen wurde er für den Transport zerlegt <strong>und</strong> auf Schwertransporter verladen. Mit dem Schiff ging es vom<br />
Rostocker Hafen nach Luleå, wo Bauleiter Herbert Schrammek die Bauteile in Empfang nahm. Mit seinem Montageteam<br />
wird er den Gießkran montieren. Auch für den vierten Kran steht es bestens. Er wird zum Jahresende<br />
ebenfalls termingerecht an den Betreiber übergeben werden. Beim Rangieren der Teile geht es übrigens oft recht<br />
eng zu: Da die Produktionshalle voll belegt ist, muss ein Katzteil erst quer durch die Halle, bevor es ins Freie kann.<br />
glück auf · 4/2008 ......... 32<br />
hochwertiges Programm geboten:<br />
185 <strong>In</strong>formationsstände <strong>und</strong> insgesamt<br />
73 Podiumsdiskussionen,<br />
Workshops <strong>und</strong> Vorträge mit namhaften<br />
Referenten in zwölf Kompetenzzentren.<br />
<strong>In</strong> der Eröffnungsveranstaltung<br />
legte BVMW-Präsident Mario Ohoven<br />
für Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe<br />
Wege zur Arbeitgebermarke dar.<br />
Zudem stellte er Pilotprojekte des<br />
BVMW <strong>und</strong> der Deutschen Employer<br />
Branding Akademie vor. Prof.<br />
Dr. Meinhard Miegel, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der „Denkwerk Zukunft.<br />
Stiftung kulturelle Er<strong>neuer</strong>ung“<br />
ging in seinem Vortrag auf<br />
die Zukunft der Gesellschaft <strong>und</strong><br />
neue Denkweisen zu Gr<strong>und</strong>fragen<br />
der westlichen Kultur ein. Kranbau<br />
Köthen beteiligte sich im Rahmen<br />
Werksfoto<br />
Nutzten die Chance, <strong>In</strong>formationen auszutauschen: Frank Malitte (BVMW, 3. von<br />
rechts), Eberhard Wenig (Salzgitter Mannesmann Stahlhandel, 2. von rechts) <strong>und</strong><br />
Rainer Lorenz (Kranbau Köthen, 3. von links) auf dem Messestand im Gespräch mit<br />
Teilnehmern.<br />
des Netzwerkes Stahl in der begleitenden<br />
Ausstellung am Gemeinschaftsstand<br />
des Kreisverbandes<br />
Anhalt-Zerbst + Dessau. Dort präsentierten<br />
sich Stahlbauunternehmen<br />
der Region den Besuchern.<br />
Kreisverbandsleiter Frank Malitte<br />
stellte mit den Vertretern der beteiligten<br />
Unternehmen die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> die Produkte der Unternehmen<br />
<strong>und</strong> der Region vor.<br />
So konnte Rainer Lorenz, der<br />
Kranbau Köthen vertrat, einige<br />
Kontakte zu örtlichen Unternehmen<br />
knüpfen, zum Beispiel zum<br />
Netzwerk Metall aus dem Burgenlandkreis.<br />
Bleibt zu wünschen, dass<br />
diese Kontakte in Zukunft noch<br />
verstärkt werden.<br />
Rainer Lorenz<br />
Foto: Rainer Lorenz<br />
Rainer Lorenz
Durchgebissen!<br />
AZUBI-ECKE<br />
ENGINEERING<br />
Fürs Leben (k)gern ges<strong>und</strong><br />
KK · Es gibt für die Ges<strong>und</strong>heit nichts Gutes – außer man tut es.<br />
Ein Ges<strong>und</strong>heitstag bot der Belegschaft<br />
von Kranbau Köthen<br />
einen Strauß von Möglichkeiten,<br />
etwas für die eigene Ges<strong>und</strong>heit zu<br />
tun. Arrangiert hatte ihn die BKK<br />
Sachsen-Anhalt mit Kooperationspartnern.<br />
Auf vielen kleinen Ständen<br />
wurden den Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern unterschiedliche<br />
Ges<strong>und</strong>heitsaspekte vermittelt – in<br />
Form von <strong>In</strong>formationsmaterialien,<br />
Beratungsgesprächen, Ges<strong>und</strong>heitstests,<br />
Messungen, Aktionen<br />
oder Kursen. Wer wollte, konnte<br />
sich sogar gegen Grippe impfen<br />
lassen. Zu erleben waren:<br />
Ulrike Ferchel <strong>und</strong> Ursula<br />
Schmidt von der BKK Sachsen-<br />
Anhalt veranstalteten ein Ges<strong>und</strong>heitsquiz.<br />
Ihre Kolleginnen Nicole<br />
Kästner-Otto <strong>und</strong> Brigitte Losse informierten<br />
derweil über Leistungen<br />
<strong>und</strong> Zusatzleistungen der BKK.<br />
Ernährungsberaterin Nadja<br />
Gierth präsentierte an einem Büfett<br />
Kostproben ges<strong>und</strong>er Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> informierte über <strong>In</strong>haltstoffe<br />
in Lebensmitteln. Ihr Motto:<br />
„Du bist, was du isst.“ Passend dazu<br />
boten Sabrina Behrends <strong>und</strong> Jens<br />
Foto: Rainer Lorenz<br />
Die Mitarbeiter aus Einkauf, Fertigung, Buchhaltung <strong>und</strong> Qualitätswesen hatten viel<br />
Spaß an den Übungen, die Diplomsportlehrerin Beatrice Anders (rechts) im Präventionskurs<br />
mit ihnen durchführte.<br />
Trojahn (Landesvereinigung für<br />
Ges<strong>und</strong>heit Sachsen-Anhalt e. V.)<br />
an, Körperfett zu messen <strong>und</strong> den<br />
Body-Mass-<strong>In</strong>dex zu bestimmen.<br />
Großer Andrang herrschte am<br />
Stand der Sindbad-Apotheke. Dort<br />
führten Katrin Schulz <strong>und</strong> Anja<br />
Maul Blutdruckmessung, Blutzuckertest<br />
<strong>und</strong> Cholesterinbestim-<br />
Vier Projekte<br />
mung durch. Dazu passte der Stand<br />
der IKK Ges<strong>und</strong>Plus. Dort offerierte<br />
Stefan Ott – verstärkt von drei Mitarbeiterinnen<br />
des Fitnessstudios<br />
Ladys Club aus Bitterfeld – Kardio-<br />
Scan-Tests.<br />
Der Kurs „Ges<strong>und</strong> schlemmen“<br />
stieß ebenso auf <strong>In</strong>teresse wie die<br />
Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.<br />
Constanze Bönigk erläuterte<br />
auf deren <strong>In</strong>fostand Kennzeichnungen<br />
<strong>und</strong> Qualitätssiegel von<br />
Lebensmitteln. Einige Mitarbeiter<br />
wollen, wie man hören konnte, daraufhin<br />
sogar ihre Ernährung überdenken.<br />
Der Ges<strong>und</strong>heitstag war schon<br />
das 4. Projekt, das im Rahmen des<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagements umgesetzt<br />
wurde. Gr<strong>und</strong>lage der Projekte<br />
war die Auswertung einer Mitarbeiterbefragung,<br />
auf deren Gr<strong>und</strong>lage<br />
die Projekte entwickelt worden<br />
sind. Ihr gemeinsames Ziel: die<br />
Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter verbessern.<br />
Der für die Projekte zuständige<br />
Steuerkreis ist bereits dabei,<br />
neue Projekte zu beschließen <strong>und</strong><br />
an Projektteams zu vergeben.<br />
Rainer Lorenz<br />
Neben dem „Ges<strong>und</strong>heitstag“ gibt es derzeit noch drei weitere Projekte<br />
in Köthen. Die Projekte „Verringerung der abteilungsbezogenen Belas-<br />
tungen im Stahlbau“ <strong>und</strong> „Einbeziehung der Mitarbeiter in das betriebliche<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement“ werden derzeit planmäßig abgearbeitet.<br />
Beim Thema „Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens der Mitarbeiter“<br />
hat man Bewegungskurse angeboten, um das Bewusstsein für eine aktive<br />
persönliche Ges<strong>und</strong>erhaltung zu fördern. Diplomsportlehrerin Beatrice<br />
Anders hat zudem bei einem Werksr<strong>und</strong>gang die Arbeitsplätze analysiert.<br />
Falls erforderlich, wurden sie ergonomisch verändert. Und die Mitarbeiter<br />
profitierten von Tipps für einen rückenfre<strong>und</strong>lichen Arbeitsalltag. Gleichzeitig<br />
wurde abgefragt, wer an einem Präventionskurs interessiert ist. Die<br />
Resonanz war so groß, dass mehrere Gruppen gebildet werden mussten.<br />
Im September begann der Basiskurs. Er fand an zwei Tagen die Woche<br />
statt. Seit Dezember wird auch ein Aufbaukurs angeboten.<br />
Foto: Rainer Lorenz<br />
Am 1. September begannen sieben Azubis bei Kranbau Köthen ihre<br />
dreieinhalbjährige Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bzw. Zerspanungsmechaniker.<br />
Sie hatten sich im Auswahlverfahren gegen knapp 100 Bewerber durchgesetzt. Begrüßt<br />
wurden sie von Geschäftsleitung <strong>und</strong> Betriebsrat. „Wer gute schulische <strong>und</strong> betriebliche Leistungen bringt“, so<br />
Geschäftsführer Klaus Müller, „hat auch Chancen auf zumindest befristete Weiterbeschäftigung.“ Die Theorie<br />
erlernen die Jugendlichen an der Berufsschule, die Praxis im Betrieb. Lehrmeister Karl-Heinz Lucht <strong>und</strong> erfahrene<br />
Facharbeiter werden sie dabei begleiten (von links): Klaus Müller, <strong>In</strong>go Brötzmann (Leiter Konstruktion), Bernhard<br />
Meyer (Leiter Materialwirtschaft), Christian Büchner (Zerspanungsmechaniker), Karl-Heinz Lucht (Lehrmeister),<br />
Marcus Müller (Konstruktionsmechaniker), Susanne Hartling (Betriebsrat), Markus Alsleben (Konstruktionsmechaniker),<br />
Christian Hoffmann (Konstruktionsmechaniker), Florian Seiffert (Zerspanungsmechaniker), Konstantin Finze<br />
(Konstruktionsmechaniker), Annegret Schmidt (Personalleiterin), Lothar Schlünz (Leiter Fertigung <strong>und</strong> Montage)<br />
<strong>und</strong> Klaus Weis (Leiter Qualitätswesen).<br />
Annegret Schmidt<br />
glück auf · 4/2008 ......... 33<br />
Im Einsatz!<br />
Zwar sind Bauarbeiten an Produktionsgebäude<br />
<strong>und</strong> Außenanlagen noch im Gange, doch<br />
der neue Fachwerkportalkran aus Köthen ist bereits bei der ThyssenKrupp<br />
GfT Gleistechnik in Coswig voll im Einsatz. Er hat eine Spannweite von<br />
45 m (plus 9 m Ausleger) <strong>und</strong> kann 8 t bewegen. Eingesetzt wird er, um<br />
Schienenteile <strong>und</strong> Weichen (Straße-Schiene) zu be- <strong>und</strong> entladen <strong>und</strong> die<br />
Produktion mit Bauteilen zu versorgen.<br />
Rainer Lorenz<br />
Willkommen!<br />
Kranbau Köthen hatte gleich mehrfach<br />
B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landespolitiker zu Gast.<br />
So besuchte u. a. B<strong>und</strong>estagsmitglied Ulrich Petzold im August die Kranbauer.<br />
Er sitzt für die CDU im B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> ist Mitglied im Ausschuss<br />
für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit sowie stellvertretendes<br />
Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie. Ihn begleiteten<br />
Brigitte Take, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt, <strong>und</strong> die Mitglieder<br />
des Stadtrates Bernhard Nordhoff <strong>und</strong> Herbert Heller. Die Geschäftsführer<br />
Klaus Müller <strong>und</strong> Dr. Ulf Achenbach stellten das Unternehmen <strong>und</strong> dessen<br />
Entwicklung vor. Danach diskutierte man, wie die Volksvertreter das<br />
Unternehmen unterstützen <strong>und</strong> die Politik die Rahmenbedingungen verbessern<br />
könnten. Ein R<strong>und</strong>gang durch Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung r<strong>und</strong>ete<br />
den Besuch ab. Auf dem Foto begrüßen Dr. Ulf Achenbach (links) <strong>und</strong><br />
Klaus Müller (rechts) Ulrich Petzold <strong>und</strong> Brigitte Take im Mosaikraum.<br />
Rainer Lorenz<br />
Glückwunsch!<br />
PERSONALIA<br />
Foto: Rainer Lorenz<br />
Im September feierte Dietmar<br />
Krüger (Wareneingang/Fertigung)<br />
sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Da EICKHOFF 1977 gegründet wurde,<br />
ist er ein Mitarbeiter der ersten St<strong>und</strong>e. Bei einer kleinen Feier ließ man<br />
die letzten Jahrzehnte von EICKHOFF Revue passieren <strong>und</strong> überreichte<br />
ihm Glückwünsche <strong>und</strong> eine Jubiläumsprämie (von links): Egbert Reinersmann<br />
(Kaufmännische Geschäftsführung), Dietmar Krüger <strong>und</strong> Norbert<br />
Fuest (Technische Geschäftsführung).<br />
Kirsten Gottwald<br />
Übrigens: Dieter Kamp (Fertigung) konnte sein 25-jähriges<br />
Dienstjubiläum feiern.<br />
Foto: Rainer Lorenz<br />
Foto: Kirsten Gottwald
SERVICE<br />
Dienstleistung: GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH · GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · Wärmebehandlung Osnabrück GmbH<br />
· Walzwerk Burg GmbH · BBG Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH<br />
Riesige Gleis-Belastung<br />
erfordert Oberbausanierung<br />
GET · Teilabschnitt auf GET-Strecke zwischen Georgsmarienhütte <strong>und</strong><br />
Hasbergen an einem einzigen Wochenende gr<strong>und</strong>saniert.<br />
Der Teilabschnitt, der vom <strong>Bahn</strong>übergang<br />
„Haunhorstweg“ bis<br />
zum <strong>Bahn</strong>übergang „Am Boberg“<br />
er<strong>neuer</strong>t werden musste, ist 720 m<br />
lang. Durch die lange Liegedauer<br />
<strong>und</strong> die Wasser führende Hanglage<br />
waren die Holzschwellen teilweise<br />
stark marode. Die Schienen waren<br />
durch die hohe Transportmenge<br />
von über 1 Mio. t/Jahr abgefahren.<br />
Die Umbaulänge von 720 m ließ<br />
keine St<strong>und</strong>e Zeitverzug zu. Vor allem<br />
schnell musste es gehen. Also<br />
wollte man mit den Bauarbeiten<br />
bereits am Freitagabend starten.<br />
Deshalb mussten einige Züge in<br />
Absprache mit Stahlwerk <strong>und</strong> Versand<br />
auf Mittwoch <strong>und</strong> Donnerstag<br />
vorverlegt werden.<br />
Nachts wurden die alten Gleise<br />
jochweise ausgebaut <strong>und</strong> das Verlegeplanum<br />
hergestellt, am Samstag<br />
das neue Gleis verlegt. Dabei<br />
war höchste Präzision gefragt. Die<br />
Schwellen mussten spurgenau ausgelegt<br />
<strong>und</strong> ausgerichtet werden.<br />
Denn sind die Schienen montiert<br />
<strong>und</strong> die Schienenverschraubungen<br />
festgezogen, lässt sich das Gleis<br />
durch seine hohe Quersteifigkeit<br />
nur noch geringfügig seitlich ausrichten<br />
– maximal 3 – 4 cm je Stopfdurchgang.<br />
Gleichzeitig wurden<br />
die 30 m langen Schienen miteinander<br />
verschweißt.<br />
Am Sonntagvormittag wurde<br />
dann der Schotter eingefüllt <strong>und</strong><br />
verteilt. Danach konnte der Gleisabschnitt<br />
bis zur endgültig festen<br />
Lage gestopft werden – eine Arbeit,<br />
die vom Nachmittag bis spät in die<br />
Nacht dauerte.<br />
Auch hier hat man wieder Y-<br />
Stahlschwellen verwendet. Diese<br />
Schwellenform wurde bereits mehrfach<br />
eingesetzt. Y-Stahlschwellen<br />
werden hergestellt aus einem Stahlträger<br />
der Sonderform IB 100 S <strong>und</strong><br />
sind 2,40 m lang.<br />
Die Form entsteht aus der entgegengesetzten<br />
Biegung zweier Träger,<br />
die anschließend Y-förmig <strong>und</strong><br />
fachwerkartig zusammengefügt<br />
werden. Daraus resultiert eine hohe<br />
Seitenstabilität <strong>und</strong> Quersteifigkeit<br />
des fertig verlegten Gleisrostes.<br />
Diese Eigenschaft prädestiniert<br />
ihn vor allem für die Verlegung in<br />
Gleisradien. Weiterhin garantieren<br />
Y-Stahlschwellen einen hohen<br />
Ein Portal für alle<br />
GMHS · Plattform, die die eigene Arbeit <strong>und</strong> das<br />
Kommunizieren untereinander erleichtert.<br />
Am 29. September fiel der Startschuss:<br />
Das neue Portal der<br />
GMH-Gruppe öffnete seine Pforten.<br />
Mit großer Spannung hatte<br />
sich das Projektteam der GMH Systems<br />
darauf vorbereitet: „Wird es<br />
angenommen? Können sich die<br />
Anwender überhaupt anmelden?<br />
Gibt es Fehler in den Webanwendungen?“<br />
– Der eigens eingerichtete<br />
Service-Desk wartete neugierig<br />
auf Fragen <strong>und</strong> Anregungen der<br />
Anwender. Doch die blieben bis<br />
auf kleinere Hilfestellungen aus.<br />
Die fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> intuitive<br />
Anmutung des Portals stieß auf sehr<br />
positive Resonanz. Schnell wurden<br />
alle Funktionen genutzt bzw. ausprobiert:<br />
das zentrale Adressbuch;<br />
die Möglichkeit, Adressen zu exportieren;<br />
die automatische Aktualisierung<br />
der Kontakte mit dem<br />
lokalen Outlook; oder auch die<br />
Gruppenübersicht mit Verbindung<br />
zum Routenplaner. Im <strong>In</strong>fos-Modul<br />
wurde auch das Versionsmanagement<br />
<strong>und</strong> die Benachrichtigungsmöglichkeit<br />
bei Veränderungen<br />
positiv bewertet. Unternehmen,<br />
Rasante Verlegung: Auch im <strong>Bahn</strong>übergang „Sutthauser Straße“ in Holzhausen musste<br />
die Firma Stefen die Schienen er<strong>neuer</strong>n. Anschließend wurden die Gleise auf Y-Stahlschwellen<br />
montiert.<br />
die bereits mit Active Directory der<br />
GMH-Gruppe arbeiten, wissen das<br />
automatische Anmelden zu schätzen:<br />
portal.gmh.group.de im <strong>In</strong>ternet<br />
Explorer eingeben – <strong>und</strong> schon<br />
sind ohne zusätzliche Anmeldung<br />
alle Funktionen des Portals bereit.<br />
Nicht alle nutzen die Arbeitserleichterungen<br />
des Portals. Die<br />
Kollegen, die es tun, möchten vor<br />
allem folgende nicht mehr missen:<br />
• Nutzung des eigenen Unternehmens-Ordners<br />
für die Kommunikation<br />
innerhalb des eigenen Unternehmens.<br />
• Verknüpfung des Adressbuchs<br />
mit Outlook, um das Adressbuch<br />
im Outlook „offline“ zur Verfügung<br />
zu haben.<br />
• Versionsmanagement im <strong>In</strong>fos-<br />
Modul <strong>und</strong> Benachrichtigungsmöglichkeit<br />
bei Veränderungen.<br />
• Dateien direkt aus Excel oder<br />
Word heraus auschecken <strong>und</strong><br />
wieder einchecken.<br />
• Die Suche nach indizierten <strong>In</strong>halten<br />
im Portal für den schnellen<br />
Zugriff auf <strong>In</strong>formationen.<br />
Mario Hermeling<br />
Foto: hu<br />
Belastungsspielraum, eine lange<br />
Lebenserwartung <strong>und</strong> geringere <strong>In</strong>standhaltungskosten.<br />
Die Strecke von Georgsmarienhütte<br />
nach Hasbergen ist zwar<br />
nur eingleisig, aber für die GM-<br />
Hütte von großer Bedeutung.<br />
Über sie laufen etwa 75 Prozent<br />
aller Schrottlieferungen <strong>und</strong> etwa<br />
35 Prozent der Versandgüter. Um<br />
dauerhaft einen störungsfreien<br />
Betrieb zu ermöglichen, wird mindestens<br />
alle zwei Jahre der jeweils<br />
schlechteste Gleisabschnitt saniert.<br />
hu<br />
glück auf · 4/2008 ......... 34<br />
Wehmütiges Ende<br />
WWB · Beizeiten neuen Service auf- <strong>und</strong> ausgebaut.<br />
Im Walzwerk Burg ist die Umstrukturierung<br />
endgültig abgeschlossen:<br />
Im Oktober wurde die allerletzte<br />
Walzcampagne gefahren.<br />
Gr<strong>und</strong> zur Sorge haben die Mitarbeiter<br />
aber nicht. Denn mit dem<br />
Auf- <strong>und</strong> Ausbau des Edelstahlservice-Centers<br />
<strong>und</strong> der damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Erhöhung der Zuschnittkapazität<br />
hat man in den<br />
vergangenen Jahren frühzeitig die<br />
Weichen gestellt: Das Center konnte<br />
sich inzwischen einen Namen<br />
machen.<br />
Vielen alten Walzwerkern geht<br />
das Walz-Ende ans <strong>Herz</strong>. Dennoch<br />
ist das Verständnis für die Stilllegung<br />
groß. Wichtig ist, so die Mitarbeiter,<br />
dass das Unternehmen<br />
wettbewerbsfähig bleibt <strong>und</strong> niemand<br />
seinen Arbeitsplatz verliert.<br />
Angebahnt hat sich die Entwicklung<br />
bereits 1995. Damals hatte die<br />
EU die Walzquoten für das Walzwerk<br />
gestrichen. Deshalb wurden<br />
die Triogerüste zum Vorwalzen demontiert.<br />
Übrig geblieben war nur<br />
ein Duogerüst mit einem Anstichmaß<br />
von maximal 20 mm. Seitdem<br />
wurden nur noch Nischensortimente<br />
gewalzt. Um Feinbleche<br />
herzustellen, musste man bereits<br />
vorgewalztes Material einsetzen.<br />
2006 wurden aus Kostengründen<br />
die Edelbaustähle <strong>und</strong> spezielle<br />
Rostfreigüten aus dem Sortiment<br />
genommen. Und jetzt kam auch<br />
das Aus für die Tränenbleche <strong>und</strong><br />
die hitzebeständigen CrAl-Stähle.<br />
Auslöser war die ständig schlechtere<br />
Wirtschaftlichkeit. Die im Coil<br />
gewalzten Bleche der spanischen<br />
Mandorla-Träne sind deutlich<br />
preisgünstiger als die DIN-Träne<br />
von Walzwerk Burg. Deshalb ist<br />
einfach der Absatz eingebrochen.<br />
Bei den CrAl-Stählen hat der<br />
polnische Lieferant innerhalb eines<br />
Jahres die Vormaterialpreise so erhöht,<br />
dass die Kosten am Markt<br />
nicht mehr abzudecken waren.<br />
Also entschied man, das letzte verbliebene<br />
Walzgerüst stillzulegen.<br />
Dr. Mario Fennert<br />
Letzte Walzung: Das Edelstahlservice-Center hilft über Verlust hinweg.<br />
Müssen Sie draußen bleiben?<br />
Werksfoto<br />
GMHS · Fünf Gründe für Portal-Stress: Viele Probleme lassen sich<br />
ganz einfach lösen – mit der neuen Version des <strong>In</strong>ternet Explorers (Version 7).<br />
Eins ist sicher: Wenn eine Gruppe<br />
wie die GMH-Gruppe ein allumfassendes<br />
Portal einführt, kann<br />
nicht alles glatt gehen. Schließlich<br />
benutzen die über 50 Unternehmen<br />
bzw. Tausende von Mitarbeitern<br />
unterschiedliche Betriebssysteme,<br />
<strong>In</strong>ternet-Browser, Benutzerverwaltungen,<br />
Anwendungsprogramme,<br />
Versionen u. a. m. – was der viel beschworenen<br />
Kompatibilität schadet<br />
<strong>und</strong> den Datenaustausch zwischen<br />
den Systemen erheblich erschwert.<br />
Die Praxis zeigt aber auch: Die<br />
potenzielle Fehlerquelle sitzt nicht<br />
selten vor dem Computer – will sagen:<br />
Sehr oft sind Bedienungsfehler<br />
dafür verantwortlich, wenn etwas<br />
schiefgeht oder nicht funktioniert.<br />
Und manchmal liegt es einfach an<br />
der falschen Software.<br />
Beides gilt auch für das neue<br />
GMH-Portal. Deshalb: Wenn etwas<br />
schiefläuft, sollten Sie sich als<br />
Erstes fragen, ob ein Bedienungsoder<br />
Softwarefehler vorliegt. Und<br />
wenn nicht? Dann wenden Sie sich<br />
bitte an Ihre IT-Experten. Sie helfen<br />
Ihnen gerne weiter.<br />
Ich komme nicht ins Portal.<br />
Weshalb klappt das nicht?<br />
Sie haben sich beim Eingeben der<br />
Anmelde-Daten (Benutzername,<br />
Domäne, Passwort) verschrieben.<br />
Oder: Sie geben die falschen Anmelde-Daten<br />
ein.<br />
Unser Tipp: Erfragen Sie Ihre Anmelde-Daten<br />
in Ihrer IT-Abteilung<br />
zur Überprüfung.<br />
Mein Anmelde-Fenster sieht anders<br />
aus als im Beileger der letzten<br />
glück auf-Ausgabe.<br />
Sie benutzen den falschen Browser<br />
(Netscape, Mozilla, Safari oder andere).<br />
Oder: Sie benutzen den richtigen<br />
Browser (<strong>In</strong>ternet Explorer),<br />
aber als falsche Version (älter als<br />
Version 7).<br />
Unser Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer<br />
IT-Abteilung den <strong>In</strong>ternet Explorer<br />
7 installieren.<br />
Weshalb funktioniert die automatische<br />
Anmeldung im Portal nicht?<br />
Sie verwenden den falschen<br />
Browser (siehe oben). Oder: Ihr Unternehmen<br />
hat die neue gruppen-<br />
weite Benutzerverwaltung noch<br />
nicht umgesetzt. Oder: Ihr Portal<br />
ist nicht in die <strong>In</strong>ternet-Explorer-<br />
Sicherheitszone „Lokales <strong>In</strong>tranet“<br />
eingetragen.<br />
Unser Tipp: Fragen Sie Ihre IT-Abteilung<br />
nach der neuen Benutzerverwaltung<br />
bzw. bitten Sie sie, die<br />
Sicherheitszone richtig einzustellen.<br />
Ich komme ins Portal, kann aber<br />
die Funktionalitäten nicht nutzen.<br />
Sie benutzen den falschen Browser<br />
(siehe oben). Ihr Portal ist nicht in<br />
die <strong>In</strong>ternet-Explorer-Sicherheitszone<br />
„Lokales <strong>In</strong>tranet“ eingetragen<br />
(siehe oben).<br />
Warum ist das Layout der Seite<br />
schief <strong>und</strong> krumm?<br />
Sie benutzen den falschen Browser<br />
(siehe oben).<br />
Haben Sie noch andere Fragen<br />
<strong>und</strong> Anregungen? Ihre Verbesserungsvorschläge<br />
nehmen wir gerne<br />
entgegen unter: portal-support@<br />
gmh-systems.de.<br />
Jörg Welters
RECYCLING Roh<br />
Teamgeist fördern<br />
<strong>und</strong> Wissen vertiefen<br />
Rohstoff Recycling · Zweitägiges Seminar konnte alle begeistern.<br />
Im November haben die Händler<br />
<strong>und</strong> Betriebsleiter des Bereichs<br />
Rohstoff Recycling der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe<br />
ein zweitägiges Seminar in Münster<br />
absolviert. Ziel der Veranstaltung<br />
war, die mitunter sehr speziellen<br />
Aktivitäten der einzelnen Fachbereiche<br />
im Detail vorzustellen. Zudem<br />
wollte man den <strong>In</strong>formationsfluss<br />
untereinander anregen <strong>und</strong><br />
weiter ausbauen.<br />
Jeder der Teilnehmer hatte sich<br />
für die Tagung mit einem speziellen<br />
Thema befasst <strong>und</strong> eine Präsentation<br />
ausgearbeitet. Durch diese<br />
Vorträge konnten alle Teilnehmer<br />
am Wissen <strong>und</strong> den Erfahrungen<br />
ihrer Kollegen partizipieren.<br />
Themenschwerpunkte am ersten<br />
Tag waren die Versorgungsaufträge<br />
für die Stahlwerke <strong>und</strong> die Gießereien<br />
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />
aber auch die<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> Probleme im Bereich<br />
der Drittvermarktung.<br />
Gerade die internationale Vermarktung<br />
von Schrotten setzt<br />
besondere Kenntnisse <strong>und</strong> Erfah-<br />
Heiße Führung<br />
RRO · BDSV-Juniorkreistagung zu Besuch in Trier <strong>und</strong> Bous<br />
Der BDSV-Juniorkreis konnte sowohl in Trier als auch in Bous neue Eindrücke über sein Metier sammeln.<br />
Sie ist der größte Stahlrecyclingverband<br />
Europas: die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling<br />
<strong>und</strong> Entsorgungsunternehmen<br />
e. V. (BDSV). Ihr gehören<br />
über 600 Unternehmen aus dem<br />
Bereich Stahlrecycling <strong>und</strong> Entsorgung<br />
an. Auch in dieser Branche<br />
gewinnt die Nachwuchsförderung<br />
an Bedeutung – <strong>und</strong> organisiert<br />
sich im BDSV-Juniorkreis.<br />
Über die diesjährige Juniorkreistagung<br />
berichtet Nicole Adolphs<br />
vom BDSV:<br />
Die r<strong>und</strong> 45 Junioren <strong>und</strong> Juniorinnen<br />
besichtigten zwei Betriebe<br />
in Trier <strong>und</strong> in Bous. Vormittags<br />
konnten die Tagungsteilnehmer<br />
rungen voraus. Dazu zählt nicht<br />
nur die Lieferabwicklung, wo beispielsweise<br />
die sogenannten <strong>In</strong>coterms<br />
(<strong>In</strong>ternational Commercial<br />
Terms, deutsch: <strong>In</strong>ternationale<br />
Handelsklauseln) gelten. Darunter<br />
fällt auch die Zahlungsabwicklung<br />
durch Akkreditive.<br />
das Recyclingzentrum der Firma<br />
Theo Steil GmbH in Trier begutachten.<br />
Auf dem großflächigen<br />
Gelände sahen sie eine breite Palette<br />
von Aufbereitungstechniken,<br />
Materialien <strong>und</strong> eine ausgefeilte<br />
Logistik. Die Mitarbeiter von Theo<br />
Steil, die die einzelnen Gruppen<br />
führten, informierten über Betrieb<br />
<strong>und</strong> Betriebsablauf <strong>und</strong> standen<br />
den Junioren Rede <strong>und</strong> Antwort.<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer fre<strong>und</strong>lichen<br />
Einladung der Stahlwerk Bous<br />
GmbH <strong>und</strong> der RRO Rohstoff Recycling<br />
Osnabrück GmbH konnte<br />
man dann in Bous vor Ort miterleben,<br />
wie Qualitätsschrotte in<br />
einem Elektrostahlwerk verarbeitet<br />
werden. Zuvor stimmte Stahl-<br />
stoff Re cy cling: RRO Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH<br />
· RRD Roh stoff Re cy cling Dort m<strong>und</strong> GmbH · Hittmeyer Rohstoffe GmbH<br />
Foto: Jörg Schmidt<br />
Profitierten voneinander: Händler <strong>und</strong> Betriebsleiter des Bereiches Rohstoff Recycling.<br />
Darüber hinaus wurden den<br />
Teilnehmern detailreiche Kenntnisse<br />
über Produkte wie Spezialschrotte<br />
oder auch Roheisenbären<br />
vermittelt, die zum Beispiel bei der<br />
Entschwefelung auf dem Weg zum<br />
Hochofen <strong>und</strong> Konverter entstehen.<br />
Diese speziellen Materialien<br />
Werksfoto<br />
werkschef Rolf Gerling den Juniorenkreis<br />
in einem informativen<br />
Vortrag zum Elektrostahlverfahren<br />
auf den R<strong>und</strong>gang durch das Werk<br />
ein.<br />
Bei der Besichtigung des Stahlwerkes<br />
wurden die Junioren in drei<br />
Gruppen über das Gelände <strong>und</strong><br />
durch den Betrieb geführt – <strong>und</strong><br />
dies bei spätsommerlichen Temperaturen.<br />
Dementsprechend wurde<br />
unter den feuerhemmenden Mänteln<br />
kräftig geschwitzt. Vor allem<br />
bei den Ausführungen zum Blockgussverfahren<br />
an der Gießgrube<br />
ging es heiß her. Aber auch dies tat<br />
der interessanten <strong>und</strong> aufschlussreichen<br />
Werksführung keinerlei<br />
Abbruch.<br />
glück auf · 4/2008 ......... 35<br />
erfordern nicht nur ein besonderes<br />
Fachwissen über die Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Anforderungen, die an das<br />
Material gestellt werden, sondern<br />
auch technisches Hintergr<strong>und</strong>wissen.<br />
Mit großem <strong>In</strong>teresse verfolgten<br />
die Teilnehmer auch die Präsentation<br />
der Hittmeyer Rohstoffe GmbH.<br />
Erst vor elf Monaten hatte die Georgsmarienhütte<br />
Holding das in<br />
Dortm<strong>und</strong> ansässige Unternehmen<br />
übernommen <strong>und</strong> in die GMH-<br />
Gruppe eingliedert. Dieses Schwes-<br />
terunternehmen ist in seiner erst<br />
kurzen Gruppenzugehörigkeit ein<br />
wichtiger Baustein in der Versorgungsstrategie<br />
des Rohstoffbereichs<br />
geworden.<br />
Am nächsten Tag erläuterten die<br />
jeweiligen Betriebsleiter den Kollegen<br />
die Aufbereitungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> -techniken der Standorte<br />
Osnabrück <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong>.<br />
Explosiv!<br />
Die Aufträge hatte die Rohstoff Recycling Dortm<strong>und</strong><br />
bereits erteilt. Doch das Auskoffern konnte<br />
nicht sofort beginnen. Zunächst mussten Spezialisten die Umgebung mit<br />
Sondierungsbohrungen auf mögliche Kampfmittel (z. B. Bomben) untersuchen.<br />
Erst danach konnten die Arbeiten für das neue Fallwerk (dort wird<br />
mit einer Fallwerkskugel Schrott zertrümmert), die Einhausung <strong>und</strong> den<br />
Brückenkran beginnen. Auftragnehmer sind die Heinrich Becker GmbH &<br />
Co. KG <strong>und</strong> die Meissner Krane GmbH. Etwa 1.000 m³ Erdreich mussten<br />
ausgekoffert werden. Zuvor hatte man mit 86 Einzelpfählen (Durchmesser:<br />
80 cm) eine überschnittene Bohrpfahlwand errichtet. Bohrtiefe: etwa<br />
13 m. Die Bohrwand dient zur Stabilität des Bodens <strong>und</strong> soll dafür sorgen,<br />
dass möglichst wenig Gr<strong>und</strong>- bzw. Schichtenwasser in die Baugrube<br />
sickert. Wenn alles planmäßig läuft, wird das neue Fallwerk Ende des<br />
ersten Quartals 2009 in Betrieb gehen.<br />
Ralf Willam<br />
PERSONALIA<br />
Be triebs ju bi lä en, 4. Quar tal 2008<br />
Foto: Ralf Willam<br />
Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />
Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH<br />
25 Jahre: Claudia Marquardt (Logistik)<br />
35 Jahre: Dieter Neumann (Vertrieb NE-Separation), Günter Meyenborg<br />
(Schlosser)<br />
Adolf Ellermann GmbH<br />
35 Jahre: Franz Ludwig (Lkw-Fahrer)<br />
Die besonderen Marktgegebenheiten<br />
der legierten Schrotte <strong>und</strong><br />
Metalle wie Aluminium <strong>und</strong> Kupfer<br />
hat ein Händler der Adolf Ellermann<br />
GmbH erklärt. Eine über<br />
mehrere Jahre ausgelegte Analyse<br />
ermöglichte ihm dabei eine kenntnisreiche<br />
Darstellung. Auch die<br />
Entsorgung von Stahlschrotten bei<br />
den Metall verarbeitenden Unternehmen<br />
war Thema.<br />
Bilanz der Tagung: Die Händler<br />
des Geschäftsbereichs waren vom<br />
Seminar begeistert. Sie haben angeregt,<br />
das Treffen im nächsten<br />
Jahr zu wiederholen. Allgemeiner<br />
Tenor: Dieser Austausch fördert<br />
nicht nur den Teamgeist <strong>und</strong> das<br />
gemeinsame Auftreten im Markt,<br />
sondern auch die Wahrnehmung<br />
des Geschäftsbereichs Rohstoff Recycling<br />
als Einheit.<br />
Johannes Hanke <strong>und</strong> mk<br />
Am „Lebenswertigen“<br />
nur geschnuppert<br />
Münster ist die Stadt, die im Jahre 2004 den LivCom-Award für die „lebenswerteste<br />
Stadt“ der Welt erhalten hat, <strong>und</strong> somit ein würdiger Austragungsort<br />
für Veranstaltungen aller Art. Die Tagungsstätte am Hiltruper See war<br />
allerdings so abgeschieden, dass man das Lebenswerte dieser westfälischen<br />
Stadt „nur“ an der eindrucksvollen Natur r<strong>und</strong> um das Hotel wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> genießen konnte. So konnten sich alle Teilnehmer voll <strong>und</strong> ganz auf<br />
die <strong>In</strong>halte der Veranstaltung konzentrieren.
RECYCLING<br />
MARKTBERICHT<br />
Stahl- <strong>und</strong> Schrottmärkte – eine geplatzte Blase?<br />
Nach dem dramatischen Fall der Stahlpreise<br />
(insbesondere für Betonstahl)<br />
<strong>und</strong> der Schrottpreise seit dem Sommer<br />
2008 stellt sich die Frage: Sind hier Blasen<br />
überhitzter Märkte geplatzt, oder ist die<br />
Entwicklung nur durch die Finanzmarktkrise<br />
verursacht worden?<br />
Seit etwa drei Jahren in Folge hat die<br />
deutsche Stahlindustrie ihre Kapazitäten<br />
zu 90–95 Prozent ausgelastet, das heißt,<br />
es wurde ständig an der Kapazitätsgrenze<br />
produziert. Weltweit sah die Lage ähnlich<br />
aus.<br />
Getrieben wurde die Entwicklung im<br />
<strong>In</strong>land von hohen Wachstumsraten im<br />
Fahrzeug- <strong>und</strong> Maschinenbau – <strong>und</strong> seit<br />
Langem auch wieder durch Zuwächse<br />
im Bauhauptgewerbe. Wachstumsmotor<br />
der deutschen <strong>In</strong>dustrie war trotz des<br />
schwachen US-Dollars der Export.<br />
Auch international waren – abgesehen<br />
von einer abgeschwächten Konjunktur in<br />
den USA – alle Märkte seit einigen Jahren<br />
auf Wachstumskurs. Eine besondere Dynamik<br />
ging dabei von den sich entwickelnden<br />
Volkswirtschaften in Asien, Südamerika<br />
<strong>und</strong> Osteuropa aus.<br />
Asiatischer Raum erzeugt<br />
weltweit den meisten Stahl<br />
Eine besondere Bedeutung kommt<br />
der Volksrepublik China mit zweistelligen<br />
Wachstumsraten des Brutto-<strong>In</strong>land-Produktes<br />
zu. Die Stahlproduktion in China<br />
stieg von 2000 bis 2007 von etwa<br />
127 Mio. auf fast 490 Mio. t pro Jahr.<br />
36 Prozent des Stahls in der Welt wurden<br />
2007 in China produziert. Rechnet man<br />
den asiatischen Raum zusammen, finden<br />
dort deutlich über 50 Prozent der weltweiten<br />
Stahlproduktion statt (World Steel Association).<br />
Der steigende Rohstoffhunger in der Welt hat die Beschaffungskosten<br />
auf Rekordhöhen katapultiert. Kupfer, Nickel<br />
sowie andere Nichteisen- <strong>und</strong> Edel-Metalle wurden zu schwindelerregenden<br />
Preisen gehandelt – nicht zuletzt, weil diese<br />
Metalle Gegenstand von Spekulationen an den internationalen<br />
Börsen wurden. Steigende Erdölpreise bekam jeder beim Tanken<br />
am eigenen Leib zu spüren.<br />
Aber auch die Rohstoffkosten für die Stahlproduktion explodierten<br />
geradezu: Die drei größten Eisenerzproduzenten, die<br />
gut zwei Drittel des Überseehandels kontrollieren, konnten<br />
2008 Preiserhöhungen durchsetzen: für Feinerz um 65 Prozent<br />
gegenüber 2007, für Pellets sogar um 87 Prozent. Gegenüber<br />
2003 stiegen die Erzpreise damit um mehr als das Vierfache.<br />
Die Preise für Kokskohle erhöhten sich seit 2003 sogar um den<br />
Faktor 5–6.<br />
Seit Herbst 2003 stiegen<br />
Schrottpreise fast stetig an<br />
Die integrierten Hüttenwerke in Deutschland benötigen jährlich<br />
r<strong>und</strong> 44 Mio. t Eisenerz <strong>und</strong> 15 Mio. t Kokskohle. Die Rohstoff-<br />
<strong>und</strong> Energiekosten machen bereits etwa 80 Prozent der<br />
Stahlerzeugungskosten aus.<br />
Auch die internationalen Schrottmärkte haben eine bisher<br />
nie da gewesene Preisrallye hinter sich: 2007 setzten die<br />
deutschen Stahlwerke, um 48,6 Mio. t Stahl zu erzeugen,<br />
21,7 Mio. t Schrott ein – etwa 4,4 Mio. t Eigenentfall <strong>und</strong><br />
17,3 Mio. t Zukauf vom Handel. Die deutschen Gießereien<br />
kauften zusätzlich weitere 4 Mio. t Gießereischrotte. Auch<br />
international stieg die Nachfrage nach Schrott.<br />
Daher sind die Preise seit dem Herbst 2003 mit einer<br />
Wachstumsunterbrechung vom Sommer 2005 bis in den<br />
Winter 2005/2006 stetig gestiegen. Im Januar 2008 wurde<br />
schwerer Abbruchschrott in der B<strong>und</strong>esrepublik bereits für<br />
r<strong>und</strong> 250 Euro/t frei Werk gehandelt. Im April <strong>und</strong> Mai stiegen<br />
die Schrottpreise um jeweils etwa 80 Euro/t <strong>und</strong> erreichten<br />
im Mai <strong>und</strong> Juni 2008 mit deutlich über 400 Euro/t für<br />
schweren Abbruchschrott historische Höchststände.<br />
Weltweit gab es zeitgleich ähnliche Entwicklungen. Türkische<br />
Stahlwerke kauften in diesem Sommer Schrott für<br />
720–740 US-Dollar/t CIF Türkei (bei Frachtraten von Europa<br />
von über 60 US-Dollar/t). Einige Exporteure waren angesichts<br />
der rasanten Preisentwicklung der Meinung, noch bis Ende<br />
2008 die 1.000-US-Dollar-Marke für Schrottlieferungen in die<br />
Türkei zu erleben.<br />
Bauboom in den Golfstaaten führte zu<br />
aberwitzigen Preisen für Moniereisen<br />
Die Betonstahlnachfrage in der Türkei, entstanden aus dem<br />
Bauboom in den Golfstaaten, führte zu aberwitzigen Preisen<br />
für Moniereisen. Sie lagen bei bis zu 1.580 US-Dollar/t FOB<br />
Türkei. Das führte zu völlig unges<strong>und</strong>en Entwicklungen. <strong>In</strong><br />
anderen Regionen, z. B. in Asien, wurde Betonstahl nur für<br />
1.000 –1.100 US-Dollar/t FOB gehandelt. Betonstahl war<br />
damit teilweise teurer als höherwertige flachgewalzte Stahlprodukte.<br />
<strong>In</strong> vielen Schwellenländern konnte man die hohen<br />
Preise für Baustähle einfach nicht mehr bezahlen. Auch ausgereizte<br />
Kreditlinien bereiteten Probleme. Die Situation musste<br />
zu Korrekturen führen! Dennoch war man in der gesamten<br />
Branche noch bullisch.<br />
Die meisten Stahlwerke kauften im steigenden Markt eher<br />
mehr Schrott als notwendig. Große Stahlhändler <strong>und</strong> Service<br />
Center sogen sich aus Angst vor weiter steigenden Preisen <strong>und</strong><br />
Lieferengpässen mit Stahlprodukten voll. Marktführer Arcelor-<br />
Mittal versuchte, langfristige Stahlverträge nachzuverhandeln.<br />
Andere Stahlwerke folgten dem Beispiel (siehe Wirtschaftswoche<br />
Nr. 30, 21.07.2008, S. 38 ff).<br />
<strong>In</strong> dem Augenblick aber, in dem klar war, dass die überhöhten<br />
Stahlpreise fallen würden, stoppten die großen Stahlhändler<br />
ihre Einkäufe. Die aufgebauten großen Lagerbestände<br />
bedeuteten, dass monatelang kein Stahl mehr gekauft wurde<br />
Was ist eigentlich …<br />
der CIF-Preis?<br />
Der CIF-Preis ist der Preis, den eine Ware zum Zeitpunkt<br />
ihrer Einfuhr kostet (C wie Cost), plus die Kosten für Seefrachtversicherung<br />
(I wie <strong>In</strong>surance) <strong>und</strong> Frachtkosten<br />
(F wie Freight). Der CIF-Preis ist auch Gr<strong>und</strong>lage, um den<br />
Zollwert zu ermitteln.<br />
FOB?<br />
<strong>In</strong>ternationale Handelsbezeichnung für Free On Board – frei<br />
an Bord geliefert im vereinbarten Verschiffungshafen.<br />
bullisch?<br />
Begriff aus der Börsensprache. Bezieht sich auf den Bullen<br />
(männliches geschlechtsreifes Hausrind), der den Anstieg<br />
bzw. steigende Kurse symbolisiert. Für das Gegenteil – also<br />
sinkende Kurse – steht der Bär.<br />
glück auf · 4/2008 ......... 36<br />
Foto: panthermedia<br />
<strong>und</strong> für Betonstahl praktisch kein Markt mehr<br />
bestand.<br />
Die türkischen Stahlwerke konnten seit dem<br />
Sommer keine nennenswerten Mengen an<br />
Betonstahl mehr in die Golfregion verkaufen.<br />
Die Bestände dort werden noch mindestens bis<br />
zum Jahreswechsel reichen, um die laufenden<br />
Bauprojekte fortzuführen.<br />
Große Lagerbestände bremsten<br />
monatelang die Stahlnachfrage<br />
Die Folge waren dramatische Preiseinbrüche<br />
auf allen Ebenen. Die Stahlschrottpreise fielen<br />
zeitgleich weltweit noch dramatischer, als sie<br />
vorher gestiegen waren – in Deutschland<br />
mit jeweils 70–100 Euro/t in den Monaten<br />
August, September <strong>und</strong> November. So wurden<br />
im November für schweren Abbruchschrott<br />
je nach Region <strong>und</strong> Qualität nur<br />
noch 120–165 Euro/t frei Werk bezahlt.<br />
Die Türkei als weltweit größter Schrott-<br />
importeur (durchschnittlich über 1 Mio. t<br />
pro Monat) kaufte nach dem Nachfrageeinbruch<br />
für Betonstahl aus der Golfregion<br />
erstmals Ende Oktober wieder<br />
Schiffsladungen von etwa 30.000 t<br />
Stahlschrott aus Europa <strong>und</strong> von der<br />
US-Ostküste für teilweise nur<br />
130 US-Dollar/t CIF Türkei (bei<br />
Frachtraten von Europa von nur noch<br />
etwa 1 US-Dollar/t).<br />
Auch ohne Finanzkrise wäre es zu<br />
massiven Korrekturen gekommen<br />
Die hier skizzierte Entwicklung der Stahl- <strong>und</strong><br />
Schrottmärkte legt aus meiner Sicht den Schluss<br />
nahe, dass auch ohne Finanzkrise der aufgeblähte<br />
<strong>und</strong> verzerrte Markt zu massiven Korrekturen<br />
geführt hätte. Ein Luftballon, den man zu<br />
stark aufbläst, platzt zu gegebener Zeit!<br />
Nicht nur beim Betonstahl wurden die Märkte überstrapaziert<br />
– <strong>und</strong> dies zu einer Zeit, in der die Probleme auf den<br />
Immobilienmärkten der USA, Großbritanniens <strong>und</strong> Spaniens<br />
bereits offenk<strong>und</strong>ig waren. Auch in der Automobilbranche<br />
zeichnete sich schon seit einiger Zeit ein Absatzrückgang ab.<br />
Aber es besteht kein Zweifel: Die Probleme auf den Stahlmärkten<br />
werden durch die Finanzkrise um ein Vielfaches<br />
verschärft. Wann sich die Märkte wieder erholen, ist schwer<br />
abzuschätzen.<br />
Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Asienkrise<br />
erinnern. Sie begann bereits 1997 <strong>und</strong> hat sich auf die Stahl-<br />
<strong>und</strong> Schrottmärkte auch erst im Sommer <strong>und</strong> Herbst 1998 voll<br />
ausgewirkt. Es dauerte danach lange Zeit, bis sich die Märkte<br />
wieder erholten. So wurde leichter Stahlaltschrott Sorte 1 das<br />
ganze Jahr 1999 um 100 DM/t gehandelt. Der Ruhrpreis für<br />
die Sorte 2 (schwerer Stahlneuschrott) lag das ganze Jahr 1999<br />
unter 150 DM/t, im Jahr 2000 um 200 DM/t.<br />
Die jetzige Finanzkrise wird auf die Weltwirtschaft deutlich<br />
schwerwiegendere Auswirkungen haben als die Asienkrise. Es<br />
ist zu hoffen, dass die von der Politik weltweit eingeleiteten<br />
Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte Wirkung<br />
zeigen <strong>und</strong> das notwendige Vertrauen in die Märkte wieder<br />
hergestellt wird.<br />
Zu befürchten ist allerdings, dass uns noch weitere Wellen<br />
der Finanzkrise durchschütteln werden <strong>und</strong> uns die vollen<br />
Auswirkungen auf die Realwirtschaft noch bevorstehen. Einen<br />
Trost gibt es: <strong>In</strong> Krisenzeiten werden die Rohstoffmärkte in<br />
der Regel als Erste getroffen, aber sie erholen sich auch zuerst<br />
wieder.<br />
Ob erste leichte Preissteigerungen für Stahlschrott im<br />
November schon eine Erholungsphase andeuten, bleibt<br />
zunächst noch fraglich. Eine Schwalbe macht noch keinen<br />
Sommer! Entscheidend ist, ob die Preise weiter fest bleiben<br />
oder aufgr<strong>und</strong> von Sondereffekten nach wenigen Monaten<br />
wieder einknicken.<br />
Fest steht aber: Der jetzige Preisverfall auf den Rohstoffmärk-<br />
ten trägt die nächste Krise bereits in sich. Der Bedarf nach<br />
endlichen Ressourcen wird weiter steigen – vor allem in den<br />
Schwellenländern mit ihrem hohen Bevölkerungswachstum. <strong>In</strong><br />
der jetzigen Krise werden aber wichtige <strong>In</strong>vestitionen zurückgestellt,<br />
z. B. zur Erschließung <strong>neuer</strong> Erdölfelder <strong>und</strong> Minen<br />
sowie zum Ausbau von Raffineriekapazitäten, Kokereien <strong>und</strong><br />
Stahlwerken. Als Folge sind Verknappungen bereits vorgezeichnet,<br />
die zwingend zu neuen Rekordpreisen führen<br />
werden.<br />
Armin Schröder
VERMISCHTES<br />
Alles was Recht ist<br />
... <strong>und</strong> der Wagen,<br />
der rollt – mitunter<br />
aber auch von allein<br />
Einkaufen in der Weihnachtszeit ist Stress genug <strong>und</strong><br />
nun auch noch dies. Da rollt der gut gefüllte Einkaufswagen<br />
mit all den Dingen für das leibliche Wohl<br />
zum Fest wie von Geisterhand bewegt einfach<br />
weiter <strong>und</strong> trifft auf dem Parkplatz vor<br />
dem Supermarkt ein anderes Auto in<br />
der Seite. Alles nur, weil ich mich auf<br />
die Suche nach dem Schlüssel in<br />
den Taschen konzentrieren musste<br />
<strong>und</strong> wohl den Eigenwillen<br />
des Wagens auf dem<br />
nicht ebenen Parkplatz<br />
unbeachtet ließ. Eine<br />
schöne Bescherung <strong>und</strong><br />
die Vorfreude ist dahin,<br />
wenn ich mir so die<br />
Schramme an dem anderen<br />
Auto betrachte. Also was nun? Nachdenken <strong>und</strong> auf<br />
den Besitzer warten! Wie war doch gleich die Rechtslage?<br />
Das Landgericht Marburg urteilte am 6. Oktober<br />
1993 (AZ 5 S 51/93) so: Rollt auf einem Parkplatz beim<br />
Beladen eines Pkw ein Einkaufswagen weg <strong>und</strong> beschädigt<br />
ein anderes Fahrzeug, so ist dieser Schaden nicht<br />
adäquat durch den Fahrzeuggebrauch verursacht.<br />
Etwas anders sah es das Landgericht Limburg am<br />
21. Juli 1993 (AZ 3 S 263/92) <strong>und</strong> meinte<br />
sehr dezidiert: Gerät einem Autofahrer ein<br />
Einkaufswagen auf einem abschüssigen<br />
Parkplatz ins Rollen <strong>und</strong> stößt gegen<br />
einen anderen auf dem Gelände parkenden<br />
Pkw, so liegt ein „Gebrauch<br />
eines Fahrzeuges“ im Sinne der „kleinen<br />
Benzinklausel“ jedenfalls dann<br />
nicht vor, wenn der Umladevorgang<br />
noch nicht begonnen hat.<br />
Da bin ich ja richtig froh, auch eine<br />
private Haftpflichtversicherung zu haben,<br />
denn die wird wohl für den Schaden aufkommen<br />
müssen ... Ich suche schon mal vorsorglich nach einem<br />
Stift für meine Angaben <strong>und</strong> eine Entschuldigung,<br />
denn der Besitzer des angeschrammten Autos kommt<br />
geradewegs auf mich zu.<br />
em<br />
Werksfoto<br />
Foto: Georgios Chatzikonstantinidis<br />
glück auf · 4/2008 ......... 37<br />
Der Stern<br />
Hätt’ einer auch fast mehr <strong>Verstand</strong><br />
als wie die drei Weisen aus Morgenland<br />
<strong>und</strong> ließe sich dünken, er wäre wohl nie<br />
dem Sternlein nachgereist, wie sie;<br />
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest<br />
seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,<br />
fällt auch auf sein verständig Gesicht,<br />
er mag es merken oder nicht,<br />
ein fre<strong>und</strong>licher Strahl<br />
des W<strong>und</strong>ersternes von dazumal.<br />
Wilhelm Busch<br />
Wilhelm Busch (15. April 1832 – 9. Januar 1908). Gilt als einer der<br />
bedeutendsten humoristischen Dichter Deutschlands <strong>und</strong> Begründer<br />
des modernen Comics. 2008 jährte sich sein Todestag zum 100. Mal.<br />
Nimm Platz!<br />
Foto: Enrico Walther<br />
Im Januar wurde auf einer großen Veranstaltung<br />
allen Mannstaedter Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern das neue Leitbild präsentiert (siehe glück auf<br />
3/2008). Als Erinnerung an diesen tollen Nachmittag gab es für alle ein<br />
kleines Geschenk: ein Sitzkissen mit GMH-Logo. Dieses Sitzkissen entpuppte<br />
sich als überaus praktischer Wegbegleiter, der vor allem in freier Natur<br />
universell einsetzbar ist. Denn das Sitzkissen passt in jeden Rucksack, macht<br />
an jedem Ort ungemütliche Sitzplätze spürbar bequemer <strong>und</strong> wird deshalb<br />
mittlerweile vor allem für private Zwecke genutzt. Im Sommer kam dann<br />
dem Mannstaedt-glück auf-Redaktionsteam die zündende Idee, eine „Fotomit-Sitzkissen-Aktion“<br />
zu starten: Alle Mannstaedter wurden daraufhin<br />
gebeten, während ihres Urlaubs einen originellen Schnappschuss mit dem<br />
kleinen praktischen Begleiter zu machen <strong>und</strong> an die Redaktion zu senden.<br />
Wer oder was als Kulisse diente <strong>und</strong> wo das Foto aufgenommen wurde, war<br />
völlig freigestellt. Hauptsache, das Sitzkissen war deutlich zu sehen. Zwar<br />
haben sich leider nur wenige Mitarbeiter beteiligt, aber die hatten umwerfende<br />
Ideen. Das Ergebnis kann sich wahrhaftig sehen lassen. Hier eine<br />
kleine Auswahl: Oben links – eingesendet hat das Foto ein Mitarbeiter aus<br />
der Produktion, der unbekannt bleiben möchte. Zu sehen ist seine Tochter<br />
vor den berühmten Pyramiden. Oben rechts – was für ein unerwarteter<br />
Fang: eine seltene Korallenart oder eine neue Entdeckung?! Eingesendet<br />
hat das Foto Enrico Walther (Walzwerk). Hier zu sehen beim Tauchen im<br />
Roten Meer. Links – eingesendet hat das Foto Georgios Chatzikonstantinidis<br />
(Walzwerk). Er konnte die fre<strong>und</strong>liche Dame gewinnen, sich mit dem<br />
Sitzkissen ablichten zu lassen.<br />
Monika Hansen
DIE LETZTE SEITE<br />
Fisch im Wirsingmantel<br />
Oller Krautwickel entwickelt dank Seafood-Einlage ungeahnte kulinarische Qualitäten.<br />
Kohl in allen Varianten galt lange<br />
als Arme-Leute-Essen – bis ihn die<br />
Haute Cuisine entdeckte. Jetzt gilt<br />
der Kohl, ob spitz, ob platt, ob grün,<br />
ob rot, ob weiß im Blatt, als ausgemachte<br />
Leckerei. Dass Kohl <strong>und</strong><br />
Fisch hervorragend harmonieren,<br />
wissen die Nordfriesen schon lange<br />
– <strong>und</strong> servieren ihren Kabeljau <strong>und</strong><br />
Seelachs gern mit Weißkohl oder<br />
Wirsing. Hier ein Rezept, das auch<br />
Kalorienbewussten zusagt:<br />
Und so bereiten Sie es zu:<br />
• Fischfilets in handtellergroße<br />
Stücke schneiden.<br />
• <strong>In</strong> einer Schüssel Sherry, Sojasauce<br />
<strong>und</strong> Cayenne-Pfeffer mischen.<br />
Filets einlegen <strong>und</strong> 30–60 Min. im<br />
Kühlschrank marinieren.<br />
• Derweil ramponierte Außenblätter<br />
vom Kohl entfernen <strong>und</strong> vorsichtig<br />
acht große schöne Blätter lösen.<br />
• Kohlblätter in einem großen<br />
Topf mit sprudelndem Salzwasser<br />
drei Minuten lang blanchieren<br />
(kochen).<br />
Die beiden Künstlerinnen <strong>In</strong>ge ngge<br />
Becher (links) <strong>und</strong> Angelika a<br />
Walter signieren eines ihrer r<br />
Bücher für Matthias Krych<br />
(RRO).<br />
Ganz Ohr! !<br />
Geschmackssache: Geben Sie dem Wickel in der Pfanne oder im Ofen den Rest.<br />
Foto: vl<br />
Ohrenbetäubender Stahlwerks- werks<br />
lärm aus Lautsprechern empfängt die Besucher. Sie sind in die Stadtbibliothek<br />
Osnabrück gekommen, um das neu erschienene Buch von <strong>In</strong>ge<br />
Becher <strong>und</strong> Angelika Walter zu sehen <strong>und</strong> zu hören: „Stahlverwandtschaften.“<br />
Es ist bereits der zweite Band der beiden Künstlerinnen. Aber<br />
bevor die feuerrot leuchtende Ausgabe präsentiert <strong>und</strong> Auszüge daraus<br />
gelesen werden konnten, gab es reichlich Aufregung: Die sehnlichst<br />
erwarteten ersten Exemplare kamen auf den allerletzten Drücker. Doch<br />
dann konnte <strong>In</strong>ge Becher zusammen mit dem Osnabrücker Schauspieler<br />
Helmut Thiele endlich mit der Lesung beginnen. Kurzweilig trugen<br />
die beiden die von ihr verfassten lyrischen, teils poetischen Texte zum<br />
Thema „Stahl“ vor, die zusammen mit passenden Bildern von Angelika<br />
Walter in dem Buch abgedruckt sind. Entstanden sind die Bilder <strong>und</strong><br />
Geschichten übrigens nicht nur am neuen Pfannenofen der GMHütte.<br />
Die beiden Künstlerinnen ließen sich auch im Hafen Osnabrück zwischen<br />
den Schrottbergen der Rohstoff Recycling Osnabrück inspirieren. Und<br />
weiteren Stoff fanden sie am neuen Kupolofen der Harz Guss Zorge <strong>und</strong><br />
bei einem großen Stahlhandel in Hamburg. Natürlich war bei der Präsentation<br />
auch die Malerin anwesend – <strong>und</strong> beide signierten anschließend<br />
ihr gemeinsames Werk für die interessierten Käufer. Die Veranstaltung war<br />
gleichzeitig die Eröffnung der Ausstellung von Angelika Walters Bildern<br />
<strong>und</strong> Objekten, die noch bis zum 17. Januar 2009 geöffnet bleibt.<br />
vl<br />
glück auf • Rät sel<br />
wohlwollend<br />
Ansicht,<br />
Meinung<br />
offene<br />
See<br />
fressen<br />
(Rotwild)<br />
US-TV- US S-T<br />
Sender Seen<br />
(Abk.) (Abk<br />
Bowling- Bowwl<br />
anlage anlaag<br />
ent- entt<br />
gegen geg g gegesetzt<br />
ge ges g se<br />
wirkend wir w rk<br />
Sport- Spoor<br />
kleidung kleid<br />
Asphaltgr<strong>und</strong>stoff<br />
unterer<br />
Kleidereinschlag<br />
Foto: Thomas Hesselmann-Höfling<br />
unverheiratete<br />
Gräfin<br />
inständig<br />
bitten<br />
Schutzpatronin<br />
der<br />
Mütter<br />
ehemaliger<br />
Schah<br />
Persiens<br />
Kfz-<br />
Abgasentgifter<br />
(Kw.)<br />
Handlung<br />
Streichinstrument<br />
marok.<br />
Atlantikhafenstadt<br />
griechische<br />
<strong>In</strong>sel<br />
Widersacher<br />
künstlicheLichtquelle<br />
kurz für:<br />
in dem<br />
glück auf · 4/2008 ......... 38<br />
Jetzt bin ich aber „geplättet“: Mittelrippe<br />
des Wirsing-Blattes flacher schneiden.<br />
• Wasser abgießen <strong>und</strong> Kohlblätter<br />
abkühlen lassen.<br />
• Von den Blättern Strunk „plätten“<br />
(siehe Foto: Mittelrippe „abflachen“,<br />
damit sich Kohlblätter besser<br />
rollen lassen <strong>und</strong> nicht brechen).<br />
• Filetstücke salzen/pfeffern <strong>und</strong><br />
jeweils auf die Mitte des Kohlblatts<br />
setzen. Erst den oberen <strong>und</strong><br />
unteren, dann beide seitlichen Teile<br />
stramm umklappen – <strong>und</strong> fertig.<br />
• <strong>In</strong> einer großen Pfanne (mit Deckel)<br />
einen Schuss Olivenöl mit der But-<br />
Saatgut<br />
Koranabschnitt<br />
Senfgas<br />
nicht<br />
gegen<br />
Foto: Thomas Hesselmann-Höfling<br />
kurz für:<br />
in das<br />
Ruhetag<br />
der<br />
Juden<br />
Schiffsvorderteil<br />
Baumteil<br />
Schneehütte<br />
der<br />
Eskimos<br />
Hochgebirgsweide<br />
Tierhöhle<br />
priesterliches<br />
Gebet<br />
Segelstange<br />
Schlaginstrument<br />
Der glück auf-Meisterkoch empfiehlt:<br />
eurasischerStaatenb<strong>und</strong><br />
Sinfonie<br />
Beethovens<br />
fertig<br />
gekocht<br />
Zutaten:<br />
• 8 große Kohlblätter<br />
(vom Wirsing, Weiß- oder Spitzkohl)<br />
• 8 etwa handtellergroße Stücke festfl<br />
eischiges Fischfi let (zum Beispiel<br />
Kabeljau, Heilbutt o. Ä.)<br />
• 3 EL Sherry<br />
• 3 EL Soja-Sauce<br />
• Cayenne-Pfeffer oder eine halbe<br />
getrocknete Chili-Schote<br />
• etwas Weißwein<br />
• Olivenöl <strong>und</strong> Butter • Pfeffer <strong>und</strong> Salz<br />
ter erhitzen. Butter darf aufschäumen,<br />
aber nicht braun werden.<br />
• Kohl-Fisch-Päckchen von beiden<br />
Seiten leicht bräunen.<br />
• Dann Hitze reduzieren, das Ganze<br />
mit etwas Weißwein ablöschen.<br />
• Pfanne mit dem Deckel verschließen<br />
<strong>und</strong> etwa 10 Min. leicht<br />
köcheln lassen (oder im Ofen bei<br />
120 bis 140 Grad nachgaren).<br />
• Zum Abschluss nochmals nach<br />
Belieben salzen <strong>und</strong> pfeffern.<br />
Dazu: Salz- oder Bratkartoffeln, helles<br />
Brot oder Risotto (z. B. mit gerösteten<br />
Sardellen-Chili-Brotbröseln).<br />
glück auf wünscht Ihnen<br />
guten Appetit.<br />
IMPRESSUM<br />
Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,<br />
Ar ti kel, An re gun gen <strong>und</strong> Kri tik für die<br />
nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig<br />
bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.<br />
Letz ter mög li cher Ter min ist der:<br />
6.2.2009<br />
He raus ge ber:<br />
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V.i.S.d.P.:<br />
Iris-Kath rin Wil ckens,<br />
Dr. Be a te-Ma ria Zim mer mann<br />
Re dak ti ons team:<br />
Hart mut Gatt mann, Ko or di na tor (hg),<br />
<strong>In</strong>a Klix (ik), Matthias Krych (mk),<br />
Ve ra Loo se (vl), Eberhard Mehle (em),<br />
Hans-Gün ter Ran del (hgr), René<br />
Surma (rs), Hu bert Un land (hu),<br />
Iris-Kath rin Wil ckens (ikw),<br />
Dr. Be a te-Ma ria Zim mer mann (bmz)<br />
Pro duk ti on <strong>und</strong> Gra fik:<br />
elemente designagentur,<br />
www.elemente.ms<br />
Text be ar bei tung:<br />
Pe ter Karl Mül ler (pkm)<br />
Lektorat:<br />
Dorothea Raspe, Münster<br />
Her stel lung:<br />
STEIN BA CHER DRUCK GmbH,<br />
Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pier<br />
Die glück auf erscheint<br />
vier mal im Jahr