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In neuer S50 stecken Herz und Verstand - Windhoff Bahn

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glück auf Die<br />

4/2008<br />

EDITORIAL<br />

Lie be Kol le gin nen <strong>und</strong> Kol le gen,<br />

das Jahresende ist auch eine Zeit, um Danke<br />

zu sagen. Und das möchten wir heute tun,<br />

sozusagen in eigener Sache – auch wenn es<br />

alle betrifft. Denn danken möchten wir einmal<br />

all denen, die glück auf erst möglich machen:<br />

den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die recherchieren,<br />

schreiben, redigieren, fotografieren, Texte<br />

abstimmen <strong>und</strong> vieles andere mehr – <strong>und</strong> dies<br />

neben ihrem Tagesgeschäft. Danke! Ihnen <strong>und</strong><br />

der gesamten Belegschaft wünschen wir schöne<br />

<strong>und</strong> erholsame Festtage.<br />

Ihr Re dak ti ons team<br />

INHALT<br />

HOL DING _________________________<br />

Nachwuchs macht Freude – auch in den<br />

Reihen eines Unternehmens. Nur: Guter<br />

Nachwuchs muss es sein. Deshalb betreibt die<br />

GMH-Gruppe gezielte Nachwuchsförderung.<br />

Wie, schildert Wiebke Budde<br />

auf Sei te 4<br />

STAHL _____________________________<br />

Dampf ablassen tut bekanntlich gut. Besser<br />

ist allerdings, wenn man die dabei frei werdende<br />

Energie sinnvoll nutzen kann. So wie<br />

beim E-Ofen der GMHütte. Funktionsweise<br />

<strong>und</strong> neues Nutzungskonzept beschreibt<br />

Fred Brandebusemeyer<br />

auf Sei te 9<br />

SCHMIE DE _______________________<br />

Verzicht ist nicht jedermanns Sache. Und<br />

dennoch hatte die Schmiedag-Belegschaft<br />

sich dazu durchgerungen, Gratis-Überst<strong>und</strong>en<br />

zu leisten. Jetzt wurde das außergewöhnliche<br />

Engagement belohnt: mit einer neuen Vergüteanlage<br />

<strong>und</strong> einer neuen Blockkreissäge. Die<br />

näheren Umstände erläutern Karin Kriebel <strong>und</strong><br />

Roger Lüno<br />

auf Sei te 17<br />

GUSS ______________________________<br />

Beifall tut gut, auch wenn er einer Anlage<br />

gilt. Zeigt er doch, dass die Menschen<br />

dahinter vieles richtig gemacht haben. Der<br />

Kupolofen von Walter H<strong>und</strong>hausen hat reichlich<br />

Beifall eingeheimst. Gr<strong>und</strong> genug für das<br />

Unternehmen, ihn offiziell einzuweihen.<br />

Jörg Schneider berichtet<br />

auf Sei te 24<br />

ENGINEERING ____________________<br />

Fusion steht für vieles. Zum Beispiel für Jazzrock,<br />

die Verschmelzung zweier Atomkerne<br />

oder auch den Zusammenschluss zweier oder<br />

mehrerer Unternehmen zu einem einzigen<br />

Unternehmen. MAGNUM <strong>und</strong> IAG haben<br />

Letzteres gewagt. Über die Auswirkungen<br />

berichtet Jan-Peter Nissen<br />

auf Sei te 28<br />

SERVICE ___________________________<br />

Ypsilon kommt ziemlich weit hinten im<br />

Alphabet. Was Schienentechnik <strong>und</strong> Oberbausanierung<br />

angeht, liegt der Buchstabe hingegen<br />

ganz vorne: als Y-Stahlschwelle. Wie eine<br />

GET-Strecke damit saniert wurde, beschreibt<br />

Hubert Unland<br />

auf Sei te 34<br />

ROH STOFF-RE CY CLING __________<br />

Blase <strong>und</strong> heiße Luft sind beides Begriffe,<br />

die im Zuge der aktuellen Finanzkrise erneut<br />

Konjunktur haben. Die Frage, ob Stahl- <strong>und</strong><br />

Schrottmärkte ebenfalls wie eine Blase zerplatzt<br />

sind, aus der jetzt heiße Luft entweicht,<br />

beantwortet Armin Schröder<br />

auf Sei te 36<br />

Diesem Augenblick haben die<br />

Kollegen des Finalbetriebes<br />

regelrecht entgegengefiebert.<br />

Denn viele waren mit ihrem<br />

Wissen, ihrem Know-how, ihrer<br />

Erfahrung <strong>und</strong> mit <strong>Herz</strong>blut an<br />

der Entwicklung beteiligt (siehe<br />

Seite 7: „Neue Zeitrechnung“).<br />

Mit Stolz blicken sie deshalb auf<br />

die neue, betriebsbereite Stabstahlprüfstrecke<br />

<strong>S50</strong>.<br />

Mit über 120 m Länge zählt<br />

die <strong>S50</strong> zu den größten Anlagen<br />

im Finalbetrieb. Sie deckt mit<br />

ihren Aggregaten den Abmessungsbereich<br />

23–75 mm r<strong>und</strong><br />

ab. Moderne Technik, verb<strong>und</strong>en<br />

mit neuester Sicherheitsphilosophie,<br />

macht die Anlage<br />

zu einem begehrten <strong>und</strong> exponierten<br />

Arbeitsplatz. Die <strong>S50</strong> ist<br />

ein wahrer Hingucker: Farblich<br />

Zei tung für Freun de,<br />

Kun den <strong>und</strong> Mit ar bei ter der<br />

Ge orgs ma ri en hüt te Un ter neh mens grup pe<br />

Yes, we can!<br />

Wir auch – <strong>und</strong> jetzt erst recht.<br />

Unser rotes Signet ist das<br />

sichtbare Zeichen, das die<br />

Zusammengehörigkeit unserer<br />

52 Unternehmen zur GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe<br />

symbolisiert. Und es ist ein<br />

starkes Symbol. Stark deshalb,<br />

weil es ein unternehmerisches<br />

Leistungsversprechen widerspiegelt,<br />

auf das sich unsere<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeiter verlassen<br />

können. Auch in wirtschaftlich<br />

schwieriger Zeit, die uns<br />

jetzt mit großer Wucht erreicht.<br />

Vor drei Monaten glaubte niemand,<br />

dass die bis dahin gute<br />

Konjunktur, die uns volle Auftragsbücher<br />

<strong>und</strong> Auslastungen<br />

bis weit in das nächste Jahr<br />

hinein zu bescheren schien, in<br />

so rasantem Tempo einbrechen<br />

würde. Besonders drastisch erleben<br />

wir das an den Standorten<br />

der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />

die indirekt<br />

oder direkt der Automobilindustrie<br />

zuliefern. Ob, wann <strong>und</strong><br />

wie stark diese Krise auf andere<br />

Märkte durchschlägt, kann heute<br />

nur spekuliert werden. Die<br />

Vorzeichen sind aber nicht gut.<br />

Wie geht die<br />

Georgsmarienhütte Gruppe<br />

mit dieser Situation um?<br />

Die Chinesen verwenden für<br />

das Wort Krise zwei Schriftzeichen:<br />

Das eine Zeichen be-<br />

Foto: Stan Honda<br />

Gutes Omen? Michelle Obama während<br />

der Wahlnacht im „GMH-Look“.<br />

deutet „Gefahr“, das andere<br />

„Chance“.<br />

Zur Gefahr: Unser unternehmerisches<br />

Credo ist es immer<br />

gewesen, für die Krise gerüstet<br />

zu sein. Deshalb gilt bei uns<br />

„Decke dein Dach, solange die<br />

Sonne scheint“. Und das haben<br />

wir getan. Fast alle Unternehmen<br />

der Gruppe haben in den<br />

letzten drei Jahren ihre strukturelle<br />

Position verbessert. Dabei<br />

haben wir uns finanziell kon-<br />

<strong>In</strong> <strong>neuer</strong> <strong>S50</strong> <strong>stecken</strong><br />

<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> <strong>Verstand</strong><br />

GMHütte · Richt- <strong>und</strong> Prüfstrecke erfüllt hoch gesteckte Erwartungen.<br />

Treibende Kräfte: Dr. Henning Schliephake (links) <strong>und</strong> Hans-Günter Randel.<br />

abgehobene Verkehrs- <strong>und</strong> Gehwege<br />

umschließen die gesamte<br />

Fertigungsinsel <strong>und</strong> heben sie<br />

deutlich vom Umfeld ab. Sa-<br />

servativ verhalten. <strong>In</strong> der heutigen<br />

Situation zahlt es sich aus.<br />

Cash ist King – oder salopper:<br />

Bares ist Wahres. Vielleicht liegt<br />

darin unsere Chance, mit den<br />

Gefahren, die aus dem wirtschaftlichen<br />

Einbruch entstehen,<br />

fertig zu werden.<br />

Zur Chance: Unsere <strong>In</strong>dustrien<br />

haben in ihrer langen Tradition<br />

schon viele wirtschaftlich<br />

schwierige Phasen durchlebt.<br />

Erfolgreiche <strong>und</strong> schlechte<br />

Jahre wechselten sich mit Jahren<br />

der Konsolidierung ab. Die-<br />

se unterschiedlichen Phasen<br />

haben wir seit 1993 genutzt,<br />

um die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe<br />

zu dem zu<br />

machen, was sie heute ist. Viele<br />

unserer heute erfolgreichen<br />

Unternehmen sind in einem<br />

schwierigen Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

zur Gruppe gekommen.<br />

Hierin haben wir Potenzial <strong>und</strong><br />

eine Chance gesehen – <strong>und</strong> sie<br />

genutzt.<br />

Ich habe die amerikanische<br />

Wahlnacht im Fernsehen verfolgt.<br />

Als der neu gewählte amerikanische<br />

Präsident Barack Obama<br />

in Chicago vor seine Anhänger<br />

trat, wurde er von seiner<br />

Frau begleitet. Und ich war verblüfft.<br />

Das knielange Kleid mit<br />

rot auslaufenden Farbtupfern<br />

ober- <strong>und</strong> unterhalb der Taille<br />

lässt in der Tat vermuten, dass<br />

unser rotes Signet dem Mode-<br />

Foto: vl<br />

nitäre Einrichtungen gehören<br />

ebenfalls dazu. Auch die Ergonomie<br />

wurde bei der Planung<br />

großgeschrieben, was sich in<br />

designer inspirierend zur Seite<br />

gestanden haben könnte. Rot<br />

ist die Farbe der Kraft, die rot<br />

sprudelnden Punkte stehen für<br />

Ideen, Offenheit, Zuversicht<br />

<strong>und</strong> Selbstvertrauen. Um es mit<br />

den Worten des neuen Präsidenten<br />

zu sagen: Yes, we can!<br />

Viele Zuschauer bew<strong>und</strong>erten<br />

das elegante Kleid, ein amerikanischer<br />

Fre<strong>und</strong> entschlüsselte<br />

das Signal sofort. Noch in der<br />

Nacht erhielt ich eine Mail:<br />

„Hast du Frau Obamas Kleid<br />

gesehen? Woher kennt Frau<br />

Obama euch, sie trug euer Logo.<br />

Darf Frau Obama das?“ Und<br />

ich habe geantwortet: „Yes, she<br />

can!“<br />

Die nächsten Monate werden<br />

für unsere Unternehmen <strong>und</strong><br />

unsere Mitarbeiter besonders<br />

schwer werden. Darauf müssen<br />

wir uns alle einstellen.<br />

Im traditionellen Weihnachtsbrief<br />

an alle unsere Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

haben unser Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Dr. Walter Klosterfelde<br />

<strong>und</strong> ich betont, dass wir Erfolge<br />

gemeinsam erzielt haben.<br />

So werden wir auch die vor uns<br />

liegenden schweren Aufgaben<br />

gemeinsam bewältigen – <strong>und</strong><br />

denken <strong>und</strong> handeln wie optimistische<br />

Amerikaner: Wir fragen<br />

weniger „Warum“, sondern<br />

eher „Warum nicht“.<br />

Yes, we can!<br />

Wir auch – <strong>und</strong> jetzt erst recht.<br />

Ihnen allen wünsche ich erholsame<br />

Weihnachtsfeiertage <strong>und</strong><br />

einen guten Start in das neue<br />

Jahr.<br />

der Ausstattung der Steuerbühnen<br />

widerspiegelt. Voll visualisiert<br />

können von dort die Prozesse<br />

<strong>und</strong> einzelnen Maschinen<br />

gefahren <strong>und</strong> überwacht werden,<br />

die im Verb<strong>und</strong> mit den<br />

Rollgängen <strong>und</strong> Querfördereinrichtungen<br />

die Anlage zu einer<br />

Einheit werden lassen.<br />

„Automatisierung“ ist das<br />

Zauberwort. Ohne sie wäre kein<br />

Bewegungsablauf in der gesamten<br />

Strecke möglich. <strong>In</strong> diese<br />

Automatisierung ist das ganze<br />

(Fach-) Wissen aller am Neubau<br />

der Richt- <strong>und</strong> Prüfstrecke Beteiligten<br />

geflossen. Wenn auch<br />

manchem Programmierer dabei<br />

graue Haare wuchsen: Am Ende<br />

hatte man die kniffeligsten Zusammenspiele<br />

sauber abgebildet<br />

<strong>und</strong> eingearbeitet.<br />

Ab sofort wird mit bewährter<br />

Lager- <strong>und</strong> Transportlogistik<br />

die Versorgung der Richt- <strong>und</strong><br />

Prüfstrecke mit Stabstahlb<strong>und</strong>en<br />

sichergestellt. Am Ende der<br />

Richt- <strong>und</strong> Prüfprozesse werden<br />

die Stäbe konfektioniert <strong>und</strong><br />

nach dem Wiegen <strong>und</strong> Etikettieren<br />

als Fertigmaterialb<strong>und</strong>e<br />

dem Abtransport übergeben.<br />

hgr


HOLDING<br />

Akademie schafft<br />

Wissenstransfer<br />

Sie macht das tägliche Leben leichter <strong>und</strong> sichert jede Menge Arbeitsplätze:<br />

Technik. Die acatech möchte ihr in der öffentlichen Diskussion mehr Gehör<br />

verschaffen <strong>und</strong> vor allem mehr junge Menschen dafür begeistern.<br />

Im Oktober traf sich der Kommunikationskreis<br />

von acatech<br />

– Deutsche Akademie der Technikwissenschaften<br />

– im Hamburger<br />

Büro der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH. Dem acatech-<br />

Kommunikationskreis gehören die<br />

Pressesprecher aus den Unternehmen,<br />

Verbänden <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

des Senats der Akademie<br />

an.<br />

22 Mitglieder des Kommunikationskreises<br />

diskutierten über die<br />

Nachwuchsförderung in <strong>In</strong>genieurberufen,Gestaltungsmöglichkeiten<br />

im Bildungsbereich sowie<br />

über gemeinsame <strong>In</strong>teressen der<br />

Mitgliedsunternehmen.<br />

Außerdem wurde die Bilanz<br />

eines Projektes für Technikfotografie<br />

vorgestellt. Im Vorfeld hatte<br />

acatech in Zusammenarbeit mit<br />

der Wochenzeitung „DIE ZEIT“<br />

die Türen der im Senat der Akademie<br />

vertretenen Unternehmen<br />

geöffnet, um den Leserinnen <strong>und</strong><br />

Lesern einen Einblick in die Arbeit<br />

deutscher Entwicklungsabteilungen<br />

<strong>und</strong> Labors zu geben. Eine<br />

Fotostrecke in der ZEIT zeigte eine<br />

Auswahl der Ergebnisse, unter<br />

anderem einen Kappenring in der<br />

Ultraschall-Tauchtechnikanlage<br />

– aufgenommen bei der Energietechnik<br />

Essen GmbH, einem Unternehmen<br />

der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH.<br />

Nachhaltiges Wachstum durch<br />

<strong>In</strong>novation – mit diesem übergeordneten<br />

Ziel versteht sich acatech<br />

als Dialogpartner für Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Politik im Bereich technologischer<br />

Zukunftsfragen. Besonders<br />

die sogenannten Hidden Champions,<br />

also Mittelstands-Unternehmen<br />

mit großem technologischen<br />

Know-how, die in den Medien für<br />

gewöhnlich kaum Beachtung finden,<br />

tragen durch <strong>In</strong>novationen<br />

dazu bei, vorhandene Arbeitsplätze<br />

zu sichern <strong>und</strong> neue zu schaffen.<br />

Als Arbeitsakademie will aca-<br />

tech eine Plattform für den institutionsübergreifenden<br />

Austausch<br />

bieten <strong>und</strong> den Wissenstransfer<br />

zwischen Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

erleichtern. acatech, seit<br />

Anfang 2008 nationale Wissenschaftsakademie<br />

für die Technikwissenschaften,<br />

versteht sich als<br />

unabhängige <strong>und</strong> selbstbestimmte<br />

Stimme der Technikwissenschaften<br />

in <strong>und</strong> für Deutschland. Ein zen-<br />

glück auf · 4/2008 ............ 2<br />

trales Thema der Akademie ist die<br />

Nachwuchsförderung. Denn nur<br />

mit gut ausgebildeten <strong>In</strong>genieuren<br />

kann das Technikland Deutschland<br />

seine gute Position behaupten.<br />

Mit aktuellen Projekten wie<br />

dem „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“<br />

möchte acatech<br />

die Attraktivität von <strong>In</strong>genieurs-<br />

<strong>und</strong> technischen Berufen bei<br />

Jugendlichen steigern. Bei einem<br />

weiteren Projekt, dem „Monitoring<br />

von Motivationskonzepten für den<br />

Techniknachwuchs“ (MoMotech),<br />

engagiert sich die Georgsmarienhütte<br />

GmbH seit Beginn stark.<br />

War in der Wochenzeitung DIE ZEIT abgedruckt: ein Kappenring für Turbogeneratoren der Energietechnik Essen GmbH bei der zerstörungsfreien Prüfung in einer<br />

Ultraschall-Tauchtechnikanlage.<br />

Foto: Thomas Ernsting<br />

Die Idee einer nationalen <strong>In</strong>teressensvertretung<br />

der Technikwissenschaften<br />

in Form einer Akademie<br />

reicht bis in das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurück – doch erst mit<br />

der konstituierenden Sitzung der<br />

Arbeitsgemeinschaft Konvent für<br />

Technikwissenschaften am 21. November<br />

1997 wurde eine nationale<br />

Einrichtung auf wissenschaftlicher<br />

Ebene geschaffen. Mit der dama-<br />

Werksfoto<br />

acatech-Kommunikationskreissitzung: Vertreter aus großen deutschen Unternehmen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Einrichtungen trafen sich<br />

dieses Mal im Hamburger Büro der Georgsmarienhütte Holding GmbH.<br />

ligen Entscheidung der sieben<br />

deutschen Wissenschaftsakademien,<br />

sämtliche nationalen technikwissenschaftlichen<br />

Aktivitäten<br />

unter einem Dach zu bündeln,<br />

wurde dann am 15. Februar 2002<br />

der Konvent für Technikwissenschaften<br />

der Union der deutschen<br />

Akademien der Wissenschaften gegründet.<br />

Es folgte die Eintragung<br />

in das Vereinsregister <strong>und</strong> die Beantragung<br />

von Gemeinnützigkeit.<br />

Anfang 2008 wurde der Konvent<br />

umbenannt in acatech – Deutsche<br />

Akademie der Technikwissenschaften.<br />

Seitdem ist die Organisation<br />

eine von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />

geförderte nationale Akademie.<br />

Mittlerweile zählt die Akademie<br />

der Technikwissenschaften, mit<br />

Sitz in München, r<strong>und</strong> 300 namhafte<br />

Persönlichkeiten als Mitglieder.<br />

Geleitet wird acatech von<br />

einer Doppelspitze: Joachim Milberg<br />

<strong>und</strong> Reinhard Hüttl vertreten<br />

als Präsidenten die <strong>In</strong>teressen der<br />

<strong>In</strong>stitution nach außen. Ein Senat<br />

mit Vertretern aus Wirtschaftsorganisationen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen berät<br />

die Akademie in strategischen <strong>und</strong><br />

inhaltlichen Fragen – Vorsitzender<br />

des Senats ist der ehemalige B<strong>und</strong>espräsident<br />

Roman <strong>Herz</strong>og.<br />

Die inhaltliche Arbeit der Akademie<br />

konzentriert sich auf insgesamt<br />

elf Arbeitskreise, die sogenannten<br />

Themennetzwerke. Sie<br />

setzen sich mit zukunftsbezogenen<br />

Fragen aus Forschung <strong>und</strong> Technologiepolitik<br />

auseinander. Aber<br />

auch auf internationaler Ebene ist<br />

acatech durch Mitgliedschaften<br />

im European Council of Applied<br />

Sciences, Technologies and Engineering<br />

(Euro-CASE) sowie im <strong>In</strong>ternational<br />

Council of Academies<br />

of Engineering and Technological<br />

Sciences (CAETS) vertreten – Euro-<br />

CASE ist die europäische, CAETS<br />

die weltweite Vereinigung technikwissenschaftlicher<br />

Akademien.<br />

Der Kurzname acatech steht übrigens<br />

für die Verbindung von Akademie<br />

<strong>und</strong> Technik.<br />

ikw<br />

Was ist eigentlich …<br />

Euro-CASE?<br />

Euro-CASE (Europäischer Rat für<br />

angewandte Wissenschaften <strong>und</strong><br />

Technik) ist ein unabhängiger<br />

Zusammenschluss 21 nationaler<br />

technikwissenschaftlicher Akademien<br />

in Europa. Sie bilden mit<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 6.000 Mitgliedern<br />

ein Netzwerk von Experten aus<br />

allen Gebieten der Technikwissenschaften.<br />

Als Non-Profit-Organisation<br />

mit Sitz in Paris berät Euro-<br />

CASE Regierungen, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Organisationen in technologischen<br />

Fragen mit einem<br />

europäischen Fokus. Zudem ist<br />

der Council ein Forum für den<br />

Austausch zwischen <strong>In</strong>dustrie <strong>und</strong><br />

Forschung.<br />

Mehr über Euro-CASE finden Sie<br />

unter www.acatech.de/de/ueberuns/internationales/euro-case.<br />

html<br />

CAETS?<br />

CAETS ist eine unabhängige,<br />

unpolitische <strong>und</strong> keiner Regierung<br />

verpflichtete internationale<br />

Organisation. Sie will Forum sein<br />

für technikbezogene Themen mit<br />

weltweiter Bedeutung. Dadurch<br />

will sie zum technischen Fortschritt<br />

aller Nationen beitragen.<br />

Mehr über CAETS finden Sie<br />

unter www.raeng.org.uk/links/<br />

international/caets.htm


HOLDING<br />

HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER<br />

Rezept zur Weihnachtszeit:<br />

Nachhaltigkeit<br />

Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />

liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser der glück auf,<br />

natürlich hätte auch ich mir gewünscht, diese Zeilen zum<br />

Jahresende in einem anderen wirtschaftlichen Umfeld zu<br />

schreiben. Gerade in der dunklen Jahreszeit wünscht sich die<br />

menschliche Natur doch etwas mehr Harmonie als sonst,<br />

etwas mehr Gemütlichkeit, etwas mehr die Möglichkeit, sich<br />

zurückzulehnen.<br />

<strong>In</strong> diesen Monaten wird es damit wohl nichts. Zu deutlich<br />

sind die Folgen der Finanzkrise in der gesamten Wirtschaft zu<br />

spüren. Sie bestimmen unsere Analysen, unsere Gespräche,<br />

unser Handeln, denn: Wir müssen reagieren. Das ist alternativlos.<br />

Die Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe handelt: Sie<br />

flexibilisiert, sie wird noch leistungsfähiger <strong>und</strong> spart, wo es<br />

möglich ist (ohne dabei den Abschwung zu verstärken), sie<br />

arbeitet an neuen Ideen angesichts der anstehenden Herausforderungen.<br />

Und unsere Firmen in der Gruppe haben sich<br />

in der Zeit, als wirtschaftlicher Rückenwind herrschte, für<br />

konjunkturelle Sturmtiefs gerüstet. Solch ein Tief müssen wir<br />

nun gemeinsam abwettern – ohne heute schon zu wissen, wie<br />

lange es dauern wird.<br />

Klar ist: Wenn jetzt die große Panik ausbricht, wenn Heulen<br />

<strong>und</strong> Wehklagen die überlegen-sachliche Auseinandersetzung<br />

mit den auftretenden Problemen verhindern – dann wird sich<br />

die Wirkung der Krise nur noch verstärken.<br />

<strong>In</strong> einem Magazin habe ich neulich ein sehr interessantes<br />

<strong>In</strong>terview mit Walter Krämer von der Universität Dortm<strong>und</strong><br />

gelesen, der dort Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialstatistik<br />

lehrt. Er warnt vor einer „Panik-Mechanik“.<br />

Was ist das?<br />

Krämer beschreibt dieses Phänomen an<br />

folgendem Beispiel: Ab einer gewissen Dosis<br />

ist alles giftig. Selbst in einem guten Rotwein sei Dioxin enthalten,<br />

ebenso Arsen oder das Pflanzengift E 605. Die Dosen<br />

hiervon seien allerdings so minimal, dass wir problemlos Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

überleben könnten, wenn wir jeden Tag einen Liter<br />

von diesem Wein tränken. Das klingt sehr skurril, leuchtet mir<br />

aber ein: Die „Panik-Mechanik“ schreit sofort Alarm, wenn<br />

irgendwo ein giftiger Stoff in einer ungiftigen Dosierung auftaucht.<br />

Und das macht jede Diskussion dann hysterisch <strong>und</strong><br />

irrational.<br />

Die jetzige Krise wird nicht besser, wenn sich ein jeder im<br />

Schwarzmalen der Zukunft übertrifft. Gleichwohl: Der Auslöser<br />

für die Bankenkrise war eine echte Überdosis Gier, gepaart mit<br />

einem gerüttelt Maß an Realitätsverlust.<br />

Schon vor geraumer Zeit hatte ich eine Diskussion mit<br />

anderen Unternehmern. Dort habe ich meine alte These<br />

vertreten, dass mir 10.000 Beschäftigte wichtiger sind als<br />

10.000 Punkte für den DAX.<br />

Das ist für manchen virtuellen Geschäftemacher altmodisch<br />

<strong>und</strong> für Zocker geradezu absurd. Aber: Wir kommen auch aus<br />

der aktuellen Krise (manch einer erinnert sich vielleicht an das<br />

Platzen der New-Economy-Blase) nur heraus, wenn wir auf<br />

glück auf · 4/2008 ............ 3<br />

„Mir sind 10.000<br />

Beschäftigte wichtiger<br />

als 10.000 Punkte für<br />

den DAX.“<br />

Nur das Schöne bleibt in Erinnerung<br />

Das Maximum ausgeschöpft: ein persönlicher Rückblick auf 22 Monate GISMA-Studium.<br />

Ende Oktober hat Melanie Arlt<br />

von der GMH-Holding ihre Abschlussklausur<br />

auf den Server der<br />

Purdue University in den USA<br />

hochladen. Nach 22 Monaten<br />

GISMA hat sie ihr Ziel erreicht:<br />

den Abschluss Master of Business<br />

Adminstration (MBA):<br />

Sehr gut kann ich mich noch an<br />

meinen ersten glück auf-Artikel<br />

zum Thema „GISMA“ Anfang<br />

2007 erinnern. Damals war ich gerade<br />

zur Einführungswoche in Purdue<br />

gewesen <strong>und</strong> hatte die ersten<br />

Wochen hinter mir. Alles war noch<br />

neu <strong>und</strong> die Unsicherheit groß,<br />

ob – <strong>und</strong> wenn ja wie – man das<br />

alles schaffen würde. Doch nach<br />

kurzer Zeit kam die Routine <strong>und</strong><br />

mit mehr <strong>und</strong> mehr sehr gut bestandenen<br />

Einzel- <strong>und</strong> Gruppenarbeiten<br />

auch das Gefühl, dass ich<br />

das IMM <strong>In</strong>ternational Masters in<br />

Management – so der Name des<br />

MBA-Programms, das durch den<br />

Verb<strong>und</strong> von der Purdue University<br />

(West Lafayette, USA), der CEU<br />

Central European University (Budapest,<br />

Ungarn), der TiasNimbas<br />

Business School (Tilburg, Holland)<br />

<strong>und</strong> der GISMA German <strong>In</strong>ternational<br />

School of Management Administration<br />

(Hannover, Deutschland)<br />

angeboten wird – meistern<br />

kann. Genauso schnell wurde mir<br />

aber auch klar: Das Programm ist<br />

ohne viel Arbeit <strong>und</strong> einen erheblichen<br />

Zeitaufwand nicht zu schaffen,<br />

vorausgesetzt man will nicht<br />

nur „irgendwie“ bestehen, sondern<br />

auch für sich persönlich so viel wie<br />

möglich mitnehmen.<br />

So wurde es langsam alltäglich,<br />

abends nach einem vollen Arbeitstag<br />

in der Holding <strong>und</strong> auch an den<br />

Wochenenden im Selbststudium<br />

die vorgegebenen Bücher <strong>und</strong> Fachartikel<br />

zu lesen <strong>und</strong> zu bearbeiten<br />

<strong>und</strong> regelmäßig kleinere oder auch<br />

größere Hausaufgaben abzugeben.<br />

Dazu kamen die wöchentlichen Telefonkonferenzen<br />

mit meiner Study<br />

Group, um Gruppenarbeiten zu<br />

Werksfoto<br />

Martin Brölsch, Melanie Arlt <strong>und</strong> Kai Albrecht nehmen vor Weihnachten ihr frisch<br />

erworbenes MBA-Diplom in Purdue entgegen.<br />

besprechen, Themenschwerpunkte<br />

zu diskutieren <strong>und</strong> sich gegenseitig<br />

bei Fragen weiterzuhelfen.<br />

Nach knapp drei Monaten stand<br />

dann das erste Highlight vor der<br />

Tür: unsere erste <strong>In</strong>-residence –<br />

ein zweiwöchiger Aufenthalt bei<br />

einer der teilnehmenden Business<br />

Schools. Dort wird in seminarähnlichen<br />

Vorlesungen diskutiert <strong>und</strong><br />

angewendet, was in den vorangegangenen<br />

Wochen im Selbststudium<br />

erarbeitet wurde. Dabei kam es<br />

Nachhaltigkeit setzen. Auf das Schaffen<br />

von Werten, die Bestand haben. Wenn<br />

wir Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit<br />

<strong>und</strong> absolute Zuverlässigkeit leben.<br />

Gerade jetzt. Und wenn wir den Kopf<br />

nicht in den Sand <strong>stecken</strong>.<br />

Panik bedeutet: Angst um die eigene Existenz <strong>und</strong> die<br />

Unfähigkeit, klar zu denken. Ich teile hier die Auffassung von<br />

Professor Krämer: Eine Panik wie 1929 hat sich in entwickelten<br />

Volkswirtschaften nicht wiederholt. Es gibt keinen Gr<strong>und</strong>,<br />

warum wir alle dies wieder zulassen sollten. Es sei denn, eine<br />

„Panik-Mechanik“, wie vorher verdeutlicht, setzt ein.<br />

Setzen wir auf unsere Leistungsfähigkeit, unsere Ideen <strong>und</strong><br />

unseren Willen zum Erfolg. „Gehirnschmalz schlägt Geldbeutel“<br />

– dieses Prinzip kennen wir in der Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe nur allzu gut. Wenden wir es gemeinsam<br />

an, <strong>und</strong> trauen wir uns etwas zu. Ich habe dieses Vertrauen<br />

in Sie alle <strong>und</strong> bin sicher, nicht enttäuscht zu werden.<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, Ihnen wünsche ich ein<br />

frohes (!) Weihnachtsfest <strong>und</strong> ein gutes Jahr 2009 – mit<br />

Zuversicht, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Zufriedenheit.<br />

Glückauf,<br />

Ihr<br />

in unserer internationalen Gruppe<br />

von insgesamt 38 IMM-Studenten<br />

durch die unterschiedlichen kulturellen<br />

Hintergründe <strong>und</strong> besonders<br />

die unterschiedlichen Ausbildungen<br />

<strong>und</strong> beruflichen Werdegänge<br />

(Voraussetzung für das IMM<br />

sind ein abgeschlossenes Studium<br />

<strong>und</strong> gewisse Berufserfahrungen)<br />

oft zu sehr interessanten <strong>und</strong> kontroversen<br />

Diskussionen.<br />

Abends nach den Vorlesungen<br />

mussten dann in den Study Groups<br />

Fallstudien bearbeitet <strong>und</strong> der<br />

nächste Tag vorbereitet werden.<br />

Dennoch blieb Zeit, sich gegenseitig<br />

besser kennenzulernen <strong>und</strong> auszutauschen.<br />

Bald hatten wir uns zu<br />

einer tollen Gruppe entwickelt, die<br />

intensiv zusammenarbeitete, aber<br />

auch für jeden Spaß zu haben war.<br />

Der ersten <strong>In</strong>-residence in Holland<br />

folgten Aufenthalte in Hannover,<br />

Budapest, Purdue <strong>und</strong><br />

nochmals Holland. Als besonderes<br />

Highlight durften wir im Juni 2008<br />

auch nach Schanghai fliegen <strong>und</strong><br />

Young Professional<br />

Werksfoto<br />

an der CEIBS China Europe <strong>In</strong>ternational<br />

Business School – einer<br />

der besten Universitäten Chinas –<br />

zwei Wochen lang studieren. Alle<br />

<strong>In</strong>-residences waren spannend <strong>und</strong><br />

erlebnisreich, wobei Schanghai<br />

durch die fremde chinesische Kultur<br />

ein besonderes Abenteuer war.<br />

Das IMM ist besonders durch<br />

seine <strong>In</strong>ternationalität eine absolut<br />

lohnenswerte Erfahrung, <strong>und</strong> ich<br />

freue mich sehr, dass ich die Chance<br />

bekommen habe, sie machen zu<br />

dürfen. <strong>In</strong> der Einführungwoche<br />

hatte ein ehemaliger Student von<br />

seinen IMM-Erfahrungen berichtet.<br />

Er sagte damals „your body is<br />

able to forget pain“ – eure Körper<br />

werden die Schmerzen wieder vergessen,<br />

<strong>und</strong> nur die schönen Dinge<br />

werden in Erinnerung bleiben.<br />

Dies kann ich heute nur bestätigen.<br />

Die viele Arbeit, die oft sehr kurzen,<br />

weil arbeitsreichen Nächte <strong>und</strong> der<br />

Klausurenstress sind fast vergessen.<br />

Zurück bleibt das Gefühl, viel gelernt<br />

<strong>und</strong> sich persönlich weiterentwickelt<br />

zu haben, aber vor allem<br />

auch der Stolz, das IMM geschafft<br />

zu haben. Dazu habe ich tolle neue<br />

Fre<strong>und</strong>e gef<strong>und</strong>en, sodass ich glaube,<br />

dass ich insgesamt wirklich so<br />

viel wie möglich aus dem IMM-<br />

Programm mitgenommen habe.<br />

Neben dem IMM-Programm bietet die GISMA seit Kurzem auch den<br />

Young Professional MBA an. Das Programm dauert zwei Jahre <strong>und</strong> wird<br />

mit dem deutschen MBA-Titel der Leibniz Universität Hannover abgeschlossen.<br />

Der Unterricht findet an den Wochenenden (Freitag <strong>und</strong> Samstag)<br />

statt, sodass sich auch mit diesem MBA-Programm Beruf <strong>und</strong> Studium<br />

problemlos verbinden lassen.<br />

Weitere <strong>In</strong>formationen finden Sie unter www.gisma.com.


HOLDING<br />

<strong>Bahn</strong> frei für 3. NWK-R<strong>und</strong>e<br />

Nächste Generation von Nachwuchskräften ging bereits an den Start.<br />

chichtwechsel“ bei den<br />

„SNachwuchskräften (NWK)<br />

der GMH-Gruppe:<br />

Am 11. September fand das Abschlusstreffen<br />

der 2. NWK-R<strong>und</strong>e<br />

statt. Sechs Teams hatten die letzten<br />

Monate unternehmensüber-<br />

ir legen Wert auf qualifizierte Führungskräfte mit un-<br />

„Wternehmerischer <strong>In</strong>itiative <strong>und</strong> sozialer Kompetenz. Wir<br />

fordern <strong>und</strong> fördern das kreative Potenzial aller Beschäftigten.<br />

Jungen Menschen – Frauen <strong>und</strong> Männern – bieten wir eine<br />

qualifizierte Ausbildung. Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

ergibt sich aus den steigenden Anforderungen von Markt,<br />

Technologie <strong>und</strong> Produktivität.“ Mit dieser Aussage des Leitbilds<br />

der Georgsmarienhütte Holding sind die wesentlichen<br />

Eckpunkte <strong>und</strong> Leitlinien der Personalarbeit markiert. Wir haben<br />

die zurückliegenden, wirtschaftlich guten Jahre genutzt,<br />

um unsere Personalarbeit weiterzuentwickeln <strong>und</strong> auf die Erfordernisse<br />

der Zukunft auszurichten. Es ging darum, Nachwuchs<br />

zu sichern, Flexibilität zu erhöhen, Produktivität zu steigern<br />

sowie Qualifikation <strong>und</strong> Motivation zu stärken. Oder mit anderen<br />

Worten: qualifizierte Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />

gewinnen, zu binden <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

Arbeitsvolumen mit <strong>In</strong>strumenten anpassen<br />

Foto: Bernhard Lüttmann<br />

Der Anfang war überhaupt nicht schwer: Nachwuchskräfte der GMH-Gruppe beim<br />

Auftakttreffen in Winnekendonk.<br />

greifende Themen bearbeitet. Jetzt<br />

präsentierten sie der Geschäftsführung<br />

der GMH-Holding ihre<br />

Ergebnisse. Auch wenn einige abgesprungen<br />

waren: Die verbliebenen<br />

Nachwuchskräfte haben sich<br />

gut präsentiert <strong>und</strong> ihre Ergebnisse<br />

Seit einigen Wochen entwickelt sich die in den USA ausgelöste<br />

Finanzkrise zu einer globalen Wirtschaftskrise, deren Dauer,<br />

Tiefe <strong>und</strong> Reichweite nicht abzusehen sind. Massiv betroffen<br />

sind heute schon alle automotivabhängigen Unternehmen der<br />

Gruppe. Nun heißt es, in der Personalarbeit die vorhandene<br />

Flexibilität zu nutzen, aber nachhaltige Personalarbeit nicht aus<br />

dem Auge zu verlieren.<br />

Flexibilität nutzen bedeutet, das zurückgehende Arbeitsvolumen<br />

mit den vorhandenen <strong>In</strong>strumenten anzupassen: Mehrarbeit<br />

<strong>und</strong> Leiharbeit abzubauen, die Arbeitszeitkonten, die<br />

uns in vielen Unternehmen die zurückliegenden Monate haben<br />

besser überstehen lassen als manchen Wettbewerber, weiter<br />

zu nutzen <strong>und</strong> gegebenenfalls zu erweitern <strong>und</strong> ausgelagerte<br />

Arbeit zur Sicherung von Beschäftigung wieder zurückzuholen.<br />

Es bedeutet auch, die gesetzlichen <strong>und</strong> tariflichen <strong>In</strong>strumente<br />

wie Kurzarbeit <strong>und</strong> Arbeitszeitreduzierung zu beanspruchen.<br />

Betriebsbedingte Kündigungen müssen das allerletzte Mittel<br />

bleiben, auch wenn sie in klaren Sanierungsfällen, die wir in<br />

der Gruppe haben, nicht auszuschließen sind.<br />

Nachhaltige Personalarbeit heißt, dass wir die Bewältigung<br />

des demografischen Wandels <strong>und</strong> einer längeren<br />

Lebensarbeitszeit, den steigenden Wettbewerb um qualifizierte<br />

Beschäftigte sowie Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte <strong>und</strong> die wachsenden<br />

Qualifikationsanforderungen im Blick behalten.<br />

Wir haben in den letzten Jahren in fast allen Gruppenunternehmen<br />

mehr Ausbildungsplätze geschaffen. Damit wollen<br />

wir dem künftigen Fachkräftemangel begegnen <strong>und</strong> den<br />

demografischen Wandel bewältigen. Durch Kooperation mit<br />

Schulen in der jeweiligen Region sorgen etliche Unternehmen<br />

dafür, dass die Berufsorientierung von Schulen <strong>und</strong> Schülern<br />

intensiv mit den Geschäftsführern<br />

<strong>und</strong> Projekt-Paten diskutiert.<br />

Ende Oktober war das Auftakttreffen<br />

der 3. NWK-R<strong>und</strong>e, deren<br />

Programm übrigens weiterentwickelt<br />

wurde. Neu ist vor allem, dass<br />

ihre Vorgesetzten aktiv den zweijährigen<br />

Ablauf begleiten.<br />

34 Nachwuchskräfte (davon sieben<br />

Frauen) aus zehn Gruppenunternehmen<br />

waren nach Winnekendonk<br />

bei Kevelaer am Niederrhein<br />

gereist. Die Neuen sind im Schnitt<br />

31,7 Jahre alt. Ihre verschiedenen<br />

Ausbildungs- bzw. Studienabschlüsse<br />

machen sie zu einer sehr heterogenen<br />

Gruppe mit guter fachlicher<br />

<strong>und</strong> persönlicher „Mischung“.<br />

Sowohl für Geschäftsführung<br />

als auch Nachwuchskräfte war der<br />

Auftakt Erfolg versprechend. Denn<br />

schon bei dem Treffen <strong>und</strong> in den<br />

Tagen danach wurden erste Kontakte<br />

geknüpft <strong>und</strong> Verabredungen<br />

fürs anstehende Seminarprogramm<br />

getroffen. Dies verspricht interessante<br />

zwei Jahre <strong>und</strong> eine engagierte<br />

Mitarbeit aller Teilnehmer.<br />

Wiebke Budde<br />

GRUSSWORT<br />

Flexibilität nutzen – Nachhaltigkeit sichern<br />

verbessert wird <strong>und</strong> wir im Wettbewerb um gute Auszubildende<br />

die Nase vorn haben. Das wird zunehmend wichtig, denn<br />

die Ausbildungsberufe <strong>und</strong> Branchen, die wir in unserer Gruppe<br />

zu bieten haben, sind nicht automatisch die erste Wahl junger<br />

Menschen. Nach wie vor gilt: <strong>In</strong>nerhalb der nächsten zehn<br />

Jahre scheiden bis zu 25 Prozent der heutigen Belegschaften<br />

altersbedingt aus – weit mehr, als nach heutigem Stand dann<br />

junge Facharbeiter nach der Ausbildung zur Verfügung stehen.<br />

Diese mittelfristige Sicht müssen wir uns auch in der aktuellen<br />

Krise bewahren. Darum ist für uns klar, dass wir die tarifvertraglichen<br />

Regelungen zur Übernahme der Auszubildenden<br />

nach der Ausbildung einhalten <strong>und</strong> uns darüber hinaus bemühen,<br />

so wenig junge Facharbeiter wie irgend möglich gehen<br />

zu lassen! Auf den Prüfstand gehören darum beispielsweise<br />

das umfassende Nutzen der Altersteilzeit, aber auch unkonventionelle<br />

Wege wie etwa die Übernahme der Facharbeiter in<br />

Teilzeitarbeitsverhältnisse <strong>und</strong> der teilweise Ausgleich der Rentenabschläge<br />

bei freiwilligem früherem Ausscheiden.<br />

Vor einem Jahr haben wir gruppenweit mit einer Mitarbeiterbefragung<br />

das Ges<strong>und</strong>heitsmanagement angeregt <strong>und</strong><br />

damit die Bemühungen vieler Gruppenunternehmen auf diesem<br />

Gebiet unterstützt <strong>und</strong> verstärkt. Die Ergebnisse der Befragung<br />

zeigten, dass die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter in<br />

den meisten Unternehmen den Unternehmenserfolg <strong>und</strong> die<br />

Arbeitsplatzsicherheit hoch schätzen, die Verdienst- <strong>und</strong> Entwicklungschancen<br />

mit „gut“ beurteilen <strong>und</strong> die Identifikation<br />

mit dem Unternehmen groß ist. Natürlich sind auch Mängel<br />

in der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Arbeitsbelastung, in der innerbetrieblichen<br />

Kommunikation <strong>und</strong> <strong>In</strong>formation sowie im Führungsverhalten<br />

deutlich geworden. Die erste Auswertung der<br />

Aktivitäten, von den Unternehmen zusätzlich im Rahmen des<br />

Projekts gestartet, ist überaus erfreulich: Auch nach Einschätzung<br />

der Vertreter von BKK <strong>und</strong> AOK in unserem Lenkungskreis<br />

geschieht zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung in den Gruppen<br />

sehr viel, teilweise weit mehr als in großen Konzernen oder in<br />

anderen Unternehmen vergleichbarer Größe. Mit zahlreichen<br />

Schritten <strong>und</strong> <strong>In</strong>itiativen werden Arbeitsplätze ergonomisch<br />

gestaltet, Belastungen abgebaut, Arbeitsplatzwechsel ermöglicht,<br />

Schichtpläne umgestaltet, aber auch Anreize gesetzt, das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsverhalten der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter zu<br />

verbessern. Die Erfolge des Ges<strong>und</strong>heitsmanagements sollen<br />

nicht nur die Krankenstände <strong>und</strong> die entsprechenden Kosten<br />

verringern, sondern auch die Beschäftigungsfähigkeit angesichts<br />

längerer Lebensarbeitszeiten erhöhen. Somit hängen die<br />

Bewältigung des demografischen Wandels <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

unmittelbar zusammen.<br />

Mit systematischer Personalentwicklung <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

tragen die Unternehmen den steigenden Produktivitäts- <strong>und</strong><br />

Qualitätsanforderungen Rechnung. Vor allem auch um qua-<br />

glück auf · 4/2008 ............ 4<br />

Nachwuchs absolvierte<br />

umfassendes Programm<br />

Zum Auftrakt der 3. NWK-R<strong>und</strong>e erläuterte Wiebke Budde Ziele, Ablauf<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>halt des Nachwuchskräfteprogramms. Dr. Klaus Lang präsentierte<br />

in seinem Vortrag „Unsere Gruppe – Unser Selbstverständnis – Unser<br />

Leitbild“ die GMH-Gruppe. Gastrednerin <strong>und</strong> Autorin Stefanie Unger von<br />

Booz & Company – sie veröffentlichte u. a. „Der Auftrag“ – referierte über<br />

Ethik, Unternehmenskultur <strong>und</strong> Werte in der Wirtschaft.<br />

An den folgenden Tagen nahmen die Nachwuchskräfte am LIFO-Verfahren<br />

zum Stärkenmanagement teil, begleitet vom Psychologen Marcus<br />

Stobbe. Sie befassten sich mit eigenen Persönlichkeitsmerkmalen, Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> hinterfragten ihr Verhalten in Gruppenarbeiten <strong>und</strong><br />

Outdoorübungen.<br />

Ziel des Verfahrens: eigene Verhaltensweisen hinterfragen, Stärken<br />

erweitern, sich selbst <strong>und</strong> andere besser einschätzen lernen. Die Ergebnisse<br />

gehen in ein Gespräch ein, das die Vorgesetzten mit ihren NWK führen,<br />

um gezielt Qualifizierungsbedarf <strong>und</strong> Perspektiven zu ermitteln.<br />

Jörg Welters von der GMH Systems stellte das neue Portal der Unternehmensgruppe<br />

vor. Dort findet sich auch die Teamwebseite „NWK“.<br />

Oliver Greve, Geschäftsführer der GMH-Holding, diskutierte die Funktionalitäten<br />

des Portals, die strategische Ausrichtung der IT <strong>und</strong> handfeste<br />

EDV-Probleme „vor Ort“.<br />

Am Samstagmittag, am Ende des ersten offiziellen Treffens, nahm Peter<br />

van Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH-Holding, an<br />

der Feedbackr<strong>und</strong>e teil. Auch er betonte noch einmal die Wichtigkeit der<br />

Nachwuchsförderung in der Unternehmensgruppe <strong>und</strong> den Netzwerkgedanken<br />

des NWK-Programms. Neben der eigenen Entwicklung sollen die<br />

NWK die Chance nutzen, über den Tellerrand der Einzelunternehmen zu<br />

schauen <strong>und</strong> das eigene Netzwerk auszubauen.<br />

lifizierte Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte zu gewinnen, haben wir<br />

unsere Kontakte zu Hoch- <strong>und</strong> Fachhochschulen ausgebaut.<br />

So sind wir u. a. bei den <strong>In</strong>ternationalen Studententagen <strong>und</strong><br />

der Ideen-Expo in Hannover präsent. Zur Personalentwicklung<br />

in diesem Bereich trägt ein Strauß von Aktivitäten bei: das<br />

Stipendienprogramm der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte,<br />

Ausbildungsangebote an der GISMA in Hannover, das<br />

Nachwuchskräfteprogramm (der dritte Zyklus hat im Herbst<br />

begonnen), die Ausweitung des Seminarangebotes der Berufsbildungsgesellschaft<br />

ebenso wie ein spezielles Seminarangebot<br />

für Führungskräfte in Zusammenarbeit mit der GISMA.<br />

Leitbild weiterhin ernst nehmen<br />

Diese Leistungen <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten in ihrer<br />

Gesamtheit, aber auch die Beteiligungsmöglichkeiten, vor<br />

allem auch die in ihrer Art in Deutschland einmalige Gewinnbeteiligung,<br />

machen die Unternehmen der Gruppe attraktiv –<br />

für Fachkräfte aus dem gewerblichen <strong>und</strong> technischen Bereich<br />

wie für Hochschulabsolventen. Dabei muss die Gewinnbeteiligung<br />

selbst wieder Anreiz für besondere Leistungen der<br />

gesamten Belegschaften sein.<br />

Gerade in der kritischen Phase, die vor uns steht, muss sich<br />

die Unternehmenskultur der Gruppe in allen ihren Elementen<br />

bewähren: Von den Belegschaften <strong>und</strong> Betriebsräten werden<br />

besondere Anstrengungen verlangt, wenn es darum geht, kritische<br />

Situationen mit Arbeitnehmerbeiträgen zu bewältigen<br />

helfen <strong>und</strong> notwendige Restrukturierungen vernünftig mitzugestalten.<br />

Für die Geschäftsführungen <strong>und</strong> Führungskräfte gilt<br />

andererseits, die Aussagen des Leitbildes weiterhin ernst zu<br />

nehmen, wie zum Beispiel: „Den offenen Austausch von Wissen<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationen verstehen wir als gemeinsames Arbeitsprinzip.<br />

Faire Diskussionen, konstruktive Kritik <strong>und</strong> der offene<br />

Umgang mit Fehlern kennzeichnen unsere Zusammenarbeit.“<br />

Leitbilder <strong>und</strong> Führungsgr<strong>und</strong>sätze zeigen gerade in Krisenzeiten,<br />

was sie wert sind. Die gute wirtschaftliche Entwicklung<br />

der letzten Jahre hat uns ermöglicht, wovon jeder Arbeitsdirektor<br />

träumt: deutlich mehr als bislang in Personalarbeit zu<br />

investieren – in eine höhere Ausbildungsquote, in mehr Personalflexibilität<br />

<strong>und</strong> in eine intensivere Personalentwicklung.<br />

<strong>In</strong>sofern sind wir gut für die Zukunft gerüstet. Wir alle wünschen,<br />

dass sich diese <strong>In</strong>vestitionen auch in anderer Hinsicht<br />

auszahlen: dass wir dadurch die Voraussetzungen geschaffen<br />

haben, um die aktuelle Krise schnell zu überwinden.


Nach fünf Jahren als Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Arbeitsdirektor<br />

Personal der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH <strong>und</strong> der Georgsmarienhütte<br />

GmbH scheidet Klaus<br />

Lang nach Vollendung des 65. Lebensjahres<br />

aus diesen Ämtern zum<br />

Jahresende aus.<br />

Klaus Lang kam von der IG Metall,<br />

wo er 24 Jahre in verschiedenen<br />

leitenden Positionen beschäftigt<br />

war zur Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe. Und<br />

er kam mit einem ganzen Paket<br />

voller guter Ideen für eine wachsende<br />

Unternehmensgruppe.<br />

Dabei lag es ihm besonders am<br />

<strong>Herz</strong>en, den unternehmerischen<br />

Anspruch der Georgsmarienhütte<br />

Holding GmbH in Einklang mit<br />

dem Wohl der Mitarbeiter zu halten.<br />

Das ist ihm gelungen. Zeugnis<br />

davon legt nicht nur die Einführung<br />

eines individuellen Leitbildes<br />

in allen Unternehmen der GMH-<br />

Gruppe ab, auch sein hoher Anspruch<br />

an qualifizierte Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung hat Maßstäbe für<br />

die Arbeitnehmer der Gruppe gesetzt.<br />

Hier kann die Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe auf<br />

eine Ausbildungsquote von über<br />

sieben Prozent verweisen.<br />

Damit liegt die Gruppe jeweils<br />

an der Spitze im b<strong>und</strong>esweiten<br />

Branchenvergleich. Aber auch die<br />

Arbeitssicherheit wurde unter seiner<br />

Leitung weiter ausgebaut. Die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des neuen Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />

tragen seine<br />

unverkennbare Handschrift.<br />

Klaus Lang hat in seiner Amtszeit<br />

viel zum Wohle der gesamten<br />

Unternehmensgruppe <strong>und</strong> seiner<br />

Mitarbeiter geleistet <strong>und</strong> den Acker<br />

für seinen Nachfolger Harald Schartau<br />

gut bestellt. Dafür danken wir<br />

ihm sehr. Für den neuen Lebensabschnitt,<br />

der mit Sicherheit aktiv<br />

gestaltet sein wird, wünschen wir<br />

ihm alles erdenklich Gute.<br />

Peter van Hüllen<br />

Aber wer kennt Dr. Klaus Lang<br />

besser als seine engsten Weggefährten?<br />

Hier haben sich Vertraute<br />

zu Wort gemeldet <strong>und</strong><br />

einen Blick auf die letzten Jahre<br />

geworfen, die man gemeinsam<br />

erlebt hat.<br />

HOLDING<br />

Abschied von Klaus Lang<br />

Wechsel in der Personalführung<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> Preise standen<br />

wieder einmal im Mittelpunkt<br />

GMH-Gruppe · Stahlwerks-, Gießerei- <strong>und</strong> Einkaufsleitertreffen<br />

Mitte September trafen sich 20<br />

Kaufleute <strong>und</strong> Techniker aus<br />

den Werken mit Primärmetallurgie.<br />

Die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />

(FWH) als Gastgeberin hatte die<br />

Tagung auf Schloss Landsberg in<br />

Essen Kettwig organisiert, der Tagungs-<br />

<strong>und</strong> Seminarstätte des<br />

Thyssen-Krupp-Konzerns. Der Führung<br />

durch die Eisen- <strong>und</strong> Stahlgussproduktion<br />

der FWH folgte eine<br />

Besichtigung der original getreu<br />

erhaltenen Wohnräume von Au-<br />

Hans-Jürgen Reddehase, Leitung<br />

Personalwesen, Georgsmarienhütte<br />

GmbH:<br />

Mein Chef, Klaus Lang, wird nach<br />

fünfjähriger Tätigkeit Ende dieses Jahres<br />

in den „Unruhestand“ wechseln.<br />

<strong>In</strong> dem für die glück auf erbetenen<br />

kurzen Statement möchte ich mich<br />

nicht zu seiner sehr erfolgreichen<br />

Arbeit als Arbeitsdirektor (Einführung<br />

Leitbild, Mitarbeitergespräche, Führungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

etc.) äußern, diese<br />

Dinge sind eh allen bekannt, sondern<br />

über seine herausragenden Eigen-<br />

Werksfoto<br />

schaften, die mir immer imponiert <strong>und</strong><br />

mich auch teilweise fasziniert haben. Dr. Klaus Lang<br />

Klaus Lang hat es nach seiner<br />

Arbeitsaufnahme im August 2003 innerhalb kürzester Zeit geschafft, nicht nur<br />

die Georgsmarienhütte, sondern auch alle übrigen Gesellschaften der Gruppe im<br />

Detail kennenzulernen. Im Detail heißt bei ihm, nicht nur die Personalbereiche mit<br />

ihren Strukturen <strong>und</strong> Aufgaben zu kennen, sondern auch die jeweilige Technik,<br />

die Produkte, die Märkte <strong>und</strong> nicht zuletzt auch die Bilanzen der Gruppenunternehmen.<br />

Es war von Beginn an sein Ehrgeiz, über alle Entscheidungen, die er<br />

treffen oder mittragen wollte bzw. musste, vorher wesentliche Einzelheiten zu<br />

kennen. Dass er dieses weitestgehend erreichte, lag sicher an seiner zielgerichteten<br />

Recherche <strong>und</strong> seiner sehr guten Auffassungsgabe, aber auch in seinem enormen<br />

Arbeitseinsatz begründet (der 14-St<strong>und</strong>en-Tag ist bei ihm die Normalität).<br />

Über sein Meisterstück, das Leitbild, wird er sicherlich in der GMH-Gruppe<br />

dauerhaft in Erinnerung bleiben.<br />

Ihm <strong>und</strong> seiner Familie wünsche ich für die vor ihnen liegenden Jahre<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> alles alles Gute.<br />

Dietmar Hexel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der GMH Holding GmbH.<br />

Lieber Klaus,<br />

irgendwann ist Schluss – jedenfalls mit der Erwerbsarbeit. Aus gutem Gr<strong>und</strong><br />

sagen wir als Gewerkschafter: mit 65 Jahren. So alt bist Du nun geworden.<br />

Wir kennen uns schon länger – <strong>und</strong> man begegnet sich ja mindestens zwei<br />

Mal im Leben. Das erste Mal war es bei der IG Metall in der mutigen Zeit der<br />

35-St<strong>und</strong>en-Woche. Du als Tarifexperte, ich später als Organisationsleiter. Die<br />

gewaltigen Produktivitätsfortschritte hatten es damals erlaubt, die Arbeitszeit<br />

der Arbeitnehmer zu verkürzen: mehr Lebenszeit <strong>und</strong> anders verteilte Arbeitszeit<br />

statt noch mehr materieller Konsum. Das ist bei den knappen Ressourcen der<br />

Erde <strong>und</strong> zunehmender Massenarbeitslosigkeit heute noch richtiger als damals.<br />

Wie man mit kostbaren <strong>und</strong> knappen Personalressourcen gut <strong>und</strong> sinnvoll<br />

umgeht, hast Du später als Arbeitsdirektor der GMH gezeigt – natürlich kritisch<br />

begleitet von den Betriebsräten. Selbst bei montanmitbestimmten Unternehmen<br />

stehen Arbeitnehmerinteressen nicht automatisch an erster Stelle. Doch<br />

immerhin sind sie besser gesichert als bei anderen Unternehmen, z. B. bei den<br />

Banken, die vollm<strong>und</strong>ig viel Reichtum für alle versprachen <strong>und</strong> uns den volkswirtschaftlichen<br />

Ruin brachten. Das ist bei der GMH anders. Die gleichberechtigte<br />

Mitbestimmung der Arbeitnehmer war uns beiden stets sehr wichtig. Teilhabe<br />

<strong>und</strong> Verantwortung liegen dicht beieinander, wenn es darum geht, Unternehmen<br />

nach vorne zu entwickeln.<br />

Wenn Du auch jetzt gehst, Deine Spuren <strong>und</strong> die gleichberechtigte Mitbestimmung<br />

bei der GMH bleiben – denn die Arbeitnehmer haben gemeinsam mit<br />

einem mutigen Unternehmer die Gesellschaft aufgebaut. Bei der GMH sind wir<br />

uns zum zweiten Mal begegnet, mit anderen Rollen, Du als Vorstand, ich als<br />

„Aufseher“. Ich finde, Du hast Deine Aufgabe gut gemacht – <strong>und</strong> hast wie schon<br />

früher hart dafür gearbeitet!<br />

Vieles fällt mir ein, wenn ich zurückschaue – zu viel für diesen kurzen Beitrag.<br />

Eins aber ist aktuell <strong>und</strong> mir besonders wichtig:<br />

gust Thyssen. Er hatte 1903 Schloss<br />

Landsberg erworben <strong>und</strong> bis zu seinem<br />

Tode 1996 dort gelebt.<br />

Die Tagesordnung bot eine Vielzahl<br />

von aktuellen Themen. So<br />

ging es ausführlich um die mittlerweile<br />

international angelegte Beschaffung<br />

von Kokillen <strong>und</strong> erste<br />

Testergebnisse mit neuen Modellen.<br />

Testergebnisse <strong>und</strong> Kosteneinsparungen<br />

waren auch Thema bei<br />

der Bentonitumstellung <strong>und</strong> beim<br />

Einsatz von Additiven. Im Brenn-<br />

punkt standen aber wieder einmal<br />

die Rohstoffe. <strong>In</strong> drei weiteren Vorträgen<br />

ging es um die Preisentwicklung<br />

auf dem Legierungssektor <strong>und</strong><br />

bei den Grafit-Elektroden. Zudem<br />

sorgten zwei externe Experten um<br />

rege Diskussion bei den Themen<br />

„Feuerfeststoffe“ <strong>und</strong> „Versorgung<br />

mit Chromerzsand“. Dabei wurde<br />

vor allem deutlich, wie abhängig<br />

die hiesige Stahlindustrie von<br />

Ländern wie China <strong>und</strong> Südafrika<br />

ist. Zum Abschluss präsentierte die<br />

glück auf · 4/2008 ............ 5<br />

Dein Engagement für die ZUKUNFTSCAMPS – FUTURE NOW, unsere<br />

gemeinsame Bildungsinitiative von DGB-Gewerkschaften <strong>und</strong> Unternehmen,<br />

möchte ich besonders erwähnen <strong>und</strong> Dir dafür danken. Auch Deiner großartigen<br />

Unterstützung ist es zu verdanken, dass wir 2007 <strong>und</strong> 2008 zahlreichen von<br />

Arbeitslosigkeit bedrohten Jugendlichen die Chance geben konnten, ihre Stärken<br />

<strong>und</strong> Potenziale kennenzulernen. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie jedes<br />

Jahr 80.000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule verlassen. Wir brauchen<br />

diese jungen Menschen. Die ZUKUNFTSCAMPS haben gezeigt, welches tolle<br />

Potenzial in ihnen steckt. Hoffentlich haben wir mit Dir auch in Zukunft einen so<br />

begeisterten Unterstützer! Energie <strong>und</strong> Bildung, das sind die Stoffe der Zukunft!<br />

Lieber Klaus, für Deinen nächsten Lebensabschnitt wünsche ich Dir Glück <strong>und</strong><br />

alles Gute – Zeit für Dich <strong>und</strong> für das, was Dir wirklich, wirklich wichtig ist. Ich<br />

hoffe, ich begegne Dir noch oft.<br />

Wilfried Brandebusemeyer, Betriebsratsvorsitzender,<br />

Georgsmarienhütte GmbH:<br />

Es war für Klaus eine Selbstverständlichkeit, Sitzungen außerhalb der Arbeitszeit<br />

einzuberufen, zu denen ER viel Zeit mitbrachte. | Er kam pünktlich stets zu spät.<br />

| Der Spruch seiner Mitstreiter: Wenn Klaus schon da war, stellte sich die Frage,<br />

ob man selbst zu spät war! | Er erledigte mehrere Dinge in einem Arbeitsgang:<br />

mit Besuchern jemanden aufzusuchen, gleichzeitig zu telefonieren, Absprachen<br />

zu treffen, im Thema zu bleiben <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> ... | Ges<strong>und</strong>heitsförderung war<br />

nicht nur ein Wort. Er lässt seine Mitarbeiter laufen, ob Staffel oder J.P. Morgan<br />

Challenge in Frankfurt. Sein Motto: Arbeit ist Arbeit – auch Feiern ist wichtig –<br />

Arbeit Arbeit sein lassen.<br />

<strong>In</strong> den 5 ½ Jahren warst Du für mich ein Arbeitsdirektor, auf den man sich verlassen<br />

konnte, der viel bewirkt hat für die Belegschaft, der stets bemüht war, die<br />

<strong>In</strong>teressen von Arbeitnehmern <strong>und</strong> Arbeitgeber unter einen Hut zu bringen.<br />

Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb <strong>und</strong> Logistik, Georgsmarienhütte GmbH:<br />

Ich habe Herrn Dr. Lang in den wenigen Monaten der Zusammenarbeit als<br />

offenen <strong>und</strong> fairen Kollegen kennenlernen dürfen. Die intensiven Diskussionen<br />

der letzten Wochen in Verbindung mit den erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

waren durch ihren sachlichen <strong>und</strong> unternehmensorientierten Verlauf<br />

geprägt. Ich wünsche Herrn Dr. Lang für die Zukunft alles Gute, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Glück. Glückauf!<br />

Wilfried Hülsmann, Geschäftsführer Finanzen, Georgsmarienhütte GmbH:<br />

Von Anfang an hat Klaus Lang auch die schwierige Doppelfunktion, Geschäftsführer<br />

Holding <strong>und</strong> GMH, innegehabt.<br />

Ich habe Klaus Lang in dieser Zeit als einen kollegialen <strong>und</strong> fairen Gesprächspartner<br />

erlebt. Mit ihm konnten Themen sachlich <strong>und</strong> detailliert besprochen <strong>und</strong><br />

ausdiskutiert werden. Besonders in den jährlichen Controlling-Gesprächen war<br />

es für ihn selbstverständlich, gegenüber der Holding die Seite der GMH zu vertreten.<br />

Die Einführung des Leitbildes <strong>und</strong> die Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />

in seiner Amtszeit werden immer mit dem Namen Klaus Lang verb<strong>und</strong>en sein.<br />

Ich wünsche ihm für seinen dritten Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.<br />

Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik, Georgsmarienhütte GmbH:<br />

Klaus Lang verbinde ich stets mit allen Aktivitäten zu unserem Projekt „Unsere<br />

Hütte – meine Sicherheit“. Aus der ursprünglichen Idee, die Arbeitssicherheit bei<br />

der Georgsmarienhütte GmbH weiter zu verbessern, entwickelte sich schnell viel<br />

mehr. Nach den Gr<strong>und</strong>sätzen zur Arbeitssicherheit ließen das Leitbild <strong>und</strong> die<br />

Führungsgr<strong>und</strong>sätze der Hütte nicht lange auf sich warten.<br />

Und nicht nur auf der Hütte, sondern auch bei allen anderen Unternehmungen<br />

der Gruppe wurden dann vergleichbare Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zu deren Umsetzung durch Klaus Lang angestoßen.<br />

Sabine Vogel, Personalmanagement, Georgsmarienhütte Holding GmbH:<br />

Was mich in unserer Zusammenarbeit immer beeindruckt hat, war die Unabhängigkeit<br />

seines Urteils, der strategische Weitblick <strong>und</strong> die Willenskraft mit<br />

der Bewegung in die personalpolitische Landschaft gebracht wurde. Auch der<br />

Blick für die großen politischen Themen – vor allem die Frage, was denn eine<br />

Gesellschaft sozial zusammenhält – ging im Arbeitsalltag nicht verloren. „Langweilig“<br />

war es jedenfalls nie mit ihm.<br />

Das Treffen der Stahlwerks-, Gießerei- <strong>und</strong> Einkaufsleiter hat sich bestens bewährt.<br />

Tagungsort im nächsten Jahr ist Gröditz.<br />

GMH Systems eine Einführung in<br />

das neue Portal der Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe. Alle<br />

Beteiligten wollen den Dialog zwi-<br />

Foto: Jochen Graß<br />

schen Kaufleuten <strong>und</strong> Technikern<br />

fortsetzen. Im kommenden Jahr<br />

will man sich in Gröditz treffen.<br />

bmz


HOLDING<br />

Gute Reise<br />

Hamburg · Immer wenn Mitarbeiter der GMH-Gruppe auf Reisen gehen, haben<br />

sie einen verlässlichen Ansprechpartner: SENATOR-Reisen aus Hamburg.<br />

INTERVIEW<br />

Bereits seit 1993, dem Neustart<br />

der Georgsmarienhütte GmbH,<br />

arbeitet SENATOR-Reisen aus<br />

Hamburg für die GMHütte ud<br />

andere Unternehmen der GMH-<br />

Gruppe (ausgenommen: Auslandstöchter).<br />

Die Business-Reisespezialisten<br />

sind immer dann<br />

Ansprechpartner, wenn Mitarbeiter<br />

per Zug oder Flugzeug im<br />

<strong>In</strong>- <strong>und</strong> Ausland unterwegs oder<br />

auf Hotel-, Fahrzeug- <strong>und</strong> andere<br />

Buchungen angewiesen sind.<br />

glück auf sprach mit SENATOR-<br />

Reisen-Geschäftsführer Leon Radunovic:<br />

glück auf: Herr Radunovic, was unterscheidet<br />

Geschäftsreisen von Urlaubsreisen?<br />

Leon Radunovic: Geschäftsreisen<br />

sind meist Kurztrips <strong>und</strong> haben<br />

wesentlich strengere Vorgaben im<br />

Sinne von: Wann muss jemand<br />

am Reiseziel sein<br />

<strong>und</strong> bis wann<br />

muss er wieder<br />

zurück sein?<br />

Und die<br />

Der August stand in Peking in<br />

diesem Jahr ganz im Zeichen<br />

der Olympischen Spiele. „One<br />

World, One Dream“ war das Motto,<br />

welches viele Besucher aus aller<br />

Welt in die chinesische Metropole<br />

zog.<br />

Auch das GMH-Büro in Peking<br />

konnte im August einen besonderen<br />

Gast empfangen: Gesellschafter<br />

Dr. Jürgen Großmann besuchte<br />

im Rahmen einer Chinareise das<br />

GMH-Office <strong>und</strong> sprach mit den<br />

Mitarbeitern über die erfolgreiche<br />

Arbeit der Repräsentanz für die<br />

GMH-Unternehmen, die auch den<br />

chinesischen Markt beliefern. Thematisiert<br />

wurden aber auch die<br />

Probleme, die das Tagesgeschäft in<br />

China mit sich bringt.<br />

<strong>In</strong> lockerer Gesprächsr<strong>und</strong>e mit<br />

viel grünem Tee hatte die Mannschaft<br />

des GMH-Büros die Gelegenheit,<br />

Dr. Jürgen Großmann besser<br />

kennenzulernen <strong>und</strong> sich mit ihm<br />

auszutauschen.<br />

Jürgen Großmann freute sich<br />

sehr über das hell leuchtende<br />

GMH-Logo im Eingangsbereich des<br />

Büros, aber besonders auch über<br />

die Entwicklung der Repräsentanz<br />

in den letzen Jahren. Große Projekte<br />

vor allem im <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Logistikbereich<br />

werden in diesen Tagen<br />

hier bearbeitet.<br />

Auch die Gründung einer WOFE<br />

Reise sollte möglichst schnell, bequem<br />

<strong>und</strong> preiswert sein.<br />

Dann haben Sie sicher Pauschalreisen<br />

<strong>und</strong> Online-Buchung im Angebot?<br />

Radunovic: Das funktioniert leider<br />

nicht. Geschäftsreisen müssen oft<br />

kurzfristig <strong>und</strong> deshalb individuell<br />

geplant werden.<br />

… <strong>und</strong> preiswert.<br />

Radunovic: Richtig. Gerade was die<br />

Kosten angeht, müssen wir stets<br />

auch die aktuelle Angebots- bzw.<br />

Reisesituation berücksichtigen.<br />

Deshalb haben wir auch vor Billigfliegern<br />

keine Berührungsängste.<br />

Also recherchieren wir: Was ist die<br />

günstigste Verbindung? Offeriert<br />

eine bestimmte Fluglinie kurzfristig<br />

ein Top-Angebot? Oder ist ein<br />

Flug als Businessclass bei einem<br />

anderen Anbieter günstiger als die<br />

Economyclass der Konkurrenz?<br />

Welche Bonusklassen sind frei?<br />

Wann fährt der perfekte Anschlusszug?<br />

Wie können wir die Gesamtreisezeit<br />

<strong>und</strong> die Wartezeiten minimieren<br />

…<br />

Ich sehe schon: Pauschal-Angebote<br />

können da nicht weiterhelfen.<br />

Radunovic: Wir suchen jeweils das<br />

maßgeschneiderte Angebot.<br />

Das verlangt von<br />

uns neben der Recherche<br />

auch jede<br />

(Wholly Owned Foreign Enterprise)<br />

mit Kranbau Köthen als Mutterfirma<br />

ist in Bearbeitung. Ihre<br />

Umsetzung ist ein wichtiger Schritt<br />

für die Zukunft der Repräsentanz,<br />

um den chinesischen Markt noch<br />

besser bearbeiten zu können.<br />

Menge persönliche Beratung, um<br />

die ideale Lösung zu finden.<br />

Können Sie eigentlich buchen, was Sie<br />

wollen?<br />

Radunovic: Nein. Die GMH-Gruppe<br />

hat klare Reiserichtlinien, an die<br />

wir uns halten. Zum Beispiel bei<br />

den Buchungsklassen. Für Kurzstrecken<br />

im Flieger reicht Economy,<br />

für Langstrecken ist Business<br />

angesagt.<br />

Hell erleuchtetes Logo<br />

Alle Mitarbeiter haben sich über<br />

den Besuch von Dr. Großmann<br />

sehr gefreut <strong>und</strong> hoffen, dass sein<br />

Weg ihn bald einmal wieder nach<br />

Peking führt.<br />

Jöran F. Treppschuh<br />

glück auf · 4/2008 ............ 6<br />

Der Annehmlichkeiten wegen?<br />

Radunovic: Bedenken Sie: Langes<br />

Reisen belastet den Körper, vor<br />

allem auch bei älteren Mitarbeitern.<br />

Es geht also nicht um Luxus,<br />

sondern um Ges<strong>und</strong>heit. Zudem<br />

sollen die Mitarbeiter möglichst<br />

ausgeruht <strong>und</strong> nicht gerädert zu<br />

einem wichtigen Termin kommen.<br />

Denn oft finden die Verhandlungen<br />

noch am selben Tag statt.<br />

<strong>In</strong> welche Länder, Herr Radunovic, gehen<br />

in der Hauptsache die Geschäftsreisen<br />

der GMH-Gruppe?<br />

Radunovic: <strong>In</strong>nerhalb Europas sind<br />

es vor allem Österreich <strong>und</strong> Russland,<br />

außerhalb Europas die USA,<br />

China <strong>und</strong> Brasilien.<br />

Und welchen Service können Sie bieten?<br />

Radunovic: Wir kümmern uns um<br />

Reisetipps von Jennifer Harms<br />

GMH-OFFICE · Dr. Jürgen Großmann stattet Büro in Peking einen Besuch ab.<br />

USA-Reisende: Vom 12. Januar 2009 an müssen alle Urlauber<br />

<strong>und</strong> Geschäftsreisende, die ohne Visum in die USA einreisen<br />

wollen, vor dem Abflug eine elektronische Einreisegenehmigung<br />

beantragen (ESTA = Electronic System for Travel<br />

Authorization). Ohne ESTA kann es zu Verzögerungen bei<br />

der Grenz- <strong>und</strong> Zollabwicklung kommen oder die Einreise<br />

verwehrt werden.<br />

<strong>Bahn</strong>k<strong>und</strong>en: Ihnen stehen bei Verspätungen ab zwei St<strong>und</strong>en<br />

Erstattungen zu: bis zu 50 Prozent des Fahrpreises. Der Betrag muss<br />

auf Wunsch bar ausgezahlt werden. Wird wegen der Verspätung eine<br />

Übernachtung erforderlich, muss die <strong>Bahn</strong> eine kostenlose Hotelunterkunft<br />

anbieten. Die neue Regelung gilt auch für den Nahverkehr. Ausgenommen<br />

sind Verspätungen <strong>und</strong> Zugausfälle, an denen die <strong>Bahn</strong> schuldlos ist.<br />

DB-Online-Tickets: Hierfür benötigen wir von Ihnen eine Ausweis-ID<br />

(<strong>Bahn</strong>card, Kredit- oder ec-Karte), falls Sie im Zug kontrolliert werden.<br />

Denn Online-Tickets sind ohne Ausweis-ID ungültig. Bezahlt<br />

werden muss per Kreditkarte. Die Tickets sind kurzfristig vor Abfahrt<br />

des Zuges buchbar für fast alle Strecken in Deutschland ab 51 km.<br />

Nach der Buchung erhalten Sie eine E-Mail mit Fahrkarte, Sitzplatzreservierung,<br />

Reiseplan <strong>und</strong> Zahlungsinformationen.<br />

Werksfoto<br />

Büro <strong>und</strong> Gast (von links): Dr. Hans Schmidt-Horix, Susan Yang, Jöran F. Treppschuh,<br />

Professor Li, Steffie Zhan, Dr. Jürgen Großmann, Cathy Chen <strong>und</strong> Sandy Du (sitzend).<br />

Deutschland, ein<br />

schönes Land!<br />

PERSONALIA<br />

alles: die günstigste Route, die günstigsten<br />

Verbindungen, das Hotel,<br />

den Mietwagen, Tickets für Veranstaltungen<br />

aller Art <strong>und</strong> anderes<br />

mehr. Die elektronischen Reiseunterlagen<br />

gibt es dann per Mail.<br />

Wie groß ist Ihr Mitarbeiterstab?<br />

Radunovic: Wir haben mehr als<br />

zehn Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die mehr oder weniger für die<br />

GMH-Gruppe arbeiten können.<br />

Meist haben aber die Unternehmen<br />

eine feste Beraterin, die sie betreut.<br />

Und meist kennt man sich schon<br />

sehr lange <strong>und</strong> hat eine entsprechend<br />

eingespielte <strong>und</strong> von Sympathie<br />

getragene Beziehung.<br />

Welcher Trend ist derzeit bei Business-<br />

Reisen zu erkennen, wenn es um die<br />

Verkehrsmittel geht?<br />

Radunovic: <strong>In</strong>nerdeutsch steigen<br />

viele wieder auf den Wagen<br />

um. Gerade, wenn man zu zweit<br />

oder zu dritt reist. Aber wenn das<br />

Schnäppchen kommt, ist Fliegen<br />

oder <strong>Bahn</strong>fahren dann doch attraktiver<br />

– <strong>und</strong> meist auch schneller.<br />

Und wenn ein Mitarbeiter irgendwo<br />

auf der großen weiten Welt nicht<br />

mehr weiterweiß?<br />

Radunovic: Dann helfen wir auch<br />

weiter, beispielsweise mit unserer<br />

24-St<strong>und</strong>en-Hotline. Das gehört<br />

auch zu unserer persönlichen Betreuung.<br />

Mein Name ist Steffie Zhan, <strong>und</strong> ich arbeite seit drei<br />

Jahren für das Georgsmarienhütte Representative<br />

Office Beijing. Im Schwerpunkt bin ich für den Bereich<br />

Metro <strong>und</strong> High Speed Projekte in China zuständig.<br />

Dieses Jahr bot mir die <strong>Windhoff</strong> GmbH die große Chance,<br />

ein mehrwöchiges Praktikum in Rheine zu absolvieren.<br />

Die erste Station war bei Frau Wersching in der Verwaltung.<br />

Dort wurde ich sehr herzlich von allen Mitarbeitern<br />

begrüßt. Die zweite Station war ein Besuch des ICE<br />

High Speed Depots in Berlin. Dies war für mich besonders<br />

aufschlussreich, da ich in den letzten Jahren mit der<br />

Planung der chinesischen High Speed Depots befasst<br />

.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

war. Dort wurden mir die erstklassigen <strong>Windhoff</strong>-Produkte im Tagesbetrieb<br />

vorgeführt, <strong>und</strong> ich bekam einen guten Eindruck von der Funktionsweise<br />

des Depot Equipments. Jeden Tag kümmerte sich ein <strong>Windhoff</strong>-Mitarbeiter<br />

um mich <strong>und</strong> gab mir das Gefühl, dass ich in Deutschland sehr willkommen<br />

bin. Es war mein erster Deutschland-Besuch. Deutschland hat auf mich einen<br />

sehr tiefen Eindruck gemacht. Ich sah sehr romantische Plätze in Hamburg<br />

<strong>und</strong> bin beeindruckt von den kulturellen Stätten Berlins. Ich werde die<br />

Erinnerungen für immer in meinem <strong>Herz</strong>en behalten <strong>und</strong> freue mich schon<br />

auf meinen nächsten Deutschlandbesuch, um mehr von diesem w<strong>und</strong>ervollen<br />

Land kennenzulernen. Ganz besonders möchte ich mich bei Herrn<br />

Schmitz, Herrn Dolkemeyer, Frau Wersching, Frau Joke von Royen <strong>und</strong> allen,<br />

die mir diese w<strong>und</strong>erbare Erfahrung möglich gemacht haben, ganz<br />

ganz herzlich bedanken.<br />

Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />

Steffie Zhan<br />

Werksfoto<br />

Die Geschäftsführung der Georgsmarienhütte Holding gratulierte Jürgen<br />

Böttrich zum 35-jährigen „Betriebsjubiläum“ in der Unternehmensgruppe<br />

<strong>und</strong> sagte Dank für langjährige Betriebstreue. Jürgen Böttrich ist seit<br />

1. Oktober 2002 für die <strong>In</strong>terne Revision zuständig <strong>und</strong> in den Unternehmen<br />

der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe unterwegs.


STAHL<br />

Noch läuft die neue Richt- <strong>und</strong><br />

Prüfstrecke nicht auf Hochtouren.<br />

Im Augenblick geht es darum,<br />

die Baugruppen optimal<br />

aufeinander abzustimmen <strong>und</strong><br />

das eine oder andere zu optimieren.<br />

Aber eins ist schon heute<br />

gewiss: Die S 50 wird nicht<br />

nur in den Finalbetrieben<br />

der GMHütte ein neues<br />

Kapitel aufschlagen.<br />

Im glück auf-<strong>In</strong>terview<br />

geben Dr. Henning<br />

Schliephake (Geschäftsführer<br />

Technik)<br />

<strong>und</strong> Hans-Günter Randel<br />

(Leiter Finalbetriebe)<br />

erste Einblicke in<br />

die neue Richt-<br />

<strong>und</strong> Prüfstrecke:<br />

glück auf: Wer die neue Anlage sieht<br />

<strong>und</strong> in Aktion erlebt, ist tief beeindruckt.<br />

Wo kann man so was kaufen?<br />

Dr. Henning Schliephake: So was<br />

gibt es nicht auf dem Markt zu kaufen.<br />

Einzelne Elemente, ja. Aber das<br />

Konzept müssen Sie schon selbst<br />

entwickeln <strong>und</strong> die Einzelteile<br />

selbst zu einem sinnvollen Ganzen<br />

verbinden.<br />

Wer war dafür zuständig?<br />

Dr. Schliephake: Die Anlage wäre<br />

ohne das Know-how unserer Mitarbeiter<br />

gar nicht möglich gewesen.<br />

Da wurden quasi die Ideen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen unserer Leute<br />

eingebracht – aus der Produktion,<br />

Konstruktion, <strong>In</strong>standhaltung <strong>und</strong><br />

Arbeitssicherheit. Zusammen mit<br />

entsprechenden Fachfirmen haben<br />

wir dann das Konzept der Anlage<br />

umgesetzt.<br />

Wie stehen die Mitarbeiter zu der<br />

S 50?<br />

Hans-Günter Randel: Viele von<br />

ihnen waren bei der Entwicklung,<br />

dem Aufbau <strong>und</strong> dem Einfahren dabei<br />

<strong>und</strong> haben die Vorteile der Anlage<br />

erkannt. Deshalb sind auch alle<br />

scharf drauf, dran zu arbeiten. Sie<br />

finden die S 50 toll <strong>und</strong> haben sie<br />

voll angenommen.<br />

Welches Konzept steckt hinter der Anlage?<br />

Mit welchen Vorstellungen ging<br />

man an ihre Entwicklung?<br />

Dr. Schliephake: Die Vorstellung<br />

war: Man darf den einzelnen Stab<br />

gar nicht mehr anfassen. Er geht<br />

automatisch durch die Anlage bzw.<br />

durch die Bearbeitung <strong>und</strong> kann<br />

Stahlerzeugung: Ge orgs ma ri en hüt te GmbH · Stahl werk Bous GmbH · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG · GMH Blankstahl GmbH<br />

Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · SAW Blankstahl GmbH<br />

· Umformtechnik Bäuerle GmbH · Franz Maier Mechanische Werkstätte GmbH<br />

Neue Zeitrechnung<br />

GMHütte · Die ersten Probeaufträge wurden mit der S 50 bereits abgewickelt.<br />

Das Ergebnis überzeugt die Macher der neuen Anlage ebenso wie die K<strong>und</strong>en.<br />

INTERVIEW<br />

am Ende direkt auf den Verkehrsträger<br />

verladen werden. Viele Details,<br />

die unserer Meinung nach an<br />

alten Anlagen nicht optimal lösbar<br />

waren, haben wir an der S 50 besser<br />

gemacht.<br />

Große Einflussfaktoren auf die Anlagenproduktivität<br />

sind unter anderem<br />

neben Rüstzeiten auch mechanische<br />

<strong>und</strong> elektrische Störungen. Wie<br />

hat man versucht, sie zu minimieren?<br />

Dr. Schliephake: Wichtig<br />

ist in der Tat, dass die<br />

Anlage wirklich durchläuft.<br />

Deshalb wollen<br />

wir so wenig Stillstand<br />

wie möglich. Und wenn<br />

es zu einer Stö-<br />

12<br />

11<br />

rung kommt, soll sie uns zumindest<br />

wenig Zeit kosten. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> sind Teile der S 50 modular<br />

ausgelegt. Salopp gesagt: Bei Störungen<br />

wechseln wir einfach das<br />

entsprechende Modul aus.<br />

Randel: Diesen Modulwechsel<br />

kann jeder Schlosser vornehmen.<br />

Dr. Schliephake: Danach bauen wir<br />

ein Ersatzmodul ein <strong>und</strong> kümmern<br />

uns dann um das ausgetauschte<br />

Bauteil …<br />

… während die Anlage weiterläuft.<br />

Dr. Schliephake: … während die<br />

Anlage weiterläuft.<br />

Randel: <strong>In</strong> puncto Produktivität<br />

zahlt sich auch aus, dass der aktuelle<br />

Zustand der gesamten Anlage<br />

elektronisch erfasst wird. Am Leitstand,<br />

wo alle Daten zusammen-<br />

fließen, kann ich jedes Modul bzw.<br />

jede Baugruppe abrufen, überprüfen<br />

<strong>und</strong> Fehler lokalisieren. Oder<br />

ich kann an den Werten ablesen,<br />

wie sich der augenblickliche Anlagenzustand<br />

darstellt.<br />

Wie sieht es mit dem anderen Einflussfaktor<br />

Rüstzeit an der S 50 aus,<br />

z. B. dem Wechsel von einem auf den<br />

anderen Durchmesser?<br />

Randel: Da sind wir mit der neuen<br />

Anlage wesentlich schneller als mit<br />

der alten. Eine Umstellung<br />

auf der alten war immer<br />

recht zeitaufwendig.<br />

Also haben wir bestimmteAbmessungen<br />

möglichst lange<br />

gefahren. Das wird mit<br />

Dr. Henning Schliephake (links)<br />

<strong>und</strong> Hans-Günter Randel sind mit<br />

dem Leistungsvermögen der<br />

Anlage derzeit sehr zufrieden.<br />

Fertigungsinsel: Der Weg des Stabstahls<br />

1 Aufgabe <strong>und</strong> Einlauf<br />

2 Vorrichten<br />

3 Strahlanlage<br />

4 Fertigrichten<br />

5 Geradheitsprüfung, Planen, Fasen, Etikettieren<br />

6 Prüftisch<br />

7 Leitstand. Von dort aus werden sämtliche<br />

Aggregate der Anlage kontrolliert <strong>und</strong> gesteuert.<br />

10<br />

9<br />

8<br />

der neuen Anlage deutlich besser,<br />

denn das Umstellen erfolgt nicht<br />

mehr manuell, sondern automatisch<br />

ferngesteuert aus den Steuerständen.<br />

Wir können dadurch<br />

schneller umstellen <strong>und</strong> werden<br />

für unsere K<strong>und</strong>en noch flexibler.<br />

Auffällig sind die Schutzzäune um die<br />

gesamte Anlage herum <strong>und</strong> die speziell<br />

gesicherten Türen.<br />

Dr. Schliephake: Wir wollten auch<br />

ein neues Sicherheitskonzept umsetzen.<br />

Gr<strong>und</strong>gedanke war dabei:<br />

Es gibt nur einen einzigen Weg, Arbeitsplätze<br />

wirklich sicherer zu machen.<br />

Die Menschen müssen weg<br />

von der Maschine. Und sie müssen<br />

weg vom Material. Niemand darf<br />

in Teile greifen können, die sich<br />

bewegen.<br />

glück auf · 4/2008 ............ 7<br />

6<br />

7<br />

·<br />

Hier wird der Stabstahl aus dem Prüfrollgang aufgenommen <strong>und</strong> dann nach rechts<br />

weiter transportiert. Bevor er gebündelt werden kann, muss er unter anderem ohne<br />

Beanstandung das Spektrometer passieren.<br />

Randel: Wenn man Arbeitssicherheit<br />

will, dann muss diese auch<br />

anlagentechnisch konsequent<br />

umgesetzt werden. Deshalb<br />

haben wir alle Anlagenteile<br />

eingeschützt. Zu den Maschinen<br />

kommt nur, wer eine<br />

Zugangsberechtigung hat.<br />

Und an alle Bauteile kommt<br />

man nur heran, wenn sie<br />

ausgeschaltet sind.<br />

Brücke<br />

8 Fehlerklassen-Mulden<br />

9 Konfektionierhalle<br />

10 Planen, Fasen, Spektrometer <strong>und</strong> Etikettieren<br />

11 Bündelung<br />

12<br />

Auslaufpuffer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>abnahme<br />

5<br />

Foto: vl<br />

Ist das ein neues Sicherheitskonzept?<br />

Randel: Für uns auf jeden Fall. Es<br />

kam dazu, weil wir bei der Entwicklung<br />

der Anlage sozusagen<br />

ganzheitlich vorgegangen sind.<br />

Wir haben von Anfang an nicht<br />

nur den technischen Aspekt gesehen.<br />

Wir haben uns von Anfang<br />

an gefragt: Wie integrieren wir die<br />

Mitarbeiter? Wie schützen wir sie<br />

vor Unfallrisiken? Wie bewegen sie<br />

sich r<strong>und</strong> um die Anlage? Welche<br />

Risiken bergen Fahrzeuge <strong>und</strong> andere<br />

Dinge, die sich bewegen? Wie<br />

betten wir die Anlage in den Logistikfluss<br />

ein? Entsprechend wurde<br />

sie auch strukturiert. Was auch<br />

nach außen hin deutlich wird.<br />

Die Anlage macht in der Tat schon<br />

auf den ersten Blick einen sehr über-<br />

4<br />

3<br />

sichtlichen <strong>und</strong> aufgeräumten Eindruck.<br />

Dazu tragen sicherlich auch<br />

die farbigen Lauf- <strong>und</strong> Fahrwege bei.<br />

Was haben Sie sich dabei gedacht?<br />

Randel: Die Farben sollen auf den<br />

ersten Blick klar <strong>und</strong> deutlich signalisieren:<br />

Dies ist ein Gehweg<br />

für die Mitarbeiter, <strong>und</strong> das ist ein<br />

Fahrweg für Fahrzeuge. Auch hier<br />

wieder der Ansatz, Mensch <strong>und</strong><br />

Maschine zu trennen, um Zusammenstöße<br />

<strong>und</strong> damit Verletzungen<br />

zu vermeiden. Zudem hebt sich diese<br />

Anlage deutlich als Fertigungsinsel<br />

von ihrer Umgebung ab.<br />

Dass die S 50 für die GMHütte <strong>und</strong><br />

ihre Mitarbeiter viele Vorteile bringt,<br />

versteht sich von selbst. Aber was haben<br />

die K<strong>und</strong>en davon?<br />

Dr. Schliephake: Wir können nun<br />

unseren K<strong>und</strong>en u. a. eine weiter<br />

verbesserte Oberflächenausführung,<br />

noch exaktere Geradheit <strong>und</strong><br />

eine weitgehend stabile B<strong>und</strong>form<br />

anbieten.<br />

Fahrweg<br />

Fußweg<br />

Randel: Die stabile B<strong>und</strong>form ist<br />

ein kleines, aber feines Detail. Früher<br />

hätte man nicht gedacht, dass<br />

es möglich wäre, Stabstahl so formstabil<br />

konfektionieren zu können.<br />

Aber unsere Anlage kann das. Daraus<br />

ergeben sich weitreichende<br />

Vorteile: Die Bündel lassen sich<br />

kompakt <strong>und</strong> platzsparend lagern,<br />

ermöglichen eine optimale Verladung<br />

<strong>und</strong> eine weiter verbesserte<br />

Ladungssicherung.<br />

Wird die S 50 Schule machen?<br />

Randel: Auf jeden Fall! Sowohl die<br />

technischen Neuerungen als auch<br />

das Sicherheitskonzept werden<br />

bei Neu- <strong>und</strong> Altanlagen einfließen.<br />

Welche Rolle spielt sie im Gesamtkonzept<br />

der GMHütte?<br />

Dr. Schliephake: Die S 50 steht für<br />

Beschleunigung <strong>und</strong> ist ein weiterer<br />

Schritt auf unserem Weg zu unserer<br />

Vision: morgens schmelzen,<br />

mittags walzen, abends konfektionieren<br />

<strong>und</strong> am anderen Morgen<br />

versenden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

2<br />

1<br />

Foto: vl


Langfingern droht<br />

kurzer Prozess<br />

GMHütte · Diebstähle nehmen zu – die Wut der<br />

Mitarbeiter auch. Gesucht: Hinweise auf die Täter.<br />

Kein Kein Zweifel: Den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

der GMHütte ging es in den letzten<br />

vier Jahren nicht schlecht. Das Unternehmen<br />

hat sich hervorragend<br />

entwickelt. Es wurde investiert <strong>und</strong><br />

modernisiert, die Einkommen der<br />

Belegschaft sind gestiegen, <strong>und</strong> die<br />

Gewinnbeteiligung brachte jedem<br />

nochmals Topzuschläge.<br />

Dass es dennoch vereinzelt<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Mitarbeiterinnen gibt,<br />

die ihr Unternehmen<br />

<strong>und</strong> ihre Kollegen gewissen-<br />

<strong>und</strong> rücksichtslos<br />

schädigen, zeigen die<br />

vielen Diebstähle seit Juli<br />

dieses Jahres.<br />

Gestohlen wurden u. a. 16 Behälter<br />

Komponentenkleber, Schrott,<br />

240 kg Kupferkabel aus dem Schalthaus<br />

<strong>S50</strong>, ein Bildschirm, ein Fahrrad<br />

<strong>und</strong> ein schnurloses Telefon.<br />

KURZ NOTIERT …<br />

Netzwerker!<br />

Sogar Spinde von Kollegen wurden<br />

aufgebrochen. Entwendet wurden<br />

neben Geld- <strong>und</strong> Wertgegenständen<br />

sogar Wasch- <strong>und</strong> Badeartikel.<br />

Der spektakulärste Diebstahl<br />

ereignete sich Anfang Oktober.<br />

Gestohlen wurden 26 Fässer Ferro<br />

Vanadium mit einem Wert von<br />

250.000 Euro. Die exakten Orts-<br />

<strong>und</strong> Zeitkenntnisse der Täter<br />

lassen den Schluss zu: Hier<br />

waren vermutlich Mitarbeiter<br />

als <strong>In</strong>formanten<br />

beteiligt.<br />

Geschäftsleitung, Betriebsrat<br />

<strong>und</strong> Belegschaft<br />

sind sich einig: Wer das<br />

Unternehmen oder die Kollegen<br />

bestiehlt, kann nicht mit<br />

Nachsicht, sondern muss mit der<br />

sofortigen fristlosen Kündigung<br />

rechnen.<br />

pkm<br />

Austausch! Im Oktober begrüßten der Personalbereich der GMHütte<br />

<strong>und</strong> Vertreter der GMH-Holding Gäste von ThyssenKrupp Nirosta:<br />

Klaus-Peter Hennig (Arbeitsdirektor), Peter Wevers (Abteilungsdirektor<br />

Personalplanung <strong>und</strong> Arbeitsgestaltung), Thomas Müller (Leiter<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement), Lothar Brunner (Leiter Personal- <strong>und</strong><br />

Sozialwesen) <strong>und</strong> Elke Humpert (Leiterin Personalentwicklung). Sie<br />

waren gekommen, um sich über Themen wie demografischer Wandel,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Lebensarbeitszeitkonten, Ausbildung <strong>und</strong><br />

Personalmarketing auszutauschen. Man will den Erfahrungsaustausch<br />

fortsetzen.<br />

Wiebke Budde<br />

Foto: vl<br />

Einen ungewöhnlicheren Ort für ein Frühstück<br />

dürfte es kaum geben: Mitten in der<br />

Ausbildungswerkstatt der GMHütte, umgeben von Maschinen <strong>und</strong> Werkzeug,<br />

trafen sich r<strong>und</strong> 90 Vertreter Georgsmarienhütter Unternehmen<br />

zum 2. Business-Frühstück. Eingeladen hatte der Stadtmarketingverein,<br />

der mit dieser Veranstaltungsreihe Unternehmen in seine Arbeit einbinden,<br />

eine Plattform für <strong>In</strong>formationsaustausch bieten <strong>und</strong> Netzwerke<br />

schaffen will. Bei Kaffee <strong>und</strong> Brötchen berichtete Arbeitsdirektor <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer Dr. Klaus Lang über die vielen Kooperationsmöglichkeiten<br />

zwischen Schule <strong>und</strong> Wirtschaft. Dabei erläuterte er nicht nur die bereits<br />

erfolgreich laufenden Projekte des Stahlwerks. Er freue sich, wenn auch<br />

andere Unternehmen die Chancen zu kooperieren nutzen würden. „Ein<br />

Gewinn ist es für beide Partner“, so Dr. Lang. Ein funktionierendes Beispiel<br />

konnten die Gäste sogar schmecken: Die Schülerfirma der Sophie-Scholl-<br />

Schule, mit der die GMHütte einen Kooperationsvertrag geschlossen hat,<br />

sorgte beim Frühstück für die Bewirtung. Umrahmt <strong>und</strong> umringt vom<br />

„Personal“ der Schülerfirma (von links): Olaf Bick (Geschäftsführer Stadtmarketing<br />

Georgsmarienhütte), Rudolf Festag (Vorsitzender Stadtmarketing<br />

Georgsmarienhütte) <strong>und</strong> Dr. Klaus Lang.<br />

Marcus Wolf<br />

STAHL<br />

Mit Sicherheit<br />

auf gutem Fuß<br />

GMHütte · Bewusstsein ist alles. Deshalb fängt Arbeitssicherheit sicherlich<br />

im Kopf an – hört aber bei den Füßen noch lange nicht auf.<br />

<strong>In</strong>sgesamt 41 Sicherheitsbeauftragte<br />

der GMHütte machten sich<br />

Mitte September auf den Weg nach<br />

Dortm<strong>und</strong>. Ihr Ziel: die ATLAS-<br />

Schuhfabrik GmbH & Co.KG. Mit<br />

der Fahrt dankte die Geschäftsführung<br />

den Sicherheitsbeauftragten<br />

für ihr ehrenamtliches Engagement.<br />

ATLAS beliefert die GMHütte<br />

bereits seit 40 Jahren mit Sicherheitsschuhen.<br />

Ob Sicherheitsstiefel,<br />

Sicherheitsschnürstiefel, hohe<br />

Sicherheitsschuhe (GMHütte-<br />

Standardschuhe), Sicherheitshalbschuh<br />

oder Sicherheitssandale: Die<br />

Belegschaft profitiert von der hochwertigen<br />

Qualität des Dortm<strong>und</strong>er<br />

Schuhspezialisten.<br />

Das Unternehmen<br />

<strong>In</strong> Dortm<strong>und</strong> fertigt die Firma<br />

ATLAS mit 210 Mitarbeitern<br />

täglich etwa 8.000 Paar Schuhe.<br />

Kaum zu glauben, aber 300 verschiedene<br />

Schuhmodelle werden<br />

angeboten. <strong>In</strong>sgesamt verlassen<br />

im Jahr etwa 1,7 Mio. Paar<br />

das Werk. Weltweit sind 1.200<br />

Mitarbeiter bei ATLAS beschäftigt.<br />

Die GMHütte hat im Jahr<br />

2007 über die Firma Piel 1.372<br />

Paar Sicherheitsschuhe bestellt.<br />

Ermöglicht wurde der Besuch der<br />

Sicherheitsbeauftragten übrigens<br />

durch Jürgen Vrankar, Mitglied der<br />

Geschäftsführung bei ATLAS. Er ist<br />

seit vielen Jahren Ansprechpartner<br />

für die GMHütte <strong>und</strong> betreut sie<br />

bei allen auftretenden Problemen.<br />

Dank seiner Hilfe konnte bei individuellen<br />

Schwierigkeiten von einzelnen<br />

Mitarbeitern schnell Abhilfe<br />

geschaffen werden – durch individuelle<br />

Lösungen (z. B. Absatzerhöhungen).<br />

Aktiv etwas für die eigene Ges<strong>und</strong>heit<br />

tun, das ist Sinn <strong>und</strong><br />

Zweck der BKK-Aktivwoche. Sie ermöglicht,<br />

sich für ein paar Tage aus<br />

dem Alltag auszuklinken.<br />

Also worauf warten Sie noch?<br />

Unternehmen Sie in landschaftlich<br />

schöner Umgebung etwas für Ihre<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> tanken Sie Energie<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität.<br />

Die BKK DER PARTNER übernimmt<br />

die Kosten für das jeweilige<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprogramm vor Ort.<br />

Die Kosten für Unterkunft <strong>und</strong> Freizeitprogramm<br />

müssen Sie selbst<br />

tragen. Wo <strong>und</strong> wann Sie diesen<br />

Kurzurlaub absolvieren wollen, entscheiden<br />

Sie selbst.<br />

Für welchen Kurort Sie sich auch<br />

entscheiden: Die Ges<strong>und</strong>heitsprogramme<br />

führen qualifizierte,<br />

erfahrene Fachleute durch, die<br />

glück auf · 4/2008 ............ 8<br />

Thomas Lanski, Mitglied der ATLAS-Geschäftsführung (rechts), erläutert den Sicherheitsbeauftragten<br />

die Herstellung eines Sicherheitsschuhs (von links nach rechts): Frank<br />

Ullrich, Michael Thiede, Wolfgang Grewien <strong>und</strong> Klaus-Dieter Oehlke.<br />

Auch was <strong>In</strong>novation betrifft,<br />

ist ATLAS immer mit an der Spitze.<br />

Dies beweisen Mehrweitensystem,<br />

Fersendämpfung, besonders<br />

profilierte <strong>und</strong> hitzebeständige<br />

Nitrilsohle, zweischichtige Duosoft-<br />

Sohle, MPU-Sohle, standardmäßiges<br />

Ergo-Tex-Funktonsinnenfutter, hochwertiges<br />

Gore-Tex-Futter, durchtrittsichere<br />

Sohle dank flexibler Keramikfolie<br />

<strong>und</strong> vieles andere mehr.<br />

Aber schon sind wieder neue Verbesserungen<br />

in Planung – für noch<br />

mehr Sicherheit <strong>und</strong> Laufkomfort.<br />

Beispielsweise eine Schutzkappe,<br />

die es jetzt auch als Aluminiumausführung<br />

gibt. Ihre verbesserte Form<br />

bietet noch besseren Schutz. Die<br />

Abteilung Arbeitssicherheit freut<br />

sich darüber. Schließlich garantieren<br />

sie, dass die Mitarbeiter ihre Schuhe<br />

gerne tragen – <strong>und</strong> auf Nummer<br />

sicher gehen.<br />

Von den Produkten <strong>und</strong> wie sie<br />

hergestellt werden, konnten sich die<br />

BKK – DER PARTNER<br />

Weihnachtsgeschenk<br />

für alle: Ges<strong>und</strong>heit<br />

Ihnen auch Hilfestellung für Ihre<br />

Ges<strong>und</strong>heit sowohl am Arbeitsplatz<br />

als auch zu Hause geben.<br />

Sie können zwischen verschiedenen<br />

Programmen <strong>und</strong><br />

Schwerpunkten wählen, darunter<br />

Basisprogramm, Aktiv Plus (Das<br />

Programm für Fortgeschrittene)<br />

oder auch Spezialprogramme mit<br />

dem Schwerpunkt Venen, <strong>Herz</strong> <strong>und</strong><br />

Kreislauf, Ernährung, Stress, Rücken,<br />

Fit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong> in den Ruhestand<br />

oder Körperhaltung in Beruf <strong>und</strong><br />

Freizeit.<br />

Darüber hinaus sind im Angebot<br />

enthalten: das Familienprogramm<br />

(das Programm für Familien <strong>und</strong><br />

Alleinerziehende mit Kindern ab<br />

vier Jahren), Top in Form (für junge<br />

Leute bis 35 Jahre), das 60-plus-<br />

Programm (speziell für Junggebliebene)<br />

<strong>und</strong> Frauen Spezial.<br />

Foto: Markus Beckmann<br />

Sicherheitsbeauftragten jetzt selbst<br />

ein Bild machen – <strong>und</strong> zeigten sich<br />

beeindruckt, was die Auswahl der<br />

Vormaterialien <strong>und</strong> die Qualität der<br />

Schuhfertigung betraf. Für alle war<br />

auch interessant zu erfahren, wie<br />

das Thema Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei<br />

ATLAS gelebt wird. Täglich stehen<br />

dort für alle Beschäftigte Fruchtsäfte<br />

<strong>und</strong> Obst bereit.<br />

Zudem erlebten die GMHütter<br />

eine weitere Werksbesichtigung<br />

ganz besonderer Art: Mit Hilfe<br />

einer <strong>In</strong>ternet-Live-Schaltung nach<br />

Brasilien bekamen sie interessante<br />

Einblicke in das dortige Werk <strong>und</strong><br />

dessen Fertigung. Aus Brasilien<br />

bezieht man das Leder für die<br />

Schuhfertigung.<br />

Die ereignisreiche <strong>und</strong> aufschlussreiche<br />

Fahrt endete mit<br />

einem gemeinsamen Abendessen<br />

im Kolpinghaus.<br />

Norbert Kölker<br />

Sie zahlen lediglich den im Katalog<br />

ausgewiesenen Eigenanteil für<br />

Ihre Unterkunft (inklusive Freizeitprogramm)<br />

<strong>und</strong> Verpflegung. Die<br />

BKK DER PARTNER übernimmt<br />

einmal jährlich die Kosten für das<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprogramm: für Erwachsene<br />

160 Euro <strong>und</strong> für Kinder ab<br />

vier Jahren 110 Euro im Familienprogramm.<br />

Selbstverständlich können auch<br />

Nicht-BKK-Versicherte daran teilnehmen.<br />

Sie zahlen zu dem jeweiligen<br />

Eigenanteil die Kosten des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprogramms.<br />

Wollen Sie mehr darüber wissen?<br />

Den Katalog „BKK-Aktivwoche“ für<br />

2009 erhalten Sie in Ihrem Service-<br />

Center oder auch unter unserer<br />

Service-Telefon-Nr. 01 80.2 22 71 71<br />

(6 Cent/Anruf).<br />

Christian Kluge


Blick übern Werkszaun<br />

GRUSSWORT<br />

STAHL<br />

GMHütte · Ausbildung wird auch beim K<strong>und</strong>en Dirostahl großgeschrieben.<br />

Dirostahl-Besuchergruppe vor dem Gebäude der Berufsbildungsgesellschaft<br />

Anfang September besuchte die<br />

Karl Diederichs KG die GM-<br />

Hütte. Die sage <strong>und</strong> schreibe 54<br />

Personen starke Gruppe umfasste<br />

vor allem Auszubildende aller<br />

Lehrjahre <strong>und</strong> verschiedener Lehrberufe.<br />

Angeführt wurden sie von<br />

den Dirostahl-Geschäftsführern<br />

Dr. Manfred Diederichs <strong>und</strong> Dr. Roman<br />

Diederichs sowie den Leitern<br />

der Personal- <strong>und</strong> Ausbildungsabteilung.<br />

Der jährliche Azubi-Ausflug hat<br />

Tradition im Hause Dirostahl. Er<br />

soll der Nachwuchsgeneration ei-<br />

Die zurückliegenden Jahre sind wie im Flug vergangen.<br />

Von Hermann Cordes habe ich damals<br />

eine Aufgabe übernommen, die schwer <strong>und</strong> leicht zu<br />

bewältigen war: Schwer, weil Hermann Cordes eine<br />

Personalarbeit in der Hütte <strong>und</strong> eine Verankerung in<br />

der Region geprägt hat, die ihresgleichen sucht. Leicht,<br />

weil ich das Glück hatte, in die beginnende wirtschaftliche<br />

Boomphase, besonders der Stahlindustrie, zu<br />

kommen.<br />

Ich weiß, wem ich diese Aufgabe in erster Linie verdanke:<br />

der IG Metall, die mich für diese Position vorgeschlagen<br />

hat, der mein Dank <strong>und</strong> meine Verb<strong>und</strong>enheit<br />

auch weiterhin gilt. Das bezieht insbesondere auch die<br />

IG Metall vor Ort ein. Gewerkschaften sind ein unverzichtbarer<br />

Teil unseres Wirtschaftlebens <strong>und</strong> unserer<br />

Gesellschaft. Ein hoher gewerkschaftlicher Organisationsgrad<br />

<strong>und</strong> erfolgreiches Wirtschaften stellen keine<br />

Gegensätze dar.<br />

Ich hätte diese Aufgabe nicht übernehmen <strong>und</strong><br />

ausüben können ohne die Zustimmung des Gesellschafters,<br />

Dr. Jürgen Großmann. Sein Bekenntnis zum<br />

Standort Deutschland, zu den Menschen als Stärke des<br />

Unternehmens, zu einer hohen Ausbildungsquote <strong>und</strong><br />

guter Unternehmenskultur, zur offenen <strong>In</strong>formation<br />

<strong>und</strong> spektakulärer Gewinnbeteiligung haben diese Personalarbeit,<br />

die ich in den letzten Jahren machen konnte,<br />

überhaupt erst ermöglicht. Ich habe mich damals<br />

sehr gefreut, diese Chance zu bekommen, <strong>und</strong> danke<br />

Jürgen Großmann dafür.<br />

Meinen Kollegen in den Geschäftsführungen von<br />

Hütte <strong>und</strong> Holding bin ich für den mehr als fairen<br />

Umgang untereinander verpflichtet. Ich kann mir kaum<br />

ein anderes Unternehmen vorstellen, in dem es eine so<br />

unkomplizierte, offene, direkte <strong>und</strong> kollegiale Zusammenarbeit<br />

gibt wie bei uns. Immer ist der Umgang<br />

untereinander von hoher gegenseitiger Wertschätzung<br />

gekennzeichnet. Peter van Hüllen ist Garant für diesen<br />

Stil der Führung – in der Holding <strong>und</strong> in den Gruppenunternehmen.<br />

Den Kolleginnen des Sekretariats mein Dank für<br />

die Unterstützung, allen voran Frau Driemeyer, die<br />

mich – wie sie einmal selbst sagte – „organisiert hat“<br />

<strong>und</strong> die mich ertragen <strong>und</strong> manchmal auch erleiden<br />

musste. Ich danke auch allen Mitarbeiterinnen der<br />

Personalbereiche von Hütte <strong>und</strong> Holding für ihren<br />

nen Blick über den Zaun ermöglichen.<br />

Begrüßt wurden die Gäste von<br />

den Geschäftsführern Dr. Henning<br />

Schliephake <strong>und</strong> Frank Koch sowie<br />

dem Leiter der Berufsbildungsgesellschaft,<br />

Christian Bloom. Nach<br />

kurzer Unternehmenspräsentation<br />

begann die Werksführung.<br />

Der Gang durch die Produktionsanlagen<br />

war für die Auszubildenden<br />

natürlich hochinteressant.<br />

Denn hier wird der Stahl hergestellt,<br />

der bei Dirostahl als Gussblock<br />

oder Rohstranggussblock<br />

weiterverarbeitet wird. Dem Prozess<br />

im Stahlwerk mit E-Ofen, Sek<strong>und</strong>ärmetallurgie,Stranggießanlage<br />

<strong>und</strong> Blockgießen galt deshalb<br />

ihr großes Augenmerk.<br />

Die vielen Fragen zu Einsatzstoffen<br />

<strong>und</strong> Schmelzprozess zeigten,<br />

wie interessiert die Teilnehmer waren.<br />

Im Walzwerk, der Adjustage<br />

<strong>und</strong> der Blankstahlfertigung wurde<br />

deutlich, welche Produkte die GM-<br />

Hütte selbst aus den Stranggussblöcken<br />

fertigt.<br />

Dass die Firmenchefs ihre Azubis<br />

beim Azubi-Ausflug begleiten,<br />

beweist: Auch bei Dirostahl hat die<br />

Ausbildung einen hohen Stellenwert.<br />

Schließlich sind die Auszubildenden<br />

im eigenen Unternehmen<br />

von heute die gut qualifizierten <strong>und</strong><br />

hoch motivierten Fachkräfte von<br />

morgen. Diese Philosophie zählt bei<br />

Dirostahl genauso wie bei der GM-<br />

Hütte zu den Erfolgsfaktoren.<br />

Nach einer kurzen Stärkung mit<br />

Schnitzel <strong>und</strong> Pommes im Kolpinghaus<br />

machten sich die Gäste auf<br />

den Weg in den Museumspark Kalk-<br />

riese. Dort ist der vermutete Ort<br />

der legendären „Varusschlacht“<br />

zwischen den Römern <strong>und</strong> Germanen<br />

im September des Jahres 9<br />

nach Christus.<br />

Dr. Robert Lange<br />

engagierten Einsatz <strong>und</strong> ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Der Betriebsrat mit Wilfried Brandebusemeyer an der<br />

Spitze ist ein absolut fairer Partner, <strong>und</strong> unser gegenseitiges<br />

Verständnis sowie die Verständigung waren mehr<br />

als gut. Er setzt sich durch, dort wo es aus seiner Sicht<br />

notwendig ist, <strong>und</strong> er schließt Kompromisse, dort wo<br />

es sinnvoll ist.<br />

Einen Menschen muss ich ganz besonders ansprechen,<br />

ohne den ich meine Arbeit überhaupt nicht hätte<br />

erledigen können, nämlich Hans-Jürgen Reddehase.<br />

Die Hütte hat in ihm einen ausgezeichneten Personalleiter,<br />

ich hatte über all die Jahre einen äußert loyalen<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> habe einen gleichberechtigten Partner<br />

gewonnen.<br />

All das, was erreicht wurde, wäre aber nicht möglich<br />

gewesen ohne Sie <strong>und</strong> Euch alle, ohne die Menschen,<br />

die die Stärke dieses Unternehmens sind. Sie sind es,<br />

die durch Ihren Einsatz Aufträge gebucht, bearbeitet,<br />

versandfertig gemacht <strong>und</strong> versandt haben. Sie sind<br />

es, die dafür sorgen, dass unsere Maschinen <strong>und</strong> Anlagen<br />

laufen <strong>und</strong> Störungen so rasch wie möglich beseitigt<br />

werden. Sie sind es, die erreichen, dass wir dem<br />

„morgens schmelzen, mittags gießen, abends walzen<br />

<strong>und</strong> am nächsten Tag versenden“ Schritt für Schritt<br />

näherkommen. Sie sind es, die Flexibilität beweisen,<br />

die Produktivität steigern, die Qualität verbessern, die<br />

Arbeitssicherheit erhöhen <strong>und</strong> die Zahl der Verbesserungs-Ideen<br />

vergrößern. Mein Dank gilt daher Ihnen<br />

<strong>und</strong> Euch allen, den Führungskräften ebenso wie jeder<br />

Mitarbeiterin, jedem Mitarbeiter.<br />

Die Hütte geht einem schwierigen Jahr entgegen. Es<br />

fällt mir schwer, mich gerade in einer solchen Situation<br />

zu verabschieden. Aber ich weiß, dass Sie die Situation<br />

meistern können: gerade aufgr<strong>und</strong> der genannten<br />

Qualitäten, gemeinsam mit meinem Nachfolger Harald<br />

Schartau, einer einfallsreichen Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

einer Holding, die stützt <strong>und</strong> nicht stürzt.<br />

Für mich waren die fünfeinhalb Jahre mit die<br />

schönsten Berufsjahre meines Lebens. Der Hütte nun<br />

das Beste in schwieriger Zeit.<br />

Glück auf!<br />

Foto: vl<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen!<br />

glück auf · 4/2008 ............ 9<br />

E-Ofen macht<br />

mächtig Dampf<br />

GMHütte · Neues Nutzungskonzept entwickelt<br />

Aus dem Deckel des<br />

E-Ofens treten Ofenabgase<br />

aus, deren Spitzentemperaturen<br />

bis zu 1.800 °C<br />

betragen können. Im Abgaskanal<br />

werden sie heruntergekühlt.<br />

<strong>In</strong> den aus einer Rohrkonstruktion<br />

bestehenden<br />

Wandflächen wird durch die<br />

abgegebene Wärme Dampf<br />

erzeugt. Einige Bauteile<br />

dieses Abgaskühlsystems<br />

müssen ersetzt werden, vor<br />

allem die Kesselkomponenten<br />

wie Dampftrommel,<br />

Pumpen <strong>und</strong> Kondensatoren<br />

– Komponenten, die noch vom<br />

Konverterstahlwerk stammen, somit<br />

seit 1980 im Dienst sind <strong>und</strong><br />

den Anforderungen einfach nicht<br />

mehr standhalten. Sie sind im<br />

Stahlwerksgebäude derzeit allerdings<br />

ungünstig platziert: oberhalb<br />

des Elektro-Ofens. Kontrollgänge<br />

bzw. Reparaturen sind deshalb nur<br />

zu eingeschränkten Zeiten oder<br />

unter besonderen Schutzmaßnahmen<br />

möglich. Das wird sich ändern.<br />

Denn die Bauteile werden<br />

ausgelagert <strong>und</strong> in einem neuen<br />

Kesselhaus untergebracht. Zu diesem<br />

Zweck wurde der Siloturm, wo<br />

früher Kalk <strong>und</strong> Braunkohlenstaub<br />

lagerten, saniert, umgebaut <strong>und</strong> erweitert<br />

– Arbeiten, die während des<br />

Stahlwerksbetriebs erfolgen konnten.<br />

Nur der Umschluss an die vorhandene<br />

Abgaskühlstrecke <strong>und</strong> andere<br />

Schnittstellen-Arbeiten fallen<br />

im Weihnachtsstillstand an.<br />

Mit dem neuen Kesselhaus will<br />

man auch ein neues Nutzungskonzept<br />

verwirklichen. Hintergr<strong>und</strong>:<br />

Während eines Schmelzvorganges<br />

arbeiten Elektrolichtbogenöfen mit<br />

starken Lastschwankungen. Entsprechend<br />

stark variiert auch die<br />

Wärmebelastung des Abgaskanals<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Dampferzeugung.<br />

Bislang musste man<br />

diese Leistungsspitzen kappen, also<br />

zeitnah herunterkühlen. Folge:<br />

Den erzeugten Dampf konnte man<br />

nicht in vollem Umfang nutzen.<br />

Deshalb hat man die aus der Abgasenergie<br />

zur Verfügung stehende<br />

Bingo!<br />

Kurzporträt des Kühlsystems<br />

Betriebsüberdruck in der<br />

Dampftrommel<br />

13 bis 20,5 bar<br />

Betriebstemperatur 195 bis 216 °C<br />

Dampf Speicherkapazität der<br />

Gesamtanlage<br />

Volumen Speicherwasser<br />

der Dampfspeicher<br />

etwa 12,0 t<br />

etwa 200 m³<br />

Volumen Kühlsystem etwa 55 m³<br />

Erzeugte Sattdampfmenge<br />

Prognose Mittelwert<br />

12 t/h<br />

Umwälzpumpen Umwälzmenge 2.400 m³/h<br />

Dampfmenge ermittelt. Zugleich<br />

wurden Mengenbedarf <strong>und</strong> Abnahmeverhalten<br />

aller Dampfabnehmer<br />

betrachtet. Dabei stellte sich<br />

heraus: Der erzeugte Dampf muss<br />

zwischengespeichert werden, um<br />

den zeitlichen Versatz zwischen<br />

Dampferzeugung <strong>und</strong> Abnahme zu<br />

überbrücken. Diese Aufgabe übernehmen<br />

bei der Neuanlage zwei<br />

Dampfspeicher. Sie werden ebenso<br />

wie der gesamte Dampfkessel<br />

im Gleitdruck von 13 bis 20,5 bar<br />

betrieben. Die Abnehmer in der<br />

GMH-Medienzentrale wie Vakuumanlage<br />

(Stahlentgasung), Kesselspeisewasseraufheizung,Sauerstoffanlage<br />

u. a. m. werden künftig<br />

über eine Regelstrecke mit einem<br />

konstanten Dampfdruck von 13 bar<br />

versorgt.<br />

Und wenn der E-Ofen mal zu<br />

wenig oder keinen Dampf erzeugt?<br />

Dann springen die bereits<br />

steuerungstechnisch umgebauten<br />

Dampfkessel der Medienzentrale<br />

ein. Eingespeist wird ihr Dampf<br />

in das neue 13-bar-Netz über eine<br />

ebenfalls neu erstellte Regelstation.<br />

Und wird die erzeugte Abwärme<br />

nicht genutzt, kann der Dampf<br />

über Kondensatoren auf dem Dach<br />

des E-Ofen-Kesselhauses wieder heruntergekühlt<br />

werden.<br />

Das neue Nutzungskonzept rechnet<br />

sich. Man geht davon aus, dass<br />

sich der bisherige Erdgasverbrauch<br />

in der Medienzentrale halbiert.<br />

Fred Brandebusemeyer<br />

Foto: vl<br />

Bei der 17. IdeeM-Verlosung der GMHütte gewann<br />

Klaus-Dieter Oehlke (GMHütte) den Hauptgewinn: einen<br />

VW Golf. Eine Reise im Wert von 1.000 Euro (2. Preis) holte sich Michael<br />

Schreiber (GMHütte). Den 3. Preis, ein Laptop, teilten sich Willi Vogt <strong>und</strong><br />

Torsten Berdelsmann (beide GSG). Zudem wurden drei Jahreslose der<br />

Aktion Mensch <strong>und</strong> sechs Jahreskarten für den Zoo Osnabrück verlost. Bei<br />

der Schlüsselübergabe (von links nach rechts): Golf-Gewinner Klaus-Dieter<br />

Oehlke, Betriebsratsvorsitzender Wilfried Brandebusemeyer, Ideenmanager<br />

Ralf Kübeck <strong>und</strong> Glücksfee Nicole Kasselmann.<br />

hg


R<strong>und</strong>e Sache!<br />

Auszubildende von GMHütte <strong>und</strong> IAG<br />

MAGNUM wurden damit betraut,<br />

zwei Einrichtungsgegenstände für die Mehrzweckhalle der GMHütte zu<br />

konstruieren, zu gestalten <strong>und</strong> schließlich zu fertigen: ein TV-Rack für einen<br />

Flachbildfernseher <strong>und</strong> vier Stehtische. Das Besondere an der Aufgabe: Die<br />

fünf Gebrauchsgegenstände sollten der Aufmachung der Mehrzweckhalle<br />

angepasst sein. Zudem hatten sie als Vorgabe, Oldtimer-Räder mit in die<br />

Stehtisch-Konstruktion einzubinden. Hoch motiviert <strong>und</strong> mit großer Sorgfalt<br />

gingen die Anlagenmechaniker, <strong>In</strong>dustriemechaniker <strong>und</strong> Zerspanungsmechaniker<br />

gemeinsam an die gestellten Auf- <strong>und</strong> Vorgaben. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen, denn die Einrichtungsgegenstände sind zu einem<br />

wahren Blickfang geworden. Dazu tragen vor allem die in den Stehtisch<br />

eingebauten Oldtimer-Räder bei. Sie steuern einen interessanten Akzent zu<br />

dem harmonischen Gesamteindruck der Halle <strong>und</strong> deren Ambiente bei.<br />

Heino Knobbe <strong>und</strong> Florian Menke<br />

Rück-Besinnung<br />

Foto: Florian Menke<br />

GMHütte · Jugendliche besuchten Gedenkstätte.<br />

R<strong>und</strong> 60 Auszubildende des ersten<br />

Lehrjahres von GMHütte, RRO,<br />

WBO, IAG MAGNUM <strong>und</strong> Weser-<br />

Wind besuchten Ende Oktober in<br />

zwei Gruppen die Gedenkstätte<br />

Augustaschacht in Holzhausen.<br />

Tobias Schoo, Timo Behrenswerth,<br />

Dennis Panek <strong>und</strong> Dennis<br />

Peistrup berichten über ihre Eindrücke:<br />

Dr. Michael Gander führte uns<br />

durch Gelände <strong>und</strong> Gebäude. Dabei<br />

haben wir viel über den Ort <strong>und</strong> die<br />

Geschichte gelernt.<br />

Zum Beispiel auch über Volker<br />

Issmer, der 1946 aus Schlesien<br />

vertrieben worden war. Er beschäftigte<br />

sich mit der Erforschung von<br />

Zwangsarbeit während des Zweiten<br />

Weltkrieges, wobei er sich vorrangig<br />

auf das Arbeitserziehungslager Ohrbeck<br />

konzentrierte. Und er setzte<br />

sich erfolgreich für die Entschädi-<br />

gung ehemaliger Zwangsarbeiter<br />

des Lagers ein – was ihm in den<br />

folgenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen<br />

für sein Engagement<br />

einbrachte.<br />

Die GMHütte verkaufte das<br />

Gebäude im Januar 2002 für den<br />

symbolischen Preis von einem Euro<br />

an den Verein zur Gedenkstättenarbeit.<br />

Heute wird es als Gedenkstätte<br />

genutzt. Es soll an die Opfer der<br />

NS-Herrschaft erinnern <strong>und</strong> zum<br />

Verständnis von Demokratie <strong>und</strong><br />

Menschenrechten beitragen.<br />

Wir, die Auszubildenden, fanden<br />

den Tag in Ohrbeck sehr<br />

interessant. Es ist gut zu wissen,<br />

was damals in unserer Umgebung<br />

passiert ist. Wir wünschen uns, dass<br />

auch nachfolgende Lehrjahre zu<br />

diesem Mahnmal fahren, da unsere<br />

Geschichte niemals in Vergessenheit<br />

geraten darf.<br />

Blick in die Geschichte<br />

Der Augustaschacht wurde 1860 erbaut <strong>und</strong> diente als Pumpenhaus der<br />

Klöckner Werke AG. Anfang 1944 richtete hier die Gestapo Osnabrück ein<br />

Arbeitserziehungslager ein. Die Einrichtung erinnert heute an die Opfer<br />

des Zwangsarbeiterlagers Augustaschacht im Zweiten Weltkrieg. <strong>In</strong> diesem<br />

Arbeitserziehungslager Ohrbeck waren von Januar 1944 bis zum Kriegsende<br />

1945 mehr als 2.000 Menschen aus 18 Nationen inhaftiert. Unter<br />

dem Kommando der Gestapo wurden sie unter anderem auch zur Arbeit<br />

auf dem Hüttenwerk gezwungen. Mindestens 100 Häftlinge verloren in<br />

dem Straflager ihr Leben.<br />

STAHL<br />

AZUBI-ECKE<br />

Volles Programm<br />

GMHütte · Einführungsseminar in Rulle kam bei Azubis blendend an.<br />

<strong>In</strong>sgesamt 59 neue Auszubildende<br />

von GMHütte, RRO, WBO, IAG<br />

MAGNUM <strong>und</strong> WeserWind kamen<br />

Mitte Oktober nach Rulle ins Haus<br />

Maria Frieden. Dort erwartete sie<br />

ein Einführungsseminar. Was sie<br />

dabei erlebten, berichten Dennis<br />

Peistrup, Dennis Panek, Timo Behrenswerth<br />

<strong>und</strong> Tobias Schoo:<br />

Die Teamer begrüßten uns, gaben<br />

einen kurzen Einblick in die Woche<br />

<strong>und</strong> machten uns mit den Regeln<br />

<strong>und</strong> Räumen des Hauses vertraut.<br />

Dann gab es ein paar Kennenlernspiele<br />

mit der gesamten Gruppe.<br />

Danach wurden wir in zwei Gruppen<br />

aufgeteilt, um uns noch besser kennenzulernen.<br />

Am Dienstag war „Kommunikation“<br />

angesagt. Zwei Aufgaben waren<br />

spielerisch zu lösen, wobei die<br />

Spieler auf unterschiedliche Art <strong>und</strong><br />

Weise miteinander kommunizieren<br />

mussten (z. B. durch vorher besprochene<br />

Zeichen oder Signale).<br />

Nachmittags trafen wir mit der<br />

gesamten Gruppe einen Ex-Junkie.<br />

Er erzählte von seinen Erfahrungen<br />

mit Drogen <strong>und</strong> gab uns einen<br />

erschreckenden Einblick in das<br />

Leben eines Drogenabhängigen.<br />

Der Mittwoch begann mit Teamarbeit.<br />

Wir mussten drei Aufgaben<br />

lösen, die nur im Team zu lösen<br />

waren. Nachmittags ging es in den<br />

Sie wollen Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler für Technik begeistern.<br />

Deshalb engagieren sich Auszubildende<br />

der GMHütte <strong>und</strong> Studierende<br />

der Fachhochschule Osnabrück<br />

(FH) an Schulen in der Region. Dort<br />

bieten sie gemeinsam Kurse mit Lego-Mindstorms-Roboter-Baukästen<br />

an – eine Kooperation, die nun mit<br />

einem beispielhaften Vertrag verfestigt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt wurde.<br />

Zur Unterzeichnung trafen sich<br />

Prof. Dr. Karsten Morisse (Fakultät<br />

<strong>In</strong>genieurwissenschaften &<br />

<strong>In</strong>formatik der FH), Dr. Klaus Lang<br />

(Geschäftsführer Personal GMHütte)<br />

<strong>und</strong> Christian Bloom (Geschäftsführer<br />

BGG Berufsbildungsgesellschaft<br />

Georgsmarienhütte) in der Ausbildungswerkstatt.<br />

Das erklärte Ziel der<br />

Vertragspartner:<br />

Sie wollen eine regionale Arbeitsgemeinschaft<br />

aus Schulen, Hochschulen<br />

<strong>und</strong> Betrieben bilden, den<br />

Mehrwert der Roboterkurse für die<br />

Auszubildenden im Rahmen ihrer<br />

Ausbildungsberufe untersuchen <strong>und</strong><br />

einen Roboter-Wettbewerb für Schulen<br />

der Region etablieren.<br />

FH <strong>und</strong> GMHütte arbeiten seit<br />

2007 gemeinsam mit den Lego-<br />

Robotern. Zunächst hat die FH<br />

die Azubis als Kursleiter geschult<br />

(zukünftig mit Zertifikat). Jetzt sind<br />

auch Lehrer-Workshops vorgesehen.<br />

Prof. Dr. Morisse: „Ein Highlight<br />

in diesem Jahr war der Field Robot<br />

Junior Wettbewerb an der FH mit<br />

über 30 Schülergruppen“ (siehe<br />

glück auf · 4/2008 .......... 10<br />

Kletterwald im Nettetal. Dort muss-<br />

ten wir uns gegenseitig absichern<br />

<strong>und</strong> unsere Teamkameraden auf<br />

Fehler hinweisen. Abends informierte<br />

die Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung<br />

über ihre Arbeit, die<br />

IG Metall <strong>und</strong> den Betriebsrat <strong>und</strong><br />

dessen Aufgaben.<br />

„Projektarbeit“ war das Thema<br />

am Donnerstag. Den ganzen Morgen<br />

<strong>und</strong> Nachmittag wurde in<br />

Gruppen an den Projekten gearbeitet.<br />

Abends mussten wir die<br />

einzelnen Projekte präsentieren. Mit<br />

dabei waren auch Werkstattleiter<br />

Peter Leimbrink <strong>und</strong> Mitglieder der<br />

glück auf 3/2008). Dabei geht es<br />

darum, die Lego-Roboter so zu konfigurieren,<br />

dass sie einen vorgegebenen<br />

Parcours bewältigen.<br />

Christian Bloom: „Durch diesen<br />

Wettbewerb haben die Schüler ein<br />

klares Ziel, auf das sie hinarbeiten<br />

können. Diesen zusätzlichen Elan<br />

wollen wir 2009 nutzen.“ So hat die<br />

GMHütte zehn Lego-Roboter angeschafft<br />

<strong>und</strong> will im Juni 2009 den<br />

Wettbewerb selbst ausrichten.<br />

Dr. Klaus Lang: „<strong>In</strong> der Vorbereitung<br />

haben die Schüler die Chance,<br />

gemeinsam mit Studierenden, FH-<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> Azubis zu erleben,<br />

wie viel Spaß Technik macht, wozu<br />

naturwissenschaftliche Kenntnisse in<br />

Werksfoto<br />

Keine Wünsche offen: Die 59 Auszubildenden, die am Einführungsseminar in Rulle<br />

teilgenommen hatten, waren mit dem Seminar mehr als zufrieden.<br />

Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung.<br />

Freitagmorgen besuchte uns<br />

Dr. Klaus Lang <strong>und</strong> ließ die gesamte<br />

Woche mit uns Revue passieren.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass es<br />

ausschließlich Positives über die<br />

Woche zu berichten gab.<br />

Fazit: Wir haben uns gegenseitig<br />

besser kennengelernt, Fre<strong>und</strong>schaften<br />

geschlossen <strong>und</strong> sind zu<br />

einem großen Team zusammengewachsen,<br />

in dem sich jeder um den<br />

anderen kümmert <strong>und</strong> man sich<br />

gegenseitig unterstützt.<br />

Roboter begeistern für Technik<br />

GMHütte · Erfolg versprechende Kooperation mit Fachhochschule Osnabrück<br />

Foto: vl<br />

Man lernt nie aus: Azubis der Lego-Gruppe demonstrieren, wie die Roboter funktionieren<br />

(von links nach rechts): Schulleiter Rudolf Meyer (roter Pullover), Christian Bloom,<br />

Dr. Klaus Lang <strong>und</strong> Prof. Dr. Karsten Morisse.<br />

Schulbüchern gut sind <strong>und</strong> was in<br />

einer Ausbildung auf sie zukommt.“<br />

Für ihr bisheriges Engagement<br />

erhielten die Azubis ein großes Dankeschön:<br />

einen Gutschein für einen<br />

Azubi-Abend, überreicht von der<br />

GMHütte sowie Schulleiter Rudolf<br />

Meyer <strong>und</strong> Lehrer Hans-Georg Klap-<br />

hake von der Realschule Georgsmarienhütte.<br />

Mit deren Schülern hatten<br />

sie 2008 sehr intensiv mit den Lego-<br />

Robotern gearbeitet.<br />

Bleibt zu hoffen, dass sich 2009<br />

möglichst viele Schulen für die<br />

Roboterkurse <strong>und</strong> den Wettbewerb<br />

interessieren.<br />

Christian Bloom


Oldie-Bus steuerte<br />

ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Es ist kurz nach Dienstschluss.<br />

Die Belegschaft der Stahlzentrale<br />

wartet vor dem Werkstor der<br />

GMHütte. Pünktlich zum Schichtwechsel<br />

fährt ein Bus vor, um die<br />

Gruppe an Bord zu nehmen: ein<br />

„Büssing 4500 T“. 1955 gebaut, mit<br />

einem 6-Zylinder-Motor, 5.430 cm3 Hubraum <strong>und</strong> 100 PS bringt er in<br />

der Spitze 82 km/h.<br />

Derartige Busse haben bereits in<br />

den 50er Jahren die Hüttenarbeiter<br />

zu den Klöcknerwerken Georgsmarienhütte<br />

<strong>und</strong> Osnabrück gefahren.<br />

Er gehört dem Verein Traditionsbus<br />

Osnabrück e. V.<br />

Voll besetzt startet die historische<br />

R<strong>und</strong>fahrt um 16.30 Uhr mit<br />

klangvollem Geräusch. Bei sonnigem<br />

Oktoberwetter lenkt der Fahrer<br />

den Bus durch das Osnabrücker<br />

<strong>und</strong> Tecklenburger Land – vorbei<br />

an geschichtsträchtigen Orten, die<br />

als Bilderbuch-Panorama an den<br />

Busfenstern vorübergleiten:<br />

Altbergbaustätten im Teutoburger<br />

Wald: Erz-, Kohle- <strong>und</strong> Kalkvorkommen<br />

in dieser Region waren im<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert die Voraussetzung<br />

für die Entstehung des Hüttenwerkes<br />

in Georgsmarienhütte.<br />

Toneisenzeche am Ellenberg<br />

in Hagen: Bereits die Beckeroder<br />

Eisenhütte <strong>und</strong> später das Hüttenwerk<br />

bezogen von dort Eisenerz<br />

mit Pferdefuhrwerken. Durch<br />

Schürfarbeiten <strong>und</strong> Stollenbetrieb<br />

hatte man den blassgelben bis<br />

braunen, durchsichtigen Toneisenstein<br />

(Siderit) gefördert. Die Stollen<br />

dienten im Zweiten Weltkrieg als<br />

Luftschutzbunker. Die Eingänge<br />

sind heute aus Sicherheitsgründen<br />

weitgehend verschlossen. Nur<br />

noch Fledermäuse haben Eintritt.<br />

Westerbecker Berg bei Lienen:<br />

Der Berg liegt im Kreis Tecklenburg<br />

<strong>und</strong> besteht ganz aus Kalkstein.<br />

1936/37 ließen die Klöckner-Werke<br />

an den dort erworbenen Gr<strong>und</strong>stücken<br />

eine Drahtseilbahn erbauen.<br />

Sie diente dazu, Kalksteine von<br />

diesem Berg zur 6,3 km entfernten<br />

Entladestation an der Georgsmarienhütten-Eisenbahn<br />

zu transportieren.<br />

Seilbahnen für den Gütertransport<br />

gehörten damals zu den technischen<br />

Besonderheiten. Die angehängten<br />

Seilbahnwagen hatten<br />

eine Nutzlast von etwa 1.200 kg,<br />

sodass stündlich zwischen 52 <strong>und</strong><br />

104 Wagen zu befördern waren.<br />

Die Zugseilgeschwindigkeit betrug<br />

2,5 m in der Sek<strong>und</strong>e. Da vom<br />

Start bis zum Ziel ein Seilbahnge-<br />

Schicht!<br />

STAHL<br />

GMHütte · Das Jubiläum dreier Mitarbeiter war Anlass für die Stahlzentrale,<br />

in einem historischen Omnibus auf Entdeckungsreise zu gehen.<br />

Jetzt geht’s los: die Belegschaft der<br />

Stahlzentrale kurz vor der Abfahrt.<br />

Dem Schutzengel sei Dank!<br />

Die Idee zu der historischen Busfahrt kam mir in der<br />

ehemaligen Pfarrkirche in Hagen a. T. W. Dort sah ich<br />

mir einen Stummfilm vom dortigen Heimatverein aus<br />

dem Jahre 1955 an. Man sah, wie an der Bushaltestelle<br />

in Hagen viele Hüttenarbeiter den Feierabendbus verließen.<br />

Plötzlich kamen wieder Erinnerungen hoch …<br />

Bereits 1954, im Alter von drei Jahren, hatte ich<br />

eine erste Begegnung mit dem Klöckner-Werk – eine<br />

schicksalhafte. Im Stahlwerk Georgsmarienhütte war die<br />

Frühschicht beendet. Ein blau lackierter Pendelbus mit<br />

Anhänger – voll besetzt mit Hüttenarbeitern – befuhr<br />

die Hüttenstraße in Richtung Hagen. An dieser damals<br />

schon belebten Straße wohnten wir. Direkt gegenüber<br />

der Straße führte ein kleiner Waldweg zum Haus meiner<br />

fälle von über 60 m lag, brauchte<br />

der Antrieb nur etwa 10 PS, da die<br />

abwärtslaufenden vollen Körbe die<br />

leeren Körbe wieder hinaufzogen<br />

(Bleichertsches System).<br />

Die Anlage blieb bis in die 60er<br />

Jahre in Betrieb. 1970 wurde die<br />

Seilbahn demontiert, da man den<br />

Kalksteinbruch aufgegeben hatte.<br />

Nur einige F<strong>und</strong>amentreste <strong>und</strong><br />

eine kaum zu erkennende Waldschneise<br />

am Hüggel erinnern noch<br />

an die technische Meisterleistung.<br />

Arbeiter beim Schichtwechsel am Belegschaftshaus<br />

Osterberg. Es ist 13.30 Uhr. Man schreibt das Jahr<br />

1960. Der Büssing-Bus wurde vom Klöckner-Werk als Pendelbus eingesetzt.<br />

Züge waren ebenfalls nicht fern. Die Haller-Willem-Strecke verlief bis<br />

1955 noch direkt vor den Kranbahnen hinter dem Werkszaun.<br />

glück auf · 4/2008 .......... 11<br />

Drei Mitarbeiter<br />

der Stahlzentrale der GMHütte<br />

feierten am 10. Oktober ihr<br />

Dienstjubiläum: Silke Flaspöhler, Sekretärin <strong>und</strong> Sachbearbeiterin (25 Jahre),<br />

Günter Raupach, technische Auftragsbearbeitung (35 Jahre), <strong>und</strong> Reinhard<br />

Frauenheim, technische K<strong>und</strong>enberatung (35 Jahre). Die drei haben insgesamt<br />

95 Jahre auf der Hütte gearbeitet. Ein schöner Anlass, fanden sie, um<br />

einmal innezuhalten <strong>und</strong> sich an bestimmte Ereignisse aus der „Hüttenzeit“<br />

zu erinnern. Auch privat sind sie der Geschichte nahe (von links nach<br />

rechts): Günter Raupach wohnt in einem der Hüttenhäuser am Rehlberg,<br />

die das Stahlwerk in den 50er Jahren für leitende Angestellte gebaut hatte,<br />

Silke Flaspöhler in der Nähe der alten Beckeroder Eisenhütte <strong>und</strong> Reinhard<br />

Frauenheim auf dem Ellenberg.<br />

Foto: Brigitte Frauenheim<br />

Oma. Und von der kamen mein<br />

vier Jahre älterer Bruder Martin <strong>und</strong> ich<br />

gerade zurück. Nur noch über die Straße, <strong>und</strong> wir<br />

wären zu Hause.<br />

Obwohl der große Bus schon sehr nahe war, rannte<br />

ich plötzlich los. Der Bus konnte nicht mehr stoppen –<br />

<strong>und</strong> rollte über mich hinweg. Als er zum Stehen kam,<br />

lag ich einen halben Meter vor dem Hinterrad des<br />

Anhängers. Der Schutzengel hatte ganze Arbeit geleis-<br />

tet.<br />

Die Eltern beschlossen schnell, weit weg von der<br />

belebten Hüttenstraße auf dem Ellenberg ein Haus zu<br />

bauen. Heute sind Martin <strong>und</strong> ich bei der GMHütte<br />

beschäftigt.<br />

Foto: Sammlung W. Beermann<br />

Steinkohlebergwerk Ibbenbüren:<br />

Über Leeden erreichen wir die<br />

Stadt Tecklenburg, ein Kneippkurort<br />

mit einer besonders reizvollen<br />

Lage an den westlichen Ausläufern<br />

des Teutoburger Waldes. Bald sehen<br />

wir das Wahrzeichen des Tecklenburger<br />

Landes, das Steinkohlekraftwerk<br />

in Ibbenbüren.<br />

Vorbei an Laggenbeck fahren<br />

wir die Alpenstraße hinauf, direkt<br />

auf das Kraftwerk zu. Unser Büssing<br />

benötigt dafür alle 100 PS. Die<br />

Kraftwerksleistung von 770 Megawatt<br />

wird hauptsächlich mit Anthrazitkohle<br />

aus der benachbarten<br />

Zeche Ibbenbüren erzeugt. Unsere<br />

Köpfe richten sich nach oben zu<br />

dem 275 m hohen Kamin. Der Betreiber<br />

dieses Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittellastkraftwerkes<br />

ist die RWE.<br />

Das Steinkohlebergwerk Ibbenbüren<br />

der „RAG“ Anthrazit Ibbenbüren<br />

GmbH ist eines der sieben<br />

noch aktiven Steinkohlebergwerke<br />

in Deutschland. Der Nordschacht<br />

mit einer Tiefe von 1.545 m liegt<br />

in der Nähe des Kraftwerkes, das<br />

Abbaugebiet erstreckt sich auf<br />

Gebiete unterhalb der Gemeinde<br />

Mettingen.<br />

Am Hüggel: Ein Gebiet mit über<br />

850-jähriger Bergbaugeschichte im<br />

Teutoburger Wald. Seit 1180 wurde<br />

hier Silber abgebaut, später gab<br />

es zwei kleine Silberbergwerke am<br />

Silberberg.<br />

Die Silbergrube stand bis in das<br />

Jahr 1782 in Förderung. <strong>In</strong> diesen<br />

Foto: Brigitte Frauenheim<br />

Jahren wurden die Osnabrükker<br />

Münzen aus dem Silber geprägt,<br />

das im Hüggel abgebaut wurde. Der<br />

sogenannte Silberstollen im Hüggelgebiet<br />

ist teilweise verbrochen<br />

<strong>und</strong> mit einem Fledermausschutzgitter<br />

fest verschlossen.<br />

Der wohl größte Bergbaubetrieb<br />

im Hüggel begann um 1800 mit<br />

dem Abbau von Eisenerz. Die alten<br />

Stollen wurden noch in Handarbeit<br />

in das Hüggelmassiv getrieben.<br />

Als 1856 der Georgs-Marien-Bergwerks-<br />

<strong>und</strong> Hüttenverein entstand,<br />

waren zwei Jahre später die ersten<br />

beiden Hochöfen am neuen Standort<br />

Georgsmarienhütte in Betrieb.<br />

An der Hüggelbahn: Zur Förderung<br />

der Erze über Tage entstand<br />

die über sechs Kilometer lange sogenannte<br />

Hüttenbahn, die vom<br />

Roten Berg im Hüggel bis nach<br />

Georgsmarienhütte führte. 1867<br />

wurden die nächsten Grubenfelder<br />

freigegeben.<br />

Um die geförderten Mineralien<br />

abzutransportieren, wurde eine<br />

Schleppbahn angelegt. Ein Fuhrunternehmer<br />

aus dem Harz besaß<br />

100 Gespanne mit r<strong>und</strong> 200 Zossen,<br />

um das Fördergut von den Zechen<br />

im Hüggel zur Eisenhütte zu<br />

transportieren.<br />

Gaststätte Jägerberg: Bei eintretender<br />

Dunkelheit endete die<br />

historische Busfahrt in der Nähe<br />

des Silbersees in der Gaststätte Jägerberg.<br />

Nun begann der gesellige<br />

Teil der Jubilarfeier.<br />

Monika Friebe, stellvertretende<br />

Betriebsratsvorsitzende <strong>und</strong> Kollegin<br />

in der Stahlzentrale, überreichte<br />

gemeinsam mit Cornelia<br />

Börger den drei Jubilaren u. a. ein<br />

wertvolles Buch über die Geschichte<br />

der Georgsmarienhütte.<br />

Dr. Robert Lange, Leiter der Stahlzentrale,<br />

überbrachte weitere<br />

Glückwünsche. So endete ein schöner<br />

Tag, der allen lange in Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Reinhard Frauenheim


STAHL<br />

Vom Kumpel zum Chef<br />

Wie Carl Stahmer aus dem Harz in Georgsmarienhütte Karriere macht.<br />

Die Gründung der Hütte im Jahr<br />

1856 zog zahlreiche Arbeiter,<br />

Facharbeiter <strong>und</strong> <strong>In</strong>genieure an.<br />

R<strong>und</strong> 2.000 Arbeitskräfte benötigte<br />

das Werk während der Aufbauphase<br />

der Anlagen. Aber obwohl der<br />

Landstrich nahe am Teutoburger<br />

Wald besonders arm <strong>und</strong> Arbeits<strong>und</strong><br />

Verdienstmöglichkeiten Mangelware<br />

waren, ließ sich die einheimische,<br />

landwirtschaftlich orientierte<br />

Bevölkerung nur schwer bewegen,<br />

auf dem Werk eine Arbeit<br />

aufzunehmen.<br />

Also warb die Werksleitung Arbeiter<br />

aus anderen Gebieten des<br />

Hannoverschen Königsreichs an.<br />

Viele folgten der Werbung, um sich<br />

das Geld für die Auswanderung<br />

nach Amerika zu verdienen. Einer<br />

von ihnen aber kam <strong>und</strong> blieb: der<br />

23-jährige Carl Stahmer aus Zellerfeld<br />

im Harz.<br />

Carl Stahmer arbeitete sich<br />

bei der Hütte rasch empor<br />

Mit der Montage der Maschine<br />

<strong>und</strong> Pumpen beim neu angelegten<br />

Glückauf-Schacht in Oesede betraut,<br />

arbeitete er sich rasch empor. Von<br />

1860 bis zum Absaufen der Kohlegrube<br />

1866 versah er den Posten als<br />

Maschinen-Werkmeister. Zusätzlich<br />

überantwortete ihm die Werksleitung<br />

ab 1863 die Leitung zweier<br />

Schmieden <strong>und</strong> die Aufsicht über<br />

die Eisenerzgruben am Hüggel.<br />

Doch noch immer war Carl<br />

Stahmer nicht ausgelastet. 1862<br />

begann er innerhalb seiner Werkstätigkeit,<br />

Schmiedearbeiten für das<br />

Werk <strong>und</strong> für den Otto-Schacht in<br />

Kloster Oesede auszuführen – auf<br />

eigene Rechnung. Der Gr<strong>und</strong>stein<br />

für sein Unternehmen war gelegt.<br />

Bald kamen erste größere Aufträge<br />

hinzu, beispielsweise der Bau der<br />

Waggons für die Hüggelbahn <strong>und</strong><br />

die Anfertigung der Förderwagen<br />

für die Eisenerzförderung.<br />

1870 errichtete er auf dem Werksgelände<br />

eine eigene kleine Werkstatt,<br />

schaffte eine Dampfmaschine<br />

an <strong>und</strong> stellte zwei Mitarbeiter, einen<br />

<strong>In</strong>genieur <strong>und</strong> einen Buchhalter,<br />

ein. Die ersten Aufträge von<br />

außerhalb des Werkes kamen: 1873<br />

lieferte er die ersten Waggons an die<br />

Oldenburger Schmalspurbahn.<br />

Die Werksleitung hatte Stahmers<br />

Betrieb im Betrieb geduldet. Das ist<br />

erstaunlich, denn das Werk achtete<br />

genauestens auf die Einhaltung<br />

der Arbeitsordnung, insbesondere<br />

der Arbeitszeiten. Vermutlich hat<br />

sie mit der Duldung einerseits verhindern<br />

wollen, dass Carl Stahmer<br />

wie so viele findige Köpfe vor ihm<br />

nach Amerika zog, wo die Bedingungen<br />

für einen unternehmerisch<br />

denkenden Meister erheblich besser<br />

waren. Andererseits ergänzten<br />

die Arbeiten, die Carl Stahmer in<br />

seiner Schmiede ausführte, die Arbeit<br />

des Werkes <strong>und</strong> eine andere,<br />

so nah gelegene Schmiede gab es<br />

nicht.<br />

Carl Stahmer baute seinen Betrieb<br />

immer weiter aus, erweiterte<br />

bald seine Produktpalette <strong>und</strong> spezialisierte<br />

sich auf qualitativ hochwertige<br />

Schrankenanlagen. Sie<br />

wurden überall dort gebraucht, wo<br />

neue Eisenbahnlinien entstanden.<br />

Aufträge aus den Niederlanden<br />

<strong>und</strong> aus Dänemark wurden erteilt.<br />

Stahmer beschäftigte 1876 zwischen<br />

50 <strong>und</strong> 60 Mitarbeiter <strong>und</strong> war weiter<br />

auf Expansionskurs.<br />

Als er aber anfing, Stellwerke<br />

herzustellen, reichten die Kapazitäten<br />

auf dem Werksgelände endgültig<br />

nicht mehr aus. Carl Stahmer<br />

erwarb von Bauer Möller ein<br />

Gr<strong>und</strong>stück nahe der Werksgrenze,<br />

aber außerhalb des Werksgeländes.<br />

Damit löste er sich endgültig aus<br />

der Abhängigkeit des Werkes <strong>und</strong><br />

vollzog einen wichtigen Schritt in<br />

Richtung Selbstständigkeit.<br />

Noch ein anderer Umstand ist<br />

1885 bei der Umsiedlung des Betriebes<br />

wichtig: Das neue Gr<strong>und</strong>stück<br />

liegt auf Oeseder Gemeindegr<strong>und</strong>.<br />

Die Firma Stahmer zahlt<br />

somit fortan ihre Steuern in der<br />

Nachbargemeinde Oesede – <strong>und</strong><br />

nicht mehr in Georgsmarienhütte.<br />

Dies war bedeutsam, denn die<br />

gar nicht mehr so kleine Gemeinde<br />

Oesede musste für ihre meist bei<br />

der Hütte beschäftigten Einwohner<br />

eine komplette <strong>In</strong>frastruktur<br />

vorhalten: Straßen, Schule etc.<br />

Die Steuereinnahmen der Hütte<br />

jedoch flossen ins benachbarte<br />

Georgsmarienhütte. Der Stahmersche<br />

Betrieb glich diese ungleiche<br />

Verteilung der Steuergelder ein<br />

wenig aus.<br />

Der Betrieb wuchs weiter. 1898<br />

wandelte der inzwischen 65-jährige<br />

Carl Stahmer die Firma in eine<br />

Aktiengesellschaft um <strong>und</strong> ernannte<br />

zwei seiner Söhne, Robert<br />

<strong>und</strong> Ernst, zu Direktoren. Als er<br />

1905 starb, hinterließ er einen Betrieb<br />

mit 500 Beschäftigten.<br />

Während Carl mit seiner Frau<br />

Auguste noch eine relativ bescheidene<br />

Villa direkt auf seinem<br />

Werksgelände bewohnte, ließ er<br />

für seine Söhne um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende<br />

je eine repräsentative<br />

Villa am Abhang des Rehlbergs<br />

inmitten eines parkähnlichen Geländes<br />

errichten.<br />

Ernst Stahmer baute die Firma<br />

zu einem kleinen Konzern aus<br />

Ernst, der jüngere <strong>und</strong> ernstere<br />

der Söhne, bewohnte die größere<br />

der beiden Villen <strong>und</strong> leitete die<br />

Geschäfte in Oesede. Sein Bruder<br />

Robert zog mit seiner Familie nach<br />

Bruchsal, um dort ein Zweigwerk<br />

Quelle: Werksfoto<br />

Unternehmensgründer Carl Stahmer ließ sich anlässlich seines 70. Geburtstages fotografieren.<br />

Als er zwei Jahre später stirbt, hinterlässt er seinen Söhnen Robert <strong>und</strong> Ernst<br />

einen florierenden Betrieb mit etwa 50 Beschäftigten.<br />

aufzubauen. <strong>In</strong> den nächsten dreißig<br />

Jahren baute vor allem Ernst<br />

die Firma zu einem kleinen Konzern<br />

aus. Er kaufte Konkurrenzunternehmen<br />

auf oder erwarb die<br />

Aktienmehrheit anderer Betriebe.<br />

Ernst Stahmer gehörte zu den angesehensten<br />

Geschäftsleuten der<br />

Region. 1912 erfolgte die Ernennung<br />

zum königlich-preußischen<br />

Kommerzienrat, 1921 wurde ihm<br />

der Titel eines Ehrendoktors der<br />

Technischen Hochschule Hannover<br />

verliehen <strong>und</strong> von 1915 bis zu<br />

seinem Tod 1929 war er Präsident<br />

der <strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

zu Osnabrück. Mit Ernst Stahmer<br />

erreichte die Firma eine Hochphase,<br />

die sie nie wieder erreichen sollte.<br />

Während dieser Phase, die auch<br />

für die Hütte eine sehr erfolgreiche<br />

Zeit war, berührten sich die beiden<br />

großen Werke im Dütetal noch ein-<br />

glück auf · 4/2008 .......... 12<br />

mal: 1913, nach dem Tod des Generaldirektors<br />

August Haarmann,<br />

wurde auf der Hütte der Posten<br />

eines Aufsichtsrates frei. Die Deutsche<br />

Bank empfahl Ernst Stahmer,<br />

der in einem Schreiben an den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

noch einmal<br />

die Vorzüge einer personellen<br />

Verbindung zwischen den beiden<br />

Werken hervorhob.<br />

„Es ist Ihnen ja bekannt, daß<br />

durch die Ausdehnung meines<br />

Werks die Arbeiter <strong>und</strong> lokalen<br />

Verhältnisse auf der Hütte sich von<br />

Jahr zu Jahr mehr zuspitzen <strong>und</strong><br />

schwieriger gestalten, <strong>und</strong> ich bin<br />

überzeugt, daß durch eine derartige<br />

Personalverbindung von mir für<br />

beide Werke zweckdienlich Arbeit<br />

würde geleistet werden können.<br />

Nicht ganz wertlos dürfte auch<br />

der Hinweis auf meine umfangreiche<br />

Bekanntschaft in den Kreisen<br />

der Eisenbahnbehörden sein.<br />

Sie wissen, daß ich in 22jährigem<br />

Kampfe meine Firma auf den heutigen<br />

Platz geführt habe, was mir<br />

aber nicht möglich gewesen wäre,<br />

wenn ich nicht gute persönliche<br />

Beziehungen zu den Eisenbahndirektionen<br />

<strong>und</strong> dem Ministerium<br />

unterhalten hätte. Über meine<br />

Verbindungen zu den Banken zu<br />

sprechen, erübrigt sich wohl, daß<br />

ich mit der D. B. gut stehe, beweist<br />

wohl die Anregung derselben bei<br />

Ihrem Aufsichtsrat. Durch meine<br />

Mitgliedschaft zum Aufsichtsrat<br />

des Barmer Bank Vereins habe ich<br />

auch recht gute Beziehungen zur<br />

Diskonto Gesellschaft.“<br />

Was genau Ernst Stahmer mit<br />

der Zuspitzung der Verhältnisse<br />

auf der Hütte gemeint hat, darüber<br />

kann nur spekuliert werden. Aus<br />

dieser Zeit ist jedoch bekannt, dass<br />

die beiden Werke um gut ausgebildete<br />

Fachkräfte konkurrierten <strong>und</strong><br />

Ernst Stahmer nichts unversucht<br />

ließ, um für seine Mitarbeiter ein<br />

angenehmes Umfeld zu schaffen.<br />

Er setzte sich für eine Mittelschule<br />

ein, die vor allem Kinder<br />

von Führungskräften auf das Gymnasium<br />

oder Lyceum vorbereiten<br />

sollte. Er ließ zudem die Stahmersche<br />

Kolonie bauen, richtete ein<br />

firmeneigenes Kaufhaus ein <strong>und</strong><br />

ließ die Karolinenhöhe bauen, eine<br />

Siedlung für Führungskräfte <strong>und</strong><br />

verdiente Mitarbeiter in Oesede.<br />

Stahmer sorgte gut für seine<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> ihre Familien, damit<br />

sie seinem Betrieb treu blieben.<br />

Noch geht es bei den Stahmer-Werken unaufhaltsam aufwärts: Blick in eine der Werkshallen um das Jahr 1920.<br />

Mit einer personellen Verbindung<br />

der beiden Werke durch einen Sitz<br />

Stahmers im Aufsichtsrat der Hütte<br />

hätte man die besten Kräfte anwerben<br />

<strong>und</strong> innerhalb der Werke austauschen<br />

können.<br />

Am Ende lag sein Lebenswerk<br />

in den Händen der Konkurrenz<br />

Stahmer schien der geeignetste<br />

Kandidat zu sein, doch mangelt es<br />

ihm an einer Qualifikation: Er ist<br />

kein Techniker, keiner wie Haarmann,<br />

kein Manager <strong>und</strong> Erfinder,<br />

er ist nur Manager – <strong>und</strong> sieht es<br />

selber: „Selbstredend bin ich nicht<br />

in der Lage, Ihnen nach dieser<br />

Richtung hin Ersatz [für August<br />

Haarmann. I. B.] zu bieten oder<br />

besondere Dienste zu leisten <strong>und</strong><br />

doch glaube ich, daß meine Mitgliedschaft<br />

zum Aufsichtsrat für<br />

den Verein von nicht unerheblichem<br />

Nutzen sein würde.“<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

sieht das anders – <strong>und</strong> sagt Ernst<br />

Stahmer in einem kurzen Schreiben<br />

ab. Alles Weitere werde man<br />

mündlich besprechen. Schade, so<br />

wissen wir nicht, mit welcher Begründung<br />

Ernst Stahmer abgelehnt<br />

wurde.<br />

1927 erwirbt die Siemens &<br />

Halske A. G. die Aktienmehrheit<br />

der Stahmerschen Unternehmungen,<br />

<strong>und</strong> Ernst Stahmer verblieben<br />

nur noch einige wenige kleinere<br />

Betriebe, die nicht an die Aktiengesellschaft<br />

angeschlossen waren<br />

<strong>und</strong> noch viele Jahrzehnte Bestand<br />

hatten. Aber Stahmers Lebenswerk<br />

lag eindeutig in den Händen<br />

der Konkurrenz. 1929 stirbt Ernst<br />

Stahmer überraschend in seiner<br />

Villa am Hang, die 1938, nach vielen<br />

Jahren Leerstand, abgerissen<br />

wurde.<br />

Mit der Übernahme der Aktiengesellschaft<br />

durch Siemens &<br />

Halske wurde ein Großteil der Produktion<br />

nach Braunschweig verlagert.<br />

Die seit 1885 im Laufe der<br />

Jahre ständig vergrößerten <strong>und</strong> direkt<br />

am Hüttengelände gelegenen<br />

Werksanlagen kaufte später die<br />

Hütte ebenso wie die Villa Robert<br />

Stahmers.<br />

So kehrten die Stahmerschen<br />

Anlagen wieder dorthin zurück, wo<br />

1856 alles seinen Anfang genommen<br />

hatte: zur Georgsmarienhütte.<br />

<strong>In</strong>ge Becher<br />

Quelle: Werksfoto


„Für uns wird<br />

ein Traum wahr“<br />

Freibettenfonds erhält über 90.000 Euro.<br />

Dr. Heiner Ehrenbrink konnte es<br />

kaum glauben: Die Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte unterstützt<br />

den Freibettenfonds am<br />

Franziskushospital mit über 90.000<br />

Euro. „Damit wird ein Traum für<br />

uns wahr“, freute sich der Chefarzt<br />

für Orthopädie, der den Fonds seit<br />

über 30 Jahren aktiv unterstützt:<br />

„Mit dem Geld können wir noch<br />

intensiver tun, was wir seit vielen<br />

Jahren leisten: Kindern aus den<br />

Krisengebieten dieser Welt wieder<br />

etwas vom Leben zurückzugeben.“<br />

Trotz ehrenamtlicher Arbeit<br />

von Ärzten, Pflegepersonal <strong>und</strong><br />

Krankenhausmitarbeitern wird der<br />

Einsatz für junge Kriegsopfer immer<br />

aufwendiger. Dr. Ehrenbrink: „Die<br />

Zeichen setzen<br />

Kunst- <strong>und</strong> Friedensaktion erhält 70.000 Euro.<br />

Nächstes Jahr liegt sie 2.000 Jahre<br />

zurück <strong>und</strong> wird gebührend gefeiert:<br />

die Schlacht im Teutoburger<br />

Wald im Jahre 9 n. Chr. Aus diesem<br />

Anlass können Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

im Osnabrücker Land 2.000 moderne<br />

Feldzeichen-Rohlinge kreativ<br />

gestalten. Sie werden an Gebäuden,<br />

in Straßen <strong>und</strong> auf Plätzen des Osnabrücker<br />

Landes platziert, um auf<br />

das Ereignis <strong>und</strong> eine Ausstellung in<br />

Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese hinzuweisen<br />

– den Ort, wo die Schlacht<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben soll, bei der<br />

Germanen den Römern eine empfindliche<br />

Niederlage bescherten.<br />

Die gesamte Aktion steht unter dem<br />

Foto: vl<br />

Bei der Scheckübergabe (von links nach rechts): Dr. Heiner Ehrenbrink, Hermann Cordes<br />

<strong>und</strong> Dr. Beate-Maria Zimmermann (beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte).<br />

komplizierte Krankenhausfinanzierung<br />

bringt unglaublich viel Bürokratie<br />

mit sich, worunter auch der<br />

Fonds leidet.“ Hermann Cordes,<br />

Vorsitzender der Stiftung, begründet<br />

die hohe Spende: „Wir sind von der<br />

Arbeit des Freibettenfonds überzeugt.<br />

Hier wird mit großem Einsatz<br />

denen geholfen, die unverschuldet<br />

in größte Not geraten sind.“ Ihn habe<br />

tief berührt, dass immer wieder<br />

kriegsverletzte Kinder ins Franziskus<br />

kämen. Das Spendengeld stammt<br />

von Fre<strong>und</strong>en der GMH-Gruppe,<br />

die man im Sommer zu einer Oldtimerfahrt<br />

eingeladen hatte. Anstatt<br />

ein Startgeld zu zahlen, so die Bitte,<br />

sollten sie den Fonds unterstützen.<br />

bmz<br />

Foto: Hermann Pentermann<br />

Im kreativen Einsatz (von links nach rechts): Dr. Beate-Maria Zimmermann,<br />

Hermann Cordes (beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Dr. Josef Rottmann<br />

(Geschäftsführer Museum <strong>und</strong> Park Kalkriese) <strong>und</strong> Manfred Hugo (Landrat). Wer sich<br />

das fertige Feldzeichen anschauen will: Es steht bei der GMHütte vor Haus III.<br />

Motto „Feldzeichen zu Friedenszeichen“.<br />

Das Muster für die Rohlinge<br />

wurde vom Künstler Volker Johannes<br />

entworfen. Die Stiftung Stahlwerk<br />

Georgsmarienhütte hat die Kunst-<br />

<strong>und</strong> Friedensaktion mit 70.000 Euro<br />

gefördert. Feldzeichen waren in der<br />

römischen Armee Militärsymbole,<br />

die auf Stangen getragen wurden.<br />

Sie repräsentierten einen Truppenteil<br />

<strong>und</strong> ermöglichten den Soldaten,<br />

sich auch im Eifer des Gefechts zu<br />

orientieren. Der Verlust eines Feldzeichens<br />

galt als größte Schande.<br />

Deshalb wurden sie stets mit großer<br />

Opferbereitschaft verteidigt.<br />

pkm<br />

STAHL<br />

Fernsehen hatte<br />

das Nachsehen<br />

NDR-TV-Team dreht Reportage über einmalige Mathe-Frühförderung.<br />

Wenn Maren, Hanna <strong>und</strong> Ole<br />

mit ihrer Rechenwendeltreppe<br />

spielen, vergessen sie die Welt um<br />

sich herum – auch wenn ein Kameramann,<br />

ein Tontechniker <strong>und</strong> ein<br />

Redakteur direkt hinter ihnen stehen<br />

<strong>und</strong> alles ganz genau beobachten.<br />

Denn dieses Mal berichtete der NDR<br />

mit Redakteur Jörg Holzapfel über<br />

das niedersachsenweit einmalige<br />

Mathematik-Projekt.<br />

Die drei Kleinen gehören zu einer<br />

Gruppe Fünf- bis Sechsjähriger im<br />

St.-Marien-Kindergarten in Bad Laer,<br />

die einmal die Woche spielerisch<br />

mathematische Gr<strong>und</strong>sätze zu verstehen<br />

lernen. Durchgeführt wird die<br />

Frühförderung von Professorin <strong>In</strong>ge<br />

Schwank vom <strong>In</strong>stitut für Kognitive<br />

Mathematik an der Universität Osnabrück.<br />

Gefördert wird das Projekt<br />

unter anderem von der Stiftung<br />

Stahlwerk Georgsmarienhütte über<br />

drei Jahre mit einer Summe von<br />

30.000 Euro.<br />

„Unser <strong>neuer</strong> Ansatz soll Kinder<br />

befähigen, sich mathematische<br />

Denkprozesse selbst zu erarbeiten<br />

<strong>und</strong> dabei Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Freude<br />

zu erleben“, erklärt die Uni-Professorin.<br />

Eins der Hilfsmittel dafür sei die<br />

selbst entwickelte Rechenwendeltreppe.<br />

Mit der Treppe – einem Objekt<br />

aus Stangen <strong>und</strong> Kugeln – können<br />

die Kinder erste systematische Zahlenbeziehungen<br />

erleben <strong>und</strong> nachvollziehen.<br />

„Und wenn die Biene Billi<br />

glück auf · 4/2008 .......... 13<br />

von Kugelreihe zu Kugelreihe auf-<br />

oder abfliegt, veranschaulicht das<br />

bestimmte Additions- oder Subtraktionsvorgänge“,<br />

so Schwank.<br />

Auch die Kindergartenleiterin<br />

Gudrun Henke freut sich für die Kinder:<br />

„Ich bin mir sicher, dass es sich<br />

positiv auf die Schulzeit auswirken<br />

wird.“ Die Bedeutung der frühen<br />

Förderung betonte auch Hans-Jürgen<br />

Fip, Vorstandsmitglied der Stiftung.<br />

„Was den Kindern hier vermittelt<br />

wird, legt den Gr<strong>und</strong>stein für <strong>In</strong>teresse<br />

<strong>und</strong> Spaß an Zahlen.“<br />

Marcus Wolf<br />

Hilfe, die ankommt<br />

KURZ NOTIERT …<br />

Ausbildung statt Ausbeutung<br />

Stiftung <strong>und</strong> terre des hommes ziehen höchst erfreuliche Zwischenbilanz.<br />

chule statt Arbeit“ gehört zu<br />

„Seinem der ersten Projekte, die<br />

die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

in ihrem Gründungsjahr<br />

2006 förderte. Seitdem unterstützte<br />

sie terre des hommes über drei Jahre<br />

hinweg in ihrem Kampf gegen<br />

Kinderarbeit in <strong>In</strong>dien mit insgesamt<br />

60.000 Euro. Aber kommt das Geld<br />

auch dort an, wo es benötigt wird?<br />

Eine Zwischenbilanz beweist: ja!<br />

Partnerorganisation von terre des<br />

hommes vor Ort ist die Salesianer-<br />

Gemeinschaft Don Bosco. <strong>In</strong> 68 Dörfern<br />

im südindischen B<strong>und</strong>esstaat<br />

Karnataka ist sie aktiv. Dort werden<br />

Tausende von Kindern in Eisenerzminen<br />

ausgebeutet. Die Helfer nehmen<br />

sich der Kinder an, befreien sie von<br />

der Arbeit <strong>und</strong> bieten ihnen einen<br />

Platz in einer Zeltschule. Später<br />

können die Kinder auch in staatliche<br />

Schulen wechseln.<br />

Weitere Hilfen sind warme Mahlzeiten<br />

<strong>und</strong> eine medizinische Versorgung.<br />

Zudem fördert das Projekt die<br />

Selbstorganisation der Menschen im<br />

Kampf gegen die Ausbeutung <strong>und</strong><br />

ihre Bemühungen, auf juristischem<br />

Weg ihr Recht einzufordern.<br />

Hermann Cordes, Vorsitzender<br />

des Stiftungsvorstands, ist froh über<br />

das wirkungsvolle Projekt: „Kinder<br />

sind unsere Zukunft. Nur wenn sie<br />

altersgerecht aufwachsen <strong>und</strong> f<strong>und</strong>iert<br />

lernen, werden sie selbst die<br />

Gesellschaft positiv gestalten.“<br />

bmz<br />

Foto: Marcus Wolf<br />

Ließen sich nicht stören: Rechenspiele waren viel spannender als der Kameramann.<br />

Acht plus! Das in diesem Jahr<br />

aufgelegte Stipendienprogramm<br />

der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte<br />

nimmt Fahrt auf: Denn<br />

der Stiftungsvorstand hat für das<br />

kommende Sommersemester<br />

2009 acht Stipendien vergeben.<br />

Damit sind jetzt insgesamt 23 Stipendiaten<br />

bei der Stiftung unter<br />

Vertrag.<br />

Foto: vl<br />

Halten Motive aus einer Brückenschule <strong>und</strong> Unterschriften von Schülern in Händen (von<br />

links nach rechts): Bärbel Baum (tdh), Dr. Beate-Maria Zimmermann, Hermann Cordes<br />

(beide Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte) <strong>und</strong> Wolf-Christian Ramm (tdh).<br />

• 2.144 Kinder haben Zeltschulen besucht.<br />

• 1.113 von ihnen sind in eine staatliche Schule gewechselt.<br />

• 151 Kinder konnten die intensivere Betreuung in einer Brückenschule<br />

genießen. 121 von ihnen wechselten in eine staatliche Schule, 88 in Verbindung<br />

mit einer einfachen <strong>In</strong>ternatsbetreuung.<br />

• 1.041 Kinder haben Nachhilfe erhalten, teils zusätzlich zu anderen Angeboten.<br />

88 konnten dank dieser Nachhilfe in eine Schule zurückkehren.<br />

• 2.783 Frauen haben sich in 173 Frauengruppen zur Selbsthilfe zusammengeschlossen.<br />

Sie haben Spar- <strong>und</strong> Mikrokreditprogramme aufgebaut.<br />

• 14 Gruppen mit 340 Mitgliedern thematisieren das Problem Kinderarbeit<br />

öffentlich, um bewusst zu machen, wie notwendig Schulbesuche sind.<br />

Quelle: terre des hommes


Abgehoben!<br />

Seit zwölf Jahren fliegt Tobias Tetzlaff<br />

(Walzwerk GMHütte) die Königsklasse<br />

im Flugmodellbau: Modellhubschrauber. Ein Modell zu steuern erfordert<br />

mehr Geschick, als das Original zu fliegen – sagt man. Der besondere<br />

Clou seines Helikopters: Mit 48 Leuchtdioden je Rotorblatt, einer Rotorkopfdrehzahl<br />

von 1.500 – 2.200 U/min <strong>und</strong> einem eigens entwickelten<br />

PC-Programm kann er auf dessen Rotorblättern jedes erdenkliche Bild<br />

aufleuchten lassen – auch das Logo der GMHütte. Augenzeugen sind<br />

begeistert. Bei einem Rotordurchmesser von 135 cm ist das „fliegende<br />

Hüttenlogo“ eine spektakuläre Erscheinung. Vorkenntnisse im Bereich<br />

Mikrocontroller oder PC-Programmierung hatte Tobias Tetzlaff keine. Also<br />

musste er fünf Jahre lang tüfteln, um das Programm zu entwickeln. Auch<br />

die Kosten waren nicht unerheblich. Der flugfertige Helikopter verschlang<br />

2.000 Euro, die LED-bestückten Rotorblätter sage <strong>und</strong> schreibe sogar<br />

etwa 7.000 Euro Entwicklungskosten.<br />

pkm<br />

MacGyver hat seine<br />

Meister gef<strong>und</strong>en<br />

FMMW · Lösungen zu finden ist ihr tägliches Metier.<br />

Die Zwei: Markus Senn (links) <strong>und</strong> Viktor Brückmann.<br />

Wissen Sie noch, was der Fernseh-bekannte<br />

MacGyver mit<br />

Spiralfeder <strong>und</strong> Kaugummi ausrichten<br />

kann? Vergessen Sie es. Was er<br />

kann, können Viktor Brückmann<br />

<strong>und</strong> Markus Senn schon lange.<br />

Das Motto der beiden ist Programm:<br />

„Geht nicht gibt's nicht.“<br />

Wann immer ein scheinbar unüberwindbares<br />

Problem auftritt –<br />

Brückmann <strong>und</strong> Senn sind schon<br />

zur Stelle, um eine passende Lösung<br />

zu finden. So werden z. B. aus<br />

hochabriebsfesten Gummimatten<br />

Spezialdichtungen, die den Spänefluss<br />

beim Zentrifugieren optimieren.<br />

Die raffinierte Konstruktion<br />

minimiert das Herausschleudern<br />

der Späne – <strong>und</strong> verhindert dadurch<br />

weitgehend Beschädigungen<br />

an den Transportbändern.<br />

Selbstverständlich beschränkt<br />

sich ihre Arbeit nicht nur auf die<br />

Foto: Tobias Tetzlaff<br />

Foto: Nadine Klein<br />

Lösung laufender Probleme aus<br />

der Fertigung. Zuständig sind sie<br />

auch für Maschinenumbauten sowie<br />

die Konstruktion <strong>und</strong> den Bau<br />

verschiedenster Spannmittel <strong>und</strong><br />

Handhabungsgeräte.<br />

So waren sie maßgeblich an der<br />

<strong>In</strong>stallation eines Portal-Ladesys-<br />

tems beteiligt – <strong>und</strong> trugen durch<br />

ihre Ideen <strong>und</strong> Erfahrung zum Erfolg<br />

bei. Dabei ging es darum, die<br />

zusätzlichen Beladeluken mit Teilen<br />

abzustimmen, die für diese Art<br />

der Beladung eigentlich zu lang<br />

waren.<br />

Bei Franz Maier ist man sich sicher:<br />

Viktor Brückmann <strong>und</strong> Markus<br />

Senn werden weiterhin mit<br />

pfiffigen Ideen <strong>und</strong> gewohnt hoher<br />

Einsatzbereitschaft die kleinen <strong>und</strong><br />

großen Herausforderungen meis-<br />

tern.<br />

Nadine Klein<br />

STAHL<br />

CHANCE beim Schopf ergriffen<br />

GMHütte · 11. Osnabrücker Kontaktmesse bietet Vorteile für alle Teilnehmer.<br />

Schlagkräftiges Team: Christoph Schöne (links) <strong>und</strong> Maik Frische.<br />

Auch die GMHütte war Anfang<br />

Oktober bei der Firmenkontaktmesse<br />

CHANCE wieder einmal<br />

mit einem eigenen Stand vertreten.<br />

Man nutzte die Plattform, um sich<br />

<strong>und</strong> die GMH-Gruppe den Studierenden<br />

als innovatives Unternehmen<br />

zu präsentieren.<br />

CHANCE ermöglicht den Studierenden<br />

der Fachhochschule Osnabrück,<br />

erste Kontakte zu regionalen<br />

<strong>und</strong> überregionalen Unternehmen<br />

zu knüpfen. Dabei erhalten sie Ein-<br />

glück auf · 4/2008 .......... 14<br />

blicke in mögliche Praktika, Bachelor-<br />

<strong>und</strong> Master-Abschlussarbeiten<br />

oder auch Themen für Diplomarbeiten.<br />

Etwa 100 Unternehmen unterschiedlicher<br />

Branchen haben sich<br />

an der Messe beteiligt, die heute zu<br />

den größten Veranstaltungen dieser<br />

Art in Norddeutschland zählt.<br />

Organisiert wurde sie von der<br />

Nordwestdeutschen Akademie für<br />

wissenschaftlich-technische Weiterbildung.<br />

Die GMHütte war mit Maik Frische<br />

(Finalbetrieb), Petra Rahe <strong>und</strong><br />

Christoph Schöne (beide Personalservice)<br />

vertreten. Das dreiköpfige<br />

Team konnte wie schon in den Jahren<br />

zuvor ein großes <strong>In</strong>teresse bei<br />

den FH-Absolventen ausmachen.<br />

Sie selbst nutzten die Messe, um<br />

den Personalmarkt zu sondieren<br />

<strong>und</strong> gezielt Personalmarketing zu<br />

betreiben.<br />

Blankbetrieb ist bald<br />

vollständig auf Linie<br />

GMHütte · Zwei neue Schälmaschinen wurden installiert.<br />

Die umfangreiche Umstrukturierung<br />

des Blankbetriebes geht<br />

weiter – mit greifbaren Ergebnissen.<br />

Denn eine der ersten Fertigungslinien,<br />

die optimiert werden<br />

sollten, ist bereits erweitert: die Linie<br />

4 mit Schälmaschine <strong>und</strong> Zweiwalzen-Richt-<br />

<strong>und</strong> Poliermaschine.<br />

Linie 4 produziert Stäbe mit Fertigdurchmessern<br />

bis 55 mm <strong>und</strong> einer<br />

Länge bis 12 m.<br />

Eine integrierte Fasmaschine<br />

kann jeden Stab einseitig anfasen<br />

<strong>und</strong> die Stirnfläche planfräsen. Ein<br />

automatisches Spektroskop sortiert<br />

vor dem Schälen bei der Verwechslungsprüfung<br />

falsches Material aus.<br />

Ultraschall-, Riss- <strong>und</strong> Durchmesserprüfung<br />

sowie eine Bandsäge ergänzen<br />

die Anlage.<br />

<strong>In</strong> die Fertigungslinie 5 wird<br />

derzeit ebenfalls eine neue Schälmaschine<br />

PM3 mit beidseitiger<br />

Fasmaschine eingebaut. Die Linie<br />

produziert Blankstahl bis zu einem<br />

Durchmesser von 125 mm <strong>und</strong> einer<br />

Länge bis zu 12 m.<br />

Die Prüftechnik dieser Linie – sie<br />

besteht aus einer Ultraschall-, Riss<strong>und</strong><br />

Durchmesserprüfung – <strong>und</strong> ei-<br />

Foto: Petra Rahe<br />

Christoph Schöne<br />

Ohne Kommunikation geht nichts: Schumag-Montageleiter Stefan Huppertz (rechts) <strong>und</strong><br />

Koordinator Helmut Schulenburg (GMH Blankstahl) bei den täglichen Abstimmungsgesprächen<br />

zur Montage der neuen Schälmaschine PM3.<br />

ne Bandsäge hatte man bereits in<br />

der Vergangenheit er<strong>neuer</strong>t.<br />

Und so wird es weitergehen: <strong>In</strong><br />

der Fertigungslinie 5 fehlt jetzt nur<br />

noch die Zweiwalzen-Richt- <strong>und</strong><br />

Foto: Dieter Langschmidt<br />

Poliermaschine WRP 125/160. Sie<br />

soll die Linie im nächsten Jahr ab<br />

Oktober leistungsstark ergänzen.<br />

Dieter Langschmidt


STAHL<br />

Landesvater zu Gast<br />

SBS · Vor allem die Großbaustelle der neuen Stranggussanlage <strong>und</strong> die<br />

Arbeitsbedingungen im Stahlwerk konnten die Gäste beeindrucken.<br />

Es kommt nicht alle Tage vor,<br />

dass sich im Stahlwerk Bous<br />

hochkarätige Gäste aus Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Politik die Klinke in die Hand<br />

geben. Es kann allerdings auch<br />

nicht ausbleiben, wenn ein solcher<br />

Mann zu Besuch kommt, wie dies<br />

am Mittwoch, dem 13. August der<br />

Fall war.<br />

Auf der Gästeliste stand nämlich<br />

der amtierende Ministerpräsident<br />

des Saarlandes: Peter Müller. Begleitet<br />

wurde er von seinem Wirtschaftsminister<br />

Joachim Rippel,<br />

dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium<br />

Albert Hettrich <strong>und</strong><br />

Foto: Horst Thoma<br />

Gaben sich in Bous ein entspanntes Stelldichein (von links nach rechts): Joachim<br />

Rippel, Peter van Hüllen, Dr. Jürgen Großmann, Ministerpräsident Peter Müller, Tim<br />

Hartmann (Mitglied VSE-Vorstand), Albert Hettrich, Dr. Gerd Jäger (Mitglied RWE-<br />

Vorstand), Markus Körbel, Ralf von der Heiden (SBS-Geschäftsführer) <strong>und</strong> Franz Josef<br />

Schu (SBS-Geschäftsführer).<br />

dem Referatsleiter Energie <strong>und</strong><br />

Bergbau im Wirtschaftsministerium<br />

Markus Körbel.<br />

Wie immer zu solchen Anlässen<br />

war auch die Georgsmarienhütte<br />

Holding vertreten. Denn auch Dr.<br />

Jürgen Großmann <strong>und</strong> Peter van<br />

Hüllen (Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der GMH-Gruppe) hatten<br />

sich am Standort eingef<strong>und</strong>en.<br />

Die Geschäftsführung des Stahlwerkes<br />

Bous nutzte natürlich die<br />

Chance zu zeigen, wie positiv sich<br />

der Standort seit 1998 entwickelt<br />

hat. <strong>In</strong> diesem Jahr hatte die GMH-<br />

Holding das Unternehmen über-<br />

nommen. Damit verb<strong>und</strong>en war<br />

auch der Hinweis, dass seit diesem<br />

Zeitpunkt erstmals ein saarländischer<br />

Ministerpräsident zu einem<br />

Besuch gekommen war.<br />

Selbstverständlich hatte das<br />

Stahlwerk auch Wünsche an die<br />

Landesregierung, vor allem was<br />

die Verkehrsinfrastruktur angeht.<br />

Dabei ging es um eine Straßenanbindung,<br />

die seit fast zehn Jahren<br />

diskutiert wird. Ministerpräsident<br />

Müller versprach, sich persönlich<br />

dafür einzusetzen, dass das Projekt<br />

endlich beschleunigt in Angriff genommen<br />

wird.<br />

Der Betriebsr<strong>und</strong>gang beeindruckte<br />

nicht nur den Ministerpräsidenten<br />

<strong>und</strong> seine Begleiter<br />

aus dem Wirtschaftsministerium.<br />

Auch Dr. Jürgen Großmann <strong>und</strong><br />

Peter van Hüllen imponierten die<br />

laufenden <strong>In</strong>vestprojekte.<br />

Dazu trug vor allem die Größe<br />

der Baustelle für die neue Stranggussanlage<br />

bei. Der Neubau <strong>und</strong><br />

weitere <strong>In</strong>vestitionen sollen dazu<br />

beitragen, den Standort auszubauen,<br />

auf lange Sicht wettbewerbsfähig<br />

zu halten <strong>und</strong> Arbeitsplätze zu<br />

sichern.<br />

Abschließend ging die Besuchergruppe<br />

auch durch den laufenden<br />

Gießbetrieb. Dort waren Ministerpräsident<br />

<strong>und</strong> Begleiter vor allem<br />

von einem überrascht – wie schwierig<br />

<strong>und</strong> körperlich anstrengend die<br />

Bedingungen sind, unter denen die<br />

Mitarbeiter von Bous dort Blockguss<br />

herstellen.<br />

Franz Josef Schu<br />

Judenburger Werksfeuerwehr<br />

ist nicht mehr wegzudenken<br />

STJ · 27 Firmen als „Feuerwehrfre<strong>und</strong>liche Arbeitgeber“ ausgezeichnet.<br />

Die Auszeichnung wurde das erste<br />

Mal vergeben. Sie soll Unternehmen<br />

darin bestärken, ihren<br />

Mitarbeitern weiterhin zu ermöglichen,<br />

Aufgaben bei der Feuerwehr<br />

zu übernehmen.<br />

Ausgezeichnet wurden die Unternehmen,<br />

weil sie ihre Beschäftigen,<br />

die ehrenamtlich Mitglied<br />

einer Feuerwehr sind, fördern –<br />

etwa durch Freistellungen für die<br />

Aus- <strong>und</strong> Fortbildung oder für die<br />

Erledigung von Führungsaufgaben.<br />

Weiteres Kriterium ist, eine Betriebsfeuerwehr<br />

zu haben.<br />

Die freiwillige Betriebsfeuerwehr<br />

der Stahl Judenburg existiert seit<br />

1969. Ihr gehören 26 aktive <strong>und</strong><br />

sieben Mitglieder a. D. an. Diese<br />

Helfer erledigen am Standort alles<br />

r<strong>und</strong> um das Thema Brandschutz.<br />

Zu ihren Hauptaufgaben zählen<br />

Kontrollgänge durchs Werk, die<br />

Wartung der Feuerlöscher <strong>und</strong> die<br />

Unterweisung aller Mitarbeiter, wie<br />

sie sich im Brandfall verhalten <strong>und</strong><br />

mit Feuerlöschern umgehen müssen.<br />

Um im Alarmfall sicher <strong>und</strong><br />

schnell zu reagieren, führen sie wöchentlich<br />

eine Übung durch.<br />

Der Fahrzeugpark besteht aus<br />

vier Fahrzeugen – vom Mannschafts-<br />

bis zum Tanklöschfahr-<br />

zeug. Bei diversen Umbauten wurden<br />

2006 eine Feuerwehrgarage<br />

mit vier Stellplätzen, Umkleiden<br />

<strong>und</strong> ein Wasch- <strong>und</strong> Sanitärbereich<br />

errichtet.<br />

2007 hat man für die Betriebsfeuerwehr<br />

ein altes Gebäude zu einem<br />

zweckmäßigen Mannschafts-<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsgebäude umgebaut,<br />

finanziert von Stahl Judenburg<br />

<strong>und</strong> der Styria Federn GmbH.<br />

Foto: Pressedienst Land Steiermark<br />

Stellvertretend ausgezeichnet: Manfred Mazohl (3. von links), Stellv. Kommandant der<br />

Betriebsfeuerwehr Stahl Judenburg, <strong>und</strong> STJ-Mitarbeiter Thomas Krenn (5. von links).<br />

Im Herbst 2007 ist die Mannschaft<br />

in dieses Gebäude eingezogen. Die<br />

Freiwillige Betriebsfeuerwehr der<br />

Stahl Judenburg betreibt u. a. auch<br />

den Atemschutzstützpunkt des Bezirkes<br />

Judenburg. Sie ist mit ihrer<br />

ständigen Bereitschaft in der Notfallhilfe<br />

unentbehrlich – sowohl<br />

für die Nachbarschaft als auch für<br />

den Standort.<br />

Thomas Krenn<br />

glück auf · 4/2008 .......... 15<br />

Mit glatter „Eins“<br />

auf nach München<br />

SBS · Stahlwerk in Bous macht nicht nur guten<br />

Stahl – sondern auch eine gute Ausbildung.<br />

Sehenswert: Angela Grasmück mit Urk<strong>und</strong>e, Franz Josef Schu (links) <strong>und</strong> Horst Tuillier.<br />

Angela Grasmück hat es geschafft.<br />

Sie ist die beste Auszubildende<br />

der GMH-Gruppe im<br />

Bereich Recycling/Stahlerzeugung.<br />

Entsprechend exzellent ist natürlich<br />

ihr Prüfungsergebnis, das sie<br />

vorweisen kann: Angela hat ihre<br />

Ausbildung fast mit einer glatten<br />

„Eins“ abgeschlossen. Damit konnte<br />

sie mehr als zufrieden sind.<br />

Ihre Ausbilder in Bous waren<br />

ebenfalls von ihrer Leistung sehr<br />

angetan. Im Namen der Holding<br />

überreichten ihr Personalleiter<br />

Horst Tuillier <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

Franz Josef Schu die Urk<strong>und</strong>e für<br />

den Azubi-Award 2008. Damit verb<strong>und</strong>en<br />

ist ein Geschenkgutschein<br />

Tue Gutes!<br />

Foto: Horst Thoma<br />

für ein Wochenende zu zweit in<br />

München. Und da solch eine Leis-<br />

tung noch mehr Anerkennung verdient,<br />

legte das Stahlwerk einen<br />

kostenfreien Restaurantbesuch in<br />

München obendrauf.<br />

Auch die IHK des Saarlandes hat<br />

Angela Grasmück geehrt – als eine<br />

der besten Absolventen des letzten<br />

Prüfungsjahres. Und das Stahlwerk<br />

Bous wurde bei der gleichen Gelegenheit<br />

als Ausbildungsbetrieb<br />

ausgezeichnet.<br />

<strong>In</strong>zwischen ist Angela Grasmück<br />

im Stahlwerk Bous fest angestellt.<br />

Sie arbeitet im Controlling.<br />

Franz Josef Schu<br />

Foto: Uwe Söllradl<br />

Anlässlich der EURO 2008 hatte die Stahl<br />

Judenburg ein internationales Hallenfußballturnier<br />

mit insgesamt zehn Teams aus Deutschland, den Niederlanden<br />

<strong>und</strong> Österreich (K<strong>und</strong>en der Stahl Judenburg) ausgerichtet (siehe<br />

glück auf 3/08). Die Geschäftsführungen der beiden Siegermannschaften<br />

(Schierle Stahlhandel, Düsseldorf, <strong>und</strong> Rohr Mertl, Wien) waren von der<br />

Veranstaltung derart begeistert, dass sie für einen guten Zweck spendeten.<br />

Stahl Judenburg beteiligte sich ebenfalls mit einem namhaften<br />

Betrag an dieser spontanen Idee. Die beiden Organisatoren des Turniers,<br />

Mario Griesmaier (Vertriebsleiter Kolbenstangen) <strong>und</strong> Werner Steinwidder<br />

(Abteilung Projektmanagement/Anwendungstechnik), hatten dann die<br />

Idee, dass der Betrag alleinerziehenden Frauen, die in finanziellen Nöten<br />

sind, zugute kommt. Deshalb kontaktierte man das Sozialamt der Stadt<br />

Judenburg, das den Vorschlag sehr gerne aufnahm. Und so konnten<br />

ansehnliche 3.500 Euro übergeben werden (von links nach rechts): Mario<br />

Griesmaier, Geschäftsführer Ewald Thaller, Bürgermeisterin Grete Gruber<br />

<strong>und</strong> Werner Steinwidder.<br />

Hans-Bernhard Zäuner


Eine r<strong>und</strong>um r<strong>und</strong>e Sache<br />

MS · Spezialprofile für unterschiedlichste <strong>In</strong>dustriebereiche<br />

Profilstangen werden im Allgemeinen<br />

von den K<strong>und</strong>en zu<br />

Endprodukten verarbeitet. Anders<br />

im Falle der Drehkanzfertigung.<br />

Hier stellt Mannstaedt bereits seit<br />

einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert einbaufertige<br />

Kugellager in eigener Fertigung<br />

her – für Lenkachsen von<br />

Lkw-Anhängern mit einem Durchmesser<br />

von bis zu 1.200 mm.<br />

Um bei diesen Produkten die<br />

gestiegenen Qualitätsansprüche<br />

der K<strong>und</strong>en auch langfristig zu<br />

garantieren, hat Mannstaedt sei-<br />

Ein großer Tag<br />

STJ · Ausbildung auf dem Prüfstand<br />

Im September konnte die Stahl<br />

Judenburg je einen Vertreter der<br />

Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer<br />

<strong>und</strong> der Gewerkschaft<br />

begrüßen. Alle drei Gäste sind im<br />

Ausbildungsbereich tätig <strong>und</strong> interessierten<br />

sich für die Ausbildungsschwerpunkte<br />

des Unternehmens.<br />

Judenburg hat ihren Azubis<br />

einiges zu bieten: eine gut eingerichtete<br />

Lehrwerkstätte <strong>und</strong> einen<br />

eigenen Lehrsaal. Sie absolvieren<br />

zudem die Berufsschule <strong>und</strong> profitieren<br />

von Trainings: „TRIALITY“<br />

im Schulungszentrum Fohnsdorf<br />

<strong>und</strong> bedarfsorientierte Zusatztrainings<br />

in Theorie <strong>und</strong> Praxis.<br />

Vorgestellt wurde auch ein Projekt<br />

der jungen Kollegin Silke Sagmeister.<br />

Ihre Lehre als Werkzeugmaschineurin<br />

hat sie bereits am<br />

nen Maschinenpark modernisiert.<br />

Davon betroffen waren sämtliche<br />

Anlagen der ersten Herstellungsschritte.<br />

Dabei handelt es sich um eine<br />

R<strong>und</strong>ungsanlage, eine Abbrennstumpfschweißmaschine<br />

<strong>und</strong> eine Kalibrierpresse. Sie wurden<br />

nach dem neusten Stand der<br />

Technik ausgesucht <strong>und</strong> vor einigen<br />

Wochen in Betrieb genommen.<br />

Die damit gefertigten Ringe<br />

weisen – im Vergleich zur bisheri-<br />

AZUBI-ECKE<br />

Foto: Werksfoto<br />

Setzten Akzente: Wolfgang Pally (3. von links) <strong>und</strong> Silke Sagmeister (4. von rechts)<br />

sowie die Azubis Bernd Peischler (5. von links) <strong>und</strong> Georg Porkristl (7. von links).<br />

3. April dieses Jahres abgeschlossen.<br />

Ihre Berufsreifeprüfung absolviert sie<br />

derzeit an der Abendschule.<br />

Silke vermittelt den Azubis<br />

des ersten Lehrjahres regelmäßig<br />

Neue Akzente!<br />

STAHL<br />

Theorie. Dies stärkt das Gr<strong>und</strong>verständnis<br />

für die ersten praktischen<br />

Übungen <strong>und</strong> bereitet auch auf den<br />

Berufsschulbesuch vor. Die Azubis<br />

halten zudem regelmäßig Referate.<br />

So können sie ihre Fachkompetenz<br />

<strong>und</strong> Präsentationskenntnisse verbessern<br />

– auch im Hinblick auf ihre<br />

Lehrabschlussprüfung.<br />

Für zwei der ehemaligen Lehrlinge<br />

war der 17. September<br />

ein ganz besonderer Tag: Georg<br />

Porkristl wurde für seinen guten<br />

Lehrabschluss zum Werkzeugmaschineur<br />

ausgezeichnet. Und Bernd<br />

Peischler erhielt für seine Leistung<br />

beim Lehrabschluss zum Werkzeugmechaniker<br />

den Azubi-Award der<br />

GMH-Holding für den Geschäftsbereich<br />

Blankstahl/Stahlverarbeitung.<br />

Ewald Thaller (Kaufmännischer<br />

Geschäftsführer) überreichte ihm<br />

einen Gutschein für ein Wochenende<br />

für zwei Personen in München<br />

mit Fahrkosten, Übernachtung,<br />

Eintritt ins Deutsche Museum <strong>und</strong><br />

Taschengeld.<br />

Klaus Seybold <strong>und</strong> Hans-<br />

Bernhard Zäuner<br />

Stahl Judenburg hat in diesem Jahr<br />

sieben neue Azubis aufgenommen.<br />

Das bewährte Ausbildungsteam um Wolfgang Pally hat sich mit Silke<br />

Sagmeister verstärkt – <strong>und</strong> setzt neue Akzente: Alle Lehrlinge müssen<br />

Fachvorträge halten, die hinsichtlich <strong>In</strong>halt <strong>und</strong> Vortragsqualität bewertet<br />

werden. Zudem müssen sie regelmäßig ihren Lernerfolg mit internen<br />

Prüfungsstücken nachweisen, die ebenfalls benotet werden. Zusammen<br />

mit den Rückmeldungen über ihre externe Weiterbildung <strong>und</strong> den Noten<br />

aus der Berufsschule kann man ihre Leistungen dann gut bewerten. Die<br />

Ergebnisse werden am Ende des Schuljahres den Eltern präsentiert. Mit<br />

ihnen gemeinsam will man die nächste Generation von Mitarbeitern zeitgemäß<br />

<strong>und</strong> möglichst gut auf den Beruf vorbereiten – <strong>und</strong> gleichzeitig ein<br />

möglichst gutes Auftreten <strong>und</strong> Umgangsformen vermitteln.<br />

Klaus Seybold<br />

Foto: Ute Pellenz<br />

gen Fertigung – wesentlich bessere<br />

R<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Ebenheitstoleranzen<br />

auf. Dies kommt sowohl der<br />

nachfolgenden Zerspanung als<br />

auch dem K<strong>und</strong>en zugute.<br />

Bei dem übergreifenden Projekt<br />

hat man natürlich auch die Kos-<br />

tengesichtspunkte berücksichtigt.<br />

Fazit: Die modernisierte Anlage<br />

spart Material <strong>und</strong> Energiekosten.<br />

Eine komplett r<strong>und</strong>e Sache eben.<br />

Dr. Franz-Dieter Philipp <strong>und</strong><br />

Foto: Martin Skupin<br />

Martin Skupin Adam Mita entnimmt einen Drehkranzring aus der R<strong>und</strong>ungsanlage.<br />

Hoch hinaus!<br />

Das möchten selbstverständlich<br />

auch die Azubis bei Mannstaedt.<br />

Eine „Steighilfe“ bietet das Unternehmen<br />

den Jugendlichen schon<br />

seit Jahren: eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung. Mitte Oktober<br />

kam eine weitere Hilfe hinzu: eine<br />

Teamentwicklungsmaßnahme.<br />

Dabei erhielten die Azubis <strong>In</strong>formationen<br />

r<strong>und</strong> ums Unternehmen.<br />

Zudem konnten sie in einem Hochseilgarten<br />

ihre Stärken <strong>und</strong> Grenzen<br />

erkennen <strong>und</strong> lernen, sich gemeinsam<br />

auf ein Ziel zu konzentrieren,<br />

um Hindernisse zu überwinden.<br />

Diese Erfahrungen wollen sie jetzt<br />

in ihrem beruflichen Alltag umsetzen.<br />

Ute Pellenz<br />

glück auf · 4/2008 .......... 16<br />

Zurück zur Natur!<br />

Die Stahl Judenburg ist<br />

nach ISO/TS 16949:2002<br />

<strong>und</strong> ISO 14001:2004 zertifiziert <strong>und</strong> in ganz Österreich einer der ersten<br />

<strong>In</strong>dustriebetriebe, der über einen konsolidierten Anlagenbescheid verfügt.<br />

Dies bedeutet im Klartext: Sämtliche Anlagen <strong>und</strong> Geräte sind behördlich<br />

nach letztem Stand geprüft <strong>und</strong> genehmigt. Umso größer war das <strong>In</strong>teresse<br />

der Berg- <strong>und</strong> Naturwacht Ortsgruppe Weisskirchen, den Leitbetrieb<br />

des Bezirkes Judenburg zu besichtigen. Vertriebsleiter Hans-Bernhard<br />

Zäuner begrüßte insgesamt neun Damen <strong>und</strong> Herren. Bei der Firmenpräsentation<br />

<strong>und</strong> Werksführung unterstützte ihn Christian Sunnitsch von der<br />

Qualitätsstelle. Die Gäste, denen Natur <strong>und</strong> Umweltschutz besonders am<br />

<strong>Herz</strong>en liegen, konnten mit eigenen Augen sehen, dass Judenburg auch<br />

in anderer Hinsicht die Messlatte hoch gelegt hat: Das Unternehmen setzt<br />

in puncto Ökologie ebenfalls hohe Standards <strong>und</strong> legt auf Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Umweltverträglichkeit ein extrem hohes Augenmerk. Zudem konnten<br />

sie nach ihrem Besuch nachvollziehen, was die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter geleistet haben <strong>und</strong> wie gewaltig sich das Unternehmen in<br />

den letzten Jahren wirtschaftlich weiterentwickelt hat. Das Foto zeigt die<br />

Gäste aus Weisskirchen mit ihrem Ortsgruppenleiter Franz Eregger (außen<br />

rechts).<br />

Hans-Bernhard Zäuner<br />

PERSONALIA<br />

Foto: Berg- <strong>und</strong> Naturwacht<br />

Be triebs ju bi lä en, 4. Quar tal 2008<br />

Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />

Georgsmarienhütte GmbH<br />

25 Jahre: Dirk Gerstmann (Stahlwerk)<br />

35 Jahre: Ralf Elixmann (Walzwerk), Hartmut Gattmann (Personalwesen),<br />

Herbert Heckmann (REHA-Werkstatt), Günter Raupach (Stahlzentrale),<br />

Hans-Dieter Schmölders (Walzwerk) <strong>und</strong> Mehmet Yankaya (Finalbetrieb)<br />

Mannstaedt GmbH<br />

35 Jahre: Santos Benegas Domingo (Mechanische Werkstatt)<br />

45 Jahre: Mischak Reinhold (<strong>In</strong>standhaltung)<br />

Stahlwerk Bous GmbH<br />

45 Jahre: Werner Jung (Erhaltung)


SCHMIEDE Freiformschmiede:<br />

Bei der Schmiedag ist die vielbeschworene<br />

Identifikation mit<br />

dem Unternehmen keine Leerformel,<br />

sondern gelebte Realität. Denn<br />

ansonsten wäre wohl niemand bereit<br />

gewesen, sich auf den Handel<br />

einzulassen: Alle Beschäftigten arbeiten<br />

2008 <strong>und</strong> 2009 pro Tag unentgeltlich<br />

30 Minuten länger. Den<br />

Mehrwert wollte man für <strong>In</strong>vestitionen<br />

in der Produktion nutzen.<br />

Die Rechnung ist aufgegangen.<br />

Denn dank Lohnverzicht konnte<br />

man in diesem Jahr in zwei Anlagen<br />

investieren: in eine neue Vergüteanlage<br />

in Doppelstockausführung<br />

<strong>und</strong> eine neue Blockkreissäge<br />

für die Trennerei. Die <strong>In</strong>vestitionen<br />

ermöglichen, weniger Aufträge an<br />

Externe zu vergeben <strong>und</strong> somit die<br />

eigene Wertschöpfung zu stärken.<br />

Die neue Vergüteanlage<br />

Die Vergüteanlage besteht aus<br />

einem Härte-Drehherdofen, einem<br />

Anlass-Drehherdofen, einem Ölbad<br />

<strong>und</strong> einem Isotherm-Glühofen.<br />

Angeschafft wurde sie für<br />

die Warmbehandlung von Schmiedeteilen<br />

mit Stückgewichten zwischen<br />

1 <strong>und</strong> 400 kg.<br />

Nach Vermessung <strong>und</strong> Baufeld-<br />

Freilegung waren im April die Bagger<br />

angerückt. Und nachdem das<br />

F<strong>und</strong>ament gegossen war, begann<br />

die IOB <strong>In</strong>dustrie-Ofen-Bau GmbH<br />

den Ofen zu montieren. Die Mitarbeiter<br />

der Schmiedag nahmen die<br />

Behinderungen durch die Montage<br />

gelassen hin. Brachte doch jeder<br />

Tag Baufortschritte, <strong>und</strong> die Anlage<br />

wuchs in Breite <strong>und</strong> Höhe.<br />

Anfang September ging der<br />

Ofen pünktlich in Betrieb – nach<br />

einjähriger Planung <strong>und</strong> fünfmonatiger<br />

Bauzeit. Schon im selben<br />

Monat konnte die Schmiedag bei<br />

der Fremdvergabe etwa 100.000<br />

Euro einsparen. Die Beschäftigten<br />

können also sicher sein: Ihr „Mehrwert“<br />

ist gut angelegt.<br />

Das Be- <strong>und</strong> Entladen besorgt<br />

ein vollautomatischer Chargierautomat.<br />

Von einem Bedienstand aus<br />

lassen sich alle Bewegungen wahlweise<br />

auch per Hand steuern. Die<br />

Ofenleistung liegt bei 750 – 1.000 kg<br />

pro St<strong>und</strong>e bei einem Arbeitstemperaturbereich<br />

von 450– 1.050 °C<br />

(Erdgasbeheizung).<br />

Der Härte-Drehherdofen hat<br />

acht Belegplätze. Der Antrieb wird<br />

elektromechanisch über Frequenzumrichter<br />

geregelt <strong>und</strong> erfolgt für<br />

das Be- <strong>und</strong> Entladen durch Drehen<br />

des Drehherdes im Pilgerschritt.<br />

Bei einer Taktzeit von 36 Minuten<br />

ergibt sich eine maximale Warmbehandlungszeit<br />

von 288 Minuten<br />

bzw. 4,8 St<strong>und</strong>en. Dies entspricht<br />

bei einer St<strong>und</strong>enleistung von<br />

1.000 kg einem Chargengewicht<br />

von netto 600 kg.<br />

Zum Härte-Drehherdofen gehören<br />

ein Öl- <strong>und</strong> ein Wasserhärtebad<br />

zum Ablöschen der Teile. Eine<br />

Chargiermaschine (maximale<br />

Tragkraft: 1.100 kg) entnimmt die<br />

Transportroste, auf denen die Teile<br />

lagern, aus dem Härteofen <strong>und</strong><br />

Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl<br />

Burg GmbH · Energietechnik Essen GmbH Gesenkschmiede: Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />

<strong>Bahn</strong>technik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH · Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH<br />

Engagement besonderer Güte<br />

Schmiedag · Eine Belegschaft steht zu ihrem Werk – <strong>und</strong> absolviert unentgeltlich Überst<strong>und</strong>en. Was das<br />

Unternehmen dabei spart, wurde jetzt dort investiert, wo es sich bezahlt macht: in der Produktion.<br />

Foto: Karin Kriebel<br />

Jeder fängt mal klein an: der neue Vergüteofen in einer frühen „Wachstumsphase“.<br />

taucht sie ins Öl- bzw. Wasserhärtebad.<br />

Positioniert werden die Roste<br />

dabei auf einem eingebauten Hubtisch.<br />

Unter diesem Hubtisch ist ein<br />

Düsenstock montiert. Er sorgt für<br />

eine starke Umwälzung des Abschreckmediums.<br />

Eine Kühl- <strong>und</strong><br />

eine Umwälzpumpe komplettieren<br />

die Umwälzeinrichtung. Ein externer<br />

Wärmetauscher sorgt für eine<br />

Rückkühlung der Abschreckmedien.<br />

Bei Bedarf werden die Teile in einer<br />

Isothermkammer austenitisiert.<br />

Dort sind zwei Brenner <strong>und</strong> ein<br />

Umwälzventilator für eine Temperaturzone<br />

zuständig. Be- <strong>und</strong> ent-<br />

glück auf · 4/2008 ......... 17<br />

Foto: Karin Kriebel<br />

Bald geht es r<strong>und</strong>: Blockkreissäge während der Einstell- <strong>und</strong> Einarbeitungsphase.<br />

laden wird die Kammer ebenfalls<br />

mit der Chargiermaschine. Eine<br />

spezielle Umwälzeinrichtung kühlt<br />

die Charge gezielt (Warmluftkühlung),<br />

rasch <strong>und</strong> sanft ab: auf etwa<br />

630– 670 °C.<br />

Der Anlass-Drehherdofen hat<br />

14 Belegplätze. Bei einer Taktzeit<br />

von 36 Minuten ergibt sich<br />

eine Warmbehandlungszeit von<br />

504 Minuten bzw. 8,4 St<strong>und</strong>en.<br />

Beheizt wird er mit Gas-Impuls-<br />

Brennern, ausgelegt für Heißluft-<br />

Rekuperation <strong>und</strong> aufgeteilt in<br />

drei Beheizungszonen. Die Brenner<br />

werden in Auf-Zu-Technik gefahren,<br />

ihre Leistung im R<strong>und</strong>umsteuersystem<br />

über Variation der<br />

Können mit Recht auf das, was sie durch ihr besonderes Engagement geleistet haben, stolz sein: die Schmiedag-Mannschaft mit „ihrer“ Vergüteanlage.<br />

Heiz- <strong>und</strong> Pausenzeiten dosiert.<br />

Jeder Brenner ist zudem mit einer<br />

Zünd- <strong>und</strong> Überwachungsvorrichtung<br />

bestückt.<br />

Die neue Blockkreissäge<br />

Die neue Blockkreissäge (Typ KKS<br />

800) kommt von der Framag <strong>In</strong>dustrieanlagenbau<br />

GmbH aus Frankenburg<br />

in Österreich. Es ist eine<br />

Vertikalkreissäge mit Hartmetall-<br />

Sägeblättern bis 960 mm. Sie kann<br />

Vollmaterial der verschiedensten<br />

Güten <strong>und</strong> Querschnitte sägen –<br />

Blöcke von 70 bis 320 mm Durchmesser<br />

<strong>und</strong> max. 1.100 mm Länge.<br />

Für die <strong>In</strong>vestition gab es einen<br />

guten Gr<strong>und</strong>: Die alten Sägen waren<br />

ausgelastet, unter anderm wegen<br />

ihrer langen Durchlaufzeiten.<br />

Die „Neue“ verringert die Sägezeiten<br />

erheblich. Beispiel: Für R<strong>und</strong>material<br />

mit einem Durchmesser<br />

von 320 mm benötigte man bislang<br />

auf einer Bandsäge 20 Minuten.<br />

Die Blockkreissäge erledigt<br />

dieselbe Arbeit in weniger als drei<br />

Minuten – woraus sich ein Rationalisierungspotenzial<br />

von zwei<br />

Maschinen ergibt.<br />

Im Oktober 2007 hatte man die<br />

Säge bestellt. Nach fast einjähriger<br />

Lieferzeit wurde sie am 2. Oktober<br />

2008 angeliefert, zerlegt auf drei<br />

Sattelschleppern. Ein Autokran<br />

musste sie auf das 80 m² große F<strong>und</strong>ament<br />

hieven. Schon eine Woche<br />

später konnte man mit dem Sägen<br />

der ersten Abschnitte beginnt.<br />

Als Nächstes will die Schmiedag<br />

die Anlage in einem zweiten Bauabschnitt<br />

erweitern. Eine der alten<br />

Blocksägen, die nun überflüssig<br />

ist, wird demontiert, dann das<br />

F<strong>und</strong>ament für einen Palettier-Roboter<br />

vom Typ KUKA KR 350 erweitert.<br />

Er soll die Sägeabschnitte<br />

auf Flachpaletten palettieren <strong>und</strong><br />

so zum vollautomatisierten Sägen<br />

beitragen.<br />

Karin Kriebel<br />

<strong>und</strong> Roger Lüno<br />

Foto: Karin Kriebel


Ein perfekter Tag<br />

GKW · Nur wer sein Fahrzeug sicher beherrscht, ist<br />

auch sicher im Verkehr – vor allem auf zwei Rädern.<br />

Sonntag, 14. September, 7.30 Uhr,<br />

Wildau. Es ist ein klarer, kalter,<br />

aber dennoch sonniger Herbsttag.<br />

Sechs Kollegen der Gröditzer Kurbelwelle<br />

Wildau treffen sich auf ihren<br />

Motorrädern zur Fahrt ins etwa<br />

85 km entfernte Linthe im Westen<br />

Brandenburgs. Dort wollen sie ein<br />

intensives Sicherheitstraining absolvieren<br />

– auf der größten <strong>und</strong> modernsten<br />

ADAC-Anlage Europas.<br />

Ermöglicht hatte den Kurs eine<br />

Nachfrage, die über den Betriebsrat<br />

an die Berufsgenossenschaft Metall<br />

Nord Süd Hannover ging. Und<br />

da die GKW-Geschäftsleitung die<br />

Idee im <strong>In</strong>teresse der betrieblichen<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Verkehrssicherheit<br />

ebenfalls gut fand, unterstützte sie<br />

das Vorhaben.<br />

9 Uhr, Linthe. Der professionelle<br />

Trainer mit Motorrad-Rennerfahrung<br />

gibt eine kurze theoretische<br />

Einweisung. Dann geht’s auf das<br />

sechs Kilometer lange Streckengelände<br />

mit 14 Fahrmodulen, einschließlich<br />

Kreiseln <strong>und</strong> Serpentinen.<br />

Alle waren aufgeregt <strong>und</strong><br />

gespannt darauf, was ihnen in<br />

den nächsten St<strong>und</strong>en abverlangt<br />

würde. Viele alltägliche Fahrsituationen<br />

wurden trainiert – Bremstechniken,<br />

Kurvenfahren, Bremsen<br />

in der Kurve, Gefahrensituationen<br />

erkennen <strong>und</strong> beherrschen, Ausweichen<br />

mit Lenkimpulstechnik,<br />

langsam fahren <strong>und</strong> Stabilisierung.<br />

13.30 Uhr. Nach dem Mittagessen<br />

war die Einheit von Kopf,<br />

Bauch <strong>und</strong> Motorrad gefragt. Jetzt<br />

wurden die Biker ganz individuell<br />

nach ihrem Können gefördert <strong>und</strong><br />

gefordert. Und jeder konnte seine<br />

Grenzen austesten <strong>und</strong> Sicherheit<br />

trainieren.<br />

Nach dem Abschlussgespräch<br />

stand für alle fest: Es war ein perfekter<br />

Tag, bei dem alle an Sicherheit,<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Erkenntnis gewonnen<br />

haben. Kein W<strong>und</strong>er, dass<br />

die Biker im nächsten Jahr erneut<br />

nach Linthe wollen, um weitere Sicherheitslücken<br />

zu schließen <strong>und</strong><br />

das Gelernte zu festigen.<br />

Andreas Swinka<br />

Foto: Andreas Swinka<br />

Fahren nach dem Kurs sicherer denn je: die Biker der Gröditzer Kurbelwelle Wildau.<br />

Foto: Christian Dinter<br />

SCHMIEDE<br />

Die Ausgezeichneten<br />

SWG/ESG · Dass ihr Engagement für Behinderte kein Lippenbekenntnis ist,<br />

wurde den beiden Gröditzer Unternehmen jetzt von höchster Stelle bestätigt.<br />

Öffentliche Anerkennung, die gut tut (von links nach rechts): Iris Brestel (SWG), Andreas Werner (KSV-Direktor), Liselotte Müller<br />

(SWG), Staatsministerin Christine Clauß <strong>und</strong> Jürgen Scholz (Leiter <strong>In</strong>tegrationsamt).<br />

Die Schmiedewerke Gröditz <strong>und</strong><br />

die Elektrostahlwerke Gröditz<br />

wurden am 6. November zusammen<br />

mit vier weiteren sächsischen<br />

Unternehmen als „Behindertenfre<strong>und</strong>licher<br />

Betrieb 2008“ ausgezeichnet.<br />

Alle fünf Unternehmen<br />

haben sich besonders um die <strong>In</strong>tegration<br />

von behinderten Menschen<br />

in das Berufsleben verdient<br />

gemacht.<br />

Verliehen wurde die Auszeichnung<br />

von zwei Vertretern der sächsischen<br />

Landesregierung: Sozialministerin<br />

Christine Clauß <strong>und</strong> Wirtschaftsminister<br />

Thomas Jurk.<br />

„Das Spektrum der auszuzeichnenden<br />

Unternehmen“, so Christine<br />

Clauß, „macht auf eindrucksvolle<br />

Weise deutlich, wie vielseitig<br />

Powerhub! Ende<br />

September<br />

angeliefert: ein <strong>neuer</strong><br />

Gabelstapler der Herbst Förder- <strong>und</strong><br />

Hebetechnik GmbH aus Braunschweig.<br />

Er soll den Mitarbeitern<br />

der Wildauer Schmiedewerke vor<br />

allem beim Vorschmieden von Pleuelstangen<br />

<strong>und</strong> beim TR-Schmieden<br />

zur Hand gehen. Die großen<br />

Vorteile des neuen Staplers: seine<br />

Hubkraft von 13,5 t, seine Gabelzinken<br />

<strong>und</strong> seine kompakte Bauweise.<br />

Nicht größer als ein 5-t-Stapler,<br />

ermöglicht seine Wendigkeit ein<br />

souveränes Handling auf engstem<br />

Raum. Eine weitere Besonderheit<br />

ist die mitgelieferte Drehzange der<br />

Cascade GmbH, die Anbaugeräte<br />

für Gabelstapler fertigt. Mit ihr<br />

können Vorschmiedeteile mit einem<br />

Gewicht bis zu 4,5 t bewegt werden<br />

– was wertvolle Produktionszeit<br />

einspart. Zudem verbessern sich die<br />

Arbeitsbedingungen der Kollegen.<br />

Die in die Jahre gekommenen alten<br />

Manipulatoren wurden ausgemustert.<br />

Sind schon jetzt von dem<br />

neuen Stapler begeistert: Dr. Alexis<br />

Bömcke (links) <strong>und</strong> Frank Ledderbohm.<br />

Carsten Flögel<br />

<strong>und</strong> Christian Dinter<br />

glück auf · 4/2008 ......... 18<br />

behinderte Menschen im Berufsleben<br />

eingesetzt werden können.“<br />

Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> -bereitschaft<br />

behinderter Menschen seien<br />

sehr groß, würden jedoch oft<br />

unterschätzt. Die Sozialministerin<br />

lobte zudem das besondere Engagement<br />

der ausgezeichneten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> dankte für das<br />

vorbildhafte Handeln der Preisträger.<br />

Auch Wirtschaftsminister Thomas<br />

Jurk sprach sein Lob aus: „Behinderte<br />

Menschen sind noch viel<br />

zu oft vom ersten Arbeitsmarkt<br />

ausgeschlossen. Ich bin sehr froh<br />

über Unternehmer, die hier in vorbildlicher<br />

Weise vorangehen.“<br />

Für SWG <strong>und</strong> ESG nahmen<br />

stellvertretend Liselotte Müller<br />

(Betriebsrat) <strong>und</strong> Iris Brestel (Per-<br />

Soziale Verantwortung<br />

Die Schmiedewerke Gröditz <strong>und</strong> die Elektrostahlwerke Gröditz gehören<br />

zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region. Beide Unternehmen leiten<br />

daraus auch eine soziale Verantwortung ab. Sie wollen ihr gerecht werden,<br />

indem sie sich unter anderem für Menschen mit Behinderungen einsetzen.<br />

Zum einen versucht man, im Unternehmen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

zu schaffen. Zum anderen unterstützt man Einrichtungen, in denen Menschen<br />

mit Behinderung arbeiten bzw. betreut werden. Darüber hinaus<br />

engagieren sich Schmiedewerke <strong>und</strong> Elektrostahlwerke für einen umfassenden<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz. Das Ziel dabei ist es, Unfälle <strong>und</strong><br />

arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden. Bestandteil dieser Überlegungen<br />

ist auch, Gefährdungen <strong>und</strong> Belastungen schrittweise abzubauen, die<br />

es in der Schwerindustrie auf Gr<strong>und</strong> der besonderen Produktionsbedingungen<br />

nach wie vor gibt.<br />

KURZ NOTIERT …<br />

Foto: Sächsisches Staatsministerium für Soziales<br />

sonalabteilung) die Auszeichnung<br />

entgegen. Sie erhielten eine Urk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> ein Geschenk, ein Wandbild<br />

des Zschopauer Holzgestalters<br />

Frieder Weisflog. Das Bild aus Holz<br />

<strong>und</strong> Zinn soll den Lebensfluss mit<br />

seinen Höhen <strong>und</strong> Tiefen darstellen.<br />

Bei SWG <strong>und</strong> ESG sind derzeit<br />

43 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

mit Schwerbehinderung bzw.<br />

Gleichstellung beschäftigt. Sie arbeiten<br />

im Angestellten- <strong>und</strong> im gewerblichen<br />

Bereich. Entsprechend<br />

vielfältig ist ihre Tätigkeit als Kranfahrer,<br />

Endkontrolleur, Ofenheizer,<br />

Anschlusseisenbahner, <strong>In</strong>standhalter,<br />

Einkäufer, Sachbearbeiter, <strong>In</strong>genieur<br />

<strong>und</strong> Pförtner.<br />

Gratulation! ... <strong>und</strong> noch eine Auszeichnung. Anlass waren die erfolgreichen<br />

Audits zur Zertifikatser<strong>neuer</strong>ung, die am Standort Gröditz gleich<br />

fünf Unternehmen absolviert haben: die Schmiedewerke Gröditz, die<br />

Elektrostahlwerke Gröditz, Stahlguss Gröditz, die Gröditzer Kurbelwelle<br />

Wildau <strong>und</strong> die Gröditzer Vertriebsgesellschaft. Auditor war die Lloyd’s<br />

Register Quality Assurance. Sie hat den Schmiedewerken Gröditz den<br />

„Gold Award“ überreicht. Diese Auszeichnung verdienten sich die Gröditzer<br />

für die mehr als 10-jährige Zusammenarbeit mit dem Zertifizierungsunternehmen.<br />

Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der glück auf.<br />

ik


Alles noch besser<br />

auf die Kette kriegen<br />

SWG/ESG · Eine Wertschöpfungskette ist nur so<br />

stark wie ihr schwächstes Glied. SCM hilft mit, den<br />

Gesamtablauf zu optimieren – an jeder Stelle.<br />

INTERVIEW<br />

Foto: <strong>In</strong>a Klix<br />

Klauspeter Dehnert (Werkssteuerung)<br />

Mitte August war in Gröditz das<br />

Kick-off-Meeting zur Einführung<br />

des Supply Chain Managements<br />

(SCM). Klauspeter Dehnert<br />

(Werkssteuerung) erklärt, was es<br />

mit dem SCM auf sich hat.<br />

glück auf: Welches Ziel verfolgt Ihr<br />

Unternehmen mit der Einführung des<br />

Supply-Chain-Management-Systems?<br />

Klauspeter Dehnert: Im Fokus<br />

stand von Anfang an die Optimierung<br />

der internen Lieferkette,<br />

das heißt aller Stationen – vom<br />

Einkauf der Rohstoffe bis hin zur<br />

Auslieferung unserer Produkte an<br />

die K<strong>und</strong>en. Ziel war vor allem, die<br />

Liefertreue zu steigern, die Durchlaufzeiten<br />

<strong>und</strong> Bestände zu reduzieren<br />

<strong>und</strong> eine zuverlässigere <strong>und</strong><br />

transparentere Planung.<br />

Wie sind Sie dabei vorgegangen?<br />

Dehnert: Die Vorbereitungen zur<br />

Einführung eines SCM begannen<br />

bereits 2006. Gemeinsam mit SAP-<br />

Beratern haben wir zunächst bei<br />

einer Studie die Anforderungen<br />

der verschiedenen Planungsebenen<br />

analysiert, also der Absatzplanung,<br />

Produktionsgrob- <strong>und</strong><br />

-feinplanung <strong>und</strong> Beschaffungsplanung.<br />

Entwickelt haben wir daraus<br />

ein erstes Lösungskonzept, in das<br />

schon viele Standortbesonderheiten<br />

eingeflossen sind – sowohl unsere<br />

Vertriebsstrategie als auch die<br />

Spezifika der Produktionsprozesse<br />

<strong>und</strong> Materialflüsse von Schmiede,<br />

Ringwalzwerk <strong>und</strong> Stahlwerk.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

Dehnert: Basierend auf den Ergebnissen<br />

dieser Studie erfolgte eine<br />

umfassende Systemauswahl. Verschiedenste<br />

Software-Anbieter präsentierten<br />

ihre Lösungsansätze <strong>und</strong><br />

demonstrierten Referenzlösungen.<br />

Dabei wurde uns klar: Es gibt in der<br />

Stahlbranche nur wenige Lösungen,<br />

die sich in der Praxis bewährt<br />

haben <strong>und</strong> unseren Anforderungen<br />

gerecht werden.<br />

Für welches System haben Sie sich<br />

entschieden?<br />

Dehnert: So weit waren wir noch<br />

lange nicht. Wir mussten zunächst<br />

ein Lastenheft erstellen, was wir im<br />

Frühjahr 2008 mit Hilfe der Firma<br />

4Production auch getan haben.<br />

Im Rahmen intensiver Workshops<br />

mit Vertretern aller Bereiche der<br />

SWG/ESG entstand eine detaillier-<br />

te Darstellung der Aufgaben, die<br />

das SCM-System bewältigen musste.<br />

Dadurch haben wir die spezifischen<br />

Abläufe in Gröditz in den<br />

verschiedenen Planungsebenen<br />

berücksichtigt. Auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

dieses Lastenheftes fiel letztlich die<br />

Entscheidung zur Einführung von<br />

SAP SCM 2007.<br />

Damit waren die vorbereitenden Arbeiten<br />

abgeschlossen?<br />

Dehnert: Ja, das Kick-off-Meeting<br />

im August war das Ende der Vorbereitungen<br />

– <strong>und</strong> zugleich Projektstart<br />

für die Einführung des SCM-<br />

Systems. Die GMH-Systems Ost<br />

wird als Auftragnehmer zusammen<br />

mit SAP-Beratern das Projekt jetzt<br />

realisieren. 4Production wird uns<br />

weiterhin begleiten, vor allem um<br />

die Umsetzung des Lastenhefts im<br />

Auge zu behalten <strong>und</strong> uns bei den<br />

Veränderungsprozessen zu unterstützen.<br />

Die Hauptverantwortung<br />

liegt aber bei unserem Projektteam.<br />

Dessen engagierte Mitarbeit ist<br />

weiterhin Gr<strong>und</strong>voraussetzung für<br />

den Erfolg des Projekts.<br />

Wie sieht die Projektarbeit jetzt aus?<br />

Dehnert: Gegenwärtig werden der<br />

Blueprint erarbeitet <strong>und</strong> eine Prototyp-Lösung<br />

implementiert. Durch<br />

diese Prototyp-Lösung werden zeitgleich<br />

die wesentlichen Teilprozesse<br />

exemplarisch implementiert <strong>und</strong><br />

kritische Abläufe bzw. alternative<br />

Lösungsansätze getestet …<br />

… das heißt, Sie machen zunächst<br />

Trockenübungen: Sie spielen mit einem<br />

vorläufigen Programm Probeläufe<br />

durch, um auszutesten, was funktioniert,<br />

was Schwierigkeiten macht, was<br />

geändert werden müsste etc.?<br />

Dehnert: Richtig. Dadurch können<br />

wir schon in einem frühen Stadium<br />

prüfen, inwieweit die Umsetzung<br />

des Blueprints machbar ist, <strong>und</strong> wir<br />

können Teillösungen bewerten.<br />

Wie geht es dann weiter?<br />

Dehnert: Im ersten Quartal 2009<br />

soll das Projekt in die Realisierungs-<br />

<strong>und</strong> Testphase. Hier ist geplant,<br />

schrittweise vorzugehen <strong>und</strong><br />

dazu Teilprozesse auszuwählen. So<br />

könnte zum Beispiel die Produktionsplanung<br />

der Schmiede separat<br />

getestet <strong>und</strong> in Betrieb genommen<br />

werden. Ziel ist es, so früh wie möglich<br />

ersten Nutzen aus der Anwendung<br />

des SCM-Systems zu ziehen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Was ist eigentlich ein …<br />

Blueprint?<br />

Im Blueprint werden die Lösungen<br />

zur Umsetzung der Anforderungen<br />

aus dem Lastenheft<br />

aufgezeigt. Jeder darin enthaltene<br />

Teilprozess wird gemeinsam mit<br />

den späteren Anwendern bezüglich<br />

seiner Eingangsinformationen,<br />

Abläufe, Ergebnisse <strong>und</strong><br />

Akzeptanzkriterien sowie Verknüpfungen<br />

mit anderen Teilprozessen<br />

diskutiert <strong>und</strong> dokumentiert.<br />

SCHMIEDE<br />

Druck von allen Seiten<br />

SWG · Kurbelwellenrohlinge im TR-Verfahren sind qualitativ besser.<br />

Heiße Sache: Kurbelwellenrohling beim Schmieden in der TR-Vorrichtung.<br />

Erstmals haben die Schmiedewerke<br />

Gröditz Großkurbelwellenrohlinge<br />

im TR-Verfahren faserflussgeschmiedet.<br />

Die etwa 7 m<br />

langen <strong>und</strong> 16 t schweren Rohlinge<br />

gehen an die Gröditzer Kurbelwelle<br />

Wildau GmbH. Dort werden sie<br />

zu einbaufertigen Kurbelwellen für<br />

Schiffsdieselmotoren weiterverarbeitet<br />

(Typ 6M43/6M43C).<br />

Das TR-Schmieden – benannt<br />

nach den <strong>In</strong>itialen seines Entwicklers<br />

Prof. Tadeusz Rut – entspricht<br />

glück auf · 4/2008 ......... 19<br />

einem hubweisen Gesenkschmieden.<br />

Während der Hub vertikal<br />

durchgesetzt wird, werden die<br />

Hubwangen gleichzeitig horizontal<br />

angestaucht.<br />

Das Verfahren führt zu einem<br />

kontinuierlichen, belastungsoptimierten<br />

Faserverlauf – was die<br />

Qualität der Wellen erheblich verbessert.<br />

So haben sie gegenüber<br />

freiformgeschmiedeten Wellen eine<br />

deutlich bessere Dauerwechselfestigkeit.<br />

Und was wirst du?<br />

Foto: Wulf-Jochen Maak<br />

Die Fachleute der Schmiedewerke<br />

haben lange auf diese ersten<br />

Exemplare „made in Gröditz“ hingearbeitet.<br />

Der Erfolg hat im Übrigen<br />

viele „Väter“: das große Engagement<br />

der beteiligten Schmiedemannschaften,<br />

die tatkräftige<br />

Mithilfe der Werkserhaltung – <strong>und</strong><br />

eine 210 t schwere Spezialvorrichtung,<br />

mit der die 6.000-t-Presse bestückt<br />

werden musste.<br />

Axel Voß<br />

<strong>und</strong> Dr. Robert Kühn<br />

SWG · Wer guten Nachwuchs will, muss am Ausbildungsmarkt Flagge zeigen.<br />

Ende September hatte die IHK<br />

Dresden wie jedes Jahr zu ihrem<br />

„Aktionstag Bildung“ geladen.<br />

Jugendliche konnten sich dort<br />

über Berufe in <strong>In</strong>dustrie, Handwerk,<br />

Handel <strong>und</strong> Dienstleistung,<br />

bei B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Polizei<br />

oder auch im öffentlichen<br />

Dienst informieren. Und da viele<br />

Arbeitgeber mit einem Stand vertreten<br />

waren, konnten sie auch<br />

erste Kontakte knüpfen. Die<br />

Schmiedewerke Gröditz (SWG)<br />

nahmen zum zweiten Mal am<br />

Aktionstag teil. Mit dabei waren<br />

Andreas Donat (Betrieblicher<br />

Ausbilder), Vladislav Seibold<br />

(Azubi Zerspanungsmechaniker,<br />

3. Ausbildungsjahr), Torsten Papke<br />

(Azubi Verfahrensmechaniker,<br />

4. Ausbildungsjahr) <strong>und</strong> die Studentin<br />

Katrin Thomas. Im Rahmen<br />

ihres BWL-Studiums an der<br />

HTWK Leipzig absolviert sie ein<br />

Praktikum bei der SWG. Hier ihr<br />

Bericht:<br />

Die zukünftigen Schulabgänger/innen<br />

konnten an diesem Tag Ausbildern<br />

<strong>und</strong> Lehrlingen von r<strong>und</strong><br />

100 Unternehmen <strong>und</strong> <strong>In</strong>stitutionen<br />

über die Schulter schauen<br />

<strong>und</strong> gezielt Fragen zum Ausbildungsalltag<br />

stellen. Die Unternehmen<br />

boten Berufsinteressentests,<br />

Bewerbertrainings, Werbemittel,<br />

<strong>In</strong>formationen oder auch Verkos-<br />

tungen. Unser Messestand bot ei-<br />

Mussten den Jugendlichen Rede <strong>und</strong> Antwort stehen (von links nach rechts): Andreas<br />

Donat, Katrin Thomas, Vladislav Seibold <strong>und</strong> Torsten Papke.<br />

nen attraktiven Rahmen, um die<br />

SWG <strong>und</strong> ihre Ausbildungsmöglichkeiten<br />

umfangreich vorzustellen.<br />

Als wichtigste Gesprächspartner<br />

für interessierte Jugendliche<br />

bewährten sich dabei unsere zwei<br />

Auszubildenden. Denn der Beruf<br />

des Verfahrensmechanikers <strong>und</strong> des<br />

Zerspanungsmechanikers waren an<br />

diesem Tag besonders gefragt.<br />

Unser Flyer „Wir bilden aus“<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationsblätter zu den<br />

Werksfoto<br />

einzelnen Berufen gaben den interessierten<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> deren<br />

Eltern einen guten Überblick über<br />

Verlauf <strong>und</strong> Anforderungen der<br />

verschiedenen Ausbildungsberufe.<br />

Alle SWG-Angebote waren sehr<br />

gefragt. Und so entpuppte sich der<br />

Aktionstag wieder als eine r<strong>und</strong>um<br />

gelungene Veranstaltung, bei der<br />

sich die SWG als Ausbildungsbetrieb<br />

erfolgreich in der Öffentlichkeit<br />

präsentieren konnte.


SCHMIEDE<br />

Erfolg führt über Brünn<br />

SWG/GWB · 36,5 Prozent Zuwachs sprechen für Maschinenbaumesse.<br />

Die <strong>In</strong>ternationale Maschinenbaumesse<br />

MSV in Brünn (Tschechische<br />

Republik, CZ) ist auch für<br />

die Schmiedewerke Gröditz (SWG)<br />

<strong>und</strong> die Gröditzer Werkzeugstahl<br />

Burg (GWB) ein Highlight. Sie haben<br />

sich dort Mitte September mit<br />

einem Gemeinschaftsstand präsentiert.<br />

„Sie ist zweifellos das bedeutendste Treffen<br />

der tschechischen <strong>und</strong> ausländischen<br />

Aussteller in unserem Land <strong>und</strong> wichtiger<br />

Treffpunkt der internationalen Unternehmergemeinde.<br />

“ VÁCLAV KLAUS,<br />

Präsident der Tschechischen Republik<br />

Auf der Messe, die zum 50. Mal<br />

stattfand, konnten 2.000 Aussteller<br />

<strong>und</strong> fast 100.000 Besucher<br />

begrüßt werden. Der Anteil der<br />

ausländischen Aussteller stieg gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 36,5 Prozent.<br />

Dabei präsentierten Firmen<br />

aus 29 Ländern ihre Technologien,<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Die Seite der Nachfrager vertraten<br />

knapp 100.000 Fachbesucher aus<br />

54 Ländern.<br />

Auf dem Gröditzer Messestand<br />

wurden fast 100 Firmen aus dem<br />

Stahlbereich registriert. Darunter<br />

waren natürlich viele Vertreter<br />

von Unternehmen, mit denen<br />

bereits eine Geschäftsbeziehung<br />

besteht. Aber auch viele potenzielle<br />

K<strong>und</strong>en suchten das Gespräch.<br />

Sie alle haben die Präsenz der<br />

Gröditzer sehr positiv bewertet –<br />

ein Zuspruch, der nach der Messe<br />

im Büro in Kladno bereits spürbar<br />

war. Dort müssen viele Anfragen<br />

beantwortet <strong>und</strong> Aufträge bearbeitet<br />

werden, die zum Teil schon auf<br />

dem Messestand besprochen worden<br />

waren.<br />

Fest steht: Für die zukünftigen<br />

Geschäfte in Osteuropa ist sehr<br />

wichtig, dass sich SWG <strong>und</strong> GWB<br />

auch in den nächsten Jahren in<br />

Brünn präsentieren.<br />

„Die Brünner Messe ist eine der Vitrinen<br />

mit dem höchsten Prestige in Europa <strong>und</strong><br />

in der Welt. “<br />

CHARLES FRIES, Botschafter Frankreichs<br />

Die Feier zum 50. Messejubiläum<br />

fand übrigens in würdigem Rahmen<br />

statt. Unter den prominenten<br />

Gratulanten aus dem <strong>In</strong>- <strong>und</strong> Ausland<br />

waren auch Václav Klaus (Präsident<br />

CZ), Mirek Topolánek (Ministerpräsident<br />

CZ), Miloslav Vlček<br />

(Vorsitzender des Parlaments CZ),<br />

EU-Kommissar Vladimír Špidla<br />

<strong>und</strong> der deutsche Botschafter Hel-<br />

Porsche in Form bringen<br />

Frontend- <strong>und</strong> Heckverkleidungen<br />

zählen zu den größten<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig anspruchsvollsten<br />

Kunststoffteilen im Pkw-Design.<br />

Landläufig werden sie oft als „Stoßfänger“<br />

bezeichnet. Zu Unrecht.<br />

Denn diese Aufgabe übernehmen<br />

hochfeste Stahlelemente unterhalb<br />

der Verkleidung.<br />

Die großflächigen Kunststoffteile<br />

der Verkleidung werden in sehr<br />

aufwendiger Werkzeug- <strong>und</strong> Ferti-<br />

mut Elfenkämper. Václav Klaus bezeichnete<br />

die Messe in seiner Eröffnungsrede<br />

als Leistungsschau des<br />

enormen technischen Fortschritts.<br />

Auch Helmut Elfenkämper hob die<br />

gewachsene Bedeutung der Messe<br />

hervor:<br />

„Die MSV ist in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts zur<br />

wichtigsten Messe in Osteuropa<br />

geworden. Die deutsch-tschechische<br />

Wirtschaftszusammenarbeit<br />

entwickelt sich in den letzten<br />

Jahren sehr erfolgreich, <strong>und</strong> zwar<br />

auch aufgr<strong>und</strong> dieser Messe.“<br />

Zudem freute sich der Botschafter<br />

darüber, dass deutsche Firmen<br />

die größte ausländische Ausstellergruppe<br />

stellten <strong>und</strong> Deutschland<br />

das Partnerland der 50. MSV war.<br />

Katerina Kosnovska <strong>und</strong><br />

Ondˇrej Kosňovský<br />

GWB · Neuer Luxusliner wird mit Hilfe von Gröditzer Formenstahl modelliert.<br />

Walter Grimm neben der vorbearbeiteten Matrize aus Gröditzer Werkzeugstahl<br />

Arbeitsatmosphäre prägte das Bild auf dem Gröditzer Messestand.<br />

Werksfoto<br />

Foto: Katerina Kosnovska<br />

gungstechnologie im Spritzgießverfahren<br />

hergestellt. Gradmesser<br />

für die Qualität ist dabei in erster<br />

Linie das Auge des K<strong>und</strong>en. Und<br />

das ist äußerst kritisch. Denn im<br />

hochglanzlackierten Zustand darf<br />

kein Unterschied zwischen Metall-<br />

<strong>und</strong> Kunststoffoberfläche zu erkennen<br />

sein.<br />

Dies gilt natürlich ganz besonders<br />

für die gehobenen Fahrzeuge<br />

der Luxusklasse – wozu auch eine<br />

viertürige Limousine zählt, die im<br />

nächsten Jahr sicherlich für Aufregung<br />

sorgen wird: der Porsche<br />

Panamera.<br />

Mit der Frontend- <strong>und</strong> Heckverkleidung<br />

wurde der Spezialist<br />

<strong>und</strong> Marktführer Zimmermann<br />

Formenbau aus dem hessischen<br />

Gladenbach betraut. Die Gröditzer<br />

Werkzeugstahl Burg GmbH liefert<br />

für die hochwertigen Großwerkzeuge<br />

den vorbearbeiteten <strong>und</strong> vergüteten<br />

Formenstahl. Das Gesamtgewicht<br />

der Formen beträgt über<br />

100 t, der Wert beider Werkzeuge<br />

weit über 1 Mio. Euro.<br />

Walter Grimm<br />

glück auf · 4/2008 ......... 20<br />

Stromriese nimmt<br />

langsam Form an<br />

SWG · <strong>In</strong> Grevenbroich-Neurath steht ein Kraftwerk<br />

der Superlative, gebaut mit Teilen aus Gröditz. Jetzt<br />

wollten Mitarbeiter sehen, wo sie geblieben sind.<br />

Komponenten im Gesamtwert<br />

von r<strong>und</strong> 4,5 Mio. Euro hatten<br />

die Schmiedewerke Gröditz für das<br />

Kraftwerk Neurath F+G geliefert.<br />

Jetzt bot sich SWG-Mitarbeitern<br />

die Gelegenheit, gemeinsam mit<br />

einem ihrer K<strong>und</strong>en, der Sempell<br />

AG, die Kraftwerksbaustelle zu besichtigen.<br />

Allein schon einige Zahlen lassen<br />

erahnen, um welche Dimensionen<br />

es bei dem Neubau in Grevenbroich-Neurath<br />

geht: 1,4 Mio. m³<br />

Löss <strong>und</strong> Kies mussten abgetragen<br />

<strong>und</strong> weitere 1 Mio. m³ Erde ausgehoben<br />

werden. 90.000 t Stahl wurden<br />

verbaut (zum Vergleich: Eiffelturm<br />

7.300 t), 380.000 m³ Beton<br />

vergossen <strong>und</strong> 2.500 km Kabel verlegt<br />

– was einer Strecke von Köln<br />

nach Moskau entspricht.<br />

Beeindruckend war auch der<br />

erste Blick auf die Anlage. Der fiel<br />

automatisch auf die 170 m hohen<br />

Kraftwerkskühltürme. Sie gehören<br />

zu den weltgrößten. Wesentlich<br />

höhere wird es in absehbarer Zeit<br />

auch nicht geben. Zwar „zierli-<br />

Klarschiff machen<br />

mit Floßfahrt belohnt<br />

GWB · Aufräumen, was Tagesgeschäft zurücklässt<br />

Familiäre Atmosphäre: Bei einer Flussfahrt mit Kaffee <strong>und</strong> Kuchen erholten sich die<br />

GWB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> -Mitarbeiter vom Aufräumtag.<br />

Was für zu Hause gilt, gilt auch<br />

für den Arbeitsplatz: Immer<br />

bleibt was liegen. Hier wie dort<br />

sammelt sich Unnützes an. Und<br />

das Tagesgeschäft lässt kaum Zeit,<br />

gründlich aufzuräumen. Um wieder<br />

Klarschiff zu machen, gibt es<br />

für die Hausfrau den Frühjahrsputz<br />

– <strong>und</strong> für die Gröditzer Werkzeugstahl<br />

Burg den Aufräumtag. Der gehört<br />

zur festen Jahresplanung.<br />

Dieses Jahr war es am 13. September<br />

so weit. Fast die ganze Belegschaft<br />

traf sich um 8 Uhr auf<br />

dem Werksgelände – darunter auch<br />

die Geschäftsleitung <strong>und</strong> Bernd<br />

Romeikat von der GVG. Gut gelaunt<br />

<strong>und</strong> schwungvoll ging’s ans<br />

Werk. Die Hallen wurden ausgefegt<br />

<strong>und</strong> die Maschinen gründlich ge-<br />

cher“, aber ebenso hoch sind die<br />

vier Treppenhaus-/Aufzugstürme,<br />

die man für die beiden Dampf-Erzeuger-Anlagen<br />

errichten musste.<br />

Das Kraftwerk besteht aus zwei<br />

Doppelblöcken mit mehr als<br />

2.200 MW Leistung. Die beiden<br />

Maschinenhäuser (je eins für Block<br />

F bzw. G) werden zurzeit noch eingerichtet.<br />

Überall muss man Rohre,<br />

dazugehörige geschmiedete Rohrformteile<br />

oder Armaturen installieren.<br />

Auch Turbine <strong>und</strong> Generator<br />

sind derzeit im Aufbau. Die SWG<br />

hatte dem Turbinenbauer Alstom<br />

die Schmiedeteile für die Niederdruckturbinen<br />

geliefert.<br />

Die <strong>In</strong>betriebnahme des Kraftwerkes<br />

ist für das Jahr 2010 geplant.<br />

Momentan arbeiten mehr<br />

als 2.000 Personen auf der Baustelle.<br />

Das wird sich drastisch ändern.<br />

Denn der Stromriese wird bei regulärem<br />

Betrieb lediglich von zwei<br />

Mann gesteuert.<br />

Andreas Bruntsch<br />

<strong>und</strong> Detlef Schwerdt<br />

Foto: Uwe Reinecke<br />

reinigt. Draußen rückte man dem<br />

Unkraut zu Leibe. Und während<br />

man ackerte <strong>und</strong> schwitzte, blieb<br />

noch ausreichend Luft, um ganz<br />

nebenbei über das eine oder andere<br />

Thema zu diskutieren – auch über<br />

Geschäftliches. Am Ende der Aufräumaktion<br />

konnten alle stolz sein<br />

auf das, was geschafft war.<br />

Aber wer so feste arbeitet, der<br />

darf auch feste feiern. Und so ging<br />

es anschließend zur „Alten Elbe“ –<br />

ein für kleine Feierlichkeiten umgebautes<br />

Floß. Bei herrlichem Wetter<br />

genossen alle bei einer Floßfahrt<br />

Sonnenschein <strong>und</strong> Natur. Wieder<br />

an Land, klang der Aufräumtag bei<br />

einem kleinen Imbiss aus …<br />

Jens Hammecke


Let’s shake<br />

Im Mai wurde beim Bochumer<br />

Verein Verkehrstechnik ein <strong>neuer</strong><br />

Akustik-Prüfstand in Betrieb genommen.<br />

Mit seiner Hilfe kann das<br />

akustische Verhalten einzelner Räder<br />

oder auch kompletter Radsätze<br />

überprüft <strong>und</strong> optimiert werden.<br />

Ermöglicht wird dies durch eine<br />

etwa 13 m2 große Schallschutzkabine.<br />

Sie beherbergt entsprechende<br />

Aufnahmeeinrichtungen für Räder<br />

bzw. Radsätze <strong>und</strong> Messeinrichtungen.<br />

Getrennt davon befindet sich<br />

der Steuerstand zur Ansteuerung<br />

der Messeinrichtungen <strong>und</strong> Aufbereitung<br />

der Ergebnisse.<br />

Die Räder moderner Schienenfahrzeuge<br />

sind im Regelfall die<br />

dominante Schallquelle – zumindest<br />

bis zu Geschwindigkeiten von<br />

300 km/h. Erst bei noch höheren<br />

Geschwindigkeiten wird eine andere<br />

Lärmquelle pegelbestimmend:<br />

aerodynamische Geräusche, verursacht<br />

durch Stromabnehmer,<br />

Dachleitungen usw.<br />

Im Reise- <strong>und</strong> Güterzugverkehr<br />

bestimmen aber hauptsächlich die<br />

Rollgeräusche die Schallemission.<br />

Im Nahverkehr bei Straßenbahnen<br />

<strong>und</strong> U-<strong>Bahn</strong>en sind häufig die Kurvengeräusche<br />

beim Befahren enger<br />

Bögen besonders störend.<br />

<strong>In</strong> beiden Fällen wird das Rad<br />

zu Eigenschwingungen angeregt:<br />

beim Rollgeräusch im Kontaktpunkt<br />

mit der Schiene durch die<br />

vorhandenen Rauigkeiten, Formabweichungen<br />

usw. auf der Rad<strong>und</strong><br />

Schienenoberfläche; bei den<br />

Kurvengeräuschen durch Quergleiten<br />

zwischen Rad <strong>und</strong> Schiene.<br />

Während beim Rollgeräusch somit<br />

in erster Linie radiale Rad-Eigenformen<br />

angeregt werden, sind<br />

bei den Kurvengeräuschen axiale<br />

Eigenformen ausschlaggebend. Dabei<br />

reichen bei den Eigenfrequenzen<br />

des Rades bereits kleine Anregekräfte<br />

aus, um hohe Schallpegel<br />

zu erzeugen.<br />

Beim Rollgeräusch werden<br />

gleichzeitig mehrere Eigenfrequenzen<br />

im hörbaren Bereich angeregt,<br />

die als Lärm empf<strong>und</strong>en werden.<br />

Bei Kurvengeräuschen wird im All-<br />

SCHMIEDE<br />

BVV · „Musik wird störend oft empf<strong>und</strong>en, weil sie mit Geräusch verb<strong>und</strong>en“,<br />

reimte Wilhelm Busch. Weit störender sind allerdings manche Geräusche vieler<br />

Schienenfahrzeuge. Ein <strong>neuer</strong> Akustik-Prüfstand verspricht neue Erkenntnisse.<br />

Werbung für ein<br />

Mauerblümchen<br />

BVV · Verfahrensmechaniker sind im Kommen.<br />

Die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker<br />

(Fachrichtung Stahl-<br />

Umformung) führt immer noch ein<br />

Schattendasein – zu Unrecht, wie<br />

die Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />

weiß. Seit August bildet man<br />

dort wieder Verfahrensmechaniker<br />

für Schmiede <strong>und</strong> Wärmebehandlung<br />

aus. Auch andere Stahlunternehmen<br />

haben das fast vergessene<br />

Berufsbild wiederentdeckt.<br />

Mit dem Beruf des Schmieds<br />

oder Hüttenfacharbeiters aus der<br />

Vergan genheit ist das neue Berufsbild<br />

allerdings qualitativ kaum<br />

noch zu vergleichen. Denn zur<br />

Ausbildung zählen neben dem<br />

Lesen, Anwenden <strong>und</strong> Erstellen<br />

von technischen Unterlagen auch<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Produktions- <strong>und</strong><br />

Prozesssteuerung.<br />

Zudem werden Fachkenntnisse<br />

von der Metallurgie <strong>und</strong> Umformung<br />

über die Pneumatik <strong>und</strong><br />

Hydraulik bis hin zur Elektrotechnik<br />

<strong>und</strong> Qualitätssicherung vermittelt.<br />

Trotz dieser attraktiven Ausbildung<br />

ist „Aufklärungsarbeit“ ange-<br />

Der „Lärminator“ bei der Arbeit: Schallschutzkabine mit RAFIL-Rad <strong>und</strong> Shaker.<br />

sagt. Denn viele Jugendliche, die für<br />

den Beruf in Frage kämen, bevorzugen<br />

nach wie vor Modeberufe wie<br />

z. B. den Mechatroniker.<br />

Verfahrensmechaniker übernehmen<br />

die Überwachung, Steuerung,<br />

Wartung <strong>und</strong> Bedienung von<br />

Maschinen <strong>und</strong> Maschinengruppen,<br />

die Rohstoffe weiterverarbeiten.<br />

Zu ihren zentralen Aufgaben zählt<br />

das Steuern <strong>und</strong> Bedienen dieser<br />

Maschinen.<br />

Abhängig von dem hergestellten<br />

Produkt ergeben sich dabei unterschiedliche<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Gesteuert werden die Maschinen<br />

größtenteils mit Hilfe der EDV.<br />

Während der Produktion achtet der<br />

Verfahrensmechaniker auch auf die<br />

Qualitätsvorgaben. Er entnimmt zur<br />

Kontrolle laufend Prüfmuster aus<br />

der Produktion. Zudem sind Verfahrensmechaniker<br />

für die <strong>In</strong>standsetzung,<br />

Wartung <strong>und</strong> Reinigung der<br />

Maschinen verantwortlich.<br />

Dr. Irina Hucklenbroich <strong>und</strong><br />

Ute Leifert<br />

Foto: Franz Murawa<br />

gemeinen nur eine einzelne Rad-<br />

Eigenfrequenz angeregt, die als<br />

Ton zu hören ist. Die so abgestrahlten<br />

Töne – sie können abhängig<br />

von den Anregebedingungen auch<br />

während der Kurvenfahrt wechseln<br />

– sind als Kurvenkreischen oder<br />

-quietschen bekannt.<br />

Die Frequenz dieser abgestrahlten<br />

Töne hängt u. a. von der Größe<br />

der Räder ab. Bei der axialen<br />

Gr<strong>und</strong>frequenz des Rades liegt sie<br />

im Mittel bei etwa 500 Hz <strong>und</strong> bei<br />

der 1. Oberschwingung bei etwa<br />

1.200 Hz. (Zur Einschätzung: Der<br />

Kammerton A hat eine Frequenz<br />

AZUBI-ECKE<br />

glück auf · 4/2008 ......... 21<br />

von 440 Hz.) Der Akustik-Prüfstand<br />

ermöglicht, die geschilderten Anregemechanismen<br />

nachzubilden<br />

– indem das in der Nabenbohrung<br />

aufgenommene Rad bzw. der über<br />

der Radsatzwelle gelagerte Radsatz<br />

im Bereich der Radlauffläche mit<br />

einem Shaker angeregt wird. Das<br />

Rad kann dann frei schwingen.<br />

Misst man die Anregekraft <strong>und</strong><br />

die dabei wirkende Beschleunigung<br />

am Rad, dann kann man feststellen,<br />

mit welcher <strong>In</strong>tensität bei welchen<br />

Frequenzen das Rad schwingt, welche<br />

Eigenformen angeregt werden<br />

usw. Mit anderen Worten: Es können<br />

Aussagen getroffen werden,<br />

ob das Rad im Betriebseinsatz laut<br />

oder leise sein wird.<br />

Übrigens: Dies ist bei den Versuchen<br />

in Originallautstärke hörbar.<br />

Deswegen ist die Schallschutzkabine<br />

auch auf dem neusten Stand<br />

der Technik, was die eigene Schallschutzdämmung<br />

angeht.<br />

Derartige Untersuchungen führten<br />

bereits u. a. zur Entwicklung der<br />

bekannten BVV-Radschallabsorber.<br />

Ausgerüstet damit sind z. B. die<br />

ICE-Züge der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG.<br />

Ein breites Anwendungsfeld der<br />

Absorber-Technologie bietet auch<br />

der Nahverkehr. So sind u. a. die U-<br />

<strong>Bahn</strong>en in Berlin <strong>und</strong> Hamburg zur<br />

Bedämpfung des Kurvenkreischens<br />

mit Absorbern ausgerüstet. Auch<br />

bei vielen Stadt- <strong>und</strong> Straßenbahnen<br />

leisten die Schallabsorber einen<br />

wichtigen Beitrag zur guten<br />

Umweltverträglichkeit des Schienenverkehrs.<br />

Das Motto „Weniger Lärm“ gewinnt<br />

zukünftig auch im Güterverkehr<br />

an Bedeutung. Vieles hat<br />

man bereits erreicht – durch spannungsarme<br />

Radkonstruktionen,<br />

die den Umstieg von Grauguss- auf<br />

Verb<strong>und</strong>stoff-Bremssohlen ermöglichen.<br />

Hier fehlen die Verriffelungen<br />

der Radlaufflächen, die u. a.<br />

Lärm erzeugen.<br />

Aber dies reicht noch nicht.<br />

Deshalb wird derzeit auf dem neu-<br />

Foto: Robert Bienert<br />

en Prüfstand eine Neuentwicklung<br />

der Radsatzfabrik Ilsenburg getestet:<br />

ein geräuschgedämpftes Güterwagenrad<br />

mit speziellen Durchbrüchen<br />

für eine maximale Radsatzfahrmasse<br />

von 25,5 t.<br />

Diese Radkonstruktion ist eine<br />

Modifikation des Güterwagenrades<br />

BA 304 / BA 303, das bereits<br />

langjährig in Betrieb ist. Ziel der<br />

Entwicklung: Man will die guten<br />

mechanischen <strong>und</strong> thermomechanischen<br />

Eigenschaften der bestehenden<br />

Radkonstruktion mit einer<br />

integrierten Geräuschdämpfung<br />

verbinden – ohne zusätzliche Absorbersysteme<br />

zu montieren.<br />

Symmetrisch angeordnete<br />

Durchbrüche im Scheibenblatt<br />

führen zu einer günstigen Beeinflussung<br />

der Eigenfrequenzen des<br />

Vollrades – <strong>und</strong> dämpfen dadurch<br />

Geräusche. Das vorliegende Vollrad<br />

hat RAFIL beim Deutschen Patent-<br />

<strong>und</strong> Markenamt zum Patent angemeldet<br />

<strong>und</strong> unter dem Zeichen<br />

DE 10 2007 001 088 A1 als Offenlegungsschrift<br />

veröffentlicht.<br />

Franz Murawa<br />

Was ist eigentlich ein …<br />

Shaker?<br />

Unter einem Shaker versteht<br />

man einen elektrodynamischen<br />

Schwingungserreger, der beispielsweise<br />

mit einer bestimmten<br />

Frequenz unter konstanter Kraftamplitude<br />

das Rad anregt. Die<br />

Anregung kann mittels Rauschsignal,<br />

bei dem alle Frequenzen<br />

über das gesamte akustisch relevante<br />

Frequenzband gleichzeitig<br />

angeregt werden, oder aber auch<br />

durch Durchfahren des zu prüfenden<br />

Frequenzbandes, d. h. indem<br />

jeder einzelne Frequenzwert sukzessiv<br />

angefahren wird, erfolgen.<br />

Respekt! Alljährlich<br />

zeichnet die<br />

<strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handelskammer im<br />

mittleren Ruhrgebiet zu Bochum<br />

die besten Auszubildenden mit<br />

dem Max-Greve-Preis aus. Im Ausbildungsjahr<br />

2008 schlossen von<br />

den 2.411 Kandidaten 110 ihre<br />

Ausbildung mit „sehr gut“ ab. Zu<br />

den „Besten der Besten“ gehörten<br />

auch zwei nunmehr ehemalige<br />

Auszubildende des Bochumer Vereins<br />

Verkehrstechnik: Ann-Kathrin<br />

Flentje (<strong>In</strong>dustriekauffrau) <strong>und</strong><br />

Julian Bratz (<strong>In</strong>dustriemechaniker).<br />

Beide hatten im Übrigen ihre Prüfung<br />

vorgezogen <strong>und</strong> bereits im<br />

Juni vor der Kammer absolviert.<br />

IHK-Präsident Gerd Pieper verabschiedete<br />

die Ausbildungsbesten<br />

mit aufmunternden Worten: „Die<br />

Wirtschaft braucht junge <strong>und</strong> leistungsfähige<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter, die sich beruflichen<br />

Anforderungen engagiert stellen.<br />

Übernehmen Sie Verantwortung,<br />

<strong>und</strong> bleiben Sie nicht stehen – bilden<br />

Sie sich weiter.“ Dieser Aufforderung<br />

hätte es bei den beiden<br />

allerdings nicht bedurft. Denn Ann-<br />

Kathrin Flentje <strong>und</strong> Julian Bratz<br />

arbeiten sich bereits konzentriert in<br />

ihren Aufgabenbereiche beim BVV<br />

ein <strong>und</strong> haben vor allem schon<br />

jetzt klare Vorstellungen über ihre<br />

Weiterbildung.<br />

Robert Bienert


Hauptsache ges<strong>und</strong><br />

BTBED · 150.000 Euro sind gut angelegt: in ideale<br />

Arbeitsbedingungen für sechs Zerspaner – plus X.<br />

Es sah alles so einfach aus: Für<br />

Freiform-Schmiedestücke <strong>und</strong><br />

gewalzte Ringe sollte die Zerspanungskapazität<br />

erhöht werden.<br />

Also installierte man zwei manuelle<br />

Zerspanungsmaschinen in der<br />

Endfertigung <strong>und</strong> der Achsenzerspanung.<br />

Doch es gab immer wieder erhebliche<br />

logistische Probleme. Es<br />

gelang einfach nicht, die Bearbeitung,<br />

die von der CNC-Achsenbearbeitung<br />

abweicht, in einen sinnvollen<br />

Materialfluss zu integrieren.<br />

Auch für die Mitarbeiter lief nicht<br />

alles r<strong>und</strong>. Sie litten vor allem im<br />

Winter unter schlechten Arbeitsbedingungen,<br />

weil es keine flächendeckende<br />

Hallenbeheizung gab.<br />

Ganz im Sinne des Ges<strong>und</strong>heitsmanagements<br />

wurde gefragt, wie<br />

man für die sechs Zerspaner optimale<br />

Arbeitsbedingungen schaffen<br />

könne. Erst viele Maßnahmen<br />

Dranbleiben!<br />

Werksfoto<br />

Kann sich wieder voll <strong>und</strong> ganz auf seine Arbeit konzentrieren: Friedhold Gläser bei der<br />

Handzerspanung einer Stegwelle für Siemens Nürnberg mit einer Spitzendrehmaschine.<br />

führten zum Ziel: Lärmschutzmaßnahmen,<br />

eine Gr<strong>und</strong>instandsetzung,<br />

eine neue Beheizung aus<br />

der Abwärme der Schmiedeprozesse<br />

<strong>und</strong> eine neue energiesparende<br />

Hallenbeleuchtung für die Bereiche<br />

der ehemaligen, bis dahin vermieteten<br />

Zentralwerkstatt.<br />

Die idealen Arbeitsbedingungen<br />

könnten auch weiteren Arbeitsplätzen<br />

zugute kommen. Denn die<br />

umfunktionierte Halle lässt jede<br />

Menge Raum für weitere Zerspanungsanlagen.<br />

2009 will man dort<br />

eine kleine NC-Drehmaschine für<br />

Ringe <strong>und</strong> Werkzeuge sowie eine<br />

Abläng- <strong>und</strong> Zentriermaschine für<br />

Freiformwellen aufstellen.<br />

<strong>In</strong> unmittelbarer Nähe der Halle<br />

sind weitere Arbeitsplätze geplant:<br />

für die Zerspanungskalkulation,<br />

-programmierung <strong>und</strong> -steuerung.<br />

Bernd Vogel<br />

Foto: Ute Leifert<br />

Weiterbildung ist Pflicht. Dies gilt vor<br />

allem für langjährig Beschäftigte. Da<br />

sich die Anforderungen, die ihre Arbeitsplätze stellen, ständig ändern, ist<br />

ihr Wissen oft nicht mehr up to date. Deshalb führt der Bochumer Verein<br />

Gespräche mit der <strong>In</strong>dustrie- <strong>und</strong> Handeskammer zum Thema „Modulare<br />

Ausbildung“. Ziel seiner <strong>In</strong>itiative: Beschäftigte sollen die Möglichkeit<br />

bekommen, eine Teilqualifikation zu absolvieren – zum Beispiel im Bereich<br />

Werkstoff technik. Bis es zu einer offiziellen Regelung kommt, nutzt der<br />

BVV die Freiräume für interne Qualifizierungen. Gute Erfahrungen macht<br />

man bei Kurzschulungen. Hier werden nicht nur neue theoretische<br />

Kennnisse vermittelt <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>lagenwissen aus dem Bereich „Werkstofftechnik“<br />

aufgefrischt. Die Schulungen ermöglichen auch Beratung<br />

zu aktuellen Arbeitsproblemen. Das Foto zeigt Dr. Irina Hucklenbroich<br />

(Leiterin des Werkstoff technischen Zentrums) bei einer Kurzschulung der<br />

Beschäftigten des Ringwalzwerkes.<br />

Ute Leifert<br />

SCHMIEDE<br />

<strong>In</strong> der Schmiede zu Gast<br />

BTBED · Offenheit belohnt: großer Andrang beim ersten Tag der offenen Tür.<br />

Der letzte Tag im September<br />

sollte für die <strong>Bahn</strong>technik<br />

Brand-Erbisdorf ein besonderer Tag<br />

werden. Nicht nur, weil Betriebsfest<br />

war. Vor allem, weil die Organisatoren<br />

Simone Thiele, Martina<br />

Hinz, Simone Richter <strong>und</strong> Harald<br />

Olbrich gemeinsam mit Geschäftsleitung<br />

<strong>und</strong> Betriebsrat eine besondere<br />

Idee hatten: Nach mittlerweile<br />

fünf Jahren Zugehörigkeit zur<br />

GMH-Gruppe wollte man Externen<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

gestatten.<br />

Und so konnten Partner/-innen,<br />

Kinder, Enkelkinder <strong>und</strong> andere<br />

Angehörige der <strong>Bahn</strong>techniker<br />

erstmals die Abläufe der Schmiede<br />

vor Ort begutachten. Sie erlebten<br />

hautnah mit, was man alles aus etwa<br />

1.230 °C heißem Stahl machen<br />

kann. Aber auch die Angebote der<br />

Bastelstraße, eine Hüpfburg, die<br />

Tombola <strong>und</strong> nicht zuletzt Essen<br />

<strong>und</strong> Trinken stießen auf reges <strong>In</strong>teresse.<br />

Zuvor hatte Geschäftsführer<br />

Jörg Villmann die über 300 Gäste<br />

<strong>und</strong> Unternehmensangehörigen<br />

begrüßt. <strong>In</strong> seiner Eröffnungsrede<br />

ließ er die Vergangenheit des Unternehmens<br />

Revue passieren <strong>und</strong><br />

skizzierte dabei den steten Weg<br />

nach vorn. Für 2008 erwarte man<br />

einen Umsatz von etwa 55 Mio. Euro.<br />

Jörg Villmann: „Die gute Arbeit<br />

der Belegschaft <strong>und</strong> ein zielstrebiges<br />

Management haben es<br />

vermocht, dass die <strong>Bahn</strong>technik<br />

immerhin unter den europäischen<br />

Radsatzwellenherstellern den<br />

Markt zu über einem Drittel bedient.<br />

Dies ist eine Tatsache, an der<br />

niemand vorbeikommt <strong>und</strong> die ein<br />

Ausdruck für die solide Arbeit der<br />

Schmiede ist.“<br />

Die BTBED sei nicht mehr nur<br />

allein auf <strong>Bahn</strong>produkte fixiert.<br />

Man beliefere mittlerweile auch<br />

den Maschinenbau, die Druckmaschinenindustrie<br />

<strong>und</strong> den Motorenbau.<br />

Villmann: „Eine hohe<br />

Flexibilität in der Umsetzung von<br />

glück auf · 4/2008 ......... 22<br />

Aufträgen <strong>und</strong> ein guter Name gestatten,<br />

auch bei rauem Fahrwasser<br />

in der Krise den Kurs zu halten <strong>und</strong><br />

gewisse Turbulenzen auszugleichen.“<br />

Ehrengast Dr. Martin Antonow,<br />

Oberbürgermeister von Brand-<br />

Erbisdorf, betonte in seiner Rede<br />

die Bedeutung des Werkes als Arbeitgeber:<br />

„Nach dem Zusammenbruch<br />

der PSW haben die anfäng-<br />

lich 68 Mitarbeiter neu Lohn <strong>und</strong><br />

Brot gef<strong>und</strong>en. Die wirtschaftliche<br />

Entwicklung ging einher mit einer<br />

wachstumsorientierten Beschäftigungspolitik.“<br />

Und in der Tat: Die BTBED beschäftigt<br />

derzeit 88 Mitarbeiter sowie<br />

neun Auszubildende, die eine<br />

bedarfsgerechte Berufsausbildung<br />

erhalten.<br />

em<br />

Geld für einen guten Zweck<br />

Werksfoto<br />

Spendenübergabe für den Kinder-Spielplatz (von links nach rechts): die Geschäftsführer<br />

Norbert Klein <strong>und</strong> Jörg Villmann sowie Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow.<br />

„Soziale Verantwortung“ ist für die <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf kein<br />

Fremdwort. Eindrucksvoller Beleg war ein Spendenscheck von über<br />

1.000 Euro, den die Geschäftsführung an Oberbürgermeister Dr. Martin<br />

Antonow übergab. Die Spende soll für den Wiederaufbau eines Kinder-<br />

Spielplatzes im Ortsteil Linda in Brand-Erbisdorf genutzt werden. Die<br />

BTBED hofft, dass sich weitere Firmen mit einer Spende engagieren, um<br />

den Kindern sichere Spielgeräte bieten zu können.<br />

Aber nicht nur diese Spende kam der Region Freiberg zugute. Auch der<br />

Erlös aus der Tombola, den die Geschäftsführung auf 1.600 Euro verdoppelt<br />

hatte, kam einer sozialen Einrichtung zugute: der Freiberger Tafel e. V.<br />

Mit dem Geld soll ein Kühlfahrzeug mitfinanziert werden. Die Tafel ist in<br />

der Region zunehmend zu einem Faktor der Lebenshilfe für eine erhebliche<br />

Anzahl der Mitbürger <strong>und</strong> Kinder geworden. Denn sie können sich mit<br />

ihrer Hilfe auch bei geringem Budget ges<strong>und</strong>heitsbewusst ernähren.<br />

Werksfoto<br />

Geschäftsführer Jörg Villmann erläutert Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow die Arbeitsschritte der mechanischen Bearbeitung von<br />

Freiformschmiedestücken.


Der September war der Monat<br />

der innovativen <strong>Bahn</strong>technik<br />

– mit der größten <strong>In</strong>noTrans, die<br />

es bislang gab. Der Veranstalter<br />

der Schienenfahrzeugschau konnte<br />

über 86.000 Fachbesucher aus<br />

über 100 Ländern begrüßen: r<strong>und</strong><br />

30 Prozent mehr als 2006.<br />

Wenn man führenden Schienenfahrzeug-Bauunternehmenglauben<br />

darf, wurden Aufträge im Gesamtwert<br />

von mehr als 2 Mrd. Euro<br />

gezeichnet oder mit der Übergabe<br />

von Fahrzeugen realisiert – trotz Finanzkrise.<br />

Und noch nie war das<br />

<strong>In</strong>teresse für umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Transporte von Personen <strong>und</strong> Gütern<br />

nebst Dienstleistungen größer<br />

als in diesem Jahr.<br />

Auch Unternehmen der GMH-<br />

Gruppe zeigten Flagge. Denn unter<br />

den 1.912 Ausstellern in den Hallen<br />

<strong>und</strong> auf den Freiflächen waren<br />

sieben von ihnen vertreten: Bochu-<br />

SCHMIEDE<br />

Messe der leisen Töne<br />

RAFIL · Impulse setzen <strong>und</strong> Impulse spüren. Die <strong>In</strong>noTrans in Berlin erwies<br />

sich wieder einmal als eine Schienenfahrzeugschau der Superlative.<br />

Publikumsmagnet: reger Besucherstrom auf dem Gemeinschaftsstand, auf dem sich<br />

die Unternehmen der GMH-Unternehmensgruppe präsentierten.<br />

mer Verein, RAFIL, <strong>Bahn</strong>technik<br />

Brand-Erbisdorf, Schmiedag, Wildauer<br />

Schmiedewerke, <strong>Windhoff</strong><br />

<strong>und</strong> Walter H<strong>und</strong>hausen.<br />

Ihr Messestand erwies sich Tag<br />

für Tag als ein Besuchermagnet für<br />

das Fachpublikum. Aber nicht nur<br />

innen herrschte reger Andrang.<br />

Erstmals hatte <strong>Windhoff</strong> auf dem<br />

Freigelände ausgestellt. Auf 120 m<br />

Gleisanlage zeigte sie „Technik<br />

zum Anfassen“, unter anderem ein<br />

Feuerlösch- <strong>und</strong> Rettungszug, der<br />

am K<strong>und</strong>entag der Schweiz an die<br />

Schweizer B<strong>und</strong>esbahnen übergeben<br />

wurde.<br />

Dass <strong>In</strong>novation <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

zusammengehen, zeigte der<br />

Stand des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie. Unter<br />

dem Motto „Schienenverkehr<br />

– sicher, leise, effizient“ hatten Bochumer<br />

Verein <strong>und</strong> RAFIL dort ein<br />

Drehgestell mit Güterwagenradsätzen<br />

ausgestellt, die mit Schallabsorbern<br />

ausgestattet waren.<br />

Hintergr<strong>und</strong> war das LZarG-Projekt<br />

(Leiser Zug auf realem Gleis).<br />

Dort werden u. a. mit anderen <strong>In</strong>dustriepartnern<br />

alle Aspekte untersucht,<br />

die zu Lärm führen: Lauftechnik<br />

<strong>und</strong> Geräuschentstehung,<br />

Aufrauung von Rad <strong>und</strong> Schiene,<br />

Unr<strong>und</strong>heiten an den Rädern,<br />

Bremstechnik der Güterwagen oder<br />

auch Federung <strong>und</strong> Dämpfung.<br />

Azubis, die zu uns passen<br />

RAFIL · Tage der Berufsfindung interessieren immer mehr Jugendliche.<br />

INTERVIEW<br />

Bereits zum siebten Mal fanden<br />

im Landkreis Harz die „Tage der<br />

Berufsfindung“ statt. Auch die<br />

Radsatzfabrik Ilsenburg hat daran<br />

teilgenommen <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

Einblicke ermöglicht. Was<br />

die Veranstaltung gebracht hat,<br />

bewertet Personalsachbearbeiterin<br />

Sabine Dannhauer in einem<br />

glück auf-<strong>In</strong>terview.<br />

glück auf: Frau Dannhauer, was<br />

muss man sich unter den „Tagen der<br />

Berufsfindung“ vorstellen?<br />

Sabine Dannhauer: Die Berufsfindungswoche<br />

ist eine der Veranstaltungen,<br />

die der Landkreis Harz<br />

zusammen mit der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit <strong>und</strong> ansässigen Unternehmen<br />

der Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie<br />

organisiert. Zielgruppe<br />

sind Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen aus<br />

den Sek<strong>und</strong>ar- <strong>und</strong> Realschulen im<br />

Landkreis Harz.<br />

Auch die RAFIL hatte sich bereit erklärt,<br />

ihre Tore für technisch interessierte<br />

Jugendliche zu öffnen. Hat es<br />

sich gelohnt?<br />

Dannhauer: Das kann man wohl<br />

sagen. Dank der Unterstützung<br />

der Ausbildungsoffensive Harz ist<br />

es dieses Jahr endlich gelungen,<br />

eine größere Schülergruppe zu gewinnen<br />

– Schüler der umliegenden<br />

Haupt- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arschulen, des<br />

BGJ der Berufsbildenden Schulen<br />

Wernigerode <strong>und</strong> Schüler, die auf<br />

eigene <strong>In</strong>itiative kamen. Sie haben<br />

Werksfoto<br />

interessiert zugehört <strong>und</strong> mutig<br />

Fragen gestellt.<br />

War das gestiegene <strong>In</strong>teresse der „Stillen<br />

Post“ zu verdanken oder haben Sie<br />

nachgeholfen?<br />

Dannhauer: Mit „Stiller Post“ geht<br />

gar nichts. Das <strong>In</strong>teresse muss bei<br />

den Jugendlichen gezielt geweckt<br />

werden. Ansonsten überdecken die<br />

täglichen Freizeitangebote der Medien<br />

schnell den Blick fürs Wesentliche<br />

– <strong>und</strong> damit auch die Frage:<br />

Was fange ich nach der Schule mit<br />

mir an <strong>und</strong> was will ich? Uns haben<br />

im Vorfeld zwei Damen unterstützt,<br />

das <strong>In</strong>teresse der Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />

zu gewinnen: als <strong>In</strong>itiator<br />

seitens der Ausbildungsoffensive<br />

Harz Nadine Bleße, zuständig für<br />

Ausbildungsplatzentwicklung <strong>und</strong><br />

externes Ausbildungsmanagement,<br />

<strong>und</strong> Nicole Müller vom Partnerschaften<br />

Unternehmen-Schulen &<br />

Netzwerkmanagement.<br />

Konnten die Jugendlichen den <strong>In</strong>dustriealltag<br />

erleben <strong>und</strong> „begreifen“?<br />

Dannhauer: Aber selbstverständlich.<br />

Gunar-Erik Schreier, unser<br />

Ausbildungsleiter, <strong>und</strong> Peter Wegener,<br />

Mitarbeiter im Leitstand,<br />

führten die Schüler durch die Fertigungshallen.<br />

Dort erklärten sie<br />

ihnen einzelne technologische<br />

Prozesse. Im Anschluss daran gab<br />

ein Film Einblicke in unser Unternehmen,<br />

die GMH-Gruppe <strong>und</strong> deren<br />

Entwicklung. Die Jugendlichen<br />

hörten sehr diszipliniert zu. Und<br />

zum Abschluss informierte Herr<br />

Schreier über die Ausbildungsmög-<br />

lichkeiten bei der RAFIL <strong>und</strong> beantwortete<br />

etliche Fragen dazu.<br />

War es eine gelungene Veranstaltung?<br />

Dannhauer: Ja. Und ich hoffe, dass<br />

weitere Veranstaltungen dieser Art<br />

folgen. Im Hinblick auf den demografischen<br />

Wandel <strong>und</strong> sinkende<br />

Bewerberzahlen müssen wir in dieser<br />

Richtung aktiv bleiben. Nur so<br />

können wir auch künftig Auszubildende<br />

finden, die zu uns passen.<br />

Was kann man an der Berufsfindungswoche<br />

noch verbessern?<br />

Dannhauer: Ziel für künftige Veranstaltungen<br />

sollte sein, dass<br />

Schulen <strong>und</strong> Unternehmen generell<br />

breiter zusammenarbeiten. So<br />

könnte man das <strong>In</strong>teresse gleichermaßen<br />

bei allen wecken, gleich ob<br />

Schüler oder Lehrer.<br />

Haben Jugendliche noch andere Chancen,<br />

sich Einblicke in <strong>In</strong>dustrie, Studium<br />

<strong>und</strong> Forschung zu verschaffen?<br />

Dannhauer: Natürlich, sonst wäre<br />

unsere Kooperation mit der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit <strong>und</strong> den Bildungsträgern<br />

ja nicht so flächendeckend.<br />

Beispiele dafür sind das<br />

Schülerforum „Technik zum Anfassen<br />

<strong>und</strong> Begreifen“ oder auch<br />

die IHK-Lehrstellenbörse. Weitere<br />

Möglichkeiten, sich über Studienrichtungen,<br />

neue Berufe <strong>und</strong> Ausbildungswege<br />

zu informieren, bieten<br />

die hiesige Hochschule „Harz“<br />

in Wernigerode <strong>und</strong> verschiedene<br />

Bildungsträger in der Region.<br />

Vielen Dank für das Gespräch<br />

glück auf · 4/2008 ......... 23<br />

Mit Kooperation zum Erfolg: Dr.-<strong>In</strong>g. Matthieas Goldhammer (links) erläutert für das<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie Norbert Klein (Geschäftsführer<br />

<strong>Bahn</strong>technik) die Fortschritte des LZarG-Projektes.<br />

Im Teilprojekt „Rad/Schiene-<br />

Kontakt“ geht es um den Rollkontakt<br />

zwischen Rad <strong>und</strong> Schiene,<br />

der maßgeblich zum Lärm beiträgt<br />

– <strong>und</strong> wie man ihn reduzieren<br />

könnte.<br />

Die Deutsche <strong>Bahn</strong> will bis zum<br />

Jahr 2020 den Schienenlärm um<br />

20 dB(A) reduzieren. Dabei entfällt<br />

auf die Drehgestelle der etwa<br />

80.000 Güterwagen ein möglicher<br />

PERSONALIA<br />

Anteil von 2–3 dB(A). Hier könnte<br />

die RAFIL mit Forschungsbeiträgen<br />

<strong>und</strong> neu entwickelten Rädern<br />

vieles beisteuern. So präsentierte<br />

sie auf dem Messestand auch eine<br />

zum Patent angemeldete Studie:<br />

ein Vollrad mit Aussparungen im<br />

Scheibenblatt, die lärmerzeugende<br />

Schwingungen erheblich reduzieren<br />

sollen.<br />

em<br />

Gelungener Feier-Abend<br />

SWG/ESG · Jubilare am Standort Gröditz mit<br />

einer Busfahrt nach Meißen <strong>und</strong> Feier geehrt<br />

Wie schon in den Vorjahren kannte keiner der Jubilare das Ziel der Busreise.<br />

Die mysteriöse Fahrt endete nach etwa 30 Minuten in Meißen.<br />

<strong>In</strong> der Porzellan-Manufaktur erwarteten die Jubilare <strong>und</strong> deren Partner<br />

bereits die Geschäftsführer Dr. Michael Schiller <strong>und</strong> Dr. Robert Kühn. Sie<br />

begrüßten <strong>und</strong> beglückwünschten die Jubilare.<br />

Danach folgte ein eindrucksvoller R<strong>und</strong>gang durch die Manufaktur, zu<br />

dem auch eine Schauvorführung gehörte. Dort wurde gezeigt, wie das<br />

„weiße Gold“ hergestellt <strong>und</strong> bemalt wird. Als kleine Erinnerung erhielten<br />

alle Jubilare eine Mokkatasse aus Meissener Porzellan; außerdem gab es<br />

einen Sektempfang.<br />

Die eigentliche Jubilarfeier fand am Abend im Waldhotel in Weinböhla<br />

statt. <strong>In</strong> einem sehr festlich geschmückten Raum erwartete die 59 Jubilare<br />

nebst Partner/-innen ein reichhaltiges Buffet, eine Verlosung mit attraktiven<br />

Preisen <strong>und</strong> die Live-Band „Jackpot“. Höhepunkt war eine einzigartige<br />

Feuershow in der Dunkelheit: feurige Rhythmen <strong>und</strong> temperamentvolle<br />

Bewegungen gepaart mit der Faszination des Feuers. Offensichtlich<br />

inspiriert von den Eindrücken, war danach die Tanzfläche noch einmal gut<br />

besucht. Spät am Abend machte sich der Bus auf die Heimfahrt. Der Dank<br />

gilt den Organisatoren für die gelungene Gestaltung.<br />

Beate Thiele<br />

Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />

Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />

Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />

35 Jahre: Manfred Dorsch (Auftragsmanagement), Carlos dos Santos-<br />

Coelho (Mechanische Bearbeitung), Werner Schiecke (Betriebsrat) <strong>und</strong><br />

Peter Wenzel (Reparaturfertigung)<br />

Elektrostahlwerke Gröditz GmbH<br />

30 Jahre: Edelgard Donat<br />

Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />

20 Jahre: Andreas Häusler (Werkerhaltung)<br />

30 Jahre: Heinz-Werner Gongoll (Fertigung)<br />

Schmiedag GmbH & Co. KG, Homburg<br />

25 Jahre: Rudolf Schwarz (<strong>In</strong>standhaltung)<br />

Schmiedewerke Gröditz GmbH<br />

10 Jahre: Jana Grafe (Mechanische Bearbeitung)<br />

30 Jahre: Uwe Jahn (Betriebsrat)<br />

40 Jahre: Peter Mukian (Ringwalzwerk)<br />

Werksfoto


GUSS Eisenguss<br />

Au to mo ti ve: Wal ter H<strong>und</strong> hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />

Eisenguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss GmbH · Pleiss ner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Stahlguss GmbH<br />

· Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH · MWK Maulbronn GmbH<br />

Einweihungsfeier krönt<br />

gelungene Feuertaufe<br />

WH · Seit dem 13. August ist der neue Kupolofen in Betrieb <strong>und</strong> verrichtet<br />

zuverlässig seinen Dienst. Gr<strong>und</strong> genug, ihn offiziell in Betrieb zu nehmen.<br />

Die Optimisten waren bei Walter<br />

H<strong>und</strong>hausen schon immer in<br />

der Überzahl – <strong>und</strong> die Bedenken,<br />

ob der neue Kupolofen pünktlich<br />

<strong>und</strong> erfolgreich anlaufen würde,<br />

schnell ausgeräumt: Er war pünktlich<br />

<strong>und</strong> erfolgreich angelaufen.<br />

Jetzt war es an der Zeit, die <strong>In</strong>betriebnahme<br />

auch offiziell zu feiern.<br />

Peter van Hüllen, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Georgsmarienhütte Holding<br />

Am 31. Oktober fand daher die<br />

Einweihungsfeier statt. Der symbolische<br />

Druck auf den „roten Knopf“<br />

fehlte zwar, aber als Ausgleich hatte<br />

man die Möglichkeit, den Kupol-<br />

ofen in Betrieb zu erleben – was für<br />

den fehlenden Knopfdruck mehr<br />

als reichlich entschädigte. Zu den<br />

Gästen zählten neben Mitarbeitern<br />

Das Objekt der<br />

Studienbegierde<br />

WH · Studenten <strong>und</strong> wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

besichtigen neuen Kupolofen.<br />

Studenten <strong>und</strong> wissenschaftliche Mitarbeiter des Gießerei-<strong>In</strong>stitutes Aachen zusammen<br />

mit Andreas Beck (links, Geschäftsführung Technik/Vertrieb) <strong>und</strong> Götz-Stefan Leo<br />

(rechts, Leitung Entwicklung)<br />

Auslöser waren die Freiberger<br />

Studententage, bei denen die<br />

GMH-Holding als Hauptsponsor<br />

aufgetreten war (siehe glück auf<br />

1/2008). Damals hatten die Studenten<br />

vom Kupolofen bei Walter<br />

H<strong>und</strong>hausen gehört – <strong>und</strong> wollten<br />

sich die Anlage gerne vor Ort anschauen.<br />

Schnell hatte man einen Besichtigungstermin<br />

festgelegt. Andreas<br />

Beck (Geschäftsführer Technik/<br />

Vertrieb), der sein Studium an der<br />

RWTH Aachen absolviert hat, führte<br />

sogar eine der Gruppen angehender<br />

<strong>In</strong>genieure bzw. Doktoranden<br />

selbst durch den Betrieb. Die waren<br />

vor allem vom neuen Schmelzaggregat<br />

stark beeindruckt.<br />

des Unternehmens auch Repräsentanten<br />

der GMH-Holding, der an<br />

Bau <strong>und</strong> Montage beteiligten Firmen<br />

<strong>und</strong> der Behörden. Schließlich<br />

musste im Zuge der Umsetzung<br />

einiges beantragt <strong>und</strong> genehmigt<br />

werden.<br />

Eröffnet wurde der offizielle Teil<br />

mit gleich drei Grußworten. Denn<br />

Foto: Foto Morgana Foto: Foto Morgana<br />

Andreas Beck, Geschäftsführer Technik <strong>und</strong> Vertrieb bei Walter<br />

H<strong>und</strong>hausen<br />

Werksfoto<br />

Zum Abschluss wiesen Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Werksleitung<br />

darauf hin, dass die GMH-Gruppe<br />

einen hohen <strong>In</strong>genieurbedarf habe.<br />

Zudem könnten H<strong>und</strong>hausen <strong>und</strong><br />

die Schwesterunternehmen in der<br />

Gussgruppe angehenden Gießern<br />

bieten, was für sie besonders interessant<br />

sei: Themen für Diplom-<br />

arbeiten <strong>und</strong> interessante Praktikantenplätze.<br />

Der gute Ruf der Gussgruppe<br />

zeigte Wirkung: Werksleiter Joachim<br />

Speh konnte die ersten Bewerbungsunterlagen<br />

bereits entgegennehmen<br />

– schon vor der Abfahrt<br />

der Studenten.<br />

Götz-Stefan Leo<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Guss<br />

tagt in der Regel einmal im<br />

Quartal an wechselnden Tagungsorten.<br />

Für das letzte Treffen 2008<br />

entschied man sich für Schwäbisch<br />

Gmünd, den Standort der<br />

MWK Aluminium Werke (weitere<br />

MWK-Standorte: Renningen <strong>und</strong><br />

Maulbronn). Da die Leichtmetall-<br />

Spezialisten jüngst dem Guss-Bereich<br />

zugeordnet wurden, sind sie<br />

seit Anfang des Jahres Mitglied der<br />

ARGE.<br />

Natürlich stand auch eine<br />

Werksbesichtigung auf dem Programm.<br />

Sachk<strong>und</strong>ige Führer waren<br />

einige Betriebsräte, insbesondere<br />

der Betriebsratsvorsitzende Walter<br />

Noller. Die Guss- <strong>und</strong> Stahlgießer<br />

waren höchst begeistert, wie bei<br />

MWK das Leichtmetall ver- <strong>und</strong><br />

bearbeitet wird.<br />

Ernst wurden ihre Mienen wieder,<br />

als es um die Situation in den<br />

jeweiligen Unternehmen ging.<br />

Festzustellen war: Die Auftragslage<br />

der Gussgruppe lässt in allen Werken<br />

zu wünschen übrig. Und vor<br />

allem im Bereich Automotive war<br />

sie für das 4. Quartal sogar rückläufig.<br />

Hinzu kommen andere betriebliche<br />

Probleme, die zum Teil<br />

nur innerbetrieblich gelöst werden<br />

können, wobei vor allem die Geschäftsführungen<br />

<strong>und</strong> Betriebsräte<br />

gefordert sind.<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz war ebenfalls<br />

Thema. Er zieht sich in allen Werken<br />

wie ein roter Faden durch die<br />

letzten Sitzungen. Wenn auch die<br />

internen Diskussionsstände von<br />

Unternehmen zu Unternehmen<br />

unterschiedlich sind – im Gr<strong>und</strong>-<br />

glück auf · 4/2008 ......... 24<br />

Im geschmackvoll dekorierten Festzelt erwarteten die Gäste die ersten Grußworte.<br />

neben Andreas Beck, WH-Geschäftsführer<br />

Technik <strong>und</strong> Vertrieb,<br />

sprachen auch Peter van Hüllen,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der GMH-Holding, <strong>und</strong> Rudolf<br />

Pohl, stellvertretender Bürgermeis-<br />

ter der Stadt Schwerte.<br />

Andreas Beck wies nach einem<br />

kurzen Streifzug durch die Firmengeschichte<br />

vor allem auf die zahlreichen<br />

<strong>In</strong>vestitionen der letzten<br />

Jahre hin: „Vorläufiger Schluss-<br />

punkt war sicherlich die <strong>In</strong>vestition<br />

in den Kupolofen – immerhin<br />

mit 19 Mio. Euro die größte Einzelinvestition<br />

der Firmengeschichte.“<br />

Sein Dank galt allen Personen<br />

<strong>und</strong> Gremien, die zum Gelingen<br />

dieses anspruchsvollen Projektes<br />

beigetragen hatten: den Technikern<br />

<strong>und</strong> Planern im eigenen Haus,<br />

den Behörden <strong>und</strong> <strong>In</strong>stitutionen<br />

auf Stadt- <strong>und</strong> Landesebene, den<br />

Entscheidern in der GMH-Gruppe<br />

<strong>und</strong> der GMH-Holding, den aus-<br />

Es kommen härtere Tage<br />

Bei der Verabschiedung (von links nach rechts): Stellvertretender ARGE-Vorsitzender<br />

Wolfgang Janjevic (Betriebsratsvorsitzender Friedrich Wilhelms-Hütte), Sadi Demir<br />

(Betriebsratsvorsitzender Dieckerhoff Guss), Lothar Grüneberg (Pleissner Guss), ARGE-<br />

Vorsitzender Peter Schiele (Betriebsratsvorsitzender Harz Guss Zorge) <strong>und</strong> ARGE-Schriftführer<br />

Reinhard Pilk (Betriebsratsvorsitzender Walter H<strong>und</strong>hausen).<br />

satz ist man sich einig: Die Belegschaften<br />

müssen die positiven<br />

Signale spüren, die vom Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

in den Werken<br />

ausgehen. Deshalb wird das Thema<br />

Bestandteil der betrieblichen Diskussion<br />

bleiben.<br />

Diskutiert wurde auch die Situation<br />

der Schwerbehinderten. Hier<br />

berichtete Rüdiger Keune (Friedrich<br />

Wilhelms-Hütte) über aktuelle<br />

Maßnahmen in der Guss-Gruppe.<br />

<strong>In</strong>teressant sei unter anderem die<br />

Einrichtung von Schwerbehinderten-Parkplätzen.<br />

Auch wenn dies<br />

erst wenig praktiziert werde, nachahmenswert<br />

sei es allemal.<br />

Foto: Foto Morgana<br />

führenden Fremdunternehmen<br />

<strong>und</strong> natürlich der gesamten Mannschaft<br />

von Walter H<strong>und</strong>hausen.<br />

Peter van Hüllen wies auf die<br />

Bedeutung der <strong>In</strong>vestition für die<br />

gesamte Gruppe hin. Die <strong>In</strong>vestition<br />

sei ein Beleg dafür, dass man<br />

Vertrauen in den Standort habe.<br />

Und Bürgermeister Rudolf Pohl betonte<br />

zwei besondere Aspekte des<br />

Kupolofens: die Zukunftsfähigkeit<br />

des Standortes <strong>und</strong> die umwelttechnischen<br />

Komponenten des<br />

neuen Ofens, die unter anderem<br />

die Staubbelastung verringern.<br />

Nachdem der Worte genug gewechselt<br />

waren, konnte der so gelobte<br />

Kupolofen ausgiebig in Augenschein<br />

genommen werden. Anschließend<br />

beim Büfett nutzten die<br />

Gäste dann die Gelegenheit, sich<br />

besser kennenzulernen <strong>und</strong> alte<br />

Kontakte zu vertiefen.<br />

Jörg Schneider<br />

Erstmals tagte die Guss-ARGE in Schwäbisch Gmünd. Ihr Fazit: Auch wenn in<br />

den Betrieben vieles optimiert wurde – die Zeichen stehen auf Sturm.<br />

Werksfoto<br />

Bei der Tagung wurde auch<br />

ein Kollege verabschiedet: Lothar<br />

Grüneberg von Pleissner Guss aus<br />

<strong>Herz</strong>berg. Er war zum letzten Mal<br />

bei der ARGE dabei, da er in den<br />

wohlverdienten Ruhestand geht.<br />

Das Präsidium wünschte ihm für<br />

den nächsten Lebensabschnitt alles<br />

Gute.<br />

Das nächste Treffen ist für Mitte<br />

Januar 2009 geplant. Tagungsort:<br />

Harz Guss Zorge im Harz. Dort wird<br />

die Teilnehmer sicherlich wieder<br />

eine umfangreiche Tagesordnung<br />

erwarten.<br />

Peter Schiele<br />

<strong>und</strong> Reinhard Pilk


Befragungsergebnisse<br />

zeigen, wo’s lang geht<br />

WH · Ges<strong>und</strong>heitsmanagement macht Fortschritte.<br />

Was macht den Mitarbeitern<br />

von Walter H<strong>und</strong>hausen ges<strong>und</strong>heitlich<br />

am meisten zu schaffen?<br />

Lärm, Staub, Hitze – <strong>und</strong> vor<br />

allem Rückenprobleme. Dies war<br />

das Ergebnis der Mitarbeiter-Befragung<br />

im Rahmen des Betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements (BGM).<br />

Nach der Befragung stellte man<br />

vier Kompetenzteams zusammen<br />

mit den Schwerpunkten Arbeitsumgebung,<br />

<strong>In</strong>formation <strong>und</strong><br />

Kommunikation, Prävention <strong>und</strong><br />

einem abteilungsbezogenen Team.<br />

Sie sollten Maßnahmen erarbeiten,<br />

um unter anderem die festgestellten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdefizite abzubauen.<br />

Das Team Prävention wurde<br />

jetzt im Sinne von „Vorsorgen ist<br />

besser als heilen“ aktiv. Ein Test<br />

der Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskulatur<br />

der Mitarbeiter sollte Ansatzpunkte<br />

zeigen, um „vorbeugende <strong>In</strong>standhaltung“<br />

zu betreiben.<br />

Erinnerungen!<br />

Werksfoto<br />

Auf dem Prüfstand: Katrin Hamann aus der Personalabteilung lässt sich von Andreas<br />

Hermanski <strong>und</strong> Viviane Gebauer in den Test einweisen.<br />

Eine große im Unternehmen<br />

vertretene Krankenkasse stellte<br />

Equipment <strong>und</strong> sachk<strong>und</strong>iges Personal<br />

zur Verfügung. Qualifizierte<br />

lokale Fitnessstudios hatten Angebote<br />

ausgelegt, zugeschnitten auf<br />

Mitarbeiter im Schichtbetrieb.<br />

Geboten wurde ein komplettes<br />

Vorsorge-Paket. Es bestand aus<br />

Test, schriftlicher Auswertung des<br />

Tests, Angebot von zwei unterschiedlichen<br />

Studios <strong>und</strong> einem<br />

Gutschein.<br />

Hintergr<strong>und</strong> des Gutscheins: Die<br />

gesetzlichen Krankenkassen zahlen<br />

nicht immer die gesamten Kosten<br />

für Präventionsmaßnahmen. Deshalb<br />

wird H<strong>und</strong>hausen ggf. bei<br />

Unterdeckung die Kostendifferenz<br />

übernehmen.<br />

Die Aktion war ein voller Erfolg:<br />

Über 150 Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

haben sich checken lassen.<br />

Gottfried Bocks<br />

Werksfoto<br />

Beim diesjährigen Ausflug der Ehemaligen<br />

von Walter H<strong>und</strong>hausen<br />

ging die Fahrt nach Mülheim. Nach einer Stadtr<strong>und</strong>fahrt wartete im Mülheimer<br />

Wasserbahnhof bereits das Mittagessen (siehe Foto). Doch bevor<br />

das Büfett eröffnet wurde, informierte Betriebsratsvorsitzender Reinhard<br />

Pilk über die aktuelle Situation des Unternehmens. Nach dem Mittagessen<br />

ging es nach Duisburg. Dort stand eine geführte Schiffsr<strong>und</strong>fahrt<br />

im größten Binnenhafen Europas auf dem Programm, wo bei Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen nochmals ausgiebig über alte Zeiten geplaudert werden konnte.<br />

<strong>In</strong> Abwandlung eines bekannten Mottos könnte man sagen: „Nach der<br />

Fahrt ist vor der Fahrt.“ Die Rentnerinnen <strong>und</strong> Rentner freuen sich schon<br />

auf den Ausflug 2009. Und den Organisatoren wird mit Sicherheit wieder<br />

etwas einfallen, was den Ehemaligen gefällt.<br />

Katrin Hamann<br />

GUSS<br />

Neuer Schwung<br />

FWHE · Serienproduktion von Rotornaben M 5000 gut angelaufen<br />

INTERVIEW<br />

Die Friedrich Wilhelms-Hütte Eisenguss<br />

hat mit AREVA Multibrid<br />

für die Rotornaben der 5-MW-<br />

Klasse eine neue Stückzahl-Vereinbarung<br />

getroffen. <strong>In</strong>zwischen<br />

wird – abhängig vom Projektbedarf<br />

– bis zu eine Rotornabe pro<br />

Woche gefertigt. Wie sich diese<br />

„Taktzahl“ auf die Produktion<br />

auswirkt, schildert Mark Vierbaum.<br />

glück auf: Sie fertigen bis zu eine Rotornabe<br />

pro Woche: Ist das viel oder<br />

ist das wenig?<br />

Mark Vierbaum: Das ist eine hervorragende<br />

Produktionsleistung<br />

– bezogen auf die Größenordnung<br />

mit einem Gewicht von 42 t <strong>und</strong><br />

dem entsprechendem Fertigungsaufwand.<br />

… den Sie mit Leichtigkeit heben?<br />

Vierbaum: Weil wir eine hoch motivierte<br />

<strong>und</strong> zuverlässige Mannschaft<br />

haben. Sie hat sich erfolgreich Gedanken<br />

darüber gemacht, wie man<br />

den Ablauf verbessern kann, <strong>und</strong><br />

sie engagiert sich stark in der Umsetzung<br />

– im Rahmen der Gegebenheiten.<br />

Wieso, sind die nicht optimal?<br />

Vierbaum: Für eine dauerhafte Produktion<br />

auf diesem Niveau brauchen<br />

wir den neuen Fertigungsbereich<br />

für Rotornaben, den wir derzeit<br />

einrichten. Er entsteht in der<br />

Verlängerung der Hallen 6 <strong>und</strong> 7,<br />

kostet uns 1,7 Mio. Euro <strong>und</strong> wird<br />

Ende des Jahres in Betrieb gehen.<br />

Sollte er nicht schon lange fertig sein?<br />

Vierbaum: Eigentlich ja. Aber der<br />

Boden war belastet <strong>und</strong> musste<br />

entsprechend entsorgt werden. Das<br />

hat uns eine ganze Menge Zeit gekostet.<br />

Deshalb sind wir etwa drei<br />

Monate im Verzug.<br />

Von diesen Schwierigkeiten abgesehen:<br />

Wie läuft der Umbau?<br />

Vierbaum: Unsere schmalen Hallenschiffe<br />

haben uns bei der Planung<br />

gewisse Grenzen gesetzt.<br />

Andererseits ergaben sich für die<br />

Logistik des Kerntransportes in die<br />

Formerei kurze Wege. Durch die<br />

Platzierung in der Hallenverlängerung<br />

können wir das Eisen direkt<br />

glück auf · 4/2008 ......... 25<br />

Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt: eine versandfertige verladene Rotornabe M5000.<br />

anliefern – ohne dass die Krane des<br />

Schmelzbetriebes die Pfannen absetzen<br />

müssen.<br />

Und wie haben die Mitarbeiter den<br />

Umbau erlebt?<br />

Vierbaum: Bauen im Bestand tangiert<br />

immer auch Bereiche, die an<br />

die Baufläche grenzen. Trotz Gegenmaßnahmen<br />

mussten die Mitarbeiter<br />

zumindest erschwerte klimatische<br />

Bedingungen ertragen.<br />

Sie haben es geduldig ertragen. Dafür<br />

wollen wir uns an dieser Stelle<br />

noch einmal herzlich bedanken.<br />

Was genau wird dann im neuen Bereich<br />

gefertigt werden?<br />

Vierbaum: Vorgesehen ist dort das<br />

Kernfertigen, das Formen <strong>und</strong> Gießen<br />

der Rotornaben in der Größenordnung<br />

von 35 Stück pro Jahr.<br />

<strong>In</strong>sgesamt wollen wir dabei einen<br />

Umsatz von etwa 3,9 Mio. Euro pro<br />

Jahr erzielen.<br />

Was wird der neue Fertigungsbereich<br />

noch verändern?<br />

Vierbaum: Mit der neuen Kapazität<br />

haben wir eine gute Basis, zusätzliche<br />

Teile wie Rotorhohlwellen <strong>und</strong><br />

Maschinengehäuse ins Lieferprogramm<br />

aufzunehmen. Die Nachfrage<br />

wäre bei AREVA Multibrid<br />

gegeben.<br />

Aber AREVA Multibrid will 2009 mit<br />

einer hauseigenen Gießerei produzieren.<br />

Ist das nicht kontraproduktiv?<br />

Vierbaum: Wir können dennoch<br />

von einer weiteren Steigerung der<br />

Liefermenge ausgehen. Denn das<br />

Unternehmen will bis 2011 bereits<br />

100 Anlagen montieren. Und dafür<br />

benötigt man langfristig erstklassige<br />

Lieferanten. Unser Qualitätsniveau<br />

<strong>und</strong> unsere hervorragende<br />

Lieferperformance werden von unseren<br />

K<strong>und</strong>en hoch geschätzt.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Die AREVA Multibrid GmbH<br />

Das Unternehmen Multibrid ist seit seiner Gründung im Jahre 2000 in der<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung der Offshore-Windenergieanlage Multibrid<br />

M5000 tätig. Deren Leistung liegt bei 5 MW. Darüber hinaus fließen<br />

durch die Zugehörigkeit zur PROKON Nord Gruppe langjährige Erfahrungen<br />

aus der Windparkrealisierung in die Multibrid-Technologie ein. Mit<br />

dem französischen Energiekonzern AREVA ist im Oktober 2007 ein starker<br />

Partner hinzugekommen, der die Positionierung des Unternehmens am<br />

Markt unterstützt.<br />

Werksfoto<br />

Riesig!<br />

Werksfoto<br />

<strong>In</strong> der Familie<br />

Pillich können die<br />

Weihnachtsgeschenke etwas größer<br />

ausfallen. Denn Olaf Pillichs Vorschlag,<br />

die Farbgebung vom Airlessauf<br />

das Airmix-Verfahren umzustellen,<br />

wurde von der Harz Guss Zorge<br />

geprüft, für gut bef<strong>und</strong>en, umgesetzt<br />

<strong>und</strong> honoriert – mit 5.800<br />

Euro. Die Umstellung erspart jährlich<br />

etwa 30.000 Euro Farbe <strong>und</strong> Filtermatten.<br />

Zudem kann man schneller<br />

lackieren <strong>und</strong> reduziert den Aufwand<br />

beim Filterplattenwechsel um 30<br />

Prozent. Die pfiffige Idee kam nicht<br />

von ungefähr. Olaf Pillich (hier links<br />

mit Abteilungsleiter Mario Zimmer)<br />

hatte sich zuvor in Fachzeitschriften<br />

<strong>und</strong> auf Messen über moderne Verfahren<br />

der Farbgebung informiert.<br />

Martin Hartung


GUSS<br />

Büro oder Werkstatt?<br />

DHG · Wer nicht weiß, ob er studieren oder eine praktische Ausbildung<br />

absolvieren soll, ist mit einem Eignungstest gut beraten.<br />

Das Gymnasium am Ochsenkamp<br />

(Gevelsberg) machte seinen<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

ein Angebot, das sie einfach nicht<br />

ausschlagen konnten: die Teilnahme<br />

an einem Einstufungstest des<br />

„Thimm-<strong>In</strong>stituts für Bildung <strong>und</strong><br />

Karriereberatung“.<br />

119 Euro sollte der Test pro<br />

Schüler kosten. 20 Euro zahlten die<br />

Teilnehmer selbst, den Rest übernahmen<br />

heimische Sponsoren, darunter<br />

auch Dieckerhoff Guss. Dort<br />

sah man die Finanzspritze als <strong>In</strong>vestition<br />

ins eigene Unternehmen.<br />

Schließlich könne man sich dank<br />

eines solchen Verfahrens auf sichere<br />

<strong>und</strong> engagierte Bewerber freuen.<br />

<strong>In</strong>sgesamt nahmen 72 Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler am Test teil, der<br />

nicht umsonst an den Start der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

II gelegt wurde. Denn<br />

Schulleiter Jürgen Hein weiß: „Die<br />

Schüler erfahren hier einiges über<br />

ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> sich selbst<br />

<strong>und</strong> können so auch ihre Kurse viel<br />

zielgerichteter wählen.“ An drei<br />

Tagen wurden die Schüler in den<br />

Auch Jara Strauß <strong>und</strong> Kim Rohde absolvierten den Test. Ihre Lehrer, Mitschüler <strong>und</strong> die<br />

heimischen Sponsoren wagten dabei mal einen Blick über ihre Schultern.<br />

Bereichen Mathematik, Sprachen,<br />

Kreativität, räumliches Denken<br />

<strong>und</strong> Naturwissenschaften getestet.<br />

„Die Schüler waren mit Spaß bei<br />

der Sache <strong>und</strong> zeigten sich oftmals<br />

von einer ganz anderen Seite“, betont<br />

Lehrerin Annika Rosowski, die<br />

sich am Gymnasium um die Berufsorientierung<br />

kümmert.<br />

Auch die Schüler zogen ein positives<br />

Fazit. „Die Selbsteinschätzung<br />

war zwar schwer, doch wir haben<br />

viele hilfreiche Tipps bekommen<br />

<strong>und</strong> eine Menge gelernt“, so Kim<br />

Rohde <strong>und</strong> Jara Strauß, die beide<br />

die Jahrgangsstufe 11 besuchen.<br />

Wegen der großen Resonanz<br />

möchte Schulleiter Jürgen Hein<br />

auch in Zukunft Einstufungstests<br />

anbieten.<br />

„Schnüffler“ kamen schnell<br />

dem Rauschgift auf die Spur<br />

HGZ · Polizeih<strong>und</strong>e aus Nienburg absolvierten im Werk Suchübung.<br />

Foto: ??<br />

Foto: Daniela Schüssler<br />

Michael Stähler<br />

War selbst mit extremen Gerüchen nicht zu bremsen: H<strong>und</strong> „Asco“ steckte seine Nase in alles, was Erfolg versprechend roch.<br />

Ungewöhnlicher Besuch für die<br />

Harz Guss Zorge (HGZ) Ende<br />

November: Unter der Leitung von<br />

Polizeihauptkommissar Oliver<br />

Kunth waren Beamte der Polizeiakademie<br />

Nienburg angereist. Mit<br />

dabei hatten sie fünf Suchh<strong>und</strong>e.<br />

Sie sollten bei einer Übung auf dem<br />

HGZ-Gelände unter erschwerten<br />

Bedingungen zeigen, was sie alles<br />

draufhaben. Zuvor hatten die H<strong>und</strong>e<br />

mehrere Ausbildungen durchlaufen.<br />

Sie sollen im Dienstalltag<br />

unter anderem eingesetzt werden,<br />

um Rauschgift, Waffen oder auch<br />

Leichenteile aufzuspüren. Andreas<br />

Glaßmeyer, Leiter des HGZ-Werks-<br />

dienstes, <strong>und</strong> Stellvertreter Thomas<br />

Müller führten den Hauptkommissar<br />

zunächst durch Teile<br />

des Werkes. Dabei ging es darum,<br />

die richtigen „Testfelder“ für die<br />

H<strong>und</strong>e zu finden.<br />

Als „geradezu ideal“ bezeichnete<br />

Kunth die vorgef<strong>und</strong>enen Örtlichkeiten<br />

für seine Übungszwecke.<br />

Verschiedene, teils extreme<br />

Gerüche <strong>und</strong> unterschiedliche Beleuchtung<br />

würden die Suche der<br />

H<strong>und</strong>e nach Rauschgift erheblich<br />

erschweren. „Aber ich vertraue auf<br />

das Können der Tiere“, so Kuhnt.<br />

Und er wurde von seinen<br />

Schützlingen nicht enttäuscht. Es<br />

Werksfoto<br />

war beeindruckend zu sehen, wie<br />

die drei Belgischen Schäferh<strong>und</strong>e,<br />

der Deutsche Schäferh<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

der Holländische Hirtenh<strong>und</strong> die<br />

Suche angingen. Am Ende hatten<br />

sie das gesamte vorher versteckte<br />

Rauschgift aufgespürt.<br />

Bei einer kleinen Kaffeepause<br />

in der Werkskantine bedankte sich<br />

Oliver Kunth nach der Übung bei<br />

der Werksleitung. Dabei freute er<br />

sich nicht nur, dass man für die<br />

Prüfung die Örtlichkeiten bereitgestellt<br />

hatte, sondern auch über den<br />

fre<strong>und</strong>lichen Empfang.<br />

Markus Hoffmann<br />

glück auf · 4/2008 ......... 26<br />

Besser als alle Theorie<br />

DHG · Neue Entstaubung für Sandaufbereitung<br />

<strong>In</strong> der Formsand-Aufbereitung<br />

wurde im Juni eine neue Trockenfilter-Entstaubungsanlage<br />

in<br />

Betrieb genommen – anstelle einer<br />

störanfälligen Nassentstaubung.<br />

Die neue Anlage hat für Dieckerhoff<br />

in vielerlei Hinsicht gravierende<br />

Vorteile. Dies ergab schon<br />

ein Vergleich der theoretischen<br />

Anlagengrenzwerte zwischen alter<br />

<strong>und</strong> <strong>neuer</strong> Anlage. Denn demnach<br />

müsste sich die emittierte Staubmenge<br />

im Jahr um etwa 8 Tonnen<br />

verringern – theoretisch.<br />

Und praktisch? Die tatsächlichen<br />

Messwerte waren noch eindrucksvoller:<br />

• Die alte Nassentstaubung emittierte<br />

bei einer Ventilatorleistung<br />

von 80.000 m³ pro St<strong>und</strong>e etwa<br />

25 mg/m³. Dies ergab auf die jährliche<br />

Betriebszeit berechnet eine<br />

Gesamtstaub-Emission von 13 t.<br />

• Die neue Trockenentstaubung hat<br />

ebenfalls eine Ventilatorleistung<br />

von 80.000 m³ pro St<strong>und</strong>e. Ist ei-<br />

Für gut bef<strong>und</strong>en<br />

ne geringere Absaugleistung gefragt,<br />

wird sie automatisch heruntergeregelt.<br />

So erreicht die Anlage<br />

eine durchschnittliche Abluftmenge<br />

von etwa 50.000 m³ pro<br />

St<strong>und</strong>e. Der Staubauswurf liegt<br />

bei voller Leistung bei 1,5 mg/m³.<br />

Gesamtstaub-Emission pro Jahr:<br />

0,5 t Staub.<br />

Fazit: Der Staubauswurf hat sich an<br />

diesem Kamin um 12,5 t pro Jahr<br />

reduziert. <strong>In</strong>sgesamt ist die Staubemission<br />

auf 2,8 kg/Tag gesunken.<br />

Auch bei der Lärmbelastung<br />

kann die Neue punkten: Die alte<br />

Anlage hatte an ihrer Kaminmündung<br />

einen Schallleistungspegel<br />

von 95 dB(A), die neue hat<br />

81 dB(A). Unter Berücksichtigung<br />

der jetzigen Gesamt-Lärmemission<br />

der Gießerei könnte man Betriebszeiten<br />

auf Sonn- <strong>und</strong> Feiertage<br />

verlegen – ohne zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen.<br />

Wolfgang Bränder<br />

DHG · Erfolgreiches Audit nach ISO TS 16949:<br />

2002 <strong>und</strong> DIN EN ISO 14001:2005 absolviert<br />

Ende September absolvierte<br />

Dieckerhoff Guss ein Überwachungsaudit<br />

nach ISO TS<br />

16949:2002 <strong>und</strong> DIN EN ISO<br />

14001:2005. Bewertet wurden<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagement.<br />

Auditoren waren Dr. Michael<br />

Zimmer <strong>und</strong> Gerhard Schmitz von<br />

der DQS GmbH Deutsche Gesellschaft<br />

zur Zertifizierung von<br />

Managementsystemen. Am Ende<br />

des dritten Tages stand fest: Das<br />

Überwachungsaudit war geschafft.<br />

Schwerpunkt des Audits waren:<br />

Umweltaspekte, Beschaffungsprozess,<br />

k<strong>und</strong>enspezifische Forderungen,<br />

Managementbewertung, Notfallplanung,<br />

Fertigungsprozesse,<br />

Verpflichtung der Leitung, Messsystemanalysen<br />

sowie K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> Umweltprozesse. Als<br />

besonders positiv wurden bewertet:<br />

Problemlösungen für die K<strong>und</strong>en,<br />

die stabile Qualitätslage, die Schulung<br />

der Mitarbeiter <strong>und</strong> die verbesserte<br />

Ordnung <strong>und</strong> Sauberkeit.<br />

Achim Röder<br />

Markt als Wegweiser<br />

PG · Auch in Zukunft vom Zuwachs profitieren<br />

Pleissner Guss liefert seit einigen<br />

Jahren auch Teile für Maschinen<br />

zur Energieerzeugung. Dabei<br />

handelt es sich in erster Linie um<br />

Komponenten für Dampfturbinen,<br />

die in Kraftwerken oder für die<br />

Stromerzeugung im <strong>In</strong>dustriesektor<br />

benötigt werden. Auch bei regenerativen<br />

Energien ist Pleissner Guss<br />

anerkannter Lieferant von hochwertigen<br />

Stahlguss-Erzeugnissen,<br />

die man für die Stromerzeugung<br />

durch Wind <strong>und</strong> Wasserkraft benötigt.<br />

Die meisten Stahlgussteile landen<br />

jedoch in Dampfturbinen.<br />

Die einzelnen Komponenten<br />

bzw. Gussstücke werden in unterschiedlichen<br />

Ausführungen nach<br />

K<strong>und</strong>enwünschen geliefert – entweder<br />

mechanisch vorbearbeitet<br />

oder fertigbearbeitet. Ausgeführt<br />

werden die Arbeiten in der eigenen<br />

Mechanischen Werkstatt oder von<br />

qualifizierten Unterlieferanten, die<br />

den hohen K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

gerecht werden.<br />

Die jeweiligen K<strong>und</strong>en kommen<br />

aus Deutschland, der EU <strong>und</strong> der<br />

Volksrepublik China. Größter K<strong>und</strong>e<br />

auf diesem Gebiet aber ist die<br />

„Siemens AG Energy Sector“. Für<br />

sie wurde in <strong>Herz</strong>berg eine eigene<br />

kleine Fertigungslinie installiert.<br />

Hier fügen qualifizierte Schweißer<br />

Turbinengehäusehälften mit<br />

kleineren Komponenten aus Stahlguss<br />

zusammen, die ebenfalls Pleissner<br />

produziert (Ventile, Düsenkästen<br />

u. a.). Zudem werden weitere<br />

Zubehörteile, die der K<strong>und</strong>e stellt,<br />

durch die Konstruktionsschweißungen<br />

mit dem Gehäuseoberteil<br />

oder -unterteil verb<strong>und</strong>en. Dabei<br />

handelt es sich um Rohre, Rohrbögen,<br />

DIN-Flansche, Reduzierstücke,<br />

Entwässerungsstutzen etc.<br />

Experten gehen davon aus, dass<br />

die installierte Energie die nächsten<br />

20 Jahre stetig wächst. Hochrechnungen<br />

sprechen von einem<br />

jährlichen Zuwachs von 2–3 Prozent.<br />

Durch qualifizierte Teilelieferungen<br />

mit hoher Fertigungstiefe<br />

wird Pleissner Guss diesem Markt<br />

folgen.<br />

Eckhard Neumann


GUSS<br />

AZUBI-ECKE<br />

Landesbester bleibt bescheiden<br />

MWK · Jérôme Bullinger soll sich für Begabten-Studium bewerben.<br />

Jérôme Bullinger (Metallwerke<br />

Kloß) absolvierte seine Ausbildung<br />

als Landesbester. Ein Bericht<br />

aus der Leonberger Kreiszeitung<br />

von Barbara Bross-Winkler:<br />

Sein Leben minutiös durchzuplanen,<br />

ist Jérôme Bullingers Sache nicht.<br />

Erfolg hat er dennoch: Er hat seine<br />

Ausbildung zum Modellbauer als<br />

Landesbester – <strong>und</strong> Zweitbester<br />

b<strong>und</strong>esweit – abgeschlossen. Auf<br />

seinen Lorbeeren ausruhen wird er<br />

sich aber nicht. Eigentlich träumt<br />

Jérôme Bullinger, kaum hat er seine<br />

erste eigene Wohnung in Höfingen<br />

bezogen, von einem Motorrad.<br />

Doch wenn ein Bugatti oder Bentley,<br />

ein Aston Martin, Mercedes oder<br />

Porsche an ihm vorbeifährt, kann er<br />

sich inzwischen selbst ein wenig auf<br />

die Schulter klopfen <strong>und</strong> sich freuen,<br />

dass auch seine Arbeit gewissermaßen<br />

in diese Autos eingeflossen ist<br />

– auch wenn der junge Mann das<br />

selbst ganz anders, vor allem viel<br />

bescheidener ausdrücken würde.<br />

Stolz ist der gebürtige Stuttgarter<br />

Zur diesjährigen Abschlussfahrt<br />

waren 19 Auszubildende der<br />

Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH)<br />

aus den Prüfungsjahrgängen<br />

2007/2008 eingeladen. Gemeinsam<br />

mit ihren ehemaligen Ausbildern<br />

<strong>und</strong> in Begleitung von Personalleiter<br />

Horst Rüsing ging die Reise Richtung<br />

Augsburg.<br />

Dort besichtigte man die Großmotorenfertigung<br />

bei MAN-Diesel.<br />

Eindrucksvoll präsentierte sich der<br />

Traditionsbetrieb im Besucherforum,<br />

das auch als Museum dient. Rudolf<br />

Diesel brachte 1897 hier in Augsburg<br />

seine bahnbrechende Entwick-<br />

jetzt aber trotzdem auf seinen Titel<br />

als Landesbester seines Ausbildungsjahrgangs<br />

<strong>und</strong> dieser Stolz wird nur<br />

noch übertroffen von seiner eigenen<br />

Überraschung. „Die Zeit war<br />

knapp“, erzählt er vom praktischen<br />

Teil der Prüfung, „<strong>und</strong> ich war nicht<br />

sicher, ob es wirklich passt.“ Es, das<br />

Gesellenstück, eine Art Verteilergehäuse,<br />

das Bullinger nach einer vorgegebenen<br />

Zeichnung mit etlichen<br />

Flächen, Formschrägen <strong>und</strong> dazugehörigen<br />

Einzelteilen aus Kunststoff<br />

fertigen musste, passte ganz w<strong>und</strong>erbar,<br />

ließ sich butterweich aus<br />

seinem Kunstharznegativ schälen –<br />

<strong>und</strong> wurde mit Bestnoten bedacht.<br />

Jetzt ist der 22-Jährige sogar noch<br />

aufgefordert worden, sich für ein<br />

Begabten-Stipendium zu bewerben.<br />

Dabei hat Jérôme Bullinger als<br />

Kind gewiss nicht von einer Karriere<br />

als Modellbauer geträumt. „Ich<br />

hatte die üblichen Bubenträume<br />

<strong>und</strong> wollte Polizist werden, war<br />

aber im Gr<strong>und</strong>e eher planlos <strong>und</strong><br />

dachte, nach der Schule wüsste<br />

ich vielleicht automatisch, was ich<br />

Am Schluss der Reise<br />

gab es Frischgezapftes<br />

FWH · Alle zwei Jahre treffen sich ehemalige Auszubildende <strong>und</strong> Ausbilder<br />

zu einer gemeinsamen Ausbildungsabschlussfahrt.<br />

Gut gelaunt ins Wochenende (von links): Rainer Hammelsbrock, Horst Rüsing, Daniel Poszwa, Leschek Paschke, Andre Berger,<br />

Daniel Ocana-Garcia, Mario Salvo, Christoph Drescher, Sascha Dams, Karsten <strong>Herz</strong>og, Andreas Hayessen, Mike Werkmann,<br />

Hasan Aslan, Mike Häring, Markus Mendola, Eva Kujawa, Markus Jaskolka, Danny Writsch, Daniel Czaja, Tommy Berger,<br />

Malte Neukamp <strong>und</strong> Axel Gröger.<br />

lung erstmals zum Laufen. Im Augsburger<br />

Werk werden Zweitakt- <strong>und</strong><br />

Viertaktmotoren als Haupt- oder<br />

Hilfsmotor hergestellt – mit einer<br />

Leistung bis zu 115.000 PS.<br />

Beim Betriebsr<strong>und</strong>gang hinterließen<br />

die Antriebsriesen bei den<br />

jungen Leuten einen bleibenden<br />

Eindruck, ebenso wie die riesigen<br />

Abmessungen der Kurbelwellen,<br />

Pleuelstangen <strong>und</strong> Kolben.<br />

Beim R<strong>und</strong>gang konnte auch ein<br />

Motorenblock vom Typ 8 L 58/64<br />

in der Teilmontage begutachtet<br />

werden, der bei der FWH gegossen<br />

worden war. Die Motorengehäuse<br />

werden wolle“, erzählt er. Nur eines<br />

wurde ihm während seiner Schulzeit<br />

an einer Stuttgarter Waldorfschule<br />

ganz klar: Die praxisbezogenen<br />

Fächer wie Schreinern <strong>und</strong> Steinbildhauen<br />

machten ihm mehr<br />

Spaß als die reine Theorie. Und so<br />

blieb auch das kurzzeitig ins Auge<br />

gefasste Psychologie-Studium eine<br />

theoretische Möglichkeit.<br />

Ein Praktikum bei den Metallwerken<br />

Kloß (MWK) in Renningen, an<br />

das er eher zufällig kam, machte<br />

ihm dann so viel Spaß, dass er sich<br />

schon vor der Fachhochschulreife<br />

dort um einen Ausbildungsplatz im<br />

Gießereimodellbau bewarb. Das<br />

Unternehmen gehört seit 2007 ganz<br />

zur Unternehmensgruppe Georgsmarienhütte<br />

<strong>und</strong> entwickelt <strong>und</strong><br />

vertreibt Aluminiumguss-Bauteile für<br />

die Automobilindustrie wie Saugrohre<br />

oder Getriebegehäuse.<br />

An der Ausbildung hat dem<br />

frischgebackenen <strong>und</strong> preisgekrönten<br />

Gesellen besonders gefallen,<br />

dass die Arbeit mit ihren handwerklichen<br />

Tätigkeiten wie fräsen, schlei-<br />

Werksfoto<br />

werden von CNC-gesteuerten Portalfräsmaschinen<br />

bearbeitet.<br />

Untergebracht waren die Azubis<br />

in der Augsburger Jugendherberge.<br />

Abends ging es zu Fuß am Lech<br />

entlang ins Wirtshaus. Dort klang<br />

der Abend bei deftigen bayrischen<br />

Spezialitäten aus.<br />

Nach einem kräftigen Frühstück<br />

fuhr der Bus Richtung Ruhrgebiet.<br />

Bei einem Zwischenstopp wurde<br />

noch eine Darmstädter Privatbrauerei<br />

besichtigt. Nach einer Probe des<br />

Frischgebrauten ging es schließlich<br />

auf die Heimreise.<br />

Rainer Hammelsbrock<br />

glück auf · 4/2008 ......... 27<br />

Mit Bestnoten bedacht: die Einzelteile aus Kunststoff für ein Verteilergehäuse. Sie ließen<br />

sich butterweich aus dem Kunstharznegativ schälen.<br />

fen, drehen <strong>und</strong> raspeln viel<br />

Abwechslung geboten hat. Neuerdings<br />

arbeitet der 22-Jährige in der<br />

CAM-Abteilung, in der computerunterstützten<br />

Produktionsvorbereitung,<br />

<strong>und</strong> findet die Arbeit jetzt noch<br />

spannender, da er sich für jedes<br />

neue Bauteil eine neue Frässtrategie<br />

überlegen muss <strong>und</strong> zwischen PC<br />

<strong>und</strong> Fräse hin- <strong>und</strong> herpendelt. Bei<br />

allem Erfolg bleibt Jérôme Bullinger<br />

gelassen: „Ich bin gerade mit meiner<br />

Arbeit r<strong>und</strong>um glücklich, aber<br />

Bravo!<br />

Auch in diesem Jahr prämierte die GMH-Gruppe ihre<br />

besten Nachwuchskräfte nach abgeschlossener Ausbildung.<br />

Im Geschäftsbereich Guss überzeugte Patrick Schink von Walter<br />

H<strong>und</strong>hausen mit seinen Leistungen. Der <strong>In</strong>dustriemechaniker (Fachbereich<br />

Betriebstechnik) wurde Prüfungsbester bei der Winterprüfung 2007/2008.<br />

Auf einer Belegschaftsversammlung gratulierte ihm Andreas Beck (Geschäftsführer<br />

Technik <strong>und</strong> Vertrieb) zu seinen hervorragenden Prüfungsergebnissen.<br />

Belohnt wurde er mit einer Wochenendreise für zwei Personen nach<br />

München, die auch einen Besuch im Deutschen Museum beinhaltet. Der<br />

Azubi-Award ist ein sehr guter Ansatz für Engagement <strong>und</strong> Motivation in der<br />

Ausbildung.<br />

Andrea Redmann<br />

Optimal!<br />

PERSONALIA<br />

Be triebs ju bi lä en 4. Quar tal 2008<br />

Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong><br />

sagen Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht<br />

alles Gute für die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />

Dieckerhoff Guss GmbH<br />

25 Jahre: Elman Arslanbey (Versand), Salvatore Farraguto (Endfertigung),<br />

Musa Sahin (Kontrolle), Mustafa Tuluk (Kernmacherei), Cemal<br />

Turkmenoglu (Kernmacherei)<br />

Harz Guss Zorge GmbH<br />

40 Jahre: Josef Welzel (<strong>In</strong>standhaltung)<br />

Werksfoto<br />

ich lebe nicht, um zu arbeiten, denn<br />

es gibt noch andere Dinge, die ich<br />

gerne mache.“ Früher hat er sich<br />

beim Fußball, Taekwondo oder<br />

Snowboardfahren ausgetobt, doch<br />

<strong>neuer</strong>dings ist das Boxen sein Ausgleich<br />

zur Arbeit. „Der Vater eines<br />

Fre<strong>und</strong>es ist zufällig Boxtrainer“,<br />

erzählt Jérôme Bullinger <strong>und</strong> stellt<br />

fest, dass er sein Leben gar nicht so<br />

perfekt zu planen braucht, weil ihm<br />

doch viele kleine Zufälle schon so<br />

viel Gutes beschert haben.<br />

Seit 2004 bildet Walter H<strong>und</strong>hausen Jahr für Jahr<br />

mehr junge Menschen aus. Nicht immer jedoch<br />

reichen die Ressourcen im eigenen Haus <strong>und</strong> in der Ausbildungswerkstatt<br />

von Partnerunternehmen aus, den Bedarf an guter Ausbildung zu decken.<br />

Manche Dinge bleiben auf der Strecke, z. B. aus Zeit- oder Personalmangel.<br />

Um solche Probleme aufzudecken <strong>und</strong> Lösungen zu erarbeiten, trafen sich<br />

die betrieblichen Ausbilder Ende Oktober erstmals zu einem gemeinsamen<br />

Workshop. Mithilfe externer Moderation entspann sich eine lebhafte Diskussion.<br />

Schnell wurde bewusst, welche Probleme vorliegen. Aber auch an<br />

Lösungsvorschlägen mangelte es nicht, die teilweise auch leicht umzusetzen<br />

sind. So konnte ein Vorschlag bereits umgesetzt werden (Optimierung des<br />

Auswahlverfahrens). Weitere Themen wie die frühere Einbindung der Azubis<br />

in den Betrieb oder die Vermittlung gießereispezifischer Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />

waren ebenfalls auf der Tagesordnung.<br />

Andrea Redmann<br />

Walter H<strong>und</strong>hausen GmbH<br />

25 Jahre: <strong>In</strong>go Breer (Endfertigung)<br />

35 Jahre: Rolf Gerke (Personal- <strong>und</strong> Arbeitswirtschaft), Manfred Stollenwerk<br />

(KVP-Beauftragter) <strong>und</strong> Bernhard Tekhaus (Materialwirtschaft)


Kranbau Köthen GmbH · Alpha-Elektronik GmbH · KFT GmbH Kran- <strong>und</strong> Fördertechnik Nürnberg · Saalfelder Hebezeugbau<br />

GmbH Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction · EICKHOFF <strong>In</strong>dustrie-Anlagenbau & Montagen<br />

ENGINEERINGKrantechnik:<br />

GmbH · <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Anlagentechnik GmbH<br />

Zu zweit in die Zukunft<br />

IAGM ∙ Wenn sich zwei starke Partner verbünden, winken Synergieeffekte:<br />

Ihre Gesamtleistung wird größer als die Summe ihrer Einzelleistungen.<br />

Am 25. September kam vom Handelsregister<br />

des Amtsgerichts Osnabrück<br />

die offizielle Bestätigung:<br />

Die MAGNUM Metallbearbeitung<br />

GmbH <strong>und</strong> die IAG <strong>In</strong>dustrie-Anla-<br />

Ziehung!<br />

Auf der <strong>In</strong>noTrans in Berlin hatte<br />

man den ersten 2-Wege-Lkw<br />

mit Reinigungsaufbau für die Genfer<br />

Straßenbahn präsentiert. Jetzt<br />

konnte <strong>Windhoff</strong> weitere K<strong>und</strong>en<br />

für die wegweisende Technik aus<br />

Rheine gewinnen: die zur Schweizer<br />

ATEL-Gruppe gehörige GA<br />

Fahrleitungsbau aus Fellbach bei<br />

Stuttgart.<br />

Das Unternehmen hatte bereits<br />

im Sommer den dreiachsigen Lkw<br />

mit 26 t Gesamtgewicht bestellt.<br />

Er wurde mit einer Schienenfahreinrichtung<br />

bestückt – zwei Drehgestellen,<br />

einem Trommelbock zur<br />

Er<strong>neuer</strong>ung von Fahrleitungen<br />

<strong>und</strong> einer Hubarbeitsbühne, die<br />

gen-Bau Georgsmarienhütte GmbH<br />

sind miteinander verschmolzen –<br />

zur IAG MAGNUM GmbH.<br />

Das neue Unternehmen hat<br />

seinen Hauptsitz am Standort Os-<br />

Viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen hatten sich im<br />

Frühsommer auf die Suche nach einem neuen<br />

Namen für das neue Unternehmen gemacht. Unter allen Teilnehmern<br />

wurden zwei Gutscheine für ein Abendessen verlost. Glücksfee waren<br />

Felicia <strong>und</strong> Florian Nissen. Für die Gewinner freuten sich zudem (von<br />

links nach rechts) Jan-Peter Nissen (Geschäftsführung), Ursula Wiesinger<br />

(Sekretariat Geschäftsführung), Alfred Bücker (Geschäftsführung), Mathias<br />

Debbrecht (Betriebsrat), Lothar Leimbrock (Betriebsrat) <strong>und</strong> Peter Schnittfeld<br />

(Geschäftsführung).<br />

Eine von vielen Varianten: der dreiachsige Lkw mit<br />

Schienenfahreinrichtung, Drehgestellen, Hubarbeitsbühne<br />

<strong>und</strong> Trommelblock.<br />

Foto: Ferdinand Igelbrink<br />

man gemeinsam mit der Palfinger<br />

GmbH neu entwickelt hat.<br />

Die für diesen Fahrzeugtyp entwickelten<br />

Drehgestelle haben einen<br />

hydrostatischen Fahrantrieb.<br />

Versehen wird er mit der gleichen<br />

Steuerung wie reine Schienen-Fahrzeuge.<br />

Dies ermöglicht ihm auf der<br />

Schiene eine maximale Geschwindigkeit<br />

von 60 km/h.<br />

Der besondere technische Clou<br />

des Fahrzeuges: Es kann sowohl<br />

für das Befahren von DB-Strecken<br />

(EBA-Zulassung) als auch für das<br />

Befahren von Straßenbahnstrecken<br />

mit Spurweiten von 1.000 bis<br />

1.458 mm (Betriebserlaubnis nach<br />

nabrück <strong>und</strong> darüber hinaus Vorfertigungskapazitäten<br />

am Standort<br />

Georgsmarienhütte. Seine drei Geschäftsfelder<br />

sind Schweißtechnik<br />

(Apparate- <strong>und</strong> Behälterbau), Bearbeitung<br />

(Guss- <strong>und</strong> Schmiedeteile)<br />

<strong>und</strong> Service.<br />

Schon früher hatten IAG <strong>und</strong><br />

MAGNUM eine große Schnittmenge<br />

<strong>und</strong> Gemeinsamkeiten. So waren<br />

beide dem Geschäftsbereich<br />

„Anlagenbau“ der GMH-Gruppe<br />

zugeordnet, <strong>und</strong> beide hatten gemeinsame<br />

K<strong>und</strong>en – die übrigens<br />

von der Zusammenführung nur gewinnen<br />

können. Denn sie profitieren<br />

zukünftig von einem breiteren<br />

Leistungsspektrum entlang der<br />

Wertschöpfungskette direkt aus einer<br />

Hand. <strong>In</strong>sofern können die ers-<br />

ten Reaktionen der K<strong>und</strong>en nicht<br />

überraschen: Sie bewerten die Fusion<br />

als überaus positiv.<br />

Im Zuge der Zusammenführung<br />

hat man auch ein sehr umfangreiches<br />

<strong>In</strong>vestitionspaket geschnürt.<br />

R<strong>und</strong> zwei Drittel der<br />

Wegweisende Technik<br />

WBA ∙ Ein flexibler 2-Wege-Lkw startet äußerst erfolgreich – nicht zuletzt dank<br />

modularem Aufbau. Die K<strong>und</strong>en sind von dem neuen Konzept überzeugt.<br />

BOStrab-Bedingungen) zugelassen<br />

werden.<br />

Das konsequent modulare Konzept<br />

konnte auch die Stuttgarter<br />

Straßenbahn überzeugen. Auch<br />

sie haben ein 2-Wege-Fahrzeug<br />

bestellt. Als Aufbau wählten sie allerdings<br />

einen Spezialkran, der ihnen<br />

zwei unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten<br />

eröffnet: die Lastaufnahme<br />

bei der Montage von<br />

Schaltschränken im Tunnelbereich<br />

<strong>und</strong> – durch die Adaption eines Arbeitskorbes<br />

– normale Wartungsarbeiten<br />

an der Oberleitung.<br />

Detlef Müller<br />

glück auf · 4/2008 ......... 28<br />

Andreas Rodefeld (links) von der Maßkontrolle <strong>und</strong> Edgar Vette vom Personalwesen<br />

waren die glücklichen Gewinner der Namensverlosung (siehe: Viel Glück!). Überreicht<br />

hatten die Preise die Geschäftsführer Alfred Bücker <strong>und</strong> Peter Schnittfeld.<br />

<strong>In</strong>vestitionen gehen in die Er<strong>neuer</strong>ung<br />

der Technologie-Basis, ein<br />

Drittel wird in eine neue <strong>In</strong>frastruktur<br />

fließen.<br />

So werden am Standort Osnabrück<br />

Kapazitäten geschaffen, um<br />

sowohl die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

aus Georgsmarienhütte als<br />

auch die zu verlagernden oder neu<br />

anzuschaffenden Maschinen <strong>und</strong><br />

Produktionsmittel aufzunehmen.<br />

Der Neustart bietet zudem gute<br />

Chancen, Prozesse <strong>und</strong> Strukturen<br />

neu auszulegen <strong>und</strong> so ein Plus an<br />

Produktivität <strong>und</strong> Qualität zu erzielen.<br />

Doch nicht nur der Gesellschafter<br />

bekennt sich mit dem <strong>In</strong>vestitionspaket<br />

zur Zukunft der IAG<br />

MAGNUM <strong>und</strong> dem Standort Osnabrück.<br />

Auch die Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen tragen erheblich zu<br />

US-Premiere!<br />

Foto: Thorsten Lippmann<br />

einem guten Start bei – durch den<br />

im Sommer zwischen Betriebsrat,<br />

IG Metall <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />

ausgehandelten Zukunftstarifvertrag.<br />

Die Verhandlungen waren getragen<br />

von dem gemeinsamen Willen,<br />

das neue Unternehmen nachhaltig<br />

zum Erfolg zu führen.<br />

Ein Großteil der Arbeitsplätze<br />

wurde bereits von Georgsmarienhütte<br />

nach Osnabrück verlegt. Im<br />

Vorfeld hatte man Hallenbereiche<br />

<strong>und</strong> Büroräume in Osnabrück renoviert<br />

<strong>und</strong> neu ausgelegt.<br />

Mittlerweile steht schweres Baugerät<br />

auf dem Werksgelände. Denn<br />

die <strong>In</strong>vestitionen sollen schnell<br />

Früchte tragen. Jetzt beginnen die<br />

Verlängerung der Halle 4 <strong>und</strong> der<br />

Bau des neuen Sozial- <strong>und</strong> Verwaltungsgebäudes.<br />

Jan-Peter Nissen<br />

Foto: Norbert Klein<br />

Anfang Oktober präsentierte sich<br />

<strong>Windhoff</strong> erstmals auf einer Messe in<br />

den USA: der APTA-Expo in San Diego (APTA steht für American Public<br />

Transportation Association). Die Fachveranstaltung gilt als eine der führenden<br />

Events für den öffentlichen Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr in Amerika.<br />

Dieser Bedeutung angemessen waren dort über 800 Aussteller vertreten.<br />

Gespannt reiste ein dreiköpfiges <strong>Windhoff</strong>-Messeteam nach San Diego,<br />

um das Unternehmen aus Rheine auf einem fast 30 m2 großen Messestand<br />

zu präsentieren. Dabei ging es vorrangig um Werkstattausrüstung,<br />

Rangiertechnik <strong>und</strong> Fahrzeuge zum Bau <strong>und</strong> zur <strong>In</strong>standhaltung von<br />

Fahrleitungen <strong>und</strong> Gleisanlagen. Die Messebesucher waren nicht nur an<br />

den ausgestellten <strong>Windhoff</strong>-Produkten, sondern auch an Fachgesprächen<br />

interessiert. Und so ergaben sich auch Anknüpfungspunkte, einige informative<br />

Gespräche zum Thema „<strong>Windhoff</strong>-Markteinstieg“ zu führen. Im<br />

Anschluss an die Messe bot sich dem <strong>Windhoff</strong>-Team die Gelegenheit, in<br />

San Diego das Depot des MTS (Metropolitan Transit System) anzusehen.<br />

Auf der APTA-Expo in San Diego von links nach rechts: Wolfgang Klein-<br />

Katthöfer, Anja Wersching <strong>und</strong> Martin Freier.<br />

Anja Wersching


ENGINEERING<br />

AZUBI-ECKE<br />

Fachkräfte kommen<br />

aus dem eigenen Stall<br />

WBA ∙ Arbeitsteilung in der Gruppe: <strong>Windhoff</strong>-Azubis machen gewerbliche<br />

Ausbildung bei der Berufsbildungsgesellschaft in Georgsmarienhütte.<br />

Neue <strong>und</strong> bekannte Gesichter (von links nach rechts): Marius Brümmer (angehender <strong>In</strong>dustriekaufmann), Klaus Remberg, Sebastian<br />

Volkert (angehender <strong>In</strong>dustriemechaniker), Christof Korte, Eike Janßen (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Manfred Letzel,<br />

Jürgen Auschner, Yannic Beckmann (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Stefanie Schönheit, Uwe Spielmann, Robin<br />

Schneider (angehender Technischer Zeichner Fachrichtung Maschinenbau), Andre Wiesch (angehende Fachkraft für La gerlogistik),<br />

Matthias Kranewitz (angehender Elektroni ker für Betriebstechnik), Tim Akamp (angehender Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration),<br />

Simon Rosetti (angehender <strong>In</strong>dustriemechaniker), Thorsten Löwe (angehender <strong>In</strong>dustrie mechaniker) <strong>und</strong> Philipp Spielmann<br />

(angehender Technischer Zeichner Fachrichtung Maschinenbau).<br />

Kaum sind die einen verabschiedet<br />

(siehe: „Ex-Azubis genießen<br />

Nachwuchsförderung“), kommen<br />

schon die nächsten an die Reihe.<br />

Und so konnten Personalleiterin Stefanie<br />

Schönheit <strong>und</strong> Produktionsleiter<br />

Jürgen Auschner elf neue Azubis<br />

begrüßen. Gelegenheit dazu bot<br />

eine zentrale Einführungsveranstaltung,<br />

an der auch Ausbildungsbeauftragte<br />

<strong>und</strong> Betriebsrat teilnahmen.<br />

Das Besondere des Azubi-Jahrgangs:<br />

Erstmals bildet <strong>Windhoff</strong><br />

eine Fachkraft für Lagerlogistik<br />

aus. Zudem konnte man wieder<br />

einen Fachinforma tiker <strong>und</strong> einen<br />

angehenden Bachelor willkommen<br />

heißen. Er wird einen dualen Studiengang<br />

Fachrichtung Ma schinenbau<br />

absolvieren.<br />

Die vierjährige Ausbildung beinhaltet<br />

neben dem Studium an der<br />

Fachhochschule Osnabrück auch<br />

eine verkürzte Berufsausbildung<br />

zum <strong>In</strong>dustriemechaniker. Dieser<br />

Studiengang mit seinen vielseitigen<br />

Fachrichtungen soll bei <strong>Windhoff</strong> in<br />

Zukunft zum festen Bestandteil der<br />

Ausbildung werden.<br />

Wie immer arbeitet man in den<br />

gewerblichen Ausbildungsberufen<br />

mit der Berufsbildungsgesellschaft<br />

Georgsmarienhütte GmbH in<br />

Georgsmarienhütte zusammen. Dort<br />

müssen die Azubis ihre gewerb-<br />

Foto: Aret Cezveciyan<br />

Foto: Anja Wersching<br />

lichen Gr<strong>und</strong>ausbildungskurse absolvieren.<br />

<strong>Windhoff</strong> will auch zukünftig seinen<br />

Fachkräftebedarf mit eigenem<br />

Nachwuchs decken. So kann man<br />

zudem seiner sozialen Verantwortung<br />

gerecht wer den <strong>und</strong> jungen<br />

Menschen eine Berufsausbildung<br />

ermöglichen.<br />

Derzeit beschäftigt <strong>Windhoff</strong> insgesamt<br />

256 Mitarbeiter, davon<br />

24 Auszubildende. Daraus ergibt<br />

sich im Übrigen eine Ausbildungsquote,<br />

die über dem Durchschnitt<br />

des deutschen Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbaus liegt.<br />

Stefanie Schönheit<br />

Premiere! Erstmals<br />

bildet<br />

WeserWind vier junge Leute aus (von<br />

links nach rechts): Kevin Engelbert<br />

aus Langen, Matthias Maurer aus<br />

Spaden, Jannis Plump aus Butjadingen<br />

<strong>und</strong> Johannes Steinke aus Schiffdorf.<br />

Die angehenden Konstruktionsmechaniker<br />

müssen von Anfang an<br />

Mobilität zeigen. Denn Wochenende<br />

<strong>und</strong> Berufsschulausbildung (teils<br />

donnerstags <strong>und</strong> jeden Freitag)<br />

absolvieren sie in <strong>und</strong> im Umkreis<br />

von Bremerhaven – das erste Ausbildungsjahr<br />

aber in der Lehrwerkstatt<br />

der Berufsbildungsgesellschaft in<br />

Georgsmarienhütte. Anschließend<br />

geht es für ein halbes Jahr zur IAG<br />

MAGNHUM GmbH in Osnabrück.<br />

Den Rest der Ausbildung absolvieren<br />

sie dann wieder bei WeserWind.<br />

Lutz Saller<br />

glück auf · 4/2008 ......... 29<br />

Viel Glück!<br />

<strong>In</strong> diesem Jahr bildet EICKHOFF zwei weitere<br />

Azubis im gewerblichen Bereich aus. Was an<br />

eigenem Wissen fehlt, ersetzt die bewährte Verb<strong>und</strong>ausbildung mit dem<br />

Schwesterunternehmen: der Friedrich Wilhelms-Hütte (FWH). Dank dieser<br />

Kooperation kann man Christian Scheller (links) <strong>und</strong> Marc Oldenburg<br />

r<strong>und</strong>um eine qualitativ hochwertige Ausbildung bieten. <strong>In</strong> diesem Jahr<br />

steht übrigens die Abschlussprüfung der ersten „Verb<strong>und</strong>-Azubis“ an.<br />

Während ihrer 1,5-jährigen Gr<strong>und</strong>ausbildung in der Ausbildungswerkstatt<br />

der FWH sind sie nur für kurze Zeit bei EICKHOFF, damit sie erste Kontakte<br />

zu ihrem Ausbildungsbetrieb knüpfen können. Im Anschluss werden<br />

sie aber ausschließlich im EICKHOFF-Werk bzw. in den EICKHOFF-Betriebsstätten<br />

weiter ausgebildet. Und noch in anderer Hinsicht machen FWH<br />

<strong>und</strong> EICKHOFF gemeinsame Sache: Auch in diesem Jahr haben sich ihre<br />

Azubis auf einem 3-tägigen Einführungsseminar kennen gelernt, diesmal<br />

in Simmerath Rurberg.<br />

Kirsten Gottwald<br />

Ex-Azubis genießen<br />

Nachwuchsförderung<br />

WBA ∙ Schöne Aussichten: Zwei von drei setzen<br />

ihre Ausbildung an einer Fachhochschule fort.<br />

Alle sind r<strong>und</strong>um zufrieden (von links): Stefanie Schönheit (Personalleiterin), Manfred<br />

Letzel (Ausbilder gewerbl. Auszubildende), Denis Breucker, Georg Vennemann<br />

(Geschäftsführer), Verena Haverbeck <strong>und</strong> Karl-Heinz Beckers (Betriebsratsvorsitzender).<br />

Andrej Gritzmann konnte den Fototermin leider nicht wahrnehmen.<br />

Sie haben erfolgreich ihre Abschlussprüfungen<br />

absolviert:<br />

Verena Haverbeck als <strong>In</strong>dustriekauffrau,<br />

Denis Breucker als Elektroniker<br />

für Betriebstechnik <strong>und</strong> Andrej Gritzmann<br />

als Technischer Zeichner.<br />

Mit Verena Haverbeck hatte<br />

<strong>Windhoff</strong> bereits im Vorfeld einen<br />

zusätzlichen Ausbildungsvertrag<br />

abgeschlossen. Man will sie bei<br />

ihrem Studium „European Business<br />

Programme“ an der Fachhochschule<br />

Münster unterstützen.<br />

Auch Denis Breucker hat sich für<br />

einen weiterführenden Studiengang<br />

eingeschrieben. Er studiert bereits<br />

Elektrotechnik an der Fachhochschule<br />

Steinfurt – finanziell unterstützt<br />

durch ein Stipendium der Stif-<br />

Werksfoto<br />

Foto: Anja Wersching<br />

tung Stahlwerk Georgsmarienhütte.<br />

Andrej Gritzmann wurde in die<br />

Konstruktionsabteilung <strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>In</strong>dustrietechnik übernommen. Er<br />

arbeitet dort seitdem in einer integrierten<br />

3-D-CAD-(Solid-Works),<br />

EDM- (keytech) <strong>und</strong> SAP-R/3-Umgebung<br />

an der Lösung von K<strong>und</strong>enproblemen<br />

mit.<br />

Bei einer Feier gratulierten<br />

Geschäftsführer Georg Vennemann,<br />

Personalleiterin Stefanie Schönheit<br />

<strong>und</strong> Betriebsratsvorsitzender Karl-<br />

Heinz Beckers den dreien zum<br />

Erfolg. Sie überreichten die Prüfungsdokumente<br />

<strong>und</strong> dankten für<br />

ihr Engagement während der Ausbildung.<br />

Stefanie Schönheit


Der diesjährige Auftritt auf der<br />

<strong>In</strong>noTrans in Berlin Ende September<br />

war für <strong>Windhoff</strong> alles andere<br />

als Routine. Denn erstmals<br />

präsentierten sich die <strong>Bahn</strong>spezialisten<br />

aus Rheine auf dem Außengelände<br />

der internationalen<br />

Leitmesse der Schienenverkehrstechnik.<br />

Wie sich <strong>Windhoff</strong> präsentierte,<br />

weiß Anja Wersching.<br />

Sie war mit dabei:<br />

glück auf: So groß wie diesmal hat<br />

sich <strong>Windhoff</strong> noch nie auf der <strong>In</strong>noTrans<br />

präsentiert.<br />

Sendai liegt ganz im Süden von<br />

Japan auf der <strong>In</strong>sel Kyūshū. Die<br />

klimatischen Verhältnisse sind für<br />

Mitteleuropäer sehr gewöhnungsbedürftig:<br />

Temperaturen um 35<br />

Grad <strong>und</strong> eine Luftfeuchtigkeit<br />

von 90 Prozent. Hinzu kommt der<br />

zwischen August <strong>und</strong> September<br />

herrschende Dauerregen – klimatische<br />

Bedingungen, unter denen<br />

auch Hasan Sadi Wroblewsky zu<br />

leiden hatte.<br />

Seine Arbeit als Supervisor ließ<br />

ihm allerdings keine Zeit, Trübsal<br />

zu blasen. Schließlich musste er im<br />

Auftrag des K<strong>und</strong>en den Austausch<br />

von Wärmeschutzmänteln am<br />

Turbinengehäuse im Kraftwerk in<br />

Sendai begleiten <strong>und</strong> überwachen.<br />

Das Kraftwerk liegt etwa 30 km außerhalb<br />

von Sendai mit direktem<br />

Zugang zum Meer.<br />

Als Projektkoordinator musste<br />

Hasan Sadi Wroblewsky die Montagearbeiten<br />

leiten, das Montagepersonal<br />

führen, die Arbeitssicherheit<br />

überwachen, die Schweißarbeiten<br />

Anja Wersching: Das ist richtig. Wir<br />

hatten einen über 200 m 2 großen<br />

Gemeinschaftsstand in der Halle<br />

<strong>und</strong> 120 m Gleis in bester Lage<br />

auf dem Außengelände. Dort präsentierten<br />

wir Neuheiten <strong>und</strong> das<br />

bekannte Produktprogramm zur<br />

<strong>Bahn</strong>- <strong>und</strong> Schienenfahrzeugtechnik.<br />

Was war genau zu sehen?<br />

Wersching: <strong>In</strong> der Produktreihe<br />

der Rangierfahrzeuge waren ein<br />

2-Wege-Fahrzeug – ein ZRW15<br />

AEM – <strong>und</strong> ein Tele-Trac-Rangierfahrzeug<br />

zu sehen. Hinzu kamen<br />

zwei neue Produkte: ein 2-Wege-<br />

Lkw mit Spezialaufbauten, der<br />

ENGINEERING<br />

<strong>Windhoff</strong> fuhr zweigleisig<br />

WBA ∙ Die letzte <strong>In</strong>noTrans war keine <strong>In</strong>noTrans wie jede andere. Denn das<br />

Unternehmen aus Rheine zeigte innen wie außen, was es alles zu bieten hat.<br />

INTERVIEW<br />

Das 120-m-Gleis auf dem Außengelände<br />

nach K<strong>und</strong>enwunsch bestückt<br />

werden kann, <strong>und</strong> eine neu entwickelte<br />

Rangierlok. Sie gibt es ebenfalls<br />

in verschiedenen technischen<br />

Ausführungen. Zudem wurde ein<br />

speziell für die SBB entwickeltes<br />

Fahrzeug zur Wartung von Oberleitungen<br />

– genannt Hubi – präsentiert.<br />

Highlight war sicherlich der imposante<br />

Lösch- <strong>und</strong> Rettungszug für die<br />

Schweizer B<strong>und</strong>esbahn.<br />

Wersching: Das kann man wohl sagen.<br />

Mit seiner Länge von 61 m war<br />

er ein absoluter Hingucker. Täglich<br />

wurde der Lösch- <strong>und</strong> Rettungszug<br />

im Zuge der Neuheitenr<strong>und</strong>gänge<br />

Foto: Anja Wersching<br />

Japanische Impressionen<br />

EIAB ∙ Ein Supervisor-Auftrag führte Hasan Sadi Wroblewsky<br />

für zwei Monate nach Sendai (Japan).<br />

Foto: Herr Sayto<br />

Hasan Sadi Wroblewsky (EICKHOFF) mit zwei Mitarbeitern der NPC Company: Herrn<br />

Schomul <strong>und</strong> Herrn Semikami.<br />

glück auf · 4/2008 ......... 30<br />

Übergabe des symbolischen Schlüssels an Heinz Hügle (2. von links). Überbracht hatten<br />

ihn die Konsortiumsmitglieder (von links nach rechts) Jürg Vogt (Geschäftsleitung,<br />

Vogt AG), Manfred Schmitz (Geschäftsführer, <strong>Windhoff</strong>), Titus Marbet (Geschäftsführer<br />

Marketing <strong>und</strong> Verkauf, Josef Meyer Transport Technology AG) <strong>und</strong> Urs J. Weder<br />

(Geschäftsführer, Dräger Safety Schweiz AG).<br />

gezielt durch die Messe Berlin angesteuert.<br />

Unser Projektleiter Ralf Dittrich<br />

hat ihn dann vorgestellt <strong>und</strong><br />

die technischen Details erläutert.<br />

Können Sie mehr dazu sagen?<br />

Wersching: Die Schweizerischen<br />

B<strong>und</strong>esbahnen hatten 2006<br />

beim <strong>In</strong>dustriekonsortium „LRZ<br />

NT SBB“ acht neue Lösch- <strong>und</strong><br />

Rettungszüge bestellt. Das Konsortium<br />

besteht aus <strong>Windhoff</strong> als<br />

Konsortialführer, der Dräger Safety<br />

Schweiz AG, der Josef Meyer Transport<br />

Technology AG <strong>und</strong> der Vogt<br />

AG. Basis für den dreiteiligen Zug<br />

sind Fahrzeuge aus der bewährten<br />

MPV-Familie. Unsere Geschäftsführer<br />

Georg Vennemann <strong>und</strong><br />

Manfred Schmitz haben den Zug<br />

am zweiten Messetag offiziell an<br />

die Schweizerischen B<strong>und</strong>esbahnen<br />

übergeben, an Heinz Hügle, den<br />

Leiter Strategischer Einkauf.<br />

kontrollieren,<br />

die Qualität<br />

der<br />

Fertigungs<strong>und</strong>Montageleistungen<br />

sicherstellen<br />

<strong>und</strong> dafür<br />

sorgen, dass<br />

der Termin-<br />

Tokio<br />

planeingehalten wird.<br />

Wie die meisten<br />

dort tätigen<br />

Arbeitnehmer auch<br />

wohnte er außerhalb<br />

Sendai des Kraftwerks in einer<br />

Pension. Morgens wurde er<br />

mit einem Bus abgeholt <strong>und</strong><br />

abends wieder zurückgebracht.<br />

Die Japaner arbeiten in der Regel<br />

an sechs Tagen in der Woche<br />

<strong>und</strong> 10–12 St<strong>und</strong>en am Tag. Obwohl<br />

sie nur wenige Tage Jahresurlaub<br />

haben, neigen sie dazu,<br />

Krankheitstage mit Urlaubstagen<br />

auszugleichen oder generell nur<br />

die Hälfte des gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Urlaubs in Anspruch<br />

zu nehmen. Die Bereitschaft,<br />

Überst<strong>und</strong>en zu leisten, wird vorausgesetzt.<br />

Das Arbeitsklima hingegen ist<br />

überaus angenehm. Alle Japaner<br />

waren sehr fre<strong>und</strong>lich im Umgang<br />

Foto: Anja Wersching<br />

Haben Sie die Übergabe auch offiziell<br />

gefeiert?<br />

Wersching: Abends fand auf dem<br />

<strong>In</strong>nenstand der <strong>Windhoff</strong>-K<strong>und</strong>enabend<br />

mit gut 100 geladenen<br />

Gästen statt. Für eine entspannte<br />

<strong>und</strong> gute Gesprächsatmosphäre<br />

sorgten unter anderem ein leckeres<br />

Essen, Cocktails <strong>und</strong> die Band<br />

Jambezi mit lateinamerikanischen<br />

Klängen. Sowohl die asiatischen<br />

Gäste als auch die Gäste aus den<br />

europäischen Ländern fühlten sich<br />

sehr wohl. So konnten wir in lockerer<br />

Atmosphäre neue Kontakte<br />

knüpfen <strong>und</strong> alte auffrischen.<br />

Sie ziehen also eine positive Bilanz?<br />

Wersching: Auf jeden Fall. Wir bereiten<br />

bereits die <strong>In</strong>noTrans 2010<br />

vor. Nach der Messe ist schließlich<br />

vor der Messe.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Mehr <strong>In</strong>noTrans denn je<br />

<strong>In</strong>sgesamt gab es einen Fachbesucherzuwachs von 30 Prozent <strong>und</strong> einen<br />

Ausstellungsflächenzuwachs von gut 50 Prozent. Über 1.900 Aussteller aus<br />

41 Ländern präsentierten innovative Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen (Quelle:<br />

Abschlussbericht der <strong>In</strong>noTrans, Messe Berlin GmbH).<br />

untereinander <strong>und</strong> auch gegenüber<br />

neuen Mitarbeitern <strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />

Vorgesetzten gegenüber zollen<br />

sie großen Respekt. Die Arbeitsumgebung<br />

ist ordentlich <strong>und</strong> sauber.<br />

Arbeitssicherheitsbestimmungen<br />

werden jeden Tag kontrolliert.<br />

Allerdings weichen die Schutzbestimmungen<br />

in Japan in einigen<br />

Punkten doch sehr von den deutschen<br />

Regularien ab. So fehlt zum<br />

Beispiel der Schutz an Schleif-/<br />

Trennmaschinen. Auch die unterschiedlichen<br />

Arbeitsmaschinen<br />

sind gewöhnungsbedürftig, weil<br />

luftgesteuert.<br />

Von seinem Auslandseinsatz<br />

nahm Hasan Sadi Wroblewsky<br />

zahlreiche neue Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Eindrücke mit nach Hause – neue<br />

Kenntnisse über andere Länder <strong>und</strong><br />

Kulturen <strong>und</strong> deren Arbeitsweisen.<br />

Wobei gerade Japan interessant ist,<br />

weil sie signifikant von denen in<br />

Deutschland abweichen.<br />

Diese Erfahrungen <strong>und</strong> der Blick<br />

über den Tellerrand erweitern auch<br />

den Horizont des Mitarbeiters –<br />

<strong>und</strong> münden nicht selten in neue<br />

Ideen fürs eigene Unternehmen.<br />

Einen weiteren Supervisor-Auftrag<br />

führt EICKHOFF aktuell in<br />

China aus.<br />

Kirsten Gottwald


Zur Husum WindEnergy 2008<br />

ließ sich Petrus nicht lange bitten:<br />

Er schickte Sonne in den hohen<br />

Norden. Doch nicht nur das<br />

Wetter ließ die Mienen der Verantwortlichen<br />

strahlen.<br />

Über 23.000 Besucher aus aller<br />

Welt fanden vom 9. bis 13. September<br />

den Weg in die norddeutsche<br />

Küstenstadt, um die internationale<br />

Leitmesse der Windenergiebranche<br />

zu besuchen.<br />

Mit den r<strong>und</strong> 750 Ausstellern<br />

aus 35 Ländern, die gekommen waren,<br />

durften die Messe Husum <strong>und</strong><br />

die Hamburger Messe, die erstmals<br />

gemeinsam für die Veranstaltung<br />

verantwortlich zeichneten, ebenfalls<br />

zufrieden sein. Denn damit<br />

haben r<strong>und</strong> 20 Prozent Aussteller<br />

mehr als im Vorjahr die Gelegenheit<br />

genutzt, ihre Produkte, <strong>In</strong>novationen<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen zur<br />

Schau zu stellen.<br />

Dass die Windenergie im Aufwind<br />

ist, ist auch B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Michael Glos (CSU)<br />

nicht entgangen: „Die Windenergie<br />

ist das Paradepferd im Stall des<br />

Exportweltmeisters Deutschland“,<br />

ENGINEERING<br />

Das große Stelldichein<br />

WW · Ein Boom setzt sich fort – <strong>und</strong> alle Beteiligten profitieren: Auch die<br />

4. Beteiligung an der Husum WindEnergy war ein durchschlagender Erfolg.<br />

betonte er zur offiziellen Eröffnung<br />

der Messe.<br />

Und wieder einmal stand die<br />

Offshore-Branche im Mittelpunkt<br />

vieler Fachbesucher, darunter auch<br />

der Gemeinschaftsstand der WeserWind<br />

GmbH, der HOCHTIEF<br />

Construction AG, der NL CEM<br />

<strong>und</strong> der Friedrich Wilhelms-Hütte<br />

Eisenguss GmbH.<br />

<strong>In</strong> ihrer direkten Nähe: der Gemeinschaftsstand<br />

der Windenergie-Agentur<br />

Bremerhaven/Bremen<br />

e. V. (WAB), deren Mitglieder WeserWind<br />

<strong>und</strong> HOCHTIEF sind.<br />

Gemeinschaftsstand: Die brandneuen Exponate im Vordergr<strong>und</strong> repräsentieren w<strong>und</strong>erbar die Produktpalette der WeserWind (von<br />

links nach rechts): VARIOBASE Jacket ®, BARD Tripile, Tripod <strong>und</strong> die Trafostation alpha ventus. Im Hintergr<strong>und</strong> ist die Hubinsel<br />

Odin von HOCHTIEF zu erkennen.<br />

Kurze Lösung<br />

WW · Mit der Länge der Gründungspfähle wachsen<br />

auch Aufwand <strong>und</strong> Kosten. Geht es auch kürzer?<br />

Wie werden eigentlich Gründungsstrukturen<br />

von Offshore-Windenergieanlagen<br />

am<br />

Meeresboden befestigt? Ganz einfach:<br />

Man nehme einen dicken<br />

„Nagel“, haue ihn mit einem großen<br />

Hammer durch eine Halterung<br />

an der Gründungsstruktur kräftig<br />

in den Boden <strong>und</strong> schon steht die<br />

Anlage für die nächsten 20 Jahre<br />

unverrückbar an ihrem Platz. Der<br />

Haken ist: Ein solcher „Nagel“ hat<br />

einen Durchmesser von bis zu 3 m,<br />

kann bis zu 50 m lang sein <strong>und</strong><br />

über 100 t wiegen! Mit dem richtigen<br />

Werkzeug ist das zwar kein<br />

Problem, aber WeserWind will das<br />

ganze Verfahren vereinfachen. Um<br />

den Aufwand bei Fertigung, Transport<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>stallation zu minimieren,<br />

hat man ein Forschungsprojekt<br />

initiiert: „<strong>In</strong>nopile“.<br />

Ziel sind kürzere Gründungspfähle.<br />

Konstruktive Lösungen<br />

sollen die benötigten Dimensionen<br />

der Konstruktionen minimieren<br />

– <strong>und</strong> die <strong>In</strong>stallation von<br />

Offshore-Anlagen wirtschaftlicher<br />

machen. Gefördert wird das Projekt<br />

vom B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit.<br />

Partner sind das <strong>In</strong>stitut<br />

für Gr<strong>und</strong>bau, Bodenmechanik<br />

<strong>und</strong> Energiewasserbau (IGBE) der<br />

Leibniz Universität Hannover, die<br />

Technologiekontor Bremerhaven<br />

GmbH <strong>und</strong> die REpower Systems<br />

AG.<br />

Beim IGBE will man die Probe<br />

aufs Exempel machen. Dort steht<br />

ein 5,5 m hoher Tank mit etwa 5 m<br />

Durchmesser. <strong>In</strong> dem Tank kann<br />

man den Boden der Nord- bzw. Ostsee<br />

nachbilden. Aus Simulationen<br />

<strong>und</strong> Berechnungen lassen sich Ergebnisse<br />

für die Praxis gewinnen.<br />

Das Forschungsvorhaben soll langfristig<br />

gesicherte Gr<strong>und</strong>lagen für<br />

die Bemessung der Gründungen<br />

von Offshore-F<strong>und</strong>amenten verschaffen<br />

– <strong>und</strong> die technischen<br />

Möglichkeiten von WeserWind<br />

erweitern.<br />

Bastian Biedermann<br />

Foto: Matthais Ibeler<br />

Anlass war die 30. Jahrestagung<br />

der British Wind Energy Association<br />

(BWEA) im ExCeL Exhibition<br />

and Conference Centre in den Londoner<br />

Docklands. Dort nutzte WeserWind<br />

die Gelegenheit, sich auf<br />

dem britischen Markt einer breiten<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Denn parallel zur Jahrestagung, zu<br />

der r<strong>und</strong> 2.500 Gäste angemeldet<br />

waren, fand in den Messehallen eine<br />

Ausstellung statt. Dort präsentierten<br />

sich r<strong>und</strong> 190 Unternehmen<br />

aus der Windenergiebranche.<br />

<strong>In</strong> Großbritannien liefert die<br />

Windenergie einen erheblichen<br />

Beitrag zur Stromerzeugung: nahezu<br />

2,5 Gigawatt. Weitere 16 Gigawatt<br />

sollen Projekte beisteuern,<br />

die sich derzeit in verschiedenen<br />

Planungsstadien befinden – vor<br />

allem die Projekte der sogenannten<br />

„R<strong>und</strong>e 1“ <strong>und</strong> „R<strong>und</strong>e 2“.<br />

<strong>In</strong>teressant für WeserWind sind<br />

allerdings mehr die neuen Offshore-Windparks<br />

der „R<strong>und</strong>e 3“.<br />

Denn sie werden unter ähnlichen<br />

glück auf · 4/2008 ......... 31<br />

Standen auf dem WeserWind-Messestand im TV-<strong>In</strong>terview Rede <strong>und</strong> Antwort (von links<br />

nach rechts): Dirk Kassen (Geschäftsführer WeserWind), Jan-Peter Nissen (Geschäftsführer<br />

WeserWind), Jörg Schulz (Oberbürgermeister Bremerhaven) <strong>und</strong> Nils Schnorrenberger<br />

(BIS-Geschäftsbereichsleiter).<br />

Die WAB stellt das Firmennetzwerk<br />

für die Windenergiewirtschaft<br />

der Nordwest-Region dar <strong>und</strong> vertritt<br />

seit über fünf Jahren sehr erfolgreich<br />

die <strong>In</strong>teressen ihrer Mitglieder.<br />

Denen bot sie auch in diesem<br />

Jahr wieder die Möglichkeit, sich<br />

zu profilieren. Sie konnten im<br />

WAB-Forum in Fachvorträgen die<br />

aktuellen Entwicklungen ihrer<br />

Projekte, Produkte <strong>und</strong> Dienstleis-<br />

tungen für Windenergie an Land<br />

<strong>und</strong> offshore vorstellen.<br />

René Surma, Leiter der Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsabteilung<br />

bei WeserWind, nutzte<br />

ebenfalls die Chance, die das<br />

WAB-Forum bot. Er referierte dort<br />

vor interessiertem Publikum über<br />

„Offshore-Gründungsstrukturen:<br />

Konstruktion, Fertigung <strong>und</strong> Montage“.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war<br />

auch in diesem Jahr die Hallenparty,<br />

die mit einem formalen Teil<br />

begann. Etwa 500 Gäste waren der<br />

Einladung der WAB zu Empfang<br />

<strong>und</strong> Podiumsdiskussion gefolgt.<br />

Thema war in diesem Jahr die „Offshore-Windenergie<br />

zwischen Ko-<br />

operation <strong>und</strong> Wettbewerb“.<br />

Wind of Change<br />

WW · Britische Offshore-Windparks mit großen<br />

Wassertiefen eröffnen lukrative Marktchancen.<br />

Foto: Aret Cezveciyan<br />

Ist eine Jacket-Gründungsstruktur auch<br />

für den britischen Markt interessant?<br />

Bedingungen wie die deutschen<br />

Offshore-Windparks entstehen –<br />

also weit entfernt von der Küste<br />

in Wassertiefen jenseits der 25-m-<br />

Marke.<br />

Für WeserWind ergibt sich damit<br />

ein sehr guter Anknüpfungs-<br />

Foto: ???<br />

punkt, um sich auf dem britischen<br />

Markt zu präsentieren. Sind doch<br />

Foto: Matthais Ibeler<br />

WeserWind hatte zu dem Event<br />

ebenfalls ihre K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartner<br />

eingeladen.<br />

Für Wirbel sorgte auch hoher<br />

Besuch aus Politik <strong>und</strong> Presse.<br />

Denn bei einem <strong>In</strong>terview mit Radio<br />

Bremen TV „buten <strong>und</strong> binnen“<br />

standen unter anderem Dirk<br />

Kassen (Geschäftsführung Weser-<br />

Wind) <strong>und</strong> Jan-Peter Nissen (Geschäftsführung<br />

WeserWind) Rede<br />

<strong>und</strong> Antwort.<br />

Zu den weiteren Befragten der<br />

Journalisten gehörten Oberbürgermeister<br />

Jörg Schulz (Seestadt Bremerhaven)<br />

<strong>und</strong> Nils Schnorrenberger<br />

(Geschäftsbereichsleiter der BIS<br />

Bremerhavener Gesellschaft für <strong>In</strong>vestitionsförderung<br />

<strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

mbH).<br />

Fazit: Die Teilnahme an der Husum<br />

WindEnergy 2008 war für den<br />

Gemeinschaftsstand der Weser-<br />

Wind so erfolgreich, dass die Planungen<br />

für die Husum WindEnergy<br />

2010 bereits während der diesjährigen<br />

Messe begonnen haben.<br />

Mit einem großen Unterschied allerdings:<br />

Die Standfläche wird für<br />

2010 mehr als verdoppelt.<br />

Kirstin Campen<br />

eben jene Offshore-Verhältnisse<br />

das tägliche Brot der WeserWind-<br />

<strong>In</strong>genieure.<br />

<strong>In</strong> diesem Jahr konnte Großbritannien<br />

erstmals Dänemark von<br />

Platz 1 der Windenergie-Erzeugerländer<br />

verdrängen. Es ist anzunehmen,<br />

dass dort die Windenergie in<br />

weniger als fünf Jahren die Energieerzeugung<br />

aus Kernspaltung<br />

überholen wird, was die erzeugte<br />

Leistung angeht.<br />

Ebenso wie andere europäische<br />

Staaten hat sich Großbritannien<br />

dazu verpflichtet, bis 2020 einen<br />

Großteil seiner Energie aus regenerativen<br />

Quellen zu erzeugen – <strong>und</strong><br />

damit deutlich den CO 2-Ausstoß<br />

zu senken. Wind wird dabei mit<br />

r<strong>und</strong> 33 Gigawatt den Löwenanteil<br />

ausmachen.<br />

Die Teilnahme an der Messe war<br />

für WeserWind ein großer Erfolg.<br />

Man konnte neue wichtige Kontakte<br />

zu Projektentwicklern <strong>und</strong><br />

Energieversorgern knüpfen <strong>und</strong> alte<br />

Kontakte auffrischen.<br />

Der Technologievorsprung,<br />

den sich WeserWind in den vergangenen<br />

Jahren aufgebaut hat,<br />

wurde auf der Messe mehr als deutlich.<br />

Und so wird aus dem „Made<br />

in Germany“ in der Offshore-<br />

Windenergie in Großbritannien<br />

sicherlich bald „Made in Bremerhaven“.<br />

rs


Maßanzug statt<br />

Massenfertigung<br />

SHB · Saalfelder sind starke Partner, wenn es um<br />

Sonderkonstruktionen geht – seit über 60 Jahren.<br />

Montage-Einsatz: Mitarbeiter aus der Elektrofertigung bei der Elektroinstallation am<br />

Schrottplatzkran: Holger Zeise (links) <strong>und</strong> Lajos Csarnai.<br />

Viel Motivation, Erfahrung <strong>und</strong><br />

<strong>In</strong>novationskraft sind in der<br />

Entwicklungsphase gefragt. Und<br />

die haben die Saalfelder Kranbauer!<br />

Eindrucksvoller Beleg ist die Vielfalt<br />

k<strong>und</strong>enspezifischer Anlagen,<br />

die bislang ausgeliefert wurden,<br />

<strong>und</strong> deren Einsatzmöglichkeiten.<br />

Beispiele für solche Sonderkonstruktionen<br />

sind Krane für Müllverbrennungsanlagen<br />

<strong>und</strong> Kernkraftwerke,<br />

aber auch schwere<br />

Krane für die Stahlindustrie <strong>und</strong><br />

Gießereibetriebe. Sie alle stehen für<br />

individuelle Sonderlösungen, um<br />

k<strong>und</strong>enspezifische Transportaufgaben<br />

zu lösen.<br />

Diese <strong>In</strong>dividualität beweisen<br />

auch zwei in diesem Jahr gelieferten<br />

Sonderkrane für ein deutsches<br />

Edelstahlwerk. Die Besonderheiten<br />

der Anlagen ergaben sich schon<br />

aus den örtlichen Gegebenheiten.<br />

• Wichtige Vorgabe des Auftraggebers<br />

war unter anderem eine Erhöhung<br />

der bisherigen Hubhöhe<br />

um 1,5 m über Flur. Die Hubhöhe<br />

unter Flur beträgt 5,0 m. Hinzu<br />

kam, dass vorhandene Greifer beziehungsweise<br />

Magnete als Lastaufnahmemittel<br />

verwendet werden<br />

mussten. Der Greifer wird<br />

direkt in die 25-t-Unterflasche<br />

eingehängt.<br />

• Die Magnetanlage besteht aus<br />

zwei Magneten, getragen von einer<br />

gemeinsamen Traverse. Sie<br />

können einzeln oder gleichzeitig<br />

betrieben werden. Im Vergleich<br />

Katze mit Antriebseinheit<br />

Foto: Peter Hausmann<br />

Foto: Peter Hausmann<br />

zu den Altkranen wurden Kranfahrt-<br />

<strong>und</strong> Hubgeschwindigkeit<br />

um 30 Prozent <strong>und</strong> Tragfähigkeit<br />

um 5 t auf 25 t erhöht. Nur so ließ<br />

sich die geforderte höhere Umschlagsleistung<br />

erzielen.<br />

• Die Antriebsgruppen sind mit<br />

DS-Kurzschluss-Läufermotoren<br />

bestückt, die über Frequenzumrichter<br />

drehzahlgeregelt betrieben<br />

werden. Die in den Frequenzumrichtern<br />

parametrierten<br />

Hochlauf- <strong>und</strong> Bremsrampen<br />

verhindern extreme Belastungen<br />

der mechanischen Antriebsgruppen.<br />

Die elektrische Steuerung<br />

ist in einem E-Container untergebracht,<br />

was eine Wartung auch<br />

bei ungünstigen Witterungsbedingungen<br />

ermöglicht.<br />

• Eine im mittleren Bereich des<br />

Kranträgers angeordnete Krankanzel<br />

garantiert dem Kranfahrer<br />

gute Sichtverhältnisse. Sichtkontakt<br />

zwischen den Krankanzeln<br />

beider Krane ermöglicht den Fahrern,<br />

ihr Timing beim Befüllen<br />

der Chargierkörbe untereinander<br />

gut abzustimmen.<br />

Technische Präzision ist für die<br />

Konstrukteure ein Muss <strong>und</strong> steht<br />

an erster Stelle. Aber die spezifischen<br />

Vorstellungen des K<strong>und</strong>en<br />

sind ebenso wichtig. So viel Flexibilität<br />

muss sein!<br />

Das zeigt auch die Farbgebung<br />

der beiden Krananlagen. Sie passt<br />

sich einem Farbkonzept an, das ein<br />

Studio für Farbentwürfe für das gesamte<br />

Werk umgesetzt hat. Auch<br />

die Krananlagen wurden farblich<br />

nach diesem NCS-Farbsystem (Natural<br />

Color System) gestaltet.<br />

Am Ende der konzeptionellen<br />

<strong>und</strong> fertigungstechnischen Phase<br />

stand natürlich die Montage vor<br />

Ort. Sie erwies sich als aufwendig.<br />

Schwerpunkte waren die Schraubverbindungen<br />

zwischen den Brückenträgern<br />

<strong>und</strong> festen Stützen auf<br />

den Kopfträgern, die angehängten<br />

Antriebspodeste <strong>und</strong> die mittig angebrachte<br />

Kabine.<br />

Aber allem Aufwand zum Trotz<br />

musste die <strong>In</strong>betriebnahme während<br />

der kurzen Stillstandszeit des<br />

Stahlwerks über die Bühne gehen.<br />

So viel Timing muss sein!<br />

Lothar Heinze<br />

ENGINEERING<br />

MUT für Mittelständler<br />

KK · Präsenz auf Stand des Kreisverbandes ermöglichte Kontakte.<br />

Auch der 4. Mittelständische<br />

Unternehmertag (MUT) wurde<br />

wieder einmal zur zentralen Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>formationsplattform<br />

für Führungskräfte. <strong>In</strong>itiator<br />

war der B<strong>und</strong>esverband mittelständische<br />

Wirtschaft (BVMW),<br />

Veranstaltungsort das Congress<br />

Center der Neuen Messe Leipzig.<br />

Der diesjährige Unternehmertag<br />

brach alle Rekorde. Unter dem<br />

Motto „<strong>In</strong>novationen nutzen – Änderungen<br />

meistern – Zukunft gestalten“<br />

wurde den fast 2.500 Teilnehmern<br />

aus neun B<strong>und</strong>esländern<br />

ein umfangreiches <strong>und</strong> qualitativ<br />

Was ist eigentlich der …<br />

BVMW?<br />

Der BVMW (B<strong>und</strong>esverband mittelständische<br />

Wirtschaft) bezeichnet<br />

sich selbst als die Stimme des<br />

Mittelstandes. „Als wichtigster<br />

Mittelstandsverband“, so BVMW-<br />

Präsident Mario Ohoven auf der<br />

<strong>In</strong>ternet-Seite des Verbandes,<br />

„vertritt er machtvoll die <strong>In</strong>teressen<br />

der mehr als drei Millionen<br />

Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe in<br />

unserem Land. Der BVMW ist<br />

Kritiker <strong>und</strong> Partner der Politik<br />

zugleich.“ Die Mitglieder profitieren<br />

von einer breiten Palette<br />

attraktiver Dienstleistungen. Mehr<br />

als 200 Geschäftsstellen betreuen<br />

die BVMW-Mitglieder b<strong>und</strong>esweit<br />

vor Ort. Ohoven: „So können<br />

die mittelständischen Betriebe<br />

Wettbewerbsnachteile gegenüber<br />

Großunternehmen ausgleichen.“<br />

Mehr als 150.000 Unternehmen<br />

sind Mitglied des Verbandes.<br />

Alle viere!<br />

Bereits der dritte von vier Gießkranen für die schwedische SSAB Tunnplåt AB Luleå, die<br />

in diesem Jahr an den K<strong>und</strong>en übergeben werden, wurde Ende September ausgeliefert.<br />

Der Kran hat eine Tragfähigkeit von 210 t <strong>und</strong> eine Spannweite von 22,5 m. Nach umfangreichen Tests im<br />

Werk Köthen wurde er für den Transport zerlegt <strong>und</strong> auf Schwertransporter verladen. Mit dem Schiff ging es vom<br />

Rostocker Hafen nach Luleå, wo Bauleiter Herbert Schrammek die Bauteile in Empfang nahm. Mit seinem Montageteam<br />

wird er den Gießkran montieren. Auch für den vierten Kran steht es bestens. Er wird zum Jahresende<br />

ebenfalls termingerecht an den Betreiber übergeben werden. Beim Rangieren der Teile geht es übrigens oft recht<br />

eng zu: Da die Produktionshalle voll belegt ist, muss ein Katzteil erst quer durch die Halle, bevor es ins Freie kann.<br />

glück auf · 4/2008 ......... 32<br />

hochwertiges Programm geboten:<br />

185 <strong>In</strong>formationsstände <strong>und</strong> insgesamt<br />

73 Podiumsdiskussionen,<br />

Workshops <strong>und</strong> Vorträge mit namhaften<br />

Referenten in zwölf Kompetenzzentren.<br />

<strong>In</strong> der Eröffnungsveranstaltung<br />

legte BVMW-Präsident Mario Ohoven<br />

für Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe<br />

Wege zur Arbeitgebermarke dar.<br />

Zudem stellte er Pilotprojekte des<br />

BVMW <strong>und</strong> der Deutschen Employer<br />

Branding Akademie vor. Prof.<br />

Dr. Meinhard Miegel, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der „Denkwerk Zukunft.<br />

Stiftung kulturelle Er<strong>neuer</strong>ung“<br />

ging in seinem Vortrag auf<br />

die Zukunft der Gesellschaft <strong>und</strong><br />

neue Denkweisen zu Gr<strong>und</strong>fragen<br />

der westlichen Kultur ein. Kranbau<br />

Köthen beteiligte sich im Rahmen<br />

Werksfoto<br />

Nutzten die Chance, <strong>In</strong>formationen auszutauschen: Frank Malitte (BVMW, 3. von<br />

rechts), Eberhard Wenig (Salzgitter Mannesmann Stahlhandel, 2. von rechts) <strong>und</strong><br />

Rainer Lorenz (Kranbau Köthen, 3. von links) auf dem Messestand im Gespräch mit<br />

Teilnehmern.<br />

des Netzwerkes Stahl in der begleitenden<br />

Ausstellung am Gemeinschaftsstand<br />

des Kreisverbandes<br />

Anhalt-Zerbst + Dessau. Dort präsentierten<br />

sich Stahlbauunternehmen<br />

der Region den Besuchern.<br />

Kreisverbandsleiter Frank Malitte<br />

stellte mit den Vertretern der beteiligten<br />

Unternehmen die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> die Produkte der Unternehmen<br />

<strong>und</strong> der Region vor.<br />

So konnte Rainer Lorenz, der<br />

Kranbau Köthen vertrat, einige<br />

Kontakte zu örtlichen Unternehmen<br />

knüpfen, zum Beispiel zum<br />

Netzwerk Metall aus dem Burgenlandkreis.<br />

Bleibt zu wünschen, dass<br />

diese Kontakte in Zukunft noch<br />

verstärkt werden.<br />

Rainer Lorenz<br />

Foto: Rainer Lorenz<br />

Rainer Lorenz


Durchgebissen!<br />

AZUBI-ECKE<br />

ENGINEERING<br />

Fürs Leben (k)gern ges<strong>und</strong><br />

KK · Es gibt für die Ges<strong>und</strong>heit nichts Gutes – außer man tut es.<br />

Ein Ges<strong>und</strong>heitstag bot der Belegschaft<br />

von Kranbau Köthen<br />

einen Strauß von Möglichkeiten,<br />

etwas für die eigene Ges<strong>und</strong>heit zu<br />

tun. Arrangiert hatte ihn die BKK<br />

Sachsen-Anhalt mit Kooperationspartnern.<br />

Auf vielen kleinen Ständen<br />

wurden den Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern unterschiedliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsaspekte vermittelt – in<br />

Form von <strong>In</strong>formationsmaterialien,<br />

Beratungsgesprächen, Ges<strong>und</strong>heitstests,<br />

Messungen, Aktionen<br />

oder Kursen. Wer wollte, konnte<br />

sich sogar gegen Grippe impfen<br />

lassen. Zu erleben waren:<br />

Ulrike Ferchel <strong>und</strong> Ursula<br />

Schmidt von der BKK Sachsen-<br />

Anhalt veranstalteten ein Ges<strong>und</strong>heitsquiz.<br />

Ihre Kolleginnen Nicole<br />

Kästner-Otto <strong>und</strong> Brigitte Losse informierten<br />

derweil über Leistungen<br />

<strong>und</strong> Zusatzleistungen der BKK.<br />

Ernährungsberaterin Nadja<br />

Gierth präsentierte an einem Büfett<br />

Kostproben ges<strong>und</strong>er Lebensmittel<br />

<strong>und</strong> informierte über <strong>In</strong>haltstoffe<br />

in Lebensmitteln. Ihr Motto:<br />

„Du bist, was du isst.“ Passend dazu<br />

boten Sabrina Behrends <strong>und</strong> Jens<br />

Foto: Rainer Lorenz<br />

Die Mitarbeiter aus Einkauf, Fertigung, Buchhaltung <strong>und</strong> Qualitätswesen hatten viel<br />

Spaß an den Übungen, die Diplomsportlehrerin Beatrice Anders (rechts) im Präventionskurs<br />

mit ihnen durchführte.<br />

Trojahn (Landesvereinigung für<br />

Ges<strong>und</strong>heit Sachsen-Anhalt e. V.)<br />

an, Körperfett zu messen <strong>und</strong> den<br />

Body-Mass-<strong>In</strong>dex zu bestimmen.<br />

Großer Andrang herrschte am<br />

Stand der Sindbad-Apotheke. Dort<br />

führten Katrin Schulz <strong>und</strong> Anja<br />

Maul Blutdruckmessung, Blutzuckertest<br />

<strong>und</strong> Cholesterinbestim-<br />

Vier Projekte<br />

mung durch. Dazu passte der Stand<br />

der IKK Ges<strong>und</strong>Plus. Dort offerierte<br />

Stefan Ott – verstärkt von drei Mitarbeiterinnen<br />

des Fitnessstudios<br />

Ladys Club aus Bitterfeld – Kardio-<br />

Scan-Tests.<br />

Der Kurs „Ges<strong>und</strong> schlemmen“<br />

stieß ebenso auf <strong>In</strong>teresse wie die<br />

Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.<br />

Constanze Bönigk erläuterte<br />

auf deren <strong>In</strong>fostand Kennzeichnungen<br />

<strong>und</strong> Qualitätssiegel von<br />

Lebensmitteln. Einige Mitarbeiter<br />

wollen, wie man hören konnte, daraufhin<br />

sogar ihre Ernährung überdenken.<br />

Der Ges<strong>und</strong>heitstag war schon<br />

das 4. Projekt, das im Rahmen des<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements umgesetzt<br />

wurde. Gr<strong>und</strong>lage der Projekte<br />

war die Auswertung einer Mitarbeiterbefragung,<br />

auf deren Gr<strong>und</strong>lage<br />

die Projekte entwickelt worden<br />

sind. Ihr gemeinsames Ziel: die<br />

Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter verbessern.<br />

Der für die Projekte zuständige<br />

Steuerkreis ist bereits dabei,<br />

neue Projekte zu beschließen <strong>und</strong><br />

an Projektteams zu vergeben.<br />

Rainer Lorenz<br />

Neben dem „Ges<strong>und</strong>heitstag“ gibt es derzeit noch drei weitere Projekte<br />

in Köthen. Die Projekte „Verringerung der abteilungsbezogenen Belas-<br />

tungen im Stahlbau“ <strong>und</strong> „Einbeziehung der Mitarbeiter in das betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement“ werden derzeit planmäßig abgearbeitet.<br />

Beim Thema „Verbesserung des Ges<strong>und</strong>heitsverhaltens der Mitarbeiter“<br />

hat man Bewegungskurse angeboten, um das Bewusstsein für eine aktive<br />

persönliche Ges<strong>und</strong>erhaltung zu fördern. Diplomsportlehrerin Beatrice<br />

Anders hat zudem bei einem Werksr<strong>und</strong>gang die Arbeitsplätze analysiert.<br />

Falls erforderlich, wurden sie ergonomisch verändert. Und die Mitarbeiter<br />

profitierten von Tipps für einen rückenfre<strong>und</strong>lichen Arbeitsalltag. Gleichzeitig<br />

wurde abgefragt, wer an einem Präventionskurs interessiert ist. Die<br />

Resonanz war so groß, dass mehrere Gruppen gebildet werden mussten.<br />

Im September begann der Basiskurs. Er fand an zwei Tagen die Woche<br />

statt. Seit Dezember wird auch ein Aufbaukurs angeboten.<br />

Foto: Rainer Lorenz<br />

Am 1. September begannen sieben Azubis bei Kranbau Köthen ihre<br />

dreieinhalbjährige Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bzw. Zerspanungsmechaniker.<br />

Sie hatten sich im Auswahlverfahren gegen knapp 100 Bewerber durchgesetzt. Begrüßt<br />

wurden sie von Geschäftsleitung <strong>und</strong> Betriebsrat. „Wer gute schulische <strong>und</strong> betriebliche Leistungen bringt“, so<br />

Geschäftsführer Klaus Müller, „hat auch Chancen auf zumindest befristete Weiterbeschäftigung.“ Die Theorie<br />

erlernen die Jugendlichen an der Berufsschule, die Praxis im Betrieb. Lehrmeister Karl-Heinz Lucht <strong>und</strong> erfahrene<br />

Facharbeiter werden sie dabei begleiten (von links): Klaus Müller, <strong>In</strong>go Brötzmann (Leiter Konstruktion), Bernhard<br />

Meyer (Leiter Materialwirtschaft), Christian Büchner (Zerspanungsmechaniker), Karl-Heinz Lucht (Lehrmeister),<br />

Marcus Müller (Konstruktionsmechaniker), Susanne Hartling (Betriebsrat), Markus Alsleben (Konstruktionsmechaniker),<br />

Christian Hoffmann (Konstruktionsmechaniker), Florian Seiffert (Zerspanungsmechaniker), Konstantin Finze<br />

(Konstruktionsmechaniker), Annegret Schmidt (Personalleiterin), Lothar Schlünz (Leiter Fertigung <strong>und</strong> Montage)<br />

<strong>und</strong> Klaus Weis (Leiter Qualitätswesen).<br />

Annegret Schmidt<br />

glück auf · 4/2008 ......... 33<br />

Im Einsatz!<br />

Zwar sind Bauarbeiten an Produktionsgebäude<br />

<strong>und</strong> Außenanlagen noch im Gange, doch<br />

der neue Fachwerkportalkran aus Köthen ist bereits bei der ThyssenKrupp<br />

GfT Gleistechnik in Coswig voll im Einsatz. Er hat eine Spannweite von<br />

45 m (plus 9 m Ausleger) <strong>und</strong> kann 8 t bewegen. Eingesetzt wird er, um<br />

Schienenteile <strong>und</strong> Weichen (Straße-Schiene) zu be- <strong>und</strong> entladen <strong>und</strong> die<br />

Produktion mit Bauteilen zu versorgen.<br />

Rainer Lorenz<br />

Willkommen!<br />

Kranbau Köthen hatte gleich mehrfach<br />

B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landespolitiker zu Gast.<br />

So besuchte u. a. B<strong>und</strong>estagsmitglied Ulrich Petzold im August die Kranbauer.<br />

Er sitzt für die CDU im B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> ist Mitglied im Ausschuss<br />

für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit sowie stellvertretendes<br />

Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie. Ihn begleiteten<br />

Brigitte Take, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt, <strong>und</strong> die Mitglieder<br />

des Stadtrates Bernhard Nordhoff <strong>und</strong> Herbert Heller. Die Geschäftsführer<br />

Klaus Müller <strong>und</strong> Dr. Ulf Achenbach stellten das Unternehmen <strong>und</strong> dessen<br />

Entwicklung vor. Danach diskutierte man, wie die Volksvertreter das<br />

Unternehmen unterstützen <strong>und</strong> die Politik die Rahmenbedingungen verbessern<br />

könnten. Ein R<strong>und</strong>gang durch Konstruktion <strong>und</strong> Fertigung r<strong>und</strong>ete<br />

den Besuch ab. Auf dem Foto begrüßen Dr. Ulf Achenbach (links) <strong>und</strong><br />

Klaus Müller (rechts) Ulrich Petzold <strong>und</strong> Brigitte Take im Mosaikraum.<br />

Rainer Lorenz<br />

Glückwunsch!<br />

PERSONALIA<br />

Foto: Rainer Lorenz<br />

Im September feierte Dietmar<br />

Krüger (Wareneingang/Fertigung)<br />

sein 30-jähriges Dienstjubiläum. Da EICKHOFF 1977 gegründet wurde,<br />

ist er ein Mitarbeiter der ersten St<strong>und</strong>e. Bei einer kleinen Feier ließ man<br />

die letzten Jahrzehnte von EICKHOFF Revue passieren <strong>und</strong> überreichte<br />

ihm Glückwünsche <strong>und</strong> eine Jubiläumsprämie (von links): Egbert Reinersmann<br />

(Kaufmännische Geschäftsführung), Dietmar Krüger <strong>und</strong> Norbert<br />

Fuest (Technische Geschäftsführung).<br />

Kirsten Gottwald<br />

Übrigens: Dieter Kamp (Fertigung) konnte sein 25-jähriges<br />

Dienstjubiläum feiern.<br />

Foto: Rainer Lorenz<br />

Foto: Kirsten Gottwald


SERVICE<br />

Dienstleistung: GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH · GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · Wärmebehandlung Osnabrück GmbH<br />

· Walzwerk Burg GmbH · BBG Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH<br />

Riesige Gleis-Belastung<br />

erfordert Oberbausanierung<br />

GET · Teilabschnitt auf GET-Strecke zwischen Georgsmarienhütte <strong>und</strong><br />

Hasbergen an einem einzigen Wochenende gr<strong>und</strong>saniert.<br />

Der Teilabschnitt, der vom <strong>Bahn</strong>übergang<br />

„Haunhorstweg“ bis<br />

zum <strong>Bahn</strong>übergang „Am Boberg“<br />

er<strong>neuer</strong>t werden musste, ist 720 m<br />

lang. Durch die lange Liegedauer<br />

<strong>und</strong> die Wasser führende Hanglage<br />

waren die Holzschwellen teilweise<br />

stark marode. Die Schienen waren<br />

durch die hohe Transportmenge<br />

von über 1 Mio. t/Jahr abgefahren.<br />

Die Umbaulänge von 720 m ließ<br />

keine St<strong>und</strong>e Zeitverzug zu. Vor allem<br />

schnell musste es gehen. Also<br />

wollte man mit den Bauarbeiten<br />

bereits am Freitagabend starten.<br />

Deshalb mussten einige Züge in<br />

Absprache mit Stahlwerk <strong>und</strong> Versand<br />

auf Mittwoch <strong>und</strong> Donnerstag<br />

vorverlegt werden.<br />

Nachts wurden die alten Gleise<br />

jochweise ausgebaut <strong>und</strong> das Verlegeplanum<br />

hergestellt, am Samstag<br />

das neue Gleis verlegt. Dabei<br />

war höchste Präzision gefragt. Die<br />

Schwellen mussten spurgenau ausgelegt<br />

<strong>und</strong> ausgerichtet werden.<br />

Denn sind die Schienen montiert<br />

<strong>und</strong> die Schienenverschraubungen<br />

festgezogen, lässt sich das Gleis<br />

durch seine hohe Quersteifigkeit<br />

nur noch geringfügig seitlich ausrichten<br />

– maximal 3 – 4 cm je Stopfdurchgang.<br />

Gleichzeitig wurden<br />

die 30 m langen Schienen miteinander<br />

verschweißt.<br />

Am Sonntagvormittag wurde<br />

dann der Schotter eingefüllt <strong>und</strong><br />

verteilt. Danach konnte der Gleisabschnitt<br />

bis zur endgültig festen<br />

Lage gestopft werden – eine Arbeit,<br />

die vom Nachmittag bis spät in die<br />

Nacht dauerte.<br />

Auch hier hat man wieder Y-<br />

Stahlschwellen verwendet. Diese<br />

Schwellenform wurde bereits mehrfach<br />

eingesetzt. Y-Stahlschwellen<br />

werden hergestellt aus einem Stahlträger<br />

der Sonderform IB 100 S <strong>und</strong><br />

sind 2,40 m lang.<br />

Die Form entsteht aus der entgegengesetzten<br />

Biegung zweier Träger,<br />

die anschließend Y-förmig <strong>und</strong><br />

fachwerkartig zusammengefügt<br />

werden. Daraus resultiert eine hohe<br />

Seitenstabilität <strong>und</strong> Quersteifigkeit<br />

des fertig verlegten Gleisrostes.<br />

Diese Eigenschaft prädestiniert<br />

ihn vor allem für die Verlegung in<br />

Gleisradien. Weiterhin garantieren<br />

Y-Stahlschwellen einen hohen<br />

Ein Portal für alle<br />

GMHS · Plattform, die die eigene Arbeit <strong>und</strong> das<br />

Kommunizieren untereinander erleichtert.<br />

Am 29. September fiel der Startschuss:<br />

Das neue Portal der<br />

GMH-Gruppe öffnete seine Pforten.<br />

Mit großer Spannung hatte<br />

sich das Projektteam der GMH Systems<br />

darauf vorbereitet: „Wird es<br />

angenommen? Können sich die<br />

Anwender überhaupt anmelden?<br />

Gibt es Fehler in den Webanwendungen?“<br />

– Der eigens eingerichtete<br />

Service-Desk wartete neugierig<br />

auf Fragen <strong>und</strong> Anregungen der<br />

Anwender. Doch die blieben bis<br />

auf kleinere Hilfestellungen aus.<br />

Die fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> intuitive<br />

Anmutung des Portals stieß auf sehr<br />

positive Resonanz. Schnell wurden<br />

alle Funktionen genutzt bzw. ausprobiert:<br />

das zentrale Adressbuch;<br />

die Möglichkeit, Adressen zu exportieren;<br />

die automatische Aktualisierung<br />

der Kontakte mit dem<br />

lokalen Outlook; oder auch die<br />

Gruppenübersicht mit Verbindung<br />

zum Routenplaner. Im <strong>In</strong>fos-Modul<br />

wurde auch das Versionsmanagement<br />

<strong>und</strong> die Benachrichtigungsmöglichkeit<br />

bei Veränderungen<br />

positiv bewertet. Unternehmen,<br />

Rasante Verlegung: Auch im <strong>Bahn</strong>übergang „Sutthauser Straße“ in Holzhausen musste<br />

die Firma Stefen die Schienen er<strong>neuer</strong>n. Anschließend wurden die Gleise auf Y-Stahlschwellen<br />

montiert.<br />

die bereits mit Active Directory der<br />

GMH-Gruppe arbeiten, wissen das<br />

automatische Anmelden zu schätzen:<br />

portal.gmh.group.de im <strong>In</strong>ternet<br />

Explorer eingeben – <strong>und</strong> schon<br />

sind ohne zusätzliche Anmeldung<br />

alle Funktionen des Portals bereit.<br />

Nicht alle nutzen die Arbeitserleichterungen<br />

des Portals. Die<br />

Kollegen, die es tun, möchten vor<br />

allem folgende nicht mehr missen:<br />

• Nutzung des eigenen Unternehmens-Ordners<br />

für die Kommunikation<br />

innerhalb des eigenen Unternehmens.<br />

• Verknüpfung des Adressbuchs<br />

mit Outlook, um das Adressbuch<br />

im Outlook „offline“ zur Verfügung<br />

zu haben.<br />

• Versionsmanagement im <strong>In</strong>fos-<br />

Modul <strong>und</strong> Benachrichtigungsmöglichkeit<br />

bei Veränderungen.<br />

• Dateien direkt aus Excel oder<br />

Word heraus auschecken <strong>und</strong><br />

wieder einchecken.<br />

• Die Suche nach indizierten <strong>In</strong>halten<br />

im Portal für den schnellen<br />

Zugriff auf <strong>In</strong>formationen.<br />

Mario Hermeling<br />

Foto: hu<br />

Belastungsspielraum, eine lange<br />

Lebenserwartung <strong>und</strong> geringere <strong>In</strong>standhaltungskosten.<br />

Die Strecke von Georgsmarienhütte<br />

nach Hasbergen ist zwar<br />

nur eingleisig, aber für die GM-<br />

Hütte von großer Bedeutung.<br />

Über sie laufen etwa 75 Prozent<br />

aller Schrottlieferungen <strong>und</strong> etwa<br />

35 Prozent der Versandgüter. Um<br />

dauerhaft einen störungsfreien<br />

Betrieb zu ermöglichen, wird mindestens<br />

alle zwei Jahre der jeweils<br />

schlechteste Gleisabschnitt saniert.<br />

hu<br />

glück auf · 4/2008 ......... 34<br />

Wehmütiges Ende<br />

WWB · Beizeiten neuen Service auf- <strong>und</strong> ausgebaut.<br />

Im Walzwerk Burg ist die Umstrukturierung<br />

endgültig abgeschlossen:<br />

Im Oktober wurde die allerletzte<br />

Walzcampagne gefahren.<br />

Gr<strong>und</strong> zur Sorge haben die Mitarbeiter<br />

aber nicht. Denn mit dem<br />

Auf- <strong>und</strong> Ausbau des Edelstahlservice-Centers<br />

<strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Erhöhung der Zuschnittkapazität<br />

hat man in den<br />

vergangenen Jahren frühzeitig die<br />

Weichen gestellt: Das Center konnte<br />

sich inzwischen einen Namen<br />

machen.<br />

Vielen alten Walzwerkern geht<br />

das Walz-Ende ans <strong>Herz</strong>. Dennoch<br />

ist das Verständnis für die Stilllegung<br />

groß. Wichtig ist, so die Mitarbeiter,<br />

dass das Unternehmen<br />

wettbewerbsfähig bleibt <strong>und</strong> niemand<br />

seinen Arbeitsplatz verliert.<br />

Angebahnt hat sich die Entwicklung<br />

bereits 1995. Damals hatte die<br />

EU die Walzquoten für das Walzwerk<br />

gestrichen. Deshalb wurden<br />

die Triogerüste zum Vorwalzen demontiert.<br />

Übrig geblieben war nur<br />

ein Duogerüst mit einem Anstichmaß<br />

von maximal 20 mm. Seitdem<br />

wurden nur noch Nischensortimente<br />

gewalzt. Um Feinbleche<br />

herzustellen, musste man bereits<br />

vorgewalztes Material einsetzen.<br />

2006 wurden aus Kostengründen<br />

die Edelbaustähle <strong>und</strong> spezielle<br />

Rostfreigüten aus dem Sortiment<br />

genommen. Und jetzt kam auch<br />

das Aus für die Tränenbleche <strong>und</strong><br />

die hitzebeständigen CrAl-Stähle.<br />

Auslöser war die ständig schlechtere<br />

Wirtschaftlichkeit. Die im Coil<br />

gewalzten Bleche der spanischen<br />

Mandorla-Träne sind deutlich<br />

preisgünstiger als die DIN-Träne<br />

von Walzwerk Burg. Deshalb ist<br />

einfach der Absatz eingebrochen.<br />

Bei den CrAl-Stählen hat der<br />

polnische Lieferant innerhalb eines<br />

Jahres die Vormaterialpreise so erhöht,<br />

dass die Kosten am Markt<br />

nicht mehr abzudecken waren.<br />

Also entschied man, das letzte verbliebene<br />

Walzgerüst stillzulegen.<br />

Dr. Mario Fennert<br />

Letzte Walzung: Das Edelstahlservice-Center hilft über Verlust hinweg.<br />

Müssen Sie draußen bleiben?<br />

Werksfoto<br />

GMHS · Fünf Gründe für Portal-Stress: Viele Probleme lassen sich<br />

ganz einfach lösen – mit der neuen Version des <strong>In</strong>ternet Explorers (Version 7).<br />

Eins ist sicher: Wenn eine Gruppe<br />

wie die GMH-Gruppe ein allumfassendes<br />

Portal einführt, kann<br />

nicht alles glatt gehen. Schließlich<br />

benutzen die über 50 Unternehmen<br />

bzw. Tausende von Mitarbeitern<br />

unterschiedliche Betriebssysteme,<br />

<strong>In</strong>ternet-Browser, Benutzerverwaltungen,<br />

Anwendungsprogramme,<br />

Versionen u. a. m. – was der viel beschworenen<br />

Kompatibilität schadet<br />

<strong>und</strong> den Datenaustausch zwischen<br />

den Systemen erheblich erschwert.<br />

Die Praxis zeigt aber auch: Die<br />

potenzielle Fehlerquelle sitzt nicht<br />

selten vor dem Computer – will sagen:<br />

Sehr oft sind Bedienungsfehler<br />

dafür verantwortlich, wenn etwas<br />

schiefgeht oder nicht funktioniert.<br />

Und manchmal liegt es einfach an<br />

der falschen Software.<br />

Beides gilt auch für das neue<br />

GMH-Portal. Deshalb: Wenn etwas<br />

schiefläuft, sollten Sie sich als<br />

Erstes fragen, ob ein Bedienungsoder<br />

Softwarefehler vorliegt. Und<br />

wenn nicht? Dann wenden Sie sich<br />

bitte an Ihre IT-Experten. Sie helfen<br />

Ihnen gerne weiter.<br />

Ich komme nicht ins Portal.<br />

Weshalb klappt das nicht?<br />

Sie haben sich beim Eingeben der<br />

Anmelde-Daten (Benutzername,<br />

Domäne, Passwort) verschrieben.<br />

Oder: Sie geben die falschen Anmelde-Daten<br />

ein.<br />

Unser Tipp: Erfragen Sie Ihre Anmelde-Daten<br />

in Ihrer IT-Abteilung<br />

zur Überprüfung.<br />

Mein Anmelde-Fenster sieht anders<br />

aus als im Beileger der letzten<br />

glück auf-Ausgabe.<br />

Sie benutzen den falschen Browser<br />

(Netscape, Mozilla, Safari oder andere).<br />

Oder: Sie benutzen den richtigen<br />

Browser (<strong>In</strong>ternet Explorer),<br />

aber als falsche Version (älter als<br />

Version 7).<br />

Unser Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer<br />

IT-Abteilung den <strong>In</strong>ternet Explorer<br />

7 installieren.<br />

Weshalb funktioniert die automatische<br />

Anmeldung im Portal nicht?<br />

Sie verwenden den falschen<br />

Browser (siehe oben). Oder: Ihr Unternehmen<br />

hat die neue gruppen-<br />

weite Benutzerverwaltung noch<br />

nicht umgesetzt. Oder: Ihr Portal<br />

ist nicht in die <strong>In</strong>ternet-Explorer-<br />

Sicherheitszone „Lokales <strong>In</strong>tranet“<br />

eingetragen.<br />

Unser Tipp: Fragen Sie Ihre IT-Abteilung<br />

nach der neuen Benutzerverwaltung<br />

bzw. bitten Sie sie, die<br />

Sicherheitszone richtig einzustellen.<br />

Ich komme ins Portal, kann aber<br />

die Funktionalitäten nicht nutzen.<br />

Sie benutzen den falschen Browser<br />

(siehe oben). Ihr Portal ist nicht in<br />

die <strong>In</strong>ternet-Explorer-Sicherheitszone<br />

„Lokales <strong>In</strong>tranet“ eingetragen<br />

(siehe oben).<br />

Warum ist das Layout der Seite<br />

schief <strong>und</strong> krumm?<br />

Sie benutzen den falschen Browser<br />

(siehe oben).<br />

Haben Sie noch andere Fragen<br />

<strong>und</strong> Anregungen? Ihre Verbesserungsvorschläge<br />

nehmen wir gerne<br />

entgegen unter: portal-support@<br />

gmh-systems.de.<br />

Jörg Welters


RECYCLING Roh<br />

Teamgeist fördern<br />

<strong>und</strong> Wissen vertiefen<br />

Rohstoff Recycling · Zweitägiges Seminar konnte alle begeistern.<br />

Im November haben die Händler<br />

<strong>und</strong> Betriebsleiter des Bereichs<br />

Rohstoff Recycling der Georgsmarienhütte<br />

Unternehmensgruppe<br />

ein zweitägiges Seminar in Münster<br />

absolviert. Ziel der Veranstaltung<br />

war, die mitunter sehr speziellen<br />

Aktivitäten der einzelnen Fachbereiche<br />

im Detail vorzustellen. Zudem<br />

wollte man den <strong>In</strong>formationsfluss<br />

untereinander anregen <strong>und</strong><br />

weiter ausbauen.<br />

Jeder der Teilnehmer hatte sich<br />

für die Tagung mit einem speziellen<br />

Thema befasst <strong>und</strong> eine Präsentation<br />

ausgearbeitet. Durch diese<br />

Vorträge konnten alle Teilnehmer<br />

am Wissen <strong>und</strong> den Erfahrungen<br />

ihrer Kollegen partizipieren.<br />

Themenschwerpunkte am ersten<br />

Tag waren die Versorgungsaufträge<br />

für die Stahlwerke <strong>und</strong> die Gießereien<br />

der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe,<br />

aber auch die<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Probleme im Bereich<br />

der Drittvermarktung.<br />

Gerade die internationale Vermarktung<br />

von Schrotten setzt<br />

besondere Kenntnisse <strong>und</strong> Erfah-<br />

Heiße Führung<br />

RRO · BDSV-Juniorkreistagung zu Besuch in Trier <strong>und</strong> Bous<br />

Der BDSV-Juniorkreis konnte sowohl in Trier als auch in Bous neue Eindrücke über sein Metier sammeln.<br />

Sie ist der größte Stahlrecyclingverband<br />

Europas: die B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling<br />

<strong>und</strong> Entsorgungsunternehmen<br />

e. V. (BDSV). Ihr gehören<br />

über 600 Unternehmen aus dem<br />

Bereich Stahlrecycling <strong>und</strong> Entsorgung<br />

an. Auch in dieser Branche<br />

gewinnt die Nachwuchsförderung<br />

an Bedeutung – <strong>und</strong> organisiert<br />

sich im BDSV-Juniorkreis.<br />

Über die diesjährige Juniorkreistagung<br />

berichtet Nicole Adolphs<br />

vom BDSV:<br />

Die r<strong>und</strong> 45 Junioren <strong>und</strong> Juniorinnen<br />

besichtigten zwei Betriebe<br />

in Trier <strong>und</strong> in Bous. Vormittags<br />

konnten die Tagungsteilnehmer<br />

rungen voraus. Dazu zählt nicht<br />

nur die Lieferabwicklung, wo beispielsweise<br />

die sogenannten <strong>In</strong>coterms<br />

(<strong>In</strong>ternational Commercial<br />

Terms, deutsch: <strong>In</strong>ternationale<br />

Handelsklauseln) gelten. Darunter<br />

fällt auch die Zahlungsabwicklung<br />

durch Akkreditive.<br />

das Recyclingzentrum der Firma<br />

Theo Steil GmbH in Trier begutachten.<br />

Auf dem großflächigen<br />

Gelände sahen sie eine breite Palette<br />

von Aufbereitungstechniken,<br />

Materialien <strong>und</strong> eine ausgefeilte<br />

Logistik. Die Mitarbeiter von Theo<br />

Steil, die die einzelnen Gruppen<br />

führten, informierten über Betrieb<br />

<strong>und</strong> Betriebsablauf <strong>und</strong> standen<br />

den Junioren Rede <strong>und</strong> Antwort.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer fre<strong>und</strong>lichen<br />

Einladung der Stahlwerk Bous<br />

GmbH <strong>und</strong> der RRO Rohstoff Recycling<br />

Osnabrück GmbH konnte<br />

man dann in Bous vor Ort miterleben,<br />

wie Qualitätsschrotte in<br />

einem Elektrostahlwerk verarbeitet<br />

werden. Zuvor stimmte Stahl-<br />

stoff Re cy cling: RRO Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH<br />

· RRD Roh stoff Re cy cling Dort m<strong>und</strong> GmbH · Hittmeyer Rohstoffe GmbH<br />

Foto: Jörg Schmidt<br />

Profitierten voneinander: Händler <strong>und</strong> Betriebsleiter des Bereiches Rohstoff Recycling.<br />

Darüber hinaus wurden den<br />

Teilnehmern detailreiche Kenntnisse<br />

über Produkte wie Spezialschrotte<br />

oder auch Roheisenbären<br />

vermittelt, die zum Beispiel bei der<br />

Entschwefelung auf dem Weg zum<br />

Hochofen <strong>und</strong> Konverter entstehen.<br />

Diese speziellen Materialien<br />

Werksfoto<br />

werkschef Rolf Gerling den Juniorenkreis<br />

in einem informativen<br />

Vortrag zum Elektrostahlverfahren<br />

auf den R<strong>und</strong>gang durch das Werk<br />

ein.<br />

Bei der Besichtigung des Stahlwerkes<br />

wurden die Junioren in drei<br />

Gruppen über das Gelände <strong>und</strong><br />

durch den Betrieb geführt – <strong>und</strong><br />

dies bei spätsommerlichen Temperaturen.<br />

Dementsprechend wurde<br />

unter den feuerhemmenden Mänteln<br />

kräftig geschwitzt. Vor allem<br />

bei den Ausführungen zum Blockgussverfahren<br />

an der Gießgrube<br />

ging es heiß her. Aber auch dies tat<br />

der interessanten <strong>und</strong> aufschlussreichen<br />

Werksführung keinerlei<br />

Abbruch.<br />

glück auf · 4/2008 ......... 35<br />

erfordern nicht nur ein besonderes<br />

Fachwissen über die Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Anforderungen, die an das<br />

Material gestellt werden, sondern<br />

auch technisches Hintergr<strong>und</strong>wissen.<br />

Mit großem <strong>In</strong>teresse verfolgten<br />

die Teilnehmer auch die Präsentation<br />

der Hittmeyer Rohstoffe GmbH.<br />

Erst vor elf Monaten hatte die Georgsmarienhütte<br />

Holding das in<br />

Dortm<strong>und</strong> ansässige Unternehmen<br />

übernommen <strong>und</strong> in die GMH-<br />

Gruppe eingliedert. Dieses Schwes-<br />

terunternehmen ist in seiner erst<br />

kurzen Gruppenzugehörigkeit ein<br />

wichtiger Baustein in der Versorgungsstrategie<br />

des Rohstoffbereichs<br />

geworden.<br />

Am nächsten Tag erläuterten die<br />

jeweiligen Betriebsleiter den Kollegen<br />

die Aufbereitungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> -techniken der Standorte<br />

Osnabrück <strong>und</strong> Dortm<strong>und</strong>.<br />

Explosiv!<br />

Die Aufträge hatte die Rohstoff Recycling Dortm<strong>und</strong><br />

bereits erteilt. Doch das Auskoffern konnte<br />

nicht sofort beginnen. Zunächst mussten Spezialisten die Umgebung mit<br />

Sondierungsbohrungen auf mögliche Kampfmittel (z. B. Bomben) untersuchen.<br />

Erst danach konnten die Arbeiten für das neue Fallwerk (dort wird<br />

mit einer Fallwerkskugel Schrott zertrümmert), die Einhausung <strong>und</strong> den<br />

Brückenkran beginnen. Auftragnehmer sind die Heinrich Becker GmbH &<br />

Co. KG <strong>und</strong> die Meissner Krane GmbH. Etwa 1.000 m³ Erdreich mussten<br />

ausgekoffert werden. Zuvor hatte man mit 86 Einzelpfählen (Durchmesser:<br />

80 cm) eine überschnittene Bohrpfahlwand errichtet. Bohrtiefe: etwa<br />

13 m. Die Bohrwand dient zur Stabilität des Bodens <strong>und</strong> soll dafür sorgen,<br />

dass möglichst wenig Gr<strong>und</strong>- bzw. Schichtenwasser in die Baugrube<br />

sickert. Wenn alles planmäßig läuft, wird das neue Fallwerk Ende des<br />

ersten Quartals 2009 in Betrieb gehen.<br />

Ralf Willam<br />

PERSONALIA<br />

Be triebs ju bi lä en, 4. Quar tal 2008<br />

Foto: Ralf Willam<br />

Geschäftsführungen <strong>und</strong> Betriebsräte gratulieren den Jubilaren <strong>und</strong> sagen<br />

Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />

die Zukunft, beste Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> viel Erfolg.<br />

Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH<br />

25 Jahre: Claudia Marquardt (Logistik)<br />

35 Jahre: Dieter Neumann (Vertrieb NE-Separation), Günter Meyenborg<br />

(Schlosser)<br />

Adolf Ellermann GmbH<br />

35 Jahre: Franz Ludwig (Lkw-Fahrer)<br />

Die besonderen Marktgegebenheiten<br />

der legierten Schrotte <strong>und</strong><br />

Metalle wie Aluminium <strong>und</strong> Kupfer<br />

hat ein Händler der Adolf Ellermann<br />

GmbH erklärt. Eine über<br />

mehrere Jahre ausgelegte Analyse<br />

ermöglichte ihm dabei eine kenntnisreiche<br />

Darstellung. Auch die<br />

Entsorgung von Stahlschrotten bei<br />

den Metall verarbeitenden Unternehmen<br />

war Thema.<br />

Bilanz der Tagung: Die Händler<br />

des Geschäftsbereichs waren vom<br />

Seminar begeistert. Sie haben angeregt,<br />

das Treffen im nächsten<br />

Jahr zu wiederholen. Allgemeiner<br />

Tenor: Dieser Austausch fördert<br />

nicht nur den Teamgeist <strong>und</strong> das<br />

gemeinsame Auftreten im Markt,<br />

sondern auch die Wahrnehmung<br />

des Geschäftsbereichs Rohstoff Recycling<br />

als Einheit.<br />

Johannes Hanke <strong>und</strong> mk<br />

Am „Lebenswertigen“<br />

nur geschnuppert<br />

Münster ist die Stadt, die im Jahre 2004 den LivCom-Award für die „lebenswerteste<br />

Stadt“ der Welt erhalten hat, <strong>und</strong> somit ein würdiger Austragungsort<br />

für Veranstaltungen aller Art. Die Tagungsstätte am Hiltruper See war<br />

allerdings so abgeschieden, dass man das Lebenswerte dieser westfälischen<br />

Stadt „nur“ an der eindrucksvollen Natur r<strong>und</strong> um das Hotel wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> genießen konnte. So konnten sich alle Teilnehmer voll <strong>und</strong> ganz auf<br />

die <strong>In</strong>halte der Veranstaltung konzentrieren.


RECYCLING<br />

MARKTBERICHT<br />

Stahl- <strong>und</strong> Schrottmärkte – eine geplatzte Blase?<br />

Nach dem dramatischen Fall der Stahlpreise<br />

(insbesondere für Betonstahl)<br />

<strong>und</strong> der Schrottpreise seit dem Sommer<br />

2008 stellt sich die Frage: Sind hier Blasen<br />

überhitzter Märkte geplatzt, oder ist die<br />

Entwicklung nur durch die Finanzmarktkrise<br />

verursacht worden?<br />

Seit etwa drei Jahren in Folge hat die<br />

deutsche Stahlindustrie ihre Kapazitäten<br />

zu 90–95 Prozent ausgelastet, das heißt,<br />

es wurde ständig an der Kapazitätsgrenze<br />

produziert. Weltweit sah die Lage ähnlich<br />

aus.<br />

Getrieben wurde die Entwicklung im<br />

<strong>In</strong>land von hohen Wachstumsraten im<br />

Fahrzeug- <strong>und</strong> Maschinenbau – <strong>und</strong> seit<br />

Langem auch wieder durch Zuwächse<br />

im Bauhauptgewerbe. Wachstumsmotor<br />

der deutschen <strong>In</strong>dustrie war trotz des<br />

schwachen US-Dollars der Export.<br />

Auch international waren – abgesehen<br />

von einer abgeschwächten Konjunktur in<br />

den USA – alle Märkte seit einigen Jahren<br />

auf Wachstumskurs. Eine besondere Dynamik<br />

ging dabei von den sich entwickelnden<br />

Volkswirtschaften in Asien, Südamerika<br />

<strong>und</strong> Osteuropa aus.<br />

Asiatischer Raum erzeugt<br />

weltweit den meisten Stahl<br />

Eine besondere Bedeutung kommt<br />

der Volksrepublik China mit zweistelligen<br />

Wachstumsraten des Brutto-<strong>In</strong>land-Produktes<br />

zu. Die Stahlproduktion in China<br />

stieg von 2000 bis 2007 von etwa<br />

127 Mio. auf fast 490 Mio. t pro Jahr.<br />

36 Prozent des Stahls in der Welt wurden<br />

2007 in China produziert. Rechnet man<br />

den asiatischen Raum zusammen, finden<br />

dort deutlich über 50 Prozent der weltweiten<br />

Stahlproduktion statt (World Steel Association).<br />

Der steigende Rohstoffhunger in der Welt hat die Beschaffungskosten<br />

auf Rekordhöhen katapultiert. Kupfer, Nickel<br />

sowie andere Nichteisen- <strong>und</strong> Edel-Metalle wurden zu schwindelerregenden<br />

Preisen gehandelt – nicht zuletzt, weil diese<br />

Metalle Gegenstand von Spekulationen an den internationalen<br />

Börsen wurden. Steigende Erdölpreise bekam jeder beim Tanken<br />

am eigenen Leib zu spüren.<br />

Aber auch die Rohstoffkosten für die Stahlproduktion explodierten<br />

geradezu: Die drei größten Eisenerzproduzenten, die<br />

gut zwei Drittel des Überseehandels kontrollieren, konnten<br />

2008 Preiserhöhungen durchsetzen: für Feinerz um 65 Prozent<br />

gegenüber 2007, für Pellets sogar um 87 Prozent. Gegenüber<br />

2003 stiegen die Erzpreise damit um mehr als das Vierfache.<br />

Die Preise für Kokskohle erhöhten sich seit 2003 sogar um den<br />

Faktor 5–6.<br />

Seit Herbst 2003 stiegen<br />

Schrottpreise fast stetig an<br />

Die integrierten Hüttenwerke in Deutschland benötigen jährlich<br />

r<strong>und</strong> 44 Mio. t Eisenerz <strong>und</strong> 15 Mio. t Kokskohle. Die Rohstoff-<br />

<strong>und</strong> Energiekosten machen bereits etwa 80 Prozent der<br />

Stahlerzeugungskosten aus.<br />

Auch die internationalen Schrottmärkte haben eine bisher<br />

nie da gewesene Preisrallye hinter sich: 2007 setzten die<br />

deutschen Stahlwerke, um 48,6 Mio. t Stahl zu erzeugen,<br />

21,7 Mio. t Schrott ein – etwa 4,4 Mio. t Eigenentfall <strong>und</strong><br />

17,3 Mio. t Zukauf vom Handel. Die deutschen Gießereien<br />

kauften zusätzlich weitere 4 Mio. t Gießereischrotte. Auch<br />

international stieg die Nachfrage nach Schrott.<br />

Daher sind die Preise seit dem Herbst 2003 mit einer<br />

Wachstumsunterbrechung vom Sommer 2005 bis in den<br />

Winter 2005/2006 stetig gestiegen. Im Januar 2008 wurde<br />

schwerer Abbruchschrott in der B<strong>und</strong>esrepublik bereits für<br />

r<strong>und</strong> 250 Euro/t frei Werk gehandelt. Im April <strong>und</strong> Mai stiegen<br />

die Schrottpreise um jeweils etwa 80 Euro/t <strong>und</strong> erreichten<br />

im Mai <strong>und</strong> Juni 2008 mit deutlich über 400 Euro/t für<br />

schweren Abbruchschrott historische Höchststände.<br />

Weltweit gab es zeitgleich ähnliche Entwicklungen. Türkische<br />

Stahlwerke kauften in diesem Sommer Schrott für<br />

720–740 US-Dollar/t CIF Türkei (bei Frachtraten von Europa<br />

von über 60 US-Dollar/t). Einige Exporteure waren angesichts<br />

der rasanten Preisentwicklung der Meinung, noch bis Ende<br />

2008 die 1.000-US-Dollar-Marke für Schrottlieferungen in die<br />

Türkei zu erleben.<br />

Bauboom in den Golfstaaten führte zu<br />

aberwitzigen Preisen für Moniereisen<br />

Die Betonstahlnachfrage in der Türkei, entstanden aus dem<br />

Bauboom in den Golfstaaten, führte zu aberwitzigen Preisen<br />

für Moniereisen. Sie lagen bei bis zu 1.580 US-Dollar/t FOB<br />

Türkei. Das führte zu völlig unges<strong>und</strong>en Entwicklungen. <strong>In</strong><br />

anderen Regionen, z. B. in Asien, wurde Betonstahl nur für<br />

1.000 –1.100 US-Dollar/t FOB gehandelt. Betonstahl war<br />

damit teilweise teurer als höherwertige flachgewalzte Stahlprodukte.<br />

<strong>In</strong> vielen Schwellenländern konnte man die hohen<br />

Preise für Baustähle einfach nicht mehr bezahlen. Auch ausgereizte<br />

Kreditlinien bereiteten Probleme. Die Situation musste<br />

zu Korrekturen führen! Dennoch war man in der gesamten<br />

Branche noch bullisch.<br />

Die meisten Stahlwerke kauften im steigenden Markt eher<br />

mehr Schrott als notwendig. Große Stahlhändler <strong>und</strong> Service<br />

Center sogen sich aus Angst vor weiter steigenden Preisen <strong>und</strong><br />

Lieferengpässen mit Stahlprodukten voll. Marktführer Arcelor-<br />

Mittal versuchte, langfristige Stahlverträge nachzuverhandeln.<br />

Andere Stahlwerke folgten dem Beispiel (siehe Wirtschaftswoche<br />

Nr. 30, 21.07.2008, S. 38 ff).<br />

<strong>In</strong> dem Augenblick aber, in dem klar war, dass die überhöhten<br />

Stahlpreise fallen würden, stoppten die großen Stahlhändler<br />

ihre Einkäufe. Die aufgebauten großen Lagerbestände<br />

bedeuteten, dass monatelang kein Stahl mehr gekauft wurde<br />

Was ist eigentlich …<br />

der CIF-Preis?<br />

Der CIF-Preis ist der Preis, den eine Ware zum Zeitpunkt<br />

ihrer Einfuhr kostet (C wie Cost), plus die Kosten für Seefrachtversicherung<br />

(I wie <strong>In</strong>surance) <strong>und</strong> Frachtkosten<br />

(F wie Freight). Der CIF-Preis ist auch Gr<strong>und</strong>lage, um den<br />

Zollwert zu ermitteln.<br />

FOB?<br />

<strong>In</strong>ternationale Handelsbezeichnung für Free On Board – frei<br />

an Bord geliefert im vereinbarten Verschiffungshafen.<br />

bullisch?<br />

Begriff aus der Börsensprache. Bezieht sich auf den Bullen<br />

(männliches geschlechtsreifes Hausrind), der den Anstieg<br />

bzw. steigende Kurse symbolisiert. Für das Gegenteil – also<br />

sinkende Kurse – steht der Bär.<br />

glück auf · 4/2008 ......... 36<br />

Foto: panthermedia<br />

<strong>und</strong> für Betonstahl praktisch kein Markt mehr<br />

bestand.<br />

Die türkischen Stahlwerke konnten seit dem<br />

Sommer keine nennenswerten Mengen an<br />

Betonstahl mehr in die Golfregion verkaufen.<br />

Die Bestände dort werden noch mindestens bis<br />

zum Jahreswechsel reichen, um die laufenden<br />

Bauprojekte fortzuführen.<br />

Große Lagerbestände bremsten<br />

monatelang die Stahlnachfrage<br />

Die Folge waren dramatische Preiseinbrüche<br />

auf allen Ebenen. Die Stahlschrottpreise fielen<br />

zeitgleich weltweit noch dramatischer, als sie<br />

vorher gestiegen waren – in Deutschland<br />

mit jeweils 70–100 Euro/t in den Monaten<br />

August, September <strong>und</strong> November. So wurden<br />

im November für schweren Abbruchschrott<br />

je nach Region <strong>und</strong> Qualität nur<br />

noch 120–165 Euro/t frei Werk bezahlt.<br />

Die Türkei als weltweit größter Schrott-<br />

importeur (durchschnittlich über 1 Mio. t<br />

pro Monat) kaufte nach dem Nachfrageeinbruch<br />

für Betonstahl aus der Golfregion<br />

erstmals Ende Oktober wieder<br />

Schiffsladungen von etwa 30.000 t<br />

Stahlschrott aus Europa <strong>und</strong> von der<br />

US-Ostküste für teilweise nur<br />

130 US-Dollar/t CIF Türkei (bei<br />

Frachtraten von Europa von nur noch<br />

etwa 1 US-Dollar/t).<br />

Auch ohne Finanzkrise wäre es zu<br />

massiven Korrekturen gekommen<br />

Die hier skizzierte Entwicklung der Stahl- <strong>und</strong><br />

Schrottmärkte legt aus meiner Sicht den Schluss<br />

nahe, dass auch ohne Finanzkrise der aufgeblähte<br />

<strong>und</strong> verzerrte Markt zu massiven Korrekturen<br />

geführt hätte. Ein Luftballon, den man zu<br />

stark aufbläst, platzt zu gegebener Zeit!<br />

Nicht nur beim Betonstahl wurden die Märkte überstrapaziert<br />

– <strong>und</strong> dies zu einer Zeit, in der die Probleme auf den<br />

Immobilienmärkten der USA, Großbritanniens <strong>und</strong> Spaniens<br />

bereits offenk<strong>und</strong>ig waren. Auch in der Automobilbranche<br />

zeichnete sich schon seit einiger Zeit ein Absatzrückgang ab.<br />

Aber es besteht kein Zweifel: Die Probleme auf den Stahlmärkten<br />

werden durch die Finanzkrise um ein Vielfaches<br />

verschärft. Wann sich die Märkte wieder erholen, ist schwer<br />

abzuschätzen.<br />

Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Asienkrise<br />

erinnern. Sie begann bereits 1997 <strong>und</strong> hat sich auf die Stahl-<br />

<strong>und</strong> Schrottmärkte auch erst im Sommer <strong>und</strong> Herbst 1998 voll<br />

ausgewirkt. Es dauerte danach lange Zeit, bis sich die Märkte<br />

wieder erholten. So wurde leichter Stahlaltschrott Sorte 1 das<br />

ganze Jahr 1999 um 100 DM/t gehandelt. Der Ruhrpreis für<br />

die Sorte 2 (schwerer Stahlneuschrott) lag das ganze Jahr 1999<br />

unter 150 DM/t, im Jahr 2000 um 200 DM/t.<br />

Die jetzige Finanzkrise wird auf die Weltwirtschaft deutlich<br />

schwerwiegendere Auswirkungen haben als die Asienkrise. Es<br />

ist zu hoffen, dass die von der Politik weltweit eingeleiteten<br />

Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte Wirkung<br />

zeigen <strong>und</strong> das notwendige Vertrauen in die Märkte wieder<br />

hergestellt wird.<br />

Zu befürchten ist allerdings, dass uns noch weitere Wellen<br />

der Finanzkrise durchschütteln werden <strong>und</strong> uns die vollen<br />

Auswirkungen auf die Realwirtschaft noch bevorstehen. Einen<br />

Trost gibt es: <strong>In</strong> Krisenzeiten werden die Rohstoffmärkte in<br />

der Regel als Erste getroffen, aber sie erholen sich auch zuerst<br />

wieder.<br />

Ob erste leichte Preissteigerungen für Stahlschrott im<br />

November schon eine Erholungsphase andeuten, bleibt<br />

zunächst noch fraglich. Eine Schwalbe macht noch keinen<br />

Sommer! Entscheidend ist, ob die Preise weiter fest bleiben<br />

oder aufgr<strong>und</strong> von Sondereffekten nach wenigen Monaten<br />

wieder einknicken.<br />

Fest steht aber: Der jetzige Preisverfall auf den Rohstoffmärk-<br />

ten trägt die nächste Krise bereits in sich. Der Bedarf nach<br />

endlichen Ressourcen wird weiter steigen – vor allem in den<br />

Schwellenländern mit ihrem hohen Bevölkerungswachstum. <strong>In</strong><br />

der jetzigen Krise werden aber wichtige <strong>In</strong>vestitionen zurückgestellt,<br />

z. B. zur Erschließung <strong>neuer</strong> Erdölfelder <strong>und</strong> Minen<br />

sowie zum Ausbau von Raffineriekapazitäten, Kokereien <strong>und</strong><br />

Stahlwerken. Als Folge sind Verknappungen bereits vorgezeichnet,<br />

die zwingend zu neuen Rekordpreisen führen<br />

werden.<br />

Armin Schröder


VERMISCHTES<br />

Alles was Recht ist<br />

... <strong>und</strong> der Wagen,<br />

der rollt – mitunter<br />

aber auch von allein<br />

Einkaufen in der Weihnachtszeit ist Stress genug <strong>und</strong><br />

nun auch noch dies. Da rollt der gut gefüllte Einkaufswagen<br />

mit all den Dingen für das leibliche Wohl<br />

zum Fest wie von Geisterhand bewegt einfach<br />

weiter <strong>und</strong> trifft auf dem Parkplatz vor<br />

dem Supermarkt ein anderes Auto in<br />

der Seite. Alles nur, weil ich mich auf<br />

die Suche nach dem Schlüssel in<br />

den Taschen konzentrieren musste<br />

<strong>und</strong> wohl den Eigenwillen<br />

des Wagens auf dem<br />

nicht ebenen Parkplatz<br />

unbeachtet ließ. Eine<br />

schöne Bescherung <strong>und</strong><br />

die Vorfreude ist dahin,<br />

wenn ich mir so die<br />

Schramme an dem anderen<br />

Auto betrachte. Also was nun? Nachdenken <strong>und</strong> auf<br />

den Besitzer warten! Wie war doch gleich die Rechtslage?<br />

Das Landgericht Marburg urteilte am 6. Oktober<br />

1993 (AZ 5 S 51/93) so: Rollt auf einem Parkplatz beim<br />

Beladen eines Pkw ein Einkaufswagen weg <strong>und</strong> beschädigt<br />

ein anderes Fahrzeug, so ist dieser Schaden nicht<br />

adäquat durch den Fahrzeuggebrauch verursacht.<br />

Etwas anders sah es das Landgericht Limburg am<br />

21. Juli 1993 (AZ 3 S 263/92) <strong>und</strong> meinte<br />

sehr dezidiert: Gerät einem Autofahrer ein<br />

Einkaufswagen auf einem abschüssigen<br />

Parkplatz ins Rollen <strong>und</strong> stößt gegen<br />

einen anderen auf dem Gelände parkenden<br />

Pkw, so liegt ein „Gebrauch<br />

eines Fahrzeuges“ im Sinne der „kleinen<br />

Benzinklausel“ jedenfalls dann<br />

nicht vor, wenn der Umladevorgang<br />

noch nicht begonnen hat.<br />

Da bin ich ja richtig froh, auch eine<br />

private Haftpflichtversicherung zu haben,<br />

denn die wird wohl für den Schaden aufkommen<br />

müssen ... Ich suche schon mal vorsorglich nach einem<br />

Stift für meine Angaben <strong>und</strong> eine Entschuldigung,<br />

denn der Besitzer des angeschrammten Autos kommt<br />

geradewegs auf mich zu.<br />

em<br />

Werksfoto<br />

Foto: Georgios Chatzikonstantinidis<br />

glück auf · 4/2008 ......... 37<br />

Der Stern<br />

Hätt’ einer auch fast mehr <strong>Verstand</strong><br />

als wie die drei Weisen aus Morgenland<br />

<strong>und</strong> ließe sich dünken, er wäre wohl nie<br />

dem Sternlein nachgereist, wie sie;<br />

dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest<br />

seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,<br />

fällt auch auf sein verständig Gesicht,<br />

er mag es merken oder nicht,<br />

ein fre<strong>und</strong>licher Strahl<br />

des W<strong>und</strong>ersternes von dazumal.<br />

Wilhelm Busch<br />

Wilhelm Busch (15. April 1832 – 9. Januar 1908). Gilt als einer der<br />

bedeutendsten humoristischen Dichter Deutschlands <strong>und</strong> Begründer<br />

des modernen Comics. 2008 jährte sich sein Todestag zum 100. Mal.<br />

Nimm Platz!<br />

Foto: Enrico Walther<br />

Im Januar wurde auf einer großen Veranstaltung<br />

allen Mannstaedter Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern das neue Leitbild präsentiert (siehe glück auf<br />

3/2008). Als Erinnerung an diesen tollen Nachmittag gab es für alle ein<br />

kleines Geschenk: ein Sitzkissen mit GMH-Logo. Dieses Sitzkissen entpuppte<br />

sich als überaus praktischer Wegbegleiter, der vor allem in freier Natur<br />

universell einsetzbar ist. Denn das Sitzkissen passt in jeden Rucksack, macht<br />

an jedem Ort ungemütliche Sitzplätze spürbar bequemer <strong>und</strong> wird deshalb<br />

mittlerweile vor allem für private Zwecke genutzt. Im Sommer kam dann<br />

dem Mannstaedt-glück auf-Redaktionsteam die zündende Idee, eine „Fotomit-Sitzkissen-Aktion“<br />

zu starten: Alle Mannstaedter wurden daraufhin<br />

gebeten, während ihres Urlaubs einen originellen Schnappschuss mit dem<br />

kleinen praktischen Begleiter zu machen <strong>und</strong> an die Redaktion zu senden.<br />

Wer oder was als Kulisse diente <strong>und</strong> wo das Foto aufgenommen wurde, war<br />

völlig freigestellt. Hauptsache, das Sitzkissen war deutlich zu sehen. Zwar<br />

haben sich leider nur wenige Mitarbeiter beteiligt, aber die hatten umwerfende<br />

Ideen. Das Ergebnis kann sich wahrhaftig sehen lassen. Hier eine<br />

kleine Auswahl: Oben links – eingesendet hat das Foto ein Mitarbeiter aus<br />

der Produktion, der unbekannt bleiben möchte. Zu sehen ist seine Tochter<br />

vor den berühmten Pyramiden. Oben rechts – was für ein unerwarteter<br />

Fang: eine seltene Korallenart oder eine neue Entdeckung?! Eingesendet<br />

hat das Foto Enrico Walther (Walzwerk). Hier zu sehen beim Tauchen im<br />

Roten Meer. Links – eingesendet hat das Foto Georgios Chatzikonstantinidis<br />

(Walzwerk). Er konnte die fre<strong>und</strong>liche Dame gewinnen, sich mit dem<br />

Sitzkissen ablichten zu lassen.<br />

Monika Hansen


DIE LETZTE SEITE<br />

Fisch im Wirsingmantel<br />

Oller Krautwickel entwickelt dank Seafood-Einlage ungeahnte kulinarische Qualitäten.<br />

Kohl in allen Varianten galt lange<br />

als Arme-Leute-Essen – bis ihn die<br />

Haute Cuisine entdeckte. Jetzt gilt<br />

der Kohl, ob spitz, ob platt, ob grün,<br />

ob rot, ob weiß im Blatt, als ausgemachte<br />

Leckerei. Dass Kohl <strong>und</strong><br />

Fisch hervorragend harmonieren,<br />

wissen die Nordfriesen schon lange<br />

– <strong>und</strong> servieren ihren Kabeljau <strong>und</strong><br />

Seelachs gern mit Weißkohl oder<br />

Wirsing. Hier ein Rezept, das auch<br />

Kalorienbewussten zusagt:<br />

Und so bereiten Sie es zu:<br />

• Fischfilets in handtellergroße<br />

Stücke schneiden.<br />

• <strong>In</strong> einer Schüssel Sherry, Sojasauce<br />

<strong>und</strong> Cayenne-Pfeffer mischen.<br />

Filets einlegen <strong>und</strong> 30–60 Min. im<br />

Kühlschrank marinieren.<br />

• Derweil ramponierte Außenblätter<br />

vom Kohl entfernen <strong>und</strong> vorsichtig<br />

acht große schöne Blätter lösen.<br />

• Kohlblätter in einem großen<br />

Topf mit sprudelndem Salzwasser<br />

drei Minuten lang blanchieren<br />

(kochen).<br />

Die beiden Künstlerinnen <strong>In</strong>ge ngge<br />

Becher (links) <strong>und</strong> Angelika a<br />

Walter signieren eines ihrer r<br />

Bücher für Matthias Krych<br />

(RRO).<br />

Ganz Ohr! !<br />

Geschmackssache: Geben Sie dem Wickel in der Pfanne oder im Ofen den Rest.<br />

Foto: vl<br />

Ohrenbetäubender Stahlwerks- werks<br />

lärm aus Lautsprechern empfängt die Besucher. Sie sind in die Stadtbibliothek<br />

Osnabrück gekommen, um das neu erschienene Buch von <strong>In</strong>ge<br />

Becher <strong>und</strong> Angelika Walter zu sehen <strong>und</strong> zu hören: „Stahlverwandtschaften.“<br />

Es ist bereits der zweite Band der beiden Künstlerinnen. Aber<br />

bevor die feuerrot leuchtende Ausgabe präsentiert <strong>und</strong> Auszüge daraus<br />

gelesen werden konnten, gab es reichlich Aufregung: Die sehnlichst<br />

erwarteten ersten Exemplare kamen auf den allerletzten Drücker. Doch<br />

dann konnte <strong>In</strong>ge Becher zusammen mit dem Osnabrücker Schauspieler<br />

Helmut Thiele endlich mit der Lesung beginnen. Kurzweilig trugen<br />

die beiden die von ihr verfassten lyrischen, teils poetischen Texte zum<br />

Thema „Stahl“ vor, die zusammen mit passenden Bildern von Angelika<br />

Walter in dem Buch abgedruckt sind. Entstanden sind die Bilder <strong>und</strong><br />

Geschichten übrigens nicht nur am neuen Pfannenofen der GMHütte.<br />

Die beiden Künstlerinnen ließen sich auch im Hafen Osnabrück zwischen<br />

den Schrottbergen der Rohstoff Recycling Osnabrück inspirieren. Und<br />

weiteren Stoff fanden sie am neuen Kupolofen der Harz Guss Zorge <strong>und</strong><br />

bei einem großen Stahlhandel in Hamburg. Natürlich war bei der Präsentation<br />

auch die Malerin anwesend – <strong>und</strong> beide signierten anschließend<br />

ihr gemeinsames Werk für die interessierten Käufer. Die Veranstaltung war<br />

gleichzeitig die Eröffnung der Ausstellung von Angelika Walters Bildern<br />

<strong>und</strong> Objekten, die noch bis zum 17. Januar 2009 geöffnet bleibt.<br />

vl<br />

glück auf • Rät sel<br />

wohlwollend<br />

Ansicht,<br />

Meinung<br />

offene<br />

See<br />

fressen<br />

(Rotwild)<br />

US-TV- US S-T<br />

Sender Seen<br />

(Abk.) (Abk<br />

Bowling- Bowwl<br />

anlage anlaag<br />

ent- entt<br />

gegen geg g gegesetzt<br />

ge ges g se<br />

wirkend wir w rk<br />

Sport- Spoor<br />

kleidung kleid<br />

Asphaltgr<strong>und</strong>stoff<br />

unterer<br />

Kleidereinschlag<br />

Foto: Thomas Hesselmann-Höfling<br />

unverheiratete<br />

Gräfin<br />

inständig<br />

bitten<br />

Schutzpatronin<br />

der<br />

Mütter<br />

ehemaliger<br />

Schah<br />

Persiens<br />

Kfz-<br />

Abgasentgifter<br />

(Kw.)<br />

Handlung<br />

Streichinstrument<br />

marok.<br />

Atlantikhafenstadt<br />

griechische<br />

<strong>In</strong>sel<br />

Widersacher<br />

künstlicheLichtquelle<br />

kurz für:<br />

in dem<br />

glück auf · 4/2008 ......... 38<br />

Jetzt bin ich aber „geplättet“: Mittelrippe<br />

des Wirsing-Blattes flacher schneiden.<br />

• Wasser abgießen <strong>und</strong> Kohlblätter<br />

abkühlen lassen.<br />

• Von den Blättern Strunk „plätten“<br />

(siehe Foto: Mittelrippe „abflachen“,<br />

damit sich Kohlblätter besser<br />

rollen lassen <strong>und</strong> nicht brechen).<br />

• Filetstücke salzen/pfeffern <strong>und</strong><br />

jeweils auf die Mitte des Kohlblatts<br />

setzen. Erst den oberen <strong>und</strong><br />

unteren, dann beide seitlichen Teile<br />

stramm umklappen – <strong>und</strong> fertig.<br />

• <strong>In</strong> einer großen Pfanne (mit Deckel)<br />

einen Schuss Olivenöl mit der But-<br />

Saatgut<br />

Koranabschnitt<br />

Senfgas<br />

nicht<br />

gegen<br />

Foto: Thomas Hesselmann-Höfling<br />

kurz für:<br />

in das<br />

Ruhetag<br />

der<br />

Juden<br />

Schiffsvorderteil<br />

Baumteil<br />

Schneehütte<br />

der<br />

Eskimos<br />

Hochgebirgsweide<br />

Tierhöhle<br />

priesterliches<br />

Gebet<br />

Segelstange<br />

Schlaginstrument<br />

Der glück auf-Meisterkoch empfiehlt:<br />

eurasischerStaatenb<strong>und</strong><br />

Sinfonie<br />

Beethovens<br />

fertig<br />

gekocht<br />

Zutaten:<br />

• 8 große Kohlblätter<br />

(vom Wirsing, Weiß- oder Spitzkohl)<br />

• 8 etwa handtellergroße Stücke festfl<br />

eischiges Fischfi let (zum Beispiel<br />

Kabeljau, Heilbutt o. Ä.)<br />

• 3 EL Sherry<br />

• 3 EL Soja-Sauce<br />

• Cayenne-Pfeffer oder eine halbe<br />

getrocknete Chili-Schote<br />

• etwas Weißwein<br />

• Olivenöl <strong>und</strong> Butter • Pfeffer <strong>und</strong> Salz<br />

ter erhitzen. Butter darf aufschäumen,<br />

aber nicht braun werden.<br />

• Kohl-Fisch-Päckchen von beiden<br />

Seiten leicht bräunen.<br />

• Dann Hitze reduzieren, das Ganze<br />

mit etwas Weißwein ablöschen.<br />

• Pfanne mit dem Deckel verschließen<br />

<strong>und</strong> etwa 10 Min. leicht<br />

köcheln lassen (oder im Ofen bei<br />

120 bis 140 Grad nachgaren).<br />

• Zum Abschluss nochmals nach<br />

Belieben salzen <strong>und</strong> pfeffern.<br />

Dazu: Salz- oder Bratkartoffeln, helles<br />

Brot oder Risotto (z. B. mit gerösteten<br />

Sardellen-Chili-Brotbröseln).<br />

glück auf wünscht Ihnen<br />

guten Appetit.<br />

IMPRESSUM<br />

Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,<br />

Ar ti kel, An re gun gen <strong>und</strong> Kri tik für die<br />

nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig<br />

bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.<br />

Letz ter mög li cher Ter min ist der:<br />

6.2.2009<br />

He raus ge ber:<br />

Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbH<br />

Neue Hüt ten stra ße 1<br />

49124 Ge orgs ma ri en hüt te<br />

www.gmh-hol ding.de<br />

V.i.S.d.P.:<br />

Iris-Kath rin Wil ckens,<br />

Dr. Be a te-Ma ria Zim mer mann<br />

Re dak ti ons team:<br />

Hart mut Gatt mann, Ko or di na tor (hg),<br />

<strong>In</strong>a Klix (ik), Matthias Krych (mk),<br />

Ve ra Loo se (vl), Eberhard Mehle (em),<br />

Hans-Gün ter Ran del (hgr), René<br />

Surma (rs), Hu bert Un land (hu),<br />

Iris-Kath rin Wil ckens (ikw),<br />

Dr. Be a te-Ma ria Zim mer mann (bmz)<br />

Pro duk ti on <strong>und</strong> Gra fik:<br />

elemente designagentur,<br />

www.elemente.ms<br />

Text be ar bei tung:<br />

Pe ter Karl Mül ler (pkm)<br />

Lektorat:<br />

Dorothea Raspe, Münster<br />

Her stel lung:<br />

STEIN BA CHER DRUCK GmbH,<br />

Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pier<br />

Die glück auf erscheint<br />

vier mal im Jahr

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